DE10008901A1 - Verfahren zur Herstellung von Malonsäurediestern durch kontinuierliche Umesterung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Malonsäurediestern durch kontinuierliche UmesterungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches Umesterungsverfahren zur Herstellung von Malonsäurediestern. Als Reaktoren werden insbesondere Reaktionsdestillationskolonnen vorgeschlagen. Durch die Wahl spezieller Umesterungskatalysatoren wie Titan- oder Zinkverbindungen und die Einhaltung bestimmter Reaktionstemperaturen und Verweilzeiten wird eine hohe Ausbeute bei hoher Reinheit erzielt.
Description
Malonsäurediester der allgemeinen Formel I,
in der R1 für eine unverzweigte oder verzweigte Alkyl- oder Alkenyl-, eine
Cycloalkyl- oder eine Aralkylgruppe mit 1 bis 30, vorzugsweise 1 bis 12 Kohlenstoff
atomen, steht, sind als organische Zwischenprodukte zum Beispiel zur Herstellung
von Pharmazeutika, Pflanzenschutzmitteln, Riechstoffen und Aromen von erheblicher
technischer Bedeutung.
Zwar lassen sich die Verbindungen der allgemeinen Formel I vielfach direkt durch
Carbonylierung von Halogenessigsäureestern und Umsetzung mit einem einwertigen
Alkohol herstellen (JP 57 183 741), eine derartige Vorgehensweise ist aber im tech
nischen Maßstab nicht immer sinnvoll. So ist die Herstellung der Verbindungen der
allgemeinen Formel I durch Carbonylierung und Umsetzung mit einem einwertigen
Alkohol mit einer Vielzahl von Verfahrensschritten und einem hohen Investitions
aufwand verbunden. Auch sind die als Ausgangsmaterial benötigten Halogenessig
säureester nicht sämtlich in gleichem Maße verfügbar.
Wenn vergleichsweise kleine Mengen an den Verbindungen der allgemeinen Formel I
hergestellt werden sollen, bietet sich daher deren Synthese durch Umesterung der
Verbindungen der allgemeinen Formel II
mit einem Alkohol der allgemeinen Formel R1OH an. Insbesondere im Falle der
besonders bedeutenden Verbindungen der allgemeinen Formel I, in denen die Reste
R1 für eine C2- bis C4-Alkylgruppe stehen, kann diese Vorgehensweise jedoch nur
dann mit der Direktsynthese konkurrieren, wenn sehr hohe Ausbeuten, bezogen auf
die eingesetzten Verbindungen der allgemeinen Formel II, erzielt werden.
Vor dem Hintergrund eines Einsatzes zur Herstellung von Pharmazeutika werden an
die Reinheit der Verbindungen der allgemeinen Formel I höchste Ansprüche gestellt.
Hierbei sind neben den Misch-Malonsäurediestern der allgemeinen Formel III
und der allgemeinen Formel IV,
in denen R1 die oben angegebene Bedeutung hat und R2 und R3 jeweils für eine von
R1 verschiedene, unverzweigte oder verzweigte Alkyl- oder Alkenyl-, Cycloalkyl-
oder Aralkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen stehen, insbesondere auch
Nebenprodukte störend, welche in der 2-Position des Malonsäurediesters substituiert
sind. Werden die zuletzt genannten Verbindungen etwa zur Herstellung von Hetero
cyclen eingesetzt, so reagieren sie wie die in der 2-Position unsubstituierten Malon
säurediester, so dass die resultierenden Verunreinigungen in der Regel nicht mehr mit
vertretbarem Aufwand abgetrennt werden können.
Bekannt ist, dass die Verbindungen der allgemeinen Formel II in Gegenwart von
Katalysatoren wie zum Beispiel Natriumhydroxid oder p-Toluolsulfonsäurechlorid
mit überschüssigen Alkoholen der allgemeinen Formel R1OH umgeestert werden
können (L. S. Bondar et. al., Bull. Acad. Sci. USSR, 1968, Nr. 4, 851-854). Die
hierbei erzielten Ausbeuten von teilweise weniger als 70% sind im Hinblick auf eine
Realisierung des Verfahrens im technischen Maßstab jedoch völlig unbefriedigend.
Auch wurde gefunden, dass bei der Verwendung von Basenkatalysatoren wie zum
Beispiel Natriumhydroxid, in noch weit größerem Maße jedoch bei Verwendung der
katalytisch wesentlich aktiveren Alkoholate wie zum Beispiel Natriummethoxid
(Natriummethanolat), eine ganze Reihe von Nebenprodukten gebildet wird.
Wesentlichste Nebenprodukte bei der Umesterung der als Ausgangsmaterial beson
ders geeigneten Malonsäuredialkylester, insbesondere des Malonsäuredimethylesters,
sind mit bis zu 0,6%, bezogen auf die isolierte Menge an den Verbindungen der
allgemeinen Formel I, die entsprechenden 2-Methylmalonsäuredialkylester, insbeson
dere also 2-Methylmalonsäuredimethylester. Diese können destillativ nur unter erheb
lichem Aufwand von den gewünschten Verbindungen der allgemeinen Formel I
abgetrennt werden. Auch beim Einsatz von Säurekatalysatoren wie Schwefelsäure
oder p-Toluolsulfonsäure oder bei einer Verwendung von technischen Orthotitan
säureestern wie technischem Tetraethyltitanat als Katalysatoren wurde (bei diskon
tinuierlicher Fahrweise) eine Bildung der 2-Methylmalonsäurediester beobachtet,
allerdings in geringerem Maße als bei einer Basenkatalyse.
Bessere Produktreinheiten und Ausbeuten von beispielsweise 95,0% für die Her
stellung von Malonsäurediethylester durch Umesterung von Malonsäuredimethylester
mit Ethanol können unter Verwendung von Organozinnverbindungen als Kataly
satoren erhalten werden (JP 63 255 247). Obwohl die Autoren eine geringe Neben
produktbildung bei Verwendung der beanspruchten Organozinn-Katalysatoren
hervorheben, wurde gefunden, dass diese im Hinblick auf die dargelegten sehr hohen
Reinheitsanforderungen an die Verbindungen der allgemeinen Formel I dennoch nicht
akzeptabel ist. So wurden beim Nachstellen der als Beispiel angegebenen Umeste
rung von Malonsäuredimethylester zu Malonsäurediethylester, abgesehen von even
tuell in der Reaktionsmischung enthaltenem Malonsäureethylmethylester, < 0,2 FID-
Flächenprozent an neu gebildeten Nebenprodukten, bezogen auf die gebildete Menge
an Malonsäurediethylester, gefunden. Auch führen die angegebenen Reaktionszeiten
von zum Beispiel 15 Stunden zu Raum-Zeit-Ausbeuten, welche bei einer Übertra
gung des Verfahrens in den technischen Maßstab inakzeptabel sind. Schließlich
weisen die beanspruchten Organozinn-Verbindungen den Nachteil einer im Allgemei
nen sehr hohen Toxizität auf und müssen darüber hinaus in der Regel in relativ
großen Mengen, bezogen auf die Verbindungen der allgemeinen Formel II, eingesetzt
werden.
Es bestand somit die Aufgabe, ein Verfahren zur Umesterung der Verbindungen der
allgemeinen Formel II mit Alkoholen der allgemeinen Formel R1OH bereitzustellen,
das die Verbindungen der allgemeinen Formel I in hohen Ausbeuten ohne einen An
fall von Verbindungen der allgemeinen Formel III und/oder der allgemeinen Formel
IV und ohne einen Anfall von Alkylierungs- oder sonstigen Nebenprodukten liefert.
Überraschend wurde nun gefunden, dass die beschriebenen Nebenproduktbildungen
dadurch vermieden werden können, dass die Umesterungen der Verbindungen der
allgemeinen Formel II mit überschüssigen Alkoholen der allgemeinen Formel R1OH
kontinuierlich durchgeführt werden.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Malonsäure
diestern der allgemeinen Formel I,
in der R1 für eine unverzweigte oder verzweigte Alkyl- oder Alkenyl-, eine Cyclo
alkyl- oder eine Aralkylgruppe mit 1 bis 30, vorzugsweise 1 bis 12,
Kohlenstoffatomen steht, durch Umesterung von Malonsäurediestern der allgemeinen
Formel II,
in der R2 und R3 jeweils unabhängig voneinander für eine unverzweigte oder ver
zweigte Alkyl- oder Alkenyl-, Cycloalkyl- oder Aralkylgruppe mit 1 bis 30, vorzugs
weise 1 bis 12, Kohlenstoffatomen steht, mit überschüssigem Alkohol der allgemei
nen Formel R1OH, in der R1 die oben angegebene Bedeutung hat, in Gegenwart
eines Umesterungskatalysators, dadurch gekennzeichnet, dass die Umesterung
kontinuierlich erfolgt.
So kann das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise unter Einsatz einer vierstu
figen Rührkesselkaskade realisiert werden. In der Praxis hat es sich aber als beson
ders vorteilhaft erwiesen, die Umsetzung in einer Reaktions-Destillationskolonne als
Reaktor vorzunehmen. Hier können etwa der Alkohol R1OH in den Sumpf der
Kolonne und die Verbindungen der allgemeinen Formel II zusammen mit dem
Katalysator am Kopf der Kolonne kontinuierlich eingespeist werden. In einigen
Fällen, zum Beispiel wenn die Gefahr einer Bildung von Feststoffen als Folge
produkte eines eingesetzten Homogenkatalysators besteht, hat es sich in der Praxis
auch als vorteilhaft erwiesen, die Verbindungen der allgemeinen Formel II und den
Katalysator an unterschiedlichen Stellen der Reaktions-Destillationskolonne einzu
speisen.
Bezogen auf die eingesetzte Menge an Malonsäurediester der allgemeinen Formel II
wird vorzugsweise ein 2 bis 10facher molarer Überschuss des Alkohols der allgemei
nen Formel R1OH eingesetzt.
Hinsichtlich der Auslegung der Reaktions-Destillationskolonne wurde gefunden, dass
zum Erzielen ausreichender Umsätze der Verbindungen der allgemeinen Formel II
von < 99,99% ein großer Betriebsinhalt (hold-up) zumindest in Teilabschnitten der
Kolonne vorteilhaft ist. Bevorzugt wird daher der Einsatz einer Kolonne mit diskre
ten Böden, besonders bevorzugt der Einsatz einer Glockenbodenkolonne. Neben
dieser besonders bevorzugten Kolonnenausführung können die Umesterungen aber
auch unter Verwendung von Kolonnen mit Tunnel-, Thormann- oder Ventilböden-
Bestückungen ausgeführt werden.
Vorteilhaft ist auch eine Kombination aus einem oder mehreren Kolonnenteilen mit
diskreten Böden, bevorzugt Glockenböden, und einem oder mehreren Kolonnenteilen
mit Packungsmaterial.
Es wurde weiter gefunden, dass das Sumpfprodukt der Reaktions-Destillationsko
lonne, welches im Allgemeinen noch überschüssigen Alkohol der allgemeinen Formel
R1OH enthält, vorteilhaft in einer Folgekolonne von dem Alkohol der allgemeinen
Formel R1OH befreit wird. Diese Alkoholabtrennung in der Folgekolonne kann gege
benenfalls unter einem anderen Druck als dem in der Veresterungskolonne erfolgen.
Der in der Folgekolonne zurückgewonnene Alkohol der allgemeinen Formel R1OH
kann in die Reaktions-Destillationskolonne zurückgeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf diese Weise sowohl zur Herstellung von
Verbindungen der allgemeinen Formel I aus höhersiedenden Verbindungen der
allgemeinen Formel II, als auch zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen
Formel I aus niedrigersiedenden Verbindungen der allgemeinen Formel II genutzt
werden.
Als Katalysatoren für das erfindungsgemäße Verfahren können Festbettkatalysatoren
wie zum Beispiel Titansilikalite eingesetzt werden. Als vorteilhafter im Hinblick auf
minimale Nebenproduktbildungen - insbesondere die Bildung von 2-alkylierten
Malonsäurediestern wie zum Beispiel 2-methylierten Malonsäuredialkylestern - und
hohen Raum-Zeit-Ausbeuten haben sich jedoch homogene Titan-haltige, Zirkonium-
haltige und/oder Zink-haltige Verbindungen erwiesen. Besonders bewährt haben sich
in der Reaktionsmischung zumindest teilweise lösliche Zinkverbindungen wie Zink
acetylacetonat, Zinkacetat oder Zink(2-Ethyl-hexanoat) oder Kombinationen von
diesen sowie Zirkonate und Orthotitansäureester. Die genannten Verbindungen
werden daher als Katalysatoren besonders bevorzugt.
Äußerst überraschend wurde gefunden, dass bei der Umesterung der Verbindungen
der allgemeinen Formel II mit den Alkoholen der allgemeinen Formel R1OH unter
Einsatz der vergleichsweise reaktionsfähigen Orthotitansäureester nur dann keine 2-
substituierten Produkte, wie zum Beispiel 2-Methylmalonsäurediester, d. h. Gehalte
< 0,02% bezogen auf die gebildete Menge an den Malonestern der allgemeinen
Formel I, gebildet wurden, wenn die Orthotitansäureester durch Direktsynthese aus
Titantetrahalogenid, bevorzugt Titantetrachlorid, und dem Alkohol der allgemeinen
Formel R1OH oder aus technischem kommerziellen Ortho-Titanat nach gegebenen
falls mehrmaligem Behandeln und jeweiligem Eindampfen bis zur Trockene mit dem
Alkohol der Formel R1OH oder Gemischen der Alkohole R1OH und R2OH erfolgte.
Weiterhin wurde gefunden, dass sich niedrige Chloridgehalte der eingesetzten
Orthotitansäureester von bevorzugt < 100 ppm vorteilhaft auf die erzielten Produkt
reinheiten auswirken.
Die für die Erzielung eines quantitativen Umsatzes der Verbindungen der allgemeinen
Formel II benötigten Katalysatormengen hängen naturgemäß von der Art des
gewählten Katalysators ab und liegen bei der Verwendung von Heterogenkatalysa
toren in der Regel höher als bei der Verwendung von Homogenkatalysatoren. Ganz
allgemein kann jedoch festgestellt werden, dass die für das erfindungsgemäße
Verfahren erforderlichen Katalysatormengen in der Regel geringer sind als bei der
diskontinuierlichen (batchweisen) Umsetzung. So genügen im Falle der kontinuier
lichen Umesterung meist Katalysatormengen von etwa 0,8 bis 1,3%, bezogen auf die
eingesetzte Menge an den Verbindungen der allgemeinen Formel II.
Um bei der Umesterung der Verbindungen der allgemeinen Formel II nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren Raum-Zeit-Ausbeuten zu erzielen, welche für eine
Anwendung des Verfahrens im technischen Maßstab geeignet sind, müssen im Allge
meinen Reaktionstemperaturen von mindestens 50°C, bevorzugt Temperaturen
zwischen 60 und 200°C, gewählt werden. Je nach verwendetem Katalysator wird
oberhalb von 165°C jedoch bereits eine merkliche Nebenproduktbildung von
beispielsweise insgesamt 0,1%, bezogen auf die hergestellte Menge an den
Verbindungen der allgemeinen Formel I, beobachtet, während unterhalb von 85°C
meist nur unbefriedigende Raum-Zeit-Ausbeuten erzielt werden. Besonders
bevorzugt wird daher der Temperaturbereich zwischen 85 und 155°C. Im Falle der
technisch besonders bedeutenden Umesterung von Verbindungen der allgemeinen
Formel II mit niedrigsiedenden Alkoholen der allgemeinen Formel R1OH muss die
Reaktions-Destillationskolonne naturgemäß unter Druck gefahren werden, um im
bevorzugten Temperaturbereich des erfindungsgemäßen Verfahrens arbeiten zu
können. Bevorzugt wird daher in diesen Fällen der Einsatz einer Druckkolonne.
Die Isolierung der Produkte der allgemeinen Formel I aus der Reaktionsmischung
kann im Falle der Verwendung heterogener Katalysatoren für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens auf einfache Weise durch Abdestillieren des einge
setzten Alkohols nach gegebenenfalls vorheriger Filtration erfolgen.
Bei Verwendung eines Homogenkatalysators kann dieser durch geeignete
Verfahrensschritte wie etwa durch Neutralisation und anschließende Filtration oder
Hydrolyse und anschließende Filtration oder durch Auswaschen von der - gegebe
nenfalls vom Alkohol der allgemeinen Formel R1OH befreiten - Reaktionsmischung
abgetrennt werden. Bevorzugt wird jedoch eine destillative Abtrennung des Esters
von der Reaktionsmischung, besonders bevorzugt unter Einsatz eines Fallfilmver
dampfers und/oder eines Dünnschichtverdampfers oder gegebenenfalls einer Kombi
nation von beiden. Gerade die destillative Aufarbeitung zur Abtrennung von
Homogenkatalysatoren bietet den Vorteil, dass diese auf einfache Weise in den
Prozess zurückgeführt werden können. Weiterhin ist in der Beobachtung, dass nach
Abtrennung der Verbindungen der allgemeinen Formel I vom Katalysator - ohne dass
eine Fraktionierung der Verbindungen der allgemeinen Formel I erfolgt - die an die
Verbindungen der allgemeinen Formel I gestellten Reinheitsanforderungen erfüllt
werden, ein ganz besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens zu sehen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Ausbeuten an den Verbin
dungen der allgemeinen Formel I, bezogen auf die Mengen an den eingesetzten
Verbindungen der allgemeinen Formel II, sind in der Regel deutlich höher als nach
dem Stand der Technik. So wurden zum Beispiel im Falle der Umesterung von
Malonsäuredimethylester zu Malonsäurediethylester isolierte Ausbeuten von 97 bis
98% bei einer Reinheit des Produktes von ≧ 99,8% erzielt. Die im Zielprodukt
enthaltenen Verunreinigungen waren im Wesentlichen auf dessen Gehalte an Ethanol
und die Verunreinigungen des eingesetzten Ausgangsmaterials zurückzuführen. In
der 2-Position substituierter Malonsäurediethylester wurde nicht gebildet.
Die folgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutern,
ohne jedoch dessen Anwendungsbereich einzuschränken.
Eine Mischung aus 264,2 g Malonsäuredimethylester, 460,7 g Ethanol und 4,98 g
Dibutylzinnoxid wurde unter Rühren auf 81 bis 88°C erhitzt. Das gebildete
Methanol nahm man über eine Füllkörperkolonne ab. Nach einer Reaktionszeit von
15 Stunden wurde die Reaktionsmischung gaschromatographisch untersucht. Der
Gehalt an (neu gebildeten) Nebenprodukten (außer Malonsäureethylmethylester)
wurde zu < 0,2 FID-Flächenprozent, bezogen auf deren Gesamtgehalt an Malon
estern, ermittelt.
Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, jedoch erfolgte die Umsetzung bei einer
Reaktionstemperatur von 150°C. Nach einer Reaktionszeit von 0,5 Stunden wurde
die Reaktionsmischung gaschromatographisch untersucht. Der Gehalt der Mischung
an neu gebildeten Nebenprodukten (außer Malonsäureethylmethylester) wurde zu <
0,4 FID-Flächenprozent, bezogen auf den Gesamtgehalt an Malonestern, ermittelt.
Eine Mischung aus 264,2 g Malonsäuredimethylester, 460,7 g Ethanol und 2,6 g
Orthotitansäuretetraethylester wurde unter Rühren auf 81 bis 88°C erhitzt. Das
gebildete Methanol nahm man über eine Füllkörperkolonne ab. Nach einer
Reaktionszeit von 8 Stunden wurde die Reaktionsmischung gaschromatographisch
untersucht. Der Gehalt an neu gebildeten Nebenprodukten (außer Malonsäureethyl
methylester) wurde zu 0,2 FID-Flächenprozent, bezogen auf deren Gesamtgehalt an
Malonestern, ermittelt.
Es wurde wie in Beispiel 3 verfahren, jedoch erfolgte die Umesterung des
Malonsäuredimethylesters kontinuierlich unter Verwendung einer Glockenboden
kolonne und eines 6fachen molaren Überschusses an Ethanol. Dabei wurden der
Malonsäuredimethylester und der Umesterungskatalysator (reines Tetraethyltitanat),
der wie in der vorliegenden Erfindung beschrieben hergestellt wurde, jeweils auf
verschiedenen Böden am Kopf der Kolonne eingespeist, während die Einspeisung des
Ethanols kurz oberhalb des Sumpfes vorgenommen wurde. Das freigesetzte
Methanol ließ sich zusammen mit einem Teil des Ethanol-Überschusses über Kopf
abnehmen. Auf diese Weise erhielt man ein Sumpfprodukt, welches noch erhebliche
Mengen an Ethanol enthielt. Dieses wurde in einer Folgekolonne unter Vakuum
abdestilliert und in die Reaktions-Destillationskolonne zurückgeführt.
Im so erhaltenen Sumpfprodukt der Reaktions-Destillationskolonne konnte gas
chromatographisch keine Nebenproduktbildung (Nachweisgrenze: 100 ppm) - insbe
sondere keine Bildung von 2-Methylmalonsäurediethylester - festgestellt werden. Der
Gehalt der Mischung an Malonsäureethylmethylester lag unterhalb von 100 ppm.
Die Abtrennung des Malonsäurediethylesters vom Katalysator erfolgte schließlich
unter Einsatz eines Dünnschichtverdampfers. Auf diese Weise konnten 97 bis
98% der Theorie an Malonsäurediethylester, bezogen auf die eingesetzte Menge an
Malonsäuredimethylester, erhalten werden. Der gaschromatographisch bestimmte
Gehalt des Produktes betrug 99,8 FID-Flächenprozent bei einem Gehalt des
eingesetzten Malonsäuredimethylesters von 99,6 FID-Flächenprozent. Eine
Alkylierung in der 2-Position des Malonsäurediesters konnte gaschromatographisch
nicht nachgewiesen werden.
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung von Malonsäurediestern der allgemeinen Formel I,
in der R1 für eine unverzweigte oder verzweigte Alkyl- oder Alkenyl-, Cyclo alkyl- oder Aralkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen steht, durch Umeste rung von Malonsäurediestern der allgemeinen Formel II,
in der R2 und R3 jeweils unabhängig voneinander für eine unverzweigte oder verzweigte Alkyl- oder Alkenyl-, eine Cycloalkyl- oder eine Aralkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen steht, mit Alkohol der allgemeinen Formel R1OH, wobei R1 die vorgenannte Bedeutung hat, in Gegenwart eines Umesterungskatalysators, dadurch gekennzeichnet, dass die Umesterung kontinuierlich erfolgt.
in der R1 für eine unverzweigte oder verzweigte Alkyl- oder Alkenyl-, Cyclo alkyl- oder Aralkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen steht, durch Umeste rung von Malonsäurediestern der allgemeinen Formel II,
in der R2 und R3 jeweils unabhängig voneinander für eine unverzweigte oder verzweigte Alkyl- oder Alkenyl-, eine Cycloalkyl- oder eine Aralkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen steht, mit Alkohol der allgemeinen Formel R1OH, wobei R1 die vorgenannte Bedeutung hat, in Gegenwart eines Umesterungskatalysators, dadurch gekennzeichnet, dass die Umesterung kontinuierlich erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umesterung in einer Reaktions-Destillationskolonne erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei der Reaktions-Destillationskolonne um eine Kolonne mit
diskreten Böden handelt.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei der Reaktions-Destillationskolonne um eine Kombination aus
einem oder mehreren Kolonnenteilen mit diskreten Böden und einem oder
mehreren Kolonnenteilen mit Packungsmaterial handelt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reaktions-Destillationskolonne unter Druck betrieben wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Umesterungskatalysatoren Orthotitansäureester verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Umesterungskatalysator ein Orthotitansäureester verwendet wird, der
durch Direktsynthese aus Titantetrachlorid und dem entsprechenden Alkohol
hergestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Katalysatoren Zirkonate verwendet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Katalysator Zinkacetylacetonat und/oder Zinkacetat und/oder Zink(2-
Ethylhexanoat) verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Katalysatoren Festbettkatalysatoren eingesetzt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein 2 bis 10facher molarer Überschuss des Alkohols der allgemeinen
Formel R1OH bezogen auf die eingesetzte Menge an Malonsäurediester der
allgemeinen Formel II eingesetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Alkohol-Überschuß zumindest teilweise über den Sumpf der
Reaktions-Destillationskolonne ausgeschleust wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das im Sumpf der Reaktions-Destillationskolonne enthaltene Gemisch
aus der Verbindung der allgemeinen Formel I, zumindest eines Teils des zur
Umesterung eingesetzten Überschusses an dem Alkohol der allgemeinen
Formel R1OH und gegebenenfalls gelöstem Katalysator in einer Folgekolonne
von dem im Gemisch enthaltenen Alkohol der allgemeinen Formel R1OH
befreit wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der eingesetzte Überschuss an dem Alkohol der allgemeinen Formel
R1OH zumindest teilweise in die Reaktions-Destillationskolonne zurück
geführt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abtrennung des Produkts vom Katalysator und gegebenenfalls
weiteren Komponenten der Reaktionsmischung destillativ erfolgt.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abtrennung unter Einsatz eines Fallfilmverdampfers und/oder
Dünnschichtverdampfers erfolgt.
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