DE10008201A1 - Verfahren zum Prüfen der Biegefestigkeit eines Mastes - Google Patents
Verfahren zum Prüfen der Biegefestigkeit eines MastesInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zum Prüfen der Biegefestigkeit eines am Mastfuß im Boden verankerten, elastischen Mastes beschrieben. Zunächst wird mit Abstand über dem Boden auf den Mast gegen seine elastische Rückstellkraft ein Biegemoment mit Hilfe einer Krafteinheit ausgeübt und dann eine Auslenkung des Mastes mit Hilfe einer Meßeinheit erfaßt. Um die Wirkung von Sturmböen zu simulieren, wird der Mast bei dem Prüfverfahren, ausgehend von einer durch das Biegemoment bewirkten Auslenkposition, durch Entlasten in Eigenschwingung versetzt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen der Biegefestigkeit eines stehenden,
am Mastfuß im Boden verankerten, elastischen Mastes, bei welchem über dem Bo
den auf den Mast gegen seine elastische Rückstellkraft ein Biegemoment mit Hilfe
einer Krafteinheit ausgeübt wird und eine Auslenkung des Mastes mit Hilfe einer
Meßeinheit erfaßt wird. Die Biegefestigkeit des Mastes umfaßt im Rahmen der Er
findung allgemein die mechanische Stabilität des Mastes und normalerweise auch
dessen Standfestigkeit im Boden, also die Stabilität des Mastfundamentes.
Eine Mastprüfanlage zum Ausführen des vorgenannten Verfahrens wird beschrie
ben in DE 195 40 319 C1. Im Bekannten wird eine Vorrichtung zum Prüfen der Bie
gefestigkeit eines Metall-Mastes beschrieben. Auf den Mast wird mit Abstand ober
halb des Bodens ein Biegemoment ausgeübt und mit der dadurch - nach Entla
stung - bewirkten Auslenkung des Mastes verglichen. Um das Ergebnis der durch
das Biegemoment verursachten Gesamt-Auslenkung des Mastes nicht durch eine
Bewegung des unterirdischen Mastteiles im Boden zu verfälschen, wird dem Mast
fuß unmittelbar am Boden ein zusätzlicher Wegsensor zum Erfassen der Position
dieses Mastteils zugeordnet.
Nach diesem Stand der Technik wird zunächst die Position des Mastes (ohne eine
Belastung) festgestellt und auf diese Weise ein Eichwert für die späteren Messun
gen erhalten. Daraufhin wird der Mast von einer Seite her durch eine z. B. mit einer
Biegelast vorgegebener Größe belastet. Nach Entlastung (Abschaltung der Kraft
einheit) wird nachgeprüft, ob und wie weit der Mast wieder bis zu dem am Anfang
registrierten Eichpunkt zurückkehrt. Die Messung der jeweiligen Mastposition kann
auf beliebige Weise, z. B. durch Ablesen einer Skala oder mit Hilfe einer Meßeinheit
mit mindestens einer Lichtquelle und mindestens einem Empfänger, erfolgen.
Nach dem beschriebenen Stand der Technik wird zum Feststellen der Biegefestig
keit des Mastes in der Regel eine Zug- oder Druckkraft mit Hilfe einer Krafteinheit
ausgeübt. Als Krafteinheit kommen beispielsweise eine auf dem Boden abgestützte
Hydraulik oder ein gegen den Mast gedrückter Ausleger eines Traktors, Baggers
oder dergleichen in Frage. Wenn festgestellt werden soll, wie weit sich der Mast
nach der Auslenkung wieder elastisch an seine ursprüngliche Position annähert,
wird vor einer entsprechenden Messung die auf den Mast ausgeübte Kraft außer
Wirkung gesetzt. Bei den nach dem einschlägigen Stand der Technik eingesetzten
Mitteln zum Ausüben der Biegelast erfolgt das Entlasten, z. B. beim Abschalten einer
Hydraulik oder beim Zurückfahren des gegen den Mast pressenden Auslegers, nur
relativ langsam. Im wesentlichen wird daher die statische Festigkeit geprüft.
Mit Hilfe der statischen Prüfmethode lassen sich nicht immer Aussagen dazu ma
chen, ob der jeweilige Mast die dynamische Stabilität besitzt, einem Sturm zu wi
derstehen. Ein Sturm übt sehr ungleichmäßige Kräfte mit schnell ansteigender und
ebenso schnell abfallender Amplitude auf den Mast aus. Der Mast kann durch
Windböen gewissermaßen angestoßen und wieder losgelassen werden, so daß er
elastisch zurückschnellt und erst nach einigen gedämpften Schwingungen wieder
zur Ruhe kommt. Wenn ein Mast, z. B. als Peitschenmast, mit seitlich befestigten
Teilen, wie Ampeln oder Hinweisschildern, ausgestattet ist, können durch die vom
Wind ausgeübten Stöße Drehschwingungen im Mast erzeugt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Mastprüfung wirklichkeitsnäher aus
zuführen, so daß sich auch von Sturmböen im Mast erzeugte Schwingungen simu
lieren lassen und damit die entsprechende dynamische Festigkeit des Mastes zu
prüfen ist.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht für das Verfahren eingangs genannter Art,
bei dem auf den Mast ein Biegemoment gegen seine elastische Rückstellkraft ausgeübt
wird, darin, daß der Mast ausgehend von einer durch das Biegemoment be
wirkten Auslenkposition Eigenschwingung versetzt wird. Mit anderen Worten, der
Mast wird aus seiner Auslenkposition zum Ausführen von Eigenschwingungen los
gelassen. Einige Verbesserungen und weitere Ausgestaltungen der Erfindungen
werden in den Unteransprüchen angegeben.
Allein dadurch, daß man das Mittel zum Ausüben der Biegekraft - im Anschluß an
eine erzwungene Mastbiegung - so schnell aus dem Bereich der maximalen Ei
genschwingungs-Amplitude des Mastes herausbringt, bevor man den Mast für das
freie Schwingen losläßt, wird der Einfluß einer auf den Mast wirkenden Sturmbö
wirklichkeitsnahe simuliert. Um diesen Verfahrensaspekt in die Praxis umzusetzen,
können vorzugsweise die folgenden Schritte im Anschluß an das Ausüben der
Biegelast ausgeführt werden. Zuerst wird der Mast mit Hilfe einer Arretiereinheit in
der ausgelenkten Position gegen seine elastische Rückstellkraft festgehalten. In der
zweiten Stufe wird die die Biegelast aufbringende Krafteinheit abgeschaltet und aus
dem Bereich der maximalen (elastischen) Schwingungsweite des Mastes heraus
bewegt. In einer dritten Stufe wird dem Mast durch Ausrasten der Arretiereinheit die
Möglichkeit zum Zurückschnellen und damit zum freien Schwingen gegeben. Als
Arretiereinheit kommt im Rahmen der Erfindung z. B. ein 2-Stellungs-Riegel in Fra
ge, der den Mast in einer Stellung arretiert und in der anderen Stellung - praktisch
ohne Übergang - losläßt.
Ein intakter Mast (mit bezüglich seiner Längsachse symmetrischer Massenvertei
lung), den man in einer vertikalen Ebene auslenkt und erfindungsgemäß aus der
Auslenkposition zurückschnellen läßt, führt gedämpfte Schwingungen, insbesonde
re mit Sinus-Form, aus. Für diese Schwingungen kann durch Messung, z. B. an ei
nem intakten, zu einer Prüfserie gehörenden Mast, ein Eich- oder Normalverlauf
ermittelt werden. Wenn sich bei Messungen an einem anderen zu prüfenden Mast
deutliche Abweichungen von diesem Normverlauf ergeben, wird der fragliche Mast
einer näheren Untersuchung zu unterwerfen sein.
Wie gesagt, ein erfindungsgemäß aus einer Auslenkposition zurückschnellender
Mast schwingt - wenn er eine in Bezug auf seine Längsachse symmetrische Massenverteilung
besitzt und senkrecht zu seiner Längsachse ausgelenkt wird, - prak
tisch nur in der (vertikalen) Ebene, in der er ausgelenkt wurde. In der Natur erfolgt
das Anstoßen, z. B. durch eine Windbö, aber nicht genau senkrecht zu der Längs
achse, außerdem haben zu prüfende Masten häufig eine - wie oben beschrieben -
in Bezug auf die Längsachse unsymmetrische Massenverteilung. Eine Windbö ver
setzt den jeweiligen Masten also nicht nur in eine Schwingung in einer Ebene, son
dern zugleich in eine Drehschwingung. Auf den Mast wirken dann zugleich Linear-
und Torsionskräfte. Nach der Erfindung kann auch eine solche kombinierte Dreh
schwingung simuliert werden. Vorzugsweise geschieht das dadurch, daß das Bie
gemoment etwa senkrecht zu einer Ebene ausgeübt wird, in welcher die Massen
verteilung konstruktiv und/oder künstlich unsymmetrisch in Bezug auf die Mast
längsachse ist. Auf diese Weise lassen sich kritische Haarrisse und Materialermü
dungen, speziell auch bei Aluminiummasten erkennen.
Eine besonders deutliche Simulation bzw. Verstärkung der Drehschwingungen läßt
sich - auch bei Masten mit in obigem Sinne an sich symmetrische Massenverteilung
erreichen, wenn gemäß weiterer Erfindung einseitig am Mast ein, vorzugsweise be
treffend Größe und/oder Mastabstand veränderbares, Gewicht fixiert wird. Zu die
sem Zweck kann am Mast ein Hebel unverdrehbar fixiert werden, der das Gewicht
trägt. In der Praxis kann es günstig sein, wenn ein Gewicht auf den Hebel in Rich
tung etwa senkrecht von Mastlängsachse verschiebbar, aber in jeder Position fest
stellbar, gelagert wird. Die Wirkung der gegebenenfalls auf den zurückschnellenden
Mast durch das Gewicht ausgeübten Drehschwingungslast hängt ab von der Größe
des Gewichts und vom Abstand des Gewichts von der Mastlängsachse.
Wenn man die Bewegung eines in Bezug auf den Mast festen Meßpunktes während
der Mastschwingung beim Zurückschnellen beobachtet, erkennt man zugleich eine
lineare Hin- und Herschwingung des Meßpunktes in einer vertikalen Ebene und eine
Drehschwingung des Meßpunktes um eine etwa vertikale Achse. In beiden Fällen
handelt es sich um gedämpfte elastische Schwingungen. Eine Eich- oder Normform
dieser gegebenenfalls kombinierten Linear- und Torsionsschwingung kann durch
Messung an einem einwandfreien Mast ermittelt werden. Nach bisherigen Ver
suchsergebnissen können die beiden periodischen Bewegungen auf einem Bildschirm
in Form einer von außen nach innen laufenden Spiralkurve aufgezeichnet
werden. Ein Mast kann als intakt bezeichnet werden, wenn die (künstlich erzeugte)
Drehschwingungskurve einigermaßen symmetrisch mit der Normform verläuft. Zeigt
die gemessene Bewegungskurve jedoch deutliche Abweichungen von der Norm
form, z. B. Ein- oder Ausbuchtungen oder sonstige erhebliche Unsymmetrien, muß
der Mast einer eingehenden Prüfung auf Standfestigkeit und Stabilität unterzogen
werden.
Zum Beobachten und gegebenenfalls Registrieren der erfindungsgemäß erzeugten
Schwingungen können einschlägige, z. B. mechanische oder optische, Verfahren
und Geräte mit oder ohne Elektronik eingesetzt werden. Beispielsweise kann am
Mast eine Lichtquelle fixiert werden, deren gebündelter Lichtstrahl auf eine gegen
über dem den Mast umgebenden Boden ortsfest fixierte Zielscheibe gerichtet wird.
(Die Position von Lichtquelle und Zielscheibe ist austauschbar). Auf der Zielscheibe
kann der Verlauf der (kombinierten) Schwingung beobachtet werden. Als Lichtquelle
kommen Glühlampen, Laser, Leuchtdioden, LEDs usw. in Frage. Die Zielscheibe
kann mit bloßem Auge, aber auch automatisch, z. B. mit Hilfe einer Meßkamera,
insbesondere CCD-Kamera kontrolliert werden. Der Meßkamera usw. kann ein
Rechner mit zugeordnetem Display (Bildschirm) nachgeschaltet werden. In den
nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen wird die Messung mit Hilfe von
Lasern ausgeführt.
Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden einige
Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Mast mit darauf einwirkender Biegelast und Arretiermittel
zum Fixieren der durch die Biegelast ausgelenkten Mastposition;
Fig. 2 ein Beispiel eines Arretierriegels gemäß Schnitt II-II von Fig. 1;
Fig. 3 einen nach Entfernen der Krafteinheit und plötzlichem Lösen des Arre
tierriegels in einer vertikalen Ebene gedämpft schwingenden Mast;
Fig. 4 einen Peitschenmast mit insgesamt in Bezug auf seine Längsachse
unsymmetrischer Massenverteilung, der nach Entfernen der Kraftein
heit und plötzlichem Lösen des Arretiermittels zugleich eine lineare
Schwingung in einer vertikalen Ebene (wie in Fig. 3) und eine Dreh
schwingung ausführt; und
Fig. 5 einen Mast mit einseitig unverdrehbar daran fixiertem Zusatzgewicht
zum Erzeugen einer (künstlichen) Drehschwingung.
Fig. 1 zeigt einen Mast 1, der im Boden 2 verankert ist. Es wird angenommen, der
Mast 1 sei (in der Zeichnungsebene) aus der gestrichelt dargestellten Normalpositi
on a in die mit ausgezogenen Linien dargestellte Position b infolge einer Biegelast
ausgelenkt. Als Verursacher der Biegelast wird ein Hydraulikzylinder 3 symbolisch
dargestellt. Der Kolben 4 des Zylinders 3 drückt mit seinem Stempel 5 gegen den
Mast. 1. Wenn die Auslenkung oder die mit dem Hydraulikzylinder 3 aufgebrachte
Kraft ein gewünschtes Maß erreicht haben, wird die ausgelenkte Position mit Hilfe
des auch in Fig. 2 dargestellten Riegels 6 arretiert. Daraufhin wird der Kolben 4 des
Hydraulikzylinders 3 - wie schließlich in Fig. 3 symbolisch dargestellt - zurückgezo
gen. Danach wird der Riegel 6 gelöst, z. B. in der dargestellten Pfeilrichtung 7 vom
Mast 1 weggeschwenkt, so daß der Mast die in Fig. 3 dargestellte Eigenschwingung
8 - annähernd in der Ebene, in der er vorher ausgelenkt war - ausführen kann. Da
bei soll also das Mittel zum Aufbringen der Biegelast so weit vom Mast 1 wegbe
wegt werden, daß der Mast auch mit seiner größten Eigenschwingungsamplitude
nicht an das Auslenkmittel, z. B. den Stempel 5 anstoßen kann.
Die Bewegung des Mastes 1 kann mit Hilfe einer Meßeinheit 9 aufgenommen wer
den, die im Ausführungsbeispiel aus einem am Mast 1 befestigten Lasersender 10
und einem am Boden 2 fixierten Laserempfänger 11 besteht. Die Bewegung des
Mastes 1 wird mit Hilfe des vom Lasersender 10 ausgehenden Laserstrahls 12 in
der Optik des Laserempfängers 11 aufgenommen und über nachgeschaltete Rech
ner 13, z. B. online, über Draht oder drahtlos auf einen Bildschirm 14 übertragen.
Auf dem Bildschirm 14 kann dann die gedämpfte elastische Eigenschwingungskur
ve 15 des Mastes 1 sichtbar gemacht werden. Hat diese Kurve 15 bei einer Messung
wenigstens annähernd den Normalverlauf, z. B. einer gedämpften elastischen-
Schwingung, kann man annehmen, daß der geprüfte Mast intakt ist. Zeigen sich in
der Kurve 15 jedoch starke Abweichungen dem Normverlauf, muß der Mast näher
untersucht werden.
Bei dem Mast 1 nach Fig. 3 wurde eine in Bezug auf die Mastlängsachse symmetri
sche Massenverteilung angenommen. In Fig. 4 wird ein sogenannter Peitschenmast
21 dargestellt, dessen Massenverteilung in Bezug auf die Mastlängsachse 22 ins
gesamt unsymmetrisch ist, denn die vom Peitschenmast 21 getragene Leuchte 23
sitzt seitlich in Bezug auf die Längsachse 22. Wenn ein solcher Mast in der Zeich
nungsebene, also in der Ebene, in der der Mast insgesamt eine unsymmetrische
Massenverteilung besitzt, ausgelenkt wird, ergibt sich nach dem Ausführen der an
hand der Fig. 1 bis 3 beschriebenen Verfahrensschritte etwa dasselbe Schwin
gungsbild wie in Fig. 3. Wird jedoch der Mast nach Fig. 4 in einer Richtung schräg,
insbesondere senkrecht, zu der Zeichnungsebene gemäß Fig. 1 ausgelenkt und
dann losgelassen, so wird dem Mast ähnlich wie in Fig. 2 die Möglichkeit gegeben,
anfänglich annähernd in dieser Ebene elastisch zurückzuschnellen. Der Mast führt
aber nicht nur die Eigenschwingung 8 in einer vertikalen Ebene, sondern zugleich
eine Drehschwingung 24 - etwa um die Längsachse 22 - aus.
Wenn im Falle von Fig. 4 wieder die Meßeinheit 9 nach Fig. 3 mit Lasersender 10,
Laserempfänger 11, Rechner 13 und Bildschirm 14 benutzt wird, kann sich als Ei
genschwingungskurve 25 eine Art Spirale ergeben. In Versuchen wurde festgestellt,
daß die Form der Kurve 25 empfindlich auf Fehler des jeweiligen Mastes reagiert,
d. h., wenn der untersuchte Mast von der vorgeschriebenen Norm abweicht, kann
man das fast immer an einer Abweichung der Kurve 25 von ihrer Ideal- bzw. Norm
form ablesen.
Da also die kombinierte Aufzeichnung einer linearen Eigenschwingung 8 und einer
Dreh-Eigenschwingung 24 gute Aussagen über die Qualität eines Mastes ver
spricht, besteht - auch bei Masten mit an sich symmetrischer Massenverteilung -
ein Bedürfnis, die Amplitude von linearer Schwingung 8 und Drehschwingung 24
abhängig von der Größe der anfänglichen Mastauslenkung, d. h. abhängig von der
Größe der Biegelast so anzupassen, daß bei einem intakten Mast eine deutlich
sichtbare und der Normform gut angepaßte Meßkurve aufgezeichnet wird.
Um Vorstehendes zu erreichen, wird nach Fig. 5 am Mast, in einer Ebene, in der die
Unsymmetrie erwünscht ist bzw. ohnehin vorhanden ist, an einem am Mast 1 fixier
ten Hebel 31 ein in Längsrichtung 32 des Hebels verschiebbares aber in der jeweili
gen Position zu arretierbares Gewicht 33 angebracht. Senkrecht zu der Ebene (in
Fig. 5 Zeichnungsebene), in der der unverdrehbar am Mast 1 befestigte Hebel 31
mit dem Gewicht 33 positioniert ist, wird auf den Mast 1 eine (senkrecht zur Zeich
nungsebene wirkende)Biegelast zum Erzeugen der anfänglichen Auslenkung aus
geübt. In Fig. 5 wird die Biegelast durch den am Mast 1 anliegenden Stempel 5
symbolisiert. Wenn die Biegelast im Beispiel von Fig. 5 und eine anfängliche Aus
lenkung der gewünschten Größe erreicht hat, wird die ausgelenkte Position b (Fig.
1) mit Hilfe des nach Fig. 5 beispielhaft auf den Hebel 31 wirkenden Riegel 6 arre
tiert. Daraufhin wird der Hydraulikzylinder 3 entlastet und der Stempel 5 um einen
Weg größer als die größte Schwingungsamplitude des frei schwingenden Mastes 1
von diesem entfernt. Dann wird der Riegel 6 plötzlich gelöst, so daß der ausgelenk
te Mast 1 einer in ihm wirkenden elastischen Rückstellkraft frei (ungehindert) folgen
und die Eigenschwingungen des Mastes 1 einsetzen können.
Wegen der künstlich unsymmetrischen Massenverteilung des Mastes 1 nach Fig. 5
wird auch dort - wie in Fig. 4 - die lineare Eigenschwingung 8 von einer Dreh
schwingung 24 überlagert. Die Amplitude der Drehschwingung läßt sich durch die
Größe und/oder den Abstand des Gewichts 33 vom Mast 1 vorbestimmen. Wenn
ein Mast bereits von Natur aus eine unsymmetrische Massenverteilung hat, wie et
wa der Peitschenmast nach Fig. 4, kann es sinnvoll sein, die Wirkung des Zusatz
gewichts 33 zu verkleinern, um eine (bei intaktem Mast) möglichst ideale Normform
der Kurve 25 zu erhalten. Wenn dagegen der Mast 1, wie in Fig. 5 dargestellt, an
sich eine in Bezug auf seine Längsachse 22 symmetrische Massenverteilung be
sitzt, kann es sinnvoll sein, die Wirkung des Gewichts 23 möglichst groß einzustel
len um wiederum (bei intaktem Mast) eine möglichst ideale Normform der Kurve 25
vorzugeben.
1
= Mast
2
= Boden
3
= Hydraulikzylinder
4
= Kolben (
3
)
5
= Stempel (
4
)
6
= Riegel
7
= Pfeilrichtung (
Fig.
2
)
8
= lineare Eigenschwingung
9
= Meßeinheit
10
= Lasersender
11
= Laserempfänger
12
= Laserstrahl
13
= Rechner
14
= Bildschirm
15
= Eigenschwingungskurve
21
= Peitschenmast
22
= Längsachse
23
= Leuchte
24
= Drehschwingung
25
= Spiralkurve
31
= Hebel
32
= Längsrichtung (
31
)
33
= Gewicht
Claims (6)
1. Verfahren zum Prüfen der Biegefestigkeit eines stehenden, am Mastfuß im
Boden (2) verankerten, elastischen Mastes (1), bei welchem über dem Boden
(2) auf den Mast (1) gegen seine elastische Rückstellkraft ein Biegemoment
mit Hilfe einer Krafteinheit (3) ausgeübt wird und eine Auslenkung des Ma
stes (1) mit Hilfe einer Meßeinheit (9) erfaßt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Mast (1) ausgehend von einer durch das Biegemoment
bewirkten Auslenkposition (b) in Eigenschwingung (8, 24) versetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mast (1) mit
Hilfe einer Arretiereinheit (6) in einer ausgelenkten Position gegen seine ela
stische Rückstellkraft festgehalten wird, daß dann die Krafteinheit (3) abge
schaltet und aus dem elastischen Schwingungsbereich des Mastes (1) her
ausbewegt wird und daß danach dem Mast (1) durch Ausrasten des Arre
tiermittels (6) die Möglichkeit zum elastischen Zurückschnellen gegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mast
(1) mit insgesamt in Bezug auf seine Längsachse (22) unsymmetrischer
Massenverteilung durch das plötzliche Entlasten auch in Drehschwingung
(24) versetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Biegemo
ment etwa senkrecht zu einer Ebene ausgeübt wird, in welcher die Massen
verteilung unsymmetrisch in Bezug auf die Mastlängsachse (22) ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß einseitig
am Mast (1) ein - vorzugsweise betreffend Größe und/oder Mastabstand ve
ränderbares - Gewicht (33) fixiert wird.
6. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß ein am Mast (1) einseitig unverdrehbar fixierter Hebel
(31) vorgesehen ist, auf dem ein zum Erzeugen der Drehschwingung (24)
ausreichendes Gewicht (33) vorzugsweise in Richtung senkrecht zur Mast
längsachse (22) verschiebbar, arretiert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000108201 DE10008201A1 (de) | 2000-02-23 | 2000-02-23 | Verfahren zum Prüfen der Biegefestigkeit eines Mastes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000108201 DE10008201A1 (de) | 2000-02-23 | 2000-02-23 | Verfahren zum Prüfen der Biegefestigkeit eines Mastes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10008201A1 true DE10008201A1 (de) | 2001-08-30 |
Family
ID=7631935
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000108201 Ceased DE10008201A1 (de) | 2000-02-23 | 2000-02-23 | Verfahren zum Prüfen der Biegefestigkeit eines Mastes |
Country Status (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8131 | Rejection | ||
R003 | Refusal decision now final |
Effective date: 20110218 |