DE10007454A1 - Toleranzausgleich-Element - Google Patents
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Abstract
Ein Toleranzausgleich-Element dient zum Ausgleichen der Toleranz bei der Montage eines ersten Bauteils (9) mit einem zweiten Bauteil (10). Um ein derartiges Element zu verbessern, umfaßt es eine Keilfläche (3) und eine Feder (2), vorzugsweise eine Druckfeder (Fig. 1).
Description
Die Erfindung betrifft ein Toleranzausgleich-Element zum Ausgleichen der Toleranz
bei der Montage eines ersten Bauteils mit einem zweiten Bauteil. Die Erfindung be
trifft ferner eine Montageeinheit, die ein derartiges Toleranzausgleich-Element und
ein Gegenstück umfaßt. Bei den zu montierenden Bauteilen kann es sich insbe
sondere um Bauteile eines Kraftfahrzeugs oder sonstigen Fahrzeugs handeln.
Insbesondere im Fahrzeugbau und Kraftfahrzeugbau ist es erforderlich, eine hohe
Qualität zu niedrigen Kosten zu erreichen, um hierdurch konkurrenzfähige Produkte
zu schaffen. Oftmals kommen allerdings viele Bauteile zusammen, deren Toleran
zen sich addieren. Dies kann auch durch systematische Paarung von Bauteilen und
durch statistische Toleranzauslegung nicht immer verhindert werden (z. B. zwischen
Rohbau- und Endmontagekomponenten). Die Genauigkeit der Bauteile ist eine
Frage des Aufwandes und somit letztlich eine Frage der Kosten.
Aus der EP 176 663 A1 ist eine Vorrichtung zum verspannenden Verbinden von mit
Abstand zueinander liegenden Bauteilen bekannt, bei der die verspannenden Ver
bindung durch eine Distanzscheibe erfolgt, die im Abstandraum zwischen den zu
verbindenden Bauteilen angeordnet ist und die sich mit der äußeren Breitseite an
einem der Bauteile abstützt. Um einen Toleranzausgleich zu bewirken, wird die
Vorrichtung derart ausgestaltet, daß die Distanzscheibe lediglich durch Verdrehen
in die Abstützstellung bringbar ist. Die Distanzscheibe ist zur Erzielung einer aus
ihrer Drehung abgeleiteten Axialverlagerung auf das lichte Distanzmaß der Bauteile
mit wendelgangförmig liegenden Steigungs-Stützflächen ausgestattet, denen form
passende wendelförmige, dem anderen Bauteil zugeordnete Gegensteigungs-
Stützflächen gegenüberliegen. Das aus der EP 176 663 A1 bekannte automatische
Toleranzausgleichssystem ist allerdings kompliziert und teuer.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Toleranzaus
gleich-Element der eingangs angegebenen Art zu verbessern.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Toleranzausgleich-
Element eine Keilfläche und eine Feder umfaßt. Die Keilfläche ist vorzugsweise an
einem Keil vorgesehen. Sie wirkt mit einer entsprechenden Keilfläche zusammen,
die an dem ersten oder an dem zweiten Bauteil vorgesehen ist oder an einem Teil,
das mit dem ersten oder zweiten Bauteil verbunden ist. Durch die Feder kann die
Keilfläche bzw. der Keil verschoben werden, wodurch ein Toleranzausgleich be
wirkt werden kann. Durch die Erfindung wird ein kostengünstiges Toleranzaus
gleich-Element geschaffen.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Vorzugsweise weist die Keilfläche bzw. der Keil eine Aussparung auf, die zum
Durchtritt eines Befestigungselements, beispielsweise einer Schraube oder eines
Schraubbolzens, dient. Bei der Aussparung kann es sich um ein Langloch handeln,
dessen Länge vorzugsweise derart bemessen ist, daß sich die Keilfläche bzw. der
Keil über den gesamten Bereich, der zum Toleranzausgleich benötigt wird, bewe
gen kann.
Vorzugsweise ist die Feder eine Druckfeder. Als Feder kann allerdings auch eine
Zugfeder verwendet werden. Unter einer Feder (Druckfeder/Zugfeder) werden da
bei federnde Elemente aller Art verstanden.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Feder
ein Gelenk aufweist. Dieses Gelenk kann beispielsweise durch eine Drehachse ge
bildet werden. Die Feder ist durch das Gelenk mit dem ersten oder zweiten Bauteil
gelenkig verbindbar. Vorzugsweise befindet sich das Gelenk an dem der Keilfläche
bzw. dem Keil abgewandten Ende der Feder.
Vorteilhaft ist es, ein Spannelement zum Vorspannen der Feder vorzusehen. Vor
zugsweise handelt es sich dabei um ein lösbares Spannelement. Das Toleranzaus
gleich-Element kann dann auf vorteilhafte Weise vormontiert werden. Durch das
Lösen des Spannelements erreicht es dann seine endgültige Lage.
Vorteilhaft ist es, wenn das Spannelement an der Keilfläche bzw. dem Keil vorge
sehen ist. Hierbei befindet sich das Spannelement vorzugsweise an dem der Feder
abgewandten Ende der Keilfläche bzw. des Keils.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Spannelement durch die Montage des Befe
stigungselements betätigbar bzw. lösbar ist. Beispielsweise kann das Spannele
ment derart angeordnet sein, daß es vom Befestigungselement erfaßt bzw. betätigt
bzw. gelöst wird, wenn das Befestigungselement in Position bzw. in Eingriff ge
bracht wird. Dies läßt sich auf besonders einfache und vorteilhafte Weise realisie
ren, wenn die Keilfläche bzw. der Keil eine Aussparung zum Durchtritt eines Befe
stigungselements, vorzugsweise einer Schraube oder eines Schraubbolzens, auf
weist. Die Anordnung kann dann derart getroffen sein, daß das Befestigungsele
ment bzw. die Schraube bzw. der Schraubbolzen beim Durchtritt durch die Ausspa
rung das Spannelement betätigt bzw. löst.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der beigefügten
Zeichnung im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Montageeinheit, umfassend ein Toleranzausgleich-
Element und ein Gegenstück, in einer Seitenansicht, teilweise
im Schnitt, vor dem Montagevorgang,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Montageeinheit in ei
ner der Fig. 1 entsprechenden Seitenansicht nach dem
Montagevorgang,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 eine Prinzipskizze einer weiteren Montageeinheit in einer
Seitenansicht vor der Montage,
Fig. 6 die in Fig. 5 gezeigte Montageeinheit in einer Ansicht von
vorne und
Fig. 7 die in den Fig. 5 und 6 gezeigte Montageeinheit in einer
der Fig. 6 entsprechenden Ansicht von vorne nach dem Mon
tagevorgang.
Das in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Toleranzausgleich-Element dient zur Montage
bzw. zum Verbinden eines ersten Bauteils 9 mit einem zweiten Bauteil 10. Es um
faßt einen Keil 1, der eine Keilfläche 3 aufweist, und eine Druckfeder 2, die mit dem
Keil 1 an dessen breitem Ende verbunden ist. Die Feder 2 ist an ihrem dem Keil 1
abgewandten Ende mit einem als Drehachse 6 ausgebildeten Gelenk versehen,
dessen Gelenkzapfen in entsprechende Ausnehmungen an Laschen 11 des ersten
Bauteils 9 eingreifen.
An dem ersten Bauteil 9 ist ein Gegenstück 12 vorgesehen, das eine der Keilfläche
3 des Toleranzausgleich-Elements entsprechende Keilfläche 13 aufweist. Ferner ist
an das erste Bauteil 9 eine Mutter 14 angeschweißt.
Der Keil 3 ist mit einer als Langloch 15 ausgebildeten Aussparung versehen, deren
Breite im wesentlichen dem Außendurchmesser des Gewindes 16 der Schraube 4
entspricht und das so lang ist, daß der gesamte Toleranzbereich a überbrückt wer
den kann.
Der Keil 1 ist an seinem der Druckfeder 2 abgewandten Ende mit einem Span
nelement 5 verbunden, das eine Aussparung 17 in dem Gegenstück 12 durchgreift
und an dessen vorderen (in der Zeichnung unten dargestellten) Ende eine Nase
vorgesehen ist, die die Ecke zwischen der Aussparung 17 und dem Gegenstück 12
in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise hintergreift. Die Nase am vorderen Ende des
Spannelements ragt in die Durchgangsbohrung des Gegenstücks 12 hinein. Durch
die Nase des Spannelements 5 wird das Toleranzausgleich-Element in der in Fig.
1 gezeigten Stellung, in der die Druckfeder 2 vorgespannt ist, gehalten.
Bei der Montage wird die Schraube 4 aus der in Fig. 1 gezeigten Stellung nach
links zur Mutter 14 hin bewegt. Der Bolzen 16 der Schraube durchdringt das Lang
loch 15 und gelangt von dort in die Bohrung in dem Gegenstück 12. Beim Durchtritt
durch die Bohrung des Gegenstücks 12 wird die Nase des Spannelements 5 außer
Eingriff gebracht (ausgerastet; die Verrastung der Nase wird gelöst), so daß sich
die Druckfeder 2 dann entspannen kann, wodurch der Keil 1 nach oben in die in
Fig. 3 gezeigte Stellung bewegt wird. Der Keil 1 wird durch das Zusammenwirken
der Keilfläche 3 und der entsprechenden Keilfläche 13 so weit bewegt, bis der ge
samte Toleranzbereich a ausgeglichen ist, bis also die der Keilfläche 3 gegenüber
liegende Fläche an der entsprechenden Innenfläche des zweiten Bauteils 10 an
liegt. Anschließend wird das Gewinde 16 der Schraube 4 mit der Mutter 14 ver
schraubt, bis die in Fig. 3 gezeigte, fertig montierte Stellung vorliegt.
Durch das Gelenk 6 wird eine spannungsfreie Bewegung des Toleranzausgleich-
Elements bewirkt. An dem ersten Bauteil 9 sind im Bereich zwischen dem Gelenk 6
bzw. den Laschen 11 und der Mutter 14 Befestigungselemente 8 vorgesehen, bei
spielsweise Clipse (hier könnte auch ein Klebeband Verwendung finden). Das erste
Bauteil 9 weist seitliche, senkrecht zur Grundfläche verlaufende Trägerteile 7 auf.
Durch die Erfindung wird ein Toleranzausgleich-Element geschaffen, das einen
automatischen Toleranzausgleich in eine Richtung (beispielsweise in X-Richtung)
bewirkt. Für die Montage ist kein zusätzlicher Arbeitsgang erforderlich. Es wird ein
äußerst kostengünstiges System geschaffen. Die Auslösung des Toleranzaus
gleich-Elements erfolgt durch die Befestigungsschraube bzw. das sonstige Befesti
gungselement.
In den Fig. 5 bis 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel in einer Prinzipdarstel
lung gezeigt. Hier soll ein erstes Bauteil (Scharnierbauteil) 109 mit einem zweiten
Bauteil (Verbindungsstück) 110 verbunden werden. Das Gewinde 116 einer Befe
stigungsschraube durchdringt eine entsprechende Bohrung in dem ersten Bauteil
109. An dem ersten Bauteil 109 ist ferner ein Toleranzkeil 101 längsverschieblich
gelagert, der eine Keilfläche 103 aufweist und der durch eine Druckfeder 102 in der
aus den Fig. 5 und 6 ersichtlichen Weise vorgespannt ist. In dem Toleranzkeil
103 ist ein Langloch 115 vorgesehen.
Das zweite Bauteil 110 weist ein Innengewinde 114 auf. Ferner ist an dem dem Keil
101 zugewandten Ende des zweiten Bauteils 110 eine der Keilfläche 103 entspre
chende Keilfläche 113 vorgesehen.
Bei der Montage wird die Verrastung des Keils 101 durch den Gewindebolzen 116
gelöst. Der Toleranzkeil 101 gelangt dann durch die Entspannung der Druckfeder
102 in die in Fig. 7 gezeigte Lage, in der der gesamte Toleranzbereich überbrückt
ist. Um den gesamten Federweg ausnutzen zu können, ist in dem ersten Bauteil
109 eine Aussparung 120 vorhanden. Ferner befindet sich zwischen dem ersten
Bauteil 109 und dem zweiten Bauteil 110 eine Kugelrastung 121.
Die Toleranzausgleich-Elemente nach beiden Ausführungsformen sind so ausge
führt, daß sie zur Demontage der Bauteile auch wieder gespannt werden können.
Claims (9)
1. Toleranzausgleich-Element zum Ausgleichen der Toleranz bei der Montage ei
nes ersten Bauteils (9) mit einem zweiten Bauteil (10),
dadurch gekennzeichnet,
daß das Toleranzausgleich-Element eine Keilfläche (3) und eine Feder (2) um
faßt.
2. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilfläche (3) an
einem Keil (1) vorgesehen ist.
3. Element nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilfläche
(3) bzw. der Keil (1) eine Aussparung (15) zum Durchtritt eines Befestigungs
elements (4, 16), vorzugsweise einer Schraube, aufweist.
4. Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder (2) eine Druckfeder ist.
5. Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder (2) ein Gelenk (6) aufweist.
6. Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein
Spannelement (5) zum Vorspannen der Feder (2).
7. Element nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannelement (5)
an der Keilfläche (3) bzw. dem Keil (1) vorgesehen ist.
8. Element nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannele
ment (5) durch die Montage des Befestigungselements (4, 16) betätigbar ist.
9. Montageeinheit, umfassend ein Toleranzausgleich-Element nach einem der An
sprüche 1 bis 8 und ein Gegenstück (12), das eine der Keilfläche (3) des Tole
ranzausgleich-Elements entsprechende Keilfläche (13) aufweist.
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