DE10006837B4

DE10006837B4 - Aus Weintraubenkernen gewonnenes Mittel zur Nahrungsergänzung

Info

Publication number: DE10006837B4
Application number: DE10006837A
Authority: DE
Original assignee: FLESCH SIEGFRIED
Current assignee: FLESCH SIEGFRIED
Priority date: 2000-02-11
Filing date: 2000-02-11
Publication date: 2006-02-02
Anticipated expiration: 2020-02-12
Also published as: DE10006837A1

Abstract

Mittel zur Nahrungsergänzung, dadurch gekennzeichnet, dass es in Form eines Pulvers aus wenigstens teilweise entölten Weintraubenkernen hergestellt ist.

Description

Beim Weinkeltern anfallende Maische wird nur in geringem Umfang z.B. zur Herstellung von Trestern genutzt. Aus der Druckschrift „Heinen, W.: Kaltgepresstes Traubenkernöl – Ein Glücksfall der Natur. Das Deutsche Weinmagazin 14/12.Juli 1997, Seiten 16 bis 18" ist es bekannt, dass sich aus den in der Maische enthaltenen Weintraubenkernen wertvolles, zur Ernährung von Mensch und Tier verwendbares Öl gewinnen lässt. Wie aus dieser Druckschrift ferner hervorgeht, werden zur Herstellung chemisch extrahierten Traubenkernöls Kerne aus der Tresterbrandherstellung geröstet und gemahlen. Zur Extrahierung des Öls wird das Mehl mit Gas, üblicherweise N-Hexan, vermischt.

Aus der US 5,904,924 A und US 5,895,652 A sind Mittel zur Nahrungsergänzung bekannt, die neben einer Vielzahl anderer Substanzen Extrakte aus Weintraubenkernen enthalten. Aus der DE 199 36 492 A1 geht ein Mittel zur Nahrungsergänzung hervor, das ein Gemisch aus kaltgepresstem Traubenkernöl und Kernschrot enthält. Das Gewichtsverhältnis von Öl zu Schrot liegt vorzugsweise im Bereich von 30:70 bis 70:30. In der US 5,916,573 A ist die Verwendung von Traubenkernöl enthaltenden Zusammensetzungen zur lokalen Behandlung der Haut beschrieben.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die beim Keltern anfallenden Maischerückstände über den oben aufgezeigten Umfang hinaus nutzbar zu machen.

Diese Aufgabe wird durch ein Mittel zur Nahrungsergänzung in Form eines Pulvers gelöst, welches aus wenigstens teilweise entölten Weintraubenkernen hergestellt ist.

Diese Erfindungslösung sieht also die Einbeziehung von Weintraubenkernpulver als solches oder in verarbeiteter Form in die Ernährung von Mensch und Tier vor, wobei die in den Pulverpartikeln enthaltenen Substanzen, unter anderem Spurenelemente, die Ernährung vorteilhaft ergänzen. Durch die Entölung wird die Haltbarkeit des unverarbeiteten oder verarbeiteten Traubenkernpulvers erhöht.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Pulver durch Pressen der Weintraubenkerne und anschließende Zerkleinerung des Pressgutes hergestellt. Durch das Pressen werden die Traubenkerne einerseits wenigstens teilweise entölt. Andererseits wird durch das Pressen unter wenigstens teilweiser Aufhebung der Kornstruktur im Pressgut eine die Weintraubenkerne umgebende Hülle zerstört, welche den Aufschluss von Traubenkernen bei der Nahrungsverwertung im menschlichen und tierischen Körper erschwert. Vorzugsweise erfolgt die Zerkleinerung der Weintraubenkerne in mehreren Stufen.

Das Traubenkernpulver kann ggf. unter Zusatz eines Bindemittels, zu einer Tablette verpresst werden. In einer anderen Darreichungsform ist das Pulver in einer Kapsel oder Einschweißpackung enthalten.

Die Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels und der beiliegenden, sich auf dieses Ausführungsbeispiel beziehenden Zeichnung näher erläutert werden.
In der Zeichnung sind Schritte eines Verfahrens zur Pulverisierung von Weintraubenkernen dargestellt.
Mit dem Bezugszeichen 1 ist eine Einrichtung bezeichnet, welcher beim Keltern anfallende Maische zugeführt wird und welche von der Maische die darin enthaltenen Traubenkerne trennt. Als solche Trenneinrichtungen können handelsübliche, Schleudertrommeln enthaltende Separatoren verwendet werden.
Die Trennung muß innerhalb weniger Stunden nach dem Keltern erfolgen, um Schimmelbefall der Maische zu vermeiden. Die mit Hilfe der Trenneinrichtung 1 gewonnenen Kerne sind, ebenfalls zur Vermeidung von Schimmelbefall, möglichst schnell zu trocknen und nachfolgend ggf. einer Reinigung zu unterziehen, wie dies bei Getreide üblich ist. Unter Umständen kann auch eine Schädlinge abtötende Begasung erfolgen.
Die getrockneten und ggf. einer Reinigung unterzogenen Traubenkerne werden im nächsten Verarbeitungsschritt einer Schneckenpresse 2 zugeführt, wo eine Entölung erfolgt und die Hüllen der Traubenkerne zerstört werden. Der Ölanteil von Traubenkernen liegt bei rund 14 Gewichts-%. In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel wird mit Hilfe der Schneckenpresse 2 etwa die Hälfte des in den Traubenkernen enthaltenen Öls abgepresst, d.h. der Ölanteil auf etwa 6 bis 7% verringert. Von der Schneckenpresse 2 ausgepresste, teilentölte Presslinge 3 werden in einem nachgeordneten Häcksler 4 wieder zerkleinert. Anstelle eines Häckslers könnte zur Zerkleinerung der Presslinge auch eine Hammermühle eingesetzt werden.
Die zerkleinerten Presslinge werden dann in einem Walzenstuhl 5 zu einem braunen Pulver 6 vermahlen. Über nicht gezeigte, z.B. durch Plansichter oder Taumelsiebe gebildete Siebeinrichtungen lässt sich eine gewünschte Korngrößenverteilung erreichen.
Das Pulver 6 enthält eine Vielzahl für die Ergänzung der Ernährung von Mensch und Tier wertvoller Stoffe, insbesondere Spurenelemente. Die nachfolgende Tabelle enthält einen Analysenbefund.
Das gewonnene Pulver kann z.B. zur Ergänzung des Tagesbedarfs an Spurenelementen Nahrungsmitteln zugesetzt und z.B. beim Kochen und Backen als Zusatz verwendet werden.
Das Traubenkernpulver lässt sich, ggf. unter Zusatz eines Bindemittels, wie z.B. Saccharose, zu Dragees verpressen. In einer anderen Darreichungsform ist das Traubenkernpulver in Kapseln oder einer Einschweißpackung enthalten.
Es ist denkbar, das Traubenkernpulver als Instantpulver z.B. als Zusatz von Tee und Erfrischungsgetränken zu verwenden.

Claims

Mittel zur Nahrungsergänzung, dadurch gekennzeichnet, dass es in Form eines Pulvers aus wenigstens teilweise entölten Weintraubenkernen hergestellt ist.
Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es durch Pressen und Zerkleinern von der Maische getrennter Weintraubenkerne hergestellt ist.
Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es, ggf. unter zusatz eines Bindemittels, zu einer Tablette verpresst ist.
Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulver in einer Kapsel enthalten ist.