DE10006052C2 - Körper und Verfahren zur abtragenden Oberflächenbearbeitung - Google Patents
Körper und Verfahren zur abtragenden OberflächenbearbeitungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Körper und ein Verfahren zur abtragenden
Oberflächenbearbeitung, insbesondere zum Schleifen, Läppen oder Polieren.
Zur abtragenden Oberflächenbearbeitung, wie Schleifen, Läppen oder Polieren, wie diese
Verfahren insbesondere bei der Herstellung von Linsen und anderen optischen Körpern mit
entsprechend glatten Oberflächen eingesetzt werden, wird üblicherweise der
Bearbeitungskörper in einer Pendelbewegung über die zu bearbeitende rotierende Fläche
geführt. Zwischen dem Bearbeitungskörper und der zu bearbeitenden Fläche befindet sich
üblicherweise ein Polier-, Läpp- oder Schleifmittel, d. h. eine Flüssigkeit, die Schmirgelkörner
in der für den gewünschten Prozeß erforderlichen Größe aufweist. Die mittleren Korngrößen
des Schmirgels liegen dabei beim Läppprozeß in etwa zwischen 12 und 15 µm, beim
Polierprozeß unter 12 µm und beim Schleifprozeß über 15 µm.
Der Bearbeitungskörper weist üblicherweise eine glatte Oberfläche auf. Es sind auch bereits
Bearbeitungskörper bekannt geworden, deren Oberflächen Nuten aufweisen, die als Speicher
für das Bearbeitungsmittel, also das Polier-, Läpp- oder Schleifmittel dienen.
In der DE 30 36 518 A1 ist eine Flachläpp- oder Polierscheibe beschrieben, die aus einem
gesinterten Material besteht und in dessen Arbeitsoberfläche auf einer spiralförmigen Bahn
ein Material eingebettet ist, dessen Härte von der des Materials des Scheibenkörpers
abweicht. Dadurch soll ein stärkerer Abtrag bei gleichzeitig gesteigerter Oberflächenqualität
erreicht werden.
Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, die Abtragsraten bei der Oberflächenbearbeitung,
insbesondere von optischen Flächen, unter Beibehaltung der Qualität der bei der
Oberflächenbearbeitung hergestellten Flächen zu erhöhen.
Dieses Ziel wird durch Läppkörper mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 10 sowie durch
ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 12 gelöst.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde erkannt, daß ein entsprechender Körper auf der
Oberfläche, die zur Bearbeitung der zu bearbeitenden Oberfläche dient, Vertiefungen
aufweisen sollte, die an den Rändern gegenüber der Vertiefungsmitte vertieft sind. Die
Vertiefungen können dabei entweder in Form von Nuten in die Oberfläche des betreffenden
Körpers eingebracht sein, oder eine intrinsische Eigenschaft des Körpers sein. Beispiele für
den letzteren Fall sind gesinnterte Materialien oder relativ heterogene Materialien, die aus
harten und weichen Substanzen bestehen, von denen die weichen Substanzen durch
entsprechende Oberflächenbearbeitungsprozesse, wie beispielsweise ätzen, entfernt sind.
Bei in einen Körper mit glatter Oberfläche eingearbeiteten Nuten hat es sich dabei als
vorteilhaft herausgestellt, wenn die Nutentiefe an den Nutenrändern mindestens dem 5fachen,
vorzugsweise dem 10fachen der Nutentiefe in der Mitte der Nuten entspricht.
Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Nutentiefe in der Mitte der
Nuten größer als die mittlere Korngröße, des Bearbeitungsmittels, also des Polier-, Läpp- oder
Schleifmittels ist.
Weiterhin hat es sich bei in eine glatte Oberfläche eingebrachten Nuten als vorteilhaft
erwiesen, wenn die Nuten in der Mitte erhaben mit einer konvexen, zu den Nutenrändern
abfallenden Oberfläche ausgebildet sind.
Jede einzelne Nute kann ringförmig ausgebildet sein und es sollten mehrere ringförmige
Nuten konzentrisch um den Mittelpunkt der Bearbeitungsfläche vorgesehen sein.
Entsprechende Bearbeitungskörper können insbesondere aus Stahl, vorzugsweise aus
Edelstahl oder weichgeglühtem Werkzeugstahl, oder Messing bestehen.
Bei einem Bearbeitungskörper aus einem weichgeglühten Werkzeugstahl ist es jedoch auch
möglich, auf die Nute zu verzichten und stattdessen aus der Oberfläche des Körpers durch
ätzen die weicheren Bestandteile herauszulösen, so daß gleichmäßig über die Oberfläche
verteilte Vertiefungen entstehen, die jeweils an den Randbereichen gegenüber den Mitten
vertieft sind.
Bearbeitungskörper mit entsprechend ausgebildeten Nuten oder durch ätzen hergestellten
Vertiefungen liefern zwar gegenüber Bearbeitungskörpern mit glatter Bearbeitungsoberfläche
gesteigerte Abtragsraten auf, haben jedoch den Nachteil, daß aufgrund des am
Bearbeitungskörper selbst entstehenden Oberflächenabtrages die Oberflächen dieser Körper
nachbehandelt werden müssen. Eine derartige Nachbehandlung entfällt, wenn der
Bearbeitungskörper zumindest in dem zur Bearbeitung vorgesehenen Bereich eine
grobkörnige Struktur aufweist, wie diese beispielsweise gesinterte Materialien aufweisen. Als
entsprechende gesinterte Materialien kommen insbesondere Bronze oder Keramik in
Betracht. Besonders hohe Abtragsraten lassen sich mit Bearbeitungskörpern aus gesintertem
Edelstahl, beispielsweise Niro, erreichen. Es ist jedoch natürlich auch möglich, einen
Bearbeitungskörper aus einem anderen Material an dessen Oberfläche mit Plättchen aus
gesintertem Material zu versehen.
Bei sämtlichen erfindungsgemäßen Bearbeitungskörpern hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, zusätzlich zu den Vertiefungen und/oder Nuten eine spiralförmige Nut
vorzusehen, die zum Transport von Polier-, Läpp- oder Schleifmittel zur Mitte der Oberfläche
des Bearbeitungskörpers dient.
Neben den erhöhten Abtragsraten hat sich weiterhin herausgestellt, daß mit den
erfindungsgemäßen Bearbeitungskörpern das Auftreten von Glasausbrüchen bei der
Bearbeitung von Linsen oder anderen optischen Oberflächen gegenüber Bearbeitungskörpern
mit glatter Oberfläche deutlich reduziert ist.
Eine für den Läppprozeß optimierte Nute hat eine gesamte Breite von 2-4 mm und an den
Nutenrändern eine maximale Nutentiefe von 500-600 µm. Die minimale Nutentiefe in der
Nutenmitte gegenüber der übrigen Bearbeitungsfläche des Läppkörpers beträgt 20-40 µm,
wobei sich diese minimale Nutentiefe während des Läppprozesses durch Materialabtrag an
der übrigen Bearbeitungsfläche reduziert.
Claims (12)
1. Körper zur abtragenden Oberflächenbearbeitung, insbesondere Schleifen, Läppen oder
Polieren von optischen Oberflächen, wobei die Oberfläche des Körpers Vertiefungen
aufweist, die an ihren Rändern gegenüber deren Mitten vertieft sind.
2. Körper nach Anspruch 1, wobei die Vertiefungen nutenförmig ausgebildet sind und die
Nutentiefen an den Nutenrändern mindestens dem 5fachen, vorzugsweise dem
10fachen der Nutentiefe in der Nutenmitte entsprechen.
3. Körper nach Anspruch 2, wobei die Nutentiefe in den Mitten der Nuten größer als die
mittlere Korngröße des Polier-, Läpp- oder Schleifmittels ist.
4. Körper nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Nuten in der Mitte erhaben mit einer
konvexen, zu den Nutenrändern abfallenden Oberfläche ausgebildet sind.
5. Körper nach einem der Ansprüche 1-4, wobei der Körper aus Stahl, vorzugsweise
Edelstahl oder weichgeglühtem Werkzeugstahl oder Messing besteht.
6. Körper nach Anspruch 1, wobei der Körper aus einem gesinterten Material besteht und
die Vertiefungen durch die Körner des gesinterten Materials gebildet sind, wobei die
Korngröße des gesinterten Materials dem 2-20fachen, vorzugsweise dem 4-15fachen
der mittleren Korngröße des Polier-, Läpp- oder Schleifmittels entspricht.
7. Körper nach Anspruch 6, wobei das Material des Körpers Bronze ist.
8. Körper nach Anspruch 6, wobei das Material Edelstahl, vorzugsweise Niro ist.
9. Körper nach Anspruch 6, wobei das Material Keramik ist.
10. Körper zur abtragenden Oberflächenbearbeitung, insbesondere zum Schleifen, Läppen
oder Polieren von optischen Oberflächen, wobei der Körper aus weichgeglühtem
Werkzeugstahl mit angeätzter Oberfläche besteht.
11. Körper nach einem der Ansprüche 1-10, wobei eine zusätzliche spiralförmige Nute
zum Transport von Polier-, Läpp- oder Schleifmittel zur Mitte der
Bearbeitungsoberfläche des Bearbeitungskörpers vorgesehen ist.
12. Verfahren zur abtragenden Oberflächenbearbeitung, insbesondere zum Schleifen,
Läppen oder Polieren von optischen Oberflächen, wobei ein Körper nach einem der
Ansprüche 1-11 zusammen mit einem flüssigen Polier-, Läpp- oder Schleifmittel, das
Schmirgelkörner aufweist, eingesetzt wird, wobei die mittlere Korngröße der
Schmirgelkörner kleiner als die Tiefe der Vertiefungen in deren Mitten ist.
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE10006052A1 DE10006052A1 (de) | 2001-08-23 |
DE10006052C2 true DE10006052C2 (de) | 2002-04-18 |
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Families Citing this family (1)
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EP1424163A1 (de) * | 2002-11-26 | 2004-06-02 | Comadur S.A. | Rotierendes Werkzeug zum Bearbeiten einer Form auf einem mineralischen Material, wie dem Saphir, insbesondere zum Bearbeiten einer optischen Fläche auf einem Uhrglas |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3036518A1 (de) * | 1979-10-04 | 1981-04-16 | Arthur Werner Pieterlen Bern Stähli | Flachlaepp- oder -polierscheibe |
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2000
- 2000-02-10 DE DE2000106052 patent/DE10006052C2/de not_active Expired - Fee Related
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