DE10005211A1 - Elektromotor - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Elektromotor mit einer Ankerwelle und einem Ankerblechpaket, das auf der Ankerwelle angeordnet ist sowie einem auf der Ankerwelle angeordneten Kommutator, wobei die Ankerwelle gegenüber dem Kommutator und dem Ankerblechpaket elektrisch isoliert ist, wobei die Ankerwelle aus faserverstärktem Kunststoff besteht.
Description
Die Erfindung betrifft einen Elektromotor mit einer Ankerwelle
und einem Ankerblechpaket, das auf der Ankerwelle angeordnet
ist sowie einem auf der Ankerwelle angeordneten Kommutator,
wobei die Ankerwelle gegenüber dem Kommutator und dem
Ankerblechpaket elektrisch isoliert ist.
Solche Elektromotoren werden überwiegend in tragbaren Geräten
und Antrieben, beispielsweise in Bohrmaschinen und anderen
Elektrowerkzeugen, aber auch in Küchengeräten, etc.
eingesetzt. Sie besitzen die Schutzklasse II, in der zwingend
vorgeschrieben ist, daß die stromführenden Bauteile von den
metallischen Gehäuse- bzw. Werkzeugteilen bezüglich des
Stromflusses getrennt sein müssen.
Ein derartiger Motor ist beispielsweise aus DE 40 04 812 C2
bekannt, die offenbart, ein metallisches Stangenmaterial mit
dem jeweils gewünschten Durchmesser mit einem schlauchartigen
Geflecht aus Kunstfasermaterial zu überziehen und dieses mit
Kunstharz zu durchtränken und auszupolymerisieren, wodurch ein
steifes, rohrförmiges Gebilde entsteht, das auf dem
Stangenmaterial verbleibt und einer geeigneten
Oberflächenbehandlung unterzogen werden kann. Das
Stangenmaterial wird dann zur Herstellung der einzelnen
Ankerwellen abgelängt und auf Durchmesserendmaß abgedreht
und/oder geschliffen. Durch den Überzug der Ankerwelle mit
einem Kunstfaserharzgemisch wird eine Isolation der Ankerwelle
gegenüber dem Ankerblechpaket und dem Kommutator erreicht.
Nachteilig ist bei diesem Verfahren, daß eine sichere
Festlegung des schlauchartigen Fasermaterials auf dem
Stangenmaterial sichergestellt werden muß, beispielsweise
durch Vorsehung eines Formschlusses. Darüber hinaus sind eine
Reihe von Bearbeitungsschritten zum Herstellen des Geflechts
und zum Nachbearbeiten der Welle notwendig.
Auf die Kunststoffschicht wird dann in der Regel der
Kommutator und das Blechpaket aufgepreßt. Hierfür muß der
Kommutatorring mechanisch verstärkt werden, um den
Radialkräften beim Aufpressen standhalten zu können.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß elektromagnetische
Streufelder in der metallischen Rotor- bzw. Ankerwelle einen
Stromfluß induzieren können. Da die metallische Rotorwelle bei
Elektrohandwerkzeugen über das Getriebe elektrisch leitend mit
der Werkzeugspindel und dem Werkzeug verbunden ist, muß dies
bei herkömmlichen Motoren mit relativ hohem Aufwand verhindert
werden.
Aus DE 94 10 386 U1 ist eine Handwerkzeugmaschine mit einem
mit Netzspannung betriebenen Kommutatormotor bekannt, bei dem
die Betriebsisolation und die Schutzisolation aus einem
einzigen Werkstoff bestehen und mit einem einzigen
Arbeitsschritt aufbringbar sind. Das Blechpaket wird hierdurch
auf der Rotorwelle besonders sicher und mechanisch versteift
befestigt. Hierbei wird die Ankerwelle mit Kunststoff
umspritzt, wobei gleichzeitig die Endenisolierung des
Blechpakets angespritzt wird und diese Schutzisolation von den
Endenisolierungen aus durchgängig in eine filmartige
Betriebsisolation in den Nuten der Wicklungen übergeht.
Eine derartige Umspritzung ist herstellungstechnisch
vergleichsweise aufwendig.
Schließlich ist aus DE 44 19 855 A1 bekannt, einen
Elektromotor derart zu gestalten, daß die elektrische
Isolierung zwischen der metallischen Rotorwelle und den
Getriebeteilen vorhanden ist. So kann zwischen Ankerwelle und
Lüfterrad eine keramische Isolierscheibe vorgesehen sein, die
die Ankerwelle teilt.
Problematisch ist hierbei die mechanische Stabilität, da diese
Ankerwellen in Längsrichtung mehrteilig aufgebaut sind.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Elektromotor
insbesondere für Elektrohandwerkzeuge bereitzustellen, der
eine sehr gute elektrische Isolierung zwischen Motor und
Getriebe, bei hoher mechanischer Stabilität und
wirtschaftlicher Herstellungsweise aufweist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch Bereitstellung eines
Elektromotors, bei dem die Ankerwelle aus faserverstärktem
Kunststoff besteht.
Indem die Ankerwelle selbst aus Kunststoff hergestellt wird,
kann auf eine zusätzliche Isolierung, die die Ankerwelle
umschließt und teilweise nachbearbeitet werden muß, verzichtet
werden. Vielmehr bildet die Ankerwelle selbst die Isolation.
Der faserverstärkte Kunststoff kann nach seiner Herstellung
beliebig auf Endmaß bearbeitet werden. Durch die
Faserverstärkung der Kunststoffe wird eine ausreichende
Stabilität der Ankerwelle hinsichtlich der mechanischen
Belastungen, die auf sie wirken, erzielt. Darüber hinaus
können auch keine Ströme aufgrund von Streufeldern des Rotors
in der Welle induziert werden.
Insbesondere kann vorgesehen sein, daß die Ankerwelle zu 60%
bis 80%, insbesondere zu 70% bis 75% aus Fasern besteht. Als
Fasern können Glasfaser, Kohlefaser und/oder Aramidfaser
eingesetzt werden.
Diese Fasern können in eine Matrix aus Kunstharz, insbesondere
Polyesterharz, Epoxidharz und/oder Vinylharz eingebettet sein.
Die Fasern können wahlweise als Fasergeflecht oder als
Einzelfasern geordnet oder ungeordnet in der Matrix vorliegen.
Hierdurch werden verschiedene mechanische Eigenschaften
erzielt.
Insbesondere kann vorgesehen sein, daß sich die Fasern über
die gesamte Länge der Welle erstrecken. Es kann jedoch auch
vorgesehen sein, daß die Fasern nur in einigen Bereichen der
Welle angeordnet sind und andere Bereiche der Welle keine
Fasern aufweisen. Insbesondere kann vorgesehen sein, daß sich
die einzelnen Fasern über die gesamte Länge erstrecken, die
Fasern also mindestens die Länge der Welle aufweisen.
Alternativ können jedoch auch relative kurze Fasern vorgesehen
sein. Dies wird insbesondere bei ungeordneter Faseranordnung
vorgesehen werden.
Fertigungstechnisch ist es besonders günstig, wenn die
Ankerwelle eine zylindrische Form aufweist und ohne Absätze
gefertigt ist. D. h., die Ankerwelle hat über ihre gesamte
Länge den gleichen Durchmesser. Der Außendurchmesser der
Ankerwelle ist dann auf Passung spitzenlos geschliffen.
Die Ankerblechpakete und/oder der Kommutator können auf der
Ankerwelle materialschlüssig, insbesondere durch Kleben,
festgelegt sein. Alternativ oder zusätzlich kann eine
formschlüssige Verbindung zwischen Ankerwelle und Ankerblech
und/oder Ankerwelle und Kommutator vorgesehen sein. Eine
formschlüssige Verbindung kann insbesondere dadurch
verwirklicht werden, daß die Ankerwelle eine Querschnittsform
abweichend von der Kreisform aufweist, beispielsweise einen
elliptischen Querschnitt oder einen polygonalen Querschnitt,
der dann jeweils mit einem entsprechenden polygonalen oder
elliptischen Innenquerschnitt der Ankerblechpakete und/oder
des Kommutators formschlüssig zusammenwirkt und die
Drehmitnahme sicherstellt. Alternativ können auch andere
Wellenprofile bzw. eine Nutfederverbindung zwischen der
Ankerwelle und den Ankerblechpaketen und/oder dem Kommutator
vorgesehen sein, über die die Drehbewegung von der Ankerwelle
auf die Ankerblechpakete bzw. den Kommutator übertragen wird.
Bei einer materialschlüssigen Verbindung werden darüber hinaus
auf einfache Weise das Ankerblechpaket sowie der Kommutator in
axialer Richtung gegen Verschieben gesichert. Zusätzliche
Absätze auf der Welle sind dann nicht erforderlich. Das
Blechpaket und der Kommutator können über Montagevorrichtungen
beim materialschlüssigen Verbinden, insbesondere Kleben,
sowohl bezüglich der Welle als auch relativ zueinander
positioniert werden. Durch das Verkleben des Kommutators ist
es nicht länger notwendig, den Kommutator mit einem
Verstärkungsring zu versehen, damit er den Radialkräften beim
Aufpressen standhält.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Ankerblechpakete
vorpaketiert, insbesondere stanzpaketiert sind und so in ihrer
vormontierten Form montiert werden können, wodurch eine höhere
mechanische Stabilität erreicht wird. Darüber hinaus bietet
eine Vorpaketierung auch logistische Vorteile.
Schließlich kann vorgesehen sein, daß das Antriebsritzel
sowohl aus Kunststoff als auch Metall bestehen kann. Es wird
vorzugsweise ebenfalls auf die Ankerwelle aufgeklebt.
Alternativ kann auch hier ein Formschluß in Form eines
Wellenprofils oder einer Nutfederverbindung vorgesehen werden.
Insgesamt werden durch die Erfindung folgende Vorteile
erreicht:
- - Hochwirksame Isolierung zwischen Welle und Blechpaket und zwischen Welle und Kommutator,
- - Schutzklasse II-Isolierung erfüllt,
- - verbesserte und einfach herzustellende Funkentstörung, da die elektromagnetischen Streufelder des Rotors keinen Strom in der Ankerwelle induzieren können,
- - höhere Leistungsdichte und höherer Wirkungsgrad, da der Raum für die Aufnahme der Wicklungen in den Nuten der Ankerblechpakete bei gleichem Wellen- und Rotor-Außendurchmesser größer ist, da die Ankerwelle wegen der fehlenden zusätzlichen Schutzisolierung einen geringeren Außendurchmesser aufweist und somit der Innendurchmesser des Ankerblechpaketes geringer wird,
- - einfache und wirtschaftliche Herstellungsweise.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
den übrigen Anmeldungsunterlagen.
Im folgenden soll die Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert werden.
Die einzige Figur zeigt einen Ankerläufer 10 eines
Elektromotors mit einer Ankerwelle 12, die aus
faserverstärktem Kunststoff besteht und auf der ein
Ankerblechpaket 14, das aus einem Blechlamellenpaket besteht,
das in seinen Nuten (nicht dargestellt) Spulenwicklungen
aufweist, festgelegt ist. In Richtung des abtriebsseitigen
Wellenendes 16 ist hinter dem Ankerblechpaket 14 ein Lüfter 18
auf der Ankerwelle 12 angeordnet. An den Lüfter 18 schließt
sich ein Wälzlager 20 zur Lagerung der Welle 12 an. Das
abtriebsseitige Wellenende 16 weist schließlich an seinem
äußersten Ende ein Ritzel 22 auf, das mit der Werkzeugspindel
(nicht dargestellt) über ein Getriebe zusammenwirkt. Das
antriebsseitige Wellenende 24 ist ebenfalls gelagert (nicht
dargestellt).
In Richtung des antriebsseitigen Wellenendes 24 weist der
Ankerläufer 10 einen Kommutator 26 auf, der ebenfalls auf der
Ankerwelle 12 angeordnet ist. Kommutator 26, Ritzel 22 und
Ankerblechpaket 14 sind mittels einer Klebeverbindung
materialschlüssig auf der Ankerwelle 12 festgelegt. Die
Klebeverbindung sichert die Bauteile sowohl gegen axiales
Verrutschen auf der Welle 12 und stellt gleichzeitig die
Drehmitnahme zwischen den Bauteilen und der Ankerwelle 12
sicher.
Da die Ankerwelle 12 aus faserverstärktem Kunststoff besteht,
ist eine sichere Isolation zwischen Ankerblechpaket 14 bzw.
Kollektor 26 und der Ankerwelle 12 gegeben. Darüber hinaus
können auch keine Streufelder vom Rotor in die Ankerwelle 12
induziert werden. Es besteht somit keine Gefahr, daß
elektrische Ströme in das Getriebe über das Ritzel 22
eingetragen werden.
Die Ankerwelle 12 weist einen zylindrischen Querschnitt auf,
dessen Außendurchmesser über die gesamte Länge der Ankerwelle
12 konstant bleibt. Hierdurch ist eine besonders einfache
Fertigung sichergestellt.
Da auf eine zusätzliche elektrische Isolation der Ankerwelle
12 verzichtet werden kann, kann bei gleichbleibendem
Außendurchmesser des Kommutators 26 und des Ankerblechpakets
14 der Innendurchmesser, mit dem diese auf die Ankerwelle 12
aufgeschoben werden müssen, verringert werden. Hierdurch steht
mehr Bauraum für die Wicklungen zur Verfügung, so daß eine
höhere Leistungsdichte und ein höherer Wirkungsgrad erzielt
wird.
Schließlich kann durch die Gestaltung der Ankerwelle 12 aus
faserverstärktem Kunststoff das Gesamtgewicht der Teile
reduziert werden im Gegensatz zu einer Metallwelle, was
insbesondere für handgeführte Elektrogeräte von Bedeutung ist.
Die Isolierung gemäß Schutzklasse II wird erfüllt.
Claims (14)
1. Elektromotor mit einer Ankerwelle (12) und einem
Ankerblechpaket (14), das auf der Ankerwelle (12)
angeordnet ist sowie einem auf der Ankerwelle (12)
angeordneten Kommutator (26), wobei die Ankerwelle
(12) gegenüber dem Kommutator (26) und dem
Ankerblechpaket (14) elektrisch isoliert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ankerwelle aus (12)
faserverstärktem Kunststoff besteht.
2. Elektromotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der faserverstärkte Kunststoff der Ankerwelle
(12) zu 60-80%, insbesondere zu 70-75% aus Fasern
besteht.
3. Elektromotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fasern Glasfasern,
Kohlefasern und/oder Aramidfasern sind.
4. Elektromotor nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern in eine Matrix
aus Kunstharz, insbesondere Polyesterharz, Epoxydharz
und/oder Vinylharz eingebettet sind.
5. Elektromotor nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern ein
Faserngeflecht bilden.
6. Elektromotor nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Fasern sich über die
gesamte Länge der Welle erstrecken.
7. Elektromotor nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerwelle (12) eine
zylindrische Querschnitts-Form aufweist.
8. Elektromotor nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerwelle (12) einen
konstanten Durchmesser über die gesamte Länge
besitzt.
9. Elektromotor nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerblechpakete (14)
und/oder der Kommutator (26) auf der Ankerwelle (12)
materialschlüssig festgelegt sind.
10. Elektromotor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ankerblechpakete (14) und/oder der Kommutator
(26) auf die Ankerwelle (12) aufgeklebt sind.
11. Elektromotor nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerwelle (12) mit
dem Ankerblechpaket (14) und/oder dem Kommutator (26)
formschlüssig verbunden ist.
12. Elektromotor nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ankerwelle (12) einen
polygonalen Querschnitt aufweist, der mit einer
polygonalen Innenbohrung des Ankerblechpakets (14)
und/oder des Kommutators (26) formschlüssig
zusammenwirkt.
13. Elektromotor nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ankerwelle (12) über eine
Nut-Feder-Verbindung mit dem Ankerblechpaket (14)
und/oder dem Kommutator (26) formschlüssig verbunden
ist.
14. Elektromotor nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ankerblechpaket (14)
vorpaketiert, insbesondere stanzpaketiert ist.
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