DE10003962A1 - Allradantrieb für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Allradantrieb für KraftfahrzeugeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen grundsätzlich automatisch wirkenden Allradantrieb für Kraftfahrzeuge, dessen Bedienung und Aufbau einfach sind und der Radschlupf im Ansatz verhindert. Die Übertragung des Motordrehmoments erfolgt über ein Verteilergetriebe auf die Vorderachse und die Hinterachse, wobei beide Achsen je ein Differential aufweisen und eine dieser Achsen die gelenkte Achse ist. Zwischen dem Verteilergetriebe und dem Differential der gelenkten Antriebsachse ist ein Freilauf angeordnet.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Allradantrieb für Kraftfahrzeuge
gemäß der Gattung der Patentansprüche.
Bei den bekannten Kraftfahrzeugen mit Allradantrieb ist zum
Drehzahlausgleich zwischen Vorder- und Hinterachse dem
Wechselgetriebe ein Mittendifferentialgetriebe nachgeordnet. Außerdem
muß beim Durchdrehen eines oder mehrerer Räder eine Sperrung des
Ausgleichs durch eine Sperrdifferential möglich sein. Bekannt ist auch die
Verwendung einer speziellen Lamellenkupplung, die eine angepaßte
Hinterachse und eine entsprechende Hinterachsaufhängung erfordert.
Schließlich müssen bei den bekannten Allradantrieben grundsätzlich
Schaltmittel vorgesehen sein, um diese Antriebe im Bedarfsfall ein- bzw.
ausschalten zu können. In jedem Fall ist bei den bekannten Anordnungen
ein hoher getriebetechnischer und materieller Aufwand notwendig, es
kommt infolge des Mittendifferentials zu Energieverlusten und es ist
zumindest teilweise eine unbequeme Bedienung gegeben.
Die aufgezeigten Mängel sollen durch die Erfindung behoben werden. Sie
gründet sich auf die Erkenntnis, daß im Fahrbetrieb die gelenkte Achse,
die in der Mehrzahl der Fälle die Vorderachse ist, einen gleichen oder
größeren Weg zurücklegt als die ungelenkte Achse, die im allgemeinen
die Hinterachse ist. Die der Erfindung zugrunde liegende
Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 1
gelöst. Grundsätzlich kann ein geeignet gestalteter beliebiger Freilauf
(siehe hierzu bspw. Bosch, Kraftfahrtechnisches Taschenbuch, 20.
Auflage, VDI-Verlag Düsseldorf, 1982, Seiten 436/437) Verwendung
finden. Als günstig hat sich jedoch ein Rollen- oder Wälzkörperfreilauf
erwiesen. Der Freilauf kann an beliebiger Stelle zwischen dem
Verteilergetriebe und dem Differential der gelenkten Achse angeordnet
sein; in diesem Rahmen kann er, mit einem der letztgenannten Getriebe
vereinigt, sich auch im Gehäuse des Verteilergetriebes oder des
Differentials der gelenkten Achse befinden. Beim Fahren geradeaus
rückwärts ist der Vorderantrieb nicht in Tätigkeit. Deshalb ist vorteilhaft
eine manuell betätigbare Freilaufsperre vorgesehen, mit deren Hilfe bei
Bedarf der Allradantrieb einzuschalten ist.
Beim Fahren rückwärts durch eine Kurve, bspw. beim Einparken, dreht
sich die Vorderachsantriebswelle schneller links herum als die
Hinterachswelle; dadurch könnte der Freilauf greifen. Dieser Zustand
käme einem gesperrten Allradantrieb gleich, wodurch ein unerwünschter
Schlupf an den Hinterrädern entstehen würde. Zu dessen Vermeidung
werden die Freilaufrollen bei Linksdrehung der Antriebswelle mit einer
einfachen mechanischen Halterung (Käfig) auf dem Freilaufstern bzw.
Freilaufschaft so gehalten, daß sich die Freilaufrollen in den Bereichen
größter Höhe der vorhandenen Keilräume zwischen dem Freilaufschaft
und dem Freilaufring befinden. Die Keilräume werden dabei durch die
Rollenklemmkurve bestimmt, die am Freilaufschaft und/oder am
Freilaufring vorgesehen sein kann. In dieser Lage üben die Freilaufrollen
auf Freilaufstern bzw. -schaft und Freilaufring keine klemmende Wirkung
aus.
Neben dem einfachen, material- und energiesparenden Aufbau und dem
verbesserten Bedienungskomfort hat der Gegenstand der Erfindung noch
folgende Vorteile: Er ist wegen seines einfachen Aufbaus und seiner
prompten Wirkungsweise verschleißarm; da er nur bei Bedarf und
grundsätzlich automatisch wirksam ist, führt er zu einer Verringerung des
Kraftstoffverbrauchs; infolge seiner automatischen Wirkungsweise
vermeidet er Bedienungsfehler; da ein Durchdrehen der Räder im Ansatz
unterbunden wird, ist er reifenschonend.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der schematischen Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen unter Einschluß der Erfindung:
Fig. 1 die zu einem Kraftfahrzeug gehörenden Antriebsmittel und
Fig. 2 ein Verteilergetriebe.
In Fig. 1 ist ein Fahrwerk 10 eines im übrigen nicht dargestellten
Kraftfahrzeuges dargestellt, das eine lenkbare Vorderachse 11 mit den
Vorderrädern 12, 13 und eine nicht lenkbare Hinterachse 14 mit den
Hinterrädern 15, 16 aufweist. Ein Motor 17 treibt mit seiner Welle 18
über eine Kupplung 19 ein Wechsel- (Schalt-) oder Automatikgetriebe 20
an, dessen Abtriebswelle 21 die Drehmomente auf ein
Verteilergetriebe 22 überträgt. Das Verteilergetriebe 22 gibt seine
Drehmomente bei laufendem Motor 17 und eingekuppeltem
Wechselgetriebe 20 über Antriebswellen 23, 24 und unterschiedliche
Radbewegungen ausgleichende Differentiale 25, 26 an die Vorder- und
Hinterräder 12, 13, 15, 16 ab, die somit permanent angetrieben werden.
An der Antriebswelle 23 zur Vorderachse 11 befindet sich im Gehäuse 28
des Verteilergetriebes 22 ein Freilauf 27, der bewirkt, daß eine
Drehmomentenübertragung zur Hinterachse 14 ständig und zur
Vorderachse 11 nur dann stattfindet, wenn die Hinterachse 14 sich
schneller bewegen will als die Vorderachse 11, wenn also die
Hinterräder 15, 16 durchdrehen wollen. Dieser Zustand kann eintreten
beim Anfahren des Kraftfahrzeuges, bei Geländefahrten, beim
Durchfahren einer Kurve, beim Befahren von Kopfsteinpflaster oder beim
Fahren im Schnee oder auf Eis. Ein Durchdrehen der Hinterräder wird
damit schon im Ansatz verhindert, weil der Freilauf 27 sofort, nach
Bruchteilen einer Umdrehung der Wellen 23, 24 wirkt. Es tritt dann die
gleiche Wirkung ein wie beim herkömmlichen Allradantrieb mit
gesperrten Mittendifferential, jedoch mit erheblich einfacheren Mitteln
und ohne Schaltarbeit des Fahrers.
In Fig. 2 ist im Gehäuse 28 in Lagerschalen 29 die Antriebswelle 23 und
in Lagerschalen 30 die Antriebswelle 24 gelagert, wobei die
Antriebswellen 23, 24 über das Verteilergetriebe 31 kinematisch
verbunden sind, das für einen gleichsinnigen Antrieb der Vorderräder 12,
13 und Hinterräder 15, 16 sorgt. Beide Antriebswellen 23, 24 sind mit
Verbindungsflanschen 32, 33 versehen, durch die einzelne Wellenteile
miteinander verbunden sind. Die Antriebswelle 23 weist zwei Teile 23'
und 23" auf, wobei an das Teil 23' eine Freilaufglocke 34 angeflanscht ist
mit der ein im Inneren befindlicher Freilaufring 35 fest verbunden ist. Das
Teil 23" trägt an seinem in die Freilaufglocke 34 hineinragenden Ende
einen Freilaufstern 36, so daß sich zwischen dem Freilaufstern mit einer
auf seiner Oberfläche befindlichen Rollenklemmkurve 37 und dem
Freilaufring 35 in einem Käfig 38 gehaltene Freilaufrollen 39 befinden
können. Sobald die Antriebswelle 24 sich schneller drehen will als die
Antriebswelle 23, ist das Wellenteil 23" bestrebt, sich schneller zu drehen
als das Wellenteil 23', und die Freilaufrollen 39 kommen in eine Stellung,
in der sie den Freilaufring 35 und den mit dem Freilaufstern 36 und damit
das Teil 23" mit dem Teil 23' verklemmen, so daß ein Antrieb aller
Räder 12, 13, 15, 16 erfolgt. Es ist leicht einsehbar, daß diese
automatische Art der Umschaltung auf Allradantrieb sehr feinfühlig und
schnell reagiert.
Außerdem ist eine Freilaufsperre 40 zur Außerkraftsetzung der Wirkung
des Freilaufs 27 vorgesehen. Sie besteht im wesentlichen aus einem in den
einander zugewandten Enden der Wellenteile 23' und 23" verschiebbar
gelagerten zylindrischen Schiebestück 41, das in eine entsprechende
Ausnehmung 42 der Freilaufglocke 34 parallel zur Welle 23 und zu einem
Doppelpfeil 44 einschiebbar ist. Zumindest an den sich berührenden
peripheren Flächen von Schiebestück 41 und Freilaufglocke 34 sind
Verzahnungen 43 vorgesehen, die im ineinandergeschobenen Zustand
beider Teile miteinander kämmen. Die Freilaufsperre 40 kann
vorzugsweise mit dem Wechselgetriebe 20 so gekoppelt sein, daß sie
beim Einlegen des Rückwärtsganges selbsttätig wirksam wird.
Abweichend von den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
kann der Freilauf 27 mit dem Differential 25 oder in einem eigenen
Gehäuse zwischen dem Verteilergetriebe 22 und dem Differential 25
vorgesehen sein. Er kann auch als Lamellenfreilauf ausgebildet sein. Der
Motor 17 kann vor oder auf der Vorderachse 11 angeordnet und der
Antrieb entsprechend gestaltet sein. Dabei besteht die Möglichkeit, das
Verteilergetriebe 22 bzw. 31 an das Schaltgetriebe 20 anzuflanschen oder
im Gehäuse des Schaltgetriebes 20 direkt anzuordnen.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der
Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in
beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
10
Fahrwerk
11
Vorderachse
12
,
13
Vorderräder
14
Hinterachse
15
,
16
Hinterräder
17
Motor
18
Welle
19
Kupplung
20
Wechsel- oder Schaltgetriebe
21
,
23
,
24
Antriebswellen
22
,
31
Verteilergetriebe
23
',
23
" Wellenteile
25
,
26
Differentiale
27
Freilauf
28
Gehäuse
29
,
30
Lagerschalen
32
,
33
Verbindungsflansche
34
Freilaufglocke
35
Freilaufring
36
Freilaufstern oder Freilaufschaft
37
Rollenklemmkurve
38
Käfig
39
Freilaufrollen
40
Freilaufsperre
41
Schiebestück
42
Ausnehmung
43
Verzahnungen
44
Doppelpfeil
Claims (5)
1. Allradantrieb für Kraftfahrzeuge, bei dem die Übertragung des
Motordrehmoments über ein Verteilergetriebe auf die Vorderachse und
die Hinterachse erfolgt, wobei beide Achsen je ein Differential
aufweisen und von denen eine Achse die gelenkte Achse ist, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Verteilergetriebe und dem
Differential der gelenkten Antriebsachse ein Freilauf angeordnet ist.
2. Allradantrieb gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Freilauf im Gehäuse des Verteilergetriebes angeordnet ist.
3. Allradantrieb gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Freilauf im Gehäuse des Differentials der gelenkten Achse angeordnet
ist.
4. Allradantrieb gemäß mindestens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Freilauf als Rollenfreilauf ausgebildet
ist.
5. Allradantrieb gemäß mindestens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Freilaufsperre vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10003962A DE10003962A1 (de) | 1999-01-30 | 2000-01-27 | Allradantrieb für Kraftfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19905290 | 1999-01-30 | ||
DE10003962A DE10003962A1 (de) | 1999-01-30 | 2000-01-27 | Allradantrieb für Kraftfahrzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10003962A1 true DE10003962A1 (de) | 2000-08-24 |
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ID=7896913
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10003962A Withdrawn DE10003962A1 (de) | 1999-01-30 | 2000-01-27 | Allradantrieb für Kraftfahrzeuge |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10003962A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2012013288A1 (de) * | 2010-07-28 | 2012-02-02 | Magna Powertrain Ag & Co Kg | Getriebeeinheit |
CN105805280A (zh) * | 2016-05-16 | 2016-07-27 | 石宏 | 一种用于汽车全时四驱系统的中央分动器 |
DE102017208666A1 (de) * | 2017-05-22 | 2018-11-22 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Antriebsstrang für ein Allradfahrzeug und Kraftfahrzeug mit einem solchen Antriebsstrang |
-
2000
- 2000-01-27 DE DE10003962A patent/DE10003962A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN105805280A (zh) * | 2016-05-16 | 2016-07-27 | 石宏 | 一种用于汽车全时四驱系统的中央分动器 |
CN105805280B (zh) * | 2016-05-16 | 2018-03-09 | 石宏 | 一种用于汽车全时四驱系统的中央分动器 |
DE102017208666A1 (de) * | 2017-05-22 | 2018-11-22 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Antriebsstrang für ein Allradfahrzeug und Kraftfahrzeug mit einem solchen Antriebsstrang |
DE102017208666B4 (de) * | 2017-05-22 | 2021-05-27 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Antriebsstrang für ein Allradfahrzeug und Kraftfahrzeug mit einem solchen Antriebsstrang |
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Legal Events
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---|---|---|---|
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8170 | Reinstatement of the former position | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |