DE10003937C2 - Vorrichtung zum Befestigen von biegsamen Druckformen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen von biegsamen Druckformen nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Eine solche Vorrichtung ist aus der älteren Anmeldung DE 198 41 912 A1 bekannt.

DD 261 765 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Befestigen von biegsamen Druckformen auf einem Formzylinder von Rotationsdruckmaschinen mit einem gebogene Enden der Druckform aufnehmenden Kanal des Formzylinders, mit einer zum Formzylinder achsparallelen Bohrung des Kanals, mit zwei in der Bohrung schwenkbar angeordneten Segmentwellen sowie mit jeweils an den Segmentwellen befestigten, gegen die in den Kanal eingeführten Enden anstellbaren Blattfedern, wobei die Segmentwellen über eine für die Blattfedern ausgesparte Hohlwelle in der Bohrung des Kanals gelagert sind und von den drehrichtungsabhängig vom Formzylinder unterschiedlich spitzwinklig gebogenen Enden der Druckform das vorlaufende Ende von den Blattfedern direkt gegen eine schräge Kanalseitenwand und das nachlaufende Ende zwischen den Blattfedern und einer an der Hohlwelle befestigten Spannleiste geklemmt wird. Die Vorrichtung ist drehrichtungsabhängig, besitzt eine relativ breite Kanalöffnung am Umfang des Formzylinders, erfordert auf Grund der doppelten Lagerung der Segmentwellen in der Bohrung einen entsprechend hohen Aufwand und ist für den Einsatz einer Vorrichtung zum automatisierten Wechsel der Druckform ungeeignet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Befestigen von biegsamen Druckformen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 zu schaffen, die die Enden der Druckform auch bei hoher Umdrehungsgeschwindigkeit des Formzylinders im Kanal sichert sowie einen die Druckform schonenden Druckformwechsel im Sinne deren Wiederverwendbarkeit gewährleistet, einfach gebaut, nicht störanfällig und für einen automatischen Wechsel der Druckform geeignet ist.

Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst.

Die Erfindung sichert die gebogenen Enden der Druckform mittels eines durch das Zusammenwirken der Formelemente, Aussparungen, Anlageflächen und der Blattfedern entstehenden Form- und Kraftschlusses auch bei hoher Umfangsgeschwindigkeit des Formzylinders vor einem Herausrutschen aus dem Kanal. Auf Grund ihres Aufbaus ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in spezieller Ausführung drehrichtungsunabhängig zum Formzylinder einsetzbar und eignet sich in Verbindung mit den rechtwinklig gebogenen Enden der Druckform für einen automatischen Druckformwechsel, da das Einschieben und Herausziehen beider Enden immer unter dem gleichen Winkel, nämlich senkrecht zum Formzylinder erfolgt und keinen Drehrichtungswechsel von letzterem erfordert. Außerdem wird die Druckform beim Wechsel ihre Mehrfachnutzung gewährleistend nicht beschädigt. Das Zusammenwirken beim Druckformwechsel der eine relativ geringe Höhe besitzenden Formelemente mit den Aussparungen im Kanal ermöglicht einen den Druckprozeß unter dem Aspekt einer Minimierung von Kanalstößen begünstigenden schmalen Kanalspalt am Umfang des Formzylinders.

Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 einen Querschnitt einer Vorrichtung mit einer auf einem Formzylinder befestigten Druckform,

Fig. 2 Vorrichtung gemäß Fig. 1 beim Einschieben eines zweiten gebogenen Endes der Druckform in einen Kanal des Formzylinders,

Fig. 3 Vorrichtung gemäß Fig. 1 vor der Klemmung des eingeschobenen zweiten Endes der Druckform im Kanal,

Fig. 4 einen Bewegungsmechanismus für die Vorrichtung gemäß Fig. 1 als Ausschnitt einer Seitenansicht des Formzylinders,

Fig. 5 einen Längsschnitt der Vorrichtung gemäß Fig. 1,

Fig. 6 Vorrichtung zum Befestigen eines nachlaufenden Endes einer Druckform

Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt von einem Formzylinder 1 mit einem in dessen Längsrichtung verlaufenden Kanal 2, in dem eingeschobene, annähernd unter einem rechten Winkel gebogene Enden 3; 4 einer biegsamen Druckform 5 befestigt sind. Dazu sind zwei Segmentwellen 6; 7 in einer Bohrung 8 des Kanals 2 schwenkbar angeordnet. Die Segmentwellen 6; 7 sind jeweils einseitig seitlich im Formzylinder 1 bzw. in einem mit diesem fest verbundenen Schmitzring 9 gelagert und stützen sich jeweils in der Bohrung 8 in einem die andere Segmentwelle 7 bzw. 6 übergreifenden Bereich mittels mindestens eines die andere Segmentwelle 7 bzw. 6 in einer Aussparung 10 bzw. 11 unter einem für das Verschwenken erforderlichen Spiel durchsetzenden Stützkörper 12 bzw. 13 gegen die Wandung der Bohrung 8 ab (Fig. 5).

Der Kanal 2 besitzt einen die Bohrung 8 mit einem Kanalspalt 14 am Umfang des Formzylinders 1 in dessen radialer Richtung verbindenden Bereich 15, der zum Umfang des Formzylinders 1 radial beabstandet mit seitlichen, sich bis zur Bohrung erstreckenden Aussparungen 16; 17 ausgestattet ist (Fig. 1).

An den dazu ausgesparten Segmentwellen 6; 7 sind bis in den Bereich der Aussparungen 16; 17 reichende Blattfedern 18; 19 befestigt, die an ihren Enden entsprechend passend verformt in ein schalenförmiges bzw. abgekantetes, in Richtung der Aussparungen 16; 17 jeweils vorstehendes Formelement 20; 21 der gebogenen Enden 3; 4 der Druckform eingreifen und im angestellten Zustand die Enden 3; 4 in die Aussparungen 16; 17 einen kombinierten Form- und Kraftschluß im Kanal 2 bewirkbar verbiegen.

Fig. 2 zeigt das Einführen des zweiten gebogenen Endes 4 der Druckform 5 in den Kanal 2 bzw. dessen Herausziehen aus letzterem. Dazu ist die Segmentwelle 7 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, so daß an deren an den Blattfedern 18 der anderen Segmentwelle 6 anliegenden Blattfedern 19 vorbei das zweite Ende 4 in den Kanal 2 einführbar ist.

Fig. 3 zeigt das vollständig in den Kanal 2 eingeführte zweite Ende 4 vor seiner Klemmung in der Aussparung 17 durch die Blattfedern 19 mittels Verschwenken der Segmentwelle 7 im Uhrzeigersinn.

Die Ausführungen zu den Fig. 2 und 3 gelten uneingeschränkt für beide Enden 3; 4 der Druckform 5.

Die Fig. 4 und 5 zeigen stellvertretend für beide Segmentwellen 6; 7 einen Bewegungsmechanismus 22 für die Segmentwelle 6. Dabei ist auf einem Zapfen 23 der Segmentwelle 6 ein Hebel 24 befestigt, der sich kniehebelartig über eine Feder 25 gegen eine im Formzylinder 1 gelagerte Schwenkstütze 26 abstützt. Der Bewegungsmechanismus für die Segmentwelle 7 ist in gleicher Weise auf der anderen, nicht dargestellten Seite des Formzylinders 5 angeordnet.

Fig. 4 zeigt die Segmentwelle 6 mit von dem gebogenen Ende 3 der Druckform 5 abgeschwenkten Blattfedern 18. Zur Klemmung des Endes 3 wird der Hebel 24 aus dieser Stellung 27 über die durch eine Strecklage von Hebel 24 und Schwenkstütze 26 gekennzeichnete Totlage 28 in die gestrichelt dargestellte Stellung 29 geschwenkt. Somit sind die Segmentwellen 6 bzw. 7 durch den Kniehebeleffekt in den Stellungen 27; 29 jeweils selbsttätig blockiert. Das Verschwenken des Hebels 24 kann mittels eines in entsprechende Bohrungen 30; 31 wechselseitig einsetzbaren Bedienwerkzeuges erfolgen.

Der Kanalspalt 14 besitzt eine relativ geringe Breite B, die sich gemäß Fig. 2 aus der Dicke D der Druckform 5, der Höhe H eines Formelementes 21 eines gebogenen Endes 4 der Druckform 5 sowie eines für die Einführung des zweiten Endes 3 in den Kanal 2 erforderlichen Spiels S zusammensetzt, das durch die seitlichen Aussparungen 16; 17 minimiert ist.

Fig. 6 zeigt das vollständig in den Kanal 2 eingeführte mit einer als Formelement fungierenden Abkantung 21 versehene nachlaufende Ende 4 vor seiner Klemmung in der gemäß Fig. 1 ausgeführten Aussparung 17 durch die Blattfedern 19, wobei sich die zusätzliche Abkantung 21 im Bereich der Aussparung 17 befindet.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

1

Formzylinder

2

Kanal

3

Ende

4

Ende

5

Druckform

6

Segmentwelle

7

Segmentwelle

8

Bohrung

9

Schmitzring

10

Aussparung

11

Aussparung

12

Stützkörper

13

Stützkörper

14

Kanalspalt

15

Bereich

16

Aussparung

17

Aussparung

18

Blattfeder

19

Blattfeder

20

Formelement

21

Formelement

22

Bewegungsmechanismus

23

Zapfen

24

Hebel

25

Feder

26

Schwenkstütze

27

Stellung

28

Totlage

29

Stellung

30

Bohrung

31

Bohrung
B Breite
D Dicke
H Höhe
S Spiel

Claims (1)

1. Vorrichtung zum Befestigen von biegsamen Druckformen (5) auf einem Formzylinder (1) von Rotationsdruckmaschinen
mit einem gebogene Enden (3, 4) der Druckform (5) aufnehmenden Kanal (2) des Formzylinders (1),
mit einer zum Formzylinder (1) achsparallelen Bohrung (8) des Kanals (2),
mit zwei in der Bohrung (8) schwenkbar angeordneten Segmentwellen (6, 7),
mit jeweils an den Segmentwellen (6, 7) befestigten, gegen die in den Kanal (2) eingeführten gebogenen Enden (3, 4) anstellbaren Blattfedern (18, 19),
gekennzeichnet dadurch, daß
der Kanal (2) an der in Drehrichtung des Formzylinders (1) vorlaufenden Kante und/oder an der nachlaufenden Kante in einem die Bohrung (8) mit einem Kanalspalt (14) am Umfang des Formzylinders (1) radial verbindenden Bereich (15) zum Kanalspalt (14) beabstandet jeweils eine seitliche Aussparung (16, 17) besitzt,
ein Formelement (20) des annähernd rechtwinklig gebogenen in den Kanal (2) eingeführten vorlaufenden Endes (3) der Druckform (5) mittels Anstellung der Blattfeder (18) unter einem Verbiegen des Endes (3) in die Aussparung (16) verbringbar ist,
wobei das vorlaufende Ende (3) der Druckform (5) und dazu passend das eingreifende Ende der Blattfeder (18) schalenförmig geformt sind,
und wobei das nachlaufende Ende (4) der Druckform (5) im Bereich der Aussparung (17) mit einer Abkantung (21) ausgestaltet ist.