Die Erfindung betrifft einen regenerierbaren
Partikelfilter zum Entfernen von Rußpartikeln aus Abgasen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine solche Einrichtung zur Reinigung der Ab
gase von Dieselmotoren ist mit DE 38 24 578 C2 beschrie
ben. Bei dieser Einrichtung ist innerhalb des Filterge
häuses und in Strömungsrichtung vor dem Filterkörper eine
elektrische Heizeinrichtung zum Aufheizen des einströmen
den Abgases bis auf eine Temperatur, die ausreicht, die
in den Kanälen des Filterkörpers abgelagerten Rußpartikel
zu entzünden. Da die gesamte Abgasmenge auf die Zündtem
peratur erwärmt werden muss, ist dazu eine erhebliche E
nergiemenge erforderlich, die im Allgemeinen in einem
Kraftfahrzeug nicht zur Verfügung steht.
Um bei einem weiteren bekannten Rußfilter für
Dieselmotoren den Energieaufwand zur Erzielung der Zünd
temperatur für den an keramischen Filtern abgelagerten
Ruß zu reduzieren, wird mit DE 35 29 684 A1 vorgeschla
gen, Teilsegmente des Filters mit elektrischen Heizungen
zu versehen und die die Teilsegmente durchströmende Ab
gasmenge segmentweise nacheinander elektrisch zur Entzün
dungstemperatur des Rußes aufzuheizen.
Da auch bei diesem Rußfilter als wärmeübertra
gendes Mittel von den elektrischen Heizungen zu den Ruß
ablagerungen ein Gasstrom verwendet wird, werden auch
hier sehr große Heizleistungen erforderlich, die darüber
hinaus während des gesamten Regenerierungsprozesses er
forderlich sind.
Mit DE 36 22 623 A1 ist eine Vorrichtung zum
Beseitigen des von einem Abgasfilter einer Brennkraftma
schine zurückgehaltenen Rußes beschrieben, bei dem die
Zündung des auf dem Filter abgeschiedenen Rußes mittels
elektrischem Stromfluss durch die Rußablagerung selbst
erfolgt, in dem der abgeschiedene Ruß als Heizleiter
wirkt.
Eine solche Vorrichtung arbeitet allerdings nur
unzuverlässig, da die Konsistenz der Rußablagerung nicht
immer gleichbleibend ist und somit auch unterschiedlich
starke Ströme zum Aufheizen erforderlich sind.
Mit DE 39 02 812 C1 ist ein Elektroabscheider
zur Abscheidung von Rußpartikeln aus dem Abgasstrom von
Verbrennungseinrichtungen bzw. Verbrennungsmaschinen und
deren katalytisch eingeleitete Verbrennung mittels einer
Elektroheizeinrichtung beschrieben. Als Heizeinrichtung
wird hier ein um den äußeren Umfang eines Isolators für
eine Hochspannungselektrode gelegte Heizleiter verwendet,
dem zusätzlich eine thermostatisch geregelte Elektroheiz
einrichtung zugeordnet ist, deren Oberfläche als Kataly
sator ausgebildet ist.
Eine derartige Einrichtung ist sehr bauaufwen
dig und für ein Kraftfahrzeug kaum, wegen des erforderli
chen Aufwandes, anwendbar.
Die EP 0 383 187 B1 beschreibt ein System zur
Regenerierung eines Partikelfilters, bei dem mittels ei
ner Luftpumpe elektrisch aufgeheizte Luft auf die Front
seite des Filters gebracht wird. Der hier zu erbringende
Aufwand ist erheblich und für ein übliches Kraftfahrzeug
zu hoch.
Die DE 41 03 653 C1 beschreibt einen Rußab
brennfilter aus einem porösen keramischen Werkstoff mit
wechselseitig verschlossenen Abgaskanälen zum Filtern der
Abgase von Dieselmotoren und mit einer an der Abgasaus
trittsseite des Filters angeordneten Hochspannungszündan
lage. Eine der Hochspannungselektroden liegt dabei ent
lang der Abgaskanäle im Filter. Die andere Elektrode
liegt an der Abgasaustrittsseite. Als Träger für die
Elektroden dient der Verschluss der Abgaskanäle. Die Zün
dung der Rußablagerungen erfolgt durch Funkenüberschlag
zwischen den Elektroden. Nachteilig ist, dass für diesen
Filter eine Hochspannungsgenerierung erforderlich ist und
Vorkehrungen getroffen werden müssen, um das Berühren der
Hochspannung führenden Teile durch Personen auszuschlie
ßen.
Mit DE 198 24 285 A1 ist ein Rußfilter be
schrieben, bei dem zur Herabsetzung der Zündtemperatur
der Rußpartikel der keramische Filterkörper aus einem
Gestrick hochfeiner Keramikfäden, die von einem warmfes
ten Draht durchzogen sind, besteht und mit einer kataly
tischen Beschichtung versehen sind. Ein derartiger Ruß
filter senkt zwar die Zündtemperatur des Rußes. Ein ge
zieltes Einsetzen der Regenerierung kann aber nur über
die Steuerung der Abgastemperatur erreicht werden, was
wiederum einen Eingriff in den motorischen Verbrennungs
prozess erfordert. Ein solcher Rußfilter ist auch relativ
teuer.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
regenerierbaren Partikelfilter zum Entfernen von Rußpar
tikeln aus Abgasen, insbesondere Abgasen von in Kraft
fahrzeugen eingebauten Dieselmotoren zu schaffen, der mit
relativ geringem Aufwand herstellbar und betreibbar ist,
dessen Regenerierung mit einem vertretbaren an Bord eines
Kraftfahrzeuges bereitstellbaren Energieaufwand gezielt
gestartet werden kann und dessen Regenerierungsprozess
nach dem Start ohne Zufuhr weiterer Fremdenergie abläuft.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merk
malen des Patentanspruches 1. Die Unteransprüche haben
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Gegen
stand.
Bei einem gattungsgemäßen Partikelfilter tritt
der Abgasstrom an einer Seite des Filterkörpers in die
nach dieser Seite offenen Kanäle des Filterkörpers ein,
durchströmt die Poren der Wände und gelangt so in die zur
Abströmseite offenen Kanäle des Filterkörpers. Die im Ab
gasstrom befindlichen Rußpartikel bleiben an der Oberflä
che der porösen Wände innerhalb der zur Zuströmseite of
fenen Kanäle zurück. Da die Strömungsgeschwindigkeit des
Abgases innerhalb dieser Kanäle bis zu deren verschlosse
nen Enden stetig abnimmt, die Partikel in Folge ihrer
Masse jedoch in geringerem Maße als das Gas ihre Ge
schwindigkeit reduzieren, häufen sich die Rußpartikel am
verschlossenen Ende des Kanals stärker an als an den wei
ter zur Zutrittsöffnung liegenden Wandpartien.
Durch Anordnung von Heizelementen am hinteren
verschlossenen Ende dieses Kanals kann die dort in ver
stärktem Maße abgelagerte Menge von Rußpartikeln entzün
det werden. Dies gelingt auch in sofern besser als bei
bekannten Rußfiltern mit Heizeinrichtungen am Abgasein
tritt, als das mit geringerer Temperatur als die Zündtemperatur
in den Filterkörper einströmende Abgas nur mit
geringer Intensität bis zum verschlossenen Ende des Ka
nals vordringt und somit die Umgebung des Heizelementes
nicht abkühlen kann. Nach Entzündung der am Heizelement
anliegenden wesentlichen Menge der Rußpartikel erhöht
sich die angrenzende Temperatur durch die Verbrennung der
Rußpartikel weiterhin und der Verbrennungsvorgang setzt
sich in der Rußpartikel-Ablagerung entlang der Wand des
Kanals in Richtung zur Gaszuführungsöffnung fort. Das bei
dieser Verbrennung im Wesentlichen entstehende CO2 und CO
kann die poröse Wand des Filterkörpers passieren und wird
in einem dem Partikelfilter nachgeschalteten Katalysator
entgiftet.
Das Zünd- und Brennverhalten der Rußpartikel-
Ablagerung kann weiterhin verbessert werden durch eine
katalytische Beschichtung der Wände der das Abgas aufneh
menden Kanäle des Filterkörpers mit einem Katalysator,
der die Zündtemperatur von Dieselruß herabsetzt.
Ebenso ist es möglich, eine zu den Kanälen hin
weisende Fläche der Heizelemente mit einer die Entzün
dungstemperatur des Rußes reduzierenden katalytischen Be
schichtung zu versehen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nach
stehend anhand einer Zeichnung näher beschrieben. Es zei
gen
Fig. 1 einen regenerierbaren Partikelfilter
gemäß der Erfindung im Schnitt;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung eines
Schnittes durch einen Filterkörper
des Partikelfilters nach Fig. 1;
Fig. 3 eine Ansicht in Strömungsrichtung auf
die Stirnseite des Filterkörpers nach
Fig. 2;
Fig. 4 die vergrößerte Darstellung eines Ka
nalendes des Filterkörpers mit Ruß
partikel-Ablagerungen im Schnitt.
Ein Filtergehäuse 1 mit im Wesentlichen zylind
rischer Form weist an einer Seite ein Abgaszuführungsrohr
2 und an der anderen Seite ein Abgasableitungsrohr 3 auf.
Das Filtergehäuse 1 umschließt zwischen dem Abgaszuführ
rohr 2 und dem Abgasableitungsrohr 3 einen keramischen
Filterkörper 4. Der Filterkörper 4 hat eine Vielzahl von
über den Querschnitt schachbrettartig verteilte in Strö
mungsrichtung des Abgases ausgerichtete Kanäle 5, 6. Ein
erster Teil dieser Kanäle 5 ist an ihren zum Abgaszuführ
rohr 2 weisenden Ende mit Stopfen 7 verschlossen. Der an
dere Teil der Kanäle 6, welche den ersteren Kanälen 5 je
weils benachbart sind, ist an dem zum Abgasableitungsrohr
3 weisenden Ende mit Verschlussstücken 8 verschlossen.
Die ersteren Kanäle 5 und die benachbarten anderen Kanäle
6 sind durch poröse Wände 9 voneinander getrennt. Die
Verschlussstücke 8 sind mit in Richtung auf das Innere
der Kanäle 6 gerichteten elektrischen Heizelementen 10
versehen. Zu den elektrischen Heizelementen 10 führen
elektrische Leitungen 11, über welche die Heizelemente 10
mit elektrischer Energie versorgt werden können. Mit den
Pfeilen 12 ist der Strömungsverlauf des Abgases durch den
Filterkörper 4 dargestellt (Fig. 2).
In Fig. 4 ist eine Rußpartikelablagerung 13 in
einem der zum Abgaszuführrohr 2 offenen Kanal 6 dargestellt.
Die Oberfläche 14 der Wände 9 der zum Abgaszu
führrohr 2 offenen Kanäle 6 sowie die zu diesen Kanälen 6
hinweisende Fläche 15 der Heizelemente 10 sind mit einer
katalytischen Beschichtung versehen, welche die Entzün
dungstemperatur des Rußes reduziert. Eine solche Be
schichtung ist beispielsweise mit DE 36 23 600 A1 angege
ben.
Ein regenerierbarer Partikelfilter der be
schriebenen Art ist bei einer Dieselbrennkraftmaschine
zwischen dem Motor und einem Katalysator angeordnet. Das
vom Motor kommende Abgas tritt durch das Abgaszuführrohr
2 in das Filtergehäuse 1 ein und gelangt in die zum Ab
gaszuführrohr 2 hin offenen Kanäle 6 des Filterkörpers 4.
Aus diesen Kanälen 6 durchdringt das Abgas die porösen
Wände 9, um in die zum Abgasableitungsrohr 3 offenen Ka
näle 5 des Filterkörpers 4 zu gelangen, wobei die im Ab
gas mitgeführten Rußpartikel an den Wänden 9 zurückgehal
ten werden. Dabei nimmt die Strömungsgeschwindigkeit des
Abgases innerhalb der ersten Kanäle 6 zunehmend ab, bis
diese in der Nähe der Heizelemente 10 nahezu 0 ist. Die
im Abgas mitgeführten Rußpartikel behalten infolge ihrer
kinetischen Energie einen Teil ihrer Geschwindigkeit bei
und bilden so eine Rußpartikelablagerung 13, die nahe des
Heizelementes 10 mächtiger ist als an den weiter zum Ab
gaszuführrohr 2 hin verlaufenden Oberflächen 14 der Wände
9.
Wird nun, z. B. von einer elektronischen Mo
torsteuerung, erkannt, dass der Durchgangswiderstand des
Abgases durch das Partikelfilter einen akzeptablen Wert
überschreitet, dann werden die Heizelemente 10 mit elekt
rischer Energie aufgeheizt bis zu einer Temperatur, bei
der die Rußpartikelablagerung 13 entzündet wird, wobei
gleichzeitig die Dieselbrennkraftmaschine in an sich be
kannter Weise mit Luftüberschuss betrieben werden kann.
Dabei kann die Zündung gleichzeitig an allen Heizelemen
ten 10 erfolgen oder, um temporär mit geringerer elektri
scher Leistung arbeiten zu können, auch in Gruppen oder
einzeln nacheinander.
Da sich ein hoher Anteil der Rußpartikelablage
rung 13 durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Parti
kelfilters in unmittelbarer Nähe der Heizelemente 10 be
findet, wird dieser große Anteil der Ablagerung auch ini
tial gezündet. Die dabei zusätzlich entstehende Wärme
führt dazu, dass der Abbrand entlang der Wände 9 des Fil
terkörpers 4 entgegen der Abgasströmung in dem gezündeten
Kanal 6 weiterläuft und sich dabei die Filterfunktion re
generiert.
Die katalytische Beschichtung an den Oberflä
chen 14 der Wände 9 des Filterkörpers 4 sowie der Fläche
15 der Heizelemente unterstützt die Filterregenerierung.
Die beim Abbrand der Rußpartikelablagerungen 13
entstehenden Gase durchdringen zusammen mit den sonstigen
Abgasbestandteilen die Poren der Wände 9 und werden bei
Erfordernis in einem dem Partikelfilter nachgesetzten Ka
talysator aufbereitet.