DE10003712C2 - Verfahren zur Selektion einer Lokalantenne - Google Patents
Verfahren zur Selektion einer LokalantenneInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Selektion einer Lo
kalantenne aus einer Mehrzahl von räumlich verteilt angeord
neten Lokalantennen in einem diagnostischen Magnetresonanzge
rät für eine anschließende Bildgebung.
In diagnostischen Magnetresonanzgeräten werden zur Verbesse
rung des Signal-Rausch-Verhältnisses, und damit der Abbil
dungsqualität, Lokalantennen eingesetzt, die nahe zur signal
gebenden Schicht positioniert werden. Derartige Lokalantennen
besitzen jedoch eine ausgesprochene Richtcharakteristik und
eine ungleichmäßige Verteilung der Empfindlichkeit. Um ein
Untersuchungsgebiet gleichmäßig abzubilden, werden mehrere
(typisch 2-4) Lokalantennen gleichzeitig eingesetzt. Aus den
simultan empfangenen Magnetresonanzsignalen einer angeregten
Schicht werden jeweils getrennt Schichtbilder berechnet, die
dann anschließend kombiniert werden. Dazu muß im Magnetreso
nanzgerät der Empfangsweg mit Digitalisierung, Demodulation,
Datenerfassung und -berechnung mehrkanalig ausgelegt sein.
Für einen Anwender stellt sich auch die Frage, welche von
mehreren Lokalantennen er für eine Bildgebung eines bestimm
ten Gebiets benutzen soll. Dazu können beispielsweise von der
Steuerung des Magnetresonanzgeräts für verschiedene Körperre
gionen Meßprotokolle angeboten werden, die auch eine Spulen
selektion beinhalten. Diese Protokolle passen sich jedoch der
unterschiedlichen Anatomie des jeweiligen Patienten nicht an.
Auch die vom Anwender eingestellte zu messende Schicht wird
nicht berücksichtigt. Häufig muß daher die vorgegebene Spu
lenauswahl über eine Benutzerschnittstelle an die aktuelle
Situation angepaßt werden. Dabei kann es zu einer nicht opti
malen Auswahl kommen, so daß Messungen wegen schlechter Bild
qualität wiederholt werden müssen.
Aus der DE 199 26 491 A1 ist ein Verfahren zur Selektion
einer Lokalantenne aus einer Mehrzahl von räumlich verteilt
angeordneten Lokalantennen bekannt. Dabei ist jede Lokalan
tenne in fester Beziehung zum Isozentrum des Hauptmagneten,
der das statische homogene Magnetfeld erzeugt, positioniert.
Zusätzlich ist auf dem zu untersuchenden Objekt in einer be
kannten Entfernung vom Isozentrum eine Bezugsmarkierung oder
ein Merkpunkt angeordnet. Zur Auswahl der für eine Abbildung
verwendeten Lokalantennen für einen bestimmten Untersuchungs
bereich des Objekts müssen der Abstand der Bezugsmarkierung
sowie die Länge des Untersuchungsbereichs bestimmt und dazu
dem Magnetresonanzgerät mitgeteilt werden. Durch Vergleich
dieser Eingaben mit der bekannten Anordnung der Lokalantennen
bezüglich des Isozentrums erfolgt die Auswahl der zu verwen
denden Lokalantenne.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Selektion einer oder mehrerer Lokalantennen aus einer
Mehrzahl von räumlich verteilt angeordneten Lokalantennen in
einem diagnostischen Magnetresonanzgerät für eine anschlie
ßende Bildgebung anzugeben.
Die Aufgabe wird durch die folgenden Verfahrensschritte ge
löst:
- - Anregen eines zur Bildgebung vorgesehenen Zielvolumens zur Aussendung von Magnetresonanzsignalen,
- - Empfangen der Magnetresonanzsignale mit den Lokalantennen,
- - Bestimmen einer Kenngröße in den von den Lokalantennen je weils empfangenen Magnetresonanzsignalen, wobei die Kenn größe ein Maß für die Entfernung des Zielgebiets von der jeweiligen Lokalantenne darstellt, und
- - Selektieren der dem Zielgebiet am nächsten angeordneten Lokalantennen aus der Mehrzahl der Lokalantennen in Abhän gigkeit von der Kenngröße.
Das Verfahren zur Selektion wird vor der eigentlichen Bildge
bung durchgeführt. Dabei wird ein Zielvolumen zur Aussendung
von Magnetresonanzsignalen angeregt, das genau durch die vom
Anwender selektierte Schicht oder selektierten Schichten be
stimmt ist. Es hat grundsätzlich die Form eines Quaders, der
beliebig im Raum liegt. Aus den vom Anwender für die bildge
bende Messung spezifizierten Schichten wird dieser Quader so
bestimmt, daß er die kleinste Einhüllende um sie darstellt.
Im allgemeinen Fall verfügt das Magnetresonanzgerät über we
niger parallele Hochfrequenz-Empfangskanäle als Lokalantennen
vorhanden sind. Eine vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich
nun dadurch aus, daß nach einer Verbindung von jeweils ande
ren Lokalantennen an die Hochfrequenz-Empfangskanäle das An
regen, das Empfangen und das Bestimmen der Kenngröße so lange
wiederholt werden, bis die empfangenen Magnetresonanzsignale
und damit die Kenngrößen für alle Lokalantennen vorliegen.
Da zur Bestimmung der Kenngröße des empfangenen Magnetreso
nanzsignals aus dem angeregten Volumen keine Auflösung in
Auslese-, Phasencodierungs- und Schichtselektionsrichtung
notwendig ist, wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung das
Zielvolumen zur Aussendung von stimulierten Echos angeregt.
Dabei erfolgt die volumenselektive Anregung mittels dreier
Hochfrequenzpulse und orthogonaler Gradientenpulse.
Als entfernungsabhängige Kenngröße kann beispielsweise das
Rauschen im Signal bestimmt werden. In einer vorteilhaften
Ausgestaltung wird als entfernungsabhängige Kenngröße jedoch
eine Amplitude des empfangenen Magnetresonanzsignals verwen
det. Falls die Empfindlichkeit der einzelnen Lokalantennen
unterschiedlich ist, kann die Spulenauswahl über eine auf die
maximale Empfindlichkeit normierte Amplitude erfolgen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden an
hand von sieben Figuren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in einer Übersicht ein diagnostisches Mag
netresonanzgerät mit einer Mehrzahl von Lo
kalantennen,
Fig. 2A bis 2D eine Pulssequenz zur Erzeugung von stimu
lierten Echos in einem Zielvolumen,
Fig. 3 den zeitlichen Verlauf der Amplitude eines
Magnetresonanzsignals aus dem Zielvolumen,
das von einer ersten Lokalantenne empfangen
wurde,
Fig. 4 den zeitlichen Verlauf der Amplitude eines
Magnetresonanzsignals aus dem Zielvolumen,
das von einer zweiten Lokalantenne empfangen
wurde,
Fig. 5 den zeitlichen Verlauf der Amplitude eines
Magnetresonanzsignals aus dem Zielvolumen,
das von einer dritten Lokalantenne empfangen
wurde,
Fig. 6 den zeitlichen Verlauf der Amplitude eines
Magnetresonanzsignals aus dem Zielvolumen,
das von einer vierten Lokalantenne empfangen
wurde,
Fig. 7 den zeitlichen Verlauf der Amplitude eines
Magnetresonanzsignals aus dem Zielvolumen,
das von einer fünften Lokalantenne empfangen
wurde.
Die Fig. 1 zeigt in einer Übersicht ein diagnostisches Mag
netresonanzgerät 2 mit einem zylinderförmigen Untersuchungs
raum 4, der zur Aufnahme eines Patienten 6 vorgesehen ist.
Dazu wird der Patient 6 auf einer in axialer Richtung - z-
Richtung eines rechtwinkligen xyz-Koordinatensystems 7 - des
Untersuchungsraums 4 verfahrbaren Patientenliege 8 gelagert.
Der Ursprung des Koordinatensystems 7 liegt im Iso-Zentrum
des Magnetresonanzgeräts 2 oder des Grundfeldmagneten; er ist
hier nur aus Gründen der Übersichtlichkeit außerhalb davon
dargestellt.
Das Magnetresonanzgerät 2 besitzt neben einer hier nicht dar
gestellten Ganzkörperantenne mehrere Lokalantennen, die in
unmittelbarer Nähe eines jeweils zu untersuchenden Körper
teils angeordnet sind. So ist eine erste Lokalantenne 10 zur
Untersuchung des Kopfes vorgesehen, weitere Lokalantennen 12,
14, 16, 18 sind in der Patientenliege 8 fest eingebaut. Mit
ihnen lassen sich zum Beispiel Wirbelsäulenuntersuchungen
durchführen. Mit den Antennen 10 bis 18 verbundene Signallei
tungen 20 sind über eine Schalteranordnung 22 mit hier bei
spielsweise zwei Hochfrequenzkanälen 24 des Magnetresonanzge
räts 2 verbunden.
Die übrigen Funktionseinheiten des diagnostischen Magnetreso
nanzgeräts sind vielerorts beschrieben, so daß hier nicht
weiter darauf eingegangen werden soll.
Für den Anwender oder Arzt stellt sich nun vor der Bildgebung
die Frage, mit welcher der Lokalantennen 10 bis 18 Magnetre
sonanzsignale eines Zielvolumens 26 aufgenommen werden sol
len. Dazu wird vor der eigentlichen Bildgebung das Zielvolu
men 26 bestimmt. Das kann beispielsweise interaktiv über eine
Positionierung der gewünschten Bildgebungsschichten auf zuvor
gemessenen Übersichtsbildern (Localizer) mit einer geeigneten
grafischen Benutzeroberfläche oder numerisch bezogen auf Ko
ordinatensystem 7 erfolgen.
Dabei wird aus der zur Bildgebung vorgesehenen Schicht oder
den vorgesehenen Schichten ein Quader bestimmt, der die
kleinste Einhüllende um diese Schicht oder Schichten dar
stellt. Nur das Zielvolumen 26 wird dann mit einer volumense
lektiven Anregung zur Aussendung von stimulierten Echos ange
regt. Die Fig. 2A bis 2C zeigen den prinzipiellen Verlauf
der Gradientenpulse und die Fig. 2D der Verlauf der HF-Pulse
für ein Volumen, das im Isozentrum des Magneten angeordnet
ist. Grundsätzlich werden stimulierte Echos durch drei auf
einanderfolgende Hochfrequenzimpulse erzeugt, die ungleich
180° sind. Ein erster Hochfrequenzpuls 30 wird bei gleichzei
tig anliegendem z-Gradient (siehe Fig. 2C) abgestrahlt. Der
erste Hochfrequenzpuls ist somit in einer Scheibe wirksam,
die parallel zur xy-Ebene ausgerichtet ist und deren Dicke
durch die Grenzen des Zielvolumens in der z-Richtung vorgege
ben ist. Anschließend wird ein zweiter Hochfrequenzpuls 32
bei gleichzeitig anstehendem y-Gradient eingestrahlt, wodurch
entsprechend eine Scheibe angeregt wird, die parallel zur xz-
Ebene ausgerichtet ist und deren Dicke durch die entsprechen
den Grenzen des Zielvolumens 26 in y-Richtung vorgegebene
ist. Schließlich wird ein dritter Hochfrequenzpuls 34 bei
gleichzeitig anstehendem x-Gradient eingestrahlt, wodurch eine
Scheibe angeregt wird, die parallel zur yz-Ebene ausge
richtet ist und deren Dicke durch die Grenzen des Zielvolu
mens 26 in x-Richtung vorgegeben ist. Da die Hochfrequenzpul
se 30, 32, 34 lediglich im Zielvolumen 26 dreimal aufeinan
derfolgend wirken, wird das stimulierte Echo auch nur vom
Zielvolumen 26 abgestrahlt.
Die Fig. 3 bis 7 zeigen nun das von den einzelnen Lokalan
tennen 10 bis 18 empfangene stimulierte Echosignal als Funk
tion Zeit nach einer entsprechenden Demodulation.
Fig. 3 zeigt das von der ersten Lokalantenne 10 (Kopfanten
ne) empfangene Signal, Fig. 4 das von der zweiten Lokalan
tenne 12 (erste Wirbelsäulenantenne) empfangene Signal, Fig.
5 das von der dritten Lokalantenne 14 (zweite Wirbelsäulenan
tenne) empfangene Signal, Fig. 6 das von der vierten Lo
kalantenne 16 (dritte Wirbelsäulenantenne) empfangene Signal
und Fig. 7 das von der fünften Lokalantenne 18 (vierte Wir
belsäulenantenne) empfangene Signal.
Ein Vergleich der verschiedenen Lokalantennen 10 bis 18 zeigt
beispielsweise für die ersten zehn bis zwanzig Abtastwerte,
daß die erste Wirbelsäulenantenne 12 zur Abbildung des Ziel
gebiets 26 besonders geeignet ist. Aber auch die zweite Wir
belsäulenantenne 14 und die Kopfantenne 10 können zur Bildge
bung noch herangezogen werden. Dagegen ist die dritte und
vierte Wirbelsäulenantenne 16 bzw. 18 zur Bildgebung nicht
mehr geeignet. Nach einer Abfrage und Auswertung dieser Ab
tastwerte durch die Gerätesteuerung wird automatisch die Lo
kalantenne für die darauffolgende eigentliche Bildgebung ak
tiviert und benutzt, deren Empfangssignal am höchsten ist.
Alternativ können auch diejenigen Lokalantennen für die Bild
gebung verwendet werden, deren Empfangssignale einen vorgege
benen Schwellwert überschreiten, vorausgesetzt, es sind genü
gend parallele Hochfrequenzkanäle 24 im Magnetresonanzgerät 2
vorhanden. Sind die Empfindlichkeiten der Lokalantennen 10
bis 18 verschieden, so muß vor dem Vergleich noch eine Normierung
der Empfangssignale jeweils unter Berücksichtigung
der maximalen Empfindlichkeit erfolgen.
Alternativ kann auch anstatt der Amplitude, oder zusätzlich
dazu, der Rauschanteil im Empfangssignal zur Auswahl der für
die Bildgebung vorgesehenen Lokalantenne verwendet werden. In
dem in den Fig. 6 und 7 dargestellten Signalverlauf ist
deutlich ein erhöhter Rauschanteil im Vergleich zu den Emp
fangssignalen der übrigen Lokalantennen zu erkennen, der die
se Lokalantennen für die anschließende Bildgebung als unge
eignet kennzeichnet.
Claims (6)
1. Verfahren zur Selektion einer Lokalantenne aus einer Mehr
zahl von räumlich verteilt angeordneten Lokalantennen (10,
12, 14, 16, 18) in einem diagnostischen Magnetresonanzgerät
(2) für eine anschließende Bildgebung mit den Schritten:
- a) Anregen eines zur Bildgebung vorgesehenen Zielvolumens (26) zur Aussendung von Magnetresonanzsignalen,
- b) Empfangen der Magnetresonanzsignale mit den Lokalanten nen (10, 12, 14, 16, 18),
- c) Bestimmen einer Kenngröße in den von den Lokalantennen (10, 12, 14, 16, 18) jeweils empfangenen Magnetresonanz signalen, wobei die Kenngröße ein Maß für die Entfernung des Zielvolumens (26) von der jeweiligen Lokalantenne (10, 12, 14, 16, 18) darstellt, und
- d) Selektieren einer dem Zielvolumen (26) am nächsten ange ordneten Lokalantenne aus der Mehrzahl der Lokalantennen (10, 12, 14, 16, 18) in Abhängigkeit von der Kenngröße.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Anzahl von
Hochfrequenz-Empfangskanälen (24) im Magnetresonanzgerät (2)
geringer ist als die Mehrzahl von Lokalantennen (10, 12, 14,
16, 18) und dass nach einer Verbindung von jeweils anderen
Lokalantennen (10, 12, 14, 16, 18) an die Hochfrequenz-
Empfangskanäle (24) die Schritte (a) bis (c) solange wieder
holt werden, bis die empfangenen Magnetresonanzsignale für
alle Lokalantennen (10, 12, 14, 16, 18) vorliegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass weitere nah am
Zielvolumen (26) angeordnete Lokalantennen (10, 12, 14, 16,
18) in Abhängigkeit von der Kenngröße selektiert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das
Zielvolumen (26) zur Aussendung von stimulierten Echos ange
regt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die
entfernungsabhängige Kenngröße eine Amplitude des empfangenen
Magnetresonanzsignals ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die
entfernungsabhängige Kenngröße ein Signal-Rausch-Verhältnis
des empfangenen Magnetresonanzsignals ist.
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