DE10003231C1 - Konvektionsmodul mit pneumatischem Antrieb - Google Patents
Konvektionsmodul mit pneumatischem AntriebInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Konvektionsmodul zur Herstellung eines optimalen
Wärmeübergangs zwischen einem Wärmeträgergas und einem Werkstück bei gegebenem
Abstand und maximaler Anströmgeschwindigkeit, mit einer Antriebseinrichtung für eine
auf das Werkstück gerichtete Strömung des Wärmeträgergases und mit einem Wärmetau
scher, wobei das Konvektionsmodul zwischen Antriebseinrichtung und Werkstück ange
ordnet ist.
Solche Konvektionsmodule sind aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Zum
Beispiel werden üblicherweise Lochrasterplatten verwendet. Solche Lochrasterplatten sind
flächig ausgebildet und weisen über ihre Oberfläche Durchgangslöcher auf. Auf einer
Rückseite einer solchen Lochrasterplatte wird durch einen Lüfter ein leichter Überdruck
erzeugt, so daß ein erhitztes oder gekühltes Gas isobar durch die Löcher ausströmt und als
Prallstrahl auf das Heizgut auftrifft. Bei gegebener maximaler Anströmgeschwindigkeit
wird der optimale Wärmeübergangskoeffizient eines Gasstrahls dann erreicht, wenn der
aus den Löchern austretende Kernstrahl das Werkstück gerade erreicht.
Bei größeren Werkstücken sind statt des ideal betrachteten Einzelstrahls eine Vielzahl von
Strahlen mit dem Werkstück in Berührung. Da die eingeblasene Luft auch abströmen muß,
ändern sich zwangsläufig die Strömungsverhältnisse und damit auch die Wärmeübergangs
koeffizienten über die Oberfläche des Werkstücks (Schräganströmung).
Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß die Lüfter als elektrische Strömungsantriebe insbe
sondere bei Prozessen mit heißen Gasen aufwendige, abgedichtete Wellendurchführungen
erforderlich machen.
Auch eine Veränderung der Strömungsgeschwindigkeit ist bei den gängigen Lüftern nur
mit unbefriedigendem Ergebnis durch Veränderung der Klemmenspannung oder aber unter
großem Aufwand mit Hilfe eines Frequenzumrichters möglich.
Ferner ist aus dem Stand der Technik ein sogenanntes Konvektionsmodul "WSP" bekannt.
Dieses Modul saugt das Gas nach einmaliger, kurzer Überströmung des Werkstücks wieder
ab, um es über einen Wärmetauscher konditioniert dem Prozeß wieder zuzuführen und
vermeidet damit die strömungstechnischen Nachteile des vorgenannten Standes der Tech
nik. Die Nachteile eines solchen bekannten Konvektionsmoduls "WSP" liegen in der sehr
aufwendigen Fertigungstechnik und darin, daß wie bereits im vorgenannten Stand der
Technik, als Antrieb üblicherweise ein Lüfter verwendet wird. Aufgrund der Tatsache, daß
relativ große Gasmengen zu bewegen sind, fällt das Konvektionsmodul aufgrund der erfor
derlichen Strömungsquerschnitte recht groß aus.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, ein Konvektionsmodul zur Herstellung
eines optimalen Wärmeüberganges zwischen einem Wärmeträgergas und einem Werkstück
bei gegebenem Abstand und maximaler Anströmgeschwindigkeit zu schaffen, das ferti
gungstechnisch einfach herzustellen ist, konstruktiv einfacher ausgebildet ist und weniger
störanfällig arbeitet.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Konvektionsmodul ein mit
einem Druckfluid betriebener Injektor ist, der wenigstens eine Düse mit einem
sehr geringen Ausblasquerschnitt aufweist.
Mit dem erfindungsgemäßen Konvektionsmodul können aufwendig abgedichtete Wellen
durchführungen in dem Modul entfallen. Insbesondere entfallen jegliche bewegte Dichtflä
chen und bewegten Teile in dem Modul. Auch die Anströmgeschwindigkeit kann einfach
durch Verändern des Antriebsdruckes eingestellt werden. Auch das Bauvolumen fällt we
sentlich kleiner aus als bei den konventionellen Lösungen, da die platzraubenden Lüfter
entfallen. Es ist somit möglich, das erfindungsgemäße Konvektionsmodul auch für kleinere
Ofenabmessungen zu verwenden. Zudem ist es einfacher zu isolieren.
Da der Massenstrom des Antriebsfluids klein ist im Verhältnis zur tatsächlich umgewälzten
Gas- bzw. Fluidmenge und sich außerdem innig mit dem umgebenden Prozeßgas ver
mischt, bevor er das Wärmgut erreicht, muß er nicht unbedingt auf Prozeßtemperatur ge
bracht werden, wenn er der Prozeßkammer zugeführt wird. Beim herkömmlichen Stand der
Technik würden dabei überall dort kalte Zonen entstehen, wo der Kernstrahl die Oberflä
che des Wärmgutes erreicht.
Aufgrund der Tatsache, daß die Bauhöhe sehr viel geringer ausfällt als im Stand der Tech
nik, etwa 150 mm statt 500 mm, kann das Konvektionsmodul problemlos auch beidseitig
eingesetzt werden. Ferner ist das erfindungsgemäße Konvektionsmodul wesentlich leichter
als ein herkömmliches und kann daher leichter gehandhabt werden. Auch hat es eine
schnellere Ansprechzeit.
Zudem ist das erfindungsgemäße Konvektionsmodul einfach zu demontieren und zu reini
gen, was insbesondere bei Kühlzonen wegen der dort häufig zu beobachtenden Verschmut
zung durch Kondensatniederschläge von Bedeutung ist.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus dem Merkmal des Anspruchs 2. Dieser liegt darin, daß
die über die Oberfläche abzuströmende Luftmenge aufgrund der nur geringen Kernströ
mung auch geringer ausfällt.
Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Un
teransprüche 3 bis 9.
Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im folgenden anhand der Zeich
nungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf einen Moduldeckel der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht von Fig. 1.
In Fig. 1 und Fig. 2 ist schematisch ein Moduldeckel 1 dargestellt, dessen Oberfläche Dü
sen 1.1 und Rippen 1.2 aufweist. Mit der dargestellten Oberfläche ist der Moduldeckel 1
einem Werkstück (nicht dargestellt) entgegen gerichtet. Auf der Rückseite (nicht darge
stellt) befindet sich ein pneumatischer Antrieb, der mit Druckluft bzw. Druckgas betrieben
wird. Die Düsen 1.1 haben ein sehr geringen Ausblasquerschnitt, von wenigen Zehntel
mm. Der Moduldeckel 1 mit dem pneumatischen Antrieb und wenigstens einer Düse 1.1
bildet einen Injektor.
Der aus der Düse 1.1 austretende Kernstrahl ist durch Verändern des Antriebdrucks des
pneumatischen Antriebs einstellbar. Die Länge des Kernstrahls, die regelmäßig das 5 bis 8-
fache des Düsenaustrittsdurchmessers beträgt, ist so kurz, daß dieser ein in Abstand zu dem
Moduldeckel liegendes Werkstück nicht erreicht. Vielmehr dient der Kernstrahl lediglich
dazu, die sich in dem Abstand zwischen dem Moduldeckel 1 und dem entsprechenden
Werkstück befindliche Umgebungsluft bzw. das dort befindliche Umgebungsgas umzuwäl
zen und zu einem Wärmeträgergas zu machen. Der Kernstrahl entwickelt sich über den
Abstand zu einem Fluidstrahl, der beim Auftreffen auf das Werkstück zu etwa 80 bis 95%
aus dem Umgebungsgas besteht.
Der Moduldeckel 1 ist in der vorliegenden Ausführungsform temperaturgeregelt und be
steht aus einem gut wärmeleitenden Werkstoff, z. B. Aluminium. In Verbindung mit den
Rippen 1.2 übernimmt der Moduldeckel 1 somit auch die Funktion eines Wärmetauschers,
so daß kein separater Wärmetauscher vorgesehen sein muß.
Das Konvektionsmodul der vorliegenden Erfindung kann entweder aus einem entsprechen
den Strangpreßprofil oder auch als Aluminium-Gußteil (Kokillenguß oder Feinguß) herge
stellt sein.
Die erforderliche Antriebsenergie kann bei Schutzgasprozessen zum Teil dem Schutzgas
selbst entnommen werden, da dieses regelmäßig mit einem Überdruck von einigen Bar
zugeführt wird. Für die darüber hinaus erforderliche Antriebsenergie und für das Löten
unter Luft bietet sich der Einsatz eines kleinen Verdichters an, der der Prozeßkammer ei
nen Teil Gas entnimmt, dieses reinigt und unter Druck wieder zuführt. Dadurch werden
gleichzeitig Dämpfe, die sich im Prozeßgas anreichern, entfernt und an einer geeigneten
Stelle nieder geschlagen.
Claims (9)
1. Konvektionsmodul zur Herstellung eines optimalen Wärmeüberganges zwischen einem
Wärmeträgergas und einem Werkstück bei gegebenem Abstand und maximaler Anström
geschwindigkeit, mit einer Antriebseinrichtung für eine auf das Werkstück gerichtete
Strömung des Wärmeträgergases und mit einem Wärmetauscher, wobei das Konvekti
onsmodul zwischen Antriebseinrichtung und Werkstück angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Konvektionsmodul ein mit einem Druckfluid betriebener Injektor (1, 1.1) ist, der
wenigstens eine Düse (1.1) mit einem sehr geringen Ausblasquerschnitt aufweist.
2. Konvektionsmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Injektor (1, 1.1) eine schwache Kernströmung erzeugt, derart, daß diese ein in dem
gegebenen Abstand befindliches Umgebungsfluid als Wärmeträger antreibt und ein auf
grund dieses Antriebs auf das Werkstück auftreffender Fluidstrahl im wesentlichen aus
dem Umgebungsgas besteht.
3. Konvektionsmodul nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Injektor (1, 1.1) flächig ausgebildet ist und einen Moduldeckel (1) aufweist.
4. Konvektionsmodul nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Moduldeckel (1) als der Wärmetauscher ausgebildet ist.
5. Konvektionsmodul nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Moduldeckel (1) temperaturgeregelt ist und aus einem wärmeleitenden Werkstoff
besteht.
6. Konvektionsmodul nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Moduldeckel (1) verrippt ist.
7. Konvektionsmodul nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil des Umgebungsfluids in dem auf das Werkstück auftreffenden Fluidstrahl
etwa 80 bis 95% beträgt.
8. Konvektionsmodul nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Moduldeckel (1) aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung besteht.
9. Konvektionsmodul nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Moduldeckel (1) aus Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht.
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