DE10001697A1 - Blatt für Berechtigungsnachweis - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Blatt für einen Berechtigungsausweis mit gedruckten Informationen, die durch ein Lösungsmittel entfernt werden können, welches mit einer Substanz versehen ist, die zusammen mit den gedruckten Informationen durch das Lösungsmittel entfernbar ist oder bei Entfernen der gedruckten Informationen derart mit dem Lösungsmittel reagiert, dass die Reaktion durch Auftreten einer Farbe sichtbar ist. DOLLAR A Es ist insbesondere ein Muster oder ein Schriftzug vorgesehen, welches bzw. welcher durch die Substanz verdeckt ist. DOLLAR A Das Blatt umfasst vorzugsweise ein Thermopapier, auf das die gedruckten Informationen durch Thermodruck gedruckt sind. DOLLAR A Das Blatt ist besonders fälschungssicher.

Description

Die Erfindung betrifft ein Blatt für einen Berechtigungsnachweis. Es handelt sich hierbei z. B. um Fahrausweise für öffentliche Verkehrsmittel oder um Eintrittskarten für Sport- und kulturelle Veranstaltungen. Ein solches Blatt ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster G 94 13 366.2 bekannt.

Ein Blatt der eingangs genannten Art ist ein- oder beidseitig bedruckt. Ein solches Blatt kann in Form eines kartenartigen Substrates vorliegen. Alternativ sind Bänder vorgesehen, die Perforationen aufweisen. Die Perforationen sind so angeordnet, daß ein Band durch diese in kartenartige Substrate unterteilt ist. Ein einzelnes Blatt wird durch Abreißen entlang einer Perforation vom Band getrennt.

Durch die Entwicklung hochleistungsfähiger Kopiergeräte ist es möglich geworden, Kopien, und zwar auch farbige Kopien, in derartigen Qualitäten zu erzeugen, daß eine Kopie praktisch nicht mehr von der Vorlage bzw. dem Original zu unterscheiden ist. Berechtigungsausweise, wie Fahrausweise, Eintrittskarten und dergleichen können daher in größerem Umfang durch Kopieren gefälscht werden. Selbst Geldscheine und Wertpapiere können mit modernen Kopiergeräten nachgemacht werden.

Um Fälschungen von Berechtigungsausweisen zu verhindern oder zumindest zu erschweren, benutzt man als zu bedruckendes Substrat besonders präparierte Papiere, d. h. Papiere mit Wasserzeichen und/ oder Markierungselementen wie Metallstreifen.

Aus der eingangs genannten Druckschrift G 94 13 366.2 ist bekannt, Blätter der eingangs genannten Art zusätzlich teilweise mit einer Farbe zu beschichten, die unter Wärmeeinfluß unsichtbar wird. Ein Kontrolleur kann die Körperwärme zuführen, das Unsichtbarwerden der Farbe überprüfen und so eine Kopie vom Original unterscheiden.

Es gibt Berechtigungsausweise, bei denen die Informationen wie Eintrittspreis, Geltungstag, Ort der Veranstaltung oder Reiseziel mechanisch untrennbar mit dem Blatt verbunden sind. Da die Druckverfahren entsprechend aufwendig sind, werden solche Berechtigungsausweise fertig bedruckt an den Veranstalter, also den Betreiber eines öffentlichen Verkehrsmittels oder einer Veranstaltung geliefert. Nachteilhaft muß der Betreiber regelmäßig derartige Berechtigungsausweise auf Vorrat erwerben. Verändert sich der Fahr- oder Eintrittspreis, so müssen nicht verwendete Berechtigungsausweise vernichtet werden. Die Kosten einer Vernichtung sowie für die überzähligen Berechtigungsausweise sind beträchtlich und können bei größeren Verkehrsbetrieben einige hunderttausend DM pro Jahr betragen.

Um diese Kosten zu vermeiden, erhalten Verkehrsbetriebe oder Veranstalter von Aufführungen und dergleichen, Blätter der eingangs genannten Art, auf denen die variablen Informationen wie Preis, Ort oder Geltungstag nicht aufgedruckt sind. Diese Informationen werden erst beim Betreiber oder Veranstalter unmittelbar vor Gebrauch aufgedruckt. Üblicherweise wird für das Bedrucken solcher Informationen ein Thermodruckverfahren verwendet. Als Blatt der eingangs genannten Art wird dann ein sogenanntes Thermopapier verwendet.

Nachteilhaft kann der Thermodruck durch Sonneneinstrahlung sowie insbesondere durch Lösungsmittel entfernt werden. Lösungsmittel können sogar so ausgewählt werden, daß hiermit lediglich der Thermodruck, nicht aber übrige Bestandteile des Blattes gelöscht werden. Bei solchen Berechtigungsausweisen kann also z. B. die Preisinformation und der Zielort eines Fahrausweises durch ein Lösungsmittel entfernt werden und anschließend ein neues Ziel mit neuem Fahrpreis per Tintenstrahldruck aufgebracht werden. Das Original ist von der Fälschung praktisch nicht mehr zu unterscheiden.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Blatt für einen Berechtigungsausweis bereitzustellen, das unmittelbar vor der Verwendung mit Informationen wie Preis, Geltungstag, Ort oder dergleichen einfach und preiswert bedruckt werden kann, ohne daß Manipulationen in der vorgenannten Weise möglich sind.

Die Aufgabe wird durch ein Blatt mit den Merkmalen des ersten Anspruches gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Ein anspruchsgemäßes Blatt weist eine Substanz auf, die mit solchen Lösungsmitteln reagiert und durch solche Lösungsmittel entfernt wird, mit denen sich der aufgedruckte Preis, Geltungsdatum oder Ort entfernen läßt, ohne daß dadurch die übrigen Bestandteile eines Blattes gemäß dem eingangs genannten Stand der Technik entfernt werden. Das Blatt ist ferner so beschaffen, daß im Anschluß an eine Reaktion der Substanz mit dem Lösungsmittel entweder eine starke farbliche Veränderung eintritt oder ein bis dahin unsichtbares Muster sichtbar wird, so daß hierdurch die Manipulation offensichtlich wird.

Die Substanz kann beispielsweise als Schicht aufgetragen sein. Unterhalb der Schicht befindet sich in einer Ausführungsform ein Muster oder beispielsweise ein Schriftzug wie "Fälschung". Wird mit Hilfe eines geeigneten Lösungsmittels der aufgedruckte Fahrpreis, die Geltungsdauer oder der Ort entfernt, so wird zugleich die Substanz beseitigt. Es wird das darunterliegende Muster oder das Wort "Fälschung" sichtbar.

In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist der Berechtigungsausweis mit einer Substanz versehen, die mit den in Frage kommenden Lösungsmitteln reagiert und daraufhin die Farbe wechselt. Die Farbveränderung zeigt an, daß eine Manipulation versucht worden ist.

Unter Lösungsmittel im Sinne der Erfindung wird ein solches Mittel verstanden, mit dem ein Preisaufdruck und dergleichen entfernt werden kann, ohne daß hierdurch die übrigen Bestandteile eines konventionellen Berechtigungsausweises beschädigt werden. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf Berechtigungsausweise, die mit einem Thermoverfahren bedruckt werden können. Solche Berechtigungsausweise umfassen daher eine Schicht aus sogenanntem Thermopapier.

Ausführungsbeispiel

Als Grundmaterial eines Berechtigungsausweises ist ein solches verwendet worden, wie es üblicherweise für Fahrscheine ausgegeben wird. Dieses Grundmaterial in Form eines Blattes weist die eingangs genannten Bestandteile und Elemente auf, um Fälschungen vorzubeugen. Es besteht aus einer thermoempfindlichen Schicht, so daß das Grundmaterial nachträglich mit Fahrpreisinformationen und dergleichen auf einfache Weise bedruckt werden kann. Darüber hinaus ist die aus dem Grundmaterial bestehende Seite des Blattes mit fluoreszierender Farbe versehen, auf der die Fahrpreisinformationen aufgedruckt sind. Als fluoreszierende Farbe ist eine kommerziell erhältliche Tagesleuchtfarbe orange (Sicpa 76-2811 und 126.804) verwendet worden.

Mit einem kommerziell erhältlichen Lösungsmittel, wie es für die Entfernung von Etiketten vorgesehen ist, kann zwar der durch Thermodruck aufgebrachte Fahrpreis entfernt werden, ohne die übrigen Bestandteile eines konventionellen Blattes zu beschädigen oder zu entfernen. Die fluoreszierende Farbe reagiert jedoch mit dem Lösungsmittel. Es erfolgt eine Verschwärzung. Je intensiver die Behandlung ist, desto vollständiger wird die fluoreszierende Farbe entfernt. Unterhalb der fluoreszierenden Farbe wird ein vorgesehenes Muster sichtbar (positiv oder negativ), welches die vorgenommene Manipulation anzeigt.

Durch die Erfindung ist es also möglich, einen Berechtigungsausweis nachträglich mit einfachen Druckverfahren wie Thermodruck zu bedrucken, ohne daß die Fälschungssicherheit beträchtlich herabgesetzt wird.

Claims (6)

1. Blatt für einen Berechtigungsausweis mit gedruckten Informationen, die durch ein Lösungsmittel entfernt werden können, welcher mit einer Substanz derart versehen ist, dass die gedruckten Informationen durch das Lösungsmittel bei Entfernen der gedruckten Informationen entfernt wird oder derart mit dem Lösungsmittel reagiert, dass die Reaktion durch Auftreten einer Farbe sichtbar ist.

2. Blatt für einen Berechtigungsausweis nach Anspruch 1, bei dem ein Muster oder ein Schriftzug vorgesehen ist, welches bzw. welcher durch die Substanz verdeckt ist.

3. Blatt für einen Berechtigungsausweis nach Anspruch 1 oder 2 mit einem Thermopapier, auf das die gedruckten Informationen durch Thermodruck gedruckt sind.

4. Blatt für einen Berechtigungsausweis nach Anspruch 1, 2 oder 3, bei dem die Preisinformation, der Geltungstag und/oder die Geltungsdauer mit dem Lösungsmittel entfernbar sind.

5. Blatt für einen Berechtigungsausweis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Lösungsmittel ausschließlich die gedruckten Informationen sowie die Substanz entfernt und/oder mit der Substanz reagiert.

6. Blatt für einen Berechtigungsausweis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Reaktion durch Auftreten einer Farbe - positiv oder negativ - sichtbar ist.