DE10001015C2 - Verfahren zur Messung der Entfernung von Objekten, atmosphärischen Partikeln und dergleichen mittels Lidar- oder Laserradar-Signalen - Google Patents
Verfahren zur Messung der Entfernung von Objekten, atmosphärischen Partikeln und dergleichen mittels Lidar- oder Laserradar-SignalenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung der Entfer
nung von Objekten, atmosphärischen Partikeln und dergleichen
in einem lichtstrahlungsdurchlässigen Medium mittels Lidar-
oder Laserradar-Signalen, die jeweils nach vorhergehender La
ser-Impulsaussendung als reflektierte oder rückgestreute Si
gnale empfangen werden und die genauso wie die Formen der je
weils ausgesendeten Impulse abgetastet und digitalisiert wer
den.
Der Begriff LIDAR (LIght Detection And Ranging) stellt das
optische Synonym zum allgemein bekannten Radar dar und be
schreibt lasergestützte Fernmeßverfahren, die zur Erfassung
von atmosphärischen Parametern eingesetzt werden können. Die
erste Anwendung der Lidar-Technologie war entsprechend dem
Radar die Abstandsmessung von großflächigen Zielobjekten
(Targets). Die Weiterentwicklung der Lidar-Technik führte
über die Messung der Entfernung von diffusen Streuern, z. B.
von Wolken (Wolkenhöhenmesser), zu der entfernungsaufgelösten
Bestimmung der Trübung der Atmosphäre (Sichtweitenmeßgerät).
Die Miniaturisierung der ersten Prototypen ergab schließlich
kompakte und somit mobile Lidar-Systeme, die in einem Meßbus
oder sogar PKW Platz fanden. Das Problem der Gefährdung der
Augen durch die hochenergetische Laserstrahlung wurde durch
den Einsatz von schnell pulsenden, aber mit geringer Leistung
emittierenden Laserdioden gelöst.
Lidar-Systeme verwenden im Gegensatz zu lasergestützten Lang
pfad-Absorptionsgeräten keine topographischen Ziele, um die
emittierte Laserstrahlung registrieren zu können, sondern die
Rückstreuung an winzigen Partikeln (Aerosolen), die ständig
in der Atmosphäre enthalten sind (Mie-Streuung), bzw. an den
Molekülen der atmosphärischen Hauptkonstituenten selbst
(Rayleighstreuung). Die Funktion eines Lidar-Systems ist
schematisch in Fig. 1 dargestellt.
Ein Lidar-System, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, hat drei
Hauptkomponenten, einen Sender 1, der Laserlicht emittiert,
einen Empfänger 2, der die zurückgestreute Strahlung erfaßt,
und eine Wandelungselektronik 3, die aus der empfangenen
Lichtmenge ein auswertbares Signal produziert. Der Sender 1
strahlt kurze Lichtimpulse 4 in der Größenordnung von einigen
Nanosekunden schräg nach oben aus. Die Höhe vom Boden aus ist
mit h und die Entfernung mit R bezeichnet. Die paketartigen
Lichtimpulse 4 werden entlang ihres Weges durch die Atmosphä
re von Partikeln (Staub, Wassertröpfchen etc.) zurückgestreut
und treffen remittiert nach einer gewissen Zeit wieder beim
Empfänger 2 ein.
Aufgrund der verstrichenen Zeit kann somit das Entfernungsvo
lumen, in dem die Streuung stattfand, auf eine halbe (Hin-
und Rückweg) Impulslänge des Lichtes genau lokalisiert wer
den. Die im jeweiligen Entfernungsintervall empfangene, re
flektierte Lichtmenge ist dann ein Maß für die Anzahl der
Partikel, die für eine Trübung der Atmosphäre verantwortlich
sind. Die empfangene Intensität wird vom Detektor in ein
elektrisches Signal gewandelt, welches nach Verstärkung digi
talisiert wird. Die Digitalwerte werden in einen Rechner
übertragen in dem die weitere Auswertung erfolgt.
In Fig. 1 ist im unteren Teil ein typisches Lidar-Empfangs
signal skizziert, wobei drei Ereignisse erkennbar sind:
- - bis etwa 30 Meter Entfernung (R = 30 m) ist keine Strah lung zu erfassen. Der Empfänger 2 kann kein Licht vom Sen der 1 sehen, da der Sendekegel noch nicht in den Empfangs kegel eingetreten ist. Dieser tote Bereich hängt von der Öffnung sowie dem Abstand der Sende und Empfangsoptik ab.
- - Bei 60 Meter Entfernung (R = 60 m) bildet sich ein Maximum aus, welches der normalen Trübung (Sichtweite) der Atmosphäre entspricht.
- - Bei 90 Metern (R = 90 m) erscheint ein weiteres Maximum, welches die Schichtung der Atmosphäre (Nebelbank) wieder spiegelt. Ohne Schichtung wäre der Signalverlauf der ge strichelten Linie gefolgt.
Die Menge der empfangenen Strahlung ist, wie in Fig. 1 skiz
ziert, von der Anzahl der Streuer und der Dämpfung der Atmo
sphäre abhängig, d. h. je mehr Streuer, beispielsweise Nebel
tropfen, vorhanden sind, desto größer ist die Amplitude der
Empfangsgröße. Diese quantitative Aussage reicht aber nicht
immer aus, um die Qualität der Rückstreuung und somit die
tatsächliche Sichtweite zu bestimmen. Die Rückstreueigen
schaften der Partikel würden bei der quantitativen Bestimmung
der Sichtweite (Messung der Maximalintensitäten) eine zu gro
ße Rolle spielen.
So würde beispielsweise ein winziger Tripelspiegel
(Katzenauge) dem System eine stabile Wand vortäuschen. Die
Trübung ist aber auch über eine andere Größe meßbar, nämlich
durch die Dämpfung der Atmosphäre. Diese spiegelt sich in der
negativen Steigung der Meßkurve wieder. Diese Tatsache ist
auch Fig. 1 zu entnehmen. Ohne zusätzliche Trübung im Beispiel
durch die Nebelbank würde die Meßkurve nämlich der gestri
chelten Linie folgen. Die Nebelbank bewirkt aber eine stärke
re Dämpfung und somit einen steileren Abfall der Kurve.
Im Falle der einfachen Streuung des Laserlichts an den Parti
keln der Atmosphäre, d. h. die einmalige Rückwärtsstreuung an
beispielsweise Staubkörnern oder Wassertröpfchen, kann das
Empfangssignal von Fig. 1 mit der folgenden Lidargleichung be
schrieben werden:
wobei k ein Geräteparameter ist, der die Ausgangsleistung des
Lasers, die Empfangsfläche und Verstärkungsfaktoren usw. be
inhaltet, ξ(R) die optische Überlappfunktion, R die Meßent
fernung (Hin- und Rücklaufzeit des Lichts), β der Volumen
rückstreukoeffizient und τ die Transmission der Atmosphäre
sind. βτ2 stellt somit die zu bestimmende Meßgröße (Trübung
bzw. Konzentration) dar, die auch beschrieben werden kann
durch:
wobei σ(r) die lokale Extinktion ist, und
mit P(R) als der Rückstreuphasenfunktion.
Die Rückstreuphasenfunktion beschreibt somit die Art der
Streuung (beispielsweise Vorzugsrichtung) wie auch die Kon
zentration (Anzahl der Partikel im Luftgemisch). Die lokale
Extinktion trägt zur Dämpfung durch Trübung wie auch Intensi
tätserhöhung durch Rückstreuung bei.
Für ein Lidar mit einem langen Puls wird die Information über
die Streuung in einem Volumen für verschiedene Zeitintervalle
erhalten. In Fig. 2 ist als Beispiel in einem Diagramm, das
einen Impulsleistungsverlauf in Abhängigkeit von der Zeit t
zeigt, eine Impulsform dargestellt. Wenn dieser Impuls beispielsweise
in drei Teile aufgeteilt wird, dann werden zu je
der Zeit im empfangenen Signal Informationen aus dem gesamten
Puls erhalten.
Ein Beispiel ist in der Fig. 3 mit einer Wolke als Rückstreu
objekt verdeutlicht. Hierbei ist in der Fig. 3 das Prinzip der
Rückstreuung eines langen Lidar-Impulses veranschaulicht.
Wenn der ausgesendete Lidar-Impuls somit in drei Teile 1, 2,
3 und das Wolkensignal in die Anteile a bis f als gleich lan
ge Intervalle aufgeteilt ist, so wird nach einer Zeit t ein
Signal erhalten. Ab einer Zeit t + Δt wird der erste Teil des
Laser-Impulses (L(1)) gestreut, und so weiter, wie nachste
hend aufgelistet ist:
Zeit | |
empfangene Strahlleistung | |
t | Pr = 0 |
t + 2Δt | Pr = L(1) a |
t + 4Δt | Pr = L(2) a + L(1) b |
t + 6Δt | Pr = L(3) a + L(2) b + L(1) c |
t + 8Δt | Pr = L(3) b + L(2) c + L(1) d |
t + 10Δt | Pr = L(3) c + L(2) d + L(1) e |
t + 12Δt | Pr = L(3) d + L(2) e + L(1) f |
t + 14Δt | Pr = L(3) e + L(2) f + L(1) g |
t + 16Δt | Pr = L(3) f + L(2) g |
t + 18Δt | Pr = L(3) g |
t + 20Δt | Pr = 0 |
Ein diffuses (oder Aerosol-) Target bewirkt also in jedem
Zeitintervall einen gemischten Beitrag des Laserimpulses mit
den Streuern (Pr = L(3) a + L(2) b + L(1) c).
Wenn beispielsweise ein Hart-Target (Hauswand) an die Posi
tion b gebracht wird, werden folgende Beziehungen erhalten:
Zeit | |
empfangene Strahlleistung | |
t | Pr = 0 |
t + 2Δt | Pr = 0 |
t + 4Δt | Pr = L(1) b |
t + 6Δt | Pr = L(2) b |
t + 8Δt | Pr = L(3) b |
t + 10Δt | Pr = 0 |
Wenn statt einer Hauswand ein Target, das aus zwei Netzen be
steht, an den Punkten b und c aufgestellt wird, erhält man:
Zeit | |
empfangene Strahlleistung | |
t | Pr = 0 |
t + 2Δt | Pr = 0 |
t + 4Δt | Pr = L(1) b |
t + 6Δt | Pr = L(2) b + L(1) c |
t + 8Δt | Pr = L(3) b + L(2) c |
t + 10Δt | Pr = L(3) c |
t + 12Δt | Pr = 0 |
Der kleinste Abstand zwischen b und c kann damit wiederherge
stellt werden mit 2Δt. Zum Beispiel, wenn, 2Δt = 10 ns, ist
die Entfernungsauflösung 1,5 m.
Bei den bekannten Lidar- und Laserradar-Systemen besteht
das Problem, daß wegen der zeitlich unterschiedlichen La
sereigenschaften, insbesondere wegen der ständig wechseln
den Lasertemperaturen, die ausgesendeten Laserimpulse keine
einheitlich gleiche Form aufweisen, daß also kein Sendeim
puls gleich aussieht wie ein anderer. Dieser Sachverhalt
führt zu dem nachteiligen Ergebnis, daß auch die empfange
nen reflektierten und rückgestreuten Signale nicht einheit
lich bewertbar sind und auch keine Rückschlüsse mehr auf
den jeweils gesendeten Laserimpuls gezogen werden können,
was dann zwangsläufig zu falschen Resultaten bei der nach
folgenden Empfangssignalauswertung führen muß.
In DE 197 40 549 A1 ist ein Verfahren zum Messen der Strö
mungscharakteristik in offenen Gerinnen, teilweise gefüll
ten Rohren und Druckleitungen sowie an umströmten Körpern
beschrieben. Bei dem eingesetzten Ultraschall-System werden
Inhomogenität in Fluiden ausgenutzt. Dadurch sind ein
griffsfreie, ortsaufgelöste Geschwindigkeitsmessungen sowie
Strömungsprofilmessungen in inhomogenen Fluiden in Echtzeit
möglich. Hierbei werden in aufeinanderfolgenden Puls-Echo-
Zyklen aufgezeichnete Signale bezüglich ihrer Ähnlichkeit
untersucht und ein spezieller Korrelationsalgorithmus er
mittelt die zeitliche Verschiebung verglichener Signalab
schnitte und daraus die lokalen Strömungsgeschwindigkeiten.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zur Entfernungsmessung mittels Lidar- oder Laserra
darsignalen so zu gestalten, daß es unabhängig von den
wechselnden Formen der Laser-Sendeimpulse einwandfrei arbeitet
und korrekte Entfernungsergebnisse liefert.
Gemäß der Erfindung, die sich auf ein Verfahren der ein
gangs genannten Art bezieht, wird diese Aufgabe dadurch ge
löst, daß die Kreuzkorrelationsfunktion des abgetasteten
und digitalisierten reflektierten bzw. rückgestreuten emp
fangenen Signals (Remissionssignal) mit dem vorher ausge
sendeten, abgetasteten und digitalisierten Ausgangsimpuls
einer inversen Filterung auf der Basis des Autoenergiespek
trums der individuellen Ausgangsimpulse unter Verwendung
eines Signalmodells auf der Basis von Gauß-Funktionen un
terzogen wird und daß diskrete Korrekturfaktoren aus dem
Autoenergiespektrum des Ausgangsimpulses gewonnen und zur
Korrektur des Betrags des Kreuzenergiespektrums genutzt
werden, so daß die Kreuzkorrelationsfunktion als Folge von
Gauß-Impulsen definierter Breite erscheint und jeweils an
der Position eines Reflexions- oder Rückstreuereignisses
einen Gauß-Impuls mit definierter Breite
aufweist.
Das erfindungsgemäße Verfahren der inversen Filterung von Li
dar- oder Laserradarsignalen läßt sich in vorteilhafter Weise
dazu benutzen, die Unsicherheiten der bekannten Lidar- und
Laserradarmethoden zu beseitigen.
Durch die mathematische Anpassung von Gauss-Impulsen an die
invers gefilterte Kreuzkorrelationsfunktion wird eine Steige
rung der Entfernungsauflösung gegenüber der Start-Stop-Me
thode oder gegenüber der konventionellen Lidartechnik er
zielt.
Das Verfahren nach der Erfindung bringt die vorteilhafte Mög
lichkeit, daß bei der Lidar- bzw. Laserradarmessung zwischen
Hart-Targets und Softtargets unterschieden werden kann.
Das Verfahren nach der Erfindung kann in vorteilhafter Weise
auf Doppler-Lidar-Signale erweitert werden.
Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen und Varianten
des Verfahrens nach der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen im
einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die bereits beschriebene schematische Darstellung
eines Rückstreu-Lidars;
Fig. 2 die ebenfalls bereits beschriebene graphische Dar
stellung einer angenommenen Lidar-Sendeimpulsform;
Fig. 3 die ebenfalls schon vorher beschriebene Darstellung
des Prinzips der Rückstreuung eines langen Lidar-
Impulses;
Fig. 4 in einem Ablaufplan das Prinzip des Verfahrens mit
inverser Filterung nach der Erfindung;
Fig. 5a den zeitlichen Verlauf eines Lidar-Signals;
Fig. 5b darunter den zeitlichen Verlauf eines zugehörigen
Lidar-Sendeimpulses, der zu Beginn (zwischen MIN
und MAX) des in Fig. 5a dargestellten Lidar-Signals
abgetastet wird;
Fig. 6 die Autokorrelationsfunktion (AKF) eines Lidar-Im
pulses (durchgezogene Linie) und die durch inverse
Filterung gebildete Autokorrelationsfunktion
(gepunktete Linie);
Fig. 7a einen Gauß-Impuls x(t) im Zeitbereich;
Fig. 7b einen entsprechenden Gauß-Impuls im Frequenzbe
reich;
Fig. 8 das Autoenergiespektrum des in der Fig. 5a zu Beginn
und in der Fig. 5b in abgetasteter Form dargestell
ten Lidar-Sendeimpulses und einen daraus abgeleite
ten gaußförmigen Spektralverlauf;
Fig. 9a das Faltungsergebnis eines Großimpulses mit einer
Diracimpuls-Folge bei einem Abstandsintervall
X = 2.σ (σ = Standardabweichung);
Fig. 9b das Faltungsergebnis eines Großimpulses mit einer
Diracimpuls-Folge bei einem Abstandsintervall
X = σ;
Fig. 10 das Faltungsergebnis mit unterschiedlich gewichte
ten Dirac-Impulsen bei einem Intervall X = σ;
Fig. 11a einen mit einem herkömmlichen Lidar gemessenen Si
gnalverlauf bei Schneefall;
Fig. 11b einen Ausschnitt aus diesem Signalverlauf zwischen
MIN und MAX in digitalisierter Form;
Fig. 12 in einer graphischen Darstellung das Ergebnis der
inversen Filterung eines Schneefallsignals
(gemitteltes Signal);
Fig. 13 einen Ablaufplan des Verfahrens mit inverser Filte
rung von Lidar-Signalen nach der Erfindung;
Fig. 14 eine Anordnung zur Testmessung von Hart-Targets;
Fig. 15 eine invers gefilterte und dezimierte Kreuzkorrela
tionsfunktion des in Fig. 5a und 5b gezeigten Lidar-
Impulses mit einem Rückstreusignal;
Fig. 16a, 16b und 16c invers gefilterte Kreuzkorrelationsfunk
tionen bei unterschiedlichen Netzabständen, und
Fig. 17 die durch mathematische Anpassung von Gauß-Impulsen
erzielte Restvarianz als Funktion der Anzahl von
Gauß-Impulsen.
Fig. 4 zeigt den Ablaufplan für die Prozedur zur inversen Fil
terung beim Verfahren nach der Erfindung. Aus dem digitali
sierten Ausgangsimpuls wird zunächst das Autoenergiespektrum
mit Hilfe der FFT (Fast Fourier Transformation) berechnet. In
den relevanten Spektralbereich wird eine Gauß-Funktion ge
legt, deren Breite so angepaßt wird, daß eine gute Annäherung
an die vorliegenden Daten erreicht wird (Fig. 8). Für jeden
diskreten Spektralwert wird nun ein Korrekturfaktor berech
net, der die Abweichung der Meßdaten vom Verlauf der mathema
tischen Funktion dokumentiert. Das gaußförmige Energiespek
trum bildet ein Fourier-Paar mit einer ebenfalls gaußförmigen
Autokorrelationsfunktion (AKF), deren Breite nun eindeutig
definiert ist (Fig. 7).
Aus den Fourier-Spektren des Remissionssignals und des Aus
gangsimpulses wird in einem weiteren Schritt das Kreuzener
giespektrum berechnet, das ein Fourier-Paar mit der Kreuzkor
relationsfunktion bildet. Der Betrag des Kreuzenergiespek
trums wird unter Zuhilfenahme der zuvor berechneten Korrek
turfaktoren in der Weise korrigiert, daß die Kreuzkorrelati
onsfunktion (KKF) als Summe von definierten, zeitlich ver
setzten Gauß-Impulsen betrachtet werden kann. Der obere Spek
tralbereich des Kreuzenergiespektrums wird entfernt, da die
ser nur Rauschanteile enthält.
Neben einer Rauschminderung wird dadurch auch eine Reduzie
rung der Meßdaten erreicht, was den Rechenaufwand für die
folgende mathematische Anpassung reduziert. An die invers ge
filterte Kreuzkorrelationsfunktion (KKF) wird jeweils eine
unterschiedliche Anzahl von Gauß-Impulsen mit der vorgegebe
nen Breite angepaßt. Als Kriterium für die Anzahl N der
Streuzentren gilt die Varianz, die sich bei Hinzunahme eines
nicht existierenden Streuereignisses kaum mehr ändert
(Fig. 17). Somit werden neben der Anzahl N der Streuereignisse
deren Stärke (Amplitude) Ai und deren Position (Entfernung)
Δxi erhalten.
Im folgenden wird die Ermittlung der Laufzeit von Lidar-Impulsen
erörtert. Ein ebenes Hart-Target remittiert einen
idealen, diracförmigen Lidar-Sendeimpuls xa(t) als ebenfalls
diracförmiges Rückstreusignal xr(t). Die zeitliche Verschie
bung des Rückstreuimpulses gegenüber dem Sendeimpuls ließe
sich in diesem Fall mit unendlich hoher Auflösung realisie
ren. Die Autokorrelationsfunktion (AKF) Φaa(t) des idealen
Sendeimpulses besitzt ebenfalls die Form eines Dirac-Impul
ses, dessen Fläche der Pulsenergie Wa entspricht. Entspre
chend dem Korrelationstheorem bildet die Autokorrelations
funktion Φaa(t) des Ausgangssignals xa(t) ein Fourierpaar
mit dessen Energiespektrum Waa(f):
Im Idealfall besitzt das Energiespektrum einen konstanten
Verlauf im gesamten Frequenzverlauf. Die Kreuzkorrelations
funktion (KKF) zwischen Ausgangs- und Rückstreuimpuls von ei
nem Hart-Target entspricht im Idealfall ebenfalls einem Di
rac-Impuls, aus dessen Fläche der Reflexionsgrad des Targets
ermittelt werden kann. Die Kreuzkorrelationsfunktion bildet
ein Fourier-Paar mit dem komplexwertigen Kreuzenergiespektrum
War(f) des Sendeimpulses xa(t) und des Rückstreusignals
xr(t):
Die gesamte Information über die zeitliche Verschiebung eines
Rückstreusignals gegenüber dem Sendeimpuls ist gemäß dem Ver
schiebungstheorem im Phasenverlauf ϕar(f) des Kreuzenergie
spektrums W ar(f) enthalten, während das Betragspektrum
|War(f)| die Information über den Amplitudenverlauf der
Kreuzkorrelationsfunktion birgt.
Bei einem einzelnen Hart-Target nimmt im Idealfall der Betrag
des Kreuzenergiespektrums im gesamten Spektralbereich einen
konstanten Verlauf an, während das Phasenspektrum einer Ur
sprungsgeraden entspricht. Ein diracförmiges Lidar-Signal
ließe sich in der Realität nicht digitalisieren, da das Ab
tast-Theorem eine endliche Bandbreite des Analogsignals er
fordert.
Ein Gauß-Impuls mit endlicher Breite besitzt einen Tiefpaß
charakter und ermöglicht daher die Einhaltung des Abtast-
Theorems bei endlicher Abtastrate. Sowohl die Autokorrela
tionsfunktion eines gaußförmigen Lidar-Impulses als auch der
Betrag der Kreuzkorrelationsfunktion eines Sendeimpulses mit
einem zeitlich verschobenen Impuls besitzt einen gaußförmigen
Verlauf. Das Phasenspektrum ist in diesem Fall nur bis zu ei
ner Maximalfrequenz definiert, oberhalb derer der Rauschan
teil des Analogsignals dominiert. Die Laufzeit eines gaußför
migen Lidar-Impulses bis zu einem Hart-Target kann im Zeitbe
reich im einfachsten Fall durch Ermittlung des Maximalwerts
der Kreuzkorrelationsfunktion oder über die Anstiegsflanke
des Gauß-Impulses berechnet werden.
In beiden Fällen kann man zwar durch Interpolation eine Auf
lösung unterhalb der Abtastintervalle erreichen, jedoch wird
nur ein Bruchteil der verfügbaren Information in die Analyse
einbezogen. Die Unsicherheit der Meßergebnisse wird zusätz
lich durch den Rauschanteil der Analogsignale erhöht. Erfolgt
die Remission eines gaußförmigen Lidar-Impulses über mehrere,
dicht hintereinander liegende Hart-Targets, so addieren sich
die einzelnen Gauß-Impulse in der Kreuzkorrelationsfunktion
zu einem breiten Impuls auf, aus dem sich die Position der
einzelnen Targets nicht ohne weiteres ermitteln läßt.
Die gesamte Information über die Position des Hart-Targets
liegt im Phasenspektrum des Kreuzenergiespektrums. Im Spek
tralbereich läßt sich somit die Position eines einzigen Hart-
Targets durch Anpassung einer Ursprungsgeraden an die im Pha
senspektrum auftretende Ursprungsgerade mit der Steigung m
ermitteln. Die Position Δt des Hart-Targets ergibt sich über
die Geradensteigung m: Δt = m/2π. Bei der Berechnung des Pha
senspektrums aus dem komplexwertigen Kreuzenergiespektrum ist
darauf zu achten, daß die Phasenwerte zunächst nur auf den
Bereich -π ≦ ϕ ≦ +π beschränkt sind, da die tan-Funktion
mehrdeutig ist. Aus diesem Grund muß vor der Auswertung eine
stetige Phasenfunktion berechnet werden ("Phase Unwrapping").
Das auswertbare Phasenspektrum beschränkt sich zusätzlich auf
jenen Spektralbereich, in dem ein akzeptables Signal-Rausch-
Verhältnis vorliegt. Die Anpassung einer Ursprungsgeraden an
das aufbereitete, diskrete Phasenspektrum liefert nun einen
Verschiebungswert Δt, der auf einer großen Anzahl von Meßda
ten beruht. Die Unsicherheit des Verschiebungswertes liegt
daher deutlich unterhalb des Abtastintervalls der Digitali
sierung. Liegen mehrere Hart-Targets vor, so besitzt das Pha
senspektrum einen relativ komplizierten Verlauf und ist daher
einer einfachen Auswertung nicht mehr zugänglich. In diesem
Fall erscheint die Auswertung im Zeitbereich vorteilhafter.
Wird die Vorkenntnis über den Verlauf der Autokorrelations
funktion eines Lidar-Sendeimpulses genutzt, so kann die Posi
tion eines Targets mit Hilfe mathematischer Anpassung des
AKF-Impulses an den in der KKF auftretenden Impuls ermittelt
werden. Dieses Verfahren nach der Erfindung hat den Vorteil,
daß auch überlappende Impulse separiert werden können. Die
Form eines realen Lidar-Sendeimpulses ist weder reproduzier
bar, noch folgt sie in der Regel einer einfachen mathemati
schen Gesetzmäßigkeit.
Durch Anwendung der inversen Filterung entsprechend dem Ver
fahren nach der Erfindung kann jedoch erreicht werden, daß
die KKF von Sendeimpuls und Rückstreuimpuls eines Hart-
Targets bei jeder Einzelmessung die Form eines normierten
Gauß-Impulses annimmt. Die Position Δt und die Maximalampli
tude Φmax der Kreuzkorrelationsfunktion Φar(t) läßt sich
dann durch mathematische Anpassung eines Gauß-Impulses mit
definierter Breite ermitteln. Die gesamte Vorinformation über
die Form des Sendeimpulses fließt bei diesem Verfahren in die
Auswertung ein. Zusätzlich wird eine deutliche Verringerung
des Rauschanteils erreicht.
Nachfolgend wird die inverse Filterung der Kreuzkorrelations
funktion (KKF) erläutert.
Die Auswertung der KKF durch Anpassung einer mathematischen
Funktion an die diskreten Daten ist erst dann möglich, wenn
folgende Bedingungen erfüllt sind:
- - Die KKF besitzt unter gegebenen Rückstreubedingungen bei Wiederholungsmessungen immer die identische Form.
- - Die KKF läßt sich mit einer mathematischen Funktion be schreiben, die möglichst wenige Funktionsparameter erfor dert.
Fig. 5b zeigt unterhalb des in Fig. 5a dargestellten Lidar-Si
gnalverlaufs, an dessen Beginn zwischen MIN und MAX der
Sendeimpuls liegt, den typischen Verlauf eines abgetasteten
und digitalisierten Lidar-Sendeimpulses. Die Pulsform besitzt
einen unsymmetrischen Charakter und ist zudem bei Wiederho
lungsmessungen nicht exakt reproduzierbar. Zudem sind nach
der abfallenden Flanke noch Oszillationen zu beobachten.
Die AKF des in Fig. 5b gezeigten Lidar-Impulses ist in Fig. 6
als durchgehende Linie in einer symmetrischen Form darge
stellt. Der Nullpunkt der zyklischen Funktion liegt daher in
der Mitte der Fig. 6. Die AKF entspricht generell einer gera
den Funktion, deren Maximalwert im Zeitnullpunkt der Impulse
nergie entspricht. Die Parametrisierung der AKF wäre in der
vorliegenden Form nur mit relativ hohem mathematischen Auf
wand verbunden, da diese keiner einfachen Gesetzmäßigkeit
folgt. Zudem besitzt die AKF jedes Einzelimpulses eine indi
viduelle Form, was eine Parametrisierung zusätzlich er
schwert.
Die inverse Filterung bietet nun die Möglichkeit, die AKF je
des individuellen Lidar-Sendeimpulses in die Form eines Gauß-
Impulses umzuwandeln, der die beiden Parameter A und B ent
hält:
Der Parameter A entspricht der Signalenergie des Sendeimpul
ses. Die Pulsbreite B = 2σ ist über die Standardabweichung σ
definiert, die in der Statistik die Breite einer gaußförmigen
Normalverteilung festlegt. Ein Gauß-Impuls im Zeitbereich be
sitzt ein ebenfalls gaußförmiges Fourierspektrum:
Entsprechend der Unschärferelation besitzt ein im Zeitbereich
breiter Gauß-Impuls eine schmale Spektralfunktion (Fig. 7a und
Fig. 7b). Die impulsförmige AKF eines Lidar-Sendeimpulses be
sitzt im Zeitbereich eine endliche Breite und somit auch nur
ein spektral begrenztes Energiespektrum, in dessen oberen
Frequenzbereich nur noch Rauschanteile zu erwarten sind.
Fig. 8 zeigt als Beispiel das diskrete Energiespektrum
Waa(k) = |Xa(k)|2 eines Lidar-Sendeimpulses, das aus N = 512
Abtastwerten xa(n) berechnet wurde. Die Nyquistfrequenz liegt
somit beim spektralen Indexwert k = 256. Das Energiespektrum
ist in logarithmischer dB-Skalierung dargestellt, wobei der
Referenzwert durch den Nullpunkt des Spektrums gegeben ist.
Die relevanten Spektralwerte des Sendeimpulses beschränken
sich auf jenen unteren Spektralbereich, der in Fig. 8 durch
ein Rechteck gekennzeichnet ist.
In diesem Spektralbereich ist ein mathematisch definierter,
diskreter Gauß-Impuls WGauß(k) eingezeichnet, der in grober
Näherung dem Verlauf des diskreten Energiespektrums Waa(k)
folgt. Die Wahl der Breite der Gauß-Funktion ist relativ un
kritisch, da sich diese kaum auf das Analyseergebnis aus
wirkt. Die Obergrenze des nutzbaren Spektralbereichs ist dann
erreicht, wenn die Amplitude des mathematisch definierten
Gauß-Impulses unter das Niveau des Rauschanteils fällt, der
im oberen Spektralbereich dominiert.
Um die Störanteile im oberen Spektralbereich zu eliminieren,
reduziert man in diesem Fall das zweiseitige Energiespektrum
um den Faktor 8. Dazu werden die ersten 33 Werte (0 ≦ k ≦ 32)
des Energiespektrums, und die letzten 31 Werte
(480 ≦ k ≦ 512) des Energiespektrums zu einem verkürzten
Energiespektrum zusammengesetzt. Nach der Rücktransformation
in den Zeitbereich erhält man eine gaußförmige AKF mit
N = 64 Werten mit deutlicher Reduktion des Rauschanteils
(Fig. 6, gepunktete Linie). Diese Vorgehensweise entspricht
einer Unterabtastung mit Hilfe eines idealen Tiefpaßfilters.
Die reellwertige "Korrekturfunktion"
bildet nun die Grundlage für die inverse Filterung der eben
falls auf N = 64 Werte reduzierten Kreuzkorrelationsfunk
tion Φar(k).
Der Betrag des reduzierten Kreuzenergiespektrums |War(k)|
wird nun mit der "Korrekturfunktion" Z(f) multipliziert. Aus
dem "korrigierten" Betragspektrum und dem unveränderten,
ebenfalls reduzierten Phasenspektrum ϕar(k) läßt sich das mo
difizierte komplexwertige Kreuzenergiespektrum berechnen:
War,inv(f) = Z(k).|War(k)|.exp(iϕar(k)). (8)
Nach der Rücktransformation in den Zeitbereich erhält man ei
ne "invers gefilterte" KKF, die jeweils an der Position eines
Rückstreuereignisses einen Gauß-Impuls mit definierter Breite
aufweist. Durch die Festlegung der Parameter des Gauß-
Impulses im Spektralbereich sind auch gemäß der Gleichung (7)
die Werte der Impulsparameter der AKF verfügbar. Neben einer
Reduktion des Rauschanteils der KKF wurde durch die inverse
Filterung eine Reduktion der Daten erzielt, ohne dabei Infor
mation zu verlieren.
Im folgenden wird die Anwendungsweise des Verfahrens nach der
Erfindung zur Messung diffuser Streuer beschrieben.
Das Lidar-Verfahren wird nicht nur zur Lokalisierung von
Hart-Targets verwendet, sondern dient auch der Messung der
Dichte von Aerosolwolken. Die genaue räumliche Position von
Rückstreuzentren spielt in diesem Fall eine untergeordnete
Rolle, weil der Raum entlang der Strahlrichtung in diskrete
Volumenelemente (Voxel) aufgeteilt wird. Die Größe der Volumenelemente
hängt von der Breite der AKF des Sendeimpulses
ab. Die Bildung einer diskreten Folge von Rückstreuereignis
sen entspricht einer Quantisierung des Raumes in Strahlrich
tung.
Die KKF zwischen Sendeimpuls und Rückstreusignal kann in die
sem Fall als Faltung der invers gefilterten und somit gauß
förmigen AKF mit einer gewichteten Diracimpuls-Folge betrach
tet werden. Aus den einzelnen Wichtungsfaktoren kann die Ae
rosoldichte der entsprechenden Volumenelemente berechnet wer
den. Die gaußförmige AKF des invers gefilterten Sendeimpulses
kann als Impulsantwort eines Rekonstruktionsfilters betrach
tet werden, das aus einer diskreten Wertefolge ein
"Analogsignal" erzeugt.
Ziel der mathematischen Anpassung ist es, die einzelnen Wich
tungsfaktoren der Diracimpuls-Folge zu ermitteln. Die will
kürliche Festlegung der Abstandsintervalle X zwischen den Di
rac-Impulsen wirkt sich nicht auf das Analyseergebnis aus,
wenn diese auf die Pulsbreite der AKF angepaßt wird.
Durch Faltung eines einzelnen Gauß-Impulses mit einer Deltaim
puls-Folge mit konstanter Wichtung läßt sich ein nähe
rungsweise konstantes Signal erzeugen, dessen Restwelligkeit
von der Periodendauer abhängt. Der Abstand zwischen zwei auf
einanderfolgenden Gauß-Impulsen wird so gewählt, daß die
Restwelligkeit in der Größenordnung des Rauschanteils der KKF
liegt (Fig. 8).
Durch die inverse Filterung ist sichergestellt, daß sich die
KKF aus einer Folge von Gauß-Impulsen mit definierter Breite
zusammensetzt. Mit Hilfe eines mathematischen Anpassungspro
gramms (z. B. Marquart Linear Least Square Fit) lassen sich
nun die Wichtungsparameter der Diracimpuls-Folge ermitteln,
aus der durch eine Faltungsoperation die KKF erzeugt wurde.
Mit Hilfe des Rückstreumodells läßt sich nun die jeweilige
Aerosoldichte eines Volumenelements entlang der Ausbreitungs
richtung des Laserstrahls ermitteln.
Die Fig. 9a und 9b zeigen, daß sich durch Faltung eines Gauß-
Impulses mit einer Diracimpuls-Folge näherungsweise ein
Rechteckimpuls erzeugen läßt, dessen Restwelligkeit vom Ab
standsintervall X der Diracimpuls-Folge abhängt. Die Graphik
in Fig. 9a zeigt das Faltungsergebnis beim Intervall
X = Impulsbreite B = 2.Standardabweichung σ, während in der
in Fig. 9b abgebildeten Graphik das Ergebnis bei X = σ darge
stellt ist.
Die Auswertung der Rückstreusignale liefert zunächst nur die
Wichtungskoeffizienten jener Diracimpuls-Folge, die aus dem
Sendeimpuls durch eine Faltungsoperation das Rückstreusignal
erzeugt. Die Dichte D(x) der Aerosolwolke entlang der Aus
breitungsrichtung x des Laserimpulses ergibt sich erst aus
der Anwendung des diskreten Rückstreumodells, das die Kennt
nis der Transmissions- und der Rückstreukoeffizienten der
Raumpunkte als Funktion der Aerosoldichte und -struktur er
fordert. In diesem Zusammenhang wird auf die Fig. 10 hingewie
sen, aus der sich erkennen läßt, daß durch Faltung eines
Gauß-Impulses mit einer gewichteten Diracimpuls-Folge ein be
liebiger Signalverlauf synthetisiert werden kann, wenn dieser
einen entsprechenden Tiefpaßcharakter aufweist. Das Abstands
intervall X der Diracimpuls-Folge ist in diesem Fall mit der
Standardabweichung σ des Gauß-Impulses identisch.
Im folgenden wird ein Rückstreumodell von Nebel beschrieben.
Eine Aerosolwolke besteht aus Mikropartikeln, die einen ein
fallenden Laserstrahl in alle Raumrichtungen streut. Ein
Streuzentrum kann als punktförmige Lichtquelle betrachtet
werden, die abhängig von der Art des Streumechanismus mit
winkelabhängiger Intensität in den umgebenden Raum abstrahlt.
Dabei wird ein Teil des einfallenden Lichts wieder in Rich
tung der Lichtquelle zurückgestreut.
Ein würfelförmiges Volumenelement mit konstanter Partikel
dichte enthält eine große Anzahl von Streuzentren, so daß das
aus dem Volumenelement austretende Licht mehrere Streuprozes
se durchlaufen hat. Die Dichte der Streuzentren in einer rea
len Aerosolwolke ist eine kontinuierliche Funktion D(x, y, z)
der Raumkoordinaten x, y, und z. Die theoretische Beschrei
bung der Rückstreuprozesse, in einer nichthomogenen, kontinu
ierlichen Aerosolwolke würde einen hohen mathematischen Auf
wand erfordern, der eine schnelle Auswertung der Rückstreusi
gnale in Frage stellt.
Der Raum, in dem sich ein zu untersuchendes Aerosol befindet,
wird in diskrete Würfel aufgeteilt, in denen die Dichte der
Aerosolpartikel als konstant betrachtet wird. Jedes Volu
menelement wird nun auf einen Punkt reduziert, der nun die
Streueigenschaften des Volumenelements repräsentiert. Dieses
Raumgitter-Modell erlaubt eine diskrete Berechnung der Remis
sion eines einfallenden Laserstrahls.
Beim Durchqueren eines Volumenelements reduziert sich die In
tensität des eintreffenden Laserstrahls Ie(n) auf den Wert
Ia(n) gemäß dem Transmissionskoeffizienten T(n) = Ie(n)/Ia(n)
des entsprechenden Raumpunkts. Der Rückstreukoeffizient
β(n) = Ie(n)/Ir(n) definiert das Verhältnis der Intensität
Ir(n) des rückgestreuten Lichts in bezug auf jene des einfal
lenden Lichts. Ein Teil des einfallenden Lichts wird in die
übrigen Raumrichtungen gestreut und geht für die Messung ver
loren.
Nachfolgend wird anhand der Fig. 11a, 11b und 12 die Auswir
kung einer inversen Filterung des Nebelsignals erläutert.
Die Fig. 11a zeigt ein Signal einer mit einem LEM (Laser-Ent
fernungsmesser) vorgenommenen Lidar-Schnee-Messung und
Fig. 11b einen Ausschnitt davon zwischen MIN und MAX in digi
talisierter Form. Das Signal enthält auch ein Festziel in
65 m Entfernung und das Schnee-Signal zwischen 10 m und 50 m.
Der Überlappungsbereich (Fig. 1) liegt zwischen 10 und
15 Metern. Wird die inverse Filterung auf dieses Signal ange
wandt, so gelangt man zum gemittelten Signal der Fig. 12.
Nachfolgend sind einige Anwendungsmöglichkeiten des Verfah
rens nach der Erfindung beschrieben.
Die erste hier beschriebene Anwendungsmöglichkeit betrifft
die sogenannte Sichtweite nach Klett. Die lokale Sichtweite
kann durch Invertierung der Lidar-Gleichung mittels dem soge
nannten Klett-Algorithmus (Klett, J. D.: "Stable Analytic In
version Solution for Processing Lidar Returns", Applied Op
tics 20, 211, 1981) aus folgender Gleichung ermittelt werden:
wobei
σ(R): lokale Extinktion, die invers proportional zur lo kalen Sicht ist
S(R): Lidar-Signatur, die aus der Gleichung (1) gegeben ist durch:
σ(R): lokale Extinktion, die invers proportional zur lo kalen Sicht ist
S(R): Lidar-Signatur, die aus der Gleichung (1) gegeben ist durch:
Die Hauptschwierigkeiten beim Klett-Algorithmus bestehen in
der:
- 1. 1.) Ermittlung eines Startwertes σ(Rm), und in der
- 2. 2.) Bestimmung der maximalen Meßentfernung Rm.
Die größte Fehlerquelle ist in der Praxis der vorgenannte
Punkt 2: der Meßbereich sollte möglichst groß gewählt werden,
darf aber auf keinen Fall im Rauschanteil des Signals liegen,
da sonst ausgelöst durch S(Rm) jede Berechnung falsche Ex
tinktionswerte liefern würde.
Das Verfahren nach der Erfindung liefert einen Rm-Wert inso
fern, daß die Synthetisierung mittels gefalteter Gauß-Impulse
(vergl. Fig. 10) einen eindeutigen letzten Raumpunkt ergibt.
Des weiteren enthält das synthetisierte Signal nur noch reine
Rückstreuintensitäten ohne jeden Rauschanteil. Der Startwert
σ(Rm) kann aus diesem Signal dann im weiteren mittels Itera
tion (vgl. dazu die deutsche Patentschrift DE 196 42 967 C1)
stabil ermittelt werden.
Die zweite hier beschriebene Anwendungsmöglichkeit betrifft
die Messung von Gaskonzentrationen.
Für das sogenannte DAS-Lidar wird mit zwei Lidarsignalen ge
arbeitet, und der Quotient ist ein Maß für die Konzentration.
Dabei kann die Entfernungsauflösung bei Punktquellen hoher
Konzentration ein Problem darstellen. Für das DAS-Lidar
(VDI 4210 Blatt 1) gilt die Lidar-Gleichung
mit ng als der Zahl der Moleküle des betrachteten Gases g und
σg(λ) als der Streuquerschnitt des Gases.
Zwei Messungen auf den Wellenlängen λon und λoff werden na
hezu gleichzeitig ausgeführt. In einem Intervall Δx wird die
Gleichung für zwei Messungen zusammengestellt:
Viele Voraussetzungen sind notwendig, um die Gaskonzentration
exakt zu bestimmen:
- - die Molekülabsorption auf den beiden Wellen längen im Meßintervall muß bekannt sein (oder gleich),
- - die Aerosolabsorption auf den beiden Wellen längen im Meßintervall muß bekannt sein (oder gleich),
- - die Rückstreuung auf den beiden Wellenlängen muß bekannt oder gleich sein, und
- - die Signalstärke auf den beiden Wellenlängen muß angepaßt sein.
Hier kommt der erfindungsgemäßen Bestimmung der Voxels
(Volumenelemente) starke Bedeutung zu. Man hat damit ein op
timales Verfahren, den Einfluß der Umgebung an die Impuls
länge anzupassen.
Die dritte hier beschriebene Anwendungsmöglichkeit betrifft
die Messung von Doppler-Wind-Signalen.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf die Dopp
ler-Lidarsignale bezieht sich auf die zusätzliche Information
hinsichtlich der Frequenz. In dem Voxel ist eine Frequenzän
derung gegenüber dem ausgesandten Impuls zu messen. Diese
kann mit Methoden der Bildverarbeitung dargestellt werden.
Die vierte hier beschriebene Anwendungsmöglichkeit betrifft
die Messung von Glasfaseroptik-Netzwerk-Störstellen.
Im Bereich der Fehlstellenanalyse eines glasfaseroptischen
Netzwerks kann der Algorithmus analog zum freien Lidar in der
Atmosphäre angewandt werden. Der Ort der Fehlstelle läßt sich
auf Zentimeter genau bestimmen.
In der Fig. 13 ist in einem detaillierten Flußdiagramm über
den groben Ablaufplan der Fig. 4 hinausgehend der genaue Ab
lauf der inversen Filterung bzw. des Verfahrens nach der Er
findung dargestellt. Die Funktion ergibt sich aus den in
Fig. 13 vorgesehenen Angaben.
Im folgenden ist noch ein Test des Verfahrens nach der Erfin
dung mit Hart-Targets beschrieben.
Ein Diodenlaser-Entfernungsmesser (LEM 300) wurde zur genauen
Entfernungsbestimmung benutzt. Die Parameter des Meßsystems
sind in der nachfolgenden Tabelle 1 aufgelistet.
Laser | |
Laserdiode | |
Pulswiederholfrequenz | 600 Hz |
Wellenlänge | 904 nm |
Impulsenergie | 0,3 mJ |
Sendeoptik-Durchmesser | 50 mm |
Strahldivergenz | 1,5 mrad |
Empfängeroptik-Durchmesser | 50 mm |
Divergenz | 6 mrad |
Abstand zwischen Sender und Empfänger | 60 mm |
Winkel zwischen Sender und Empfänger | 0° |
Digitalisierung | 200 MHz |
Für die Durchführung des Tests wurde die in der Fig. 14 dar
gestellte Anordnung verwendet. Es sind vor dem Laser-Entfer
nungsmesser 5 in einem Abstand von 18,8 m mit einem Versatz
Δl zueinander zwei Netze 6 und 7 angeordnet. Zur Meßauswer
tung der vom Detektor empfangsseitig aufgenommenen optischen
Signale, die in entsprechende elektrische Signal umgewandelt
werden, sind der Reihe nach ein schneller Digitalisierer 8,
ein Personal Computer 9 und ein Sichtgerät 10 sowie ein Druc
ker 11 vorgesehen.
Ein diesbezügliches Signal ist in den Fig. 5a und 5b darge
stellt. Der ausgesendete Impuls wird am Anfang detektiert und
über eine Glasfaser an die Empfängeroptik gebracht. Das Si
gnal von den Netzen folgt im Empfangssignal danach und ein
Hart-Target-Signal von einer Wand in einer Entfernung von
71 m schließt das gesamte Empfangssignal ab.
Im folgenden wird die Rückstreuung eines einzelnen Hart-Tar
gets erläutert.
Im mathematischen Modell entspricht die Rückstreuung eines
Hart-Targets der Faltung des Sendeimpulses mit einem Dirac-
Impuls, der sich auf der Zeitachse bei dem Wert der Lauf
zeit Δt des Sendeimpulses befindet.
Die KKF eines realen Sendeimpulses mit dem entsprechenden Remissionssignal
weist am Zeitpunkt Δt einen symmetrischen Im
puls auf, dessen Symmetrieachse beim Zeitpunkt Δt liegt. Die
Form des Impulses ist identisch mit jener der AKF des Sende
signals.
Mit x = c.t/2 (c = Lichtgeschwindigkeit) läßt sich aus der
zeitabhängigen Kreuzkorrelationsfunktion ϕar(t) die ortsab
hängige Funktion ϕar(x) berechnen, aus der sich die Position
x eines Streuobjekts in Bezug auf den Meßort erkennen läßt.
Die Position x0 und die Maximalamplitude ϕar(x0) der
Kreuzkorrelationsfunktion lassen sich durch mathematische An
passung eines Gauß-Impulses mit der durch die inverse Filte
rung vorgegebenen Breite ermitteln. Das Verfahren der nicht
linearen Anpassung (Marquart Nonlinear Least Square Fit)
stellt gewisse Minimalanforderungen über die Startwerte der
Fitparameter. Diese erhält man dadurch, indem man den maxima
len Amplitudenwert innerhalb der dezimierten, diskreten KKF
ermittelt und diesen gemeinsam mit der entsprechenden Posi
tion als Startwert verwendet.
Die Anpassungsroutine findet die optimalen Fitparameter
Amplitude und Position nach weniger als fünf Iterationen. Die
Meßunsicherheit, die unter den gegebenen Voraussetzungen er
zielt wird, liegt unterhalb ±10 cm. Bei Änderung der Signal
ausschnitte des Sendeimpulses und des Remissionssignals und
der für die inverse Filterung gewählten Pulsbreite des Ener
giespektrums Waa(k) erreicht man eine Wiederholgenauigkeit
von etwa ±2 cm.
Fig. 15 zeigt dazu die invers gefilterte und dezimierte
Kreuzkorrelationsfunktion des in Fig. 5b gezeigten Lidar-Im
pulses mit einem Rückstreusignal (gepunktete Linie). Die
durchgezogene Linie zeigt das Ergebnis der Anpassung von
Gauß-Impulsen, deren Breite durch die inverse Filterung vorgegeben
ist. Der im Nullpunkt stehende Gauß-Impuls entspricht
der AKF des Sendeimpulses. Der andere Impuls wird durch ein
Netz verursacht, das sich in 18,8 m Entfernung vom Meßort be
findet.
Im folgenden wird die Rückstreuung mehrerer Hart-Targets er
läutert.
Durch die inverse Filterung des Kreuzenergiespektrums ist ge
währleistet, daß die KKF je nach Anzahl der Streuobjekte aus
einer Folge von zeitlich verschobenen Gauß-Impulsen mit defi
nierter Breite besteht. Die Anpassungsparameter beziehen sich
ausschließlich auf die Amplituden Ai und die Position xi der
diskreten Rückstreuobjekte. Bei der Realisierung der mathema
tischen Anpassung (Marquart Nonlinear Least Square Fit) müs
sen die Startparameter hinreichend genau festgelegt werden,
um die Anzahl der Iterationsschritte zu minimieren.
Die Startwerte eines Streuobjekts lassen sich aus der diskre
ten Kreuzkorrelationsfunktion Φar(n) durch Auffinden des Ma
ximalwerts A0 mit dem entsprechenden Verschiebungs
wert x0 = n0.Δx ermitteln. Die Genauigkeit der Schätzwerte
ist zwar durch die zeitliche Quantisierung T der Abtastung
beziehungsweise der räumlichen Auflösung Δx der diskreten KKF
begrenzt, reicht jedoch für den mathematischen Anpassungsal
gorithmus vollständig aus. Aus den Schätzwerten wird ein
Gauß-Impuls f0(n) mit der durch die inverse Filterung vorge
gebenen Breite B und den beiden Startwerten A0 und x0 an den
diskreten Stützstellen xn = n.Δx für den Iterationsschritt
i = 0 nach folgender Formel berechnet:
Das Datenfeld f0(n) wird nun von der diskreten Kreuzkorrela
tionsfunktion Φar(n) subtrahiert. Aus dem Differenzsignal
Φar,0(n) = Φar(n) - f0(n) ergibt sich die Varianz σ0 2. Die
ser Wert wird mit einem Schwellwert S verglichen, der in der
Größenordnung der Varianz σr 2 des reinen Rauschuntergrundes
liegt.
Bei σ0 2 < S wird das Verfahren auf der Basis des Dif
ferenzsignals Φar,0(n) wiederholt: Dessen Maximalwert A1 mit
der entsprechenden Position x1 dient nun zur Berechnung eines
weiteren diskreten Gauß-Impulses f1(n) gemäß Gleichung (9)
mit dem Iterationsindex i = 1. Anschließend wird das Diffe
renzsignal Φar,1(n) = Φar,0(n) - f1(n) gebildet und dessen
Varianz σ1 2 ermittelt. Für σ1 2 < S wird das Verfahren fortge
setzt, andernfalls abgebrochen.
Die Wertepaare {Ai, xi} dienen nun als Startwerte für die ma
thematische Anpassung der Gauß-Impulse. Im ersten Schritt
wird ein einziger Gauß-Impuls mit den Schätzwerten {A0, x0}
an die diskrete KKF angepaßt. Man geht somit von der Annahme
aus, daß ein einziges Hart-Target vorhanden ist und speichert
neben den optimalen Fitparametern {A0,0, x0,0} auch die Rest
varianz σ0 2 zwischen der mathematischen Funktion und der dis
kreten KKF ab. Im nächsten Schritt wird die Existenz von zwei
Hart-Targets angenommen.
Die Anpassung zweier Gauß-Impulse mit den Startwerten
{{A1,0, x1,0}, {A1,1, x1,1} führt zu einer Verringerung der
Varianz σ1 2 gegenüber σ0 2. Als Kriterium für die Existenz eines
weiteren Streuzentrums verwendet man jenen Schwellwert S
für die Varianz, der ausschließlich durch den Rauschanteil
der invers gefilterten AKF des Sendeimpulses vorgegeben ist.
Die Wiederholung der Anpassung unter Hinzunahme eines weite
ren Streuzentrums wird dann beendet, wenn die erreichte Rest
varianz die vorgegebene Schwelle unterschreitet.
Anhand der Fig. 16a, 16b und 16c wird die mit der inversen
Filterung der KKF erreichbare räumliche Auflösung von Streu
objekten mit 2 Netzen demonstriert. Die in Fig. 15a gezeigte
KKF basiert auf einem Abstand der Netze von Δx = 1 m. Fig. 16b
zeigt das Ergebnis einer Messung beim Abstand Δx = 2 m. Erst
bei einem der Fig. 16c zugrunde liegenden Abstand von Δx = 3 m
läßt sich die Existenz des zweiten Remissionsobjekts aus dem
Verlauf der Meßpunkte visuell erahnen.
Aus der invers gefilterten und um den Faktor 8 dezimierten
KKF des Rückstreusignals und des Sendeimpulses wird das zwei
te Netz auch beim Abstand von Δx = 1 m noch sicher iden
tifiziert. Als Kriterium für die Existenz eines zweiten Re
missionsobjekts dient die Restvarianz bei der mathematischen
Anpassung der Gauß-Impulse.
Fig. 17 zeigt die durch mathematische Anpassung von Gauß-Im
pulsen erzielte Restvarianz als Funktion der Gauß-Impulse.
Die Kreuzkorrelationsfunktionen basieren auf Remissionssigna
len von zwei Netzen im Abstand Δx. Die bei der mathematischen
Anpassung erzielte Restvarianz bezieht sich auf die Signal
energie der KKF. Die Restvarianz reduziert sich mit der An
zahl der Gauß-Impulse, die für die mathematische Anpassung
verwendet werden.
Legt man unter den gegebenen Bedingungen die Entscheidungs
schwelle auf -27 dB, so kann man bis zu einem Netzabstand von
Δx = 1 m die beiden Rückstreuereignisse sicher voneinander
separieren. Die Ortsauflösung sinkt zwar mit abnehmenden Si
gnal-Rausch-Verhältnis, dennoch läßt sich eine Separation der
Streuobjekte weit unterhalb der Impulsbreite der Lidar-
Signale erreichen.
1
Sender
2
Empfänger
3
Wandelungselektronik
4
Lichtimpulse
5
Laser-Entfernungsmesser (LEM)
6
,
7
Netze
8
Schneller Digitalisierer
9
Personal Computer
10
Sichtgerät
11
Drucker
Claims (7)
1. Verfahren zur Messung der Entfernung von Objekten, atmo
sphärischen Partikeln und dergleichen in einem lichtstrah
lungsdurchlässigen Medium mittels Lidar- oder Laserradar-Si
gnalen, die jeweils nach vorhergehender Laser-Impulsaussen
dung als reflektierte oder rückgestreute Signale empfangen
werden und die genauso wie die Formen der jeweils ausgesende
ten Impulse abgetastet und digitalisiert werden, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kreuzkorrelationsfunktion des abgeta
steten und digitalisierten reflektierten bzw. rückgestreuten
empfangenen Signals (Remissionssignal) mit dem vorher ausge
sendeten, abgetasteten und digitalisierten Ausgangsimpuls
einer inversen Filterung auf der Basis des Autoenergiespek
trums der individuellen Ausgangsimpulse unter Verwendung ei
nes Signalmodells auf der Basis von Gauß-Funktionen unterzo
gen wird und daß diskrete Korrekturfaktoren aus dem Autoener
giespektrum des Ausgangsimpulses gewonnen und zur Korrektur
des Betrags des Kreuzenergiespektrums genutzt werden, so daß
die Kreuzkorrelationsfunktion als Folge von Gauß-Impulsen de
finierter Breite erscheint und jeweils an der Position eines
Reflexions- oder Rückstreuereignisses einen Gauß-Impuls mit
definierter Breite aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus
dem digitalisierten Ausgangsimpuls zunächst das Autoenergie
spektrum mit Hilfe der FFT (Fast Fourier Transformation) be
rechnet wird, daß in den relevanten Spektralbereich eine
Gauß-Funktion gelegt wird, deren Breite so angepaßt wird, daß
eine gute Annäherung an die vorliegenden Daten erreicht wird,
daß dann für jeden diskreten Spektralwert ein Korrekturfaktor
berechnet wird, der die Abweichung der Meßdaten vom Verlauf
der mathematischen Funktion dokumentiert, daß das gaußförmige
Energiespektrum ein Fourier-Paar mit einer ebenfalls gaußför
migen Autokorrelationsfunktion (AKF) bildet, deren Breite
dann eindeutig definiert ist, daß aus den Fourier-Spektren
des digitalisierten Remissionssignals und des Ausgangsimpul
ses in einem weiteren Schritt das Kreuzenergiespektrum be
rechnet wird, das ein Fourier-Paar mit der Kreuzkorrelations
funktion bildet, daß der Betrag des Kreuzenergiespektrums un
ter Zuhilfenahme der zuvor berechneten Korrekturfaktoren in
der Weise korrigiert wird, daß die Kreuzkorrelationsfunktion
(KKF) als Summe von definierten, zeitlich versetzten Gauß-Im
pulsen betrachtet werden kann, daß zur Reduzierung des
Rauschanteils und der Meßdaten der obere Spektralbereich des
Kreuzenergiespektrums entfernt wird, daß an die invers gefil
terte Kreuzkorrelationsfunktion (KKF) jeweils eine unter
schiedliche Anzahl von Gauß-Impulsen mit der vorgegebenen
Breite in einer iterativ ausführbaren Fitting-Prozedur ange
paßt wird und daß dabei als Kriterium für die Anzahl der Re
missionsobjekte die Varianz gilt und somit neben der Anzahl
der Remissionsobjekte deren Amplitude und deren Position er
halten werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine unter
Verwendung von Algorithmen durchführbare Umwandlung der Folge
von Gauß-Impulsen in eine Folge von diskreten Streuereignis
sen zuordenbaren Dirac-Impulsen oder diracähnlichen Impulsen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lage der Dirac-Impulse bzw. der diracähnlichen Impulse im Li
dar- oder Laserradar-Empfangssignal die genaue Position von
Hart-Targets angibt bzw. die Position der diskreten Streuzen
tren eines Wolkensignals wiedergibt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Medium Glasfasern verwendet werden,
in denen zur Diagnose eine Messung der Entfernung von Fehl
stellen, z. B. von Brechgittern, vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch eine analoge Anwendung des Meßprinzips bei
Pulsradar.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch eine analoge Anwendung des Meßprinzips bei der Entfer
nungsmessung mit Hilfe von Schall- oder Ultraschallimpulsen,
z. B. bei Sonar.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10001015A DE10001015C2 (de) | 1999-09-19 | 2000-01-12 | Verfahren zur Messung der Entfernung von Objekten, atmosphärischen Partikeln und dergleichen mittels Lidar- oder Laserradar-Signalen |
DE50000125T DE50000125D1 (de) | 1999-09-19 | 2000-08-29 | Verfahren zur Messung der Entfernung von Objekten, atmosphärischen Partikeln und dergleichen mittels Lidar- oder Laserradar-Signalen |
EP00118641A EP1085346B1 (de) | 1999-09-19 | 2000-08-29 | Verfahren zur Messung der Entfernung von Objekten, atmosphärischen Partikeln und dergleichen mittels Lidar- oder Laserradar-Signalen |
AT00118641T ATE214808T1 (de) | 1999-09-19 | 2000-08-29 | Verfahren zur messung der entfernung von objekten,atmosphärischen partikeln und dergleichen mittels lidar- oder laserradar-signalen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944795 | 1999-09-19 | ||
DE10001015A DE10001015C2 (de) | 1999-09-19 | 2000-01-12 | Verfahren zur Messung der Entfernung von Objekten, atmosphärischen Partikeln und dergleichen mittels Lidar- oder Laserradar-Signalen |
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DE10001015C2 true DE10001015C2 (de) | 2002-11-14 |
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