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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Geschwindigkeit
und der Größe von Teilchen mittels einer für
die Laser-Doppler-Velocimetrie geeigneten Anordnung. Eine Anordnung
gilt hier als für die Laser-Doppler-Velocimetrie geeignet, wenn
sie hinsichtlich der Erzeugung des Interferenzstreifenmusters und
der Signalerfassung eine wesentliche Übereinstimmung mit
einem Laser-Doppler-Velocimeter aufweist. Das Laser-Doppler-Velocimeter
(LDV) und die dazu funktionsgleiche Anordnung werden nachfolgend
abkürzend als LDV bezeichnet. Unter dem Begriff Teilchen
sind sowohl Feststoffteilchen als auch Blasen und Tropfen zu verstehen,
solange sie eine annähernd sphärische Gestalt
haben. Das Verfahren ist insbesondere geeignet für in-situ
Feldmessungen in Strömungen, Sprays und für Regenuntersuchungen.
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Das
LDV besteht aus einem Dauerstrich-Laser und einer Optik, die dafür
sorgt, dass der Laserstrahl in zwei Strahlen mit gleicher Intensität
aufgeteilt wird, diese sich an dem Messort kreuzen, wodurch hier
ein Interferenzstreifenmuster, das sogenannte Messvolumen gebildet
wird und die beim Passieren von Tracer-Teilchen durch das Messvolumen entstehenden
Streulichtwechsel von einem Fotosensor erfasst werden können.
Die Frequenz der Intensitätswechsel, die durch die hellen
und dunklen Streifen im Interferenzstreifenmuster hervorgerufen
werden, multipliziert mit dem bekannten Streifenabstand, ergibt
die Strömungsgeschwindigkeit der Teilchen. Dass das Laser-Doppler-Signal
an sich auch für die Bestimmung der Teilchengröße
verwendet werden kann, ist bekannt, bisher aber auf Grundlagenuntersuchungen
beschränkt. In der Praxis werden entweder durch mindestens
einen Fotosensor erweiterte LDV-Systeme (PDA) verwendet oder andere
optische Messverfahren.
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Eine
gute Beschreibung des Standes der Technik liefert [1], wonach die
bekannten Verfahren zur Bestimmung der Teilchengröße
in zwei Kategorien eingeteilt werden können: Integralverfahren,
wie z. B. Beugungsspektrometer und Zählverfahren, wie z.
B. die Phasen-Doppler-Messtechnik [2, 3].
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Integralverfahren
messen die gesamte Verteilung der Partikelgrößen,
ordnen den Einzelteilchen jedoch keine konkreten Durchmesserwerte
zu. Zählverfahren detektieren und messen einzelne Partikel, in
der Regel bei gleichzeitiger Geschwindigkeitsmessung, sodass neben
Verteilungsfunktionen der Teilchengröße auch Korrelationen
zur Geschwindigkeit sowie integralen Strömungsgrößen
vorgenommen werden können. Hier soll nur auf die Zählverfahren eingegangen
werden, denn zu denen ist auch die erfindungsgemäße
Lösung zu zählen.
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Das
Phasen-Doppler-Anemometer (PDA) besteht im Grunde aus einem LDV
mit mindestens einer zusätzlichen Empfangsoptik, um aus
der Phasenverschiebung, der Signale zweier Empfänger auf die
Krümmung und damit den Durchmesser der Teilchen schließen
zu können. Der Nachteil besteht neben dem erhöhten
technischen Aufwand darin, dass verschiedene Bedingungen für
die Bestimmung der Partikelgröße vorausgesetzt
werden.
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Das
empfangene Streulicht darf nur von einer Streulichtordnung herrühren
und es darf sich jeweils nur ein Partikel im Messvolumen aufhalten, weshalb
das PDA-Verfahren ein räumlich sehr kleines Messvolumen
voraussetzt. Außerdem ist die messbare Teilchengröße
nach oben hin sehr begrenzt.
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Ein
weiteres optisches Verfahren zur Bestimmung der Geschwindigkeit
von Tracer-Teilchen ist die Particle-Image-Velocimetrie (PIV) [4],
die jedoch nicht zur Teilchengrößen-bestimmung
geeignet ist. Diese Messaufgabe kann mit dem Planar Interferometric
Imaging (PII) gelöst werden, das auch unter anderen Namen
bekannt ist, z. B. [5, 6, 7, 8]. Es nutzt die Interferenz zweier
Streuordnungen der Lorenz-Mie-Streuung von kleinen Partikeln, um
dadurch deren Größe zu bestimmen. Streulichtquelle
ist ein in der Strömung aufgespannter Laserlichtschnitt. Eine
CCD-Kamera wird außerhalb der Bildebene der Aufnahmeoptik
positioniert, sodass die einzelnen Teilchen nicht im Fokus erscheinen.
Es entsteht ein Interferenzstreifensystem im Raum. Der Umriss des Teilchens
ist erkennbar und es kann die Anzahl der darin enthaltenen Interferenzstreifen
als Maß für den Partikeldurchmesser ermittelt
werden. Einige Nachteile dieses Verfahrens werden mit der in [1]
angegebenen Lösung aufgehoben. Es bleiben aber die Nachteile,
dass für eine zusätzliche Geschwindigkeitsmessung
der Teilchen ein teurer gepulster Laser benötigt wird,
der Messaufbau zu kompliziert ist für die Durchführung
von Feldmessungen, der Messbereich auf relativ kleine Teilchendurchmesser
beschränkt ist, die Handhabung spezielles Wissen verlangt
und die Bildauswertung nur nachträglich durchgeführt
werden kann.
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Möglichkeiten
für die Bestimmung der Partikelgröße
mittels herkömmlicher LDV-Messeinrichtungen sind in [9]–[13]
erwähnt. In [9] ist angegeben, dass beim Blasendurchgang
durch das Messvolumen LDV-Signale entstehen, die auch für
die Bestimmung des Blasendurchmessers verwendet werden können.
Auf die praktische Realisierung wird nicht weiter eingegangen. In
[10] wurde ein Laser-Doppler-Velocimeter in Vorwärtsstreuung
aufgebaut, um die Geschwindigkeit und den Durchmesser aufsteigender
Blasen in einer Blasensäule zu bestimmen, deren Durchmesser
zwischen 0,25 mm und 1 mm lag. Das Entstehen der drei Peaks der
durch einen Hoch- und einen Tiefpassfilter geleiteten Doppler-Signale
wurde erläutert. Die Frequenz im mittleren Peak wurde zur
Geschwindigkeitsmessung herangezogen, der zeitliche Abstand zwischen
den Neben-Peaks zur Durchmesserbestimmung. In einem engen Durchmesserbereich
konnten hiermit unter idealen Bedingungen Abweichungen in der Durchmesserbestimmung
von 2,5% (0,25 mm) und 10% (1 mm) erreicht werden. Der verwendete
Aufbau in Vorwärtsstreuung ist für Feldmessungen
ebenso ungeeignet wie der oben erwähnte PDA-Aufbau.
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Die
letztgenannte Literaturstelle [10] bezieht sich u. a. auf den Artikel
[11], in dem ausgesagt wird, dass die Anwendung des Messsystems
auf einen maximalen Tropfendurchmesser beschränkt ist,
der dem Messvolumendurchmesser entspricht (ca. 1 mm) und voraussetzt,
dass sich die Tropfen senkrecht zur optischen Achse durch das Messvolumen bewegen.
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In
[12] wird unter Verweis auf die in [11] vorgeschlagene Auswertung
des tiefpassgefilterten Sensorsignals die Möglichkeit zur
Durchmesserabschätzung von in ruhender Flüssigkeit
aufsteigenden Blasen im Durchmesserbereich von 0,1 bis 1 mm aufgezeigt.
In [13] wird die Anwendbarkeit der LDV für Durchmesserbestimmungen
für die Fälle untersucht, dass sich die Blasen
nicht zentral durch das Messvolumen bewegen und sich mehr als eine
Blase während der Messung im optischen Pfad befindet. Die Blasengeschwindigkeit
war unabhängig von der Lage des Blasenzentrums. Der gemessene
Blasendurchmesser wurde durch eine Abweichung des Mittelpunktes
von der optischen Achse in Querrichtung nicht beeinflusst, wohl
aber durch eine Verlagerung des Mittelpunktes in Richtung der optischen
Achse. Durch gezielte gleichzeitige Zugabe von mehreren Blasen über
eine bestimmte Fläche wurde herausgefunden, dass Messungen
bis zu einem Gasvolumenanteil von 1% möglich sind.
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Die
Auswertung der oben angeführten Quellen führt
zu dem Schluss, dass der Durchmesser mithilfe eines standardmäßigen
LDV nur bei solchen Teilchen gemessen werden kann, deren Durchmesser
größer ist als der Messvolumendurchmesser und kleiner
als die Messvolumenlänge (dMV < Dtropfen < IMV). Das
Triele-Peak-Verfahren wurde bisher nur zur Bestimmung des Durchmessers
bei kleineren Tropfen, hauptsächlich aber kleineren Blasen,
erfolgreich angewendet. Es bestehen Zweifel an der Genauigkeit des
Messverfahrens bei nicht idealem Durchtritt der Partikel durch das
Messvolumen (dezentraler und/oder schräger Durchtritt durch
das Interferenzstreifenmuster). In-situ Messungen im Freifeld sind mit
den bekannten Lösungen nicht möglich.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Messverfahren zu entwickeln,
mit dem es unter Verwendung einer für die Laser-Doppler-Velocimetrie (LDV)
geeigneten Anordnung und unter Verzicht auf die bei einem PDA übliche
Phasenmessung möglich ist, neben der Geschwindigkeit auch
die Größe von Teilchen zu bestimmen. Das Verfahren
soll sowohl für Teilchen einsetzbar sein, deren Durchmesser
kleiner als der Messvolumendurchmesser des LDV ist als auch für
größere Teilchen bis hin zu einem Durchmesser,
der größer ist als die Messvolumenlänge,
sodass es insbesondere auch für Regentropfen geeignet ist.
Fehlerhafte Messungen durch den schrägen und/oder dezentralen
Durchgang der Teilchen durch das Messvolumen in Längsrichtung
der optischen Achse und quer dazu sollen vermieden oder korrigiert werden
und es sollen in-situ Feldmessungen damit möglich sein.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch
1 gelöst. Hinsichtlich der im Verfahren verwendeten Anordnung,
die für die Laser-Doppler-Velocimetrie geeignet sein soll,
gilt, dass der bei kommerziellen Geräten vorhandene Prozessor
nicht zwingend benötigt wird, da für die weitere
softwaremäßige Auswertung die Rohsignale Verwendung
finden, die von dem Sensor erzeugt werden, der den zeitlichen Intensitätsverlauf
des Streulichts erfasst. Die verwendete Anordnung ist bevorzugt
in Rückwärtsstreuung aufgebaut.
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Ein
Rohsignal besteht aus einem hochfrequenten Anteil, dem die Geschwindigkeitsinformation entnommen
wird, und einem niederfrequenten Anteil dem sogenannten Gleichanteil
oder Pedestal. Dieser niederfrequente Anteil weist innerhalb eines
Signals, dessen zeitliche Länge mit der Dauer des Durchganges
des Teilchens durch das Messvolumen korreliert, ganz bestimmte Charakteristika
auf in Abhängigkeit von der Größe und
vom Aggregatzustand. Prinzipiell kann mittels der Amplitude des
niederfrequenten Anteils zwischen Tracer-Teilchen, die die Strömung
diskretisieren sollen (kleine Amplitude), und größeren Teilchen
(große Amplitude) unterschieden werden. Die zeitliche Länge
des niederfrequenten Anteils ist allein nicht ausreichend zur Bestimmung
des Durchmessers des Teilchens, da diese aufgrund der ellipsoiden
Gestalt des Messvolumens teilweise auch davon abhängt,
an welcher Stelle das Teilchen das Messvolumen passiert. Auch die
nichtsphärische Gestalt größerer Blasen
oder Tropfen trägt zu Ungenauigkeiten in der Durchmesserbestimmung
bei.
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Im
zeitlichen Verlauf des niederfrequenten Anteils des Signals sind
3 Maxima zu erwarten, zwei äußere Nebenmaxima
rühren vom Durchgang der Phasengrenzflächen des
Teilchens durch das Messvolumen her, das zwischen den Nebenmaxima
gelegene Hauptmaximum hat seinen Ursprung in der Reflexion der Laserstrahlen
auf der der Laserquelle zugewandten Seite der Teilchenoberfläche.
Dieser Reflexionspunkt sollte in der Mitte des sphärischen
Teilchens liegen, um eine genaue Zuordnung des mittleren Peaks zur
Lage des Teilchens relativ zum Messvolumen zu haben. Dieses Hauptmaximum
kann bei sehr großen Teilchen im Vergleich zur Größe
des Messvolumens in zwei Maxima zerfallen, wenn durch eine Vorverlagerung
des den Strahlen zugewandten Abschnittes der Teilchenoberfläche
die Reflexionspunkte der beiden Strahlen räumlich getrennt
sind.
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Generell
werden die zeitlichen Abstände der Maxima oder ihre Dauer
für die Ermittlung der Teilchengröße
genutzt. Dabei kommt ein einfaches Messwerterfassungssystem zum
Einsatz und eine Software, die wunschgemäß synchron
zur Datenerfassung auch die Signalverarbeitung durchführt.
Zu den Hauptkomponenten dieser Software gehören die Signalfilterung
und -trennung, eine Schmitt-Trigger-Schaltung, eine Autokorrelation,
eine Fast Fourier-Transformation, eine Zeitmessung, einige logische
Verknüpfungen und grafische Komponenten zur Darstellung
der Messergebnisse.
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Es
sei das Postulat vorangestellt, dass jedes Teilchen, dessen Zentrum
das Messvolumen an irgendeiner Stelle passiert, ein auswertbares
Signal ergibt und größere Messfehler vermieden
werden können.
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Die
Signalauswertung unterscheidet sich in Abhängigkeit vom
Partikeldurchmesser und von der Art des Durchganges der Teilchen
durch das Messvolumen:
- 1.) Bei Teilchen, deren
Durchmesser deutlich kleiner ist als der des Messvolumen-Durchmessers, aber
größer als der von sogenannten Tracerteilchen
zur Diskretisierung der Strömung, entsteht nur ein Peak
im Laser-Burst. Hier kann die gesamte zeitliche Länge des
Signals (hochfrequenter oder Gleichanteil) genutzt werden abzüglich der
Zeit, die bei bekannter Geschwindigkeit benötigt wird,
um das Messvolumen zu durchstreifen. Um zu erfahren, in welchem
Bereich des Messvolumens der Teilchendurchgang erfolgte, wird die Anzahl
der durchquerten Streifen im hochfrequenten Anteil des Signals ausgezählt.
- 2.) Bei Teilchen, deren Durchmesser im Bereich des Messvolumen-Durchmessers
liegt, entstehen theoretisch ein Haupt- und zwei Neben-Peaks. Hier
ergibt sich der Teilchendurchmesser aus dem zeitlichen Abstand zwischen
den Maxima der beiden Neben-Peaks multipliziert mit der Geschwindigkeit.
Um ein verwertbares Signal herausfiltern zu können, muss
der Haupt-Peak einen bestimmten Schwellwert überschreiten.
Von der Mitte des Haupt-Peaks ausgehend wird eine Maske mit einem
Erwartungsbereich über das Gesamtsignal gelegt, Bereiche
außerhalb dieser Maske werden eliminiert. Diese Mitte lässt
sich aus dem zeitlichen Mittelwert zwischen dem Überschreiten
des Schwellwertes durch den positiven Anstieg des Pedestals und
dem Unterschreiten des Schwellwertes durch den negativen Anstieg
des Pedestals bestimmen.
- 3.) Bei Teilchen, deren Durchmesser größer
ist als die Messvolumenlänge, die also das Messvolumen
zwischenzeitlich umschließen, entstehen zwei Reflexionspunkte
an der der Laserstrahlenquelle zugewandten Seite des Teilchens und
somit zwei mittlere Peaks. In diesem Fall wird die Signalmitte aus
dem zeitlichen Mittelwert zwischen diesen beiden Ereignissen bestimmt.
Das Gleiche trifft zu für Partikel, die in Richtung der
optischen Achse zur Laserstrahlenquelle hin versetzt das Messvolumen
durchqueren. Für die Anwendung auf große Tropfen
(Regentropfen) empfiehlt sich bei nicht zu hohen Anforderungen an
die lokale Auflösung die Wahl eines kleinen Winkels zwischen
den Laserstrahlen, womit ein langes Messvolumen erzeugt werden kann.
- 4.) Eine axiale Verschiebung des Teilchendurchganges durch das
Messvolumen hat keinen Einfluss auf den Abstand zwischen den Nebenpeaks, der
für die Durchmesserbestimmung verendet wird. Lediglich
die Amplitude und der Anstieg der Peaks ändern sich.
- 5.) Zur Bestimmung des seitlichen Versatzes des Teilchendurchganges
lassen sich der oder die Reflexionspunkte (mittlere Peaks) ausnutzen.
Ein leicht seitliches Auftreffen der Laserstrahlen auf die Teilchenoberfläche
führt zu einer geringen seitlichen Brechung und damit zu
einem schwächeren Signal (Amplitude des mittleren Peaks). Bei
stärkerem seitlichen Versatz gelangen die gebrochenen Laserstrahlen
nicht zum Fotosensor und es entsteht kein mittlerer Peak, das Signal wird
verworfen. Eine Fehlerbetrachtung zeigt, dass unter der Voraussetzung
nahezu sphärischer Teilchen ein seitlicher Versatz von
beispielsweise 30% aufgrund der trigonometrischen Zusammenhänge
zu einem Fehler von unter 5% bei der Bestimmung des Radius führt.
- 6.) Die Fehler, die durch das schräge Durchqueren des
Messvolumens hervorgerufen werden, lassen sich ausmerzen, wenn ein
zwei- oder mehrkanaliges LDV verwendet wird, d. h., es kommen mindestens
zwei Laserstrahlenpaare zum Einsatz. Dadurch kann die Projektion
des Durchmessers in 2 oder 3 Richtungen gemessen und ausgewertet
werden.
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Alle
genannten Eigenschaften der Lasersignale lassen sich in einer eigens
entwickelten Software berücksichtigen. Dabei können
Bausteine kommerzieller Programmsysteme genutzt werden, mit denen
sich die benötigten Filter, Triggerschaltungen, Autokorrelationen
und FFT-Analysen simulieren und logische Verknüpfungen
und Auswertungen durchführen lassen.
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Die
Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
für den Fall, dass ein Tropfen nach Pkt. 2.) das Messvolumen
durchquert, näher erläutert werden. Die zugehörigen
Figuren zeigen:
-
1:
ein allgemein bekanntes Beispiel für ein unbearbeitetes
Sensorsignal mit hochfrequentem Anteil und niederfrequentem Anteil,
-
2:
Vergleich der Signale von kleinen (oben) und großen (unten)
Teilchen,
-
3:
ein Oszillogramm des niederfrequenten Anteils des Sensorsignals
beim Durchgang eines Tropfens durch das Messvolumen,
-
4:
ein Oszillogramm des hochfrequenten Anteils des Sensorsignals beim
Durchgang eines Tropfens durch das Messvolumen,
-
5:
eine schematische Darstellung des Laserstrahlenganges an der Vorderseite
eines Tropfens (Reflexion) als Ursache für die hohe Amplitude des
Hauptmaximums im mittleren Bereich des niederfrequenten Anteils
des Sensorsignals,
-
6:
das Blockschaltbild für eine Ausführungsform der
im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Messwerterfassung
und -verarbeitung im online-Modus,
-
7:
eine grafische Darstellung von Signalverläufen und Messergebnissen
anhand eines Screenshots,
-
8:
ein Beispiel für Histogramme der Geschwindigkeits- und
Durchmesserverteilung.
-
Das
Ausführungsbeispiel beschreibt die Messung der Geschwindigkeit
und der Größe eines nahezu sphärischen
Tropfens, dessen Durchmesser größer ist als der
des Messvolumens. Analog können auch Blasen in Flüssigkeiten
und Feststoffteilchen in Gasen oder Flüssigkeiten mit der
erfindungsgemäßen Lösung vermessen werden,
was bereits nachgewiesen wurde.
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Es
werden zwei Laserstrahlen benötigt, die sich am Messort
kreuzen und dort ein Interferenzstreifenmuster, das sogenannte Messvolumen
bilden. Durch dieses Messvolumen fällt der Tropfen und streut
das Laserlicht während des Messvolumendurchganges mit zeitlich
unterschiedlicher Intensität. Das Streulicht wird von einem
Fotosensor empfangen und in ein elektrisches Signal umgewandelt.
Das so entstehende Sensorsignal besteht aus einem hochfrequenten
Anteil und einem niedrigfrequenten Anteil, dem sogenannten Pedestal,
das hier wie allgemein bekannt dargestellt ist. 1 zeigt
einen idealisierten zeitlichen Verlauf des Sensorsignals für den
Fall, dass das Teilchen kleiner ist als der Messvolumen-durchmesser,
aber größer als der Streifenabstand im Interferenzstreifenmuster.
-
Aus
dem hochfrequenten Anteil des Sensorsignals wird, wie bei der LDV üblich,
die Geschwindigkeit des Tropfens ermittelt. Der niedrigfrequente Anteil
des Sensorsignals besitzt aber bei Teilchen, die größer
sind als der Messvolumendurchmesser, den in 3 dargestellten
Verlauf. Oben ist ein zwischen zwei Nebenmaxima gelegenes Hauptmaximum
zu erkennen. Das erste Nebenmaximum entsteht durch das Eintreten
und Durchqueren der in Fallrichtung vorderen Phasengrenzfläche
zwischen dem dispersen Tropfen und dem umgebenden kontinuierlichen
Medium. In diesem Bereich gibt es auch ein hochfrequentes Lasersignal,
siehe 4. Dieses wird unterbrochen, wenn der Tropfen
das Messvolumen umschlossen hat, und auch der Gleichanteil nimmt
einen sehr kleinen Wert an. Ein Hauptmaximum mit starker Amplitude
wird hervorgerufen, wenn die Mitte der der Laserquelle zugewandten
Seite des Tropfens die Laserstrahlen erreicht und somit eine starke
Reflexion entsteht, wie aus 5 ersichtlich ist.
Das zweite Nebenmaximum und ein weiteres hochfrequentes Signal werden
durch die hintere Phasengrenzfläche verursacht. In einigen
Fällen treten nur ein Haupt- und ein Nebenmaximum auf,
wie in 3 unten gezeigt.
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Für
die Messwertübertragung vom Fotosensor und die Messwertverarbeitung
werden neben einem minimal ausgestatteten PC mit internem oder externem
A/D-Wandler keine weiteren Hardware-Komponenten benötigt.
Der Programmflussplan für die Software des Ausführungsbeispiels
ist in 6 dargestellt.
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Das
Programm besteht aus den drei Hauptgruppen:
- a)
Einlesen der Messwerte, was sowohl vom A/D-Wandler als auch aus
dem PC-Speicher erfolgen kann. Hier erfolgt eine Trennung des Sensorsignals
in den hochfrequenten und den niederfrequenten Signalanteil. Der
hochfrequente Anteil wird, wie bekannt, für die Bestimmung
der Tropfen-Geschwindigkeit genutzt. Der niederfrequente Anteil
des Sensorsignals wird, wie nachfolgend beschrieben, ausgewertet
und zusammen mit der Geschwindigkeitsinformation für die
Durchmesserbestimmung des Tropfens verwendet.
- b) Bei der Messwertverarbeitung wird zunächst mittels
einer Schmitt-Trigger-Schaltung das aus der Reflexion resultierende
Hauptmaximum des niederfrequenten Signalanteils gesucht und von dort
aus eine Maske über den hochfrequenten Signalanteil gelegt.
Nach Durchlaufen eines Filters wird mit Hilfe einer Fast Fourier-Transformation (FFT)
die Geschwindigkeit des Tropfens berechnet, wobei die auszuwertenden
Signale bestimmte Qualitätsmerkmale aufweisen müssen,
um nicht verworfen zu werden. Gleichzeitig wird im niederfrequenten
Anteil des Sensorsignals nach weiteren benachbarten Nebenmaxima
gesucht, die einen bestimmten Amplitudenwert aufweisen müssen.
Mit mindestens einem Nebenmaximum, das im erwarteten Bereich liegt,
kann die Durchgangszeit des Tropfens durch das Messvolumen bestimmt
und zusammen mit dem bereits ermittelten Geschwindigkeitswert der
Tropfendurchmesser berechnet werden. Sind zwei benachbarte Nebenmaxima
vorhanden, ergibt sich die Durchgangszeit aus dem zeitlichen Abstand
dieser Nebenmaxima. Oft lässt sich nur ein benachbartes Nebenmaximum
finden, dann wird der zeitliche Abstand zwischen diesem und dem
Hauptmaximum ermittelt und dieser zeitliche Abstand verdoppelt,
um die Durchgangszeit zu bestimmen.
- c) Die Ergebnisdarstellung soll für den Anwender aussagekräftige
Werte aufzeigen, wie z. B. in dem Screenshot in 7 das
FFT-Ergebnis und die Signalverläufe des hochfrequenten
und des niederfrequenten Signalanteils, die die Qualität
der Signale wiedergeben, und die in 8 gezeigten Histogramme
für Geschwindigkeit und Durchmesser.
-
Referenzen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19954702
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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