DE10000515C1 - Verstellvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz - Google Patents
Verstellvorrichtung für einen KraftfahrzeugsitzInfo
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Abstract
Eine Verstellvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz mit einem elektrischen Antriebsmotor weist mehrere Getriebe wahlweise antreibbare Abtriebswellen für unterschiedliche Stellantriebsvorrichtungen auf. Die Getriebe sind in Reihe geschaltete Planetengetriebe, die jeweils einen gemeinsam angetriebenen Planetenradträger mit mindestens einem Doppel-Planetenrad aufweisen, das zueinander und nebeneinander angeordnete Verzahnungsbereiche mit unterschiedlichen Durchmessern und unterschiedlichen Zähnzahlen aufweist, dessen einer Verzahnungsbereich jeweils mit einer Innenverzahnung eines ersten Schaltrads und dessen zweiter Verzahnungsbereich jeweils mit der Innenverzahnung eines zweiten Schaltrads kämmt. Die Schalträder sind sämtlich gleichachsig mit der Drehachse der Planetenradträger und des elektrischen Antriebsmotors gelagert. Zum wahlweise erfolgenden Fixieren jeweils eines der zweiten Schalträder eines Planetengetriebes sind Bremseinrichtungen vorgesehen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung für einen
Kraftfahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE 42 38 300
A1) trägt die Abtriebswelle eines elektrischen Antriebsmo
tors ein Stirnrad, das mit den Stirnrädern benachbarter An
triebseinheiten im Eingriff steht. Bei einem Betrieb des
Antriebsmotors drehen sich sämtliche im Eingriff stehenden
Stirnräder gleichzeitig. Die zu den verschiedenen Stirnrä
dern gehörenden Antriebswellen der unterschiedlichen Stell
antriebe werden durch je eine jeder Antriebswelle zugeord
nete schaltbare Kupplung aktiviert.
Schaltbare Kupplungen sind relativ aufwendige Bauelemente.
Da die Stirnräder nebeneinander mit parallel zueinander
verlaufenden Achsen angeordnet werden müssen, beanspruchen
sie und die ihnen zugeordneten Kupplungen einen erheblichen
Platz, der bei Kraftfahrzeugsitzen mit vielfältigen, kraft
betätigten Verstellfunktionen nicht immer vorhanden ist.
Schließlich verursachen Kupplungen während der Schaltphase
unerwünschte Geräusche.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Verstellvorrichtung der als be
kannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß sie ohne eine
Vielzahl von Kupplungen auskommt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Pa
tentanspruchs 1.
Die Antriebsvorrichtung erlaubt eine kompakte Bauweise, bei
der die Antriebsglieder aller Verstellvorrichtungen in Rei
he mit dem Antriebsmotor angeordnet werden können. Es kön
nen beliebig viele Verstellvorrichtungen sowohl gleichzei
tig als auch nacheinander betätigt werden.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin
dung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 - eine perspektivische Ansicht einer Antriebs
vorrichtung für mehrere Verstellvorrichtungen;
Fig. 2 - eine Explosionsdarstellung eines Planetenge
triebes der Antriebsvorrichtung gemäß Fig. 1
in einer ersten Ausführungsform;
Fig. 3 - eine perspektivische Ansicht des Planetenge
triebes gemäß Fig. 2;
Fig. 4 - einen Längsschnitt durch ein Planetengetriebe
gemäß Fig. 2;
Fig. 5 - einen schematischen Querschnitt durch das Ge
häuse des Planetengetriebes mit einer Brems
vorrichtung nach Fig. 2 mit Blickrichtung ge
mäß Pfeil V.
Fig. 6 - eine Explosionsdarstellung eines Planetenge
triebes in einer zweiten Ausführungsform;
Fig. 7 - einen Längsschnitt durch das Planetengetriebe
nach Fig. 6;
Fig. 8 - einen schematischen Querschnitt entlang der
Schnittebene VIII-VIII in Fig. 7;
Fig. 9 - eine schematischen Darstellung eines Betäti
gungsschalters in Ausgangsstellung;
Fig. 10 - eine schematische Darstellung des Betäti
gungsschalters nach Fig. 9 in einer ersten
Schaltstellung;
Fig. 11 - eine schematische Darstellung des Betäti
gungsschalters nach Fig. 9 in einer zweiten
Schaltstellung.
In den Zeichnungen sind gleiche Teile mit den gleichen Be
zugszeichen versehen, die sich im Bedarfsfall durch Hoch
striche voneinander unterscheiden.
An einem elektrischen Antriebsmotor 1 sind mehrere Plane
tengetriebe 2, 2' und 2" koaxial zu seiner Drehachse in
Reihe hintereinander angeflanscht. Jedes Planetengetriebe
2, 2' und 2" weist eine quer zur Drehachse 9 der Getriebe
gerichtete Abtriebswelle 3, 3' und 3" auf.
Die Planetengetriebe 2, 2' und 2" sind identisch zueinander
ausgebildet. Im folgenden wird daher nur eines der Plane
tengetriebe beschrieben. Das Planetengetriebe 2 weist gemäß
Fig. 2 ein hülsenförmiges Gehäuse 2a auf, dessen Stirnsei
ten offen sind. Das Gehäuse 2a kann mit Gehäusen benachbar
ter Planetengetriebe verbunden werden.
In dem Gehäuse 2a sind zwei Schalträder 4 und 5 drehbar ge
lagert, die von Lagerzapfen 6b eines Planetenradträgers 6
durchsetzt werden. Der Planetenradträger 6 ist drehbar zwi
schen den Schalträdern 4 und 5 angeordnet. Der ein erstes
Schaltrad 5 tragende Lagerzapfen weist ein Vierkantloch 6e
auf, in das ein Vierkantzapfen des folgenden Planetenge
triebes 2' eingeschoben werden kann.
Der das zweite Schaltrad 4 in einer Lagerbohrung 4b durch
setzende Lagerzapfen 6b setzt sich in einem Vierkantzapfen
6a fort, der mit dem Antriebsmotor 1 verbunden ist. Der
Planetenradträger 6 weist auf gegenüberliegenden Seiten an
seinem Außenumfang Ausnehmungen 6d und 6c auf, in denen
zwei Doppel-Planetenräder 7 und 8 mit Zapfen 7c und 8c
drehbar gelagert sind.
An jedem Doppel-Planetenrad 7 und 8 sind zwei Verzahnungs
bereiche 7a und 7b bzw. 8a und 8b ausgebildet, die in eine
Aussparung des Planetenradträgers 6 zwischen den Ausnehmun
gen 6d und 6c eintauchen. Der Verzahnungsbereich 7a besitzt
einen größeren Durchmesser und eine größere Zähnezahl als
der Verzahnungsbereich 7b. Der Verzahnungsbereich 8a ist
identisch zum Verzahnungsbereich 7a und der Verzahnungsbe
reich 8b ist identisch zum Verzahnungsbereich 7b ausgebil
det. Die Verzahnungsbereiche 7a und 8a greifen in eine In
nenverzahnung 5a des ersten Schaltrades 5 ein. Die Verzah
nungsbereiche 7b und 8b kämmen mit einer Innenverzahnung 4a
des zweiten Schaltrades 4.
Das erste Schaltrad 5 trägt koaxial zu seiner Innenverzah
nung 5a eine Kegelverzahnung 5b, in die eine an einem Wel
lenzapfen 3a der Abtriebswelle 3 vorgesehene Kegelverzah
nung 3b eingreift. Die Drehachse des Wellenzapfens 3a ver
läuft quer zur Drehachse 9 des Planetenträgers 6. Der Wel
lenzapfen 3a durchsetzt, wie aus Fig. 4 ersichtlich, das
Gehäuse 2a und kann beispielsweise mit einer flexiblen Wel
le verbunden sein.
Das zweite Schaltrad 4 trägt auf seinem Außenumfang eine
Reibungsfläche 4c, an der ein Bremsband 10a anliegt. Rei
bungsfläche 4c und Bremsband 10a bilden eine Bremseinrich
tung 10 in einer ersten Ausführungsform. Das Bremsband 10a
wird durch ein Führungsstück 10e, wie aus Fig. 5 ersicht
lich, in seiner Lage am Schaltrad 4 gehalten. Das eine Ende
des Bremsbandes 10a ist mit dem Führungsstück 10e fest ver
bunden. Das andere Ende des Bremsbandes 10a ist an einem
Bowdenzug 13 befestigt. Das Führungsstück stützt sich mit
tels einer Rückstellfeder 14 am Gehäuse 2a ab.
Die in den Fig. 6-8 beschriebene zweite Ausführungsform
einer Bremseinrichtung 10' unterscheidet sich von der vor
stehend beschriebenen nur durch zwei, das Schaltrad 4 um
schließende Bremsbacken 10c und 10d, die gelenkig miteinan
der verbunden sind. Die Bremsbacken 10c und 10d weisen je
einen Ansatz 10b auf, zwischen denen eine Rückstellfeder
14' angeordnet ist. An dem einen Ansatz 10b der Bremsbacke
10c ist die Seele eines Bowdenzuges 13 befestigt. Der Man
tel des Bowdenzuges 13 stützt sich an dem Ansatz 10b der
anderen Bremsbacke 10d ab.
Die Planetenträger 6 aller Planetengetriebe 2, 2' und 2"
werden von dem Antriebsmotor 1 gemeinsam angetrieben. Bei
unbetätigtem Bowdenzug 13 wird das erste Schaltrad 5 durch
Reibung gegenüber dem Gehäuse 2a unverdrehbar gehalten. Die
Verzahnungsbereiche 7a und 8a der Doppel-Planetenräder 7
und 8 wälzen sich daher auf der Innenverzahnung 5a ab. Die
Verzahnungsbereiche 7b und 8b wälzen sich auf der Innenver
zahnung 4a des zweiten Schaltrades 4 ab. Durch die unter
schiedliche Zähnezahl der Zahnradbereiche 7a und 7b bzw. 8a
und 8b ergibt sich eine Rotation des frei drehbaren Schal
trades 4.
Bei Betätigung des Bowdenzugs 13 wird das Schaltrad 4 durch
die Bremseinrichtung 10 bzw. 10' gegenüber dem Gehäuse 2a
fixiert. Da sich nun die Verzahnungsbereiche 7b und 8b auf
der Innenverzahnung 4a abwälzen müssen, wird das Schaltrad
5 in Drehung versetzt. Die über die Kegelverzahnungen 3b
und 5b mit dem Schaltrad 5 verbundene Abtriebswelle 3 und
die mit ihr verbundene Verstellvorrichtung wird auf diese
Weise solange angetrieben, wie der Bowdenzug 13 gespannt
ist. Damit ist ein unabhängiger, motorischer Antrieb unter
schiedlicher Verstellvorrichtungen mit nur einem Antriebs
motor 1 möglich.
Die Betätigung des Bowdenzuges 13 erfolgt durch einen Betä
tigungsschalter 16, der von einer Zugfeder 15 in seiner
neutralen Ausgangsstellung gehalten wird. Bei Drehung des
Betätigungsschalters 16 spannt die Zugfeder 15 den Bowden
zug 13 und überwindet die Kraft der Rückstellfeder 14 bzw.
14'.
Der Betätigungsschalter 16 ist um eine Achse 17 schwenkbar
an einem sitzfesten, nicht dargestellten Gehäuse gelagert.
Zur Betätigung ist der Betätigungsschalter 16 mit Griffmul
den 16a ausgestattet. Die Verdrehung des Betätigungsschal
ters 16 in eine erste Schwenkstellung führt zu einer Betä
tigung der Bremseinrichtung 10 bzw. 10'. Erst bei weiterem
Verschwenken des Betätigungsschalters 16 wird der Antriebs
motor 1 durch einen an dem Betätigungsschalter 16 vorgese
henen Nocken 12 eingeschaltet. Je nach Schwenkrichtung des
Betätigungsschalters 16 wirkt der Nocken 12 auf einen
Schalter 18 oder 19. Der Schalter 18 schließt einen Strom
kreis, der den Antriebsmotor 1 in einer ersten Drehrichtung
treibt. Durch den Schalter 19 wird der Antriebsmotor 1 in
der entgegengesetzten Drehrichtung betrieben.
Claims (11)
1. Verstellvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz, mit ei
nem elektrischen Antriebsmotor (1) und mehreren über Ge
triebe wahlweise antreibbare Abtriebswellen (3; 3'; 3")
für unterschiedliche Stellantriebsvorrichtungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Getriebe in Reihe geschaltete Planetengetriebe
(2; 2'; 2") sind, die jeweils einen gemeinsam angetrie
benen Planetenradträger (6) mit mindestens einem Doppel-
Planetenrad (7; 8) aufweisen, das zueinander und neben
einander angeordnete Verzahnungsbereiche (7a; 7b; 8a;
8b) mit unterschiedlichen Durchmessern und unterschied
lichen Zähnezahlen aufweist, dessen einer Verzahnungsbe
reich (7a; 8a) jeweils mit einer Innenverzahnung (5a)
eines ersten Schaltrads (5) kämmt und dessen zweiter
Verzahnungsbereich (7b; 8b) jeweils mit der Innenverzah
nung (4a) eines zweiten Schaltrads (4) kämmt, wobei die
Schalträder (4, 5) sämtlich gleichachsig mit der Dreh
achse (9) der Planetenradträger (6) und des elektrischen
Antriebsmotors (1) gelagert sind, mit zum wahlweise er
folgenden Fixieren jeweils eines der zweiten Schalträder
(4) eines Planetengetriebes (2; 2'; 2") ausgebildeten
Bremseinrichtungen (10; 10').
2. Verstellvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Planetenradträger (6) zwei einander diametral
gegenüberliegend angeordnete Doppel-Planetenräder (7;
8) tragen.
3. Verstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremseinrichtungen (10; 10') unmittelbar an den
zweiten Schalträdern (4) angreifen.
4. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremseinrichtungen (10; 10') Reibungsbremsen
sind.
5. Verstellvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reibungsbremsen Reibungsflächen (4c) der zwei
ten Schalträder (4) umschlingende Bremsbänder (10a)
aufweisen.
6. Verstellvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reibungsbremsen an Reibungsflächen (4c) der
zweiten Schalträder (4) anliegende Bremsbacken (10c;
10d) aufweisen.
7. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremseinrichtungen (10; 10') Rückstellfedern
(14; 14') aufweisen, die Bremselemente von den Rei
bungsflächen (4c) der zweiten Schalträder (4) abheben.
8. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils eines der beiden Schalträder (5; 4) eines
jeden Getriebes eine Abtriebsverzahnung trägt, welche
mit einer Gegenverzahnung kämmt, die mit der Abtriebs
welle (3; 3'; 3") verbunden ist.
9. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtriebsverzahnung und die Gegenverzahnung mit
einander kämmende Kegelverzahnungen (5b; 3b) sind.
10. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtriebswelle (3; 3'; 3") eine flexible Welle
ist.
11. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremseinrichtungen (10; 10') über Bowdenzüge
(13) betätigbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10000515A DE10000515C1 (de) | 2000-01-08 | 2000-01-08 | Verstellvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz |
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