DD298638A5 - Verfahren zur herstellung von amidinothioharnstoff - Google Patents

Verfahren zur herstellung von amidinothioharnstoff Download PDF

Info

Publication number
DD298638A5
DD298638A5 DD33032789A DD33032789A DD298638A5 DD 298638 A5 DD298638 A5 DD 298638A5 DD 33032789 A DD33032789 A DD 33032789A DD 33032789 A DD33032789 A DD 33032789A DD 298638 A5 DD298638 A5 DD 298638A5
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
dicyandiamide
amidinothiourea
acid
thiosulfate
preparation
Prior art date
Application number
DD33032789A
Other languages
English (en)
Inventor
Egon Kretzschmar
Gunter Laban
Manfred Menzer
Hans-Georg Kazmirowski
Peter Meisel
Original Assignee
Arzneimittelwerk Dresden Gmbh,De
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Arzneimittelwerk Dresden Gmbh,De filed Critical Arzneimittelwerk Dresden Gmbh,De
Priority to DD33032789A priority Critical patent/DD298638A5/de
Publication of DD298638A5 publication Critical patent/DD298638A5/de

Links

Landscapes

  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Amidinothioharnstoffen. Amidinothioharnstoff kann technisch leicht, in guten Ausbeuten und hoher Reinheit dadurch hergestellt werden, dasz man Dicyandiamid mit Alkali- oder Ammoniumthiosulfat in einem waeszrig-sauren Medium unter Erwaermen umsetzt.{Amidinothioharnstoff; Dicyandiamid; Thiosulfat}

Description

Hierzu 1 Seite Formeln
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Amidinothioharnstoff der Formel I, der ein wertvolles Zwischenprodukt bei der Herstellung von Arzneimitteln wie zum Beispiel von Famotidin darstellt.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Es ist oekannt, Amidinothioharnstoff durch Umsetzung von Dicyandiamid mit Schwefelwasserstoff entweder unter Druck (Chem. Ber.62 [1929], 1402) oder drucklos unter Durchleiten eines h^S-Stromes durch eine wäßrige Lösung von Dicyandiamid (Org.Synth.35 [1955), 69; F.Kurzer, J.Chem.Soc. 1955,1) herzustellen.
Im letztgenannten Fall wird eine Ausbeute von 60% angegeben, wobei gleichzeitig 10% 2,4-Dithiobiuröt als Nebenprodukt entsteht.
Es ist auch bekannt, die Umsetzung zwischen Dicyandiamid und Schwefelwasserstoff unter Druck in verschiedenen Alkoholen und in Gegenwart eines Katalysators durchzuführen (JP-OS 69.13692KTK, 71.06044KTK, 71.19938 KTK, 71.19939KTK und 71.19940KTK).
Es ist weiterhin bekannt, Amidinothioharnstoff durch Umsetzung von Dicyandiamid mit Schwefelkohlenstoff in Gegenwart von Ätzkali bzw. wäßriger Methylaminlösung herzustellen (J.Chem.Soc.1948,1653; JP-OS 82.46960KTK).
Eine weitere Möglichkeit zur Herstellung von Amidinothioharnstoff besteht in der Umsetzung von Dicyandiamid mit Thioacetamid und konzentrierter Salzsäure, wobei I als Hydrochlorid in 80%iger Ausbeute entsteht (Chem. & Ind. 1974,301; Austr.J.Chem. 1974,2627). Als Nebenprodukt entsteht bei dieser Reaktion s-Triazin.
Alle diese Verfahren sind mit erheblichen Nachteilen behaftet wie die Verwendung hochtoxischer und sicherheitstechnisch schwer handhabbarer Ausgangsstoffe (H2S, CS2), lange Reaktionszeiten beim Arbeiten mit Schwefelkohlenstoff bzw. eine sehr aufwendige und nicht ergiebige Herstellung des Ausgangsproduktes Thioacetamid aus Acetamid und Phosphorpentasulfid (Chem.Ber.11,340[1878); LiebigsAnn.250,264).
Ziel der Erfindung
Durch die Erfindung ist es möglich, Amidinothioharnstoff technisch leicht, in guten Ausbeuten und ausgehend von leicht zugänglichen Rohstoffen herzustellen, wobei der Amidinothioharnstoff so rein anfällt, daß er ohne jede weitere Reinigung weiterverarbeitet werden kann.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, Amidinothioharnstoff technisch leicht, in guten Ausbeuten und ausgehend vcn leicht zugänglichen Rohstoffen herzustellen.
Entsprechend der vorliegenden Erfindung wird das dadurch erreicht, daß man Dicyandiamid der Formel Il mit einem Alkali- oder Ammoniumthiosulfat in einem wäßrig-sauren Medium unter Erwärmen umsetzt.
Als Säuren können Mineralsäuren wie Salzsäure oder Schwefelsäure verwendet werden.
Wenn auch das Molverhältnis der Reaktionspartner Dicyandiamid, Thiosulfat und Säure variieren kann, besteht eine besondere Ausführungsform der Erfindung darin, die Reaktionspartner in annähernd äquivalenten Mengen einzusetzen, wobei die Säurekonzentration nicht entscheidend ist.
Die Reaktionstemperatur kann in weiten Grenzen variieren. Im Interesse einer raschen Umsetzung besteht eine besondere Ausführungsform der Erfindung jedoch darin, das Reaktionsgemisch auf Rückflußtemperatur oder wenig darunter zu erhitzen.
Natürlich ibt es entsprechend der vorliegenden Erfindung auch möglich, die Umsetzung bei anderen Temperaturen zwischen Raumtemperatur und der Siedetemperatur durchzuführen.
Aus dem erhaltenen Reaktionsgemisch, in welchem der entstandene Amidinothioharnstoff als Salz vorliegt, ' Ληη dieser durch Zugabe von Basen wie Kali- oder Natronlauge freigesetzt und durch Abkühlung des Reaktionsgemisches ausKristallisiert werden.
Wenn auch die Reihenfolge der Zugabe der Reaktionspartner beliebig ist, besteht eine besondere Ausführungsform der Erfindung darin, das Dicyandiamid und das Alkali- oder Ammoniumthiosulfat, gegebenenfalls in Wasser suspendiert, vorzulegen, anschließend die Säure zuzugeben und dann das Reaktionsgemisch zu erhitzen.
Der Erfolg des erfindungsgemäßen Verfahrens war nicht vorauszusehen und ist als ausgesprochen überraschend zu bezeichnen, da bekannt ist, daß beim Ansäuern von Thiosulfaten Thioschwefelsäure freigesetzt wird, die sofort in schweflige Säure und Schwefel, nicht aber in Schwefelwasserstoff, zerfällt (Remy, Lehrbuch der Anorganischen Chemie, Leipzig 1960, Band I,
AusfQhrungsbelsplele Beispiel 1
P4g (1 N'ol) Dicyandiamid und 250g (1 Mol) Natriumthiosulfat werden vorgelegt, mit einem Gemisch aus 50g (0,5MoI) konzentn rter Schwefelsäure und 200ml Wascer versetzt und das Reaktionsgemisch unter Rühren 1 Stunde auf 950C erhitzt. Anschließend werden 500ml 2 η Natronlauge zugetropft. Die Lösung wird erneut auf 950C erhitzt und filtriert. Das Filtrat wird auf 220C abgekühlt, der Amidinothioharnstoff abgesaugt, zweimal mit je 70ml Wasser 'jew&schen und getrocknet. Ausbeute: 100g Amidinothioharnstoff, das sind 85% der Theorie, Fp.: 174-1760C.
Beispiel 2
84g (1 Mol) Dicyandiamid unci 250g (1 Mol) Natriumthiosulfat werden mit einem Gemisch aus 100ml (1 Mol) konzentrierter Salzsäure und 150 ml Wasser versetzt. Die Lösung wird 1 Stunde bei 950C gerührt, 500ml 2 η Natronlauge zugetropft, wieder auf 950C erhitzt und blank gesaugt. Das Filtrat kühlt man auf 20°C und rührt 2 Stunden bei dieser Temperatur. Der Amidinothioharnstoff wird abgesaugt, zweimal mit je 70 ml Wasser gewaschen und getrocknet.
Ausbeute: 95g Amidinothioharnstoff, das sind 81 % der Theorie, Fp.: 172-1740C.
Beispiel 3
Zu einer Lösung von 250g (1 Mol) Natriumthiosulfat und 84g (1 Mol) Dicyandiamid in 200ml Wasser werden unter Rühren 50g (0,5 Mol) konzentrierte Schwefelsäure zugetropft. Das Gemisch wird auf 950C erwärmt und 1 Stunde bei dieser Temperatur belassen. Anschließend werden 470ml 2 η Natronlauge zugetropft. Die Lösung wird erneut auf 950C erwärmt und filtriert. Das Filtratwird auf 220C abgekühlt, der Amidinothioharnstoff abgesaugt, zweimal mit je 70m! Wassergewaschen und getrocknet. Ausbeute: 94g Amidinothioharnstoff, das sind 80% der Theorie, Fp.: 172-1750C.
Beispiel 4
84g (1 Mol) Dicyandiamid und 148g (1 Mol) Ammoniumthiosulfat werden vorgelegt, mit einem Gemisch aus 50g (0,5MoI) konzentrierter Schwefelsäure und 200ml Wasser versetzt und u ler Rühren 1 Stunde auf 950C erhitzt. Anschließend werden 500ml 2n Natronlauge zugetropft. Die Lösung wird wieder auf 950C erhitzt und filtriert. Das Filtrat wird auf 4°C abgekühlt, der Amidinothioharnstoff abgesaugt, zweimal mit je 70ml Wasser gewaschen und getrocknet.
Ausbeute: 94g Amidinothioharnstoff, das sind 80% der Theorie, Fp.: 172-174°C.
Beispiel 5
In ein Gemisch von 148g (1 Mol) Ammoniumthiosulfat, 84g (1 Mol) Dicyandiamid und 200ml Wasser läßt man unter Rühren 50 g konzentrierte Schwefelsäure langsam zufließen und erwärmt 1 Stunde auf 350C. Anschließend werden 500 ml 2 η Natronlauge lugetropft. Die Lösung wird wieder auf 95°C erhitzt und filtriert. Das Filtrat wird auf 30C abgekühlt, der Amidinothioharnstoff abgesaugt, zweimal mit je 70 ml Wasser gewaschen und getrocknet.
Ausbeute: 95g Amidinothioharnstoff, das sind 81 % der Theorie, Fp.: 1 / 2-1740C.
Beispiel 6
84g (1 Mol) Dicyandiamid und 25g (1 Mol) Natriumthiosulfat werden vorgelegt, mit einem Gemisch aus 5g (0,05MoI) konzentrierter Schwefelsäure und 20ml Wasser versetzt und das Reaktionsgemisch unter Rühren 48 Stunden auf 6O0C erhitzt.
Die Suspension wird mit 50ml 2 η Natronlauge versetzt und auf 90°C erhitzt. Die Lösung wird filtriert, das Filtrat auf 220C abgekühlt, der Amidinothioharnstoff abgesaugt, zweimal mit je 10ml Wasser gewaschen und getrocknet.
Ausbeute: 8,6g Amidinothioharnstoff, das sind 73% der Theorie, Fp.: 173-1760C.
C-M-C- NH0
HN
H2N HN
!G-NH-CN II

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung von Amidinothioharnstoff der Formel I, dadurch gekennzeichnet, daß Dicyandiamid der Formel Il mit einem Alkali- oder Ammoniumthiosulfat in einem wäßrig-sauren Medium unter Erwärmen umgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionspartner Dicyandiamid, Thiosulfat und Säure in annähernd äquivalenten Mengen eingesetzt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Säuren Mineralsäuren wie Salzsäure oder Schwefelsäure eingesetzt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei der Siedetemperatur oder wenig darunter durchgeführt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Dicyandiamid und das Alkali- oder Ammoniumthiosulfat vorgelegt und dann die Säure zugegeben wird.
DD33032789A 1989-07-03 1989-07-03 Verfahren zur herstellung von amidinothioharnstoff DD298638A5 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD33032789A DD298638A5 (de) 1989-07-03 1989-07-03 Verfahren zur herstellung von amidinothioharnstoff

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD33032789A DD298638A5 (de) 1989-07-03 1989-07-03 Verfahren zur herstellung von amidinothioharnstoff

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DD298638A5 true DD298638A5 (de) 1992-03-05

Family

ID=5610518

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD33032789A DD298638A5 (de) 1989-07-03 1989-07-03 Verfahren zur herstellung von amidinothioharnstoff

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD298638A5 (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0065770A1 (de) Verfahren zur Herstellung von p-Nitrophenetol
EP0906904A2 (de) Verfahren zur Herstellung von Methansulfonsäure
EP0057889B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 1-Alkyl-2-chlor-5-nitro-4-benzol-sulfonsäuren
DE2551060A1 (de) Verfahren zur herstellung von 2-mercaptobenzthiazol
EP0202511B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Benzothiazolsulfenamiden
DD298638A5 (de) Verfahren zur herstellung von amidinothioharnstoff
DE2835450C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 3,3-Bis-(4-dimethylaminophenyl)-6-dimethylaminophthalid (Kristallviolettlacton)
CH648028A5 (de) Verfahren zur herstellung von n-cyclohexylbenzothiazol-2-sulfenamid.
EP0196592A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Merkaptobenzoxazolen
DE3830351A1 (de) Verfahren zur herstellung von (alpha)-aminoalkanolen
DE2454277A1 (de) Verfahren zur herstellung von mercaptobenzthiazol
EP0320727B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Cysteamin-Säureadditionssalzen
DE3638364A1 (de) Verfahren zur herstellung von 5-aminosalicylsaeure
EP0006140B1 (de) Verfahren zur Herstellung von alpha-Hydroxycarbonsäureamiden
EP0036120B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Bis-(amino-phenyl)-disulfiden
DE1795849C3 (de) Verfahren zur Herstellung des 2-Benzimidazol-carbaminsäuremethylesters
DE2723121C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkylthiosemicarbaziden
DE2119537C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoff
DE2720911B2 (de) Verfahren zur Herstellung von n-Hexyl-Carboran
DE3243980A1 (de) Verfahren zur herstellung von guanylharnstoffsulfamat
EP0699671A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Thiophen-2,5-dicarbonsäure und deren Dichlorid
DE875360C (de) Verfahren zur Herstellung von Aminocarbonsaeuren
DD299292A5 (de) Verfahren zur herstellung von amidinothioharnstoff
EP0571844A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Mercaptobenzothiazol und Benzothiazol
DD296685A5 (de) Verfahren zur herstellung von thiocyclam

Legal Events

Date Code Title Description
ENJ Ceased due to non-payment of renewal fee