DD294963A5

DD294963A5 - Luft- und forcierttrocknender, wasserverduennbarer graphitpigmentierter anstrichstoff

Info

Publication number: DD294963A5
Application number: DD34118790A
Authority: DD
Inventors: Christian Till; Eckhard Horn; Eckhard Proske; Werner Lohs
Original assignee: Lackfabrik Veb
Priority date: 1990-05-31
Filing date: 1990-05-31
Publication date: 1991-10-17

Abstract

Die Erfindung betrifft einen lufttrocknenden, wasserverduennbaren, graphitpigmentierten Anstrichstoff auf der Basis waeszriger Dispersionen, insbesondere fuer den Korrosionsschutz. Zur besseren Verfilmung der UEberzuege enthaelt der Anstrichstoff als Bindemittel mindestens eine waeszrige Polyacrylat-Dispersion (I) und das Ammoniumsalz eines kolophoniummodifizierten Phenolharzes * Das Pigment-Bindemittelverhaeltnis im Anstrichstoff betraegt 1:1 bis 1:3 und der Anteil des Phenolharzes (II) 1 bis 5 Masseanteile in % des Bindemittels.{Anstrichstoff, waeszrig, graphitpigmentiert; Korrosionsschutz; Polyacrylatdispersion; Phenolharz, kolophoniummodifiziert; Ammoniumsalz}

Description

Ausführungsbolsplele

Die Mengenangaben erfolgen in Masseanteilen in %.

Beispiel 1	11,8
Trinkwasser	0,3
Korrosionsinhibitor	0,1
pH-Stabilisator	4,0
Co-Löser	0,5
Phenolharz (Komponente II)	0,6
Ammoniakwasser 25%ig	0,2
Netzmittel	0,3
Entschäumer	0,1
Konservierungsmittel	1.8
Extender	0,2
Geruchsverbesserer	59,8
PAC-Dispersion	0,3
Verdicker	20,0
Pudergraphit

100,0

Zu Komponente II:

Im Beispiel 1 ist ein Phenol-Formaldehyd-Resol, verestert mit einem Kolophonium-Maleinsäure-Addukt, welches 6,8 Masseanteile in % Maleinsäureanhydrid enthält, eingesetzt. Der Gehalt an Phenolresol beträgt 19 Masseanteile in %. Die Säurezahl liegt bei 155mg KOH/g.

Beispiel 2	6,8
Trinkwasser	0,3
Korrosionsinhibitor	0,1
pH-Stabilisator	4,0
Co-Löser	0,5
Phenolharz (Komponente II)	0,6
Ammoniakwasser 25%ig	0,2
Netzmittel	0,3
Entschäumer	0,1
Konservierungsmittel	1.8
Extender	0,2
Geruchsverbesserer	59,8
PAC-Disperslon	0,3
Verdicker	20,0
Pudergraphit	5.0
Glimmer

100,0

Zu Komponente II:

Im Beispiel 2 ist ein mit Phenol-Formaldehyd-Resol verestertes Kolophonium-Maleinsäureanhydrid-Addukt mit 8 Masseanteilen in % Maleinsäureanhydrid und 14 Masseanteilen in % Phenolresol, eingesetzt. Die Säurezahl beträgt 176 mg KOH/g.

Beispiel 3 (Vergleich)

Gemäß Beispiel 1 und 2 wurde ein Anstrichstoff zum Vergleich herangezogen, der als Bindemittel nur die wäßrige PAC-Dispersion enthält (ohne Komponente II).

Die aus den Anstrichstoffen gemäß den Beispielen erhaltenen Üborzüge wurden einer Prüfung unterworfen. Die ermittelten Kennwerte sind in nachstehender Tabelle aufgeführt.

Tabelle

Filmeigenschaften der Überzüge, pneumatisch gespritzt 40 bis 45 pm Trockenschichtdicke

Eigenschaften Bsp. 1 Bsp. 2 Bsp. 3 (Vergleich)

Gitterschnitt* (KW)	1	1	1
Spanprobe*	1,1	1.1	1,2
Tiefung (mm)*	8,8	8,3	8,6
Haftfestigkeit (N/mm²)»
nach 82 Zyklen
Wechselschwitzwasser	6,4	6,2	4,3
Dip-andDrey-Test**
Rostgrad nach 70 Zyklen	R₂	Ri	R4
Freibewitterung
3 Jahre (80-100 μ)
Rostgrad·	R₃	R₂	Rs

* Die Messungen erfolgten nach TGL ** Die Messung erfolgte nach Nippon Steel Standard

Claims

Luft- und forcierttrocknender, wasserverdünnbarer, graphitpigmentierter Anstrichstoff auf der Grundlage wäßriger Dispersionen unter Verwendung üblicher Lackhilfsmittel, wie Entschäumer, Netzmittel, Inhibitoren, Konservierungsmittel, Verdicker und gegebenenfalls Lösemittel und Extender, dadurch gekennzeichnet, daß der Anstrichstoff mindestens eine wäßrige Polyacrylatdispersion (I) und das Ammoniumsalz eines kolophoniummodifizierten Phenolharzes (II) enthält, wobei das Graphit-Bindemittel-Verhältnis 1:1 bis 1:3 und der Anteil der Komponente (II) 1 bis 5 Masseanteile in % des Bindemittelanteils beträgt.

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft wasserverdünnbare, graphitpigmentierte Anstrichstoffe auf der Basis wäßriger Polyacrylat-Dispersionen, Insbesondere für den Korrosionsschutz.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

Graphitpigmentierte Anstrichstoffe auf der Grundlage von luft- und ofentrocknenden Bindemittelsystemen sind bekannt. Ihr Nachteil besteht in der erhöhten Umweltbelastung durch die notwendige Mitverwendung organischer Lösungsmittel, (z.B. DE-PS 2400962), DE-OS 3802 522, DE-OS 3629581). Aus .Farbe und Lack" 11/88, S.893, sind Anstrichstoffe auf Basis wäßriger Dispersionen und blättchenförmiger Füllstoffe bekannt. Jedoch zeigt sich, daß die erwartete Barrierewirkung bei der Verfilmung nicht in vollem Umfang eintritt, was zu einer verringerten Haftfestigkeit und damit verringerten Korrosionsschutzwirkung bei Einfluß von Feuchtigkeit und Wasser führt.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, die Korrosionsschutzwirkung von Überzügen aus wasserverdünnbaren, luft- und forcierttrocknenden, graphitpigmentierten Anstrichstoffen auf Basis wäßriger Dispersionen zu verbessern.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es, einen graphitpigmentierten Anstrichstoff auf der Basis wäßriger Dispersionen zu schaffen, dessen Verfilmung so verbessert ist, daß die Korrosionsschutzwirkung der Überzüge unter atmosphärischen Bedingungen deutlich erhöht wird. Die Aufgabe wird gelöst, indem ein luft- und forcierttrocknender, wasserverdünnbarer, graphitpigmentierter Anstrichstoff auf der Grundlage wäßriger Polyacrylat-Dispersionen, üblicher Lackhilfsmittel, wio Entschäumer, Netzmittel, Inhibitoren, Konservierungsmittel, Verdicker und gegebenenfalls in untergeordneten Mengen Lösemittel, Extender, Pigmente und Farbstoffe verwendet wird. Der Anstrichstoff enthält als Bindemittel mindestens eine wäßrige Polyacrylat-Dispersion I und das Ammoniumsalz eines kolophoniummodifizierten Phenolharzes II. Dabei beträgt das Pigment-Bindemittel-Verhältnis 1:1 bis 1:3 und der Anteil des Phenolharzes Il 1 bis 5 Masseanteile in % des Bindemittelanteils. Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Anstrichstoffe wird Graphit in Puderform (5 bis 100 μπι) eingesetzt. Für das Erreichen einer guten Korrosionsschutzwirkung sind Korngrößen von etwa 5 bis ΊΟμηι von Vorteil. Für die Erzielung von optischen Effekten werden Korngrößen von etwa 40 bis 100 μνη bevorzugt.

Als wäßrige Polyacrylat-Dispersionen werden fein- und feinstteilige PAC-Copolymer-Oispersionen verwendet, die eine Filmbildungstemperatur von mindestens 5⁰C besitzen. Für die Ausbildung blockfester Anstriche können Kombinationen mit Dispersionen mit hoher Mindestfilmbildungstemperatur verwendet werden. Besonders in diesen Fällen enpfiehlt sich die Mitverwendung von geringen Mengen organischer Co-Löser.

Bei der für die erfindiingsgemäßen Anstrichstoffe verwendeten Komponente Il handelt es sich um neutralisierte kolophoniummodifizierte Phenolharze, die durch Verkochung von Kolophonium oder Kolophonium-Maleinsäureanriydrid-Addukten mit z. B. Phenol-, Kresol-, p,t,-Butylphenol- oder Xylenol-Formaldehyd-Resolen erhalten werden. Dabei liegt der Anteil des Kolophoniums bzw. des Kolophonium-Maleinsäureanhydrid-Adduktes bei mindestens 80 Masseanteiion in %. Der Verkochungsprozeß wird dabei so gesteuert, daß ein hoher Gehalt an freien Karboxylgruppen im Harz verbleibt, der einer Säurezahl von δ 100mg KOH/g Harz entspricht. Die Karboxylgruppen werden dann mit Ammoniak neutralisiert, wodurch das Produkt in die wasserverdünnbare Form überführt wird. Die Überführung in die wäßrige Lösung kann dabei durch Lösen des pulverisierten Materials in wäßrigem Ammoniak oder auch durch ein vorgeschaltetes Lösen des Harzes in einem wassermischbaren organischen Lösemittel, wie z.B. Alkohol oder Glykolether und anschließendem Neutralisieren mit Ammoniak erfolgen.

Die erfindungsgemäßen Anstrichstoffe zeichnen sich durch eine gute Korrosionsschutzwirkung bei metallischen Untergründen aus. Sie besitzen eine gute Trocknung, eine geringe Verblockungsneigung, eine gute Außenbeständigkeit und eine verbesserte Haftfestigkeit, besonders nach Schwitzwasserbelastung und somit eine verbesserte Korrosionsschutzwirkung.