DD290156A5 - Bohrvorrichtung zur herstellung von bohrloechern mit hinterschneidung - Google Patents
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Abstract
Es sind Bohrvorrichtungen zur Herstellung von Bohrloechern mit Hinterschneidung bekannt, die einen Bohrer mit verbreitertem Bohrkopf verwenden und eine Absaugvorrichtung zum Absaugen des Bohrmehls besitzen. Die Absaugvorrichtung saugt das im Bohrloch anfallende Bohrmehl auszen am Bohrschaft ab. Es wird eine Bohrvorrichtung mit einem eine Querschnittserweiterung aufweisendem Bohrer vorgeschlagen, der eine axiale Durchgangsbohrung zum Absaugen des Bohrmehls besitzt. Die Bohrglocke wird zwischen einem an einer Bohreraufnahme und einem am Bohrschaft ausgebildeten Flansch gehalten und besteht im wesentlichen aus einem Rohrabschnitt mit Absaugstutzen. Fig. 1{Bohrvorrichtung; Bohrloecher; Hinterschneidung; Querschnittserweiterung; Bohrer; axiale Durchgangsbohrung; Absaugen; Bohrmehl; Bohrglocke; Bohreraufnahme; Bohrschaft; Flansch; Rohrabschnitt; Absaugstutzen}
Description
Hierzu 1 Seite Zeichnungen
Die Erfindung betrifft eine Bohrvorrichtung zur Herstellung von Bohrlöchern mit Hinterschneidung, die aus einer Bohreraufnahme, einem an dor Bohreraufnahme befestigbaren Bohrer und einer die Bohreraufnahme umschließenden Absaugglocke besteht, wobei der Bohrer einen Bohrkopf mit seitlich überstehender Bohrplatte hat.
Aus der DE-OS 3340090 ist eine Bohrvorrichtung der eingangs genannten Gattung bekannt, bei der ein Bohrer in eine Bohreraufnahme einschraubbar ist. Im Bereich der Bohreraufnahme ist eine Absaugglocke vorgesehen, die die Bohreraufnahme und den Bohrschaft umschließt. Die Absaugglocke wird über einen Absaugschlauch an ein Sauggebläse einer Bohrmaschine oder dergleichen angeschlossen. Die Absaugvorrichtung hat den Zweck, daß das im Bohrloch anfallende Bohrmehl während des Bohrvorganges abgesaugt wird. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist der Bohrschaft mit seitlichem Spiel in einer Absaughülse geführt, so daß der Bohrer innerhalb der Absaughülse verschwenkbar ist. Durch die Schwenkbewegung kann am Bohrlochgrund eine Bohrlocherweiterung erzeugt werden, die üblicherweise als Hinterschneidung bezeichnet wird. In einem Bohrloch mit Hinterschneidung lassen sich metallische Spreizdübel einsetzen, die im Bereich der Hinterschneidung aufspreizen und somit formschlüssig im Bohrloch verankert werden können.
Um eine möglichst exakte Hinterschneidung am Bohrlochgrund herstellen zu können, muß die Schwenkbewegung des Bohrers begrenzt werden, dies kann dadurch erreicht werden, daß der Bohrer etwa in der Mitte des Bohrschaftes eine Querschnittsvergrößerung besitzt, die als Schwenklager dient, welches sich an der Bohrlochwand abstützt. Durch die Querschnittsvergrößerung wird jedoch ein Absaugen des Bohrmehls erschwert, da im Bereich der Querschnittsverqrößerung allenfalls nur noch ein geringer Spalt zum Absaugen freibleibt.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, die Gebrauchswerteigenschaften von Bohrvorrichtungen der gattungsgemäßen Art auf kostengünstige Weise zu erhöhen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgebe zugrunde, eine Bohrvorrichtung zur Herstellung von Bohrlöchern mit Hinterechneidung und mit einer Absaugeinrichtung zu schaffen, die im Aufbau einfach Ist und ein Absaugen an dar Bohrerspitze ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe Ist dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrschaft im mittleren Bereich eine Querschnittserweiterung hat, daß der Bohrschaft eine axiale Durchgangsbohrung hat, die in einen Absaugraum der Bohreraufnahme mündet, daß der Absaugraum zur Ihn umschließenden Absaugglocke offen ist, und daß im Bereich der Querschnittserweiterung am sonst glatten Bohrschaft Kerben angebracht sind. Die axiale Durchgangsbohrung ermöglicht ein Absaugen unmittelbar an der Bohrerspitze, wobei die im Bereich der Querschnittsorweiterung des Bohrers vorgesehenen Kerben ein Nachströmen der abgesaugten Luftmenge zulassen. Die Kerben haben außerdem den Vorteil, daß der Bohrschaft Im Bohrloch nicht festklemmen kann. Bei einer Ausführung mit glattem Bohrschaft und einer Bohrschaftserweiterung, die in etwa dem Durchmesser des Bohrkopfes entspricht, tritt häufig ein Festklemmen des Bohrers auf, wie dies Versuchsbohrungen gezeigt haben.
Der Bohrer ist vorzugsweise mittels eines Gowindeabschnitts in die Bohreraufnahme eingeschraubt, die einen Absaugraum bildet und von einer röhrenförmigen Absaugglocke umschlossen ist. Vorzugsweise besteht die Absaugglocke aus einem Rohrabschnitt mit seitlich abstehendem Absaugstutzen, an den ir tn sich bekannter Weise ein Absaugschlauch einer Saugpumpe anschließbar ist. Der Rohrabschnitt der Absaugglock' vlrd dabei auf sehr einfache Weise zwischen zwei Flanschen gehalten, wobei der eine Flansch an der Bohreraufnahme und '.'» andere Flansch am Bohrschaft ausgebildet ist. Der am Bohrschaft ausgebildete Flansch dient gleichzeitig als Tiefenanschlag, der die maximale Bohrlochtiefe bestimmt.
Die am Bohrschaft ausgebildeten, etwa 1 bis 2cm lange Kerben besitzen vorzugsweise eine Steigung, daß sie das in diesem Bereich anfallende Bohrmehl in Richtung Bohrkopf befördern. Die Steigung der Kerben kann jedoch auch abwechselnd entgegengesetzt oder einheitlich wie bei Bohrmehlnuten ausgebildet sein, sofern dies für spezielle Anwendungsfälle als geeignet erscheint. Die Kerbon dienen sowohl als Zuluftkanäle als auch zum Weitertransport des in diesem Bereich anfallenden Bohrmehls.
Damit die Bohrplatte im Bohrkopf optimal gelagert werden kann, ist es vorteilhaft, die Durchgangsbohrung mit Abstand seitlich an der Bohrplatte vorbeizuführen. Die Bohrplatte kann somit in eine in den massiven Teil des Bohrkopfes eingebrachte Nut eingesetzt werden.
Besonders vorteilhaft ist es, die Durchgangsbohrung im Bereich des Bohrkopfes zu verzweigen, damit an jeder Seite der Bohrplatte ein Kanal der Durchgangsbohrung zu einer Absaugöffnung führt. Man kann hier auch von einer Gabelung der Durchgangsbohrung sprechen. Die sich daraus ergebenden zwei Absaugöffnunqen ermöglichen es, daß zu beiden Seiten der Bohrplatte das anfallende Bohrmehl unmittelbar abgesaugt werden kann.
Ausführungsbeispiel
Die erfindungsgemäße Lösung soll nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1: eine dreiteilige erfindungsgemäße Bohrvorrichtung;
Fig. 2: einen Querschnitt der Bohreraufnahme der Bohrvorrichtung gemäß Fig. 1 und Fig. 3: den vorderen Teil des Bohrers mit einer verzweigten bzw. genabelten Durchgangsbohrung (Seitenansicht und Stirnseite).
Die in Fig. 1 dargestellte Bohrvorrichtung besteht aus einer Bohreraufnahme 1, einem Bohrer 2 und einer Absaugglocke 3. Die Bohreraufnahme 1 besitzt einon Befestigungsschaft 4, mit dem sie in ein Bohrfutter oder dergleichen einer Bohrmaschine einspannbar ist. Weiterhin besitzt die Bohreraufnahme 1 einen Absaugraum 5, auf den sich die Bohrglocke von unten aufschieben läßt. Eine Öffnung 6 verbindet den Absaugraum 5 mit dem Innenraum 7 der Absaugglocke 3.
Am unteren Ende der Bohreraufnahme 1 befindet sich in einer den Absaugraum ausbildenden Bohrung 8 ein Innengewinde 9. In Fig. 2 ist die Anordnung der Bohrung 8 dargestellt.
Der Bohrer 2 läßt sich mit einem Gewindeabschnitt 10 in das Innengewinde 9 einschrauben. Zuvor wird jedoch die Absaugglocke 3 über den Absaugraum 5 aufgeschoben. Ein an der Bohreraufnahme 1 ausgebildeter Flansch 11 und ein am Bohrer 2 ausgebildeter Flansch 12 schließen die Absaugglocke 3 an ihren beiden Stirnseiten ab.
Der Bohrer 2 besitzt einen glatten Schaft 13, der mit am Umfang verteilt angeordneten Kerben 14 versehen ist. Die Kerben 14 befinden sich im Bereich des größten Schaftquerschnittes und dienen als äußere Luftkanäle und als Reibelemente, die ein Festklemmen des Bohrers im Bohrloch verhindern. Die Kerben 14 könnten auch in spitzem Winkel gegenüber der Längsachse geneigt angeordnet sein und eine Steigung haben, die der Steigung von Bohrmehlnuten entspricht. Die Nuten können jedoch auch mit einer Steigung versehen sein, die das in diesem Bereich anfallende Bohrmehl in Richtung Bohrkopf 15 transportiert.
Der Bohrer 2 besitzt eine axiale Durchgangsbohrung 16, die in der Zeichnung mit unterbrochenen Linien dargestellt ist. Die Durchgangsbohrung 16 besitzt ihren kleinsten Durchmesser im Bereich des Bohrkopfes 15 und des sich daran anschließenden kleinsten Schaftdurchmessers. Im Bereich des erweiterten Schaftquerschnitts ist die Durohgangsbohrung 16 ebenfalls mit einem größeren Durchmesser ausgebildet, wodurch eine erhebliche Verbesserung der Bohrmehlabsaugung erzielt wird. Der
Absaugraum 5 besitzt einen nochmals erweiterten Durchmesser und ist über große Öffnungen 6 zur Absaugglocke 3 offen.
Somit ergibt sich für die Absaugeinrichtungen ein sich von der Bohrkopfspitze ständig vergrößernder Strömungsquerschnitt, der ein optimales Absaugen des Bohrmehls begünstigt.
Die Absaugglocke 3 besitzt einen seitlich abstehenden Absaugstutzen 17, an den ein hier nicht dargestellter Absaugschlauch einer Saugpumpe in an sich bekannter Weise anschließbar ist.
Es wird noch darauf hingewiesen, daß die am Bohrkopf 15 seitlich überstehenden Schneiden der Bohrplatte 20 zur Herstellung der Hinterschneidung in einem Bohrloch dienen. Der maximale Bohrkopfdurchmesser wird somit von den Seitenschneiden 18; 19 bestimmt und ist nur geringfügig größer als die maximale Querschnittserweiterung im Bereich 21 des Bohrschaftes. Die Querschnittserweiterung des Bohrschaftes dient als Schwonklager, welches ein definiertes Ausschwenken des Bohrkopfes 15 am Bohrlochgrund ermöglicht. Der erweiterte Bereich 21 liegt dabei an der Bohrlochwandung an.
Flg. 3 zeigt den Bohrer 2 im Bereich des Bohrkopfes 16. Die Durchgangsbohrung 16 gabelt sich und führt zu Absaugöffnungen 22, die zu beiden Selten der Bohrplatte 20 an der Stirnseite des Bohrkopfes 16 ausgebildet sind. Zu diesem Zweck können gerade Kanäle 23 Innerhalb des Bohrkopfes 15 ausgebildet sein, die Im Bohrschaft zusammenlaufen.
In Flg.3 ist der Bohrkopf 16 konisch verbreitert, Jedoch besteht auch die Möglichkeit, den Bohrkopf, wie In Fig. 1 dargestellt, als geraden Schaftteil auszubilden. Bei konisch verbreitertem Bohrkopf besteht jedoch die Möglichkeit, größere Absaugöffnungen 22 vorzusehen als bei einem Bohrkopf mit geringerem Durchmesser.
Claims (8)
1. Bohrvorrichtung zur Herstellung von Bohrlöchern mit Hinterschneidung, die aus einer Bohreraufnahme, einem an der Bohreraufnahme befestigbaren Bohrer und einer die Bohreraufnahme umschließenden Absaugglocke besteht, wobei der Bohrer einen Bohrkopf mit seitlich überstehender Bohrplatte hat, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrschaft im mittleren Bereich (21) eine Querschnittserweiterung hat, daß der Bohrschaft eine axiale Durchgangsbohrung (16) hat, die in einen Absaugraum (5) der Bohreraufnahme (1) mündet, daß der Absaugraum (5) zur ihn umschließenden Absaugglocke (3) offen ist, und daß im Bereich (21) der Querschnittserweiterung am sonst glatten Bohrschaft Korben (14) angebracht sind.
2. Bohrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kerben (14) gegenüber der Längsachse des Bohrers in spitzem Winkel verlaufen.
3. Bohrvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kerben eine solche Steigung haben, daß sio das Bohrmehl bei Rotation des Bohrers (2) in Richtung Bohrkopf (15) transportieren.
4. Bohrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugglocke (3) ein Rohrabschnitt mit seitlich abstehendem Absaugstutzen (17) ist, die zwischen jeweils einem cn der Bohreraufnahme (1) und einem am Bohrschaft ausgebildeten Flansch (11; 12) gelagert ist.
5. Bohrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgangsbohrung (16) von einem kleinen Durchmesser im Bereich der Bohrerspitze in einen größeren Durchmesser innerhalb des Bohrschaftes übergeht.
6. Bohrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Bohrkopf (15) abgewandten Ende des Bohrers (2) ein Gewindeabschnitt (10) ausgebildet ist, der in die Bohreraufnahme (1) eingeschraubt ist.
7. Bohrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgangsbohrung (16) seitlich an der Bohrplatte (20) vorbeigeführt ist.
8. Bohrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Durchgangsbohrung (16) im Bereich des Bohrkopfes (15) gabelt und zu beiden Seiten der Bohrplatte (20) zu Absaugöffnungen (22) führt.
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