DD288597A5 - Reinigungsverfahren organischer isocyanate von chlorverbindungen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Reinigungsverfahren organischer Isocyanate von Chlorverbindungen, wie Toluylendiisocyanat, Diphenylmethandiisocyanat und Polymethylen-polyphenylen-polyisocyanat von chlorhaltigen Verbindungen. Der dabei erreichte hohe Reinheitsgrad der organischen Isocyanate wirkt sich grundlegend auf die Herstellung von Polyurethansystemen mit verbesserten Produkt- und Verarbeitungseigenschaften aus. Dabei wird organisches Isocyanat in Gegenwart von Verbindungen mit Biuretstruktur bei einer Temperatur von 473 bis 513 K einer thermischen Behandlung ausgesetzt. Die entstandenen leichtfluechtigen Chlorverbindungen werden anschlieszend durch Strippen mit Inertgas entfernt.{organische Isocyanate; Diphenylmethandiisocyanat; Polymethylen-polyphenylen-polyisocyanat; chlorhaltige Verunreinigungen; Reinigung; Strippen mit Inertgas; thermische Behandlung mit Biureten}
Description
Organische Isocyanate, die nach Phosgenierung von Aminen hergestellt werden, enthalten in der Regel eine Reihe von chlorhaltigen Verbindungen, die unerwünscht sind. Besonders in den Phosgenierungsprodukten von Anilin-Formaldehyd-Kondensaten wird ein hoher Gehalt an diesen Produkten beobachtet. Die chemische Natur dieser Produkte ist sehr verschieden und wird analytisch durch die Bestimmung des Gehaltes an hydrolysierbarem Chlor erfaßt. Ein Teil dieser Verbindungen zeigt sich unter den Herstellungsbedingungen als relativ stabil und verbleibt auch nach einer Destillation in den Isocyanaten. Er beeinflußt die Stabilität, Farbhaltung und andere Eigenschaften der rohen Isocyanate und der daraus hergestellten reinen Isocyanate ungünstig.
Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, Möglichkeiten zur Entfernung der chlorhaltigen Verbindungen zu finden. So werden inden Patentschriften DE 1138040, DE 1286025, NL 6411863, US 3264336, DE 2210607 Behandlungen mit Metallen, Metalloxiden und Metallsalzen beschrieben. Diese Verfahren führen zu einer Reihe von technologischen Schwierigkeiten, die die Abtrennung der Metalle bzw. Metallverbindungen aus den Isocyanaten oder die beschränkte Verwendbarkeit von metallhaltigen Isocyanaten bzw. metallhaltigen Destillationsrückständen betreffen. Ähnliche Beschränkungen findet man auch bei der Verwendung anderer Zusätze, wie Imidazol (GB 1347 647), Schwefelsäure und deren Ester (GB 1459691) und Toluolsulfonsäuren und deren Ester (GB 1458747).
Aus der Patentschrift DE 1240849 ist bekannt, den Gehalt an hydrolysierbarem Chlor durch eine in bestimmter Weise durchgerührte Chloridhydrolyse zu beseitigen, in der DE 2316028 werden zum gleichen Zwecke Ameisensäure und Formamide empfohlen, allerdings nur für eine Anwendung bei Toluylendiisocyanat geprüft.
Weiterhin hat sich herausgestellt, daß kurzzeitige thermische Behandlungen zwar die Sedimentbildung unterdrückt, aber nur unwesentlich die chlorhaltigen Verbindungen reduziert. Vor allem wird dabei nur der Gehalt an leichtspaltbaren Chlorverbindungen vermindert, die analytisch als Acidität erfaßt werden. (FFt 1411924, GB 1015977, US 3274225) Die Wirksamkeit der thermischen Verfahren kann etwas verbessert werden, wenn gleichzeitig inertgase (US 3156950, US 3219678, BE 659740, GB 1080717, GB 1362708, GB 1114690, DD 118105, GB 1384065, US 3857871, US 4118286) oder spezielle hochsiedende Lösungsmittel (GB 1114690, DD 118105) zugegen sind oder in geeigneter Form durch die Isocyanate geleitet werden.
Es ist weiterhin bekannt, Isocyanate durch spezielle Destillationstechniken (DE 2G31168) oder durch Kristallisationsverfahren (DE 1950101, DE 2322574, DE 1938384, DE 2532722) zu reinigen. Es wird deutlich, daß die Verfahren des Standes der Technik eine Reihe von prinzipiellen Nachteilen aufweisen, die vor allem die Wirksamkeit, die technologischen Aufwendungen, die Zugänglichkeit der empfohlenen Zusätze in den notwendigen Qualitäten sowie der Verwendbarkeit der Destillationsrückstände betreffen.
Der Erfindung liegt das Ziel zugrunde, nach einem ökonomischen Reinigungsverfahren aus Roh-Isocyanten bei reduziertem Zeit- und Energieaufwand insbesondere den Gehalt an chlorhaltigen Verbindungen weitgehend zu minimieren.
Der Erfindung liegt zur Erreichuf] der Zielstellung die Aufgabe zugrunde.die möglichst vollständige wirksame Beseitigung von hydrolysierbaren Chlorverbindungen zu erreichen, um einen hohen Reinheitsgrad der Isocyanate durch deutliche Verbesserung der Kennwerte Acidität und hydrolyjierbares Chlor zu gewährleisten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß chlorhaltige organische Isocyanate in Gegenwart von Verbindungen mit nachstehender Biuretstruktur bei Temperaturen von 4 '3 bis 513K erhitzt werden.
GO-K]
gleich H ist. Es Ist gleichfalls möglich, Biurete einzusetzen, die In den Gruppen R noch freie NCO-Gruppen tragen.
chlorhaltigen Verbindungen zeigt, daß bei hohen Temperaturen auch wenig reaktive Chlorverbindungen, wie N,N-
sind jedoch Isocyanate, die thermisch schwer abbaubare sekundäre Carbamoylchloride enthalten können, wie
notwendige Menge ergibt sich aus den molaren Verhältnissen der erfindungsgemäß verwandten Biureten zu den schwer hydrolysierbaren Chlorverbindungen, die zwischen 0,05 bis 2 liegen sollten.
zum Beispiel bei Diphenylmethandiisocyanat nach herkömmlichen Verfahren zwischen 7 und 10 Stunden. Gegenüber dem
allgemeinen zwischen 0,2 und 6 Stunden. Bei einer Temperatur von 498K kann mit einer Behandlungszelt von 0,2 bis 3 Stunden gerechnet werden.
werden. Es ist auch möglich, den Abbau spezieller Chlorverbindungen durch spektroskopische Methoden, zum Beispiel der
verwendeten Zusätze in den behandelten Isocyanaten verbleiben können. Aus der Reaktionsmischung können dann gegebenenfalls hochreine Diisocyanate, zum Beispiel Diphenylmethandiisocyanat, abdestilliert werden, wöbe! auch eine
oder Berieselungskolonnen eingesetzt werden. Bei Trennung beider Prozeßstufen sind für die Spaltreaktionen auch
bis 333 K abgekühlt, um einer Sedimentation vorzubeugen.
300g Polymethylen-polyphenylen-polyisocyanat, mit 70 Massenanteilen in Prozent Diphenylmethandiisocyanat, enthaltend 0,375 Massenanteile in Prozent hydrolysierbares Chlor und 0,105 Massenanteile In Prozent Acidität, werden bei 498K 20min ohfie und 10min unter Durchleiten von Stickstoff mit 0,152g Biuret (NH [CONH2] 2) behandelt. Nach dem Abkühlen weist das erhaltene Polyisocyanat folgende Daten auf: 0,202 Massenanteile in Prozent hydrolysierbares Chlor, 0,018 Massenanteile in Prozent Acidität.
hydrolysierbares Chlor, 0,013 Massenanteile in Prozent Acidität.
Man mischt 250g Polymethylen-polyphenylen-polyisocyanat des Beispiels 1 mit 50g eines Diphenylmethandiisocyanates mit 5 Massenanteile in Prozent Biuretpolyisocyanat und arbeitet wie im Beispiel 1. Man erhält ein Reaktionsprodukt mit 0,103 Massenanteilen in Prozent hydrolysierbares Chlor und 0,010 Massenanteilen in Prozent Acidität.
Claims (2)
- Reinigungsverfahren organischer Isocyanate von Chlorverbindungen durch thermische Behandlung und Strippen mit Inertgas bei einer Temperatur von 473 bis 513 K, dadurch gekennzeichnet, daß organisches Isocyanat in Gegenwart von 0,01 bis
- 2 Massenanteile in % von Verbindungen mit Biuretstruktur der thermischen Behandlung ausgesetzt wird und anschließend das Strippen nach bekannten Verfahren erfolgt.Anwendungsgebiet der ErfindungDie Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reinigung von organischen Isocyanaten, wie Toluylendiisocyanat, Diphenylmethandiisocyanat und Polymethylen-polyphenyl-polyisocyanat von hydrolysierbaren Chlorverbindungen. Die nach dem erfindungsgemäßon Verfahren gereinigten Isocyanate besitzen verbesserte Eigenschaften bei der Lagerung und bei der Herstellung von Polyurethankunststoffen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD33384289A DD288597A5 (de) | 1989-10-24 | 1989-10-24 | Reinigungsverfahren organischer isocyanate von chlorverbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DD33384289A DD288597A5 (de) | 1989-10-24 | 1989-10-24 | Reinigungsverfahren organischer isocyanate von chlorverbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD288597A5 true DD288597A5 (de) | 1991-04-04 |
Family
ID=5613216
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DD33384289A DD288597A5 (de) | 1989-10-24 | 1989-10-24 | Reinigungsverfahren organischer isocyanate von chlorverbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD288597A5 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6222066B1 (en) | 1999-03-30 | 2001-04-24 | Bayer Aktiengesellschaft | Process for decreasing the chlorine content of organic isocyanates |
US6391161B1 (en) | 1999-03-30 | 2002-05-21 | Bayer Aktiengesellschaft | Method for reducing the chlorine content of low molecular weight isocyanates |
US6395925B1 (en) | 1999-05-17 | 2002-05-28 | Bayer Aktiengesellschaft | Process for purifying organic isocyanates, the organic isocyanates so purified and their use |
-
1989
- 1989-10-24 DD DD33384289A patent/DD288597A5/de not_active IP Right Cessation
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US6222066B1 (en) | 1999-03-30 | 2001-04-24 | Bayer Aktiengesellschaft | Process for decreasing the chlorine content of organic isocyanates |
US6391161B1 (en) | 1999-03-30 | 2002-05-21 | Bayer Aktiengesellschaft | Method for reducing the chlorine content of low molecular weight isocyanates |
US6395925B1 (en) | 1999-05-17 | 2002-05-28 | Bayer Aktiengesellschaft | Process for purifying organic isocyanates, the organic isocyanates so purified and their use |
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