DD288260A5 - Verfahren zur selektiven zerlegung von verbundwerkstoffen - Google Patents

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DD288260A5
DD288260A5 DD89333265A DD33326589A DD288260A5 DD 288260 A5 DD288260 A5 DD 288260A5 DD 89333265 A DD89333265 A DD 89333265A DD 33326589 A DD33326589 A DD 33326589A DD 288260 A5 DD288260 A5 DD 288260A5
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Peter Christoph
Lothar Rauer
Thomas Folgner
Karl Hoeffl
Peter Weiss
Viktor Butusow
Eckhard Weissbach
Karl-Heinz Winnig
Dietrich Schink
Jochen Auerbach
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Veb Kombinat Metallaufbereitung Halle,De
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    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
    • Y02W30/00Technologies for solid waste management
    • Y02W30/50Reuse, recycling or recovery technologies
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren fuer die selektive Zerlegung von Verbundwerkstoffen der Elektrotechnik/Elektronik. Sie ist vorzugsweise anwendbar fuer die Freilegung integrierter metallischer Komponenten, wie fuer Leiterplatten unterschiedlichen Bestueckungsgrades, fuer Kabel u. a. m. Ziele der Erfindung sind vereinfachte Anlagenstammbaeume, verminderte spezifische Energieaufwendungen fuer die Wertstoffrueckgewinnung aus Elektroschrott oder Elektronikschrott sowie das Schaffen optimaler Bedingungen fuer die Weiterbehandlung und die gegebenenfalls erforderliche Deponie anfallender Rueckstaende. Die Aufgabe wird erfindungsgemaesz dadurch geloest, dasz vorzerkleinertes Aufgabematerial einem Walzenspalt aufgegeben, in diesen eingezogen und durch kombiniert wirkende Druck- und Scherkraefte beansprucht wird, wobei als Richtwerte fuer die Beanspruchungsgeschwindigkeit im Walzenspalt eine Groesze von maximal 1 m/s und fuer die Beanspruchungshoehe etwa gleich grosze Betraege von Druck-, Scher- und Zugspannung einzuhalten sind.{Verfahren; Aufbereitung; Elektroschrott; Elektronikschrott; Verbundwerkstoffe; Wertstoffrueckgewinnung; Zerlegung; Einsatzbedingungen}

Description

gewährleistet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Drehteller als Mahlschüssel genutzt wird und die Oberflächen der Walzen, Mahlschüsseln und/oder Rotationskörper in glatter oder in profilierter Form angewendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß zwischen den Umfangsgeschwindigkeiten der Walzen oder zwischen der Umfangsgeschwindigkeit der Rotationskörper und der entsprechenden Drehgeschwindigkeit der Abrollspur auf dem Drehteller eine Differenz von wenigstens 0,5% der maximal auftretenden Geschwindigkeit vorgesehen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß die mechanische Beanspruchung des Aufgabematerials im jeweiligen Arbeitsspalt mit einem pneumatischen und/oder auf Schwerkraftbasis arbeitenden Austragssystem als Transport- und Aufgabetechnik für eine nachgeschaltete und die spezifischen Eigenschaften des Aufgabematerials berücksichtigende Sortiereinrichtung kombiniert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß dem Aufgabematerial körniges mineralisches Material, vorzugsweise Kalkstein, Glasbruch und/oder Quarzsand, bis zu einem Anteil von maximal 5 Ma.-% des Gesamtdurchsatzes zugemischt werden.
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur selektiven Zerlegung von Verbundwerkstoffen der Elektrotechnik/Elektronik, insbesondere zur Zerlegung von Leiterplatten mit unterschiedlichem Bestückungsgrad und Kabeln. Sie kommt zum Einsatz bei der Aufarbeitung von Produktionsabfällen und Recycling-Material unter der Zielstellung der kostengünstigen Rückgewinnung der metallischen Inhaltsstoffe.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Es sind mehrere Verfahren für die Gewinnung wiederverwendungsfähiger Produkte aus Abprodukten oder Altmaterial der Elektroindustrie bekannt.
Sieberuhen
- auf der Anwendung mechanischer Belastungen, beispielsweise in Form des Zerschneiden, Abreibens oder Schälens der Isolierstoffschichten von Kabeln zur Freilegung der zu gewinnondon metallischen Komponenten und ihrer anschließenden Abtrennung,
- auf der thermischen Zerlegung in Form des Kälteversprödens vor der gezielten mechanischen Beanspruchung, in Form des pyrolytischen Zersetzens der brennbaren Anteile von Verbundwerkstoffen oder in Form von Veraschungsprozessen, bei denen, die metallischen Bestandteile aus den Veraschungsrückständen gewonnen werden sowie
- auf der chemischen Auflösung einzelner Komponenten von Verbundwerkstoffen.
So istaus den DE-OS 2328448 und 2449303 die Auflösung der Isoliermaterialien von Kabelabfällen mit Hilfe von methylhaltigen Lösungsmitteln bekannt. Pyrolytische Verfahren wurden bereits zur Entfernung organischer Beschichtungen von Aluminiumschrott auf einem bewegten Rost gemäß der DE-OS 3141423, zum Abbrennen von Verunreinigunger, auf Metalloberflächen bei Wiederverwendung der Verbrennungsgase gemäß DE-OS 3612892 und als Vorbehandlungsmaßnahme bei der Aufbereitung von Abfall-Stoffgemischen zur Aufspaltung in mineralstoffarmere und -reichere Fraktionen gemäß DE-OS 3330577 vorgeschlagen.
Pyrometallurgische Verfahren und Vorrichtungen im engeren Sinne wurden bereits vorgeschlagen:
in der DE-OS 3612 553 zur thermischen Vorbehandlung metallhaltiger Abprodukte bei Temperaturen bis 1000cC mit nachfolgender selektiver hydrometallurgischer Abtrennung einzelner Metallkomponenten, in der DD 264716 zur Stufenverarbeitung von Batterien, Leiterplatten und elektronischen Bauelementen durch pyrolytische Zersetzung bei 450 bis 650°C und nachfolgender Elektrolyse der Pyrolseschlacke, in der DE-AS 2539105 für die gemeinsame Verbrennung von
metallhaltigen Abfallstoffen und das damit gekoppelte Ausschmelzen der metallischen Anteile, in der DE-OS 2410320 für das
Abschwelen brennbarer Schichten auf Metallen und in der DE-OS 2108008 für das Verbrennen von Kunststoff-/Metall- Qemlschen mit Überführung des Metalls in ein weiterverwendbares Flugstaubkonzentrat. Für spezielle Anwendungsfälle wird mit der DD 200528/1 für kupferbeschichtete Leiterplatten ihr Einsatz als minderwertiger Kupferschrott für das Umschmelzen im Drehflammofen vorgesehen. Die DD 258141 sieht vor, vorzerkleinertes kupferhaltiges Leiterplattenmaterial bei Gastemperaturen von 700 bis 8000C im Gemisch mit Zuschlagstoffen dem Abgassystem eines Schachtofens aufzugeben, eine Nachverbrennung der Abgase in einem Wärmetauscher durchzuführen und die naßentstaubten
festen kupferhaltigen Rückstände metallurgisch aufzuarbeiten.
Bekannt ist außerdem mit der DE-AS 2243194 die Rückgewinnung von Metallen durch Verhüttung aufbereiteter Rückstände,
wobei vorzerkleinertes Metall und Reduktionsmittel bzw. Brennstoff in pelletierter Form dem metallurgischen Ofen bei
Arbeitstemperaturen von wenigstens 800°C zugeführt werden. Der aus verschiedenen Anwendungsfällen der an sich bekannten Kälteversprödung, beispielsweise für Kabel und andere Materialien entsprechend US 4251034 vor einer Prall· oder Schlagzerkleinerung, gemäß DD 265084 erweitert auf vorwiegend
plattige Materialien, stehen Probleme der wirtschaftlichen Kälteerzeugung und der Verfügbarkeit kaltzäher Werkstoffe für die
Ausrüstungen in entsprechenden Aufbereitungsanlagen entgegen. Bekannt ist ebenfalls für vorzerkleinerte Materialien die Anwendung hydrometallurgischer Verfahren im Zusammenhang mit Voranreicherungsstufen, wie Schwimm-Sink-Scheidung, die für metallbeschichtete Plastiklaminate in der US 3335966
beschrieben wurde. Mit der DE-AS 2635201 wird darüber hinaus die hydrometallurgische Auflösung von metallischen
Überzugsschichten von Grundmetallen bei gleichzeitiger Abtrennung von Isoliermaterialresten vorgeschlagen. Die Direktkombination von integrierenden metallauflösenden Laugungseffekten in geeigneten Reagenzien und Aufschwimmen
der metallfreien Kunststoffkomponente macht die DE-OS 2117434 bekannt.
Mit allen bisher genannten Lösungsvorschlägen sind die nachfolgend aufgeführten Nachteile verbunden:
- Die für die Anwendung der vorgeschlagenen Vorrichtungen und/oder Verfahren zu nutzenden Einrichtungen und technologischen Votaussetzungen verursachen hohe Betriebskosten und erhebliche Investitionsgrößen.
- Es müssen mitunter dauerhafte und die nachfolgende metallurgische Verarbeitung der gewonnenen Metalle ungünstig beeinflussende chemische Veränderung, wie Cl"- oder ^-Einlagerungen hingenommen werden.
- Das Isoliermaterial, wie Kabelisolierungen, wird einer stoffwirtschaftlichen Zweitnutzung weitgehend entzogen.
- Die bekannten Verfahren bewirken zusätzliche Umweltbelastungen durch den unvermeidlichen Anfall flüssiger, staub- oder gasförmiger Abprodukte.
Mehrfach wurde auch schon vorgeschlagen, die aufzubereitenden metallhaltigen Rückstände spezieilen Beanspruchungen mit einer Zielrichtung zu unterwerfen, eine mehr oder weniger vollständige Freilegung der enthaltenen Metalle zu erreichen und dabei die Nachteile anderer Aufbereitungsverfahren zu vermeiden.
So ist es beispielsweise bekannt, entsprechend der DE-OS 2556267 in einem festeingestellten Spalt Kabelisolierungen mittels umlaufender Walzen abzuschleifen oder abzureißen oder durch intensive Verschleißbeanspruchung entsprechend DE-OS 2608739 im vorgewärmten Medium die erweichten Isolierschichten von Kabeln zu entfernen.
In einer industriellen Kabelaufbereitungsanlage werden gemäß DD-AP110136 vorzerkleinerte Schrottkabel durch wiederholte Druckstöße, beispielsweise in Kugel- oder Hammermühlen, so lange beansprucht, bis die Isolierungen durch fortschreitenden Verschleiß und örtliche plastische Verformung aufreißen und schließlich vom eingebundenen Metall getrennt werden. Bei dieser Verfahrensweise sind spezifische Energieverbräuche bis zu 260kWh/t bei der Kabelzerlegung nicht ungewöhnlich. Im Vergleich mit den Zerkleinerungsbedingungen, wie sie beispielsweise für mittelharte Gesteine in modernen Mahlanlagen vorliegen, aus denen spezifische Energieverbräuche von maximal 20kWh/t resultieren, wird die Unvertretbarkeit der angewendeten Schrottkabelaufbereitung deutlich. Mit der DE-OS 3304391 wurde auch vorgeschlagen, Kabelisolierungen durch unter hohem Durck auftreffende Wasserstrahlen abzutrennen. Spezioll für Kabelschrott wurde mit der DE-OS 2914184 angeregt, Kabel endlicher Länge zwischen Walzen derart einzuziehen, daß die Isolierung bis über die Fließgrenze hinaus beansprucht wird und aufreißt. Dazu wurden verschiedene Konstruktionslösungen, wie profilierte Walzen mit oder ohne Abstufungen entsprechend US 3822615 und 4753001, Walzenschrägstellung entsprechend SU 1314409 sowie Aufschlitzen oderzusätzliches Einkerben der Isolierschichten mit feststehenden oder umlaufenden Schneidwerkzeugen entsprechend SU 892 552 oder DE-OS 2607943 vorgeschlagen.
Zum bekannten Stand der Technik der Elektronik- und/oder Leiterplattenschrott-Aufbereitung gehört auch, MetalN/Kunststoff-Verbundwerkstoffe durch mehrstufige Prall- und/oder Schneidzerkleinerung soweit in der Korngröße zu reduzieren, daß mit physikalischen Methoden eine metallangereicherte Fraktion aus dem zerkleinerten Schrott abtrennbar wird (DE-OS 3340165). Damit wird auch der Lehrmeinung entsprochen, daß für elastische und zähe Stoffe Prall- und Schneidzerkleinerungsmaschinen besonders gut geeignet sind (vgl. ADOLPHI: „Grundzüge der Verfahrenstechnik", S.28).
Nach den bisher vorherrschenden Auffassungen ist nur durch mehrstufige Zerkleinerung abzusichern, daß die genügend große Zahl metallfreierTeilchen vorliegt und bei begrenztem Masseausbringen ein gefordertes Wertstoffausbringen sichergestellt wird. Die Feinzerkleinerung des duroplastischen Basismaterials, wie es vor allem bei Leiterplattenschrott zu verzeichnen ist, führt wegen der damit verbundenen örtlichen Feinstaub- und Wärmeentwicklung einerseits und infolge der bestehenden Deponieschwierigkeiten für die derzeit stoffwirtschaftlich nicht nutzbaren feinteiligen Duroplaste andererseits zu solchen Problemen, die durch das Arbeiten mit mehreren Feinzerkleinerungsstufen und mit immer intensiverer Aufmahlung nicht abgebaut werden. Es ist einzuschätzen, daß die bisher praktizierte Feinzerkleinerung, beispielsweise von Leiterplattenschrott, auf Korngrößen von weniger als 0,2 mm sowohl wegen des erforderlichen Zerkleinerungsaufwandes und wegen der zunehmenden Staubexplosionsgefährdung erhebliche Schwierigkeiten bereitet.
In den verwendeten Zerkleinerungsmaschinen findet eine komplexe Teilchenbeanspruchung statt, ohne daß bei gleichzeitiger Teilchenerwärmung mit ihrem aus der Temperaturabhängigkeit der mechanischen Eigenschaften abgeleiteten nachteiligen Folgen die erforderliche Aufhebung des Kraft- und Formschlusses zwischen Basis- und Beschichtungsmaterial erreicht wird. Lediglich aus der Aufbereitung von hochfeiten elastischen Verbundwerkstoffen, wie Reifenschrott, ist bekannt, daß Werkstoffbeanspruchungen vorgeschlagen und erprobt wurden, bei denen mehrfach aufeinanderfolgende Druck- und Scherbeanspruchungen beim hochelastischen Reifengummi den Form- und Kraftschluß zwischen Gummi und eingelagerten Faserwerkstoffen entsprechend DO 251313 aufheben.
Zusammengefaßt ist einzuschätzen, daß nach dem Stand der Technik für die Aufbereitung von Verbundwerkstoff-Abfällen der Elektrotechnik/Elektronik mit dem Ziel der wirtschaftlichen Zerlegung und der Rückgewinnung möglichst vieler Nutzkomponenten ein universell anwendbares Verfahren nicht bekannt ist. Die Hauptmängel bisher unterbreiteter Vorschläge bestehen in der unkritischen Übertragung technischer Lösungen der Mineralaufbereitung auf die Sekundärrohstoffnutzung, in der unterlassenen energiesparenden Auflösung des Werkstoffverbundes vor oder während der Zerkleinerung und in nicht tragfähigen Entsorgungskonzepten für die bei der Verbundwerkstoff-Aufbereitung entstehenden Rückstände.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens für die selektive Zerlegung von Verbundwerkstoffen der Elektrotechnik und Elektronik, insbesondere von Leiterplatten unterschiedlichen Bestückungsgrades und Kabeln, mit dem vereinfachte Anlagenstammbäume, verminderte Energieaufwendungen für die Werkstoff-Rückgewinnung und technisch beherrschbare Deponielösungen für anfallende Rückstände erreicht werden.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, ein Verfahren für die selektive Zerlegung von Verbundwerkstoffen der Elektrotechnik/Elektronik, insbesondere von Leiterplatten unterschiedlichen Bestückungsgrades und Kabeln, derart zu schaffen, daß durch neue auf das spezifische Aufgabegut abgestimmte verfahrenstechnische Kombinationen unter Verwendung bekannter maschinentechnischer Lösungen sowohl die Aufhebung des Form- und Kraftschlusses zwischen den unterschiedlichen Werkstoffkomponenten als auch eine energetisch vorteilhafte Zerkleinerung des Einsatzgutes auf das notwendige Maß erreicht wird. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß grob vorzerkleinertes Aufgabematerial den zwischen rotierenden Walzen oder zwischen einem umlaufenden Drehteller und darauf abrollenden Rotationskörpern gebildeten Arbeitsspalten aufgegeben wird. Das Aufgabegut wird beim ein-oder mehrmaligen Einziehen in den Arbeitsspalt infolge gleichzeitig wirkender Druck-, Zug- und Scherkräfte derart mechanisch beansprucht, daß bei Beanspruchungsgeschwindigkeiten von maximal 1,0 m/s im Arbeitsspalt aufgabegutabhängige Beanspruchungen in einer Höhe von etwa
/Tg«umt/
gewährleistet werden.
Dies wird durch die Wahl der Anpreßkraft der Walzen oder Rotationskörper erreicht, womit sowohl Lagofixierung als auch elastische Verformung des Aufgabegutes zu sichern ist. Die Einstellung erfolgt vorteilhafterweise so, daß der Betrag derauf das Aufgabegut ausgeübten Druckspannung gleich dem Betrag der entstehenden Zugspannung ist, wobei die den Kraftschluß im Werkstoffverbund aufhebende Scherbelastung T0,„mt des elastisch verformten Aufgabegutes in Abhängigkeit von geometrischen Bedingungen der an sich bekannten Zerkleinerungsmaschine so bemessen wird, daß sie etwa der im Walzenspalt wirkenden Normalspannung entspricht. Erfindungswesentlich ist auch, daß der Drehteller als Mahlschüssel genutzt wird. Dabei hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Oberflächen der verwendeten Mahlschüsseln, Walzen und/oder Rotationskörper in glatter oder in profilierter Form anzuwenden. >n einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, zwischen den Umfangsgeschwindigkeiten der Walzen oder zwischen der Umfangsgeschwindigkeit der Rotationskörper und der entsprechenden Drehgeschwindigkeit der Abrollspur auf dem Drehteller eine Differenz von wenigstens 0,5% der maximal auftretenden Geschwindigkeit einzuhalten.
Weiterhin ist für die Erfindung kennzeichnend, die mechanische Beanspruchung des Aufgabematerials im jeweiligen Arbeitsspalt mit einem pneumatischen und/oder auf Schwerkraftbasis arbeitenden Austragssystem zu verbinden, das gleichzeitig als Transport- und Aufgabetechnik für eine nachgeachaltete und die spezifischen Eigenschaften des Aufgabematerials berücksichtigende Sortiereinrichtung wirksam ist. Vorzugsweise werden ale Sortiereinrichtungen an sich bekannte technische Systeme zur Auftrennung des zerkleinerten Aufgabematerials nach den Sortiermerkmalen Korngröße und/oder Kornrohdichte verwendet.
Zum Wesen der Erfindung gehört es auch, daß dem Aufgabematerial körniges mineralisches Material, vorzugsweise Kalkstein, Glasbruch und/oder Quarzsand, bis zu einem Anteil von maximal 5Ma.-% des Gesarntdurchsatzes zugemischt werden. Neben der Erhöhung der Wirksamkeit von Scherkräften im durch die Zerkleinerungswerkzeuge beanspruchten Mahlgut wirken die vorgesehenen Zusätze bedarfsweise einer Agglomerationsneigung entgegen, wie sie beispielsweise bei feinteiligen organischen Isolationswerkstoffen beobachtet werden kann.
Ausführungsbeispiele
Die Erfindung soll nachstehend mit zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Dazu zeigt die
Tabelle 1: Ergebnisse von Leiterplatten-Zerkleinerungsversuchen bei Variation der Austrage- und Klassierbedingungen.
Beispiel 1
Das Ausführungsbeispiel 1 bezieht sich auf die Leiterplatten-Zerkleinerung in einer Versuchswälzmühle, in der bei Beanspruchungsbedingungen mit Tofuck = 6MPa,T,„imt = 5MPaundnMahibahn = 1m/s vorzerkleinerte unbestimmte Leiterplatten durchgesetzt wurden. Dabei wurde erreicht, daß bei konstanten Zerkleinerungsbedingungen allein die Variation der Drehzahl des Sichters im inneren Mahlgutkreislauf zwischen 0 (Versuch 1) und 405 1/min (Versuch 3) mit der Zwischenstufe 185 1/min (Versuch 2) bei Förderluftdurchsätzen von 400m3/h (Versuch 1) und 240m3/h (Versuche 2 und 3) ausreichte, um im Zerkleinerungsprodukt den Anteil der Fraktion +0,16mm von 3,3Ma.-% über 21,0Ma.-% auf 56,7Ma.-% steigen zu lassen.
Das bei einstufiger Wälzzerkleinerung erreichte Zerkleinerungsergebnis läßt sich in gleicher Weise auf die Metallabtrennung übertragen, weil bereits mit einfacher Luftstrahlsichtung ohne extreme Aufwendungen für die Abscheidung feinster metallfreier Stäube aus Leiterplatten-Grundmaterial hohe Abtrennraten der plattig durch die Scherbeanspruchung vom Basiswerkstoff getrennten Kupferbeschichtung möglich sind.
Beispiel 2 Das Ausführungsbeispiel 2 betrifft die Verarbeitung von auf ca. 15...20mm Einzelkorngröße vorzerkleinerten Kupfer- und Aluminiumkabeln mit Plast- und Gummiumhüllung. Bei ähnlichen Belastungsbedingungen wie im Beispiel 1 wurden die genannten Kabelstücke aufgegeben und bei Mahlbahngeschwindigkeiten um 0,5m/s in einer Wälzmühlo beansprucht. Der Schlupf zwischen der Drehgeschwindigkeit der
angetriebenen Mahlschüssel und der Umfangsgeschwindigkeit der auf die Mahlschüssel gedrückten Rotationskörper in derentsprechenden Abrollspur betrug etwa 0,6% der Drehgeschwindigkeit der Mahlschüssel. Beim Betrieb der Mahlanlage ohne
Sichter und Förderluft wurde das beanspruchte Aufgabegut, bestehend aus zerquetschten Isolationsmaterialstücken und leicht
verformten Leitermaterialanteilen im Schwerkraftaustrag aus der Mahlanlage abgeführt. Im Ergebnis der nachträglichenmechanischen Trennung des Mahlgutes in Einzelfraktionen war festzustellen, daß ca. 90 Ma.-% der metallischen Anteile bereitsnach dem einmaligen Mahlanlagendurchlauf aufgeschlossen vorlag, während der Rest die Kreislaufführung erforderte.
Beim Betrieb mit Trägerluft Im Umfang von etwa 40OmVh wurden etwa 90Ma.-% der freigelegten nichtmetallischen Komponente in das Abgassystem der Versuchsanlage ausgetragen, wobei eine Sichtung des abgeführten Feststoff-/Luft- Gemisches nicht erfolgte. Die gesamte Metallfraktion sowie etwa 10Ma.-% unvollständig aufgeschlossener Kabelstücke gelangten in den Schwerkraftaustrag. Der spezifische Elektroenergieaufwand für die erprobten Verfahrensstufen betrug etwa 30 kWh/t Aufgabematerial. Sowohl bei den Aufschlußversuchen mit Leiterplatten als auch bei der Kabelzerlegung wurde gefunden, daß die Verwendung
körniger und gegebenenfalls im Aufbereitungsprozeß bei der Zerlegung der Verbundwerkstoffe weiter zerkleinertermineralischer Produkte, wie Kalkstein, Glasbruch oder Quarzsand, die Aufschlußergebnisse verbesserte und vor allemunerwünschte Agglomerationserscheinungen beim durch die mechanische Beanspruchung erwärmten und teilweiseerweichten Isolationsmaterial verhinderte.
Es ist einzuschätzen, daß es mittels der gleichzeitigen Druck· und Scherbeanspruchung im Walzenspalt möglich ist, die selektive Zerlegung von Verbundwerkstoffen der Elektrotechnik/Elektronik vorteilhaft durchzuführen und dabei mit etwa 15 bis 20% der
spezifischen Energieaufwendungen bekannter Zerlegungstechniken und erheblich reduzierten Anlagenumfängen sowohlhandhabungssichere Metallfraktionen abzutrennen als auch relativ grobkörnige nichtmetallische Produkte zu erzeugen. Dabeispielt für die Festlegung der Korngrößenverteilung im metallabgereicherten Zerkleinerungsgut die Hauptrolle die beabsichtigte
Verwendung dieses Anfallstoffes für nachfolgende Verarbeitungsprozesse oder als kostengünstig und ohne Schaden für die Umwelt zu lagerndes Deponiegut.
Tabelle 1: Ergebnisse von Leiterplatten-Zerkleinerungsversuchen in einer Versuchswälzmühle bei Variation der Austrage- und Klassierbedingungen
dKmm Durchgangssummen--Häufigkeit in Ma.-' Luftmenge Versuch 2 Vo
Versuch 1 85,6 Versuch 3
+0,036 80,4 m3/h 82,3 80,9
+0,045 77,0 400 79,5 76,3
+0,050 75,6 240 66,6 71,7
+0,080 70,7 240 57,0 48,6
+0,090 67,9 21,0 32,2
+0,130 56,7 12,2 3,3
+0,200 51,7 2,5 1.7
+0,315 32,0 - -
+0,500 14,6 -
Versuchsbedingungen: Drehzahl des
Versuch Sichters
1/min
0
Versuch 1 185
Versuch 2 ' 405
Versuch 3

Claims (1)

1. Verfahren zur selektiven Zerlegung von Verbundwerkstoffen, vorzugsweise zur Zerlegung von Verbundwerkstoffen der Elektrotechnik und der Elektronik, wie Leiterplatten unterschiedlichen Bestückungsgrades und Kabel, gekennzeichnet dadurch, daß grob vorzerkleinertes Aufgabematerial den zwischen rotierenden Walzen oder zwischen einem umlaufenden Drehteller und darauf abrollenden Rotationskörpern gebildeten Arbeitsspalten aufgegeben und beim ein- oder mehrmaligen Einziehen in den Arbeitsspalt infolge gleichzeitig wirkender Druck-, Zug- und Scherkräfte derart mechanisch beansprucht wird, daß bei Beanspruchungsgeschwindigkeiten von maximal 1,0m/s im Arbeitsspalt aufgabegutabhängige Beanspruchungen in einer Höhe von etwa
' Tzug' = ' TDfuck' = ' ^gesamt'
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5323971A (en) * 1991-11-15 1994-06-28 Ein Co., Ltd. Pulverizing, separating, and size regulating molded resin articles

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US5323971A (en) * 1991-11-15 1994-06-28 Ein Co., Ltd. Pulverizing, separating, and size regulating molded resin articles

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