DD286311A5 - Verfahren zum herstellen von formteilen aus sinterwerkstoffen durch spritzgiessen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Formteilen aus Sinterwerkstoffen durch Spritzgieszen. Das Verfahren findet Anwendung bei der Herstellung formkomplizierter Teile. Erfindungsgemaesz wird ein Metallpulver getrocknet, mischgemahlen sowie mit einem definierten Bindemittelgemisch vermischt. Diese Mischung wird als plastifizierte Masse einer Niederdruckspritzgieszform zugefuehrt und dort bei einem Spritzdruck 30 MPa bearbeitet. Es schlieszt sich ein definiertes Austreiben des Bindemittelgemisches und ein Sintern des entstandenen Formkoerpers an.{Spritzgieszen; Formteile; Sinterwerkstoffe; Metallpulver, mischmahlen; Bindemittelgemisch; Niederdruckspritzgieszform; Spritzdruck; Austreiben; Sintern}
Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Pulvermetallurgie. Sie betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Formteilen aus Sinterwerkstoffen durch Spritzgießen. Dabei wird ein Gemisch aus einem Metallpulver und einem organischen Bindemittelgemisch zu einer plastifizieren Masse aufbereitet und anschließend in einem Spritzgießvorgang geformt. Die Formteile werden nach dem Herauslösen aus der Form einem Austr3ibeprozeß für das Bindemittel und einem Sinterprozeß unterworfen.
oberflächenaktiven Stoffen herzustellen (DE 3120501). Die so erhaltene Spritzmasse wird in speziellen Formgebungsmaschinenin die Form gedrückt, wobei je nach Verfahrensweg unterschiedliche Arbeitsdrücke zur Anwendung kommen. Die soentstandenen Formteile sind sofort entformbar und müssen vor dem Sintern einem thermischen Prozeß zum Austreiben des
für keramische als auch metallische Pulver und Gemische dieser Stoffe eignen, gelangen z. B. Polystyrol, Polyäthylen und
160MPa bewirken eine ausreichende Viskosität der Spritzmasse und ermöglichen das Füllen der Form.
ausschließlich für feindisperse keramisch;« Pulver mit einer definiert eingestellten Oberflächanaktivität im Gemisch mit den
Formteilen, sowie die relativ hohen Druckspannungen im Maschinensystem, die sich durch eine inhomogene (anisotrope) Verteilung von Restepannungen im erstarten Bauteil auswirken.
Ein Arbeiten mit einem niedrigen Druck bis 30MPa hat den Nachteil, daß, sobald spezielle Formteilausführungen gefordert werden, die für dieses Formgebungsverfahren erzeugten Spritzmassen dünnflüssig sein müssen und bei deren Verarbeitung dann Entmischungserschoinungen auftreten, die sich insbesondere bei Metallen mit einem wesentlich höheren spezifischen Gewicht als beispielsweise keramische Werkstoffe in der Art negativ auswirken, daß keine maßhaltigen Formteile mit homogener (isotroper) Teilchen- und Restspannungsverteilung herstellbar sind.
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen von Formteilen aus Sinterwerkstoffen durch Spritzgießen zu realisieren, das wenig aufwendig ist und die notwendigen Gebrauchswerte der Metallformteile sichert.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Herstellen von Formteilen aus Sinterwerkstoffen durch Spritzgießen zu schaffen, das es gestattet, maßhaltige Formteile mit homogener Teilchen- und Restspannungsverteilung herzustellen, indem Entmischungsvorgängen und Reaktionen des Pulvers insbesondere mit Sauerstoff durch die Gestaltung des Verfahrens und durch Einhaltung definierter Bedingungen entgegengewirkt wird. Das Ziel der Erfindung ist dabei zu erreichen. Zur Realisierung dee Verfahrens wird ein Gemisch aus einem vorbehandelten Metallpulver und einem organischen Bindemittel zu einer plastifizierten Masse aufbereitet und anschließend in einem Spritzgießvorgang geformt. Nach dem Herauslösen der Teile aus der Form werden diese einem Austreibeprozeß für das Bindemittel und einem Sinterprozeß unterworfen. Erfindungsgemäß ist das Verfahren durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet:
- Trocknen des Metallpulvers, das eine Korngröße <25pm mit sphärischer Kornform aufweist, bei Temperaturen nahe 2000C
- Abkühlen des Pulvers auf 100 bis 16O0C
- Mischmahlen und Aktivieren des Pulvers im Vakuum oder Nj-Atmosphäre für 1 bis 2h
- Mischen von Paraffin und Polyethylenwachs zu einem Bindemittel im Verhältnis 1:0,5...5 für 0,5h bei 15O0C
- schrittweises Zumischen des bis zu 10Ma.-% der Pulvereinwaage entsprechenden Bindemittelgemisches zum Metallpulver über einen Zeitraum <24h, bei einem Druck < 10"'MPa und einer Temperatur zwischen 80 und 1000C
- Erschmelzen dieser Mischung im Vakuum
- Zuführen dieser plastifizierten Masse in eine Niederdruckspritzgießform und Bearbeiten der Masse in dieser Form bei einem Spritzdruck OOMPa, bei einer Temperatur < 1500C
- Austreiben des Bindemittelgemisches für 30 bis 72h, wobei die Temperatur mit einer Rate von 0,1 bis 0,2°C/min bis zu 5500C erhöht wird
- Sintern des Formkörpers, insbesondere im Vakuum, für 2,5 bis 3 h bei dem 0,8- bis 0,95fachen der Schmelztemperatur des Werkstoffes.
In Ausgestaltung der Erfindung geschieht das Austreiben des Bindemittelgemischee in einem geschlossenen Behälter, in dom der Formkörper in ein Tonerdehydratpulver eingebettet ist.
Zweckmäßigerweise kann beim Austreiben des Bindsmittelgemisches der Formkörper auf einer saugfähigen Unterlage angeordnet sein, wobei die gesamte Anordnung insbesondere mit Stickstoff gespült wird oder im Vakuum gearbeitet wird.
(kugeligen) Kornform und einer Korngröße von < 25 μπι wird zunächst bei 2000C für 6h getrocknet und anschließend nach einer
aktiviert das Pulver. Parallel dazu wird ein Bindemittelgemisch aus Polyethylenwachs und aus Hartparaffin-Vollraffinat im
zugemischt und über einen Zeitraum von 16h gemischt. Dabei wird eine Temperatur zwischen 80 und 100°C, bei einem Druck< 10'2MPa eingehalten. Nach dem Erschmelzen dieser Mischung im Vakuum wird diese niedrigviskose formbare Masse direktdem Vorratsbehälter einer Niederdrucfcspritzgießmaschine zugeführt. Nach dem Verschließen und Evakuieren dieses Behälters(10'1MPa) wird die Spritzmasse pneumatisch direkt über ein Steigrohr in die Form gefördert, wobei die Viskosität der
dickwandigen Teils die Form mit einem laminaren Massestrom (höhere Viskosität durch niedrigen Druck) gefüllt und die
und so den Entmischungserscheinungen entgegengewirkt werden.
(Porosität > 25%) angeordnet.
Das Pulver eines Hartstoffgemisches (HG 960) mit einer spezifischen Oberfläche von ca. 3,5 mVg, einer sphärischen (kugeligen) Kornform und einer Korngröße <15pm wird zunächst ebenfalls wie im Beispiel 1 beschrieben getrocknet, und nach der Abkühlung, durch das Mischmahlen in Nj-Atmosphäre, bei 1500C für 2h, aktiviert.
Nebenher wird das Bindemittelgemisch aus Polyethylenwachs und Hartparaffin-Vollraffinat im Verhältnis 1:2 hergestellt.
Anschließend wird dieses Bindemittelgemisch mit 10Ma.-% bezogen auf die Pulvereinwaage zum Hartstoffpulver schrittweise zugemischt und über einen Zeitraum von 18h mit diesem gemischt. Dabei werden die Temperatu^/Druck-Verhältnisse wie im Beispiel 1 eingehalten.
Es schließt sich der ebenfalls im Beispiel 1 beschriebene Niederdruckspritzgießvorgang an.
Das Austreiben des Bindemittelgemisches geschinht in reduzierender Ar-Atmosphäre, bei einer Erhöhung der Temperatur in 60h auf 26O0C und in weiteren 12 h auf 550°C. Dabei sind die Formteile in einem geschlossenen Behälter untergebracht, in dem sie in Tonerdehydratpulver vollständig eingebettet sind.
Das abschließende Sintern im Vakuum bei 1410"C für 2,5h beendet das Verfahren.
Mit dieser Verarbeitungstechnologie ist der Oxydationsvorgang an der Pulveroberflächa vermeidbar und damit ein Sinken des geformten Pulververbundes erst möglich.
Die erstmalige Anwendung des weniger aufwendigen Niederdruckspritzgießens auf Metallpulver in Verbindung mit den erfindungsgemäßen Schritten und Bedingungen führt zur Herstellung von maßhaltigen Kormteilen mit homogener Teilchen- und Restspannungsverteilung. Oberflächenaktive Substanzen kommen im Vergleich zur Keramiktechnologie nicht zum Einsatz.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen von Formteilen aus Sinterwerkstoffen durch Spritzgießen, wobei ein Gemisch aus einem vorbehandelten Metallpulver und einem organischen Bindemittel zu einer plastifizieren Masse aufbereitet und anschließend in einem Spritzgießvorgang geformt wird, wobei die Formteile nach dem Herauslösen aus der Form einem Austreibeptozeß für das Bindemittel und einem Sinterprozeß unterworfen werden, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte
- Trocknen des Metallpulvers, das eine Korngröße < 25 \xm mit sphärischer Kornform aufweist, bei Temperaturen nahe 2000C
- Abkühlen des Pulvers auf 100 bis 15O0C
- Mischmahlen und Aktivieren des Pulvers im Vakuum oder N2-Atmosphäre für 1 bis 2 h
- Mischen von Paraffin und Polyethylenwachs zu einem Bindemittel im Verhältnis 1:0,5... 5 für 0,5 h bei1500C
- schrittweises Zumischen des bis zu 10Ma.-% der Pulvereinwaage entsprechenden Bindemittelgemisches zum Metallpulver über einen Zeitraum <24h, bei einem Druck < 10"2MPa und einer Temperatur zwischen 80 und 1000C
- Erschmelzen dieser Mischung im Vakuum
- Zuführen dieser plastifizieren Masse in eine Niederdruckspritzgießform und bearbeiten der Masse in dieser Form bei einem Spritzdruck < 30 MPa, bei einer Temperatur <15O0C
- Austreiben des Bindemittelgemisches für 30 bis 72 h, wobei die Temperatur mit einer Rate von 0,1 bis 0,2°C7min bis zu 55O0C erhöht wird
- Sintern des Formkörpers, insbesondere im Vakuum, für 2,5 bis 3 h bei dem 0,8- bis 0,95fachen der Schmelztemperatur des Werkstoffes.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Austreiben des Bindemittelgemiscnes in einem geschlossenen Behälter geschieht, in dem der Formkörper in ein Tonerdehydratpulver eingebettet ist.
3. Verfahren nnch Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß beim Austreiben des Bindemittelgemisches der Formkörper auf einer saugfähigen Unterlage angeordnet wird, wobei die gesamte Anordnung insbesondere mit Stickstoff gespült wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, daß im Vakuum gearbeitet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD33095189A DD286311A5 (de) | 1989-07-19 | 1989-07-19 | Verfahren zum herstellen von formteilen aus sinterwerkstoffen durch spritzgiessen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DD33095189A DD286311A5 (de) | 1989-07-19 | 1989-07-19 | Verfahren zum herstellen von formteilen aus sinterwerkstoffen durch spritzgiessen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DD286311A5 true DD286311A5 (de) | 1991-01-24 |
Family
ID=5610975
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DD33095189A DD286311A5 (de) | 1989-07-19 | 1989-07-19 | Verfahren zum herstellen von formteilen aus sinterwerkstoffen durch spritzgiessen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DD (1) | DD286311A5 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19546901C1 (de) * | 1995-12-15 | 1997-04-24 | Fraunhofer Ges Forschung | Verfahren zur Herstellung von Hartmetallbauteilen |
-
1989
- 1989-07-19 DD DD33095189A patent/DD286311A5/de not_active IP Right Cessation
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19546901C1 (de) * | 1995-12-15 | 1997-04-24 | Fraunhofer Ges Forschung | Verfahren zur Herstellung von Hartmetallbauteilen |
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