DD285126B5 - Elektrode fuer gasentwickelnde elektrolytische Prozesse - Google Patents

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DD285126B5 DD32990389A DD32990389A DD285126B5 DD 285126 B5 DD285126 B5 DD 285126B5 DD 32990389 A DD32990389 A DD 32990389A DD 32990389 A DD32990389 A DD 32990389A DD 285126 B5 DD285126 B5 DD 285126B5
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Description

Hierzu 1 Seite Zeichnungen
Die Erfindung betrifft eine Elektrode für gasentwickelnde elektrolytische Prozesse mit Elektrodenelementen, die im wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind.
Fur die Produktion verschiedener, wichtiger chemischer Grundstoffe, wie Natronlauge, Chlor, Wasserstoff oder Wasserstoffperoxid, sind gasentwickelnde elektrolytische Prozesse von herausragender Bedeutung. Die bei der Elektrolyse von alkalischen Losungen, Wasser, Salz- bzw. Schwefelsaure zu verwendenden Elektroden müssen einer Vielzahl von zum Teil gegensatzlich wirkenden Gebrauchsparametern entsprechen. Ein sehr wesentliches Erfordernis besteht in der schnellen Abfuhr des entwickelten Gases aus dem Raum zwischen Anode und Kathode jenseits dieser Elektroden, um einen großen, den elektrischen Widerstand des Elektrolyten erhöhenden Gasanteil zu vermeiden. Dies steht aber dem Bestreben entgegen, die zur Verfugung stehende Konstruktionsflache maximal fur eine elektrochemisch wirkende Elektrodenflache wirksam zu nutzen.
Es wird weiterhin angestrebt, eine möglichst gleichmaßig und fein strukturierte Elektrodenoberflache zu realisieren, damit die Voraussetzungen fur ein homogenes elektrisches Feld gegeben sind. Unstetigkeiten, wie z. B. Kanten, fuhren zu Feldstarkeerhohungen und damit zu einer ungleichmäßigen Etektrodenbelastung, die nicht nur energetische Verluste, sondern auch einen vorzeitigen Verschleiß des Elektrodenmaterials bzw. der elektrokatalytischen Beschichtung (Coating) verursacht.
Wesentlich für die Gewährleistung eines optimalen Prozesses ist auch die Realisierung eines gleichmäßigen, geringen Elektrodenabstandes, ohne bei Verwendung von Membranen diese mechanisch stark zu beanspruchen oder gar zu beschädigen. Es sollte auch vermieden werden, daß Elektrodenelemente mit großer Dicke einen hohen Berührungsdruck auf die Membran ausüben und somit den Elektrolytfluß bzw. den lonentransport durch das Porensystem der Membran merklich behindern.
Zwei wichtige Grundtypen gasentwickelnder metallischer Elektroden sind bekannt: Zum einen verwendet man von Stromverteilern getragene, parallel angeordnete Profilstäbe, deren Querschnitt kreisförmig, elliptisch, tropfenförmig oder rechteckig ist (DE-OS 3 008 116, DE-OS 3 325 187, DE-PS 3 519 272, DE-OS 3 519 573). Aber auch U-förmige in Abständen aneinandergereihte Schienen sind gemäß der DE-AS 1 271 093 sowie der DE-OS 2 445 579, die Elektrodenelemente mit einem Abstand von z. B. 4 mm aufweist, bekannt.
Zum anderen sind perforierte Bleche mit vertikal und horizontal verlaufenden Schlitzen, mit bezüglich der Elektrodenebene abgewinkelten oder tiefgezogenen Segmenten, Lochblechelektroden und Gitterstreckmetallelektroden bekannt (DD-PS 250 026, DE-OS 3 625 506, DE-OS 2 735 238).
Vertreter des erstgenannten Grundtyps verwenden parallel angeordnete Elemente, die mit Stromverteilerschienen fest verbunden sind und einen tropfenförmigen Querschnitt (DE-OS 3 325 187) bzw. einen annähernd kreisförmigen Querschnitt (DE-OS 3 008 116) aufweisen. Der kreisförmige Querschnitt wurde durch Abtrennen von Segmenten, die in der Elektrodenebene liegen, modifiziert. Beide Elektroden sollen vorzugsweise für die Chloralkalielektrolyse in Amalgamzellen Anwendung finden. Nachteilig ist, daß die Elektroden keinen wesentlich verringerten Gasblasenbedeckungsgrad aufweisen.
Der Abtransport des Gases erfolgt ausschließlich durch die Fluidströmung und den Auftrieb. Die besonderen Querschnittsgeometrien sind nicht geeignet, eine aktive Rolle beim Gastransport durch die Elektrode zu übernehmen. Zwar verhindern sie durch Vermeidung von Unstetigkeitsstellen eine Überbeanspruchung der katalytischen Beschichtung, jedoch geschieht dies durch Inkaufnahme der Nachteile infolge der radiusbedingten ungleichmäßigen Abstände der Elektrodenflächen.
Die DE-OS 3 519 272 offenbart eine Elektrodenstruktur, die eine Vielzahl parallel angeordneter Elemente mit rechteckigem Querschnitt verwendet. Ein plattenförmiger Träger mit beidseitigen Ausbuchtungen dient der Befestigung der Elektrodenelemente und als Stromverteiler. Der Querschnitt der rechteckigen Elektrodenelemente soll ein Verhältnis von 1:5 aufweisen. Damit die Gasabzugsfahnen im Bereich des Spaltes nicht miteinander in Berührung kommen und verwirbeln, ist ein relativ großer Spalt zwischen benachbarten Elementen vorgesehen. Dies führt zu einer relativ geringen Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Konstruktionsfläche und zu einer ungleichmäßigen Elektrodenbelastung, insbesondere im Bereich der Kanten der rechteckigen Profile, wo mit einem erhöhten Verschleiß der katalytischen Beschichtung zu rechnen ist. Die gewählte Form des Trägers der Elektrodenelemente, der gleichzeitig Stromverteiler ist, verhindert die Konzentration des Gases im Raum jenseits der reaktiven Elektrodenfläche. Infolgedessen kommt es zu einem hohen Gasanteil im Bereich der Reaktionsfläche verbunden mit erhöhten elektrischen Verlusten.
Eine der voran beschriebenen Elektrodenstruktur sehr ähnliche ist die in der DE-OS 3 519 573 offenbarte Elektrode. Sie besteht gleichfalls aus parallel auf einem Stromverteiler angeordneten Elementen rechteckigen Querschnitts, deren Abstand zueinander einige Millimeter beträgt. Außerdem weisen die der Membran zugewandten Stirnseiten der Elemente eine Vielzahl von Ausnehmungen auf. Die dazwischen befindlichen Stege sind nicht elektrokatalytisch beschichtet und liegen auf der Membran auf. Somit beträgt die zur Verfügung stehende reaktive Fläche nur noch etwa 10 % der Membranfläche. Die Stege können, bedingt durch Relativbewegungen zwischen Elektrode und Membran, lokale Beschädigungen der Membran verursachen.
Aus der DE-OS 2 148 337 ist eine bipolare Mehrfach-Elektrolyse-Zelle bekannt, die in Reihenanordnung eine Vielzahl von profilierten Elektroden aufweist, die sich an dem jeweils zwischen zwei benachbarten Elektroden angeordneten Diphragma abstützen. Eine solche Lösung mit integralen Metallelektroden, die profiliert sind, führt allerdings nicht zu dem gewünschten, geringen Elektrodenabstand und führt zu einem verhältnismäßig niedrigen Flächenumsatz, der den Forderungen nach hoher elektrolytischer Effizienz bei hoher Packungsdichte nicht gerecht wird.
Eine Elektrodenanordnung mit einer Vielzahl dünner, blattartiger Elektrodenelemente, die eng benachbart zueinander angeordnet und an ihrer Rückseite zur Befestigung an Trag- und Stromführungselementen gefalzt sind, ist aus der GB-PS 128 436 bekannt. Bei einer solchen Elektrode bereitet allerdings die hinreichende Gasabfuhr und ein erwünschter Elektrolytaustausch Schwierigkeiten.
Als Vertreter des zweiten Grundtyps gasentwickelnder metallischer Elektroden ist in der DE-OS 2 735 238 eine Elektrode mit vertikalen jalousieartigen Elementen, die durch Herauspressen aus einem Blech erzeugt werden, beschrieben. Diese Elektrodenstruktur verursacht erhebliche Feldstärkeunterschiede und damit stark unterschiedliche Belastungen der Elektrodenfläche. An den der Membran zugewandten Kanten der jalousieartigen Elemente ist ein erhöhter Verschleiß der elektrolytischen Schicht zu erwarten.
Jalousieartige Elemente in überwiegend horizontaler Anordnung sind in DD-PS 250 026 beschrieben worden. Das sehr scharfkantig ausgebildete Jalousieende verursacht eine starke Feldstärkeüberhöhung sowie eine erhebliche mechanische und thermische Belastung der Membran.
Die DE-OS 3 625 506 offenbart eine Elektrode mit einer Anzahl im wesentlichen waagerechter, rechteckiger Öffnungen, denen Brücken- oder Fahnenteile zugeordnet sind. Auch diese Elektrode kann die Ausbildung eines relativ großen Gasblasenanteils im Raum zwischen der Elektrode und der Membran nicht verhindern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Elektrode der eingangs genannten Art anzugeben, die bei kostengünstiger Herstellbarkeit eine gleichmäßige und feingliedrige Struktur aufweisen kann, wobei die Elektrodenstruktur eine wesentliche Herabsetzung der Ohmschen Leistungsverluste und dadurch eine Erhöhung der spezifischen elektrischen Belastung der Elektrode ermöglichen soll. Zugleich soll es die Elektrode vorzugsweise gestatten, den Grad der Gasanreicherung an den Elektrodenflächen gesteigerter Gasproduktion beträchtlich zu verringern.
Die vorgenannte Aufgabe wird bei einer Elektrode der eingangs genannten erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Elektrodenelemente Bestandteile eines wechselseitig gefalteten Flächengebildes sind.
Vorzugsweise besteht die Elektrode aus einer wechselseitig gefalteten Folie mit einer Dicke bis zum Dreifachen eines mittleren Gasblasenablösedurchmessers, wobei die Elektrodenelemente vorzugsweise eine Profilierung aufweisen, die den Abstand benachbarter Elektrodenelemente auf einen den Kapillareffekt hervorrufenden Spalt (Kapillarspalt) fixiert. Um einen Gas- und Elektrolyttransport auch quer zur Elektrodenebene zu gewährleisten, sind im Bereich der Faltkanten der Folie vorzugsweise gleichmäßig verteilte Perforationen vorgesehen. Nach einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung nehmen diese Perforationen in ihrer Summe etwa 80 % bis 90 % der Länge der Faltkanten ein, wobei die Breite der Perforationen der Breite des Kapillarspaltes zwischen den Elektrodenelementen entsprechen soll.
Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße Elektrode durch wechselseitiges Falten von flächigem Endlosmaterial besonders wirtschaftlich herstellbar. Es ist dabei zweckmäßig, alle vorgesehenen Arbeitsgänge, wie z. B. Profilieren, Perforieren, Beschichten, in einem kontinuierlichen Durchlaufverfahren zu realisieren.
Die vorteilhafte Wirkung der erfindungsgemäßen Elektrode besteht insbesondere darin, daß es nicht länger erforderlich ist, eine große Stückzahl von Einzelelementen zu verwenden, dennoch vorzugsweise eine Kapillarspaltelektrode mit sehr hoher Packungsdichte der Elektrodenelemente erhalten werden kann.
Bei einer derartigen Kapillarspaltelektrode beeinflußt die Kapillarwirkung der Elektrode, ausgehend von dem Bereich zwischen den Elektrodenelementen auch die auf den (zumeist abgerundeten) stirnflächengebildeten Gasblasen, so daß diese selbst dann in den Kapillarspalt hineingesaugt werden, wenn zwischen der Elektrode und einem Trennelement (Membran) ein Abstand belassen wurde.
Vorzugsweise ist die Elektrode aber in direkter, spaltfreier Anlage an dem Trennelement.
Die Breite der Elektrodenelemente ist vorzugsweise wesentlich größer als deren Dicke und beträgt zumindest das Zehnfache der Breite des Kapillarspaltes. Dadurch wird in der Elektrode ein zweidimensional wirkendes, kapillares System geschaffen, das das Eintragen von Turbulenzen aus dem Entgasungsraum des Elektrolyten in den Reaktionsraum zwischen der Elektrode und der Membran verhindert. Eine Beeinflussung bzw. Störung des Gasblasenbildungsprozesses und des Gasblasentransportes in den Kapillarspalt ist damit im wesentlichen ausgeschlossen. Der Gastransport durch die Elektrode erfolgt gerichtet, bevorzugt quer zur Elektrodenebene über die kurze Strecke entsprechend der Breite der Elektrodenelemente.
Der Grund hierfür liegt in der erheblichen relativen Volumenvergrößerung im Reaktionsraum infolge des Gasblasenbildungsprozesses. Dies führt dort zu einer Druckerhöhung und Verdrängungsreaktion. In gleichem Maße, wie das Reaktionsgas aus dem Reaktionsraum und der Elektrode gedrängt wird, strömt Elektrolyt durch den Kapillarspalt turbulenzfrei zu den reaktiven Flächen der Elektrode nach, die sich benachbart zu dem Trennelement befinden. Der hohe Elektrolytaustausch verhindert die Verarmung des Elektrolyten auch an seiner Grenzschicht, da der Flüssigkeitstransport aufgrund der Kapillarkräfte unmittelbar auf der Elektrodenoberfläche, d. h. auf der Oberfläche der Elektrodenelemente, erfolgt.
Die charakteristischen Strömungsbedingungen im Kapillarspalt verhindern weitestgehend eine vertikale Bewegung der Gasblasen, ohne diese auszuschließen.
Weitere, bevorzugte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in den übrigen Unteransprüchen dargestellt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles und zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigen
Fig. 1: eine Kathode und eine Anode als Kapillarspaltelektroden mit zwischenliegendem Trennelement Fig. 2: eine maßstabsgetreue Vergrößerung eines Ausschnittes einer Kapillarspaltelektrode mit Darstellung ihrer
Herstellungsweise (Maßstab etwa 8:1), und Fig. 3: einen vergrößerten Ausschnitt A der in Fig. 1 linksseitigen Kapillarspaltelektrode.
Die Elektrode, wie sie in ihrem Aufbau insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, besteht aus einem Flächengebilde, vorzugsweise einer Folie, und wird durch wechselseitiges Falten erzeugt, wobei die gegeneinander gefalteten Flächen einen Winkel von ca. 180° einschließen und somit im wesentlichen parallel angeordnete Elektrodenelemente 1 bilden. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform werden für die Elektrode Folien mit einer Dicke 3 bis zum Dreifachen eines Gasblasenablösedurchmessers verwendet, wobei zwischen den Faltflächen bzw. Elektrodenelementen 1 ein Spalt 4 (Kapillarspalt) belassen ist, der den Kapillareffekt hervorruft. Die Begrenzung bzw. Fixierung des Spaltes 4 erfolgt durch Profilierungen des Folienmateriales, die jedoch in den Figuren nicht dargestellt sind. Um einen Gastransport bevorzugt quer zur Elektrodenebene zu ermöglichen, sind die Faltkanten gleichmäßig mit Perforationen 11 versehen. Diese erstrecken sich in ihrer Summe über etwa 80 % bis 90 % der Faltkantenlänge und besitzen eine Breite, die etwa der Weite des Spaltes 4 entspricht.
Solche Elektroden können als hydrodynamisch „aktiv" wirkende, gasentwickelnde Kapillarspaltelektroden bezeichnet werden. Fig. 1 zeigt zwei Kapillarspaltelektroden 8 als Kathode und Anode mit zwischenliegendem Trennelement 7 (z. B. Membran) im sogenannten Null-Abstand, d. h. die Kapillarspaltelektroden 8 liegen spaltfrei an dem Trennelement 7 an. Die erfindungsgemäße Elektrodenstruktur erlaubt großflächig einen konstanten und geringen Elektrodenabstand zwischen Kathode und Anode, welcher der Dicke des Trennelementes 7 entspricht. Die Anschmiegsamkeit der Kapillarspaltelektrode 8 gewährleistet darüber hinaus eine gleichmäßige Druckverteilung über das Trennelement 7, so daß nicht nur dessen Beschädigung vermieden ist, sondern auch der lonenstrom bzw. Elektrolytstrom unbeeinträchtigt bleibt. Der Raum, der sich an die Elektrodenfläche anschließt, welche dem Trennelement 7 abgewandt ist, dient als Entgasungsraum für den Elektrolyten.
Die Fig. 2 und 3 zeigen vergrößerte, maßstäbliche Ausschnitte der Kapillarspaltelektrode 8 , wobei in Fig. 2 die Herstellungsweise durch Faltung aus einem Endlosband angedeutet ist. Die verwendete Folie besitzt eine Dicke 3 von etwa 30 μίτι. Die durch das Falten der profilierten Folie erzeugten Elemente 1 haben eine Breite von etwa 5 mm und fixieren die Breite des Kapillarspaltes 4 bei etwa 200 μηη. Die in Fig. 3 schraffiert dargestellten Flächen 2 der Elemente 1 stellen Bereiche
besonders hoher elektrolytischer Reaktivität dar. Der flächenspezifische Umsatz dieser Bereiche entspricht ungefähr dem auf den Stirnflächen der Elemente 1. Diese reaktionsstarken, am Stoffumsatz wesentlich beteiligten Flächen 2 erstrecken sich quer zur Elektrodenebene mit einer Tiefe, die etwa der Breite des Spaltes 4 zwischen den Elementen 1 entspricht. Zur besseren Darstellbarkeit wurde die Breite des Kapillarspaltes 4 im Vergleich zu Dicke und Breite der Elemente 1 auf das Dreifache gestreckt dargestellt.
Die Wirkungsweise der Kapillarspaltelektrode ist wie folgt:
Die hohe Anzahl der Elemente 1 der Kapillarspaltelektrode 8 (etwa 40 bis 50 Elemente 1 je cm) bewirkt eine im Vergleich zu herkömmlichen Elektroden hochgradige Vergleichmäßigung der Elektrodenoberfläche. Verbunden damit ist eine adäquate Vergleichmäßigung des elektrischen Feldes sowie der Stromdichtebelastung, so daß eine Überlastung und damit ein frühzeitiger Verschleiß der elektrolytischen Beschichtung vermieden wird. Darüber hinaus ist es gelungen, die an der Reaktion beteiligte Fläche auf einen Wert größer der Konstruktionsfläche zu steigern. Unter günstigen Bedingungen kann das Verhältnis von aktiver Reaktionsfläche zu Konstruktionsfläche etwa bei dem Wert 2 liegen.
Die an den Stirnflächen und den hochreaktiven Flächen 2 der Elemente 1 gebildeten Gasblasen befinden sich im Einflußbereich des Kapillarspaltes 4. Infolge der Gasblasenbildung kommt es im, der vom Trennelement 7 (z. B. Membran) und der Kapillarspaltelektrode 8 begrenzt wird, zu einem Druckaufbau, welcher die Ursache für den Gastransport quer zur Elektrodenebene darstellt. In Fig. 3 wird der Weg einer Gasblase 6 durch die Kapillarspaltelektrode 8 gezeigt. Im gleichen Maße wird der Elektrolyt zwischen Entgasungsraum und Reaktionsraum ausgetauscht. Die Gasblasenbelastung im Reaktionsraum zwischen Elektrode 8 und Trennelement 7 (bei Elektrodenabstand vom Trennelement größer 0) ist äußerst gering. Es gibt praktisch kaum noch im Elektrolyten des Reaktionsraumes frei bewegliche Gasblasen. Diese werden überwiegend unter der Wirkung des Kapillareffektes auf der Elektrodenoberfläche bewegt und in den Kapillarspalt „gesaugt".
Hierdurch kann eine wesentliche Reduzierung des elektrischen Widerstandes des Elektrolyten erreicht werden.
Bei Verwendung der Kapillarspaltelektroden 8 gemäß Fig. 1 im sogenannten Null-Abstand, wobei also die Stirnflächen der Elemente 1 der Elektroden 8 direkt auf dem Trennelement 7 aufliegen, existiert kein über die gesamte Elektrodenfläche sich erstreckender Reaktionsraum. Dieser wird dann gebildet aus der Summe aller Teilräume der Kapillarspalten 4, in denen elektrochemische Reaktionen ablaufen.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß die Breite 5 der Elemente 1 den Bedürfnissen bezüglich eines möglichst geringen Ohmschen Spannungsabfalls im Elektrodenwirkstoff angepaßt werden kann. Die neue Elektrodenstruktur ist besonders für den Einsatz in Gas-Lift-Zellen geeignet.
Im einzelnen wird durch die Elektrode der vorgenannten Art eine Verringerung der Gasblasenbelastung des Elektrolyten zwischen den Elektroden sowie des Gasblasenbedeckungsgrades auf den Reaktionsflächen der Elektroden, sowie während des elektrolytischen Prozesses ein gerichteter Gastransport gewährleistet. Überdies wird das Verhältnis von aktiver Elektrodenfläche zu Konstruktionsfläche verbessert und kommt es zur Herabsetzung lokaler Feldstärkeüberhöhungen und damit zur Ausbildung eines annähernd homogenen elektrischen Feldes zur Vergleichmäßigung der Belastung der zur Reaktion zur Verfügung stehenden Elektrodenfläche.
Entsprechend bestehen die besonderen Vorteile der vorerläuterten Kapillarspaltelektroden mit dem vorbezeichneten Aufbau in einer sehr geringen Gasblasenbelastung des Elektrolyten im Reaktionsraum durch einen gerichteten Gasblasentransport innerhalb der Kapillarspaltelektrode, einem gleichmäßig und feinstrukturierten Elektrodenaufbau mit der Folge einer gleichmäßigen Strombelastung und Auslastung der zur Verfügung stehenden Reaktionsfläche, so daß keine lokale Erosion der Elektrodenoberfläche, insbesondere deren elektrokatalytischer Beschichtung erfolgt. Überdies wird eine mechanisch belastbare, aber dennoch flexible und somit anschmiegsame Elektrodenstruktur geschaffen.
Die besondere Konfiguration der Elektrode aus einem gefalteten Band erlaubt eine äußerst rationelle Fertigung der Elektrode, da es nicht erforderlich ist, eine Vielzahl dünner und damit schwierig zu handhabender Elemente ohne Stoffzusammenhang parallel anzuordnen.

Claims (13)

1. Elektrode für gasentwickelnde elektrolytische Prozesse, bestehend aus einer Vielzahl zueinander im wesentlichen parallel angeordneter Elemente, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (1) Bestandteile eines wechselseitig gefalteten Flächengebildes sind.
2. Elektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde Blech, Folie, Bänder oder dergleichen sind.
3. Elektrode nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (1) zueinander unter Belassung eines den Kapillareffekt hervorrufenden und einen gerichteten Gastransport durch die Elektrode gestattenden Kapillarspaltes (4) angeordnet sind.
4. Elektrode nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (1) zur Begrenzung bzw. Fixierung des Kapillarspaltes (4) profiliert sind.
5. Elektrode nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde eine Folie ist mit einer Dicke bis zum Dreifachen eines mittleren Gasblasendurchmessers einer Gasblase (6), die sich unter den gegebenen Elektrolysebedingungen durch die Kapillarspaltelektrode (8) bewegt.
6. Elektrode nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde im Bereich seiner Faltkanten (10) gleichmäßig verteilte Perforationen (11) aufweist.
7. Elektrode nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationen (11) entlang der Faltkanten (10) in Summa eine Länge besitzen, die 80 % bis 90 % der Länge der Faltkanten (10) entspricht.
8. Elektrode nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Breite (12) der Perforationen (11) der Breite des zwischen den Elementen (1) den Kapillareffekt hervorrufenden Kapillarspaltes (4) entspricht.
9. Elektrode nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Weite des Kapillarspaltes (4) ca. 200 μιη beträgt.
10. Elektrode nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde eine Folie mit einer Dicke (3) von ca. 30 μιτι ist.
11. Elektrode nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (1) eine Breite von ca. 5 mm aufweisen.
12. Elektrode nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillarspaltelektrode (8) direkt spaltfrei an einem Trennelement (7) anliegt.
13. Elektrode nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (1) jeweils einen hochreaktiven Randbereich (2) mit hoher elektrolytischer Reaktivität aufweisen, dessen Breite im wesentlichen der Breite des Kapillarspaltes (4) entspricht.
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