DD263235A1

DD263235A1 - Filter zur eliminierung von mikropartikeln und mikrobiellen bestandteilen der luft und verfahren zu dessen herstellung

Info

Publication number: DD263235A1
Application number: DD30550787A
Authority: DD
Inventors: Ralph-Peter Scholz; Klaus Elmer; Regine Stoebe; Wolfgang Schulle; Dieter Melzer
Original assignee: Medizin Labortechnik Veb K
Priority date: 1987-07-30
Filing date: 1987-07-30
Publication date: 1988-12-28
Also published as: JPS6434418A; HUT50088A; DK419188A; DE3814988A1; DK419188D0

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Filter zur Eliminierung von Mikropartikeln und mikrobiellen Bestandteilen der Luft und das Verfahren zur Herstellung des Filters. Das Filter ist mit einem Fixierelement verbunden und weist in Stroemungsrichtung ausgerichtete durchgaengige Poren mit einem Porenvolumen von 25-40 Vol.-% und einer Porengroesse von 0,2-30 mm auf. Das Verfahren zur Herstellung des Filters basiert auf einem keramischen Werkstoff, wobei unter Zugabe von feinkoernigem Ausbrennstoff mit speziellen Formgebungswerkzeugen das Filter einzeln oder mehrfach gepresst, im Temperaturbereich von 1 200-1 420C einmal oder mehrmals gesintert und anschliessend hydrophobiert wird.

Description

Ausgangspunkt des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Filters ist ein keramischer Werkstoff, wobei unter Zugabe von feinkörnigem Ausbrennstoff mit speziellen Formgebungswerkzeugen das Filter einzeln oder mehrfach gepreßt, im Temperaturbereich von 1 200-1 420⁰C einmal oder mehrmals gesintert und anschließend hydrophobiert wird.

Ausführungsbeispiel

Die erfindungsgemäße Lösung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

Der Anschluß eines Transfusions-oder Infusionsgerätes erfolgt durch einen Einstichdorn, welcher in die Konserve eingestochen wird. Dieser Einstichdorn besitzt ein Flüssigkeitsvolumen, einen Tropfstutzen und ein Lüfterlumen. Die Belüftung der Konserve muß so erfolgen, daß keine Mikroorganismen in die Konserve eindringen können.

In das Lüfterlumen wird deshalb ein Filter, verbunden mit einem Fixierelement, mit einem Montagering so fixiert, daß das einströmende Luftvolumen die Poren des Filters passieren muß. Das Filter besteht im Beispiel aus einer Ronde und hat einen Durchmesser von 4mm, eine Höhe von 1,5 mm und weist ein Porenvolumen von 30VoI.-% auf. Die Herstellung des Filters erfolgt derart, daß aus Magnesium-Aluminium-Silikaten unter Zugabe von Stärkemehl ein Gemisch hergestellt wird, welches mittels eines Formgebungswerkzeuges in Rondenform gepreßt, anschließend in einem Temperaturbereich von 1380⁰C bis 1420°C gebrannt und dann hydropholiert wird.

Das Fixieren des Filters im Lüfterlumen mittels Montagering erfolgt durch Preßpassung, Einschweißen, Einkleben oder Umspritzen. Der Vorteil des erfindungsgemäßen Filters besteht darin, daß es formstabil und geometrisch variabel hergestellt und in verschiedenen Bereichen der Medizintechnik angewendet werden kann.

Weiterhin vorteilhaft ist, daß die Anteile des Ausbrennstoffes bei einer Temperatur von 138O⁰C bis 1420°C völlig ausbrennen, wodurch ein hochporöses, aber festes keramisches Gefüge entsteht.

Claims

-1 - Z63 Z35 Patentanspruch:

1. Filter zur Eliminierung von Mikropartikeln und mikrowellen Bestandteilen der Luft, gekennzeichnet dadurch, daß das Filter mit einem Fixierelement verbunden ist und in Strömungsrichtung ausgerichtete durchgängige Poren mit einem Porenvolumen von 25—40Vol.-% und einer Porengröße von 0,2-30 μπι aufweist.
2. Filter nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß es mit dem Fixierelement im Lüfterlumen fixiert ist.
3. Filter nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß es in variablen Abmessungen und Formen, z. B. Ronden oder Vierecke, herstellbar ist.
4. Verfahren zur Herstellung eines Filters, gekennzeichnet dadurch, daß das Filter aus einem keramischen Werkstoff unter Zugabe von einem feinkörnigen Ausbrennstoff mit speziellen Formgebungswerkzeugen einzeln oder mehrfach gepreßt, im Temperaturbereich von 1 200-1420⁰C einmal oder mehrmals gesintert und anschließend hydrophobiert wird.

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Filter zur Eliminierung von Mikropartikeln und mikrobieilen Bestandteilen der Luft und das Verfahren zu dessen Herstellung. Die Erfindung findet vorzugsweise Anwendung in der Medizintechnik in den Bereichen Transfusionswesen, Intensivtherapie, Anaesthesie und Chirurgie. Sie kann aber auch in anderen Bereichen der Technik angewendet werden.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

In fast allen Bereichen der Medizin sind Prozeßabläufe notwendig, bei denen Flüssigkeiten aus Behältern.zu Patienten oder in andere Behälter überführt werden müssen. Die Übertragung ist dabei häufig erst mit dem gleichzeitigen Be-oder Entlüften der verwendeten Gefäße möglich. Die Luftvolumen, die dabei bewegt werden, sind im Normalfall durch Staub oder Mikroorganismen verunreinigt, so daß es zur Kontamination der ansonsten geschlossenen, sterilen Verhältnisse während des Prozesses kommen kann. Es sind deshalb Übertragungssysteme bekannt, die mit Luftfiltern ausgerüstet sind. Beispielsweise sind Infusionsgeräte mit Schläuchen versehen, über die das Luftvolumen in die Behälter einströmt, deren Eintrittsöffnungen mit medizinischer Watte oder mit Vlies- sowie Schaumstoffmaterial ausgestattet sind. Auch ein Bluttransfusionsmikrofilter ist mit einem wollartigen Filtermaterial ausgestattet (DE-OS 2846302). Diese Filtermaterialien haben den Nachteil, daß sie häufig nur als Staubfilter wirken und für Mikroorganismen durchlässig sind. Weiterhin besteht ständig die Möglichkeit, daß mit der Unterbrechung des Übertragungsprozesses diese Materialien benetzt werden und dann als „Nährboden" für die vorhandenen Mikroorganismen wirken, wodurch eine Kontamination der Übertragungslinie nicht mehr ausgeschlossen werden kann und das Übertragungsbestecksowie die Konserve verworfen werden müssen. Weiterhin sind Membranen aus PTFE, die auf Trägermaterialien aufgesetzt sind sowie Kernspurfilter (KMF) auf der Basis von Polyethylenterephtalat-Folie bekannt (Prospekt SD 899 bG und SD 903G, Fa. Pail, DE). Diese Filtermaterialien sind für den Einsatz bei Be- und Entlüftungsanwendungen bei geringem Differenzdruck geeignet, lassen sich jedoch nur mit hohem Aufwand produzieren. Für die Serienfertigung von medizinischen Einmalgebrauchserzeugnissen besteht außerdem die Notwendigkeit, diese Materialien auf Träger- oder Stützmaterial zu bringen, um die erforderlichen Montagemanipulationen ohne Beschädigung, d. h. ohne mechanische Zerstörung des Filtermaterials oder Kontamination der Filteroberfläche durchführen zu körinen.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, ein Filter zur Eliminierung von Mikropartikeln und mikrobieilen Bestandteilen der Luft zu schaffen, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren einfach herstellbar und zur automatisierten Serienproduktion von medizinischen Bestecken geeignet ist.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines Filters zur Eliminierung von Mikropartikeln und mikrobieilen Bestandteilen der Luft aus einem geeigneten Filtermaterial zu entwickeln, wobei mittels Formgebung und nachfolgendem Brennen einer Masse das Porenvolumen und die Porengröße des Filters sowie eine durchgängige Porosität in Luftströmungsrichtung gestaltet werden. .

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Filter mit einem Fixierelement verbunden ist und vorzugsweise aus einer Ronde besteht, die in Strömungsrichtung ausgerichtete durchgängige Poren mit einem Porenvolumen von 25-40Vol.-% und einer Porengröße je nach Einsatzzweck im Bereich νοη·0,2-30μιη aufweist und für den Einsatz als mikroorganismendichtes sowie nicht benetzbares Be-und Entlüftungsfilter einsetzbar ist.

Es ist zweckmäßig, daß das Filter mit einem Fixierelement im Lüfterlumen fixiert ist. Das Filter kann in variablen Abmessungen und Formen, z. B. Ronden oder Vierecke, hergestellt werden.