DD261536B5 - Automatischer Rueckwaertssenker mit drehrichtungsabhaengig aus-und einklappendem Scheidentraeger - Google Patents

Automatischer Rueckwaertssenker mit drehrichtungsabhaengig aus-und einklappendem Scheidentraeger Download PDF

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DD261536B5
DD261536B5 DD30334287A DD30334287A DD261536B5 DD 261536 B5 DD261536 B5 DD 261536B5 DD 30334287 A DD30334287 A DD 30334287A DD 30334287 A DD30334287 A DD 30334287A DD 261536 B5 DD261536 B5 DD 261536B5
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DD30334287A
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Peter Dipl-Ing Sperling
Ingo Dipl-Ing Weissfloh
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Vem Elektroantriebe Gmbh
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Description

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Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft das rückwärtige Ansenken, Planen, Anfasen oder stufenweise Erweitern von Bohrungen, insbesondere solchen, die nur von einer Seite her zugänglich sind, an der nicht zugänglichen Seite. Dazu dient ein Rückwärtssenker, bei dem ein Schneidenträger in einer Aussparung im Vorderteil der Spindel des Rückwärtssenkers aus- und einklappbar gelagert ist und entsprechend der Drehrichtung automatisch Arbeits- oder Durchführstellung einnimmt.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Aus der DD 255 684 ist ein Rückwärtssenker mit einer Schmiereinrichtung für die Schaftführung des Rückwärtssenkers bekannt, der innerhalb des Werkzeugschaftes Bohrungen und mindestens ein Ventil zur Aufnahme und Abgabe des Schmiermittels besitzt.
Weiterhin ist ein Rückwärtssenker mit in der Bohrung geführter Spindel bekannt, bei dem der Schneidenträger in der Aussparung im Vorderteil der Spindel exzentrisch um eine zur Spindelachse parallele Achse drehbar gelagert ist (DE-AS 1 248). In Durchführstellung befindet sich der Schneidenträger vollständig innerhalb des Spindelquerschnittes, so daß der Rückwärtssenker durch die an der Rückseite zu bearbeitende Bohrung durchgeführt werden kann. Da der Schwerpunkt des Schneidenträgers außerhalb der Spindelachse sowie in Arbeitsdrehrichtung vor der Schwenkachse des Schneidenträgers liegt, klappt dieser unter dem Einfluß von Drehbeschleunigung und Fliehkraft bis zu einem Anschlag nach außen. Damit wird die Arbeitsstellung erreicht. Bei Umkehr der Drehrichtung klappt der Schneidenträger, dessen Schwerpunkt nun hinter der Schwenkachse liegt, infolge der Drehbeschleunigung und seiner Trägheit zurück in die Aussparung der Spindel. Falls er dadurch noch nicht vollständig in die Aussparung geklappt ist, wird er bei Berührung der Bohrungskante, unterstützt durch eine Schräge am Schneidenträger, vollständig eingeklappt. Danach kann der Rückwärtssenker durch die Bohrung aus dem Werkstück zurückgeführt werden.
Dieser Rückwärtssenker ist einfach im Aufbau und arbeitet trotzdem automatisch. Allerdings kann seine automatische Funktion durch anhaftende Späne beeinträchtigt werden. Das kann dazu führen, daß der Schneidenträger bei Beginn der Arbeitsphase die Arbeitsstellung noch nicht vollständig erreicht hat und erst bei Berührung mit der zu bearbeitenden Bohrungskante gewaltsam nach außen in Arbeitsstellung gedrückt und dabei beschädigt wird oder dazu, daß er vor dem Rückführen nicht vollständig in Durchführstellung schwenken kann. Da in der Regel weder nachsehen noch zurückklappen von Hand möglich sind, kann es beim Versuch des Rückführens durch die Bohrung zur Zerstörung des Rückwärtssenkers kommen. Es sind auch Lösungen bekannt, die derartige Gefährdungen durch zwangsweises Schwenken des Schneidenträgers um eine Achse quer zur Spindelachse mittels verschiedener Mechanismen ausschließen (DD-PS 236 272, DD-PS 229 629, DD-PS 234 815, DE-OS 2 625 861, DE-OS 3 429 971). Dabei wird aber das einfache Wirkprinzip des Aus-und Einklappens lediglich durch Kräfte, die aus der Spindeldrehung resultieren, verlassen und durch kompliziertere ersetzt.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, den Rückwärtssenker mit automatisch ausschließlich durch aus der Spindeldrehung resultierende Kräfte aus- und einklappendem Schneidenträger funktionssicherer zu gestalten.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Möglichkeit des Anhaftens funktionsbehindernder Späne am Schneidenträger, an dessen Lagerstellen oder in der Aussparung der Spindel auszuschließen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Rückwärtssenker ein Bohrungssystem in der Spindel erhält, durch das ein Medium zugeführt werden kann. Die Mündung des Bohrungssystems liegt in der Aussparung im Vorderteil der Spindel dem eingeklappten Schneidenträger gegenüber. Als Medium kann sowohl Schmier- und Kühlflüssigkeit als auch Luft zugeführt werden. Besonders bei Verwendung von Luft als Medium kann es vorteilhaft sein, den Schneidenträger planparallel zur Aussparung in der Spindel auszuführen und bei Änderung der Drehrichtung des Rückwärtssenkers auch die Förderrichtung des Mediums umzukehren.
Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Rückwärtssenkers ist folgende:
Mit Beginn der Drehung des Rückwärtssenkers in Arbeitssrichtung wird Medium in das Bohrungssystem gefördert. Dieses tritt in der Aussparung im Vorderteil der Spindel gegenüber dem eingeklappten Schneidenträger aus, trifft auf diesen und unterstützt dessen Ausklappen in Arbeitsstellung. Dann spült das Medium, solange sich der Rückwärtssenker in Arbeitsrichtung dreht, alle Späne aus dem Schwenkbereich des Schneidenträgers nach außen. Dadurch können sich keine Späne anlagern, die die Funktion des Schneidenträgers behindern könnten. Durch Umkehr der Förderrichtung des Mediums bei Umkehr der Drehrichtung des Rückwärtssenkers entsteht ein Unterdruck in der Aussparung, der die letzte, schwierigste Phase beim Zurückklappen des Schneidenträgers in die Durchführstellung unterstützt. Da dieser Unterdruck während des Durchführens des Rückwärtssenkers durch die zu bearbeitende bzw. bearbeitete Bohrung erhalten bleibt, wird die eingeklappte Lage des Schneidenträgers stabilisiert.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der zugehörigen Zeichnung zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Rückwärtssenker und Fig. 2 einen Querschnitt durch das Vorderteil des Rückwärtssenkers mit der Aussparung und dem Schneidenträger in größerem Maßstab.
Der Rückwärtssenker besteht aus der Spindel 1 mit einem zylindrischen Schaft 2 zum Spannen in einem Spannfutter an der Werkzeugmaschine und dem Schneidenträger 3 in einer Aussparung im Vorderteil der Spindel 1. Der Schneidenträger ist in zwei Lagerstellen 4 a und 4 b drehbar gelagert. Im Schaft 2 befindet sich eine zentrische Eintrittsbohrung 5, in die aus der Werkzeugmaschine über ein entsprechend ausgebildetes Spannfutter ein Medium zugeführt werden kann. Die Eintrittsbohrung 5 wird in einer ebenfalls zentrischen, aber engeren Sackbohrung 6 fortgeführt. Das Bohrungssystem wird fortgesetzt mit einer schräg angeordneten Bohrung 7 im Bereich des Schneidenträgers 3, die mit einem Bohrungsverschluß verschlossen ist. Seitlich an dieser Bohrung 7 beginnt eine Anschlußbohrung 9, die in der Aussparung gegenüber dem Schneidenträger 3 und neben dessen Schwenkachse mündet. Diese Anschlußbohrung 9 ist in einem Winkel von 45° zur Anlagefläche der Schneide in Durchführstellung geneigt. Der Schneidenträger 3 ist im Mündungsbereich der Anschlußbohrung 9 planparallel zur Aussparung im Vorderteil der Spindel 1 ausgeführt.
Mit Beginn der Drehung des Rückwärtssenkers in Arbeitsrichtung wird durch die Eintrittsbohrung 5 Luft als Medium in den Rückwärtssenker gefördert. Diese durchfließt das Bohrungssystem mit der Sackbohrung 6 und der schrägen Bohrung 7 und staut sich am Bohrungsverschluß 8. Infolge der sich einstellenden Druckerhöhung durchfließt die Luft schließlich die Anschlußbohrung 9 und trifft hier auf den Schneidenträger 3. Dieser soll bei Rechtslauf Arbeitsstellung und bei Linkslauf Durchführstellung einnehmen. Dementsprechend wird bei Rechtslauf Luft zugeführt und bei Linkslauf abgesaugt. Zu Beginn des Rechtslaufs unterstützt die zugeführte Luft das Herausklappen des Schneidenträgers 3 aus der Durchführlage in die Arbeitslage. Anschließend bläst sie ständig in den Bereich zwischen dem Schneidenträger 3 und der entsprechenden Aussparung der Spindel 1, solange sich die Spindel in Arbeitsrichtung dreht, also wenigstens solange, wie die Späne entstehen. Gleichzeitig wirkt sie kühlend auf die Schneide des Schneidenträgers 3 und auf die zu bearbeitende Kante der zu bearbeitenden Bohrung. Damit wird eine Erhöhung der Zerspanungsleistung möglich. Da die Luftzufuhr erst mit Beendigung der Drehung in Arbeitsrichtung aufhört, ist gewährleistet, daß der Schwenkbereich des Schneidenträgers 3 frei von Spänen bleibt. Mit dem Drehrichtungswechsel kann dieser ungehindert in die Durchführstellung zurückklappen. Da bei Linkslauf Luft angesaugt wird, wird das Einklappen des Schneidenträgers 3 bis zur Anlage an die im Mündungsbereich der Anschlußbohrung 9 planparallele Aussparung in der Spindel 1 bewirkt, was allein durch eine geringe Drehbeschleunigung nicht gewährleistet ist. Durch den Unterdruck wird diese Lage trotz der auftretenden Fliehkraft beibehalten und ein schnelleres und sicheres Durchführen des Rückwärtssenkers durch die Werkstückbohrung ermöglicht.
Bei waagerechter Spindellage wird außerdem verhindert, daß sich der Schneidenträger infolge seiner Schwerkraft bewegt und er klappert.
Es kann auch zweckmäßig sein, als Medium eine Schmier- und Kühlflüssigkeit einzusetzen.
Bezüglich der Verbesserung der Funktionssicherheit tritt die gleiche Wirkung wie bei Verwendung von Luft als Medium ein. Die Kühlwirkung ist noch stärker als bei Luft. Hinzu kommt die Schmierwirkung.

Claims (4)

1. Automatischer Rückwärtssenker mit einer durch die Rückwärtssenkerspindel führenden Bohrung und einem drehrichtungsabhängig ausschließlich durch aus der Spindeldrehung resultierende Kräfte um eine zur Spindelachse parallele Achse aus- und einklappenden Schneidenträger, gekennzeichnet durch ein Bohrungssystem in der Spindel für die Zufuhr eines Mediums, dessen Mündung in einer Aussparung im Vorderteil der Spindel gegenüber dem eingeklappten Schneidenträger liegt.
2. Automatischer Rückwärtssenker nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Kühl- und Schmierflüssigkeit als Medium.
3. Automatischer Rückwärtssenker nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Luft als Medium.
4. Automatischer Rückwärtssenker nach Anspruch 1 und insbesondere Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine zur Aussparung in der Spindel wenigstens im Mündungsbereich des Bohrungssystems planparallele Ausführung des Schneidenträgers und durch Umkehr der Förderrichtung des Mediums bei Umkehr der Drehrichtung des Rückwärtssenkers.
DD30334287A 1987-06-01 1987-06-01 Automatischer Rueckwaertssenker mit drehrichtungsabhaengig aus-und einklappendem Scheidentraeger DD261536B5 (de)

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