DD258754A1

DD258754A1 - Verfahren zur herstellung abgesetzter rohrfoermiger teile

Info

Publication number: DD258754A1
Application number: DD30089787A
Authority: DD
Inventors: Michael Schoebel; Aribert Schwager; Alfred Herrmann; Manfred Meyer
Original assignee: Karl Marx Stadt Tech Hochschul
Priority date: 1987-03-18
Filing date: 1987-03-18
Publication date: 1988-08-03
Also published as: DD258754B1

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einfach oder mehrfach abgesetzter rohrfoermiger Teile, insbesondere Zentrierrohre fuer Textilmaschinenspindeln, wobei relativ grosse Durchmesserunterschiede und verschiedene Wanddicken in einer Arbeitsstufe hergestellt werden koennen. Dieses Ziel wird erfindungsgemaess unter Verwendung einer Matrize und eines Formstempels erreicht, indem der umzuformende Rohrabschnitt so auf einen abgesetzten Formstempel aufgestellt wird, dass ein definiert langer Teil des Rohrabschnittes ueber die Oberkante des Formstempels hinausragt. Dadurch wird gewaehrleistet, dass die Verfahren Freies Einziehen, Durchmesserreduktion mit Dorn, Abstreckgleitziehen und Aufweiten waehrend eines Arbeitshubes der Matrize oder des Formstempels zeitgleich und/oder nacheinander ablaufen.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Bei der Erfindung handelt es sich um ein Umformverfahren zur Herstellung von abgesetzten rohrförmigen Teilen, das insbesondere für die Herstellung von Zentrierrohren für Textilmaschinenspindeln angewendet werden kann.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

Abgesetzte rohrförmige Teile können aus Rohrabschnitten mittels der Verfahren Aufweiten mit dem Dorn oder Einziehen hergestellt werden. Auch ist die Kombination der genannten Verfahren in einem Arbeitsgang möglich. Bei verschiedenen Werkstücken wird in einem bestimmten Bereich zum Beispiel eine erhöhte Festigkeit oder eine verminderte Wanddicke gegenüber anderen Bereichen gefordert. Dies läßt sich dann durch das Verfahren Abstreckgleitziehen realisieren. Um das Verfahren Abstreckgleitziehen durchführen zu können, muß ein Ende des rohrförmigen Teiles eingezogen werden, so daß dieses beim Abstreckgleitziehen auf dem Dorn fixiert werden kann.

In der Patentschrift WP DD 237166A1 wird eine Kombination von Aufweiten und Abstreckgleitziehen beschrieben. Eine ähnliche Kombination wird auch beschrieben in „Technologie der Fertigung von Leichtbauprofilen", VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1979, S.271.

Der Nachteil all dieser Verfahren besteht darin, daß bei stark abgesetzten Teilen mehrere Arbeitsstufen notwendig sind. Bisher ist noch kein Verfahren bekannt, welches die Herstellung solcher Teile in nur einem Arbeitshub gestattet.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung abgesetzter rohrförmiger Teile zu schaffen, mit Hilfe dessen, die Arbeitsproduktivität bei gleichzeitiger Erhöhung der Qualität bei der Herstellung stark abgesetzter rohrförmiger Teile mit unterschiedlichen Wandstärken aus Rohrabschnitten wesentlich gesteigert werden kann.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zur Herstellung von stark abgesetzten rohrförmigen Teilen zu entwickeln, das gestattet, zum Beispiel Zentrierrohre von Textilmaschinenspindeln in einer Arbeitsstufe herzustellen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung abgesetzter rohrförmiger Teile^nsbesondere Zentrierrohre für Textilmaschinenspindeln unter Verwendung eines Formstempels und einer Matrize dadurch gelöst, daß ein definiert langer, zylinderförmiger Rohrabschnitt auf die Fließschulter des abgesetzten Formstempels insbesondere frei aufgestellt wird, wobei ein definiert langer Teil des Rohrabschnittes über die Oberkante des Formstempels hinausragt. Mit Einsetzen des Umformvorganges wird der Rohrabschnitt zunächst zwischen Fließschulter und Matrizenschräge, der zum Formstempel fluchtend angeordneten Matrize zentriert. Der Innendurchmesser der Matrize ist kleiner als der Außendurchmesser des Rohrabschnittes. Dies führt bei Fortsetzung des Umformvorganges dazu, daß der über den Formstempel hinausragende Rohrabschnitt frei eingezogen wird. Dadurch wird erfindungsgemäß erreicht, daß der Innendurchmesser dieses Bereiches des Rohrabschnittes kleiner wird als der Durchmesser des verjüngten Bereiches des Formstempels. Dies bewirkt, daß bei Fortsetzung des Umformvorganges der Rohrabschnitt mit dem frei eingezogenen Bereich auf dem Formstempel hängen bleibt

und der Rohrabschnitt weiterhin eingezogen und zwischen Formstempel und Matrize durch Absteckgleitziehen bearbeitet wird.

Der vor der Matrize abfließende Werkstoff läuft dabei auf den verstärkten Teil des Formstempels auf und weitet .somit den Rohrabschnitt im Schaftbereich auf.

Dies bewirkt, daß den durch das Abstreckgleitziehen entstehenden axialen Zugspannungen axiale Druckspannungen entgegenwirken, welche den Werkstofffluß positiv beeinflussen.

Erfindungsgemäß wird erreicht, daß die Fertigungsverfahren freies Einziehen, Einziehen mit dem Dorn, Abstreckgleitziehen und Aufweiten von Rohren in einer Arbeitsstufe realisiert werden können. Durch die Überlagerung desEinziehensmitdem Abstreckgleitziehen wird erfindungsgemäß erreicht, daß bei einer wesentlichen Steigerung der Arbeitsproduktivität abgesetzte Rohre in hoher Fertigungsqualität bei starker Kaltverfestigung hergestellt werden können.

Ausführungsbeispiel

Anhand eines Ausführungsbeispieles soll die Erfindung zur Herstellung von abgesetzten rohrförmigen Teilen insbesondere Zentrierrohren näher erläutert werden

Die Zeichnungen zeigen

Fig. 1: Vorrichtung zur Herstellung von abgesetzten rohrförmigen Teilen Fig. 2: Stadien bei der Herstellung von abgesetzten rohrförmigen Teilen

Wie Fig. 1 zu entnehmen ist, wird ein Rohrabschnitt 1 auf die Fließschulter 2 eines Formstempels 3 aufgestellt. Dabei ragt der Rohrabschnitt 1 um eine definierte Länge L über die Oberkante 4 des Formstempels 3 hinaus. Zu Beginn des Umformvorganges kommt es zunächst zum Einziehen des überstehenden Bereiches L.

Fig. 2 zeigt den Werkzeugaufbau unmittelbar vor Beginn der Arbeitsstufe. Die Matrize 5 sitzt bereits auf dem umzuformenden Rohrabschnitt 1 auf.

In Fig. 2 B ist zu sehen, wie nach Einsetzen des Umformvorgangesein Ende des Rohrabschnittes 1 durch die Matrize 5 frei eingezogen wurde, was bewirkt, daß bei Erreichen des Innendurchmessers 6 der Matrize 5 der Oberkante 4 des Formstempels 3 das Werkstück auf der Oberkante 4 hängenbleibt und der weitere Umformvorgang durch Abstreckgleitziehen und Durchmesserreduktion bestimmt ist.

Weiterhin ist Fig. 2 B zu entnehmen, daß mit Beginn der Arbeitsstufe ebenfalls ein Aufweiten des anderen Endes des Rohrabschnittes 1 auf der Fließschulter 2 des Formstempels 3 erfolgt.

Fig.3Cistzu entnehmen, daß der beim Abstreckgleitziehen vorder. Matrize 5 abfließende Volumenanteil des Rohrabschnittes 1 über die Fließschulter 3 auf den verstärkten Dornabschnitt aufgeweitet wird.

Claims

Verfahren zur Herstellung abgesetzter rohrförmiger Teile, insbesondere Zentrierrohre für. Textilmaschinenspindeln aus Rohrabschnitten unter Verwendung eines Formstempels und einer Matrize, dadurch gekennzeichnet, daß ein definiert langer, zylinderförmiger, bodenloser Rohrabschnitt (1) auf die definiert gestaltete Fließschulter (2) des Formstempels (3) insbesondere frei aufgestellt wird, wobei ein definiert langer Teil (L) des Rohrabschnittes (1) über die Oberkante (4) des Formstempels (3) hinausragt und danach in einer Arbeitsstufe, die aus einer Überlagerung der an sich bekannten Verfahren Freies Einziehen, Durchmesserreduktion mit Dorn, Abstreckgleitziehen und Aufweiten besteht, mittels einer an sich bekannten Matrize (5), deren Innendurchmesser (6) zum Außendurchmesser (D) des Rohrabschnittes (1) in einem definierten Verhältnis steht und eines insbesondere abgesetzten Formstempels (3), dessen Durchmesser des verjüngten (7) und verstärkten (8) Bereiches zum Innendurchmesser (d) des Rohres in einem definierten Verhältnis stehen, umgeformt wird.

Hierzu
2 Seiten Zeichnungen