DD257608A1 - Vorrichtung zum absaugen von schlicker aus keramischen giessformen - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung zum Absaugen von Schlicker aus keramischen Giessformen mittels verstellbarem mit Vakuum beaufschlagtem Saugrohr (4), welches an einem Grundgestell (12) befestigt und mit Zwischenbehaelter (8) beweglich befestigt sowie entsprechend der technologischen Taktzeiten horizontal gesteuert bewegt wird. Erfindungsgemaess ist Saugrohr (4) mit Blende (5) am unteren Rohrende ausgefuehrt, um aufgrund der damit erzeugten Verwirbelung ein Ansetzen des Restschlickers (3) im Saugrohr (4) zu vermeiden. Zur Vermeidung von Strukturenbildung am Scherben ist Saugrohr (4) doppelwandig ausgefuehrt wobei das aeussere Rohr (6) vor dem unteren Ende des Saugrohres (4) endet und oben und unten zwecks Luftfuehrung offen ist. Oben schliesst das aeussere Rohr (6) mit Abdeckung (13) in Funktion schluessig auf der Giessform (1) ab. Abdeckung (13) regelt gleichzeitig die endgueltige Eintauchtiefe des Saugrohres (4) in Giessform (1). Erfindungsgemaess taucht Saugrohr (4) in Funktion nicht in den Restschlicker (3) ein.
Description
Hierzu 2 Seiten Zeichnungen
Die Erfindung ist anwendbar bei der Herstellung keramischer Artikel nachdem Hohlgießverfahren, wo nach einertechnologisch bestimmten Standzeit der restliche Schlicker ausgegossen wird. Die technische Lösung ist sowohl in automatisierten Gießlinien als auch an Handarbeitsplätzen einsetzbar.
Einschlägige technische Lösungen sehen bisher das Entfernen des Restschlickers aus Gießformen durch Kippen der Gießform und dadurch Auslaufen des Restschlickers vor. Diese Lösung schließt die Manipulation der Gießform ein und erfordert dadurch mechanischen und hydraulischen bzw. pneumatischen Maschinenaufwand.
Weitere bekannte Lösungen legen das Absaugen von Restschlicker mittels Vakuum dar. Dabei muß die Gießform an ein stationäres Absaugrohr herangeführt werden, wobei die Gießform zur Verbesserung des Effektes geringfügig schräg geneigt wird (siehe SU-US 284901,SU-US 234194, SU-US 199734 und SU-US 103036).
Der Erfindung am nächsten ist die in DE-OS 2315495 offenbarte Lösung zum Absaugen von Restschlicker bei der Herstellung von keramischen Gußstücken, insbesondere Klosettbecken. Gemäß DE-OS 2315495 verbleibt die Gießform in ihrer Ausgangsstellung, und das an ein Vakuum angeschlossene Saugrohr wird mittels Mechanismus in die Gießform eingefahren. Ziel der offenbarten Lösung ist aber nicht das Entleeren des Restschlickers durch Absaugen, sondern nur das erzeugnisbedingte Absenken des Schlickerspiegels. Das Saugrohr bzw. der Saugrüssel kann nur mittels Schwenkbewegung abwärt bewegt werden. Ein technologisch exakter Entleereffekt wird mit dieser vorliegenden Lösung nicht erreicht.
Ziel der Erfindung ist es, keramische Gießformen ohne Manipulation derselben exakt und unter Einhaltung technologisch vorgegebener Zeiten automatisch zu entleeren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unabhängig von der Geometrie der Hohlgußartikel aus den Gießformen den Restschlicker exakt mittels Vakuum abzusaugen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß mittels doppelwandigem Saugrohr, dessen äußerer Durchmesser durch die Artikelöffnung der Gießartikel bestimmt und das schlüssig mit der Gießform verbunden ist, mit Vakuum der Restschlicker abgesaugt wird. Dabei wird das erfindungsgemäße Saugrohr taktmäßig bis kurz über den Schlickerspiegel in die Gießform eingeführt und saugt mittels Vakuum den Restschlicker ab, der in einem Zwischenbehälter gesammelt wird. Nach vollständigem Absaugen des Restschlickers wird das Vakuum kurzzeitig abgeschaltet und die im Zwischenbehälter gesammelte Schlickermenge dem betrieblichen Rücklaufsystem zugeführt. Das Saugrohr berührt erfindungsgemäß den Schlickerspiegel nicht, um zusätzliche Verunreinigungen, z. B. Schlickerreste von außen und Pfropfenbildung in der Saugleitung, zu vermeiden und durch das sich bildende Schlicker-Luft-Gemisch einen größeren Förderstrom zu erhalten. Die doppelwandige Ausgestaltung des Saugrohres hat zum Ziel, mögliche Strukturbildung am nicht abgestumpften Scherben durch die enorme Luftbewegung zu verhindern. Die in den Hohlkörper durch den Ringspalt einströmende Luft wird im Mantel entlang des Saugrohres zwangsgeführt und kommt mit dem frischen Scherben nicht in Berührung. Eine bevorzugte Variante mit dem gleichzeitigen Effekt, die Abstumpfzeit des Scherbens zu verkürzen und Strukturen zu vermeiden, ist, die durch das Saugrohr geförderte Luft durch eingespeiste Warmluft zu ersetzen.
Durch die einstellbare, ungleichförmige Hubbewegung des Saugrohres lassen sich kritische Geometrien des Formlinge (Bord, Henkelansätze, Wülste, spezielle Reliefs etc.) durch eine optimale Förderleistung des Schlickers qualitätsgerecht (ohne Schlieren, Nasen usw.) ausbilden. Wird der Bewegungsablauf des Saugrohres und damit die Fördermenge des Schlickers für eine entsprechende technologische Zeit unterbrochen, ist es möglich, die Formgebungsarten Hohl- und Vollguß partiell am Rohling zu kombinieren, was einige neue Gesichtspunkte in der Gestaltung von Gefäßen zuläßt.
-2- Zb/ ÖU8
Das Saugrohrende wird mit einer Blende versehen, die auch als Einlaufdüse ausgebildet sein kann, dadurch erhöht sich die Förderleistung, und derVerschmutzung im Inneren des Rohres, besonders am Rohrausgang, wird wiederum entgegengewirkt.
Durch die Spaltwirkung zwischen Körperboden und Blende wird ein höherer Entleereffekt, besonders im Fußbereich, erzielt. Bei geringer Taktfolge der zu entleerenden Formen kann im Gegensatz zu oben aufgeführter Beschreibung auch eine kontinuierliche Förderung des Restschlickers erfolgen. Zu diesem Zweck wird das Vakuum durch einen Strahlapparat (Inflektorprinzip) erzeugt, der verfahrensbedingt stetig fördern kann.
Ausführungsbeispiel
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird anhand der Figuren 1 und 2 näher erläutert:
Figur 1: Seitenansicht der Vorrichtung mit Gießform und Zwischenbehälter Figur 2: Querschnitt Saugrohr mit Gießform
An einem Grundgestell 12 sind der Zwischenbehälter 8 und Saugrohr 4 entsprechend Figur 1 angeordnet. Der Zwischenbehälter 8 ist am oberen Ende mit Vakuumteil 9 verschlossen, und am unteren Ende ist Ablaßventil 10 angeordnet. Saugrohr 4 ist am Grundg.estell 12 und mit dem Zwischenbehälter 8 beweglich verbunden. Saugrohr 4 befindet sich zentrisch über Gießform 1. Erfindungsgemäß ist Saugrohr 4 wie folgt ausgebildet. Am unteren Ende wird,Saugrohr4 mit Blende 5 abgeschlossen und ist doppelwandig ausgeführt, wobei das äußere Rohr 6 vor dem unteren Ende von Saugrohr 4 endet und oben mit Abdeckung 13 schlüssig auf der Gießform abschließt. Eine Variante, insbesondere bei Verwendung von Warmluft, verbindet das äußere Rohr 6 schlüssig mit Saugrohr 4, wobei über Abdeckung 13 eine gesonderte Öffnung 7 für die Zuführung der Warmluft angeordnet ist. Eine weitere Variante, insbesondere bei großen Öffnungen der keramischen Gießkörper wie z. B. zylindrische Kannen, ist die einfache Ausführung des Saugrohres 4, d. h. ohne äußeres Rohr 6.
In Ruhestellung befindet sich Saugrohr 4 über ,Gießform 1. In Abhängigkeit der technologischen Taktzeiten wird mittels elektrischem Antrieb Ablaßventil 10 am Zwischenbehälter 8 geschlossen und somit Zwischenbehälter 8 und Saugrohr 4 mit Vakuum beaufschlagt. Mit dem Startimpuls über den elektrischen Antrieb, der stufenlos regelbar ist, wird Saugrohr 4 in üblicher Weise in die Gießform 1 bis über den Restschlickerspiegel 3 und bei weiterer Abwärtsbewegung des Saugrohres 4 der Restschlicker 3 abgesaugt. Zirka 5 mm über dem Boden des Scherbens 2 bleibt Saugrohr 4 durch Abdeckung 13 begrenzt stehen. Erfindungswesentlich ist dabei, daß Saugrohr 4 nicht in den Restschlicker 3 eintaucht. Blende 5 vermeidet aufgrund der erzeugten Verwirbelung durch die Einengung des Saugrohres 4 starkes Ansetzen des Restschlickers 3 im Saugrohr 4 und beeinflußt die Förderleistung mengenmäßig positiv.
Die durch d ie doppelwandige Ausführung des Saug roh res 4 einströmende zwangsgeführte Luft wirkt der Strukturenbildung am Scherben im unteren Bereich entgegen. In Abhängigkeit von der Geometrie des Gießkörpers bzw. der Gießform wird bei großvolumigen Gießformen über Öffnung 7 Warmluft gezielt zugeführt und auf diese Weise die Abstumpfzeit des Scherbens wesentlich gesenkt. Mit Erreichen des Absaugens der gesamten Menge des Restschlickers 3 fährt Saugrohr 4 aus der Gießform 1 wieder heraus, und durch kurzzeitiges Abschalten des Vakuums über Vakuumventil 9 wird Ablaßventil 10 geöffnet, RestschlickerSausdemZwischenbehälterSabgelassenunddem Produktionsprozeß wieder zugeführt. Zwischenbehälter 8 und Saugrohr 4 werden anschließend erneut mit Vakuum beaufschlagt und somit betriebsbereit gemacht. Der Zyklus beginnt von vorn, und aus der nächsten Gießform 1 wird der Restschlicker 3 abgesaugt. Zur Gewährleistung einer minimalen Entleerzeit ist Zwischenbehälter 8 als Rohr ausgebildet mit einem d-h-Verhältnis d<äh.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Absaugen von Restschlicker ist am Einzelbeispiel erklärt, kann aber problemlos batteriemäßig, d.h. mehrere hintereinander angeordnet, angewendet werden.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Absaugen von Schlicker aus keramischen Gießformen mittels verstellbarem mit Vakuum beaufschlagtem Saugrohr, welches an einem Grundgestell befestigt und mit einem Zwischenbehälter beweglich verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende des Saugrohres(4) Blende (5) angeordnet und um Saugrohr (4) ein äußeres Rohr (6), welches nach oben und unten offen ist, mit auf der Oberkante der Gießform schlüssig aufsitzender Abdeckung (13) angeordnet ist, wobei das äußere Rohr (6) vor dem unteren Ende des Saugrohres (4) endet.
-1 - COI OUÖ
Patentansprüche:
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das äußere Rohr (6) oben geschlossen und über Abdeckung (13) Öffnung (7) angeordnet ist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Saugrohr (4) ohne äußeres Rohr (6) verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD29998087A DD257608A1 (de) | 1987-02-18 | 1987-02-18 | Vorrichtung zum absaugen von schlicker aus keramischen giessformen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DD29998087A DD257608A1 (de) | 1987-02-18 | 1987-02-18 | Vorrichtung zum absaugen von schlicker aus keramischen giessformen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DD257608A1 true DD257608A1 (de) | 1988-06-22 |
Family
ID=5586878
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DD29998087A DD257608A1 (de) | 1987-02-18 | 1987-02-18 | Vorrichtung zum absaugen von schlicker aus keramischen giessformen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DD (1) | DD257608A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2008050005A2 (fr) * | 2006-10-25 | 2008-05-02 | Elmeceram | Procede et dispositif de fabrication d'un recipient en ceramique |
DE102021132136A1 (de) | 2021-12-07 | 2023-06-07 | Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung keramischer Faserkomposite mit variabler Geometrie |
-
1987
- 1987-02-18 DD DD29998087A patent/DD257608A1/de unknown
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2008050005A2 (fr) * | 2006-10-25 | 2008-05-02 | Elmeceram | Procede et dispositif de fabrication d'un recipient en ceramique |
WO2008050005A3 (fr) * | 2006-10-25 | 2008-12-18 | Elmeceram | Procede et dispositif de fabrication d'un recipient en ceramique |
DE102021132136A1 (de) | 2021-12-07 | 2023-06-07 | Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung keramischer Faserkomposite mit variabler Geometrie |
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