DD256188A1 - Verfahren zur untersuchung von werkstoffrissen in bauteilen - Google Patents

Verfahren zur untersuchung von werkstoffrissen in bauteilen Download PDF

Info

Publication number
DD256188A1
DD256188A1 DD29848986A DD29848986A DD256188A1 DD 256188 A1 DD256188 A1 DD 256188A1 DD 29848986 A DD29848986 A DD 29848986A DD 29848986 A DD29848986 A DD 29848986A DD 256188 A1 DD256188 A1 DD 256188A1
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
crack
component
sound
load
components
Prior art date
Application number
DD29848986A
Other languages
English (en)
Inventor
Wilfried Storch
Thomas Palm
Manfred Leistner
Original Assignee
Bergmann Borsig Veb
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bergmann Borsig Veb filed Critical Bergmann Borsig Veb
Priority to DD29848986A priority Critical patent/DD256188A1/de
Publication of DD256188A1 publication Critical patent/DD256188A1/de

Links

Landscapes

  • Investigating Strength Of Materials By Application Of Mechanical Stress (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Untersuchung von Werkstoffrissen in Bauteilen beliebiger Bauart, wie es auf dem Gebiet der Werkstoffpruefung im allgemeinen Maschinenbau und Stahlbau zur Qualitaetssicherung angewendet wird. Ein mit werkstoffcharakteristischen Geraeuschen der Materialtrennung geeichtes Schallemissionsgeraet ist schalleitend an das zu pruefende und entsprechend seinen Betriebsbedingungen belastete Bauteil anzuschliessen. Der unter der Belastung von einem Werkstoffriss ausgehende Rissschall wird gemessen, registriert, und unter Zuhilfenahme geeigneter Mittel sind die risstechnischen Groessen, die dazu erforderlichen Kraefte und die Bauteilbelastbarkeit zu bestimmen.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Untersuchung von Werkstoffrissen in Bauteilen beliebiger Bauart, wie es auf dem Gebiet der Werkstoffprüfung im allgemeinen Maschinen-und Stahlbau zur Qualitätssicherung angewendet wird. Neben solchen Bauteilen wie beispielsweise Druckbehälter, Streben und Wellen ist es auch möglich, Gußblöcke bereits während des Erstarrungsprozesses auf Spannungsrisse zu untersuchen.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Bei ausreichend hohen Spannungen oder während der Belastung von Bauteilen durch mechanische Wechselbeanspruchung breiten sich im Gefüge des Werkstoffes Risse aus. Diese müssen erkannt und ihre Lage und Größe im Bauteil bestimmt werden. Gleichzeitig sind neben dem Nachweis Untersuchungen über das Rißwachstum durchzuführen, um Inspektionszeiten festzulegen und die Funktionstüchtigkeit zu gewährleisten. Dies erfolgt üblicherweise mit dem Impuls-Echo-Verfahren eines entsprechenden Ultraschallgerätes, wie es im Buch „Werkstoffermüdung" S.263ff., I.Auflage,Autorenkollektiv, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig von 1976 beschrieben ist.
Per Riß bildet eine Grenzfläche für die Schallwellen und reflektiert diese. Aus der Höhe der Zwischenechos ist die Größe der Rißfläche bestimmbar, wobei die beste Nachweismöglichkeit dann besteht, wenn die Schallwellen senkrecht zur Rißfläche einfallen. Die Verfolgung des Rißwachstums ist ebenfalls möglich. Dazu wird der Ultraschallschwinger an einer Kompaktzugprobe anliegend entsprechend dem wachsenden Riß über eine Motor-Getriebe-Anordnung mitgeführt, und das angeschlossene Registriergerät speichert die Rißlänge in Abhängigkeit von der Zeit oder den Lastspielen. Das Grundprinzip dieses Meßverfahrens besteht darin, erzeugte Ultraschallwellen in das Werkstück einzuleiten, die Schallwellen nach ihrem Austritt wieder aufzufangen und anhand ihrer Schwächung — beim Durchschallungsverfahren — bzw. der Stärke ihrer Zwischenechos — beim Impuls-Echo-Verfahren — den Rißnachweis zu führen oder die Rißgröße zu bestimmen. Für große oder konstruktiv abgesetzt gestaltete Bauteile sowie unter Lastbedingungen im Werkstattbetrieb sind diese statischen Meßverfahren denkbar ungeeignet. Liegt der Riß in Ausbreitungsrichtung der Schallwellen, so ist seine Größe nicht exakt bestimmbar und ein Rißfortschritt nicht nachzuweisen. Dieser Nachteil tritt insbesondere dann auf, wenn die Werkstückkontur eine zusätzliche feste Einspannung des Schallkopfes senkrecht zur Rißfläche nicht erlaubt und die Schallwellen den Riß nur ungenügend erfassen.
Ein Prüfen der Bauteile unter Betriebsbedingungen bzw. Produktionsbelastung, wie sie beispielsweise bei Druckbehältern, Lagergehäusen und statisch belasteten Tragelementen oder Stützen gewünscht wird, ist aus den genannten Gründen ebenfalls nicht möglich. Damit kann auch keine exakte Aussage über die zulässige Belastbarkeitsgrenze getroffen werden.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht darin, Rißuntersuchungen an Werkstücken mit komplizierten Bauteilfo?men unter Betriebsbedingungen zu ermöglichen und eine verbesserte Aussage über die Rißgröße, das Rißwachstum und die zulässige Belastbarkeit zu erhalten.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, das die vorgenannten Mängel beseitigt, indem unter realen Betriebsbedingungen die tatsächlichen Rißverhältnisse inihrer Entstehung und Entwicklung erfaßt werden und die Grundlage der Auswertung bilden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch folgende Verfahrensschritte gelöst:
1. Das Schallemissionsmeßgerät ist mit den bei Zugbelastung auftretenden werkstoffcharakteristischen Geräuschen der Materialtrennung eines Gefügerisses im Moment des Werkstoffanrisses und für den Zeitraum des Rißfortschrittes zu eichen, wobei die dazu verwendete Kompaktzugprobe aus einem dem Prüfobjekt werkstoffgleichem, vorzugsweise jedoch werkstoffidentischem Material besteht.
2. Das Schallemissionsmeßgerät ist schalleitend mit dem zu prüfenden Bauteil zu verbinden.
3. Das Bauteil ist entsprechend seinen Betriebsbedingungen, z. B. Druck und Temperatur, zu belasten.
4. Die von einem vorhandenen Riß bzw. die von einem neuen Anriß ausgehenden Schallsignale der Gefügetrennung sind in Abhängigkeit der eingeleiteten Belastung zu messen und zu registrieren.
5. Die registrierten Schallsignale sind mit geeigneten Mitteln wie Vergleichstafeln oder rechentechnisch auszuwerten, wobei aus dem Schallsignal unter Berücksichtigung der zu seiner Erzeugung notwendigen Bedingungen und Parameter, wie Werkstoffidentität oder -gleichheit, rißauslösende Kraft, Rißwachstumskraft und Rißflächengröße, die Rißgröße, der Rißfortschritt und die Bauteilbelastbarkeit zu ermitteln ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die werkstoffcharakteristische Schallabgabe bei der Entstehung und beim Wachstumsfortschritt von Gefügerissen im Werkstoff zur Messung der Rißparameter Rißlänge, Rißflächengröße und Rißfortschritt genutzt. Gleichzeitig ist über die zur Rißentwicklung führende eingeleitete Kraft die Belastbarkeit des Bauteils
feststellbar. '
Der Rißschall ist in seiner Stärke direkt abhängig von der schallabgebenden Rißflächengröße, und diese läßt eine sichere Bestimmung der dazu erforderlichen Kraft zu.
Die im mikro- oder makroskopischen Größenbereich liegenden Risse bilden erst dann eine Gefahr für das Bauteil, wenn unter Funktionsbelastung ein Rißwachstum eintritt, das über die analogen Schalisignale mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gemessen wird.
Dieses Verfahren weist gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil auf, daß es als dynamisches Meßverfahren die Rißentwicklung unter realen Verhältnissen und Betriebsbedingungen direkt über den werkstoffcharakteristischen Rißschall verfolgt und die gewünschten Parameter bestimmt. Selbst kleinste, im Werkstoff eingeschlossene Innenrisse sind unabhängig von ihrer Lage im Werkstück oder einer geometrisch komplizierten Werkstückkontur leicht feststellbar.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Als zu prüfendes Bauteil wurde ein Druckbehälter gewählt. Das mit den werkstoffcharakteristischen Rißgeräuschen geeichte Schallemissionsmeßgerät ist über einen schalleitenden Anschluß mit dem zu prüfenden Druckbehälter zu verbinden. Der Anschluß ist stoff-oderformschlüssig fest am Druckbehälter angebracht. Nach erfolgter Belastung durch Druck Und Temperatur mißt das Schallemissionsmeßgerät die bei einem Werkstoffanriß oder die bei einem Rißwachstum auftretenden Schallsignale in ihrer Stärke. Ein Vergleich dieser . charakteristischen Größe mit den aus Kompaktzugproben ermittelten Werten ermöglicht in der tabellarischen oder rechentechnischen Auswertung die exakte Bestimmung der Rißkenngrößen und die Belastbarkeit des Behälters. Das Verfahren ist gleichfalls anwendbar zurRißuntersuchung torsionsbeanspruchter Maschinenteile und der Überwachung des Erstarrungsprozesses von Gußblöcken und Gußteilen durch Registratur von Spannungsrissen bei Änderung der Gitterstruktur.
AlsweitereVorteilesind die leichte Anwendbarkeit des Verfahrens, sein universeller Einsatz in Werkstatt und Labor und die hohe und reale Aussagekraft der Meßergebnisse über den Bauteilzustand und die Rißgefährlichkeit zu nennen. Dabei werden bereits Werkstoffanrisse während ihrer Entstehung in mikroskopischer Größe registriert und bemessen, für die bisher noch keine weiteren Nachweisverfahren existieren.

Claims (3)

1. VerfahrenzurUntersuchung von Werkstoffrissen in Bauteilen mit einem Schallemissionsmeßgerät, gekennzeichnet dadurch, daß das Schallemissionsmeßgerät mit den charakteristischen Geräuschen der Materialtrennung einer Anrißbildung und des Rißwachstums aus einer dem Bauteil werkstoffidentischen Kompaktzugprobe geeicht ist, schal leitend mit dem Bauteil verbunden ist und nach oder während der zunehmenden Belastung des Bauteils entstehende Schallsignale des Werkstoffanrisses oder des Rißfortschrittes, in Abhängigkeit der Belastung gemessen, registriert und ausgewertet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Eichung mit einer werkstoffgleichen Kompaktzugprobe erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß während der Eichung die rißauslösende Kraft, die Rißwachstumskraft und die Rißflächengröße gleichzeitig mit dem analogen Schallsignal gemessen und registriert werden.
DD29848986A 1986-12-24 1986-12-24 Verfahren zur untersuchung von werkstoffrissen in bauteilen DD256188A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD29848986A DD256188A1 (de) 1986-12-24 1986-12-24 Verfahren zur untersuchung von werkstoffrissen in bauteilen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD29848986A DD256188A1 (de) 1986-12-24 1986-12-24 Verfahren zur untersuchung von werkstoffrissen in bauteilen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DD256188A1 true DD256188A1 (de) 1988-04-27

Family

ID=5585704

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD29848986A DD256188A1 (de) 1986-12-24 1986-12-24 Verfahren zur untersuchung von werkstoffrissen in bauteilen

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD256188A1 (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102008002484A1 (de) Verfahren zum Prüfen eines Schwingungsdämpfers eines Kraftfahrzeugs im eingebauten Zustand sowie Schwingungsdämpfer-Prüfsystem für ein Kraftfahrzeug
DE3787825T2 (de) Verfahren zur Messung von Restspannungen im Stoff eines Prüfobjektes.
WO2014202275A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur defektgrössenbewertung mittels saft (synthetic aperture focussing technique)
DE2653360C3 (de) Verfahren und Einrichtung zur Qualitätsprüfung von Eisengußstücken
EP2052246A1 (de) Verfahren zum prüfen der gefügestruktur einer schweissverbindung
DE69305052T2 (de) Vorrichtung für ultraschallmessungen
DE3802138A1 (de) Nachweissystem fuer materialfehler
DE3005624A1 (de) Stossspiel-messvorrichtung
DD256188A1 (de) Verfahren zur untersuchung von werkstoffrissen in bauteilen
DE4233958C2 (de) Verfahren zur Gefüge-Zustandsermittlung von Gestein
EP1466157B1 (de) Vorrichtung zur schwingungsarmen kraftmessung bei schnellen, dynamischen zugversuchen an werkstoffproben
DE102016112654B3 (de) Werkstoffprobe, Verfahren zum Festlegen einer Probengeometrie, Verfahren zum Ermitteln eines Werkstoffverhaltens und/oder von Werkstoffkennwerten, Spannungs-Dehnungs-Kurve eines Werkstoffs und Produkt
WO2003073122A1 (de) Verfahren zur erfassung von durch den aufprall von fremdkörpern verursachten beschädigungen an raumfahrzeugen
WO2021004851A1 (de) Verfahren zur prüfung eines faserverbundbauteils, vorrichtung, computerprogramm und maschinenlesbares speichermedium
DE2053657C3 (de) Vorrichtung zur Schwingungsprüfung von Materialproben
DE10258335A1 (de) Verfahren zur Untersuchung der Betriebsfestigkeit einer Kfz-Einrichtung auf einem Prüfstand
EP0895089B1 (de) Einrichtung zur Bestimmung der Drehzahl einer Brennkraftmaschine
DD250579A1 (de) Verfahren zur ermittlung der risseinleitungszaehigkeit beim instrumentierten kerbschlagbiegeversuch
DE102014222386A1 (de) Diagnose- und Prüfungsverfahren von Krafteinleitungspunkten an Faserverbundbauteilen
DD265698A1 (de) Verfahren zur bestimmung der rissbestaendigkeit von schweissverbindungen
DE10015027B4 (de) Verfahren zur Ausfallerkennung von schwingenden Bauteilen
DD260131A1 (de) Verfahren zur zerstoerungsfreinen guetekontrolle von kohlenstofferzeugnissen
WO1987005105A1 (fr) Procede et dispositif pour controler l'etancheite d'une canalisation souterraine
EP0843164A2 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Körperschall-Güteprüfung
DD293647A5 (de) Verfahren zum Nachweis der Rißfreiheit von Bauteilen mittelsSchallemissionsanalyse