DD254893A5 - Verfahren, anlage und mittel zum entfernen einer hochbestaendigen reaktionsschicht von einem gegenstand - Google Patents

Verfahren, anlage und mittel zum entfernen einer hochbestaendigen reaktionsschicht von einem gegenstand Download PDF

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DD254893A5 DD29426386A DD29426386A DD254893A5 DD 254893 A5 DD254893 A5 DD 254893A5 DD 29426386 A DD29426386 A DD 29426386A DD 29426386 A DD29426386 A DD 29426386A DD 254893 A5 DD254893 A5 DD 254893A5
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Stefan Meinhardt
Norbert Morgenstern
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Meinhardt,Stefan,De
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    • B44DECORATIVE ARTS
    • B44DPAINTING OR ARTISTIC DRAWING, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; PRESERVING PAINTINGS; SURFACE TREATMENT TO OBTAIN SPECIAL ARTISTIC SURFACE EFFECTS OR FINISHES
    • B44D3/00Accessories or implements for use in connection with painting or artistic drawing, not otherwise provided for; Methods or devices for colour determination, selection, or synthesis, e.g. use of colour tables
    • B44D3/16Implements or apparatus for removing dry paint from surfaces, e.g. by scraping, by burning

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen einer hochbestaendigen Reaktionsschicht, vorzugsweise einer Lackschicht von einem Gegenstand, insbesondere einer durch Pulverlackierung erzeugten Lackschicht, wobei auf den unlackierten Gegenstand eine quellfaehige Grundschicht aufgebracht wird, feinverteilte Fehlstellen in der Lackschicht des lackierten Gegenstandes ausgebildet werden und der Gegenstand nachfolgend einem Quellmittel ausgesetzt wird. Weiter betrifft die Erfindung eine Anlage zur Durchfuehrung eines solchen Verfahrens und ein Grundierungsmittel mit einem Grundbestandteil in Form einer Eiweissverbindung und mit einem Loesungsmittel. Die Anlage besteht aus einer z. B. mit alkalischem Wasser (6) gefuellten Quellmittelstation (2), einer z. B. mit fluessigem Stickstoff (5) gefuellten Kuehlstation (1) und einer Reinigungsstation (3). Figur

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung:
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen einer hochbeständigen Reaktionsschicht, vorzugsweise einer Laekschicht von einem Gegenstand, insbesondere einer durch Pulverlackierung erzeugten Laekschicht von einem Gegenstand, des weiteren eine Anlage, insbesondere zur Durchführung eines solchen Verfahrens, sowie darüber hinaus ein Grundierungsmittel, das vorzugsweise in dem erfindungsgemäßen Verfahren Verwendung finden soll.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik:
In der Lackierungstechnik werden zu lackierende Gegenstände häufig auf Gestellen oder Halterungen angebracht, um sie, auf solchen Gestellen ruhend oder durch die Halterungen entsprechend geführt, der Lackierung zu unterziehen. Dabei werden aber nicht nur die zu lackierenden Gegenstände wie gewünscht mit einer Laekschicht überzogen, sondern zwangsläufig auch die Gestelle oder Halterungen. Bei einem wiederholten Einsatz baut sich so auf den Gestellen bzw. Halterungen eine zunehmend dicker werdende Laekschicht auf, die daher in regelmäßigen Abständen entfernt werden muß, sollen die Gestelle oder Halterungen weiter verwendbar sein.
Man hat bislang hierfür Mittel auf der Basis von Methylenchlorid, Essig-Ameisensäure und/oder Phenol eingesetzt, die alle gemeinsam den Nachteil haben, daß sie in bedeutendem Maße umweltgefährdend sind. Die Verwendungsmöglichkeiten solcher Mittel sind daher beschränkt; es müssen aufwendige Wiedergewinnungs- und Schutzmaßnahmen getroffen werden, oder gar gesonderte Verfahren zum Abbau oder zur Unschädlichmachung solcher Substanzen durchgeführt werden. Eine besondere Problematik stellt sich beim.Pulverlackieren, da bislang zufriedenstellend arbeitende Verfahren zur Entfernung von durch Pulverlackieren aufgebrachten Lackschichten überhaupt nicht bekannt geworden sind, während bei Einbrennlacken auf Alkyd- oder Aminoharzbasis zumindest bezüglich ihres primären Effektes, der Entfernung der Lackschichten, zufriedenstellend arbeitende Verfahren verfügbar sind.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, die aufgezeigten Mängel des Standes der Technik zu beseitigen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt in verfahrensmäßiger Hinsicht die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Entfernen einer Laekschicht anzugeben, das zuverlässig anwendbar und zugleich möglichst umweltneutral bzw. umweltfreundlich ist. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine quellfähige Grundschicht auf den unlackierten Gegenstand aufgebracht wird und-später, wenn die Laekschicht entfernt werden soll, in dieser möglichst fein verteilte Fehlstellen erzeugt werden und der so „beschädigte" Gegenstand dann einem Quellmittel, das über die Fehlstellen die Grundschicht erreicht und diese quellen läßt, ausgesetzt wird. So wird ein Aufplatzen der Laekschicht erreicht, was, soweit der Lack hierbei nicht schon von selbst abfällt, ein leichtes mechanisches Entfernen der Lackteile möglich macht.
Die erforderlichen Fehlstellen lassen sich grundsätzlich auf verschiedene Weise erzeugen. Beispielsweise mechanisch durch Schnittlinien oder Einstiche o. dgl. Besonders bevorzugt im Rahmen der Erfindung istjedoch,daßdie Fehlstellen durch eine starke Kälteeinwirkung erzeugt werden, z.B. durch Temperaturen von weniger als minus 4O0C, wozu die Grundschicht und die Laekschicht möglichst unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten besitzen sollen, obwohl bereits bei einer plötzlichen Einwirkung die zeitliche Verzögerung beim Temperaturabfall in gleichem Sinne wirkt. Hierdurch entstehen in der Oberfläche solcher Gegenstände feine, bis auf oder in die Grundschicht durchgehende Risse, durch die das Quellmittel dann die Grundschicht erreicht.
Als zweckmäßig zur Erzeugung der Kälteeinwirkung hat es sich erwiesen, den lackierten Gegenstand in ein Bad aus beispielsweise flüssigem Stickstoff einzutauchen. Das Eintauchen des Gegenstandes in ein solches Bad oder allgemeiner, das Aussetzen des Gegenstandes einer Kälteeinwirkung, und das nachfolgende Aussetzen des Gegenstandes einem Quellmittel ist noch mit dem besonderen Effekt verbunden, daß das Quellmittel, das mit dem sehr stark abgekühlten Gegenstand in Berührung kommt, in den erzeugten Rissen oder Fehlstellen gefriert und damit zusätzlich eine aufsprengende Wirkung besitzt. Um den grundsätzlichen, beschriebenen Effekt zu erreichen, ist es lediglich erforderlich, daß die Grundschicht quellfähig ist, womit zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren eine ganze Reihe verschiedener Substanzen einsetzbar sind. Im Hinblick auf die darüber hinaus noch in der Lackierungstechnik gestellten Anforderungen, insbesondere einem guten Anhaften der Lackschichten, hat sich als besonders zweckmäßig für die Grundschicht ein Grundierungsmittel auf einer Protein- oder Eiweißbasis erwiesen. Besonders vorteilhaft ist, daß damit eine natürliche, die Umwelt in keiner Weise belastende Substanz verwendet wird und daß als Quellmittel einfaches alkalisches Wasser verwendet werden kann, was gleichfalls im Hinblick auf Abwasser, Emissionen usw. keinerlei Probleme aufgibt.
In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, daß ein Gegenstand, dessen Laekschicht entfernt werden soll, der Kälteeinwirkung relativ lange, beispielsweise 10 bis 20 Minuten, dem Quellmittel aber relativ kurzzeitig, beispielsweise 2 bis 7 Minuten ausgesetzt wird. Bevorzugt ist es, daß ein solcher Gegenstand 15 Minuten abgeschreckt bzw. gekühlt und 5 Minuten dem Quellmittel ausgesetzt wird.
Mit den zuvor beschriebenen Maßnahmen läßt sich schon eine zufriedenstellende Entfernung der Laekschicht erreichen. Ganz besonders zweckmäßig und daher ganz besonders bevorzugt im Rahmen der Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch, daß zum Entfernen der Laekschicht zusätzlich eine Beaufschlagung des Gegenstandes mit Ultraschall vorgenommen wird. Die hierdurch erzeugten Schwingungen lassen die aufgeplatzten Lackteile von dem Gegenstand abfallen. Grundsätzlich kann die Beaufschlagung mit Ultraschall gesondert, oder zusammen mit der Einwirkung des Quellmittels vorgenommen werden. Besonders vorteilhaft hat es sich jedoch erwiesen, die Beaufschlagung mit Ultraschall im Zusammenhang mit der
Kälteeinwirkung, also beispielsweise während sich der Gegenstand in dem Bad aus flüssigen Stickstoff befindet, vorzunehmen.
Wenn auch zuvor das erfindungsgemäße Verfahren im Hinblick auf die Entfernung einer Lackschicht erläutert worden ist, so ist der Erfindungsgedanke keinesfalls hierauf beschränkt. Ganz allgemein kann das erfindungsgemäße Verfahren auch zum Entfernen anderer Beschichtungen, etwa sonstiger hoch beständiger Reaktionsschichten, eingesetzt werden.
In vorrichtungsgemäßer Hinsicht liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anlage anzugeben, mit der ein Verfahren zum Entfernen einer Lackschicht, insbesondere ein Verfahren in einer der zuvor beschriebenen Ausgestaltungen, durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß zunächst und im wesentlichen dadurch gelöst, daß eine Kühlstation und eine Quellmittelstation vorgesehen ist. Die Kühlmittelstation dient zur Abkühlung und der damit bewirkbaren Aufschließung der zu entfernenden Lackschicht des Gegenstandes und die Quellmittelstation dazu, eine weitere Auf- und Absperrung von Lackteilen zu bewirken.
Grundsätzlich läßt sich mit einer Anlage in der zuvor beschriebenen Form ein derartiges Verfahren bereits durchführen, wenn es auch hinsichtlich der endgültigen Entfernung der Lackschicht von dem Gegenstand noch nicht ganz zufriedenstellend ist. In Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anlage ist daher eine Station zur mechanischen Reinigung vorgesehen, die grundsätzlich verschiedenartig im einzelnen aufgebaut sein kann. Beispielsweise können die Gegenstände hier mechanischen Erschütterungen ausgesetzt werden oder mit Abschabwerkzeugen behandelt werden. Als ganz besonders zweckmäßig hat es sich jedoch erwiesen, in der Station zur mechanischen Reinigung Bürstenwerkzeuge anzuordnen, die ggf. drehbar sind und an die die zu reinigenden Gegenstände heran- bzw. an denen die zu reinigenden Gegenstände entlangführbar sind.
In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anlage ist eine Einrichtung zur Beaufschlagung der Gegenstände mit Ultraschall vorgesehen , die entweder zusätzlich zu der Station zur mechanischen oder ohne die Station zur mechanischen Reinigung vorgesehen sein kann. Mittels des Ultraschalls werden die Lackteile oder Lacksplitter in hochfrequenter Schwingungen versetzt, was ihre Lockerung von dem Untergrund unterstützt und sie auch teilweise bereits von dem zu reinigenden Gegenstand abfallen läßt. Besonders zweckmäßig ist es, die Ultraschalleinrichtung in die Kühlmittelstation zu integrieren, da hier gewöhnlich die Gegenstände über eine relativ lange Zeitdauer beaufschlagt werden.
Hinsichtlich einer konkreten Ausgestaltung der Kühlmittelstation bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Beispielsweise kann dies grundsätzlich ein lediglich tiefgekühlter Raum sein. Vorzuziehen ist aber ein mit einem tiefgekühlten Medium, etwa flüssigem Stickstoff, gefülltes Becken, da hierdurch eine intensivere Wärmeübertragung möglich ist. Vergleichbares gilt auch für die Quellmittelstation. Beispielsweise kann diese in einer Sprühanlage bestehen, mit der die Gegenstände mit Quellmittel besprüht werden. Im Rahmen der Erfindung ist jedoch auch hier bevorzugt ein Becken vorgesehen, das als Quellmittel alkalisches Wasser enthält.
Die gesamte beschriebene Anlage ist in weiterer Ausgestaltung dadurch miteinander verbunden, daß geeignete Transportmittel vorgesehen sind, die, ggf. selbsttätig, die zu reinigenden Gegenstände von einer Station zur anderen transportieren.
Vorzugsweise wird dieser Transport so vorgenommen, insbesondere wenn das eingangs beschriebene erfindungsgemäße Verfahren in einer seiner Ausgestaltung zur Anwendung kommt, daß die Gegenstände zunächst in die Kühlmittelstation verbracht werden, also in den flüssigen Stickstoff eingetaucht werden, dort etwa 15 Minuten verbleiben und dann, praktisch weitestgehend auf die Temperatur des Kühlmittels abgekühlt, in oder zu der Quellmittelstation transportiert werden, wo sie dem Quellmittel etwa 10 Minuten ausgesetzt werden. Von der Quellmittelstation werden die zu reinigenden Gegenstände dann zunächst wieder in die Kühlstation verbracht, also etwa in das Bad aus flüssigem Stickstoff eingetaucht, wo sie nochmals etwa 10 Minuten verbleiben und wobei gleichzeitig mit Ultraschall auf die zu reinigenden Gegenstände eingewirkt wird. Danach werden die Gegenstände in die mechanische Reinigungsstation gebracht, also etwa den Bürsten ausgesetzt, um die Lackschicht, die, soweit sie in den vorhergehenden Bearbeitungsstufen noch nicht selbsttätig abgefallen oder abgeplatzt ist, nur noch locker mit den Gegenständen verbunden ist, a"bzubürsten oder abzukratzen.
Neben dem zunächst beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren sowie der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Anlage ist weiterer Gegenstand der Erfindung auch ein Grundierungsmittel, das insbesondere zur Verwendung in dem eingangs beschriebenen Verfahren geeignet ist und zur Ausbildung einer Sperr- bzw. Sprengschicht für eine verbesserte Entfern barkeit einer Lackschicht von Gegenständen dient. Ein solches erfindungsgemäßes Grundierungsmittel ist dadurch gekennzeichnet, daß es einen Grundbestandteil in Form einer Protein- oder Eiweißverbindung und ein Lösungsmittel aufweist.
In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Eiweißverbindung mit ε-Caprolactam versetzt bzw. modifiziert ist. Mit dem Zusatz an ε-Caprolactam kann die Elastizität des Grundierungsmittels eingestellt werden. Da die erwünschte Elastizität je nach Einsatzzweck verschieden sein kann, kann der Zusatz an ε-Caprolactam entsprechend unterschiedlich sein. Gewöhnlich liegt der in einem Bereich von 5 bis 25% der Protein- bzw. Eiweißfestkörper.
Die Protein- bzw. Eiweißverbindung besteht in Rahmen der Erfindung vorzugsweise aus Milchsäure-Casein. Dieses Milchsäure-Casein besitzt einen Anteil von Festkörpern im Bereich von 10 bis 40%, vorzugsweise in einem Bereich von 15 bis 30% und ist in alkalischem Wasser gelöst.
Es ist übrigens auch möglich, das Grundierungsmittel in einer der zuvor beschriebenen Ausgestaltungen als Haftvermittler zu verwenden. Als solches kann es allgemein zur Verbesserung der Haftfestigkeit miteinander zu kombinierender Werkstoffe eingesetzt werden, also beispielsweise bei Kunstharzen, PVC, Metall, Kunststoffasern und Leder.
Ausführungsbeispiel:
Nachstehend wird die Erfindung noch weiter anhand eines Ausführungsbeispieles, jedoch lediglich beispielhaft, im Zusammenhang mit der beigefügten Zeichnung erläutert, auf der die einzige Figur eine erfindungsgemäße Anlage darstellt.
Diese Anlage besteht aus einer Kühlstationi, einer Quellmittelstation 2 und einer Station zur mechanischen Reinigung 3. In der Kühlstation 1 befindet sich des weiteren eine Ultraschall-Einrichtung 4.
Wie zu erkennen ist, besteht die Kühlstation 1 und die Queilmittelstation 2jeweils aus einem geeigneten Becken. Im Fall der Kühlstation 1 befindet sich in diesem Becken flüssiger Stickstoff 5, so daß in dem Becken eine Temperatur von ca. 2000C minus herrscht. Im Fall der Quellmittelstation 2 befindet sich in dem Becken alkalisches Brauchwasser 6, dessen Inhalt mittels einer Lauge auf einen pH-Wert von 9 eingestellt ist. Hierzu sind beispielsweise Natronlauge, Kalilauge sowie verschiedene Aminverbindungen verwendbar.
Die Station zur mechanischen Reinigung 3 besteht aus rotierenden Bürsten 7. Bei dem Ausführungsbeispiel sind dies zwei
gegensinnig zueinander rotierende Bürsten 7, zwischen denen ein zu reinigender Gegenstand 8 durchgeführt werden kann. Es kann vorgesehen sein, daß die Bürsten 7 bezüglich ihres Abstandes zueinander verstellbar sind.
Das erfindungsgernäße Verfahren wird nun wie folgt durchgeführt: Zu entlackende Gegenstände 8, also z. B. Gestelle, auf denen Teile haltbar sind bei einer Pulverlackierung, werden zunächst in die Kühlstation 1,also in den die dem Becken befindlichen flüssigen Stickstoff 5, eingetaucht und verbleiben in der Kühlstation bevorzugt etwa 15 Minuten. Durch die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten der erfindungsgemäßen Grundierungsschicht sowie der Lackschicht stellen sich bei dem Gegenstand 8 feinverteilte Risse in der Oberfläche ein. Aus der Kühlstation 1 werden die Gegenstände 8 nachfolgend in die Quellmittelstation 2 verbracht und in das alkalische Wasser 6 eingetaucht. Das Quellmittel, also das alkalische Wasser 6, dringt einerseits in die zuvor erzeugten Risse in den Gegenständen 8 ein und läßt das Grundierungsmittel quellen, andererseits, da die Gegenstände sehr stark unterkühlt sind, gefriert es aber auch sehr rasch in den Rissen, wodurch sich eine zusätzliche Sprengwirkung ergibt. In der Quellmittelstation 2 verbleiben die Gegenstände 8 etwa 5 Minuten. Aus der Quellmittelstation 2 werden die Gegenstände 8 dann wieder in die Kühlstation 1 verbracht, in der sie dem flüssigen Stickstoff 5 nochmals für etwa 5 Minuten ausgesetzt werden. Gleichzeitig wird mit Hilfe der Ultraschall-Einrichtung 4 eine Ultraschallbeaufschlagung der Gegenstände 8 vorgenommen. Diese Ultraschallbeaufschlagung verstärkt die Ablockerung der von den Gegenständen 8 zu entfernenden Lackschicht. Schließlich werden die Gegenstände 8 zwischen zwei Bürsten 7 in der mechanischen Reinigungsstation 3 hindurchgeführt. Mit Hilfe der Bürsten 7 werden die noch anhaftenden Lackteile, ein größererTeil fällt in der Regel schon spätestens bei der zweiten Behandlung in der Kühlstation 1 herunter, entfernt bzw. abgebürstet. Die so gereinigten Gegenstände 8 werden dann wieder mit der erfindungsgemäßen quellfähigen Grundschicht überzogen, wonach sie erneut für eine weitere Verwendung bereit sind. Desgleichen werden mit der erfindungsgemäßen quellfähigen Grundschicht auch erstmalig zu benutzende Gegenstände 8, z. B. blanke Gestelle, überzogen. Es versteht sich, daß die Gegenstände 8, hier also die Gestelle, soweit dies notwendig ist, vor einem Aufbringen der erfindungsgemäßen Grundschicht zu entfetten sind.
Bereits benutzte Gestelle oder andere Gegenstände 8, die zuvor nicht mit einer erfindungsgemäßen quellfähigen Grundschicht versehen worden sind, sind auf herkömmliche Weise zu reinigen, also etwa durch Sandstrahlen oder durch Verfahren unter Verwendung von Säuren, etwa auf der Basis von Methylenchlorid, Essig-Ameisensäure und Phenol.
Wesentlich ist, daß die erfindungsgemäße quellfähige-Grundschicht bzw. das erfindungsgemäße Grundierungsmittel keinerlei Lösungsmittel außer Wasser enthält, so daß die mit der Grundschicht überzogenen Gegenstände 8 an normaler Atmosphäre austrocknen können. Besondere Vorkehrungen wegen gefährlicher Dämpfe o. dgl. müssen nicht getroffen werden. Nach etwa 30 Minuten, abhängig von der Feuchte in der Trocknungsluft, ist die aufgebrachte Grundschicht in der Regel ausgetrocknet. An dieser Stelle soll noch hervorgehoben werden, daß der resultierende Film bei höheren Temperaturen nicht thermoplastisch wird und sich auch bei Temperaturen bis zu 2800C nicht zersetzt. Da sich herausgestellt hat, daß der Verbund zwischen der Grundschicht und darauf aufgebrachten Lackschichten im übrigen äußerst gut ist, bietet sich eine Verwendung des erfindungsgemäßen Grundierungsmittels als Haftvermittler allgemein an.
Ein konkretes Beispiel für die erfindungsgemäße quellfähige Grundschicht bzw. eine Rezeptur derselben wird mit nachstehender Tabelle gegeben: 15 Gewichtsteile Milchsäure-Casein,30mesh; (dieser Bestandteil kann auch bis zu 30 Gewichtsteilen umfassen); 2 Gewichtsteile Borax;
1 Gewichtsteil Bakterizit oder Fungizit (Schimmelverhütungsmittel);
Restgewichtsteile: Wasser
Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedensten Ausgestaltungen wesentlich sein.

Claims (18)

  1. T. Verfahren zum Entfernen einer hochbeständigen Reaktionsschicht, vorzugsweise einer Lackschicht von einem Gegenstand, insbesondere einer durch Pulverlackierung erzeugten Lackschicht, gekennzeichnet durch Aufbringen einer quellfähigen Grundschicht auf dem unlackierten Gegenstand, einer Ausbildung von möglichst feinverteilten Fehlstellen zumindest in der Lackschicht des lackierten Gegenstandes und nachfolgendem Aussetzen des Gegenstandes einem Quellmittel.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundschicht und die Lackschicht unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten aufweisen und die Fehlstellen durch starke Kälteeinwirkung erzeugt werden, beispielsweise durch Temperaturen von weniger als minus 40°C.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der lackierte Gegenstand in ein Bad aus flüssigem Stickstoff eingetaucht wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die Grundschicht ein Grundierungsmittel auf Eiweißbasis verwendet wird und daß als Quellmittel Wasser, vorzugsweise alkalisches Wasser, verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenstand der Kälteeinwirkung relativ lange, beispielsweise 10 bis 20 Minuten, dem Quellmittel jedoch relativ kurzzeitig, beispielsweise 2 bis 7 Minuten, ausgesetzt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Entfernen der Lackschicht zusätzlich eine Beaufschlagung des Gegenstandes mit Ultraschall vorgenommen wird.
  7. 7. Anlage zur Durchführung eines Verfahrens zum Entfernen einer hochbeständigen Reaktionsschicht, insbesondere eines Verfahrens zum Entfernen einer Lackschicht von einem Gegenstand, vorzugsweise eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine Kühlstation (1) und eine Quellenmittelstation (2).
  8. 8. Anlage nach Anspruch 7, weiter gekennzeichnet durch eine Station zur mechanischen Reinigung (3).
  9. 9. Anlage nach einem der Ansprüche 7 oder 8, weiter gekennzeichnet durch eine Einrichtung (4) zur Beaufschlagung der Gegenstände mit Ultraschall.
  10. 10. Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Ultraschall-Einrichtung (4) in der Kühlstation (1) befindet.
  11. 11. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlstation (1) aus einem flüssigen Stickstoff (5) enthaltenden Becken besteht.
  12. 12. Anlage nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Quellmittelstation (2) aus einem Wasser, vorzugsweise alkalisches Wasser (6) enthaltenden Becken, besteht.
  13. 13. Anlage nach einem der Ansprüche 7 bis 12, gekennzeichnet dadurch, daß die Station zur mechanischen Reinigung (3) eine Anordnung von ggf. drehbaren Bürsten (7) aufweist, an die die zu reinigenden Gegenstände (8) heran- bzw. an denen die zu reinigenden Gegenstände (8) entlangführbar sind.
  14. 14. Grundierungsmittel, insbesondere zur Ausbildung einer Sperr- bzw. Sprengschicht für eine verbesserte Entfernbarkeit einer Lackschicht von Gegenständen, vorzugsweise zur Verwendung in einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Grundbestandteil in Form einer Eiweißverbindung und ein Lösungsmittel aufweist.
  15. 15. Mittel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Eiweißverbindung mit ε-Caprolactam versetzt bzw. modifiziert ist.
  16. 16. Mittel nach einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Eiweißverbindung aus Milchsäure-Casein besteht.
  17. 17. Mittel nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Milchsäure-Casein 10 bis 40, vorzugsweise 15 bis 30% Festkörper aufweist.
  18. 18. Mittel nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel alkalisches Wasser ist.
    Hierzu 1 Seite Zeichnungen
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