DD249075C2

DD249075C2 - Vorrichtung zur temperaturueberwachung in gleitlagern

Info

Publication number: DD249075C2
Application number: DD86290266A
Authority: DD
Inventors: Michael Oschatz; Horst Peters; Rolf Endres
Original assignee: Thaelmann Schwermaschbau Veb
Priority date: 1986-05-15
Filing date: 1986-05-15
Publication date: 1988-06-08
Also published as: DD249075A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Temperaturüberwachung in Gleitlagern, insbesondere der Betriebstemperatur der Weißmetallschicht der Lagerschalenbuchse bei Flüssigkeitslagern in Walzmaschinen. Ziel und Aufgabe der Erfindung ist es, Lagerzerstörungen durch Überhitzung auszuschalten, indem grenzwertüberschreitende Temperaturerhöhungen in Olf Iutlagern während des Betriebes der Walzstraße durch entsprechende Anordnung eines Sensors frühzeitig signalisiert werden. Die Erfindungsmerkmale bestehen darin, daß durch eine Paßbohrung im Einbaustück und eine Sacklochbohrung in der Lagerschalenbuchse ein in axialer Richtung verstell- und arretierbarer Temperatursensor angeordnet ist und dessen Fühlerspitze in unmittelbarer Nähe der Weißmetallauskleidung liegt. Die Erfindung kommt in Walzwerken zum Einsatz.

Description

Hierzu 2 Seiten Zeichnungen

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Temperaturüberwachung in Gleitlagern, insbesondere der Betriebstemperatur der Weißmetallschicht der Lagerbuchse bei Flüssigkeitsgleitlagern in Walzmaschinen.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Auf Grund vieler Vorzüge kommen Ölflutlager als geschlossene Gleitlager in Walzmaschinen zum Einsatz. Durch technische und menschliche Ursachen, worauf nachfolgend noch eingegangen wird, sind die Lager oftmals einer derart starken Wärmebelastung ausgesetzt, die zur Beschädigung oder zur totalen Zerstörung des Lagers führt.

Um solche Auswirkungen zu vermeiden, ist es zweckmäßig, eine Temperaturkontrolle zu haben, um, wenn eine zulässige Grenztemperatur im Lagerinneren überschritten wird, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die Lagerausfälle vermeiden. Störungen, wie unterbrochene oder verminderte Ölzufuhr, veränderte Reibungsverhältnisse durch Gratbildung, einseitige Verspannung einer Walze mit Schiefstellung der Einbaustücke, bewirken, je nach Fehlerart, einen langsamen oder schnellen Temperaturanstieg. Deshalbist es höchst zweckmäßig, die Lagertemperatur zu messen und zu überwachen, um bei einem unzulässigen Anstieg, der am meisten gefährdeten Stelle, der Lagerbuchseninnenfläche, geeignete Sicherheitsvorkehrungen treffen zu können.

In der DD-PS 155927 wird eine kapazitive Messung deröltemperaturverteilung in Gleitlagern von Turbinen, Pumpen, Motoren o.a. beschrieben. Das Wesen der Erfindung wird charakterisiert durch:

— die vollständige elektrische Isolation der oberen und unteren Lagerschale, wobei der Abstand zwischen oberer und unterer Lagerschale konstant bleibt

— die Messung der Kapazität zwischen oberer und unterer Lagerschale, wobei jede Lagerschale mit einem elektrischen Anschluß versehen ist

— Die Messung der Lage der Wellen mit zwei im Winkel versetzten Wegaufnehmern. Nachteile:

— die Messung der Temperatur in Flüssigkeitsgleitlagern geschlossener Bauart ist nicht realisierbar, da keine Teilung der Lagerbuchse und folglich keine Isolation der Lagerschalen vorhanden ist.

— Der verhältnismäßig hohe meßtechnische Aufwand entspricht nicht dem Prinzip der Überwachung von gefährdeten Lagerabschnitten in Walzmaschinen.

— Die extremen Walzwerksbedingungen wirken sich bei der Durchführung der Messungen nach o.g. Methode negativ aus. Nach der DE-OS 2503726 ist eine Vorrichtung zur thermoelektrischen Temperaturmessung an bewegten Oberflächen, insbesondere für Kraftfahrzeugbremsen beschrieben, wobei im Reibbelag der Bremse ein oder mehrere Thermoelemente angeordnet sind, deren Meßflächen bündig mit der Oberfläche des Reibbelages verlaufen. Das Thermoelement ist hierbei verschiebbar in einer senkrecht zur Reibfläche der Bremsscheibe verlaufenden, nach Art einer Paß-Durchgangsbohrung ausgebildeten Führung im Reibbelag angeordnet.

Nachteile:

Diese Meßvorrichtung stört in erheblichem Maße die hydrodynamischen Strömungsverhältnisse im Flüssigkeitsgleitlager.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, Lagerzerstörungen durch Überhitzung auszuschalten.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Es ist Aufgabe der Erfindung, durch zielgerichtete Gestaltung und Anordnung eines Sensors grenzwertüberschreitende Temperaturerhöhungen in den Ölflutlagern von Walzgerüsten während des Betriebes der Walzstraße frühzeitig zu signalisieren.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß durch eine Paßbohrung im Einbaustück und ein Sacklochbohrung in der Lagerschalenbuchse ein in axialer Richtung verstell- und arretierbarer Sensor angeordnet ist und dessen Fühlerspitze in unmittelbarer Nähe der Weißmetallauskleidung liegt, wobei der minimale Abstand zwischen Fühlerspitze und Lagerbuchseninnenfläche 0,3mm beträgt.

Es gehört mit zur Erfindung, daß die Lagerabweichung des Sensoreinschubs aus der Senkrechten des Einbaustückes mit Lagerbuchse —15° bis +15° beträgt. Der Temperatursensor ist im Einbaustück als verschraubbarer Einschub ausgebildet.

Ausführungsbeispiel

An einem Ausführungsbeispiel soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen:

Fig. 1: Schnitt durch ein Ölflutlager mit Sensoreinschub Fig.2: Schnitt durch Sensoreinschub.

Das Ölflutlager besteht im wesentlichen aus der Zapfengleitbuchse 1, Lagerbuchse 2 mit aufgebrachter Weißmetallschicht 3 und dem das Gleitlager aufnehmenden Einbaustück 4. Das Einbaustück 4 ist mit einer Durchgangsbohrung versehen, die dann als Sackloch in der Lagerbuchse 2 unmittelbar vor oder innerhalb der Weißmetallschicht 3 endet. In diese als Führung dienende Bohrung ist der Sensoreinschub 5 vertikal zur Achse des Walzenzapfens 6 einschiebbar. Zur Positionierung des Temperatursensors 7 ist der Sensoreinschub 5 im Einbaustück 4 verschraubbar. Der Temperatursensor 7 ist innerhalb der Lagerbuchse 2 in unmittelbarer Nähe der Weißmetallauskleidung angeordnet. Auf Grund der unterschiedlichen Bedingungen während des Walzprozesses (differenzierte Drehzahlen der Vor-, Mittel- und Fertigungsstaffel, variable Walzkräfte usw.) zeigen sich unterschiedliche Temperaturfeldbilder bzw. Belastungsbilder im Lager. Der Sensoreinschub 5 ist aus diesem Grund von —15° bis +15° aus der Senkrechten am Umfang der Lagerbuchse 2 variierbar. Der Temperatursensor 7 ist durch eine Scheibe 8 und die Verbundmasse 9 lagefixiert und von der Hülse 10 umschlossen. Eine weitere in der Hülse 10 angeordnete Scheibe 11 dient zur Auflage und Abstützung einer Feder 12, die durch eine Verschraubung 13 fixiert ist. Das zur Signalübertragung mit dem Temperatursensor 7 verbundene Meßkabel 14 ist im Sensoreinschub 5 mittig geführt. Bei verminderter Ölversorgung der Ölflutlager erhöht sich durch veränderte Reibungsverhältnisse die Temperatur der Lagerbuchse 2. Der Temperatursensor 7 signalisiert über einen integrierten Schaltkreis die Temperaturänderungen (Erwärmung Weißmetallschicht, Lagerbuchse und Sensor). Entsprechende Maßnahmen sind einzuleiten.

Claims

1. Vorrichtung zur Temperaturüberwachung in Gleitlagern, insbesondere der Betriebstemperatur der Weißmetallschicht der Lagerschalenbuchse bei Flüssigkeitsgleitlagern in Walzmaschinen, gekennzeichnet dadurch, daß durch eine Paßbohrung im Einbaustück (4) und eine Sacklochbohrung in der Lagerbuchse (2) ein in axialer Richtung verstell- und arretierbarer Temperatursensor (7) angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß der minimale Abstand zwischen Sensorspitze und Lagerbuchseninnenfläche 0,3 mm beträgt.

3. Vorrichtung nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Lageabweichung des Sensoreinschubs (5) am Umfang des Lagers und aus der Senkrechten des Einbaustückes (4) mit Lagerbuchse (2) -15° bis+15°

4. Vorrichtung nach Punkt 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß der Temperatursensor (7) als verschraubbarer Einschub ausgebildet ist.