DD248973A1 - Exothermes granuliertes abdeckmittel - Google Patents

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Paul Netter
Horst Hannig
Bernd Noack
H-Ulrich Leppa
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Brandenburg Stahl Walzwerk
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Abstract

Die Erfindung beinhaltet ein mittel- bis hochexothermes rieselfaehiges Granulat fuer das Abdecken von Speisern bzw. Blockkoepfen nach dem Vergiessen von Gusseisen bzw. Stahl in Formen bzw. Kokillen kleiner bis mittlerer Groesse. Ziel und Aufgabe der Erfindung ist die Vermeidung von Lunkern in den Gussstuecken, bei Anwendung eines staubarmen, sich auf der Metallflaeche gleichmaessig verteilenden Abdeckmittels mit deutlicher exothermer Reaktion und guter Isolation. Erfindungsgemaess wird dies dadurch erreicht, dass 2 voneinander getrennt hergestellte Granulate, angepasst dem Anwendungsfall, in wechselnden Mengen miteinander gemischt werden. Das eine Granulat hat einen aluminothermischen Charakter, wobei fuer die Bindung die zur Reaktionsbeschleunigung eingesetzten Erdalkalisalze genutzt werden. Das andere Granulat wirkt stark isolierend. Durch unterschiedliche Dichte und Korngroesse wird bei der Zugabe eine verstaerkte Anreicherung des aluminothermischen Granulates in den ueber dem Metall liegenden Schichten erreicht.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung beinhaltet ein mittel- bis hochexotherm wirkendes rieselfähiges Granulat zum Abdecken der Blockköpfe von in Kokillen < 5t steigend vergossenen Stahles bzw. der Steiger nach dem Gießen von Formstücken mit Metall, vorzugsweise Stahl oder Gußeisen.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Beim Gießen von Eisen und Stahl tritt beim Übergang vom flüssigen in den festen Zustand je nach vorliegenden Legierungsanteilen eine 4 bis 6,5% ausmachende Schwindung ein. Durch langes Flüssighalten eines Anteiles zusätzlichen Materials im Blockkopf oder Speiser kann die Ausbildung von Hohlräumen — Lunker genannt —, die in das Formstück bzw. den Nutzblock hineinreichen, verhindert werden. Bei dem vorliegenden Wärmehaushalt mittlerer und kleinerer Formate reicht eine rein isolierende oder wärmedämmende Abdeckung für das Erreichen dieses Zieles nicht aus. Zur Erreichung der Lunkerfreiheit vom Formstück bzw. Nutzblock, bei einem wirtschaftlich vertretbaren Verhältnis von Speiser zu Formstück bzw. Blockkopf zu Nutzblock, enthalten die zur Abdeckung vorgesehenen Massen einen unterschiedlichen Anteil oxydierbarer Metalle. Die durch die Oxydation freigesetzte Wärme bestimmt den exothermen Charakter des Abdeckmittels. Im Regelfall gilt, daß der exotherme Effekt des Abdeckmittels um so größer gewählt werden muß, je kleiner die vergossene Einheit ist. Dabei wird angestrebt die Wärmeentwicklung so zu bemessen und zu steuern, daß zunächst dem Flüssigmetall, sei es im Speiser oder Blockkopf, Wärme zugeführt wird. Danach soll der Wärmeabfluß so gering wie möglich gehalten werden.
Für die Praxis bedeutet das, daß ein exothermes Abdeckmittel nach der Aufgabe möglichst schnell zu reagieren beginnen soll, daß sich der Reaktionsablauf je nach Größe der Nutzeinheit über 6 bis 12min erstrecken soll und daß nach Beendigung der Reaktion das ausreagierte Material eine gute Wärmeisolation gewährleistet. Neben dieser Hauptforderung wird in speziellen Fällen noch die Forderung nach einer leichten Entfernbarkeit der ausreagierten Masse nach vollendeter Erstarrung des Gußstückes erhoben. Die Vielzahl an Vorschlägen zur Gestaltung derartiger Massen können wie folgt zusammengefaßt werden:
— oxydierbare Metalle zur Wärmefreisetzung, wie z. B. Al-, Si- bzw. Mg-Metall, FeSi, CaSi einzeln oder im Gemisch
— Sauerstoff abgebende Mittel, wie Fe2O3- oder Fe3Oa-oder MnO2-haltige Stoffe
— eines den Reaktionsbeginn aktivierenden bzw. beschleunigenden Stoffes, wie Na- oder K-Nitrat oder -Chlorat bzw. Flußspat oder Kryolith
— reaktionssteuernde oder-verzögernde Materialien mit hohem Schmelzpunkt, wie z. B. gemahlene Schamotte, Magnesitmehl, Al-Krätze, Ofenstaub der FeSi-Gewinnung u.a.
— isolierende Stoffe expandiert bzw. expandierbar, wie z. B. säurebehandelter Graphit, Vermiculit, Blähton, Perlit
— Gleitmittel zur gleichmäßigen Verteilung auf der abzudeckenden Fläche, wie z. B. Haferschalenmehl.
Die zur Zusammensetzung vorliegende Vorschläge unterscheiden sich im wesentlichen in der prozentualen Verteilung der Einzelkomponenten, zum anderen aber im Einsatz unterschiedlichster Materialien für die Einzelkomponenten und hier besonders für das isolierende bzw. reaktionssteuernde Material, wie es z.B. aus DD-WP 54074, DE 2057787, DE 2058308, DE 2107255, DE 2233887, DE 2320969, DE 2451 968 hervorgeht. Darüber hinaus gibt es Vorschläge, wie in DE 2007196 oder DE 2135682 oder DE 2432950 die Abdeckung mittels ein- oder mehrschichtiger Platten durchzuführen, wobei das pulverförmige Material mit hochschmelzenden Fasern und mit Binder versetzt anschließend gepreßt und ausgehärtet wird. Bei zweischichtigen Platten ist der untere Teil exotherm, der darüberliegende Teil isolierend ausgeführt.
Schließlich gibt es Vorschläge, wie in DE 2057787 das Pulver zu tablettieren, brikettieren oder zu granulieren.
Den Pulvern nach den vorliegenden Vorschlägen haften wesentliche Nachteile an, woraus sich die Vielzahl der Vorschläge erklären läßt.
Bei kleinen Gußeinheiten soll ein exothermes Pulver einmal soviel Wärme abgeben, daß der Blockkopf Wärme aufnimmt, zum anderen aber soll die ausreagierte Abdeckung gut isolieren. Die erste Forderung macht es notwendig, daß unmittelbar über der Metallfläche durch die Oxidation des oxydierbaren Metallanteils eine Temperatur erreicht wird, die über der Temperatur des Flüssigmetalls liegt, damit der gewünschte Wärmefluß eintreten kann. Dabei wird im allgemeinen die optimale Expansions- bzw. Blähtemperatur und oftmals auch der Schmelzpunkt der isolierenden Stoffe überschritten, so daß eine nennenswerte Blähung nicht zustande kommt und das Material sogar aufschmilzt. Die Schmelzneigung wird zwangsläufig durch den Zusatz der Reaktionsaktivierungsmittel, die als Flußmittel wirken, noch gefördert. Durch die sich dabei bildenden Schlacken wird der Isolationseffekt deutlich verringert.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil derartiger Gemische ist darin zu sehen, daß nur 1A bis 1/3 des zugegebenen kostenaufwendigen oxydierbaren Metalls für die Aufheizung des Flüssigmetalls genutzt werden kann. Lediglich der im unteren Drittel bis Viertel der Abdeckschicht liegende Anteil zeigt eine Wirkung auf das Flüssigmaterial. Das in den übrigen Schichten liegende oxydierbare Metall gibt seine Wärme zur Aufheizung und Teilverschlackung des umgebenden Pulvers ab. Die in den obersten Lagen erzeugte Wärme fließt zum größten Teil nutzlos in die Umgebung ab. Zwar wird während das Ablaufes der exothermen Reaktion und danach bis zur Einstellung der Wärmeflußgleichgewichtes dem Blockkopf keine Wärme entzogen, doch dies allein könnte auch mit einem deutlich geringerem Metallanteil erreicht werden.
Durch die geschilderte Verschlackung in der Pulverschicht wird trotz Zugabe hochisolierender Stoffe, die teilweise, wie z. B. bei Perlit einen relativ niedrigen Schmelzpunkt besitzen, die Wärmeisolation negativ beeinflußt. Lediglich durch Zusatz von expandierbarem Graphit kann diese Erscheinung eingedämmt werden. Andere Vorschläge, den Verschlackungsvorgang zum Aufbau eines gewünschten „Stützgerüstes" zu nutzen, können bei den vorliegenden unterschiedlichen Betriebsverhältnissen nicht mit der erforderlichen Sicherheit im laufenden Betrieb realisiert werden.
Derartige Erkenntnisse waren sicherlich Basis für den Vorschlag Zweischichtplatten einzusetzen, wobei der untere Teil stark exotherm und der obere rein isolierend ausgeführt ist. In der'betrieblichen Praxis hat sich aber die Platte nicht durchsetzen können.
Maßgebend hierfür ist:
— ein gepreßtes Material muß zur allseitigen Abdeckung, insobesondere des Spaltes zwischen Platte und Kokilleninnenwand, unmittelbar nach der Aufgabe schnell zerfallen. Die Expansion bzw. Blähung bekannter Stoffe, wie Vermiculit, Perlit, Blähton usw. reichen nicht aus, um gepreßte Körper, wie Platten, Briketts oder Tabletten zum Zerfall zu bringen. Lediglich beim Einsatz säurebehandelten Graphits mit einem Anteil von >8% ist diese Zerfsüneigung zu beobachten.
— Das Aufbringen der Platten beim Gespannguß ist bei den von der Arbeitsbühne entfernter stehenden Kokillen aus Gründen der Arbeitssicherheit nur sehr schwer, z.T. gar nicht zu bewältigen.
— Legt man derartige Platten bereits vor dem Anguß mittels Halterungen in den Blockkopf ein, tritt häufig bereits während des Gießens ein vorzeitiges Zünden der exothermen Schicht ein, das durch das Auftreten, von Gießpulver nicht bedeckter Stellen des aufsteigenden Stahlspiegels, verursacht wird. In diesen Fällen ist der exotherme Effekt nutzlos vertan.
— Gebrochene Platten sind für die weitere Verwendung nicht mehr geeignet.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß die schwierige Handhabung, der hohe Preis bei einer nicht unerheblichen Bruchquote, dem Einsatz also entgegenstehen.
Obwohl bei der Darlegung von geeigneten Gemischen, wie z.B. in DE 2 057 787 festgestellt wird, daß diese auch als Granulat oder Tabletten aufgegeben werden können, sind wirksame exotherme Granulate nicht im Handel. Das ist deshalb vor allem verwunderlich, da in den Betrieben großes Interesse an der Beseitigung der starken Staubbelästigung besteht, die bei der Verwendung von Pulvergemischen unvermeidlich ist.
Praktische Versuche, bei denen ein und dasselbe Gemisch einmal als Pulver und zum anderen als Granulat zugegeben werden, haben gezeigt:
— daß das Pulver deutlich früher zündet, als das Granulat (> 5 min Unterschied)
— daß die Metalloxydation im Granulat sich über einen wesentlich längeren Zeitraum erstreckt (> 20 min langer) und trotzdem nicht vollständig vonstatten geht
— und daß die ausreagierte Schicht beim Absinken des Stahlspiegels häufig aufreißt und damit unzureichend isoliert.
Zu erklären sind diese Feststellungen dadurch, daß beim Granulieren die Metalloberflächen von allen im Pulver enthaltenen Bestandteilen fest umschlossen werden. Die Reaktion aber läuft nur an den Stellen der Oberfläche an, wo Sauerstoffträger und Metall sich berühren. Bereits in der DE 1 433037 wird darauf hingewiesen, daß durch die Gasentwicklung in einem exothermen Pulver eine ständige Auflockerung auftritt, wodurch der Luftsauerstoff in der Pulverschicht die exotherme Reaktion unterstützt und wenigstens V3 des zur Metalloxydation benötigten Sauerstoffs aus der Luft stammt.
Beim Granulieren eines bewährten Gemisches erreicht der Luftsauerstoff das im Granulat eingebettete Metallkorn nur dann, wenn es sich in der Randschicht befindet. Im Granulat selbst erfolgt im wesentlichen die Umsetzung nur in dem Maß, wie Sauerstoff durch Sauerstoffträger angeboten wird. Damit ist die nicht vollständige Metalloxydation, wie sie im Betriebsversuch festgestellt wurde, begründet. Daraus läßt sich weiterhin ableiten, daß bei einem Granulat nicht die hohen Temperaturen erreicht werden, wie es beim gleichartigen Pulvergemisch der Fall ist. Dadurch wird weniger Wärme für den Blockkopf frei und die Verschlackung so herabgesetzt, daß das Aufreißen der ausreagierten Schicht beim Absinken des Stahlspiegels auftritt. Aus diesen Erkenntnissen heraus wird das Fehlen von exothermen Abdeckmitteln als Granulat erklärlich.
Ziel der Erfindung
Der Erfindung beinhaltet als Ziel, eine den Erfordernissen sowohl technisch, als auch ökonomisch besser gerecht werdende Lösung zur Lunkervermeidung darzulegen, wobei die Nachteile bekannter Lösungen vermieden bzw. deutlich eingeengt werden sollen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Auf gäbe zug run de, für das Gießen von Gußeisen oder Stahl in kleinen bzw. mittleren Größen von Kokillen oder Formen ein wirksames exothermes Abdeckgranulat zur Lunkervermeidung zu erzeugen, das ohne nennenswerten Staubanfall auf Steiger und Blöcke aufgebracht werden kann, wobei es gleichzeitig den Forderungen nach exothermen Effekt mit anschließend guter Wärmeisolation und gleichmäßiger Verteilung besser als die bisherigen Lösungen gerecht wird. Die Aufgabenstellung wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Abdeckgranulat aus der Mischung von 2 getrennt hergestellten Granulaten besteht. Das eine Granulat ist dadurch gekennzeichnet, daß es nur die wärmeerzeugende Mischung — ein aluminothermisches Gemisch — in einer Körnung von 0,25 bis 4,0 mm, vorzugsweise 0,5 bis 3,0 mm mit einer Dichte von >2,1 g/cm3, vorzugsweise 2,3 bis 4,5g/cm3, enthält, wobei sich die Mischung aus
— 20 bis 70% Massenanteile, vorzugsweise 35 bis 60% bekannter oxydierbarer Metalle, wie Al, FeSi, CaSi, Mg, wobei mindestens 1/3der Menge FeSi 75 mit einer Körnung <1 mm, vorzugsweise 0,1 bis 0,8mm sein sollte und
— 25 bis 65% Massenanteile, vorzugsweise 30 bis 55% bekannter sauerstoff abgebender anorganischer Materialien mit höherer Dichte, wie Magnetiterzkonzentrat, gemahlene Schweißschlacke, Hammerschlag oder Walzsinter mit einer Körnung <0,5mm, vorzugsweise <0,25mm und einer Dichte >2,8g/cm3 und
— 4 bis 16% Massenanteile bekannter reaktionsaktivierender Stoffe, wie z.B. Na-, K-Nitrat oder-Chlorat allein oder in Verbindung mit Flußspat oder Kryolith
zusammensetzt. Das andere Granulat setzt sich aus einem rein isolierenden, ummantelten Granulat gemäß Wirtschaftspatent DD 223 378 mit einer Körnung von 0,5 bis 15 mm, vorzugsweise 1 bis 9 mm in dichter Kugel packung mit einer Dichte von 0,90 bis 1,20 g/cm3zusammen, wobei der Mantel in Ergänzung auch aus Magnesit bzw. Chrommagnesit und Bindern bestehen kann. Die Mischung des wärmeerzeugenden Granulates und des isolierenden Granulates, deren Dichte im Verhältnis 1,5-4,0:1, vorzugsweise 2,0-3,5:1, stehen, kann in großen Grenzen, den Anwendungsfallen angepaßt, zwischen 5 bis 65% Massenanteilen, vorzugsweise 10-55% wärmeerzeugendes Granulat und 35-95% Massenanteile, vorzugsweise 45-90% isolierendes Granulat schwanken.
Nach der erfinderischen Lösung hat das wärmeerzeugende Granulat rein aluminothermischen Charakter; d.h., das Einzelkorn setzt schnell und spontan die Wärme frei, da sich gezeigt hat, daß durch den Einsatz von 4-16% Massenanteile Erdalkalinitrat oder -Chlorat mit oder ohne Beimengung von 1-3% Flußspat oder Kryolith bei Anwesenheit oxydierbarer Metalle eine ausreichend feste Salzbrückenbindung eintritt, die den Zusatz üblicher Binder, die letztendlich zu einer Behinderung der Metalloberflächenoxydation beitragen, überflüssig macht. Unter Temperatureinfluß löst sich die Salzbrückenbindung schnell auf, so daß die Bestandteile dieses Granulats insbesondere das oxydierbare Metall dem Zutritt von Luftsauerstoff zugänglich gemacht wird. Daher ist es nicht notwendig, daß der gesamte für die Metalloxydation erforderliche Sauerstoff in Form sauerstoffabgebender Stoffe in dieses Gemisch eingebracht werden muß. Des weiteren hat sich gezeigt, daß bei einem
derartigen Korn weitgehend auf die katalytische Wirkung des Flußspats verzichtet werden kann, wodurch die Schlackenbildung in dem ausreagierten Produkt deutlich verringert wird.
Wenn auch im Einzel korn eine spontane aluminothermische Reaktion abläuft, setzt sich diese innerhalb der aufgebenen Schicht durch das Vorhandensein des rein isolierenden Granulates nur allmählich über die Korngrenzenberührung von den einzelnen wärmeerzeugenden Granulaten fort. Die rein isolierenden Granulate wirken hier also auf der einen Seite reaktionsverzögernd. Andererseits blähen sie durch die um sie herum erzeugte hohe Temperatur und freigesetzte Wärme deutlich auf. Rohschieferkörner blähen grundsätzlich senkrecht zur Schieferebene. Bei den erfindungsgemäß verwendeten ummantelten Granalien sind die Einzelkörnchen völlig ungeordnet im Haufwerk, so daß die Granalien dreidimensional aufblähen. Dies beruht darauf, daß die aus auf gemahlenem Schiefer gebildete Granalie die Einzelteilchen in völlig ungeordneter zufälliger Lage enthält, wodurch sich die allseitige Blähung als logische Folge ergibt. Der hochschmelzende Mantel aus Kaolin, Korund oder Magnesit schmilzt selbst bei den hohen Umgebungstemperaturen nicht auf, sondern zeigt lediglich ein leichtes Versintern. Dadurch tritt selbst bei deutlicher Überschreitung der Blähtemperatur und Erreichen der Schmelztemperatur des Schiefers, das sonst bei einem nichtummantelten Schieferkorn zu beobachtende Zusammensacken und anschließende Aufschmelzen nicht ein. Der in Abdeckpulvern über die Schichtdicke zu beobachtende Schlackenbildungsprozeß ist bei dem exothermen Abdeckgranulat gemäß vorliegender Erfindung nur auf eine ganz dünne Zone unmittelbar über dem Metallspiegel beschränkt. Ein weiteres erfinderisches Merkmal liegt in der Wahl der unterschiedlichen Körnung und Dichte der miteinander vermischten Granalien. Es hat sich gezeigt, daß sich hierdurch beim Aufgeben das kleinere und gleichzeitig schwerere Korn verstärkt in die unterste Zone verlagert und nach oben hin stark abnimmt, so daß, wie bei Versuchen festgestellt wurde, im unteren Drittel 25-35% mehr wärmeerzeugende Granalien vorliegen, als im oberen Drittel. Dieser festgestellte „Rieseleffekt" kommt dem Bestreben möglichst viel Wärme dem flüssigen Metall zuzuführen, deutlich entgegen, denn lediglich die im unteren Teil der Abdeckung freigesetzte Wärme hat Einfluß auf die Wärmezufuhr zum Flüssigmetall. Dieser Rieseleffekt wird gezielt durch den Einsatz von Stoffen mit höherer Dichte in den wärmeerzeugenden Granalien, wie z. B. FeSi 75, Magnetiterzkonzentrat oder Sauerstoffträgern mit hoher Dichte bewußt gefördert. In der Praxis führt dies dazu, daß bis zu 5,5% oxydierbaren Metalles bei der erfinderischen Lösung gegenüber bekannten Pulvern bei gleichartiger Wirkung eingespart werden kann. Im Ergebnis führt außerdem der Rieseleffekt dazu, daß die oberste Abdeckschicht keine Verschlackung aufweist. Bricht durch das Absinken des Metalls beim Erstarren die tiefergelegene Sinterschicht auf, werden die dadurch gebildeten Risse von den rieselfähigen isolierenden Granalien der obersten Schicht selbsttätig abgedeckt, so daß die sonst an Rißstellen unvermeidlichen Wärmeverluste durch die selbsttätige Abdeckung verhindert werden.
Ausführungsbeispiel
Im Folgenden soll die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert werden: Beispiel 1
Exothermes Abdeckgranulat für das Abdecken von Federstahlblöcken im 4t-Format Wärmeerzeugendes Granulat bestehend aus:
30 Massenanteile in % Al-Grieß
20 Massenanteile in % FeSi 75
40 Massenanteile in % Magnetiterzkonzentrat oder Schweißschlacke
10 Massenanteile in % Kaliumchlorat Körnung 0,5-2,5 mm Dichte 3,9 g/cm3 Anteil an der Mischung 40% Isolierendes Abdeckgranulat bestehend aus:
— Kern: 97 Massenanteile in % blähfähiger Rohschiefer
2 Massenanteile in % Brikettabrieb
1 Massenanteile in % Bindemittel (Carboxylmethylcellulose) Körnung Durchmesser 1,0-5,0 mm
— Mantel: 99 Massenanteile in % Magnesitmehl
1 Massenanteil in % Bindemittel (Polyvenylalkohol) Mantelstärke ca. 0,75mm Gesamtkorngröße 2,0-7,0mm Dichte 1,1 g/cm3
Anteil an der Mischung 60%
Beispiel 2
Exothermes Abdeckgranulat für das Abdecken von legierten Werkzeugstahl in 1,5t-Blöcken Wärmeerzeugendes Granulat bestehend aus:
30 Massenanteile in % Al-Grieß
25 Massenanteile in % FeSi 75
33 Massenanteiie in % Magnetiterzkonzentrat oder Schweißschlacke
12 Massenanteile in % Kaliumchlorat Körnung 0,5-2,0 mm Dichte 3,6 g/cm3 Anteil an der Mischung 50% Isolierendes Abdeckgranulat wie Beispiel 1 Anteil an der Mischung 50%

Claims (12)

1. Exothermes granuliertes Abdeckmittel zum stäubarmen gleichmäßigen Abdecken von Blockköpfen oder Speisern kleiner bis mittelgroßer Blöcke oder Gußstücke, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Abdeckmittel aus einem Gemisch zweier getrennt voneinander hergestellten Bestandteilen mit unterschiedlichen Eigenschaften besteht, wobei der eine Bestandteil mit 5—65% Massenanteile im Gemisch aluminothermischen Charakter aufweist und als Mischung oder Granulat aus oxydierbarem Metall, aus sauerstoffabgebenden und reaktionsaktivierenden Stoffen mit einer durch gezielte Stoffauswahl abgesicherten Dichte > 2,1g/ cm3 in der Körnung 0,25 bis 4,0mm vorliegt, während der andere Bestandteil mit 95-35% Massenanteile im Gemisch stark isolierend wirkt und aus einem ummantelten Granulat mit 0,5-15mm Körnung, mit einem aus blähfähigem und einem die Blähung fördernden Material sowie geeigneten Bindermaterial geformten Kern, der mit einem aus hochschmelzenden Material und Binder gefertigten Mantel umhüllt ist, besteht und daß das ummantelte Granulat mit einer Dichte von 0,9-1,2g/cm3 vorliegt, so daß die Dichte des aluminothermisch wirkenden und des isolierenden Anteiles im Verhältnis 1,5-4,0:1 zueinander stehen.
2. Abdeckmittel nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß der aluminothermisch reagierende Anteil aus einem Gemisch oder Granulat besteht, das sich
aus 20-70% Massenanteile, vorzugsweise 35-60% oxydierbaren Metalls, wie Al, Mg, FeSi, CaSi mit einer Körnung ^1 mm, vorzugsweise 0,05-0,8mm,
aus 25-65% Massenanteile, vorzugsweise 30-55% sauerstoffabgebender anorganischer Stoffe mit einer Dichte i? 2,8 g/cm3, wie Magnetiterzkonzentrat, Schweißschlacke, Walzsinter oder Hammerschlag mit einer Körnung <0,5mrn, vorzugsweise 0,05-0,25mm und aus 4-16% Massenanteile reaktionsaktivierender Mittel, wie Kalium-oder Natriumnitrat oder -chlorat mit Zusätzen von Flußspat oder Kryolith in der Körnung <0,5mm, vorzugsweise 0,05 bis 0,25mm
zusammensetzt.
3. Abdeckmittel nach Punkt 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der aluminothermisch wirkende Anteil mit einer Körnung von 0,25mm-4,0mm, vorzugsweise 0,5mm-3,0mm vorliegt.
4. Abdeckmittel nach Punkt 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem aluminothermisch wirkenden Anteil mindestens V3 des eingesetzten oxydierbaren Metalls als FeSi 75 zugesetzt sind.
5. Abdeckmittel nach Punkt 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte des aluminothermisch wirkenden Anteiles >2,1 g/cm3, vorzugsweise 2,3-4,5g/cm3 beträgt.
6. Abdeckmittel nach Punkt 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat des aluminothermisch wirkenden Anteiles durch Zusatz der reaktionsaktivierenden Erdalkalisalze eine in der Hitze zerfallende Salzbrückenbindung aufweist.
7. Abdeckmittel nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß der isolierend wirkende Anteil aus einem blähfähigen mit hochschmelzenden Material ummantelten Granulat besteht, dessen Kern aus 81-98% Massenanteile, vorzugsweise 86-95% blähfähigen,aber noch ungeblähten Schiefer oder Ton, aus 1-4% Massenanteile die Blähung aktivierender, d. h. gasabgebender Stoffe,wie z. B. Brikettabrieb und aus einem Zusatz von 1-15% Massenanteile, vorzugsweise 1,5-10% Binder wie Carboxymethylcellulose, Polyvenylalkohol, Phenolharze, Stärke, Dextrin, Zement oder plastischen Ton zusammengesetzt ist und dessen Mantel aus hochschmelzenden Material mit. einem Bindemittel gebildet ist.
8. Abdeckmittel nach Punkt 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das hochschmelzende Material Magnesit oder Chrommagnesit ist und durch Zugabe von 0,3-5% Massenanteile, vorzugsweise 0,5-3% Carboxymethylcellulose, Polyvenylalkohol, Zement, plastischen Ton oder Phenolharz an den Kern gebunden ist.
9. Abdeckmittel nach Punkt 1,7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle 5-30% Massenanteile, vorzugsweise 8-25% des Granulatgewichtes ausmacht.
10.Abdeckmittel nach Punkt 1 und 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat des isolierenden Anteils eine Körnung von 0,5-15,0mm, vorzugsweise 1 bis 9mm aufweist.
11. Abdeckmittel nach Punkt 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichten des aluminothermischen Anteils und des isolierenden Anteils im Verhältnis 1,5 bis 4,0: !,vorzugsweise 2,0-3,5:1 zueinander vorliegen.
12. Abdeckmittel nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß der aluminothermische Anteil im Abdeckmittel 10 bis 55% Massenanteile und der isolierende Anteil 45 bis 90% Massenanteile beträgt.
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EP2272991A1 (de) 2009-07-06 2011-01-12 SKW Stahl-Metallurgie GmbH Verfahren zur Absenkung von Eisenanteilen in Schlacken
EP2275580A1 (de) 2009-07-06 2011-01-19 SKW Stahl-Metallurgie GmbH Verfahren und Mittel zur Behandlung von Roheisenentschwefelungsschlacken

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