DD244823A1 - Verfahren zur eliminierung von sauerstoff bei durch sauerstoff gestoerten prozessen - Google Patents

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DD244823A1
DD244823A1 DD28536185A DD28536185A DD244823A1 DD 244823 A1 DD244823 A1 DD 244823A1 DD 28536185 A DD28536185 A DD 28536185A DD 28536185 A DD28536185 A DD 28536185A DD 244823 A1 DD244823 A1 DD 244823A1
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Reinhard Renneberg
Frieder Scheller
Florian Schubert
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Adw Ddr
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Eliminierung von Sauerstoff bei durch Sauerstoff gestoerten Prozessen, die in fluessigen Phasen ablaufen. Ziel ist es, auf einfache und sparsame Weise den Zutritt von Sauerstoff zu verhindern. Aufgabe ist es, eine effektive Anordnung von sauerstoffverbrauchendem Enzym zur Verhinderung des Zutritts von stoerendem Sauerstoff zu erreichen. Erfindungsgemaess wird die Aufgabe dadurch geloest, dass eine mit Sauerstoff verbrauchendem Enzym beladene Membran zwischen dem Sauerstoff liefernden Medium und dem System angeordnet wird, in dem der durch Sauerstoff gestoerte Prozess ablaeuft, wobei das Substrat des Sauerstoff verbrauchenden Enzyms ueber eine fluessige Phase in die Membran transportiert wird. Die Erfindung wird in Forschung und Produktion der photochemischen und biotechnologischen Industrie, aber auch in klinischen Labors angewendet.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Eliminierung von Sauerstoff bei durch Sauerstoff gestörten Prozessen. Das Verfahren wird in bei Normaltemperatur und in flüssiger Phase ablaufenden Prozessen, wie elektrochemische, biochemische und photochemische Prozesse, angewendet.
Der Einsatz erfolgt in Forschung und Produktion der photochemischen und biotechnologischen Industrie, aber auch in klinischen Labors.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Bisher war es üblich, störenden Sauerstoff durch Schaffung einer sauerstofffreien Atmosphäre, z. B. durch Begasen mit Stickstoff oder Edelgasen, von durch Sauerstoff gestörten Prozessen fernzuhalten. Das Begasen erfordert einen hohen Zeit- und Kostenaufwand und gewährleistet oft keine vollständige Entfernung des Sauerstoffs, insbesondere gelösten Sauerstoffs, aus
dem Medium. · ·
Um insbesondere gelösten Sauerstoff aus flüssigen Medien zu entfernen, werden in der Bier- und Konservenindustrie häufig Glukoseoxidase und Katalase eingesetzt. Da diese Enzyme jedoch nur einmal verwendet werden können, ist ihr Einsatz sehr kostenaufwendig.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, auf einfache und sparsame Weise den Zutritt von Sauerstoff zu durch Sauerstoff gestörten Prozeßabläufen in flüssigen Phasen zu verhindern.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine effektive Anordnung von sauerstoffverbrauchendem Enzym zur Verhinderung des Zutritts von störendem Sauerstoff zu erreichen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß eine mit Sauerstoff verbrauchende^ Enzymbeladene Membran zwischen dem Sauerstoff liefernden Medium und dem System angeordnet wird, in dem der durch O2 gestörte Prozeß abläuft, wobei das Substrat des O2 verbrauchenden Enzyms über eine flüssige Phase in die Membran transportiert wird.
Aus dem sauerstoffhaltigen Medium diffundieren sowohl gelöster Sauerstoff als auch die Reaktanten der sauerstoffsensitiven Reaktionen durch die Membran. Der gelöste Sauerstoff wird dabei durch die vorgelagerte sauerstoffverbrauchende Enzymschicht in gebundene Formen überführt, wenn dem sauerstoffhaltigen Gemisch oder der Enzymschicht eine bestimmte Menge des spezifischen Substrates der jeweiligen Oxidase zugesetzt wird.
Reaktanten > Reaktanten
iten O2
Substrat+O2 ; ^Oxidase gebundener
Sauerstoff + Oxidationsprodukt
(Enzymschicht)
sauerstoffhaltiges Membran Reaktionsraum der
Medium durch O2 gestörten
Reaktion
Falls bestimmte Formen des gebundenen Sauerstoffs (z. B. H2O2) ebenfalls die Realisierung der unempfindlichen Reaktion behindern, werden zusätzliche Enzyme wie Kätalase oder Peroxidase in die Enzymschicht eingearbeitet, die nichtstörende Formen des gebundenen Sauerstoffs bilden (z. B. Wasser).
Es hat sich gezeigt, daß die enzymatische Sauerstoffentfernung unter Verwendung von in oder auf Membranen immobilisierten Oxidasen und ggf. Kätalase sowei ggf. der spezifischen Substrate der jeweiligen Oxidasen eine sehr wirkungsvolle und sparsame Methode (hohe Lebensdauer, geringer Enzymverbrauch und Wiederverwendbarkeit) dargestellt. Insbesondere die Eigenschaften von Membranen, sich praktisch jeder Form anzupassen und für Reaktanten durchlässig zu sein, ermöglichen ein breites Anwendungsgebiet.
Ausführungsbeispiele
Die Erfindung wird nachstehend an 2 Ausführungsbeispielen erläutert.
Beispiel 1 Bestimmung von NAD+, Pyruvat und NAD+- sowie pyrovatumsetzenden Enzymen
Eineflache, mit einer Dialysemembran (Dicke 15μ,ηη) bedeckte Hg-E!ektrode(d = 2 mm) wird mit einer Enzymmembran, diel mg Glukoseoxidase (50U) und 5000U Kätalase je cm2 in Gelatine immobilisiert enthält, bedeckt. Die Enzymmembran ist von einer weiteren Dialysemembran abgedeckt. Die so präparierte Elektrode taucht in 5 ml 0,075 M Phosphatpuffer, pH 5,5, der 5OmM Glukose sowie Luft enthält. Die Elektrode wird mittels eines Polarographen auf-1,2V bzw. —1,5V gegen eine Kalomelelektrode polarisiert. Als Gegenelektrode dient eine Pt-Elektrode. Die Pufferlösung wird mit einem Magnetrührer gerührt. Durch 5malige Zugabe von jeweils 50/xl 1OmM NAD+wird eine Kalibrierungskurve aufgenommen. Zur Messung der Laktatdehydrogenase (LDH)-Aktivität in Serum werden 100μΙ der Serumprobe mit 1OmM Laktat und 1 mM NADH in 5ml Phosphatpuffer, pH 5,5, inkubiert. Die Strom-Zeit-Kurve bei —1,2V wird mit einem Schreiber registriert und aus dem Anstieg über die Eichkurve die LDH-Aktivität der Serumprobe ermittelt.
Zur Bestimmung der Aktivität von Pyrovatkinase wird analog wie bei der LDH-Messung verfahren, die Strom-Zeit-Kurve wird bei — 1,5V registriert, die Eichung mit Pyrovat durchgeführt, und die Inkubation erfolgt mit 1OmM Phosphoenolpyrovat und 1 mM ADP.
Beispiel 2 Elektrochemische Regenerierung von NADPH
EineHg-Pool-Elektrode(d = 2cm) wird mit einer Membran, diel mg (12U) Laktatoxidaseund5000U Kätalase je cm2 enthält wie. in Beispiel 1 bedeckt. Diese Elektrode wird mittels Potentiosat auf -1,8 V gegen eine Kalomelelektrode polarisiert. Dazu wird eine Pt-Netzelektrode von 10 m2 Oberfläche verwendet. Die Hg-Elektrode taucht in 2 ml 0,5 M Phosphatpuffer, pH 7,0, mit 5OmM Laktat, 1OmM Phenobarbital und 200 mg Lebermikrosomen der Ratte. Bei Zusatz von NADP+erfolgt die kathodische Reduktion zu NADPH, das durch das lebermikrosomale Cytochrom P-450-System für die Umsetzung von Phenobarbital unter Verbrauch von O2 in NADP+ zurückoxidiert wird. Damit wird die O2 maskierte NADP+-Reduktion mit der überfordernden P-450 Katalyse gekoppelt.

Claims (9)

  1. Erfindungsanspruch:
    1. Verfahren zur Eliminierung von Sauerstoff bei durch Sauerstoff gestörten Prozessen, die bei Normaltemperatur und in flüssiger Phase ablaufen, gekennzeichnet dadurch, daß eine mit Sauerstoff verbrauchendem Enzym und ggf. mit H2O2 verbrauchendem Enzym beladene Membran zwischen dem Sauerstoff enthaltenden gasförmigen oder flüssigen Medium und dem System angeordnet wird, in dem der durch Sauerstoff gestörte Prozeß abläuft, wobei das Substrat des Sauerstoff verbrauchenden Enzyms über eine flüssige Phase in die Membran transportiert wird oder ggf. bereits in der Membran enthalten ist.
  2. 2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Substrat des O2-verbrauchenden Enzyms der flüssigen Phase zugesetzt wird, in der der durch Sauerstoff gestörte Prozeß abläuft.
  3. 3. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Substrat des (^-verbrauchenden Enzyms einerflüssigen Phase zugesetzt wird, die außerhalb des Systems, in dem der durch Sauerstoff gestörte Prozeß abläuft, mit der Membran in Kontakt gebracht werden.
  4. 4. Verfahren nach Punkt 1 und 3, gekennzeichnet dadurch, daß das In-Kontaktbringen der flüssigen Phase, die das Substrat enthält, mit der Membran mittels eines saugfähigen Materials erfolgt.
  5. 5. Verfahren nach Punkt 1-4, gekennzeichnet dadurch, daß die Membran aus natürlichen, modifizierten natürlichen oder synthetischen Polymeren bzw. Polymergemischen besteht, die ggf. mit Stützschichten versehen sind.
  6. 6. Verfahren nach Punkt 1-5, gekennzeichnet dadurch, daß als Sauerstoff verbrauchende Enzyme H202-erzeugende0xidasen (z. B. Glucose-, Alkohol-, NADH-, Glutamatoxidase) gegebenenfalls in Kombination mit H2O2 verbrauchenden Enzymen oder H2O2-erzeugende Oxidasen (z. B. Askorbatoxidase, Bilirubinoxidase, Laktatmonoxygenase, desaminierende Glutamatoxidase) eingesetzt werden.
  7. 7. Verfahren nach Punkt 1-6, gekennzeichnet dadurch, daß die flüssige Phase eine wäßrige Phase mit 0-30/VoI.-% eines organischen mit Wasser mischbaren Lösungsmittels ist.
  8. 8. Verfahren nach Punkt 1-7, gekennzeichnet dadurch, daß als organische mit Wasser mischbare Lösungsmittel Ethanol, Aceton, Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid verwendet werden.
  9. 9. Verfahren nach Punkt 1-8, gekennzeichnet dadurch, daß die Membranen Elektrodenoberflächen bedecken, an denen durch Sauerstoff störbare elektrochemische Reaktionen (z. B. die Reduktion von NAD(P)+, Methylviologen, Pyruvat) ablaufen oder
    photochemische, photobiologische oder biochemische Systeme bedecken oder umschließen
    durch Sauerstoff störbare bzw. anaerob lebende Organismen bedecken, umgeben oder umschließen.
DD28536185A 1985-12-24 1985-12-24 Verfahren zur eliminierung von sauerstoff bei durch sauerstoff gestoerten prozessen DD244823A1 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5190870A (en) * 1989-05-16 1993-03-02 Amoco Corporation Method for oxidizing hydrocarbons with a hydroxylase from a methane monooxygenase
US5192672A (en) * 1989-05-16 1993-03-09 Amoco Corporation Method for oxidizing hydrocarbons with a hydroxylase from a methane monooxygenase

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US5190870A (en) * 1989-05-16 1993-03-02 Amoco Corporation Method for oxidizing hydrocarbons with a hydroxylase from a methane monooxygenase
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