DD244523A1 - Verfahren zur herstellung eines dekorativen schichtpressstoffes - Google Patents

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DD244523A1
DD244523A1 DD28472885A DD28472885A DD244523A1 DD 244523 A1 DD244523 A1 DD 244523A1 DD 28472885 A DD28472885 A DD 28472885A DD 28472885 A DD28472885 A DD 28472885A DD 244523 A1 DD244523 A1 DD 244523A1
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decorative
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film
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DD28472885A
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Joachim Eberle
Manfred Marek
Manfred Kaempf
Margot Tabel
Siegfried Krueger
Peter Goetzky
Lutz Schlieter
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Ultra Moebel Suhl Veb
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines dekorativen Schichtpreßstoffes, der als Bauelement in der Möbelindustrie sowie als Wandverkleidung in der Raumgestaltung und im Schienenfahrzeug- und Schiffsbau eingesetzt werden kann. Ziel der Erfindung ist die Herstellung eines dekorativen Schichtpreßstoffes, welcher aus einem kostengünstigen Grundmaterial und aus einer in Großserie gefertigten Dekorfolie besteht. Erfindungsgemäß wird eine naßfeste Pappe, die 1-5% Harnstoffleim-Binder enthält und eine Dichte von 0,6-1,0 kg/dm3 und einem Feuchtigkeitsanteil von 5-12% aufweist, mit einer Dekorfolie, die eine Trennschicht aus Polyvinylalkohol in Anteilen von 5-15g/m2 besitzt, bei Temperaturen von 375-580 K und Drücken von 2-5 MPa verpreßt. Der Schichtpreßstoff wird anschließend unter Druck auf 325 K gekühlt.

Description

günstig auf die Verformbarkeit der Dekorfolie aus und verbessert die spätere Lagenverbindung. Das Fertigpressen erfolgt bei einem Druck von 2-5MPa und einer Temperatur von 375-415 K, vorzugsweise bei 400 K in einem Zeitraum von 3-10 min. Anschließend wird der Schichtpreßstoff unter Druck auf 500C abgekühlt.
Diese Bedingungen sind bei der Mitteldruckbeschichtung von Span- oder Faserplatten üblich. Es war jedoch nicht zu erwarten, daß sich die verschiedenen Lagen der Pappe und die Dekorfolie in Anwesenheit der Trennmittel miteinander zu einem dekorativen Material verbinden, das eine glatte Oberfläche bzw. die gewünschte Strukturierung aufweist und auch weitere Anforderungen erfüllt, die an ein Material für Flächenverkleidungen gestellt werden. Das ist zunächst eine hohe Steifigkeit, die es ermöglicht, die Wandstärken und damit das Gewicht der Erzeugnisse bis hin zum Möbelstück merklich zu reduzieren. Das ist weiter die Verformbarkeit zu nichtebenen Flächen und Bauteilen, wie zum Beispiel Behältnissen, obwohl die Aminoharze relativ spröde sind. Das beruht möglicherweise darauf, daß in die durch die Feuchtigkeit angequollenen Oberflächenschichten der Pappenlagen die niedermolekularen Anteile der Aminoharze eindringen, während die höhermolekularen Anteile an der mit Trennmittel beschichteten Grenzfläche zurückbleiben. Beim Verpressen unter den angegebenen Bedingungen wird die Harz enthaltende Schicht der Pappe versteift. Wahrscheinlich kommt es zu einer chemischen Vernetzung der Cellulose ein ähnlicher Effekt, wie er von der Knitterfestausrüstung der Baumwolle bekannt ist. Ein Durchschlagen des Aminoharzes durch die Pappe, die zum Verkleben mit den Preßtafeln führen würde, wird nicht beobachtet, wenn der Anteil des Aminoharzes am Schichtpreßstoff innerhalb des Bereiches von 0,5-3% gewählt wird. Die gute Verformbarkeit, die bei den relativ spröden Aminoharzen nicht zu erwarten war, wird offenbar durch die geringe Dicke der Haftschichten und durch die Anwesenheit des Polyvinylalkohole und der Trennwachse begünstigt. Während des Verformens wird zwar ein Teil der chemischen Bindungen zerstört. Die verformten Teile zeigen jedoch keine Lagenlösungen. Möglicherweise wird durch die Wärmeeinwirkung aus dem Harnstoffharz, das sowohl in den Haftschichten als auch in der Dekorfolie und in der Pappe enthalten ist, Formaldehyd abgespalten, der neue chemische Bindungen ausbilden kann, so daß die gewünschte Form der dekorativen Schichtpreßstoffe fixiert wird. Die beim Verformen anzuwendende Temperatur wird dabei überwiegend von der Belastbarkeit der Dekorfolie determiniert und liegt zwischen 70°C(UP-Beschichtung) und 120°C(Aminoharz-Beschichtung).
Zusätzlich können beim Verpressen profilierte Bleche und Duroplastmatrizen angewendet und damit strukturierte Oberflächen erzeugt werden. Es ist auch möglich, auf beide Seiten des Materials Dekorschichten aufzubringen, die sich in der Regel in Druckbild und Strukturierung unterscheiden,
Ausführungsbeispiele Beispiel 1
Eine nach dem Kalthärtungsverfahren hergestellte Dekorfolie mit einem Flächengewicht von 150 g/m2, davon 40 g H'amstoffharz-Imprägnierung sowie 10g/m2 eines rückseitigen Polyvinylalkohol-Trennstrichs,wird auf ein Format von 2,60m χ 1,25m zugeschnitten und.zusammenmit 5 Lagen Pappe (Karton) mit je 400g/miFlächengewieht, die herstellungsbedingt 5g/m2 Polyethylenwachs aufweisen und beidseitig mit einer Mischung aus 20g/m2 Melaminharz (Molekulargewicht 225, Methylolgehalt 45%) beschichtet sind, sowie eine Restfeuchte von 6% haben, zwischen geprägten Duroplastmatrizen eingetafelt. Die Preßpakete werden in einer Mehretagenpresse bei 0,5 MPa innerhalbvon 5 min auf 375 K erwärmt. Dann wird der Druck auf 3MPa erhöht und 5 min bei 400'K verpreßt. Nach Abkühlen auf 325 K wird das Material aus der Presse genommen und der Rand besäumt.
Beispiel 2
Eine nach DD-WP 122342 hergestellte Dekorfolie mit einem technologisch bedingten Trennstrich, eine 3 mm dicke Pappe, die ein Flächengewicht von 2200 g/m2,5% Harnstoffharz-Binder und eine Restfeuchte von 8% aufweist, beidseitig mit je 25 g/m2 eines veretherten Dicyandiamid-Harnstoffcokondensates (80/20) beschichtet ist, sowie ein nach DD-WP 124312 hergestelltes Dekorpapier werden zwischen zwei Preßbändern bei einer maximalen Temperatur von 450 K und einem Druck von 2,5 MPa über einen Zeitraum von 1-2 min kontinuierlich verpreßt. Die Abkühlung erfolgt unter Druck auf 325 K; danach wird der Schichtpreßstoff zugeschnitten.

Claims (3)

  1. Erfindungsanspruch:
    1. Verfahren zur Herstellung eines dekorativen Schichtpreßstoffes, bestehend aus einem Trägerwerkstoff und einer mit Polyvinylalkohol beschichteten dekorativen Folie, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer naßfesten Pappe, die 1-5% Harnstoffleim-Binder enthält und eine Dichte von 0,6-1,0kg/dm3 und einen Feuchtigkeitsanteil von 5—12% aufweist, eine Dekorfolie, die eine Trennschicht aus Polyvinylalkohol in Anteilen von 5-15g/m2 besitzt, aufgebracht wird und der Schichtstoff bei Temperaturen von 375-580 K und Drücken von 2-5MPa verpreßt und anschließend auf 325 K gekühlt wird.
  2. 2. Verfahren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekorfolie auf die naßfeste Pappe ein- oder beidseitig aufgebracht wird.
  3. 3. Verfahren nach den Punkten 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Strukturierung des Schichtpreßstoffes während oder nach der Verpressung erfolgt.
    Anwendungsgebiet der Erfindung
    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines dekorativen Schichtpreßstoffes für den Einsatz als Bauelement in der Möbelindustrie, für Wandverkleidungen in der Raumgestaltung und im Bauwesen sowie im Schienenfahrzeug- und Schiffbau. Der Schichtpreßstoff kann ein- oder beidseitig mit einer strukturierten Oberfläche diskontinuierlich oder kontinuierlich hergestellt werden.
    Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
    Dekorative Schichtpreßstoffe für die Möbelindustrie bzw. als verkleidendes Flächenelement allgemein werden hergestellt, indem eine Grundplatte mit einer dekorativen Folie verklebt wird. Das tragende Grundmaterial ist häufig eine Hartfaserplatte, die einen hohen Harzanteil und eine glatte, feste Oberfläche aufweist. Die gleichen Forderungen werden auch an Möbelspanplatten gestellt, wenn sie als tragendes Material mit einer Dekorfolie kombiniert werden. Als dekorative Oberflächenschicht werden bedruckte oder unbedruckte und mit Polymeren imprägnierte und beschichtete Papiere, jedoch auch Färb- oder Kunstharzschichten auf eine Grundplatte aufgebracht. Die eingesetzten Herstellungsverfahren arbeiten kontinuierlich oder auch diskontinuierlich. Durch den Einsatz hochwertiger Grundplatten ist die Herstellung der bekannten Schichtpreßstoffe kostenbelastet. Weiterhin sind die Schichtpreßstoffe, die eine Hartfaser- oder Spanplatte als Grundplatte aufweisen,,nur in geringen Grenzen bzw. nicht formbar. Zur Erzielung der notwendigen Steifheit ist eine erhebliche Dicke erforderlich, so daß die Erzeugnisse relativ schwer werden.
    Zu den bekannten technischen Lösungen gehört die Herstellung von dekorativen Plattenwerkstoffen, bei welchen die dekorativen Papiere mittels eines Aminoplastes auf eine hochwertige Grundplatte geklebt werden (DD-WP 35730). Die Herstellung ist von der Grundplatte her kostenaufwendig; eine Verformung des Plattenwerkstoffes ist nicht möglich. Bekannt ist auch die Herstellung einer dekorativen Schichtplatte, bestehend aus einer hochwertigen Grundplatte und einer dekorativen Folie (DD-AP 72896). Die Schichtplatte wird durch die Zugabe von chlorhaltigen organischen Verbindungen und Metalloxyden flammhemmend gestaltet. Das Verpressen der Schichten erfolgt unter Zugabe von 10% PVC-Pulver. Dieses Dekormaterial ist verformbar, jedoch durch hohe M ate rial koste η belastet. Verformbare dekorative Schichtpreßstoffe werden weiterhin hergestellt, indem auf eine Grundschicht, bestehend aus Glasfasern, ein dekoratives Papier mittels eines Epoxidharzes aufgeklebt wird (DE-OS 2552688), oder indem mit Phenolharz imprägnierte Papiere mit einer Polyamid-Schmelzkleberfolie als Zwischenschicht verpreßt werden (DE-OS 2823669). Die Herstellung derartiger Schichtstoffe ist im Materialeinsatz kostenaufwendig, das Material ist nur bedingt verformbar und kann nur mit geringer Oberflächentiefe strukturiert werden.
    Ziel der Erfindung
    Ziel der Erfindung ist die Herstellung eines dekorativen Schichtpreßstoffes, bestehend aus einem kostengünstigen Grundmaterial und aus einer in Großserien gefertigten Dekorfolie. Zur Herstellung müssen die bekannten kontinuierlich und dieskontinuierlich arbeitenden Anlagen einsetzbar sein.
    Aufgabe der Erfindung
    Aufgabe der Erfindung ist ein kostengünstiges Verfahren zur Herstellung eines dekorativen Schichtpreßstoffes, bei welchem durch das Verpressen von Pappen mit einer mit Polyvinylalkohol beschichteten Dekorfolie ein fest haftender Verbund erhalten wird, der ohne Verlust an Steifheit verformbar ist und dessen Oberfläche während oder nach der Herstellung strukturiert werden kann. Als Dekor- oder Finishfolie können die in der Möbelindustrie üblichen Folien eingesetzt werden, zum Beispiel solche, wie sie in DD-WP 122342 und in DD-WP 124312 beschrieben sind. Dabei handelt es sich uns bedruckte Papierbahnen, die mit einem Harnstoffharz oder einem ungesättigten Polyesterharz imprägniert sind. Wesentlich ist, daß diese Dekorfolien einen rückseitigen, gegebenenfalls einen beidseitigen Finish- oder Trennstrich von 5-15g/m2 Polyvinylalkohol aufweisen, der mit der Zielstellung aufgebracht wird, ein Verkleben der Lagen beim Aufwickeln auf Rollen zu verhindern. Bei der erfindungsgemäß eingesetzten Pappe handelt es sich um minderwertige Materialien, deren Flächengewicht nicht höher als 250g/m2 liegt.
    Dabei sind die Lösungsmittelanteile (Wasser-Methanol oder Butanol) nicht einbezogen. Die vorstehend beschriebenen Komponenten des Schichtpreßstoffs — die Lagen des Grundmaterials mit einer Restfeuchtigkeit von 3-10% Dekorfolie — werden erfindungsgemäß zwischen strukturgebenden Preßblechen oder -bändern bzw. -walzen verbunden. Dabei wird das Preßgut zunächst bei einem relativ geringen Druck von 0,5MPa innerhalb von 1-5min auf 375-415 K erwärmt. Das wirkt sich
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