DD242300A1

DD242300A1 - Verfahren und einrichtung zur widerstandsmessung an verseilten blankleitern

Info

Publication number: DD242300A1
Application number: DD85282620A
Authority: DD
Inventors: Werner Fuehrer; Ruediger Schmidt; Wolfgang Gensicke
Original assignee: Thaelmann Schwermaschbau Veb
Priority date: 1985-11-08
Filing date: 1985-11-08
Publication date: 1987-01-21
Also published as: DE3627245C2; DE3627245A1; AT391570B; ATA223086A

Abstract

Das Ziel der Erfindung besteht darin, ohne zusaetzliche Verlaengerung der Verseilanlage und Verringerung der Anlagengeschwindigkeit den Leiterwiderstand bei minimalem Materialverbrauch und gleichbleibender bzw. verbesserter Qualitaet zu messen. Erfindungsgemaess wird die Aufgabe durch ein Verfahren und eine Einrichtung zur Widerstandsmessung geloest, wobei durch eine bekannte Messeinrichtung der elektrische Leitwiderstand des verseilten Blankleiters auf einem vorher festgelegten Abschnitt eines bekannten Doppelscheibenabzuges gemessen und zur Regelung eines Verdichters genutzt wird. Hierbei wird erfindungsgemaess der Doppelscheibenabzug auf eine konstante Temperatur erhitzt, welche durch den abzuziehenden Leiter aufgenommen wird. Weiterhin wird der Leiter ueber mindestens zwei lose auf den Achsen des Abzuges angeordnete Scheiben aus isoliertem Material und anschliessend ueber eine ebenfalls isoliert auf der Achse des Abzuges angeordnete Scheibe gefuehrt. Der Kontakt zum Leiter wird durch mindestens eine halbe Umschlingung um die o. g. Scheiben realisiert.

Description

-2- 242 Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Widerstandsmessung an verseilten Blankleitern zu schaffen, wobei bei laufender Produktion auf Verseilanlagen der elektrische Widerstand gemessen wird, unabhängig von negativen äußeren Einflüssen, wie Temperaturschwankungen des Leiters und das Meßergebnis verfälschenden Übergangswiderständen und dieser Wert danach zur Regelung der Anstellung der Verdichterwalzen eines Rundbzw. Sektorverdichters genutzt wird.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Widerstandsmessung gelöst, wobei den Scheiben eines bekannten Doppelscheibenabzuges eine konstante Temperatur verliehen und diese Temperatur durch den über diese Scheibe laufenden Leiter aufgenommen wird.

Die Einrichtung zum Verfahren besteht aus einer Meßeinrichtung, durch welche der elektrische Leitwiderstand des verseilten Blankleiters auf einem vorher festgelegten Abschnitt des o.g. Doppelscheibenabzuges kontinuierlich und ständig gemessen wird. Diese Meßeinrichtung ist dabei über Schleifkontakte mit dem Doppelscheibenabzug verbunden. Eine zweite Verbindung besteht mit dem Verdichter, wobei der gemessene elektrische Widerstandswert zur Regelung der Walzenanstellung des Verdichters genutzt wird. Zur Erzeugung der Meßstrecke wird der Leiter über mindestens zwei lose auf den Achsen des Abzuges angeordnete Scheiben aus isolierendem Material und anschließend über eine ebenfalls isoliert auf der Achse des Abzuges angeordnete Kontaktscheibe geführt.

Hierbei wird der Kontakt zum Leiter durch mindestens eine halbe Umschlingung um die o. g. Scheibe realisiert. Im folgenden wird die Funktion der Einrichtung zum Verfahren zur Widerstandsmessung an verseilten Blankleitern beschrieben. Der bereits verseilte Leiter durchläuft einen Verdichter, in dem sein Querschnitt als Rund- oder Sektorquerschnitt geformt wird. Anschließend wird er über den bekannten Doppelscheibenabzug mit seinen oben beschriebenen, besonderes ausgeführten Scheiben, durch welche die Meßstrecke begrenzt wird, geführt. Dabei wird dem Leiter über die Scheiben des Doppelscheibenabzuges eine vorher bestimmte konstante Temperatur verliehen. Die ständige Messung des elektrischen Widerstandes erfolgt mittels bekannter Meßeinrichtungen über gesonderte Schleifkontakte, angeordnet an den dafür vorgesehenen Scheiben des Doppelscheibenabzuges. Dabei wird über den Spannungsabfall des eingeleiteten Stromes zwischen den Meßpunkten auf den vorhandenen elektrischen Widerstandswert geschlossen. Dieser Meßwert wird einer Auswertevorrichtung zugeführt, welche den gemessenen Wert mit einem vorgegebenen Sollwert vergleicht und über nachgeschaltete Einrichtungen sofort zur Regelung des Verdichters nutzt.

Ausführungsbeispiel

Anhand der auf der Zeichnung zum Ausführungsbeispiel dargestellten Anordnung wird die Erfindung näher erläutert.

Der Leiter 1 wird durch die Verdichtereinrichtung 2 über den Doppelscheibenabzug 3 zum Aufwickler 4 geführt. Gleichzeitig wird durch die Scheiben des Doppelscheibenabzuges 3, die über eine Temperaturregeleinrichtung 5 auf einer konstanten Temperatur gehalten werden, dem Leiter 1 diese Temperatur verliehen. Anschließend läuft der Leiter 1 über die lose auf den Achsen des Doppelscheibenabzuges 3 gelagerten Scheiben 6 aus nicht leitendem Material sowie die ebenfalls lose, gegen den Doppelscheibenabzug 3 isoliert gelagerte Kontaktscheibe 7 und wird danach vom Aufwickler 4 aufgewickelt.

Das Meßgerät 8 ist durch Schleifkontakte 9 mit dem Doppelscheibenabzug 3 und der Kontaktscheibe 7 verbunden. Durch eine Auswertvorrichtung 10 kann der Widerstandswert angezeigt und zur Regelung der Walzenanstellung der Verdichtereinrichtung 2 genutzt werden.

Die Vorteile aus der Erfindung sind einmal Ausschließung des negativen Einflusses von wechselnden Leitertemperaturen auf das Meßergebnis, weiterhin erfolgt durch die Anordnung der Meßstrecke auf den Doppelscheibenabzug 3 keine Beeinflussung mehr auf die Verseilanlagenlänge und es ist eine sofortige, störungsfreie und genaue Regelung der Walzenanstellung der Verdichtereinrichtung während der Fertigung möglich. Außerdem werden das Meßergebnis verfälschende Übergangswiderstände ausgeschlossen.

Claims

Erfindungsanspruch:

1. Verfahren zur Widerstandsmessung an verseilten Blankleitern auf einem Doppelscheibenabzug, gekennzeichnet dadurch, daß während des Abziehens des blanken Leiters (1) mit einem Doppelscheibenabzug (3) der Leiter (1) durch Temperaturausgleich mit dem Doppelscheibenabzug (3) eine konstante Temperatur erreicht und der in bekannter Weise gemessene Widerstandswert zur Regelung der Walzenanstellung der Verdichtereinrichtung (2) genutzt wird.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Hauptpunkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß dem Doppelscheibenabzug (3) mindestens zwei lose auf den Achsen desselben gelagerte Scheiden (6) aus nicht leitenden Material sowie eine gegen den Doppelscheibenabzug (3) isoliert gelagerte Kontaktscheibe (7) zugeordnet sind.
3. Einrichtung nach Punkt 2, gekennzeichnet dadurch, daß der Leiter (1) über mindestens die Hälfte des Umfanges der der Scheibe (6) vorgelagerten Scheibe des Doppelscheibenabzuges (3) und der Kontaktscheibe (7) geführt ist.

Hierzu 1 Seite Zeichnung

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Widerstandsmessung an verdichteten und verseilten Blankleitern, wobei der Widerstandswert von verdichteten bzw. umgeformten Blankleitern gemessen und zur Regelung der Verdichterwalzen eines Rund- bzw. Sektorverdichters innerhalb der Verseilanlage genutzt wird.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Zur Herstellung von verdichteten Rund- und Sektorleitern aus Aluminium oder Kupfer auf geeigneten Verseilmaschinen durchläuft ein aus mehreren Einzeldrähten oder Litzen gefertigter Leiter z. B. sogenannte Sektorwaizen, wobei der Leiter zu einem sektorförmigen Querschnitt gewalzt wird bzw. bei Rundleitern eine Verdichtung mit sogenannten Verdichterwalzen erfolgt. Je nach gefordertem Durchmesser des Leiters bzw. Sektorhöhe des verdichteten Leiters erfolgt eine Einstellung der Walzen. Nach einer geringen gefertigten Länge wird dieses Maß mit einem Sollmaß verglichen, und gegebenenfalls wird die Walzenanstellung korrigiert. Es wird hierbei vorausgesetzt, daß sowohl der Verdichtungsgrad als auch der Widerstandswert des Leiters über die gesamte Länge annähernd konstant bleiben. Diese Annahme beruht auf Erfahrungen und setzt konstanten Ausgangsquerschnitt, Drahtzug und konstante Drahtfestigkeit voraus. Während der gesamten Fertigungsdauer erfolgt das Prinzip o.g. Kontrolle stichprobenartig.

Das Bestimmen des Widerstandswertes als entscheidende Qualitätskontrolle kann erst erfolgen, wenn die gesamte Leiteriänge vorliegt. Dieses Verfahren ist unbefriedigend. Aus diesem Grund ist man bemüht, den Widerstandswert während der Herstellung des Leiters ständig zu messen und zur kontinuierlichen Regelung der Verdichterwalzen zu nutzen. Hierfür sind die DE-OS 2544349 und 2118015 bekannt, in welchen eine Maßvorrichtung offenbart wurde, bei welcher das Meßgerät auf einem Meßwagen, parallel zum Leiter, auf einer Laufschiene angeordnet ist.

Zur Durchführung der Messung wird der Wagen auf die Lineargeschwindigkeit des Kabels beschleunigt und durch Klemmen fest mit dem Leiter verbunden. Danach greifen Kontaktklemmen an den Leiter. Durch das zwischen den Kontaktklemmen liegende Leiterstück wird ein Meßstrom geschickt. Danach erfolgt über eine definierte Länge des Leiters die Messung des Spannungsabfalls. Parallel hierzu wird die Temperatur des Leiters gemessen. Aus dem Meßstrom, dem Spannungsabfall und der Temperatur des Leiters wird der Widerstand des Leiters bei Normaltemperatur ermittelt. Anschließend wird dieser Wert über eine Regeleinrichtung zur Anstellung der Verdichterwalzen genutzt. Nachteilig ist hierbei, daß selbst bei geringer Meßlänge sich, durch die erforderliche Beschleunigung des Wagens, das An- und Abklemmen und der während der Zeit des Meßvorganges produzierten Kabellänge eine nicht unbeträchtliche Verlängerung der Gesamtanlage ergibt. Da auf Grund der kurzen Meßlänge nur sehr geringe Widerstandswerte gemessen werden können, haben Übergangswiderstände im Bereich der Klemmen beachtliche Auswirkungen auf das Meßergebnis. Bei den hohen Lineargeschwindigkeiten moderner Verseilmaschinen bedingt diese Art der Messung entweder eine Reduzierung der Anlagengeschwindigkeit oder eine entsprechende Verlängerung der Verseilanlagen. Weiterhin unbefriedigend ist, daß die durch die unterschiedliche Verdichtung des Leiters entstehenden unterschiedlichen Temperaturen des Leiters über seine Länge durch die Meß- und Regeleinrichtung nur annähernd ausgeglichen werden können.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, ohne zusätzliche Verlängerung der Verseilanlage und Verringerung der Anlagengeschwindigkeit den Leiterwiderstand zu messen, wobei die geforderte Qualität bei minimalem Materialverbrauch erhalten bleibt bzw. verbessert wird.