DD237844A1 - Verfahren zur herstellung von kationenaktiven ionenaustauschern - Google Patents

Verfahren zur herstellung von kationenaktiven ionenaustauschern Download PDF

Info

Publication number
DD237844A1
DD237844A1 DD27676185A DD27676185A DD237844A1 DD 237844 A1 DD237844 A1 DD 237844A1 DD 27676185 A DD27676185 A DD 27676185A DD 27676185 A DD27676185 A DD 27676185A DD 237844 A1 DD237844 A1 DD 237844A1
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
cellulose
solvents
radical
acid
substituted
Prior art date
Application number
DD27676185A
Other languages
English (en)
Inventor
Gerhard Behrend
Hans-Dieter Hunger
Peter Mohr
Original Assignee
Akad Wissenschaften Ddr
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Akad Wissenschaften Ddr filed Critical Akad Wissenschaften Ddr
Priority to DD27676185A priority Critical patent/DD237844A1/de
Publication of DD237844A1 publication Critical patent/DD237844A1/de

Links

Landscapes

  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von kationaktiven Ionenaustauschern. Ziel ist es, Ionenaustauscher auf Polymerbasis sowohl mit universellem als auch speziellem Einsatzgebiet und einfacher Handhabbarkeit bei biologischen, biochemischen oder medizinisch-diagnostischen Arbeiten zur Verfuegung zu stellen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ionenaustauscher mit abstimmbaren kationischen Austauscheigenschaften herzustellen. Die Loesung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemaess mit einem Herstellungsverfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass ein polymerer Traeger in gepulverter, granulierter, koerniger, kugeliger, faseriger, flaechiger, schaumfoermiger, hohlkugeliger oder hohlfaseriger Form in seiner vorliegenden oder chemisch vorbehandelter Form in seiner vorliegenden oder chemisch vorbehandelter Form mit einem 2,4,6-Trihalogen-1,3,5-triazin in einem oder mehreren Loesungsmitteln bei einer Temperatur zwischen 0 und 60C in Kontakt gebracht wird, 0 bis 10 ml mit einem oder mehreren organischen Loesungsmitteln gewaschen, unmittelbar danach oder nach einer beliebigen Zwischenlagerung in einem oder mehreren Loesungsmitteln und/oder Wasser und/oder einer waessrigen Loesung von Salzen oder Basen mit einem Amin der allgemeinen Formel RHNR1Xumgesetzt wird. Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Fixierung, Trennung, Analyse und Synthese von Proteinen bzw. Teilen davon und die medizinische Diagnostik.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von kationaktiven Ionenaustauschern auf Polymerbasis, die zur Fixierung, Trennung, Analyse und Synthese von Proteinen bzw. Teilen davon, in der medizinischen Diagnostik, in der Affinitätschromatographie und in der Hämoglobin-Forschung Anwendung finden.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Die Herstellung von Kationenaustauschern ist bekannt und wird in großtechnischem Maße betrieben. Die Basis der üblichen Kationenaustauscher stellen unterschiedlich vernetzte Polystyrene mit endständigen SulfosäuregruppenoderAcrylatpolymere mit freien Carboxylgruppen dar. In der Biochemie und in der Medizintechnik werden darüber hinaus Carboxymethylcellulose und teilweise hydrolysierte Celluloseacetate verwendet, die unterschiedliche Mengen freier Carboxylgruppen aufweisen und so eine abstimmbare Austauscherkapazität einzustellen gestatten. Die Festigkeit der Bindung ist oftmals gering, so daß solche Kationenaustauscher auch als „weiche" Austauscher bezeichnet werden. Die bisher bekannt gewordenen Kationenaustauscher werden in Kugel- oder Granulatform mit oder ohne Poren geliefert und eignen sich daher ausschließlich für die Säulenchromatographie. Hinzu kommt, daß oftmals die Poren für große Proteine, darunter auch Hämoglobin, nicht ausreichend groß sind und diese ausgeschlossen werden. Die Oberflächenliganden sind aber in ihrer Zahl und Bindungsstärke zu gering, um speziellen Anforderungen in der Biochemie, Mikrobiologie und medizinischen Diagnostik zu genügen.
So wird z.B. im EP 121 275 ein Verfahren zur Herstellung und Anwendung von Makromolekülen mit Carbonylgruppen als Sorbens für stickstoffhaltige Verbindungen, z. B. in der Hämodialyse, Blutreinigung und Hämofiltration beschrieben, das aber ungeeignet für die Bindung von Proteinen oder Hämoglobin ist. In der JP-OS 59-150.544 werden stark saure Kationenaustauscher aus ß-Cyclodextrin beschrieben, die Clathrate bilden und auf diese Weise ihre Austauscherfunktion ausüben. Diese Produkte wirken ebenfalls vorzugsweise auf kleine Moleküle und lassen sich nicht zu flächigen Kationenaustauschern verarbeiten. In der SU-PS 1127935 wird ein Verfahren beschrieben, durch das die Elution von Farbstoffen in Säure-Base-Indikatorpapieren durch Imprägnieren verzögert wird.
Kationenaustauscherharze mit einer hohen Kapazität für Metallionen werden auch im DD-WP 211 352 beschrieben. Nach diesem Verfahren werden schwach basische Ionenaustauscher mit freien primären oder sekundären Aminogruppen mit Formaldehyd bei erhöhter Temperatur umgesetzt und dann anschließend eine Reaktion mit Halogenalkylphosphiten durchgeführt. In dem CS-PS 206060 wird ein Verfahren zur Immobilisierung und Trennung von Enzymen an negativ geladenen Trägern beschrieben. Bei diesem Verfahren werden außerdem noch kationisch wirkende oberflächenaktive Mittel zugesetzt. Agarose kann mit m-Aminophenylboronsäure zu Trägern für die Affinitätschromatographie umgesetzt werden und ist dann speziell für die quantitative Bestimmung von glykosylierten Hämoglobinen geeignet (siehe: H. L. White, J. L. Wiebers, P.T.Gilham, Biochemistry 9, S.4396-4401 [1970]). Diese Träger können bisher nur in Säulen verwendet werden. Außerdem wurde beschrieben, daß Boronatträger auf Basis von Cellulose oder Agarose ebenso wie Polyacrylamidboronat-Träger kein Adenosintriphosphat binden (siehe: J. H. Hagemann, G. D. Kühn, Anal. Biochemistry 80,547-554(1977]). Prinzipiell ist also die Herstellung für die Affinitätschromatographie an Säulen geeigneter Kationenaustauscher bekannt. Jedoch sind diese Materialien nur für spezielle Einsatzgebiete verwendbar und bedürfen darüber hinaus umfangreicher, aufwendiger Vorbereitungen.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, kationaktive Ionenaustauscher auf Polymerbasis sowohl mit universellem als auch speziellem Einsatzgebiet und einfacher Handhabbarkeit bei biologischen, biochemischen oder medizinisch-diagnostischen Arbeiten zur Verfügung zu stellen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es, auf Polymerbasis einen Ionenaustauscher mit abstimmbaren kationischen Austauscheigenschaften herzustellen. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein polymerer Träger in seiner vorliegenden oder chemisch vorbehandelten Form mit einem 2,4,6-Trihalogen-1,3,5-triazin in einem oder mehreren Lösungsmitteln bei einer Temperatur zwischen 0 und 60°C umgesetzt, 0 bis 10mal mit einem oder mehreren organischen Lösungsmitteln gewaschen, unmittelbar danach oder nach einer beliebigen Zwischenlagerung in einem oder mehreren Lösungsmitteln und/oder Wasser und/oder einer wäßrigen Lösung von Salzen oder Basen mit einem Amin der allgemeinen Formel
NHR-FV-X, (1)
mit einem Salz eines solchen Amins, mit einem inneren Salz von derartigen Aminen oder mit Aminosäuren der allgemeinen Formel
NHR-R2-COOH (2)
umgesetzt und anschließend 0 bis 10mal mit einem oder mehreren Lösungsmitteln und/oder Wasser und/oder verdünnten Alkalien und/oder verdünnten Säuren und/oder Salzlösungen umgesetzt wird, wobei R = Wasserstoff, ein Alkylrest mit 1-20 C-Atomen, ein Alkenylrest mit 2-20 C-Atomen, ein gegebenenfalls substituierter
Phenyl rest, gegebenenfalls substituierter Diphenylrest, Naphthylrest oder ein heterocyclischerRest, R1 = eineAlkylen-, eine Arylen-, eine Diphenylen-, eine Naphthylen-oder eine heterozyklische Gruppe, X = eine Carboxyl-, eine Sulfonyl-, eine Sulfo-, eine Borsäure-, eine Boronat-, eine Phosphat-, eine Phosphit-, eine
Phosphonat-, eine Phosphinat-oder Sulfinylgruppe, R2 = eine geradkettige oder verzweigte Alkylengruppe, eine gegebenenfalls substituierte Phenylgruppe, eine gegebenenfalls
substituierte Naphthylgruppe, eine heterozyklische Gruppe bedeuten.
Einfach an einen polymeren Träger gebundene 2,4,6-Trihalogen-1,3,5-triazine reagieren gegebenenfalls in Anwesenheit freien 2,4,6-Trihalogen-1,3,5-triazins mit primären oder sekundären Aminen in Lösungsmitteln und in wäßriger Lösung zu den entsprechenden einfach oder doppelt substituierten Triazinderivaten, wobei der Substitutionsgrad wesentlich von den Reaktionsbedingungen, in erster Linie vom molaren Verhältnis der Komponenten, vom Lösungsmittel, von der Konzentration und vom pH-Wert abhängt. Bei niedrigen Konzentrationen und pH-Werten von mehr als 8 findet in zunehmendem Maße eine Hydrolyse statt. Hohe Temperaturen begünstigen ebenfalls die Hydrolyse und vermindern dadurch den Substitutionsgrad. Bei dieser Reaktion stören Säuregruppen, Hydroxylgruppen und ähnliche nicht, jedoch begünstigen nicht quartemisierte tertiäre Aminogruppen ebenfalls die Hydrolyse, und es sollte deshalb eine teilweise oder vollständige Quarternisierung dieser Gruppen der Umsetzung vorausgehen.
Polymere Träger für das erfindungsgemäße Verfahren sind Cellulose, modifizierte Cellulose, Celluloseester, Celluloseether, Cellulose-Pf ropf-Copolymere, Polymerkompositionen unter Verwendung von Cellulose, insbesondere mit Aminoharzen, Polyacrylaten, Polymethacrylate^ Acrylat-Copolymeren, Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren, Polystyren, modifizierten Polystyrenen, substituierten und/oder teilvernetzten Polystyrenen, Polyurethanen, Polyurethanpolyharnstoffen, Polyamiden, Polyvinylchlorid, Polysulfonen usw. Diese Produkte können durch Alkalien, Basen, primäre, sekundäre oder tertiäre Amine in flüssiger, fester oder gasförmiger Form vorbehandelt worden sein. Außerdem kann man an den Polymeren eine chemische Reaktion durchführen, in deren Ergebnis eine primäre oder sekundäre Aminogruppe an ihnen fixiert wird, z. B. durch
Methylaminierung, Hydrierung, Decarboxylierung, Hydrolyse oderThermolyse. Diese Produkte werden dann in einem oder mehreren Lösungsmitteln mit einem 2,4,6-Trihalogen-1,3,5-triazin umgesetzt. Bei der Umsetzung können sich Salze bilden, die ebenso wie überschüssiges 2,4,6-Trihalogen-1,3,5-triazin teilweise oder vollständig an den polymeren Träger absorbiert werden und bei den nachfolgenden Reaktionen mitbeteiligt sein können. Durch die an die Umsetzung nachfolgenden Waschschritte werden diese Salze teilweise oder gar nicht entfernt. Nach dem Waschen können die modifizierten Träger getrocknet und zwischengelagert, aber auch sofort weiterverarbeitet werden.
Die auf diesem Wege erhaltenen 4,6-Dihalogen-1,3,5-triazin-modifizierten polymeren Träger werden mit Verbindungen, die eine primäre oder sekundäre Aminogruppe aufweisen und weiterhin mindestens eine saure Gruppe tragen, in einem oder mehreren Lösungsmitteln bei Temperaturen zwischen 0 und 600C umgesetzt. Gut bewährt hat sich die Umsetzung in wäßrigen Lösungen der Amine, die durch Mineralsäuren oder Alkalien auf einen pH-Wert zwischen 3 und 10 eingestellt worden sind. Unter diesen Bedingungen findet in hohem Maße eine Umsetzung der Aminogruppe mit dem s-Triazin am polymeren Träger statt und in untergeordnetem Maße eine Hydrolyse der Halogenatome. Durch die teilweise oder vollständige Neutralisation entweder der Aminofunktion oder der sauren Gruppe wird ein Salz der Säure oder des Amins erhalten, wobei es jedoch möglich ist, von vornherein z. B. Salze von Aminocarbonsäuren einzusetzen. Als besonders geeignet haben sich für die Umsetzung Aminosäuren, aromatische Aminocarbonsäuren wie 3-Aminobenzoesäure, 4-Aminobenzoesäure, Anthranilsäure, Sulfanilsäure, m-Aminophenylboronsäure, p-Aminophenylphosphorsäure erwiesen, es können aber auch andere Verbindungen eingesetzt werden, sofern sie mindestens eine primäre oder sekundäre Aminogruppe und mindestens eine saure oder Säuregruppe aufweisen. Die Polymeren können in körniger, kugeliger, granulierter, faseriger, flächiger oder schaumförmiger Form oder Gemischen daraus oder als Verbünde verwendet werden. Für die medizinische Diagnostik besonders geeignet sind flächige Materialien, z. B.Papiere, Folien oder Filme. Für die Säulenfüllung sind granulierte Teilchen, poröse, kugelige oder hohlkugelige Polymere geeignet. Für spezielle Anwendungen können innen aktivierte Hohlfasern besonders geeignet sein. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden polymere Träger mit kationischen Austauscheigenschaften erhalten, die besonders für die Bindung von Proteinen geeignet sind. In der medizinischen Diagnostik ist die Bindung von Hämoglobin von großer Bedeutung sowie die Möglichkeit der Einführung von Gruppen mit spezifischen Gruppen, z. B. die Boronatgruppe, die glykosylierr.es Hämoglobin bindet. Überraschend wurde gefunden, daß durch diese Träger auch Plasmide gebunden und getrennt werden können. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten kationischen Träger können also vorteilhaft für eine Reihe biochemischer Arbeiten eingesetzt werden, wobei sie sich durch hohe mechanische Beständigkeit und eine Vielfalt an Substitutionsmöglichkeiten und dadurch vielfältige Einsatzgebiete auszeichnen. Die Operationen können in einfacher Weise und innerhalb kurzer Zeit durchgeführt werden.
Ausführungsbeispiele Beispiel 1
200 cm2 eines aus reiner Baumwoll-Cellulose hergestellten Papiers werden mit 100 ml einer 15%igen Natronlauge 15 Minuten bei Zimmertemperatur geschüttelt. Nachdem Abquetschen wird 20 Minuten in 100 ml einer 5%igen Lösung von Cyanurchlorid in Xylen bei Zimmertemperatur geschüttelt, dreimal in je 100ml Aceton gewaschen und an der Luft getrocknet.
Das so erhaltene, durch Cyanurchlorid substituierte Papier enthält noch absorbiertes Kochsalz und freies Cyanurchlorid. Es wird in 100 ml einer 9%igen Lösung von Anthranilsäure, die vorher auf einen pH-Wert von 7,8 durch Natronlauge eingestellt wurde, eine Stunde bei Zimmertemperatur geschüttelt, viermal mit je 100ml Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet.
Mit djesem kationaktiven Träger werden folgende Tests durchgeführt:
Bindungskapazität: 0,5 cm2 des Trägers werden mit 100/kleiner Proteinlösung versetzt, die 200 дд 125J-markiertes Protein enthält, und die Menge radioaktiv markierten Proteins mit einem Szintillationszähler gemessen (n0). Nach 16 Stunden wird die überstehende Lösung abpipettiert, 3x mit je 1 ml Wasser gewaschen und die verbliebene Menge radioaktiven Proteins durch den Szintillationszähler bestimmt In1). Die Bindungskapazität ergibt sich nach:
C = ^l
no
Stabilitätstest: 0,5cm2 des Trägers werden mit 100μΙ der obigen Proteinlösung versetzt, eintrocknen lassen, die radioaktive Menge des Proteinsam Szintillationszähler gemessen (m0), in 20ml Wasser 10min gewaschen, erneut am Szintillationszähler gemessen, danach jeweils 1 Stunde bei 40, 60 und90°C in 20ml Wasser gewaschen und wiederum am Szintillationszähler gemessen (nt;). Aus dem Quotienten von mo/mi errechnet sich der Anteil gebundenen Proteins. Bindungskapazität: Stabilität der Bindung nach
10 min/22 °C 100/гд Protein/cm2
1Std./90°C 100 ßg Protein/cm2
Beispiel 2
200cm2 eines (halb)synthetischen Papiers aus mikrokristalliner Cellulose, Polyamidfasern, selbstvernetzender Acrylatdispersion und Carboxymethylcellulose werden 20 Minuten mit 15%iger Natronlauge bei Zimmertemperatur geschüttelt. Danach wird gründlich abgetrocknet und in 100 ml einer 5%igenCyanurchloridlösung in Xylen 20 Minuten bei Zimmertemperatur geschüttelt.
Anschließend wird 3x in je 100ml Aceton gewaschen.
Nach dem Trocknen an der Luft wird der aktivierte Träger in 100 ml einer 7,5%igen Lösung von Sulfanilsäure, die vorher mit 1 η NaOH auf einen pH-Wert von 7,5 eingestellt wurde, 30 Minuten bei Zimmertemperatur geschüttelt, 4x mit je 100 ml Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet.
Es werden die gleichen Tests wie in Beispiel 1 durchgeführt:
Bindungskapazität: Stabilität der Bindung nach
10min/22°C 120 ^g Protein/cm2
1 Std./90°C 120мд Protein/cm2
Beispiel 3
200cm2 des wie in Beispiel 1 durch Cyanurchlorid aktivierten Trägers werden mit 100ml einer Lösung des Hemisulfats von m-Aminophenylboronsäure, die vorher mit 1 η NaOH auf einen pH-Wert von 7,3 eingestellt wurde, eine Stunde bei Zimmertemperatur geschüttelt, viermal mit je 100 ml Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet. Es werden die gleichen Tests wie in Beispiel 1 durchgeführt: Bindungskapazität: Stabilität der Bindung nach
10 min/22°C 230 дд Protein aus Hämolysat/cm2
1 Std./90°C 215 дд Protein/cm2
Beispiel 4
100cm2 einerO,25mm starken Celluloseacetatmembran wird 30 Minuten in 20%iger Natronlauge bei Zimmertemperatur geschüttelt. Danach wird in 10%iger Lösung von Cyanurchlorid in Xylen 30 Minuten bei Zimmertemperatur aktiviert. Die so erhaltene aktivierte Membran wird 4mal mit je 50 ml Aceton-Xylol-Gemisch gewaschen und getrocknet. Die trockene, aktivierte Membran wird in einer Lösung von 9,5g m-Aminophenylboronsäure, die durch Natronlauge auf einen pH-Wert von 6,5 eingestellt wurde, eine Stunde bei Zimmertemperatur geschüttelt und 4mal mit je 100 ml Wasser gewaschen, schließlich mit 0,01 η NaOH 1 Minute behandelt und wiederum viermal mit je 100 ml Wasser gewaschen. Es werden die gleichen Tests wie in Beispiel 1 durchgeführt: Bindungskapazität: Stabilität der Bindung nach:
10 min/220C 160мд Protein/cm2
1Std./90°C 140мд Protein/cm2
Beispiel 5
7,25g 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat werden in 150ml Dichlormethan mit 24,3g eines Blockcopolyetherdiols aus 70% Propylenoxid und 30% Ethylenoxid (Molmasse 2100) innerhalb 24 Stunden bei Zimmertemperatur umgesetzt. Zu diesem Vorpolymeren werden 1,7g eines Polyethertetrols aus Diethylentriamin und Propylenoxid (OH-Zahl 452) und 1,47g Dimethylethanolamin unter Rühren gegeben und bis zur beginnenden Viskositätssteigerung gerührt. Die Lösung wird auf Glasplatten zu Filmen von 1mm Stärke ausgezogen, das Lösungsmittel bei Zimmertemperatur weitgehend abgedampft und schließlich 4 Stunden bei 600C im Vakuum gehärtet.
100cm2 des so erhaltenen Polyurethanfilms werden in 100ml einer7,5%igen Lösung von Cyanurchlorid inToluen eine Stunde bei Zimmertemperatur geschüttelt. Danach wird 4x mit einem Gemisch aus 70 Teilen Toluen und 30 Teilen Aceton gewaschen und im Vakuum bei 25°C getrocknet.
100 cm2 des aktivierten Polyurethanfilms werden in 80 ml einer Lösung von 7,5% Sulfanilsäure in Wasser, die durch 1 η NaOH auf einen pH-Wert von 7,0 eingestellt wurde, zwei Stunden bei Zimmertemperatur geschüttelt. Dananch wird fünfmal mit je 250ml Wasser gewaschen und im Vakuum getrocknet. Es werden die gleichen Tests wie in Beispiel 1 durchgeführt: Bindungskapazität: Stabilität der Bindung nach
10min/22°C 175 дд Protein/cm2
1 Std./60°C 170дд Protein/cm2

Claims (6)

  1. Erfindungsanspruch:
    1. Verfahren zur Herstellung von kationenaktiven Ionenaustauschern auf der Basis natürlicher und/oder synthetischer Polymere, gekennzeichnet dadurch, daß ein polymerer Träger in gepulverter, granulierter, körniger, kugeliger, faseriger, flächiger, schaumförmiger, hohlkugeliger oder hohlfaseriger Form in seiner vorliegenden oder chemisch vorbehandelter Form mit einem 2,4,6-Trihalogen-1,3,5-triazin in einem oder mehreren Lösungsmitteln bei einer Temperatur zwischen 0 und 600C in Kontakt gebracht wird, 0 bis 10mal mit einem oder mehreren organischen Lösungsmitteln gewaschen, unmittelbar danach oder nach einer beliebigen Zwischenlagerung in einem oder mehreren Lösungsmitteln und/oderWasser und/oder einer wäßrigen Lösung von Salzen oder Basen mit einem Amin der allgemeinen Formel
    RHN-rV-x, (1)
    bei der R=Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1-19 C-Atomen, einem Cycloalkyl rest, einen Alkenylrest mit 2 bis 20 C-Atomen, einen substituierten oder unsubstituierten Phenylrest, einen substituierten oder unsubstituierten Diphenylrest, Naphthylrest oder einen hetrozykuschen Rest,
    R1 = eine Alkylen-, eine Arylen-, eine Cycloalkylen-, eine Aralkylen-, eine Diphenylen-, eine Haphthylen- oder eine heterozyklische Gruppe.
    X eine bis maximal drei Carboxyl-, Sulfonyl-,"Sulfo-, Borsäure-, Boronat-, Phosphat-, Phosphit-, Phosphonat-, Phosphinat-, Sulfinyl-, Nitro-, Nitroso-, Peroxy-, Diazo- oderThiolgruppe bedeuten, mit einem Salz eines solchen Amins, mit einem inneren Salz von derartigen Aminen, mit Salzen der Säuregruppe X oder mit Aminosäuren der allgemeinen Formel
    NHR-R2-COOY, (2)
    wobei R wie in Formel (1) definiert ist, R2 = eine geradkettige oder verzweigte, substituierte oder unsubstituierte Alkylengruppe, eine substituierte oder unsubstituierte Phenylengruppe, eine substituierte oder nicht substituierte Naphthylgruppe oder eine heterozyklische Gruppe und Y Wasserstoff, ein Alkali- oder Erdalkalimetall bedeuten, umgesetzt und anschließend 0 bis 10mal mit einem oder mehreren Lösungsmitteln und/oder Wasser und/oder verdünnten Alkalien und/oder verdünnten Säuren und/oder Salzlösungen behandelt wird.
  2. 2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß faserige Cellulose in flächiger Form mit Natronlauge aktiviert, mit Cyanurchlorid in einem organischen Lösungsmittel in Kontakt gebracht, gewaschen und anschließend mit einer auf einen pH-Wert zwischen 5 und 9 eingestellten Lösung von Anthranilsäure, Sulfanilsäure, m- oder p-Aminobenzoesäure oder m- oder p-Aminophenylboronsäure zur Reaktion gebracht, anschließend mit Wasser gewaschen und getrocknet werden.
  3. 3. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß Cellulose, modifizierte Cellulose, Celluloseester, Celluloseether, Cellulose-Pfropf-Copolymere, Polymerkompositionen auf Cellulosebasis, Polyacrylate, Polymethacrylate, Acrylat-Copolymere, Ethylen-Vinylacetat-Copolymere, Polystyren, modifizierte Polystyrene, substituierte oder teilvernetzte Polystyrene, Polyurethane, Polyurethanpolyharnstoffe, Polyamide, Polyvinylchlorid, Polysulfone verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach Punkt 1 bis 3,gekennzeichnet dadurch, daß kationenaktive Filme oder Folien aus Celluloseacetat durch Umsetzung mit Natronlauge, einer Lösung von Cyanurchlorid in organischen Lösungsmitteln, Waschen mit organischen Lösungsmitteln, Trocknen, Reaktion mit einer wäßrigen Lösung einer Verbindung der Formel (1) oder (2) bei einem pH-Wert von 5-10 innerhalb 1 bis 240 Minuten bei einer Temperatur von 10 bis 6O0C, anschließendem Waschen mit Wasser und/oder Salzlösungen und/oder verdünnten Alkalien und Trocknung erhalten werden.
  5. 5. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Zwischenprodukt aus dem verwendeten Polymer bzw. Polymerengemisch nach dem In-Kontaktbringen mit einem 2,4,6-Trihalogen-1,3,5-triazin dieses aus einer polymeren Verbindung in einer Konzentration von 5 bis 8QVol.-%, aus einer polymeren Verbindung mit 4,6-Dihalogen-1,3,5-triazin-Gruppierungen in einer Konzentration von 1 bis80Vol.-%, aus 2,4,6-Trihalogen-1,3,5-triazin in einer Konzentration von 0,5 bis 50Vol.-%, aus Halogeniden von Metallen in einer Konzentration bis zu 20VoI.-% und gegebenenfalls puffernden Substanzen bis zu 5 Vol.-% besteht.
  6. 6. Verfahren nach Punkt 1 und 5, gekennzeichnet dadurch, daß das Polymer bzw. Polymerengemisch im wesentlichen aus Cellulose besteht.
DD27676185A 1985-05-29 1985-05-29 Verfahren zur herstellung von kationenaktiven ionenaustauschern DD237844A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD27676185A DD237844A1 (de) 1985-05-29 1985-05-29 Verfahren zur herstellung von kationenaktiven ionenaustauschern

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD27676185A DD237844A1 (de) 1985-05-29 1985-05-29 Verfahren zur herstellung von kationenaktiven ionenaustauschern

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DD237844A1 true DD237844A1 (de) 1986-07-30

Family

ID=5568132

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD27676185A DD237844A1 (de) 1985-05-29 1985-05-29 Verfahren zur herstellung von kationenaktiven ionenaustauschern

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD237844A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2001038227A2 (en) 1999-11-22 2001-05-31 Amersham Biosciences Ab A method for anion-exchange adsorption and anion-exchangers

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2001038227A2 (en) 1999-11-22 2001-05-31 Amersham Biosciences Ab A method for anion-exchange adsorption and anion-exchangers
WO2001038228A1 (en) 1999-11-22 2001-05-31 Amersham Biosciences Ab A method for anion-exchange adsorption and thioether anion-exchangers
AU780286B2 (en) * 1999-11-22 2005-03-10 Ge Healthcare Bio-Sciences Ab A method for anion-exchange adsorption and thioether anion-exchangers
US7879244B1 (en) 1999-11-22 2011-02-01 Ge Healthcare Bio-Sciences Ab Method for anion-exchange adsorption and thioether anion-exchangers

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69128732T2 (de) Affinitätstrennung mit mikroporösen aktivierten Polyamidmembranen
DE1815332C3 (de) Verfahren zur Bindung von Proteinen, Polypeptiden, Peptiden oder Derivaten derselben an in Wasser unlösliche Polymere mit einer oder mehreren Hydroxyl- oder primären oder sekundären Aminogruppen
DE102008018734B4 (de) Hydrophobe Cellulose-Membran, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung in der hydrophoben Interaktionschromatographie
DE69512772T2 (de) Methode zur kontrolle der dichte von an trägern gebundenen liganden und danach hergestellte produkte.
EP0804494B1 (de) Polymerisationsfähige derivate von polyamiden
EP2440326B1 (de) Polysaccharidmatrix mit aufgepfropftem polymer, verfahren zu ihrer herstellung und verwendung
DE4341524C2 (de) Verfahren zur Immobilisierung von Biomolekülen und Affinitätsliganden an polymere Träger
EP3347125B1 (de) Adsorptionsmedium, verfahren zu dessen herstellung, sowie verwendung desselben zur aufreinigung von biomolekülen
DE102008018732B4 (de) Verfahren zur Stofftrennung unter Verwendung einer Cellulosehydrat-Membran in der Größenausschlusschromatographie
DE2906989A1 (de) Aktivierter fester traeger und seine herstellung
EP0147369B1 (de) Ionisch modifiziertes Cellulosematerial, dessen Herstellung und Verwendung
DE10155781A1 (de) Verfahren zur Herstellung von reaktiven Cyclodextrinen, ein damit ausgerüstetes textiles Material und deren Verwendung
US6761272B1 (en) Filters consisting of filter paper or paper-type nonwoven material
EP0184556B1 (de) Verfahren zur Herstellung konzentrierter salzarmer wässriger Lösungen von Aminotriazinyl-Reaktivfarbstoffen
DD237844A1 (de) Verfahren zur herstellung von kationenaktiven ionenaustauschern
DE2312615A1 (de) Verfahren zum kuppeln von verbindungen mit hydroxyl- und/oder aminogruppen an polymere
EP0207269A2 (de) Phenylsulfonatgruppen-haltige Organopolysiloxane, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung
DE3410611A1 (de) Verfahren zur herstellung von festen photoaktivatorpraeparaten
DE4333821A1 (de) Ionenaustauscher
DE2407018A1 (de) Polyelektrolyt-verbundpolymeres aus polyvinylalkohol-derivaten, dessen herstellung und verwendung
EP0928311B1 (de) Formgegenstand mit reaktiven funktionen
DD280698A1 (de) Verfahren zur herstellung von ionenaustauschern auf cellulosebasis
EP1263806B1 (de) Alkalistabile beschichtung auf trägermaterialien
DE19512704A1 (de) Dendrimere Pfropfpolymerisate
DD237841A1 (de) Verfahren zur herstellung von ionenaustauschern

Legal Events

Date Code Title Description
ENJ Ceased due to non-payment of renewal fee