DD229887B5 - Verfahren zur Reinigung schwermetallkontaminierten Wassers - Google Patents

Verfahren zur Reinigung schwermetallkontaminierten Wassers Download PDF

Info

Publication number
DD229887B5
DD229887B5 DD27112284A DD27112284A DD229887B5 DD 229887 B5 DD229887 B5 DD 229887B5 DD 27112284 A DD27112284 A DD 27112284A DD 27112284 A DD27112284 A DD 27112284A DD 229887 B5 DD229887 B5 DD 229887B5
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
heavy metal
water
metal contaminated
kraftwerksasche
contaminated water
Prior art date
Application number
DD27112284A
Other languages
English (en)
Other versions
DD229887A1 (de
Inventor
Roland Fischer
Johannes Hummel
Dietmar Peukert
Berndt Rossbach
Herbert Reissig
Bernd Gutt
Fritz Reichel
Original Assignee
Lausitzer Braunkohle Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Lausitzer Braunkohle Ag filed Critical Lausitzer Braunkohle Ag
Priority to DD27112284A priority Critical patent/DD229887B5/de
Publication of DD229887A1 publication Critical patent/DD229887A1/de
Publication of DD229887B5 publication Critical patent/DD229887B5/de

Links

Landscapes

  • Removal Of Specific Substances (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung schwermetallkontaminierten Wassers und ist anwendbar bei Industrieebwässern mit geringen Schwermetallgehalten, für die eine Metallrückgewinnung uneffektiv ist. Weiterhin ist es zur Reinigung saurer, eisenhaltiger Tagebauwässer und schwermetallkontaminierter Grundwässer im Untergrund anwendbar.
Das Verfahren ist auch zur Verhinderung der Ausbreitung von Stoffen, insbesondere von Schwermetallen, brauchbar, die durch punktförmigen oder flächenhaften Eintrag solcher kontaminierter Wässer in den Untergrund gelangt sind. Dies ist durch unsachgemäße Lagerung von Industrieabprodukten, defekte Speicherbehälter, Sickerwasser aus Deponien und im Bergbau durch Verwitterung von Schwermetallsulfiden, die in erheblichem Umfang im Untergrund vorhanden sind, möglich.
Das Verfahren ist an Standorten mit geeigneten hydrogeologischen Verhältnissen einsetzbar.
Zur Reinigung schwermetallhaltiger Wässer stehen Aufbereitungsverfahren unterschiedlichster Art zur Verfügung.
Bekannt ist ein lonenaustauschverfahren, das von VERMEULEN, KLEIN und HIESLER in „Adsorption and ion exchange" im Chemical Engineer's Handbook, Now York, McGrow-Hill, 1973 und von KÜMMEL, WINKLER und BECK in „Eliminierung und Rückgewinnung von Metallionen aus Abwässern -eine Übersicht", Acta hydrochim. hydrobiol. Heft 12 1984,227-237 beschrieben wurde. Hierbei werden Schwermetallkationen an einer Kunstharzmatrix gebunden und damit an der festen Phase angereichert.
Dieses Aufbereitungsverfahren ist teuer und benötigt entsprechend des Schwermetallgehaltes der Wasser große Mengen Elutionschemikalien.
Weiterhin sind nach WASSILEW und ZLATEW „Cadmium- und Zinkgewinnung aus Abwässern der Bleiproduktion", erschienen in Neue Hütte 26 (1981), 112-113, nach LÖSCHER und HEIL „Ein neues Verfahren zur Ausfällung von Schwermetallen aus Abwässern auf der Basis Polysulfid" und nach BHATTACHARYYA, JUMAWAN, GRIEVES „Separation of toxic heavy metals by sulfide precipitation", erschienen in Separation Science and Technology 14, 5 (1979), 441-452, Verfahren zur Fällung und Sedimentation von Schwermetallen als Hydroxide bzw. Oxidhydrate durch den Einsatz von Alkalisierungsmitteln bekannt. Auch gibt es Verfahren zur unterirdischen Enteisenung und Entmanganung, wie bei
- REIßIG, FISCHER und REIMANN
Laboratoriumsuntersuchungen zur unterirdischen Enteisenung von Grundwässern Acta hydrochim. hydrobiol. 10,5 (1982), 487-496
- HALLBERG
Methode zur Enteisenung und Entmanganung des Grundwassers im Erdreich IFO-AB Vyredox, 29500 Bromölla Sweden
- HARTMANN
Beitrag zur Enteisenung und Entmanganung des Grundwassers im Grundwasserleiter Abschlußbericht Faching.-Studium „Grundwasser" TU Dresden, 1978
- ROTT, BOOCHS und BAROVIC
Unterirdische Grundwasseraufbereitung durch Einleitung von sauerstoffhaltigem Wasser in den Boden
Wasser und Boden 8 (1978), 206-211 nachzulesen ist.
Hier werden durch Infiltration sauerstoffhaltigen Wassers Eisen und Mangan in eine abscheidbare Form überführt. Die Oxydations- und Hydrolyseprodukte werden dabei im Untergrund abgelagert. Beide genannte Verfahren erfordern zur Durchführung einen hohen Investitions- und Betriebsaufwand und sind demzufolge teuer.
Ziel der Erfindung ist es, bei der Reinigung von schwermetallbelastetem Wasser ohne zusätzlichen Chemikalieneinsatz, mit niedrigem Bauaufwand und geringen laufenden Kosten eine hohe Effektivität zu erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Untergrundwasserbehandlung für nur gering mit organischen und Schwermetallen belastete Wässer zu finden, insbesondere für solche mit Eisen, welches eine vorzeitige Verstopfung eines Filterbettes verhindert und in einer weiteren Ausgestaltung eine Schwermetallbarriere zur Verhinderung einer Grundwasserkontamination bildet.
Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß abgebundene gekörnte Kraftwerksasche bzw. Kraftwerksasche mit einer Trägersubstanz in einer Grube oder einem Graben deponiert wird, in welche laufend schwermetallkontaminiertes Wasser eingeleitet wird, wobei es aufgrund des alkalischen Pufferniveaus und der mechanischen Filterwirkung der Kraftwerksasche zu einer Ausfällung und nach einer Koagulation der Flocken zur Fixierung aller ausgeschiedenen Schwermetalle im Filterbett kommt. Anschließend wird das gereinigte Wasser mit Hilfe von Brunnen gefaßt und der Nutzung bzw. der Vorflut zugeführt, tn einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Ascheschicht senkrecht zur Strömungsrichtung des schwermetallkontaminierten Wassers in Form eines verfüllten Schlitzes in das Erdreich eingebracht, wobei der Mechanismus der Schwermetallretardation ebenso abläuft, wie bei der Wasserreinigung in einer Grube oder Graben.
Ausführungsbeispiel
An Hand eines Ausführungsbeispieles soll die Erfindung näher beschrieben werden.
Sollen Schwermetalle (vorzugsweise Eisen) aus Industrie- und Bergbauwässern entfernt werden, wird das Alkalisierungsmittel Kraftwerksasche in reiner Form oder mit einer Trägersubstanz, beispielsweise Sand, gemischt und in einer zuvor angelegten und dem Durchsatz des Wassers angepaßten Grube oder in einem Graben ausgebracht. Eine Mischung mit Sand als Trägersubstanz dient zur Erhöhung des hydraulischen Durchlässigkeitskoeffizienten. Das erforderliche Mischungsverhältnis Kraftwerksasche-Sand hängt stark von der Acidität, vom Schwermetallgehalt und vom Durchsatz ab. Bei hoher Acidität, hohen Schwermetallgehalten und geringem Durchsatz ist es auch möglich, vollständig auf den Sand zu verzichten. Im Normalfall sollte das Mischungsverhältnis Kraftwerksasche-Sand in der Größenordnung 1:1 bis 3:1 liegen. Es ergeben sich hier kf-Werte von ca. 5 · E - 6 bis 0,25 · E - 6 m/s. Bei Einhaltung obiger Bedingungen sind Reinigungseffekte in der Größenordnung von 85-100 % zu erreichen. In einem kontinuierlichen Prozeß wird schwermetallhaltiges Wasser eingeleitet.
Bei der Untergrundpassage kommt es aufgrund des alkalischen Pufferniveaus der Kraftwerksasche zu einer Ausfällung der Schwermetalle als Hydroxide, Oxidhydrate bzw. Carbonate entsprechend der von der lonenstärke abhängigen Löslichkeit und zur Fixierung an die Asche-Bodenmatrix.
Bei Mikrokomponenten, bei denen das Löslichkeitsprodukt der Carbonate und Hydroxide nicht überschritten wird, können Eisen(lll)-oxidhydratflocken eine Mitfällung und/oder Sorption an ihren Oberflächen bewirken. Tritt in Grubenwässern Eisen als Hauptschwermetallkomponente auf, werden beim Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens auch andere Schwermetalle auf diese Weise aus dem Wasser entfernt.
Nach Koagulation der Flocken kommt es aufgrund der mechanischen Filterwirkung der Asche zur Fixierung der ausgeschiedenen Schwermetalle im Filterbett.
Das gereinigte Wasser wird mit Hilfe von Brunnen gefaßt und der Nutzung bzw. der Ableitung in die Vorflut zugeführt. Durch eine geeignete Wahl des Grubenstandortes, z. B. jenseits einer Wasserscheide, kann die Fassung des Wassers entfallen.
Die Lebensdauer einer solchen Grube oder eines Grabens hängt von der Menge bzw. Pufferkapazität der eingesetzten Kraftwerksasche und im entscheidenden Maße von den Güteparametern des zu behandelnden Wassers ab.
Ist die alkalische Kapazität der Kraftwerksasche erschöpft, wird das Asche-Bodengemisch erneuert. Die Gruben können jedoch auch mit Boden überdeckt und anderswo neu ausgehoben werden. Ausgelagertes Sand-Asche-Eisenoxidhydratmaterial kann unter dem Gesichtspunkt Umweltschutz ohne Bedenken auf der Kippe oder im Behandlungsraum verbleiben.
Eine weitere Möglichkeit des Einsatzes von Kraftwerksasche dient der Herstellung einer Schwermetallbarriere. Dies kann notwendig sein, wenn im Untergrund Strömungsprozesse eine ständig sich ausbreitende Schwermetallkontamination zur Folge haben. Dazu wird senkrecht zur Strömungsrichtung des schwermetallbelasteten Wassers ein Erdschlitz hergestellt, der mit einer Ascheschicht oder einem Asche-Sand-Gemisch verfüllt wird. Die Stärke der Aschebarriere richtet sich wiederum nach Qualität und Menge des Wassers.
Es verlaufen die gleichen Prozesse wie bei der Wasserreinigung in einem Graben oder einer Grube. Das Asche-Sand-Gemisch fungiert dabei als Fällungszone.
Der Einsatz eines Asche-Sand-Gemisches als Barriere für migrierende Spezies ist für alle Stoffe möglich, die im alkalischen Milieu feste, abscheidbare Fällungsprodukte oder gelartige Substanzen bilden, die beim Strömungsvorgang im Korngerüst des Grundwasserleiters zurückgehalten werden.

Claims (2)

1. Verfahren zur Reinigung schwermetallkontaminierten Wassers für die Säuberung von Industrieabwässern mit geringen Schwermetallgehalten sowie saurer, eisenhaltiger Tagebauwässer und schwermetallbelasteter Grundwässer im Untergrund, gekennzeichnet dadurch, daß abgebundene gekörnte Kraftwerksasche bzw. Kraftwerksasche mit einer Trägersubstanz gemischt in einer Grube oder einem Graben deponiert wird, in welche kontinuierlich schwermetallkontaminiertes Wasser eingeleitet wird, wobei das alkalische Pufferniveau und die mechanische Filterwirkung der Kraftwerksasche zu einer Ausfällung und nach einer Koagulation der Flocken zur Fixierung aller ausgeschiedenen Schwermetalle im Filterbett führen, anschließend wird das gereinigte Wasser in Brunnen gefaßt bzw. der Vorflut zugeleitet.
2. Verfahren zur Reinigung schwermetallkontaminierten Wassers nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß eine Ascheschicht aus reiner Kraftwerksasche oder im Gemisch mit einer Trägersubstanz senkrecht zur Strömungsrichtung schwermetallbelasteten Wassers in Form eines verfüllten, zuvor im Erdreich niedergebrachten Schlitzes eingebracht wird, wobei der Mechanismus der Schwermetallretardation ebenso abläuft, wie bei der Wasserreinigung in einer Grube oder einem Graben.
DD27112284A 1984-12-19 1984-12-19 Verfahren zur Reinigung schwermetallkontaminierten Wassers DD229887B5 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD27112284A DD229887B5 (de) 1984-12-19 1984-12-19 Verfahren zur Reinigung schwermetallkontaminierten Wassers

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD27112284A DD229887B5 (de) 1984-12-19 1984-12-19 Verfahren zur Reinigung schwermetallkontaminierten Wassers

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DD229887A1 DD229887A1 (de) 1985-11-20
DD229887B5 true DD229887B5 (de) 1995-08-24

Family

ID=5563586

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD27112284A DD229887B5 (de) 1984-12-19 1984-12-19 Verfahren zur Reinigung schwermetallkontaminierten Wassers

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD229887B5 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19541932A1 (de) * 1995-11-10 1997-05-15 Paurat Geotechnik Gmbh Anlage für die Entfernung von radioaktiven Ionen aus strömendem Grundwasser
DE102005029500A1 (de) * 2005-06-24 2006-12-28 Upm-Kymmene Papier Gmbh & Co. Kg Verwendung von Asche als alternatives Alkalisierungsmittel

Also Published As

Publication number Publication date
DD229887A1 (de) 1985-11-20

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0050371A1 (de) Verfahren zum schadlosen Deponieren von Abfallstoffen
US6110379A (en) Method for treating water containing sulfate
DE2748994A1 (de) Verfahren zur behandlung von abfallfluessigkeiten
DE19927907B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung saurer, eisen- und sulfathaltiger Bergbauwässer
DD229887B5 (de) Verfahren zur Reinigung schwermetallkontaminierten Wassers
DE4307468B4 (de) Verfahren zur Fällung von Schwermetallen, Uran und toxischen Metallen bei der Sanierung von bergbaulichen Anlagen, insbesondere aus kontaminierten Wässern
EP0148430B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines wasserundurchlässigen Behälters für Deponien
DE202007008765U1 (de) Filtermaterial aus Kalksteinsand für Retentionsfilterbecken
DE4314775C2 (de) Verfahren zur Sanierung und Stabilisierung von schwermetallhaltigen, schwefelsauren Ablagerungen mit sulfidischen Anteilen
DE10238957B4 (de) Verfahren zur Verringerung der Uran(VI)-Konzentration in fließenden Wässern
DE4214763C2 (de) Verfahren zur Immobilisierung von organischen Schadstoffen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE10005240B4 (de) Verfahren zur Fällung von Uran, Schwermetallen und toxischen Metallen aus karbonat-/hydrogenkarbonathaltigen Wässern, insbesondere aus durch Natururan und seine natürlichen Zerfallsprodukte radioaktiv kontaminierten Wässern
EP0296575B1 (de) Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Deponiekörpern mit niedriger Durchlässigkeit
DE19505045C1 (de) Verfahren zur Abtrennung von Uran, Radium und Arsen aus Lösungen ihrer Verbindungen
DE10116953B4 (de) Verfahren zur Abtrennung von Schwermetallen, Metallen, Arsen, Uran und Radium aus schadstoffbelasteten Wässern durch ein aus mehreren Komponenten bestehendes reaktives Material
DE4241559A1 (de) Verfahren zur Effektivitätserhöhung der Fällung von Radium aus mit Natururan und seinen natürlichen Zerfallsprodukten kontaminierten Wässern
DE10116951B4 (de) Mittel zur Abtrennung von Metallen, insbesondere von Schwermetallen wie Uran und Radium und Arsen, aus schadstoffbelasteten Wässern
Rangsivek Removal of dissolved metals from storm water runoff by zero-valent iron
DE4225886B4 (de) Zusatzstoffe und Verfahren zur Entwässerung und/oder Verfestigung von Schlämmen
DD201649A5 (de) Verfahren zum schadlosen deponieren von abfallstoffen
DE4444033A1 (de) Verfahren zur Entgiftung von chromathaltigem Bauschutt oder Erdreich oder sonstigen deponiefähigen Feststoffen
DE4106781A1 (de) Verfahren zur verringerung des sulfat- und saeuregehalts von sauren sulfathaltigen waessern in abraumkippen
DE4338690A1 (de) Verfahren zur Behandlung/Entsorgung von verunreinigten Substanzen
Noller The identification of constituents in waste waters from gold mining using ICP-MS
DD284368A7 (de) Verfahren zur entsalzung von saurem abwasser

Legal Events

Date Code Title Description
EP Request for examination under paragraph 12(1) filed
B5 Patent specification, 2nd publ. accord. to extension act
ENJ Ceased due to non-payment of renewal fee