DD160449A1 - Absorbierender wundverband - Google Patents

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DD160449A1
DD160449A1 DD22346780A DD22346780A DD160449A1 DD 160449 A1 DD160449 A1 DD 160449A1 DD 22346780 A DD22346780 A DD 22346780A DD 22346780 A DD22346780 A DD 22346780A DD 160449 A1 DD160449 A1 DD 160449A1
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wound dressing
absorbent wound
absorbent
wound
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DD22346780A
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Jiri Stamberg
Jan Peska
Fritz Loth
Horst Dautzenberg
Dieter Bertram
Herbert Lettau
Original Assignee
Adw Inst Polymerenchemie
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Abstract

Die Erfindung betrifft einen absorbierenden Wundverband zum Abdecken von stark naessenden, infektioesen Wunden sowie betroffener Flaechen bei Haut- und Gewebeerkrankungen. Der Wundverband soll atoxisch und gewebevertraeglich sein, der Wundform gut angepasst und leicht wieder entfernt werden koennen, vor Infektion schuetzen, neben dem Wundexsudat auch Bakterien, Fungi, Toxine, Proteine und Entzuendungsmediatoren aufnehmen, sterilisierbar und nachsterilisierbar sein sowie die Granulation und Epithelisation foerdern. Erfindungsgemaess besteht der absorbierende Wundverband aus sphaerischen Teilchen regenerierter Zellulose mit einem Durchmesser von 0,05 bis 0,5 mm, die ggf. nach Impraegnieren mit therapeutisch wirksamen Stoffen, in geeigneter Weise unter Erhaltung der makroporoesen Struktur getrocknet, mit Gammastrahlen sterilisiert und in einer Schichtdicke von 2 bis 5 mm auf die Wunde aufgetragen werden. Die Anwendungsmoeglichkeiten der Erfindung liegen auf dem Gebiet des Gesundheitswesens.

Description

gjfrel der Erfindung: Absorbierender Wundverband
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft einen absorbierenden Wundverband, der zum Abdecken von stark nässenden, infektiösen Wunden sowie betroffener Flächen bei Haut- und Gewebeerkrankungen dient, sowie Yerfahren zu seiner Herstellung.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Für die oben erwähnten Anwendungen haben sich, in den letzten Jahren neben'den in langjähriger pharmazeutischer Praxis erprobten Pudern, insbesondere Kompositpudem, die
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vorzugsweise aus bakterizides bzw. bakteriostatischen Wirkstoffen und einer Grundlage wie Talkum, -Laktose, Stärke usw« bestehen, auch natürliche und synthetische Polymere und Copolymere als geeignet erwiesen, u. a· Chitin und Chitosan (MIT Sea Grant-Rep. MITSG 1978, Proc· Ist· Couf. Chltin/Chitosan 1977, S. 296 - 305), Collagen (BE-PS 856603), vernetzte Dextrane (ζ. Β· S. Jacobsson et. al., Scand. J. Plast. Reconstr. Surg. 10 (1976) S. 65 - 72), Zellulosederivate (ζ. Β. UL-PS 6807540), Polypropylen (GH-PS 472894), Polyurethanweichschäume (ζ. B. H. Bohmert, Med. Welt 28 (1977) S. 826 - 831, S. Kiene, Dt. Gesundh.-Wesen 34 (1979) S. 2010 - 2014, W. Kothe et. al., Medizin aktuell 10 (1979) S. 452 — 453), Copolymere aus Zellulose und Acrylsäure (GB-PS 1141271) sowie solche aus Vinylestern und ungesättigten Carbonsäuren (DS-OS 2653135). Sie werden entweder allein oder als Trägersubstanzen für Wirkstoffe eingesetzt, z. B. für Bakterizide bzw. Bakteriostatika, bes. Antibiotika und Sulfonamide, und für Antimykotika; derartige Wundverbände werden auch zur Behandlung von Acn'e vulgaris und Psoriasis empfohlen. 7-
Unter den Materialien, die hauptsächlich wirkstofffrei zur Anwendung gelangen, haben sich vor allem vernetzte Dextraneund. Polyurethanweichschäume bewährt, letztere besonders als':· λ Synthografts. Die atoxischen, gewebeverträglichen und biologisch inerten Materialien besitzen eine relativ grobporige Struktur, die sie dazu befähigt, ein Mehrfaches ihres Eigengewichtes an Wasser zu absorbieren. Auf nässende, infektiöse Wunden gebracht, bewirken sie eine hervorragende Wundreinigung und Infektionseindämmung, indem sie das Wundexsudat, Bakterien, Fungi, Entzündungsmediatoren, Toxine und deren Abbauprodukte von der Wundoberfläche entfernen. Da die Materialien desweiteren Proteine einschließlich Fibrin-Fibrinogen-Spaltprodukte aufsaugen können, wird gleichzeitig die Schorfbildung verhindert. Die Granulation und Epithelisation andererseits werden gefördert.
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Den positiven Wirkungen der vernetzten Dextran© und PoIyurethanweichscbäume stehen einige Kachteile entgegen, die ihre Anwendung einschränken· So erfolgt die Wasser- "bzw· Exsudataufnahme bei den vernetzten Dextranen relativ langsam« Sie quellen dabei zu einer gelartigen Schiebt, innerhalb der die Gaspermeabilität herabgesetzt ist. Verbände aus Polyureth.anweich.schäumen müssen wundgerecht zugeschnitten werden, da sie sonst auf der Wunde ungenügend haften und als Folge die Wundreinigung stark herabgesetzt ist; eine Überlappung mit der gesunden Wundumgebung muß vermieden werden. Derartige Verbände müssen außerdem sehr häufig - möglichst alle 12 Stunden- gewechselt werden, da sonst die Granulationen in das Material einwachsen und nur unter, großflächigen Blutungen und Schmerzen ablösbar sirld.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist ein Wundverband, der die positiven Wirkungen der vernetzten Dextrane und Polyurethanweiehsch.äume besitzt, zugleich aber deren aufgezeigte Nachteile überwindet, insbesondere also ein atoxischer und gewebeverträglich.er Wundverband, der
- der Wundform bzw. der betreffenden Haut- und Gewebepartie angepaßt werden kann,
- neben der reinen Abdeckung und damit dem Schutz vor Infektion, aus stark nässenden Wunden das Exsudat schnell und für den Patienten schonend entfernt,
- neben dem Exsudat auch Bakterien., Fungi, Toxine, Proteine und Entzündungsmediatoren entfernt,
- bei der Wasser- bzw. Exsudataufnahme nicht zu einer gelartigen Schicht quillt,
- sterilisierbar und nächsterilisierbar ist,
- die Granulation und Epithel!sation fördert.
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Wesen der Erfindung
- Aufgabenstellung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf der Basis von Zellulose einen Wundverband zu entwickeln, der biologisch inert, d. h. atoxisch und gewebeverträglich, ist und die vorstehend genannten Eigenschaften aufweist.
- Merkmale der Erfindung
Es wurde nun gefunden, daß die nach dem Urheberschein CS-UR 17264-0 hergestellte und nach einem geeignetem Verfahren getrocknete Regeneratzellulose (Perlzellulose) einen absorbierenden Wundverband mit den angestrebten Qualitäten ergibt· Dazu wird die Regeneratzellulose (Perlzellulose) klassiert, von mechanischen Verunreinigungen befreit, in geeigneten Behältern verpackt und mit Gammastrahlen sterilisiert. Die Klassierung erfolgt durch Sieben, wozu z* B. Schiittel-, Schwing- oder Zittersiebe verwendet werden können· Die mechanischen Verunreinigungen lassen sich durch Windsichten oder magnetisch in Trommelscheidern entfernen. Als Verpackungsmaterial sind Glasr,, Plast- oder Metallbehälter geeignet.
Die als Wundverband verwendete Regeneratzellulose (Perl-\. Zellulose) besteht aus sphärischen, makroporösen Teilchen, die einen Durchmesser von 0,05 bis 0,5 mm, vorzugsweise ' 0,05 bis 0,3 mm, aufweisen.
Die Porenstruktur gewährleistet, daß der Wundverband wäßrige ¥/undsekrete in einer Menge von 1,5 bis 5 g HpO/g Trockensubstanz aufnehmen kann; dabei bleibt die körnige Makrostruktur weitgehend erhalten, so daß sich das in Puderform in einer Schichtdicke von 2 bis 5 mm, vorzugsweise 2 bis 3 mm, auf die Wunde aufgetragene Material mit Wasser wieder mühelos und weitgehend schmerzfrei abspülen läßt.
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Während das wäßrige Exsudat hauptsächlich, in die Makroporen der Zelluloseteilcb.en aufgenommen wird, entfernen die in den Hohlräumen zwischen den Partikeln wirkenden Kapillarkräfte außerdem Bakterien, Pilze, Toxine, Proteine und Entzündungsmediatoren von der Wundoberflache. Die Exsudataufnahme erfolgt schneller als bei den vernetzten Dextranen und die Zelluloseteilch.en quellen dabei nicht. Sofern erwünscht, können auf die Oberfläche der Zellulosepartikel auch, therapeutisch wirksame Stoffe aufgebracht werden.
Die folgenden Beispiele beschreiben die Herstellung des Wundverbandes und seine Imprägnierung mit einem Wirkstoff*
A'usf ührungsbeispiele;
1. 100 g Perlzellulose (regenerierte Zellulose in Porm von *, sphärischen Teilchen, hergestellt nach dem CS-UR 172640 und einem geeignetem Trocknungsverfahren) werden durch. Sieben mit einem Schüttel- oder Schwingsieb klassiert, der Korngrößenbereich von 0,05 bis 0,3 mm durch Windsichten oder magnetisch in einem Trommelscheider von mechanischen Verunreinigungen befreit, in einem geeigneten Glas-v Plast- oder Metallbehälter vakuumdicht verschlossen und mit Gammastrahlen sterilisiert.
2. 10 g Perlzellulose werden mit 500 ml einer 1 %igen eth.anoliscb.en Lösung von Bacitracin und nachfolgend mit 500 ml Diethylether gewaschen und im Vakuum bei Zimmertemperatur bis zur Gewichtskonstand getrocknet. Dabei wird das Antibiotikum auf der porösen Perlzellulose in einer Menge von 45 mg/g Trockensubstanz, d. h.. 2.300 internationale Einheiten, ausgefällt.

Claims (9)

223 467 6 Erfindungsanspruch
1. Absorbierender Wundverband, dadurch, gekennzeichnet, daß er aus sphärischen Teilchen regenerierter Zellulose besteht.
2. Absorbierender Wundverband nach Punkt 4, dadurch gekennzeichnet, daß die sphärischen Teilchen einen Durchmesser von 0,05 bis 0,5 mm, vorzugsweise 0,05 bis 0,3 mm aufweisen.
3- Absorbierender Wundverband nach den Punkten 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die sphärischen"Teilchen eine inakroporöse Struktur enthalten, die bereits im trockenen Zustand echte Poren aufweist·
4. Absorbierender Wundverband nach den Punkt &y\, 1 bis 3, dadurc gekennzeichnet, daß er durch Gammastrahlen sterilisiert wird.
5. Absorbierender Wundverband nach, den Punkte,η. 1 bis 4, dadurch, gekennzeichnet, daß er in Puderform in einer Schichtdicke von 2 bis 5 mm, vorzugsweise 2 "bis 3 mm, auf die Wunden aufgetragen wird.
6. Absorbierender Wundverband nach den!Punkte->u 1 bis 4\ dadurch, gekennzeichnet, daß er wässrige Wundsekrete in einer Menge von 1,5 bis 5 g EUO/g Trockensubstanz einschließlich Bakterien, Pilze,. Toxine, Proteine und Entzündungsmediatoren aufnimmt.
7. Absorbierender Wundverband nach, den Punkte,-*^ "! bis 4> dadurch gekennzeichnet, daß er von den Wunden mit Wasser abwaschbar ist..
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8. Verfahren zur Herstellung eines absorbierenden Wundverbandes, dadurch, gekennzeichnet, daß aus den nach, dem CS-UR 172640 und einem geeignetem Trocknungsverfahren hergestellten sph.ariscb.en Teilchen regenerierter Zellulose der KorngrößenbereiGh. G,05 bis 0,5 mm, vorzugsweise 0,05 bis 0,3 mm, isoliert, von mechanischen Verunreinigungen befreit, in geeigneten Behältern verpackt und durch. Gammastrahlen sterilisiert wird.
9. Verfahren nach. Punkt 8, dadurch, gekennzeichnet, daß - die ZelluloseteiXchTen "zusätzlich, mit therapeutisch
' wirksamen Stoffen in gelöster Form imprägniert werden·
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