DD159602A1 - Verfahren zur verbesserung der hautvertraeglichkeit von desinfektionsmitteln - Google Patents

Verfahren zur verbesserung der hautvertraeglichkeit von desinfektionsmitteln Download PDF

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DD159602A1
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buffer
physiological
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DD23071881A
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Claus Beyer
Klaus-Dieter Wozniak
Claus-Dieter Hoehne
Original Assignee
Claus Beyer
Wozniak Klaus Dieter
Hoehne Claus Dieter
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Abstract

Die Erfindung kann in den unterschiedlichsten Anwendungsgebieten eingesetzt werden, wobei es sich vornehmlich um Desinfektionsmassnahmen auf medizinisch-sanitaerem und mikrobiologischem Sektor handelt. Durch den Einsatz eines physiologischen Puffers (pH 5,0-6,0) werden Desinfektionsmittel wesentlich hautvertraeglicher und es kann die Bildung von Kontaktekzemen oder sogenannten kombinierten Schadstoffbildern eingeschraenkt werden. Die Pufferung des Desinfektionsmittels erfolgt durch Zusatz von 0,1-5,Omolaren physiologischem Puffer, beispielsweise Acetatpuffer, (pH 5,0-6,0) zur konzentrierten oder verduennten Loesung, wodurch die Gebrauchsloesung einen physiologischen pH-Wert von 5,0-6,0 aufweist.

Description

2307 18 1
Titel der Erfindung
Verfahren zur Verbesserung der Hautverträglichkeit von Desinfektionsmitteln.
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung kann in den unterschiedlichsten Anwendungsgebieten eingesetzt werden, wobei es sich vornehmlich um Desinfektionsmaßnahmen auf medizinisch-sanitärem und mikrobiologischem Sektor handelt.
Charakteristik der bekannten technischen Lösung
Die für die Hände» und Hautdesinfektion sowie Desinfektion von Gegenständen und Materialien eingesetzten wäßrigen Mittel enthalten ein Bakteriostatikum, welches die Keime allmählich absterben läßt bzw. ein Bakteriozid, das unmittelbar die Keime abtötet. In den gebräuchlichsten Desinfektionsmitteln sind z.B. halogenierte Phenole, Diphenole, Xylole oder quartäre Ammoniumverbindungen u.a. als Wirksubstanzen enthalten. Auf Grund ihrer Toxizität dürfen diese Wirksubstanzen nur in zugelassenen Konzentrationen angewendet werden, in denen sie keine Haut- und andere Körperschäden verursachen sollen.
Durch ständigen beruflichen Kontakt mit Desinfektionsmitteln kann es zu verstärkten Hautirritationen kommen. Eine Ursache bzw. ein Wegbereiter dieser Hautirritation ist darin zu sehen, daß ein großer Teil der Desinfektionsmittel in
ΛΛ HIN
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wäßriger Lösung eine alkalische bzw« saure pH-Wertreaktion zeigt und kein physiologisches Milieu darstellt. Durch wiederholte Waschprozesse bzw. Schadstoffeinwirkung wird die natürliche Abwehrfunktion der Haut herabgesetzt und es kommt zur Bildung von Kontaktekzemen oder sogenannten kombinierten Schadstoffbildern.
Es ist bekannt, daß Desinfektionsmittel neben P?arfüm und Färbemitteln erforderlichenfalls Puffersalze enthalten, die insbesondere aus Phosphaten bestehen (DE-OS-Nr. 2708001). Hierbei handelt es sich im allgemeinen um eine Flächen- und RaumdesInfektion (Fußboden, Arbeitsflächen und Räume) mit einem filmbildenden Polymerisat und nicht wie in unserem Fall um ein physiologisches Milieu (Hände usw.). Weiterhin wird in der DE-OS-Ur. 23 41 785 ein biozides reinigendes wäßriges Mittel beschrieben, das elementares Jod in Gegenwart von oberflächenaktiven Substanzen enthält und dessen pH-Wert zwischen 3,0 und 6,0 liegt. Der Nachteil der Erfindung liegt in der Beschränkung auf die desinfizierende Wirkung von Jod (als Allergen bekannt) und der Erweiterung des sauren pH-Bereiches bis 3.
Weiter ist ein Konservierungs- und Desinfektionsmittel, bestehend aus einem Kondensationsprodukt von see. Aminen und Formaldehyd bekannt, das zur Ausnutzung von Synergismen Puffer und/oder Katalysatoren enthält (DE-OS-Nr. 26 51 465). Der Synergismus wurde nicht nachgewiesen bei der Testung der erfindungsgemäßen Kondensatipnsprodukte.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht darin, die handelsüblichen Desinfektionsmittel hautverträglicher zu machen und dennoch ihre hervorragenden bioziden Eigenschaften gegen Mikroorganismen aller Art zu erhalten.
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Darstellung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, das es gestattet, handelsübliche wäßrige Desinfektionsmittel durch physiologische Pufferung in ihrer Wirksamkeit darin zu verändern, daß bei Anwendung die mögliche HautSchädigung auf ein Minimum reduziert wird. Der physiologische pH-Wert des wäßrigen Desinfektionsmittels soll zweckmäßigerweise zwischen 5,0 und 6,0 liegen. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch Zusatz eines physiologischen Puffers, beispielsweise eines Acetatpuffers einer Molarität von 0,1 bis 5,0 gelöst*
Trotz Zusatz von Puffer bleibt die biozide Aktivität gegen Bakterien erhalten, wie entsprechende mikrobiologische Keimsuspensionsversuche mit Staphylococcus aureus SG 511, Pseudomonas aeruginosa PAO 1 und Escherichia coli K 12 zeigten. Die Testungen (Vorschrift der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie) erfolgten gegen die Desinfektionsmittel in den It. Liste der empfohlenen DIM angegebenen Konzentrationen, wobei die Verdünnungen einmal mit Leitungswasser und zum anderen mit Puffer hergestellt wurden. Der Puffer allein hatte auf die Keime keinen hemmenden Einfluß (Kontrolle).
Folgende DIM wurden in den^genannten Konzentrationen und Einwirkungszeiten geprüft:'
Mittel Konzentration Testkeim Einwirkungszeit
Fesiaform A Ψο St . aureus 4 h
Fesiaform ρ σ/ E. coli 4 h
Pesiaform 2 Ψο Ps . aeruginosa 4 h
Meleusol 4 Ψο St . aureus 4 h
Meleusol ρ ο/ E. coli 4 h
Meleusol 2 Ψο Ps . aeruginosa 4 h
Wofasept spezial ρ ψ St . aureus 2 min'
Wofasept spezial ρ of E. coli cvi min
Wofasept spezial ρ Ο7 Ps . aeruginosa 2 min
Wofasept spezial C of St . aureus 4 h ·
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Mittel
Konzentration Testkeim. Einwirkungszeit
Wofasept spezial Wofasept spezial Fesiamon Fesiamon Fesiamon
Wofasteril Wofasteril Wofasteril Wofasteril Wofasteril Wofasteril
3 % E. coli
3 % Ps. aeruginosa
2,5 % St. aureus
2,5 % E. coli
2,5 % Ps. aeruginosa
2 % St. aureus
2 % E. coli
2 % Ps. aeruginosa
0,3 % SG 511
0,3 % E. coli
0,3 % Pa. aeruginosa
0,5 % SG 511
0,5 % E. coli
0,5 % Ps. aeruginosa
4 h
4 h
2 min 2 min 2 min 2 min 2 min 2 min 1 min 1 min 1 min
5 min u.
1 h
5 min u. 1 h 5 min u. 1 h
Bei keinem Versuchsansatζ zeigte sich in den mit den Keimsuspensionen und DIM (nach den angegebenen Einwirkungszeiten) beimpften Bouillons ein Wachstum (72 h Bebrütung). Bei den quarternären Ammoniumbasen (C. und Fesiamon) wurden der Nährbouillon 3 % Tween zugesetzt. Lecithin stand nicht zur Ver- . fiigung. Bei Wofasept spezial wurde der Nährbouillon 1 % Tween zugesetzt. Beim Fesiaform enthielt die Bouillon 0,5 % Histidin. Obwohl die mikrobiologischen Untersuchungen nur mit den Mitteln Fesiaform 2 und 4%1/g, Meleusol 2 und 4%ig, Wofasept spezial 2, 3 und 5%ig, Fesiamon 2,5%ig und C^ 2%ig durchgeführt wurden, ist die Palette beliebig zu erweitern. Den erfindungsgemäß mit physiologischen Puffern behandelten Desinfektionsmitteln können auch andere Komponenten wie z.B. Rückfettungs-, Wasserenthärtungs- oder Reinigungsmittel zugesetzt werden.
Ausführungsbeispiele
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
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Beispiel 1:
Das Desinfektionsmittel Pesiaform (Wirkkomponente ist Formaldehyd) wird in 2 "bzw. 4%iger wäßriger Lösung eingesetzt. Zur Erreichung des vorgeschlagenen physiologischen pH-Wertes von 5,6 ist ein Zusatz (2-4 ml/100 ml Lösung) von 2 M Acetatpuffer pH 5,6 nötig. Entsprechend dem vorgesehenen Einsatz kann das Puffersalz mit der Wasserkomponente verabreicht werden bzw. schon in der konzentrierten Wirkkomponente als Zusatz enthalten sein.
Beispiel 2:
Das Desinfektionsmittel Wofasept spezial (Wirkkomponenten sind p-Chlor-m-Kresol, p-Chlor-o-benzylphenol, Paraffinsulfonat und Äthanol) wird in 2,3%iger und 5%iger wäßriger Lösung verwendet. Zur Erreichung des vorgeschlagenen physiologischen pH-Wertes von 5,6 ist ein Zusatz (2-5 ml/100 ml Lösung) von 2 M Acetatpuffer pH 5,6 nötig. Entsprechend dem vorgesehenen Einsatz kann der Pufferzusatz dem Desinfektionsmittelkonzentrat oder der Verdünnungskomponente zugesetzt werden.
Diese Beispiele können vervielfacht werden durch Modifizierung der Wahl des Puffers und seiner Molarität, des oder der Desinfektionsmittel und ihrer Konzentrationen sowie der Lösungsmittel.
Die Erfindung wurde zwar vorstehend unter Bezugnahme auf Ausführungsformen näher erläutert, kann aber entsprechend dem physiologischen Einsatzgebiet abgeändert oder modifiziert werden.

Claims (2)

  1. -t- 230718 1
    Erfindungsansprüche
    1. Verfahren zur Verbesserung der Hautverträglichkeit von Desinfektionsmitteln gekennzeichnet dadurch, daß handelsüblichen Desinfektionsmitteln ein physiologischer Puffer bis zum Erreichen eines physiologisch günstigen pH-Wertes von 5,0 bis 6,0 zugesetzt wird.
  2. 2. · Verfahren nach Punkt 1 gekennzeichnet dadurch, daß
    der Puffer eine Molarität von 0,1 bis 5*0 besitzt und zur konzentrierten oder verdünnten Lösung des Desinfektionsmittels zugesetzt wird.
    3Γ. . Verfahren nach Punkt 1 und 2. « gekennzeichnet dadurch, daß die zu puffernden Desinfektionsmittel andere Komponenten enthalten können.
DD23071881A 1981-06-11 1981-06-11 Verfahren zur verbesserung der hautvertraeglichkeit von desinfektionsmitteln DD159602A1 (de)

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