DD153362A1 - Verfahren zur herstellung von leichtzuschlagstoffen - Google Patents

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Jochen Auerbach
Bernhard Stollberg
Klaus Kupfermann
Norbert Roesler
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Jochen Auerbach
Bernhard Stollberg
Klaus Kupfermann
Norbert Roesler
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    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B20/00Use of materials as fillers for mortars, concrete or artificial stone according to more than one of groups C04B14/00 - C04B18/00 and characterised by shape or grain distribution; Treatment of materials according to more than one of the groups C04B14/00 - C04B18/00 specially adapted to enhance their filling properties in mortars, concrete or artificial stone; Expanding or defibrillating materials
    • C04B20/02Treatment
    • C04B20/04Heat treatment
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Abstract

Das Ziel der Erfindung besteht in der Loesung der Aufgabe, die Porigkeit und damit die waermedaemmenden Eigenschaften der zu erzeugenden Leichtzuschlagstoffe durch die Erhoehung der mittleren Aufheizgeschwindigkeit der Einsatzstoffe bis auf Sinter- und/oder Blaehtemperatur zu verbessern. Die Aufgabe wird dadurch geloest, dass dem Hochtemperaturreaktor ein Teilstrom des Einsatzmaterials direkt zugefuehrt und durch den anderen mittels der Abgase des Hochtemperaturreaktors auf hoehere Temperaturen im Vorwaermeaggregat voraufgeheizten Teilstrom und die Rauchgase im Hochtemperaturreaktor mit im Mittel mehr als 20K je Minute, vorzugsweise mit mehr als 50K je Minute bis auf Sinter- und/oder Blaehtemperatur erhitzt wird. Auf diese Weise werden zumindest beim nicht voraufgeheizten Teilstrom des Einsatzmaterials guenstigere Blaehwerte und ueber den ermoeglichten Einsatz billigerer und belastende brennbare Bestandteile enthaltender Zusatzstoffe nennenswerte Energieeinsparungen erreicht. Die Erfindung ist anwendbar in der Baumaterialienindustrie zur Herstellung von Leichtzuschlagstoffen und zur Verwertung von brennstoffhaltigen Abprodukten.

Description

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Titel der Erfindung '
Verfahren zur Herstellung von Leichtzuschlagstoffen
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von LeichtZuschlagstoffen in Produktionslinien mit hintereinander gescnalte "Gen Vorwärmaggregaten, Hochtemperaturreaktoren und Kühleinrichtungen, wie sie in der Baumaterialienindustrie zur Anwendung kommen»
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Leichtzuscnlagstoffe werden vor allem für die Herstellung von Leichtbeton benötigt. Insbesondere als Zuschlagstoff für wärmedämmende Leichtbetone müssen Leichtzuschlagstoffe eine niedrige Rohdichte und eine geringe Aufnahmefähigkeit für die bei der Betonherstellung verwendeten Bindemittel aufweisen. Unter Einsatz geeigneter Rohstoffe oder Rohstoffkombinationen werden zu diesem Zweck Produkte angestrebt, die sich durch ein hohes Porenvolumen auszeichnen. Besonders günstige Eigenschaften besitzen die porigen Leichtzuschlagstoffe dann, wenn sie über gescnlossenzellige Poren verfügen und/oder an der Kornoberfläche keine oder nur sehr feine Poren aufweisen. Zur Herstellung solcher porigen Leichtzuscnlagstoffe sind verschiedene Verfahren bekannt. Große Verbreitung haben Drehrohrofen als Hochtemoeraturreaktoren
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gefunden, denen geeignete und materialspezifische Vorwärm- und/oder Trocknungs- sowie Kühlaggregate vor- bzw. nachgeschaltet sind.
Für wärmedämmende Zwecke "besonders vorteilhafte Leichtzuschlagstoffe lassen sich bekanntlich aus einem definierten Rohstoff dadurch herstellen, daß einer oder mehrere der nachfolgend uiarissenen prinzipiellen Lösungswege beschritten werden:
Dem Rohstoff, der vorzugsweise feinzerkleinert wird, werden ausbrennende Zusatzstoffe zugemischt, wodurch nach erfolgtem Brennprozeß zusätzliche Poren im stückiggemachten und gebrannten Gemisch aus Rohstoff und Zusatzstoff vorhanden sind.
Dem Rohstoff, der vorzugsweise feinzerkleinert wird, werden blähgasbildende Zusatzstoffe zugemischt, wodurch für die Porenbildung im Brennprozeß ein größeres Blähgasvolumen verfügbar ist und dadurch unter bestimmten Bedingungen ein Poren aufweisendes Endprodukt vergleichsweise geringerer Rohdichte erzeugt werden kann.
Dem Rohstoff werden Zusatzstoffe zugemischt, die eine Flußmittelwirkung haben und bei der Erhitzung des Einsatzmaterials bereits bei geringeren Temperaturen zur Ausbildung einer im wesentlichen gasundurchlässigen Kornoberfläche führen, wodurch ein größeres Blähgasvolumen für die Porenbildung im erhitzten Korn genutzt werden kann.
Der Rohstoff wird mit großer Aufheizgeschwindigkeit erhitzt, wodurch im wesentlichen noch vor Einsetzen der blähgasbildenden Reaktionen das Einzelkorn über eine gasdicht geschmolzene Oberfläche verfügt und das Blähvermögen des Rohstoffes ,weitgehend für die Porenerzeugung im Einzelkorn zur Verfügung steht.
Zur Erreichung dieser Zielstellung wird in der DE - AS 1170309 ein Verfahren beschrieben, das die Verwendung eines Wirbelschichtofens als Hochtemperaturreaktor zum Aufheizen des zu blähenden Gutes auf die Blähtemperatur vorsieht, wobei mit Hilfe des Wirbelschichtofens die angestrebte hohe Äufheizgeschwindigkeit als Voraussetzung für geringe Bläh-
fiistet werden soll».
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Weiterhin enthält die DE - AS 2220795 den Vorschlag, den Brennstoffeintrag in einen Drehrohrofen als Hochtemperaturreaktor durch eine gekühlte Lanze mit mehreren Brennstoffausträgen zur Erzeugung einer geschlossenen Flammenwand über dem Material vorzunehmen, um damit insbesondere mit Hilfe größerer eingetragener Brennstoffmengeη zur Erhöhung der Aufheizgeschwindigkeit beizutragen, ohne in gleichem Maße eine Überhitzung des Ofenfutters in der Brennzone des Drehrohrofens zu bewirken.
Ferner beschreibt die DE - OS 2402052 eine Lösung, wonach die Sekundärluftzuführung teilweise durch ein Gasführungsrohr vorgesehen ist, das in die Kühltrommel hineinragt. Neben der dadurch angestrebten Beeinflussung des Kühlprozesses des aus dem Drehrohrofen ausgetragenen Blähgutes wird unter anderem erreicht, daß die Sekundärluft mit geringerer Temperatur in den Drehrohrofen gelangt und eine größere Kühlwirkung des im direkten Strahlungsbereiches der Brennstoffflamme befindlichen Ofenfutters zur Folge hat. Die auf diese Weise ermöglichte Dosierung größerer Brennstoffmengeη hat ebenfalls eine Beschleunigung der Aufheizung des Brenngutes im Drehrohrofen zum Ziel·
Durch die DS-OS 254-5933 wird ein Verfahren bekannt gemacht, bei dem zum Zwecke der Erhöhung der Aufheizgeschwindigkeit des Brenngutes bis auf die Blähtemperatur dem Gutstrom ein Teil des Brennstoffes unmittelbar nach seinem Eintritt in den Drehrohrofen zugesetzt wird, wobei mit Hilfe der anschließenden überschüttung des besprühten Materials durch weiteres eingetragenes Material angestrebt-wird, daß die Brennstoffumsetzung im direkten Kontakt mit dem beschleunigt aufzuheizenden Brenngut erfolgt.
Die DE - OS 2720971 sieht vor, dem Brennstoff Ausbrennstoffe zuzumischen und ein besonders poriges Endprodukt dadurch zu erreichen, daß vor dem oder beim Ausbrennen der Ausbrennstoffe die Temperatur soweit erhöht wird, daß die vom Ausbrennen herrühr·enden Hohlräume zumindest teilweise durch Blähen des Rohstoffes ausgefüllt werden. Das erforderliche Blähen wiederua. wird durch die mit dem Brennstoffzusatz zu-
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Schließlich offenbart die DE - OS 2813325 ein Verfahren, das vorsieht, den größeren Teil des zum Befeuern des Ofens notwendigen Brennstoff im direkten Kontakt mit dem glühenden Brenngut innerhalb der Vorkühlzone des verwendeten Ofens oder im Übergangsgehäuse vom Ofen zum Kühler dem Prozeß zuzuführen. Die dadurch ebenfalls ermöglichte Zuführung erhöhter Brennstoffmengeη bewirkt die angestrebte Erhöhung der Aufheizgeschwindigkeit des Brenngutes im Ofen, ohne im gleichen Maße zur thermischen Überlastung des Ofenfutters im Strahlungsbereich der Brennstoffflamme beizutragen.
Den bekannten Verfahren zur Herstellung von Leichtzuschlagstoffen mit dem Ziel einer verbesserten Ausnutzung des Blähvermögens der eingesetzten Rohstoffe haftet der gemeinsame Nachteil an, daß sie für ihre Anwendung entweder wesentlich gegenüber bewährten Ofenlinien erhöhte maschinentechnische Aufwehdungen erfordern oder den Einsatz zusätzlicher und gleichzeitig hochwertiger Brennstoffe notwendig machen, die im Falle der Zugäbe als Zusatzbrennstoff oder als Sprühgut auf den in den Drehrohrofen gelangenden Rohmaterialstrom nahezu frei von schädlichen flüchtigen Bestandteilen sein müssen.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist die Herstellung von LeichtZuschlagstoffen mit erhöhter Porigkeit durch bessere Ausnutzung des Blähvermögens der zum Einsatz gebrachten Rohstoffe, wobei die Hachteile der bekannten Verfahren hinsichtlich der aufwendigen Gestaltung der Hochtemperaturreaktoren oder der Befeuerungstechnik weitgehend ausgeschaltet werden sollen. Darüber hinaus sollen durch die entsprechende Verfahrensgestaltung zielstellungsgemäß energiewirtschaftliche Effekte durch die Verminderung des Einsatzes hochwertiger Brennstoffe und durch die Vermeidung überhöhter Prozeßtemperatureη in einzelnen Anlagenabschnitten erzielt werden. Gleichzeitig werden Voraussetzungen für den verstärkten Einsatz minderwertiger brennstoffhaltiger Abprodukte angestrebt.
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Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Leichtzuschlagstoffe mit erhöhtem Porenvolumen dadurch herzustellen, daß die Verluste an für die Porenbildung im Leichtzuschlagstoffkorn nutzbar zu machenden Blähgasen mit Hilfe erhöhter Aufheizgeschwindigkeiten vermindert werden, ohne wesentliche Veränderungen an der Maschinentechnik bewährter Produktionseinrichtungen vornehmen zu müssen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß in Hochtemperaturreaktoren zur Herstellung von Leichtzuschlagstoff en mit vorgeschalteten Vorwärmaggregaten, in denen Einsatzmaterial aus sinter- und/oder blähfähigem Rohmaterial mit oder ohne Zusatzstoffen getrocknet, voraufgeheizt und gesintert und/oder gebläht wird, in zwei getrennten Einsatzmaterialströmen thermisch behandelt wird.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß zur weitgehenden Ausnutzung der fühlbaren ^ärme der den Hochtemperaturreaktor verlassenden Abgase der Anteil des in den Vorwärmaggregaten zu trocknenden und voraufzuheizenden Rohmaterials nur wenigstens 30 % des gesamten Rohmaterialdurchsatzes des Hochtemperaturreaktors betragen muß. Ohne wesentliche Verminderungen des praktisch nutzbaren Blähvermögens im Vergleich zu herkömmlichen Herstellungsverfahren kann dabei eine Materialvoraufheizung bis auf 650 0C zugelassen werden.
Es gehört zum Wesen der Erfindung, daß ein weiterer Teilstrom des gleichen oder eines anderen Einsatzmaterials aus sinter- und/oder blähfähigem Rohmaterial mit oder ohne Zusatzstoffen unter Verzicht auf eine vorhergehende Trocknung und/oder Voraufheizung dem Hochtemperaturreaktor direkt und parallel zum das Vorwärmaggregat durchlaufenden Teilstrom zugeführt wird, wobei das direkt eingetragene Material einer mittleren Aufheizgeschwindigkeit bis auf Sinter- und/oder Blähtemperatur von mehr als 20 K je Minute, vorzugsweise von mehr als 50 K je Minute dadurch unterworfen wird, daß die thermische Beeinflussung sowohl durch die Rauchgase aus der
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Brennstoffumsetzung im Hochtemperaturreaktor als auch durch den Kontakt mit dem intensiv bis auf mehr als 100 0G, vorzugsweise bis auf mehr als 550 0C voraufgeheizten Einsatzmaterial erfolgt«
Vorteilhafterweise kann der dem Hochtemperaturreaktor direkt zugeführte Teilstrom im Umfang, von 10 bis 70 Masse - %, vorzugsweise im Umfang von 35 bis 31? Masse - % des gesamten Durchsatzes des Hochtemperaturreaktors gewählt werden.
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von Leichtzuschlagstoffen ist es vorteilhaft, dem im Vorwärmaggregat voraufzuheizenden Einsatzmaterial^ blähgasbildende und/oder brennstoffhaltige Zusatzstoffe zuzumischen und diesen Teilstrom des gesamten Einsatzmaterials nach gegebenenfalls erforderlicher Trocknung auf Temperaturen bis zu 650 0G voraufzuheizen, wenn bis zu dieser Temperatur aus den Zusatzstoffen herrührende schädliche flüchtige Bestandteile nicht freigesetzt werden.
Ein weiteres Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in der Möglichkeit, dem in den Hochtemperaturreaktor direkt eingetragenen Teilstrom des Einsatzmaterials Zusatzstoffe mit flüchtigen schädlichen Bestandteilen zuzumischen, wenn sich diese bei Temperaturen von bis zu 700 0G zersetzen, in den Bauchgasen des Hochtemperaturreaktors entzündet werden und dadirch für die Voraufheizung, des über das Vorwärmaggregat geführten Teilstromes des Einsatzmaterials nutzbar gemacht werden können.
Zweckmäßigerweise werden mit dem direkt in den Hochtemperaturprozeß eingeführten Teilstrom brennstoffhaltige Abprodukte oder körnige Brennstoffe, wie Koksgrus, Brikettabrieb, Eohbraunkohle oder Peinsteinkohle eingetragen·
Eine andere Porm des erfindungsgemäßen Verfahrens siehi? vor, mit dem direkt dem Hochtemperaturreaktor zuzuführenden Teilstroa stückiggemachtes Einsatzmaterial einzusetzen und als Bindemittel der Formlinge belastende Abprodukte, wie Bioschlamm, Bleicherde, Kohlenschlanmi oder Glschlamm in wäss- «-: ,.~^ riÄ^-n τ ÄCTino-attii ttMhalti uer Aufschlämmung zu wählen.
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Die brennbaren Zusatzstoffe, die im direkt dem. Hochtemperaturreaktor zugeführten Einsatzmaterial enthalten sind, können dabei einen Energieinhalt auf v/eisen, der zwischen 5 "und 70 % , vorzugsweise zwischen 30 und 55 % des gesamten Wärmeenergiebedarfs für die Prozeßführung beträgt.
Als besonders vorteilhaft für die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat sich zum Trocknen und Voraufheizen eines Teilstromes des Einsatzmaterials der Einsatz von Vorwärmaggregaten, wie Drehrohre oder Wanderroste erwiesen·
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in der geschaffenen Möglichkeit, unter Nutzung bewährter Maschinen- --' technik sowohl in bereits produzierenden als auch in neu zu errichtenden Anlagen zur Herstellung von Leicht Zuschlagstoffen Bedingungen für eine spürbar verbesserte Porigkeit des Blähgutes schaffen zu können. Die intensivere Aufheizung des Einsatzmaterials führt zu geringeren Verlusten an nutzbaren Blähgasen, ohne erhöhte spezifische Mengen an Gebrauchsenergie einsetzen zu müssen.
Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Ausführungsbeispiele Beispiel 1:
Körniger 'Tonschiefer im Kornbereich von 20 bis 40 mm wird zu 50 % einem Rostvorwärmer zugeführt, in dem durch die eine Temperatur von im Mittel 800 0C aufweisenden Abgase des Hochtemperaturreaktors dieser Materialstrom auf im Mittel 550 0C voraufgeheizt wird. Weitere 50 % des körnigen Tonschiefers werden mittels Materialschleuse in das Übergangsgehäuse zwischen Rostvorwärmer und direkt nachgeschaltetem Drehrohrofen als Hochtemperaturreaktor eingeleitet. Im Kontakt mit dem voraufgeheizten Material und den Rauchgasen aus der Brennstoffumsetzung im Drehrohrofen wird für den direkt zugeführten Materialstrom zum Erreichen der Sinter-
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keit von 40 K je Minute gewährleistet. Während bei dem voraufgeheizten Tonschiefer nahezu keine Beeinträchtigung der Ausnutzung des natürlichen BlähVermögens gegenüber bekannten Verfahren festzustellen ist und mittlere Blähwerte von etwa 2,3 erzielt werden, liegt dieser Wert für den dem Drehrohrofen direkt zugeführten und beschleunigt aufgeheizten Materialstrom infolge der geringeren Blähgasverluste bei mehr als im Mittel 2,9» so daß sich der erreichte mittlere Blähwert für das gesamte Blähgut zu 2,6 ergibt. Die durchschnittliche Kornrohdichte des den Drehrohrofen verlassenden Blähgutes beträgt damit etwa 1 kg je dar. Die deutliche Qualitätsverbesserung wird bei nahezu unverändertem Brennstoffeinsatz für die Befeuerung des Drehrohrofens erreicht·
Beispiel 2t
Körniger Tonschiefer im Kornbereich, von 10 bis 25 mm wird analog Beispiel 1 durch Abgase eines Drehrohrofens als Hochtemperaturreaktor mit Temperaturen von im Mittel 700 0C bis auf 500 0G voraufgeheizt. Im Verhältnis zwischen voraufzuheizendem und direkt zuzuführendem Einsatzmaterial wie 1 zu 1,25 wird dem Drehrohrofen analog Beispiel 1 Material direkt zugeführt, das zu 90 % aus Formungen stückiggemachten Peinschiefers im Kornbereich von 0 bis 6,5 mm und zu 10 % aus Rohbraunkohle im Kornbereich von 5 bis 40 mm besteht. Als Bindemittel enthalten die Formlinge brennst off halt ige Abprodukte aus der Holzverarbeitung. Das dem Drehrohrofen direkt zugeführte Einsatzmaterial wird bis zum Erreichen einer Sintertemperatur von etwa 920 0C infolge der thermischen Beeinflussung durch das voraufgeheizte Rohmaterial, die Rauchgase aus der Brennstoffumsetzung im Drehrohrofen, die Umsetzung der brennstoffhaltigen Bindemittel und die Umsetzung der gleichzeitig zugeführten Rohbraunkohle mit im Mittel ^ K je Minute aufgeheizt. Während am voraufgeheizten Material Blähwerte von etwa 2,3 bzw, mittlere Kornrohdichten von 1,2 kg je dm^ festgestellt werden, weist das aus dem direkt zugeführten Einsatzmaterial resultierende Blähgut infolge
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schnellerer Aufheizung und zusätzlicher Porigkeit aus dem ausgebrannten Bindemittel der Formlinge eine mittlere Korn— rohdichte von 0,7 kg Je am? auf. Damit ergibt sich die durchschnittliche Kornrohdichte des den Drehrohrofen verlassenden Blähgutes in Höhe von im Mittel 0,9 kg d& dm^. Die deutliche Qualitätsverbesserung wird bei auf etwa 65 % des Ausgangswertes verringertem Brennstoffeintrag über die herkömmlichen Befeuerungseinrichtungen des Drehrohrofens erreicht.
Beispiel 3 J
Formlinge aus plastischem Ton werden in einem Massestrom von etwa 40 % des gesamten Durchsatzes eines Drehrohrofens als Hochtemperaturreaktor einer Trocken- und Vorwärmtrommel zugeführt, die durch die Abgase des direkt nachgeschalteten Drehrohrofens beheizt wird. Die Abgase haben bei Eintritt in die Trocken- und Vorwärmtrommel mittlere Temperaturen von 750 0G. Die Formlinge werden durch die Abgase bis auf Temperaturen von im Mittel 550 0G aufgeheizt. Ein weiterer Massestrom von Formlingen aus plastischem Ton im Umfang von 60 % des gesamten Durchsatzes des Drehrohr ofens wird am Ausfallgehäuse der Trocken- und Yo r7/ärm trommel direkt in den Drehrohrofen eingeleitet. Diesem Massestrom wurde im Aufbereitungs- und Formgebungsprozeß ein Anteil von 4 % Altöl zugemischt. Das direkt dem Drehrohrofen zugeführte Material wird im Kontakt mit dem voraufgeheizten Material, den Rauchgasen aus der. Brennstoffumsetzung im Drehrohrofen und durch die Umsetzung des Altöles intensiv aufgeheizt, so daß für diesen Massestrom bis zum Erreichen einer Temperatur von 1000 0C eine mittlere Aufheizgeschwindigkeit von 50 Z je Minute festzustellen ist. Die flüchtigen brennbaren Bestandteile des in den Formungen enthaltenen Altöles werden durch die Rauchgastemp eratüren von wenigstens 700 C sicher entzündet und für den thermischen Bearbeitungsprozeß des die Trocken- und Vorv/ärmtroiamel passierenden Massestromes energetisch nutzbar gemacht, "fahrend die über die Trocken- und Vorwärmtrommel eingetragenen Formlinge als Blähgut Kornroh-
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dichten von im Mittel 1,1 kg je dar aufweisen, werden im Blähgut, das aus dem direkt dem Drehrohrofen zugeführten Massestrom erzeugt wurde, Kornrohdichten von im Mittel 0,7 kg je dnr festgestellt» Damit ergeben sich durchschnittliche Kornrohdichten für das aus dem Drehrohrofen ausgetragene Blähgut von weniger als 0,9 kg je dar.
Die deutliche Erhöhung der Porigkeit des Blähg-utes wird mit lediglich etwa 85 % der bisher eingesetzten spezifischen Brennstoffmengen für die Befeuerung des Drehrohrofens über die installierten Brennstoffeintragsvorrichtungen erzielt·

Claims (3)

  1. 423
    Erf indungsanspruch
    1. Verfahren zur Herstellung von I^eichtzuschlagstoffen in Hochtemperaturreaktoren mit vorgeschalteten Vorwärmaggregaten, in denen Einsatzmaterial, bestehend aus sinter- und/oder blähfähigem Rohmaterial mit oder ohne Zusatzstoffen, getrocknet, voraufgeheizt und/oder gesintert und/oder gebläht wird, gekennzeichnet dadurch, daß ein Teilstrom des Einsatzmaterials im Vorwärmaggregat mit Hilfe der den Hochtemperaturreaktor verlassenden Abgase getrocknet und auf Temperaturen von bis zu 650 0C getrocknet und voraufgeheizt wird und ein weiterer Teilstrom des gleichen oder eines anderen Einsatzmaterials dem Hochtemperaturreaktor direkt zugeführt wird, wobei der direkt dem Hochtemperaturreaktor zugeführte Teilstrom im Kontakt mit den Rauchgasen und dem intensiv auf Temperaturen von mehr als 100 0C, vorzugsweise mehr als 550 0C im Vorwärmaggregat voraufgeheizten Teilstrom so schnell bis auf Sinter- und/oder Blähtemperatur erhitzt wird, daß für den direkt zugeführten Teilstrom eine mittlere Aufheizgeschwindigkeit von mehr als 20 K je Minute, vorzugsweise von mehr als 50 K je Minute eingehalten wird.
    2« Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß der dem Hochtemperaturreaktor direkt zugeführte Teilstrom im Umfang von 10 bis 70 Masse-%, vorzugsweise 35 bis 55 Masse-% des gesamten Durchsatzes des Hochtempeia turreaktors eingestellt wird.
    3· Verfahren nach Punkt 1 bis 2, gekennzeichnet dadurch,
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    daß dem im Vorwärmaggregat voraufgeheizten Einsatzmaterial blähgasbildende und/oder brennstoffhaltige Zusatzstoffe zugemischt wurden, worauf dieser Teilstrom nach gegebenenfalls erforderlicher Trocknung auf Temperaturen bis zu 650 0G voraufgeheizt wird, ohne daß schädliche flüchtige Bestandteile freigesetzt werden·
    4-e Verfahren nach Punkt 1 bis 3j gekennzeichnet dadurch, daß dem in den Hochtemperaturreaktor direkt eingeführten Teilstrom des Einsatzmaterials Zusatzstoffe mit flüchtigen schädlichen Bestandteilen zugemischt wurden, die sich bei Temperaturen von bis zu 700 C zersetzen und für die Yoraufheizung des über das Vorwäzmaggregat zugeführten Teilstromes genutzt werden0
    % Verfahren nach Punkt 1 bis 4-, gekennzeichnet dadurch, daß als Zusatzstoffe dss dem Hochtemperaturreaktor direkt zugeführten Teilstromes brennstoffhaltige Abprodukte oder körnige Brennstoffe, wie Koksgrus, Brikeτtabrieb, Rohbraunkohle oder Feinsteinkohle verwendet werden,
    6· Verfahren nach funkt 1 bis 5» gekennzeichnet dadurch, daß das Einsatzmaterial, das dem Hochtemperaturreaktor direkt zugeführt wird, in stückiggemachter Form eingesetzt wird, und als Bindemittel der Formlinge belastende Abprodukte, wie Bioschlamm, Bleicherde, Kohlenschlamm oder Ölschlamm in wässriger oder lösungsmittelhaltiger Aufschlämmung eingesetzt werden.
  2. 7. Verfahren nach Punkt 1 und 5» gekennzeichnet dadurch,
    daß die mit dem direkt dem Hochtemperaturreaktor zugeführten Einsatzmaterialien Brennstoffmengeη im Umfang von 5 his 70 "/of vorzugsweise ^O bis 55 % des Gesamtenergiebedarfs entsprechen.
  3. 8. Verfahren nach Punkt 1 bis 7» gekennzeichnet dadurch, daß als Vorwärmaggregate Brehröhre oder '.Yanderroste ein-
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