DD121873B1 - Verfahren zum dreidimensionalen Formen von Bekleidungsteilcn - Google Patents
Verfahren zum dreidimensionalen Formen von BekleidungsteilcnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eiü Verfahren zum dreidimensionalen Formen von Bekleidungsteilen, insbesondere aus textlien Flächengebilden·
Zur Ablösung der material- und zeitaufwendigen Formung durch Abnäher sind Technologien entwickelt worden, bei denen textile FlächeDgebilde aus thermoplastischen Materialien oder mit thermoplastischen Anteilen durch Dehnung verformt und durch thermische iiiiawirkung mit nachfolgender Abkühlung in einer Form fixiert werden. Dabei wird zum Teil ein sonst später einzubringendes L'inlageaafcerial mitverarbeitet und mittels aufgebrachten thermoplastischen Klebersubstanzen bei der Wärmeeinwirkung mit dom Oberstoff verklebt und so die gewonnene Formgebung abgestützt«
So ist bekannt, mit einer beheizten Matritze textile Flächengebilde zu verformen. Da bei dieser Verfahrensweise zuerst nur die Stellen des Flächengebildes erhitzt werden, an denen die Erhebungen der Matritze eindringen, treten in diesen Zonen überdurchschnittlich starke Dehnungen ein, die zu starken örtlichen·Stärkeverminderungen und ggf. Musterverzerrungen führen« Außerdem ist der Verformungseffekt insgesamt und seine Beständigkeit unzureichend. Eine Verbesserung wird erzielt durch eine in bekannter V/eise erfolgende Überlagerung des Verformungsvorganges mit einer Vibration, wobei ohne Verwendung einer Ge^enform eine Uberformung erfolgt, verbunden mit einer selbsttätigen und einberechneten Säckformung des Flächengebildes nach Entfernung
der Matritze, Diese Verfahrensweise ist jedoch sehr kompliziert und erfordert einen hohen Aufwand für die notwendigen Berechnungen der ifoerformung und der Matritzengestaltung, der bei jeder Bedingungsänderung neu zu leisten ist. Außerdem ist eine gleichzeitige Verklebung des Qberstoffes mit einem Einlagematerial nicht möglich, da keine gleichmäßige Druckverteilung über die Bearbeitungsfläche erzielt werden kann,.
Weiterhin ist bereits bekannt, Bekleidungsteile mittels Druckluft und einer wärmebeständigen, flexiblen Membran gegen eine beheizte Negativform zu drücken· Die Erwärmung des Flächengebildes erfolgt durch das Auftreffen auf die warme Formwandung, wobei gleichzeitig eine Verklebung mit einer Einlage durch Schmelzen eines eingebrachten Klebstoffes ,erfolgt. Sodann findet ein Transport der noch warmen Bekleidungsteile aus der Form statt, wonach diese an der Luft abkühlen. Es findet also eine Dehnung des Flächengebildes im kalten Zustand statt und das Bekleidungsteil erwärmt sich erst zum Ende der Ausformungsoeriode nach Auftreffen auf der beheizten i'ormoberx'läche. Dies bedingt einen nur kurzen Erwärmungsseitraum innerhalb der Ausformungsperiode, Insgesamt reichen die erzielten Parameter des Verfahrens - Reaktionszeit, Temperatur und Druck nicht aus, um eine ausreichende Formung und Verklebung mit der Einlage zu erreichen. Da aber in den ebenen, gehaltenen Eandzonen eine sofortige und damit langwährende Erwärmung auftritt, kommt es partiell zu über- bzw» in den auszuformenden Bereichen zu Unterfixierung« Bei der Entformung befindet sich der Kleber noch im thermoplastischen Zustand; durch den in der RQgel unterschiedlichen Bückformbeträg von Oberstoff und Einlage kommt es zum teilweisen Auflösen der Klebeverbindung, Da die höchste Eigentemperatur der Flächengebilde am Ende der Ausformungsperiode und damit erst nach bereits erfolgtem Absinken des Luftdruckes auftritt, ist die Bückformung bei rein synthetischen Materialien besonders groß, was zu einem
teilweisen Zusammenfallen der Bekleidungsteile bei der Abkühlung führt.
Auch die mechanische Stapelung bereitet Schwierigkeiten, da die geformten Flächengebilde in der Regel mit dem verv;endeten Transportband verkleben, wobei die dann notwendig werdende gewaltsame Abnahme zu v/eiteren Verformungen der Doch warmen Teile führt.
Die anschließend notwendige Abkühlung der noch warmen Teile im Stapel ist recht zeitaufwendig und beträgt ca· 24· Stunden, wodurch sich auch ein hoher Bestand an unvollendeter Produktion ergibt und weitere Qualitätsmängel durch Formdeformierungen auftreten·
Es ist weiterhin bekannt, Gewebe aus zwei Arten von Polytaerfäden einzusetzen und die Formung dadurch zu erreichen, daß das flächengebilde auf eine Temperatur erhitzt wird, die oberhalb öes Schmelzpunktes des niedrigschmelzenden Polymers aber noch unterhalb des Schmelzpunktes des zweiten Polymers liegt· Die Fixierung wird bei der Abkühlung im Wesentlichen also dadurch erreicht, daß der geschmolzene PolymeranSeil in Formgebung wieder erstarrt. Bei diesem Verfahren werden zwangsweise durch die Veränderung der Faserstruktur die Weichheit und Griffigkeit der Flächengebilde und damit ihre Trageeigenschaften negativ beeinflußt.
Weiterhin ist bekannt, einen gewirkten Textilschlauch mit mindestens 30 % Thermoplastanteil übar einen kalten Formkörper zu ziehen und durch Anlegen einer Zugspannung an aie beiden Endöffnungen den Textilschlauch an die Formoberfläche anzuschmiegen. Die Fixierung erfolgt durch Erhitzung des Formkörpers und damit des aufgezogenen Textilschlau.ch.es mit nachfolgendem Abkühlen, Dieses Verfahren ist nur auf gewirkte Textilien anwendbar und erlaubt nicht die gleichzeitige Verarbeitung einer Sinlage. Sehr nachteilig ist der hohe Aufwand für Formkörper, da für jede Größe ein besonderer Formkörper notwendig/д*ede Form heiz- und kühlbar auszurüsten ist. Durch das abwechselnde Erhitzen und Abkühlen des 3?огш-körpors entstehen relativ lange Verarbeitungszeiten und ein hoher Energiebedarf.
Zur Durchführung einer Serienproduktion ist zudem eine Vielzahl von Formkörpern einer Größe notwendig,
Zweck der Erfindung ist es, ein Verfahren zur dreidimensionalen Formung von Bekleidungsteilenzu finden, das sich durch eine erhöhte Produktivität gegenüber dem bisherigen Stand der Technik bei gleichzeitig guter Formungsqualität der "Erarbeiteten Bekleidungsteile auszeichnet. Darunter ist insbesondere mit zu verstehen ein zu vernachlässigender Rückformungsbetrag und eine einwandfreie 7/asch- und Reinigungsbeständigkeit derberreichten Formung. Ferner muß eine nachfolgende.mechanische Stapelung ohne Schwierigkeiten möglich sein»
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zu entwickeln, bei dem die zu formenden Teile eine einheitliche, gleichmäßige Erwärmung erfahren und die vorgenommene Formgebung unter gleichzeitiger optimaler Verklebung mit einer Einlage einwandfrei stabilisiert wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die zu formenden Teile, vorzugsweise bestehend aus einem Oberstoff und einer Einlage, flächenhaft gleichmäßig erwärmt werden, bis der synthetische Anteil bzw das ganze Teil thermoelastisch erweicht und ein eingebrachter Schmelzklebstoff einen zähflüssigen, thermoplastischen Zustand erreicht. In diesem Zustand erfolgt ein schlagartiges Dehnen und.Ausformen der Teile durch Dimck- oder Unterdruckgebung, Nach Abschluß der Verformung wird das geformte Bekleidungsteil unter Beibehaltung des Druck- oder Unterdruckzustandes unterhalb seiner Einfriertemperatur und der des Klebstoffes abgekühlt. Anschließend erfolgt Belüftung und Entformung des erkalteten Bekleidungsteiles, Erwärmung und Formung werden zweckmäßigerweise an zwei örtlich getrennten, aufeinanderfolgenden Arbeitseinheiten vorgenommen, um eine parallele Durchführung beider Verfahren ssclir it te vornehmen zu können.
Durch die flächenhafte Erwärmung ist es nunmehr möglich, Oberstoff, Klebstoff und Einlage über die gesamte Fläche gleichmäßig zu erwärmen. Durch die Abkühlung der geformten Bekleidungsteile unter die Einfriertemperatur der einzelnen Materialien bei Aufrechterhaltung des Verformungsdruckes erhält der Klebstoff vor «3er Bntformung seine volle Festigkeit und vermag die zwischen den einzelnen Schichten des geformten Bekleidungsstückes auftretenden Spannungen zu kompensieren.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden bei den geformten Bekleidungsteilen Formgebungen erreicht, die stabil sind und auch bei den üblichen Wasch- und Keinigungsvorgängen bis auf einen vornachlassigbaren Sückformbetrag erhalten bleiben· Die erfiadungsgemäß fixierten Bekleidungsteile besitzen damit wesentlich verbesserte Gebrauchswerteigenschaften. Durch die nunmehr mögliche Trennung in eine Vorwärm- und eine Formstation ist eine wesentliche Erhöhung der Arbeitsproduktivität zu erreichen, da in dem Zeitraum, indem sich das erwärmte Bekleidungsteil im Formungsprozeß befindet, das nächste Teil bereits der Vorwärmung unterworfen werden kann. Durch die vor dem Entformen erfolgende Abkühlung wäre der Linsatz klebstoffab.veisender Transportbänder und aamit eine mühelose Abnahme und Abstapelung der geformten Bekleidungsteile möglich, da die wärmeisolierenden Eigenschaften bei diesen Verfahren nicht störend wirken sondern sogar Wäriaeverlustien bei einem Transport von der Vorwärmung zur Formung entgegen wirken.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausfdhrungsbeispiel näher erläutert werden. Die nachstehende Prinzipskizze zeigt den grundsätzlichen Ablauf des erfindungsgeraäßeo Verfahrens, eingesetzt werden als Oberstoff ein Bekleidungsteil 1, bestehend aas 100 fo Polyesterseide, und eine Gewebeeinlage 2 mit 50 % Polyesterfaseranteil· Zwischen beiden Teilen 1; 2 ist ein Schmelzklebstoff 3 шіѣ einer Ürweichtemperatur von ca· 120 0O eingebracht.
Die so-vorbereiteten Seile 1} 2 werden nunmehr auf ein !Transportband 4 aufgelegt und einer Vorwärmstation 5 zugeführt, v;o sie sich bis auf etwa 150 0O erwärmen. Hierbei gehen die Polymeranteile der Teile 1; 2 in den thermoelastischen Zustand über und der Schmelzklebstoff 3 wird zähflüssig. Danach erfolgt mittels des Transportbandes 4 der Weitertransport der erwärmten Teile 1 j 2 zu einer Formstation 6, die ia wesentlichen, aus einer "Negativform besteht. Hier werden die erwärmten Teile 1$ 2 durch Druckluft von ca« 6 at mittels des als Memoxan wirkenden Transportbandes 4 innerhalb von 1 - 2 s in die kalte Negativform der Formstation 6 gepreßt und so geformt. Hierbei verbindet sich der Schmelzklebstoff 3 innig mit der ihm anliegenden Oberfläche der Teile 1; 2. Die kalte Negativform entzieht den 'feilen 1; 2 und dem Schmelzklebstoff 3 soviel Wärme, daß eine rasche Abkühlung unterhalb der Einfriertemperatur der Polymeranteile und des Schmelzklebstoffes 3 eintritt und die Teile 1; 2 dadurch fixiert werden. Nach der Entlüftung können die geformten Teile 1 j 2 durch das Transportband 4 einer beliebigen mechanischen Stapeluogsvorrichtung zugeführt v/erden. Wenn der Transport der vorgewärmten Teile 1; 2 zur Formstation 6 stattfindet, werden bereits die nächsten zu bearbeitenden Teile auf das Transportband 4 aufgelegt und der Vorwärmstation 5 zugeführt.
Während des FormungsVorganges findet so parallel bereits die Vorwärmung der nächsten Teile statt, beide Arbeitsstufen laufen also nebeneinander ab und bringen dadurch eine hohe Effektivität des Verfahrens·
Claims (2)
- Erfindungsanspruch1. Verfahren zum dreidimensionalen Formen von Bekleidungsteilen, insbesondere aus textlien Flächengebilden, unter Verklebung mit einer Einlage, gekennzeichnet dadurch, daß die Zuschnitteile, die einen Polymeranteil enthalten oder vollständig aus Polymerstoffen bestehen und mit einem Schmelzklebstoff versehen sind, flächenförmig gleichmäßig erwärmt werden, bis die Zuschnitteile thermoelastisch erweichen und der Schmelzklebstoff einen zähflüssigen Zustand erreicht, wonach man die erwärmten Zuschnitteile unter Einwirkung eines Überdrucks oder Vakuums schlagartig in eine dreidimensionale Form dehnt, unter Beibehaltung des Druckes bzw. Vakuums abkühlen läßt und nach Unterschreitung der Einfriertemperatur entformt.
- 2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß Erwärmung und Formung der Zuschnitteile an zwei örtlich getrennten und aufeinanderfolgenden Arbeitseinheiten stattfinden und nebeneinander, parallel durchgeführt werden.Hierzu iS«Ue Zeichnunpen
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