CH718868A2 - Verfahren für einen elektroakustischen Selbsttest eines Hörgerätes, sowie Hörgerätebehälter und Hörgerät zu seiner Ausführung. - Google Patents

Verfahren für einen elektroakustischen Selbsttest eines Hörgerätes, sowie Hörgerätebehälter und Hörgerät zu seiner Ausführung. Download PDF

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CH718868A2
CH718868A2 CH01365/22A CH13652022A CH718868A2 CH 718868 A2 CH718868 A2 CH 718868A2 CH 01365/22 A CH01365/22 A CH 01365/22A CH 13652022 A CH13652022 A CH 13652022A CH 718868 A2 CH718868 A2 CH 718868A2
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung für einen elektroakustischen Selbsttest eines Hörgerätes (1). Die Vorrichtung ist ein Behälter (2) mit einem Deckel (22). Der Behälter (2) dient zugleich als Ladegerät. Es gibt zwei akustisch voneinander getrennte Kavitäten (25) für jeweils ein Hörgerät (1). Jede Kavität (25) weist eine Lademulde (26) mit Ladekontakten (27) und ein schallabsorbierendes Material (24) auf. Der Körper (21) des Behälters weist ein Dichtgummi (28). Durch Schliessen des Deckels (22) werden die Kavitäten (25) akustisch von der Umgebung isoliert. Bei einer Messung gibt ein Hörer (12) des Hörgerätes (1) einen Schall ab, welcher dann mit dem Mikrofon (11) des Hörgerätes wieder aufgenommen wird. Vor und während der Messung wird geprüft ob der Deckel (22) geschlossen ist und ob die Umgebung leise genug ist. Die Messung hat eine hohe Zuverlässigkeit.

Description

Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft das Gebiet Hörgeräte. Insbesondere betrifft sie ein Verfahren für einen elektroakustischen Selbsttest eines Hörgerätes. Ferner betrifft die Erfindung einen Hörgerätebehälter und ein Hörgerät für das Ausführen des Verfahrens.
Stand der Technik
[0002] Hörgeräte dienen dazu einen Hörverlust eines Benutzers zu kompensieren, indem sie Umgebungsschall aufnehmen und verstärkt an ihren Benutzer abgeben. Verschiedene Komponenten eines Hörgerätes können altern, verschmutzen oder aus andere Gründen nicht mehr korrekt funktionieren. Sie müssen dann repariert oder ersetzt werden. Vermehrt kommt sogenannte Fernaudiologie zum Einsatz. Hierbei kommt der Kunde nicht mehr zur Fachperson ins Geschäft, sondern wird über das Internet versorgt bzw. bedient. Dies hat zur Folge, dass die Fachpersonen das Hörgerät nicht mehr oder seltener physisch vor Ort anschauen und testen kann. Bei einem sogenannten Hörgeräteselbsttest prüft das Hörgerät eigenständig sein korrektes Funktionieren. Es gibt Lösungen, bei denen das Hörgerät hierfür eigens vom Benutzer in einer ruhigen Umgebung auf eine flache Oberfläche gelegt werden muss. Man kann auch statt von einem Test von einer (technischen) Diagnostik sprechen.
[0003] Bei den folgenden Patentliteraturangaben wird der Einfachheit halber das „et al.“ jeweils weggelassen.
[0004] Die DE 10354897 B4 Aschoff offenbart einen Behälter zum Selbsttest eines Hörgerätes und ein entsprechendes Prüfungsverfahren. Der Test soll täglich durchgeführt werden. Es gibt einen akustischen Pfad vom Lautsprecher zum Mikrofon. Der Behälter hat einen Deckel.
[0005] Die WO 2011 / 018086 A1 von Larsen offenbart einen Behälter für ein Hörgerät sowie ein Verfahren zum Testen eines Hörgerätes. Es gibt eine Drahtloskommunikation zwischen Hörgerät und Behälter. Es gibt Mittel zum Laden der Hörgerätebatterie.
[0006] Die US 4,379,988 von Mattatall offenbart ein Hörgerät, welches induktiv geladen wird. Eine LED zeigt an, wie gut die Ankopplung hierbei ist.
[0007] Die US 2007 / 195979 von Fink offenbart ein Verfahren zum Testen eines Hörgerätes. Das Hörgerät kommuniziert mit einem induktiven Ladegerät.
[0008] Die DE 10 2006 026 721 B4 von Grafenberg offenbart eine kompakte Testvorrichtung für Hörgeräte. Die Vorrichtung weist einen Signalgenerator und ein Mikrofon auf. Es handelt sich daher nicht um einen Selbsttest.
[0009] Die DE 10 2017 215 825 B3 von Wurzbacher offenbart ein Verfahren zum Erkennen eines Defektes in einem Hörinstrument. Es wird eine Transferfunktion ermittelt. Die Transferfunktion wird mit einer Referenzfunktion verglichen.
[0010] Die WO 2003 / 007655 A1 von Nielsen offenbart ein Hörgerät mit einer Selbsttestfähigkeit. Das Mikrofon wird auf Verschmutzung mit Cerumen hin getestet. Es gibt einen Vergleich mit einem Referenzwert.
[0011] Die US 8.249,262 von Chua offenbart eine Vorrichtung zum akustischen Analysieren einer Hörvorrichtung. Zwei Hörgeräte kommunizieren durch ein Röhrensystem miteinander und können sich so gegenseitig testen. Es wird jedoch auch die Möglichkeit erwähnt, dass ein einziges Hörgerät sich in einem Behälter selbst testet, wobei Schall an den Wänden des Behälters reflektiert wird.
Darstellung der Erfindung
[0012] Es ist die der Patentanmeldung zugrundeliegende technische Aufgabe ein Verfahren zu schaffen, welche es erlaubt bei einem Hörgerät einen elektroakustischen Selbsttest durchzuführen, welcher zuverlässig ist, einfach anzuwenden ist, den Benutzern nicht viel Zeit abverlangt, den Benutzern nicht akustisch oder optisch stört und/oder die Ausfallzeiten der Hörgeräte auf ein Minimum reduziert. Ferner soll ein hierfür geeigneter Hörgerätebehälter sowie ein hierfür geeignetes Hörgerät geschaffen werden.
[0013] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände von Ansprüchen 1, 9 und 10 gelöst. Beim Verfahren gemäss Anspruch 1 wird das Hörgerät in einem Hörgeräte Behälter von der Umgebung akustisch isoliert. Dies hat den Vorteil, dass das Verfahren auch in geräuschhaltigen Umgebungen ausgeführt werden kann. Der Hörgerätebehälter gemäss Anspruch 9 erlaubt ein derartiges akustisches isolieren. Das Hörgerät gemäss Anspruch 10 enthält Programmcode mit Instruktionen zur Ausführung der hörgeräteseitigen Schritte des Verfahrens.
[0014] Gemäss Anspruch 1 wird der Test in einem verschlossenen Hörgerätebehälter durchgeführt, wobei mit dem Hörer ein Schall abgegeben wird, welcher mit dem Mikrofon wieder aufgenommen wird. Dies erlaubt eine zuverlässige Erkennung von Fehlfunktionen, da im Behälter stabile akustische Bedingungen herrschen.
[0015] Gemäss Anspruch 2 sind im Hörgerätebehälter zwei Kavitäten vorgesehen, welche akustisch im Wesentlichen voneinander getrennt sind, zumindest bei geschlossenem Deckel. Dies erlaubt es zwei Hörgeräte gleichzeitig zu testen. Die Messungen werden gegenseitig nicht gestört und es ist deshalb keine (binaurale) Kommunikation erforderlich um die zwei Messungen zu koordinieren.
[0016] Gemäss Anspruch 3 weist der Hörgerätebehälter ein Mittel für akustische Dämpfung auf. Dies schafft vorteilhafte akustische Bedingungen für den Test.
[0017] Gemäss Anspruch 4 wird vor und/oder während dem Test geprüft, ob der Deckel geschlossen ist. Nur bei geschlossenem Deckel gibt es die für den Test erforderlichen akustischen Bedingungen und ist sichergestellt dass der Kunde nicht gestört wird.
[0018] Gemäss Anspruch 5 wird vor und/oder während dem Test geprüft, ob die Umgebung des Hörgerätes ausreichend ruhig ist. Störgeräusche können den Test und insbesondere seine Qualität beeinträchtigen.
[0019] Gemäss Anspruch 6 ist der Behälter zugleich ein Ladegerät und Laden und Testen können zeitgleich erfolgen. Dies hat den Vorteil, dass der Test durchgeführt werden kann ohne dass dadurch die Nutzungszeit reduziert wird. Dem Benutzer wird nicht notwendigerweise eine explizite Entscheidung abverlangt, ob und wann er nun sein Hörgerät testen will.
[0020] Gemäss Anspruch 7 werden bestimmte Werte gemessen, insbesondere eine Übertragungsfunktion vom Hörer zum Mikrofon. Diese gibt Aufschluss über Defekte im Bereich Hörer, Hörerschutz, Mikrofonschutz und Mikrofon.
[0021] Gemäss Anspruch 8 ist der Test Teil einer Fernwartung. Er kann zum Beispiel von einem Call-Center aus gestartet werden. Der Call-Center-Mitarbeiter kann dem Hörgerätebenutzer Anweisungen hinsichtlich der erforderlichen Massnahmen geben.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0022] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch die erfindungsgemässe Vorrichtung mit einem Hörgerät darin; Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemässen Ladebehälter; Fig. 3 zeigt den Frequenzgang verschiedener Übertragungsfunktion vom Hörgeräteausgang zum Hörgeräteeingang; Fig. 4a zeigt einen Frequenzgang ohne dämpfendes Material in der Kavität; Fig. 4b zeigt einen Frequenzgang mit dämpfendem Material in der Kavität; Fig. 5 zeigt ein Flussdiagramm eines Teils eines Selbsttestverfahrens; Fig. 6 zeigt eine Fortsetzung des Flussdiagramms von Fig. 5; Fig. 7 zeigt ein Flussdiagramm eines Teils eines Selbsttestverfahrens, wobei es um die Unterscheidung monaural/binaural geht; Fig. 8 zeigt ein Flussdiagramm eines Teils einer Hörgerätewartung; Fig. 9 zeigt ebenfalls ein Flussdiagramm eines Teils einer Hörgerätewartung; Fig. 10 zeigt ein Flussdiagramm, welches das Zusammenspiel von Test und Wartung illustriert.
[0023] Die Figuren zeigen lediglich exemplarisch einige mögliche Ausführungsformen. Sie und ihre nun folgende Beschreibung sollen den Schutzumfang der Ansprüche nicht einschränken.
Wege zur Ausführung der Erfindung und gewerbliche Verwendbarkeit
[0024] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch die erfindungsgemässe Vorrichtung. Ein Hörgerät 1 befindet sich in einem Ladebehälter 2. Der Behälter 2 umfasst einen Körper 21 und einen Deckel 22, welcher mit einem Scharnier 23 am Körper 21 befestigt ist. Bei geschlossenem Deckel 22 ist eine Kavität 25 von der Umgebung akustisch getrennt. Der Körper 21 weist hierfür ein Dichtgummi 28 auf. Die Kavität 25 weist einen Schallabsorber 24 auf. Das Hörgerät 1 ist mit seinem Hinter-dem-Ohr Modul in einer Lademulde 26 gehalten. Ladekontakte 14 des Hörgerätes kontaktieren Ladekontakte 27 des Ladegerätes 2.
[0025] Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemässen Ladebehälter 2 für zwei Hörgeräte. Der Ladebehälter hat einen Deckel 22, der mit einem Scharnier 23 am Behälterkörper 21 befestigt ist. Für das rechte und das linke Hörgerät gibt es separate, im geschlossenen Zustand akustisch voneinander getrennte Kavitäten 25. Der Behälterkörper 21 weist für jede Kavität 25 ein Dichtgummi 28 auf. Der Deckel 22 weist für jede Kavität 25 einen Schallabsorber 24 auf. Es gibt zwei Lademulden 26, welche je zur Aufnahme bzw. Halten eines Hinter-dem-Ohr Moduls eines Hörgerätes (nicht gezeigt) ausgestaltet sind.
[0026] Fig. 3 zeigt Übertragungsspektren, wie man sie erhält, wenn man die Übertragung von Hörgerätausgang (Hörer) zum Hörgeräteeingang (Mikrofon) ausmisst. Auf der X-Achse sind die Frequenzen in Hertz (Hz), auf der Y-Achse der Verstärkungsfaktor (V/V) bzw. Gain in Dezibel (dB) angegeben. Die Kurven 31, die im Tieftonbereich nur gering abfallen, wurden bei geschlossenem Deckel gemessen. Die Kurven 32, die im Tieftonbereich deutlicher abfallen, wurden bei halboffenem Deckel gemessen. Die Kurven 33, die nicht nur im Tieftonbereich sondern auch schon im mittleren Frequenzbereich abfallen wurden bei offenem Deckel gemessen. Diese Unterschiede werden erfindungsgemäss dazu benutzt akustisch zu detektieren, in welchem Öffnungszustand sich der Behälter gerade befindet. Im Hochtonbereich (ab ca. 4 kHz) sind Resonanzen zu sehen.
[0027] Fig. 4a und 4b zeigen ebenfalls Übertragungsspektren. Auf der X-Achse sind wiederum die Frequenzen in Hertz (Hz), auf der Y-Achse der Verstärkungsfaktor (V/V) bzw. Gain in Dezibel (dB) angegeben. Die Spektren sind das Resultat einer Finiten-Elemente-Simulation. Die Quellebeschleunigung war bei der Simulation 1 m/s<2>. Fig. 4a zeit die Situation ohne Dämpfung, Fig. 4b mit Dämpfung, d.h. drei Wände der Kavität wurden mit absorbierendem Material versehen mit einer spezifischen akustischen Impedanz, welche derjenigen von Luft nahe kommt (Zw= 5 ρ0c0). Durch eine derartige Dämpfung kann es möglich sein Veränderungen der elektro-akustischen Komponenten bis 7 kHz zu messen. Die zwölf verschiedenen Kurven jeder Figur resultieren von der Simulation unterschiedlicher Ohrpassstück- bzw. Hörerpositionen. Unterhalb von 4 kHz gibt es keine signifikante Variation der akustischen Transferfunktion aufgrund der Ohrpassstückposition. Dieser Frequenzbereich kann daher direkt für die Analyse von Hörer und Mikrofon benutzt werden.
[0028] Fig. 5 zeigt ein Flussdiagramm eines Teils eines Selbsttestverfahrens. Nach einem Start 50 erfolgt Schritt 51 in dem das Hörgerät vom Benutzer in den Ladebehälter gelegt wird. In Schritt 52 wird das Hörgerät bis zum einem Vorgabewert, zum Beispiel 20% oder 100%, geladen. Damit ist sichergestellt, dass das Hörgerät den Selbsttest auch dann zu Ende führen kann, wenn der Ladestrom ausbleibt. Ferner ist es eine Weile nach dem Einsetzen auch unwahrscheinlicher, dass der Benutzer die Hörgeräte wieder herausnimmt. In Schritt 53 wird eine akustische Messung durchgeführt um zu erkennen, ob der Deckel des Ladebehälters zu ist. Gemäss der Verzweigung 54 ist es vorgesehen auch bei einer qualitativ schlechten Messung, zum Beispiel beim Vorhandensein von Störgeräuschen, das Verfahren fortzusetzen. Es wird jedoch in Schritt 55 eine Markierung oder „Flag“ gesetzt, dass der Test ungenau ist (Siehe „Datenaufzeichnung“). Wird in der Messung Schritt 53 erkannt, dass der Deckel offen ist, so wird gemäss Verzweigung 56 der Selbsttest in Schritt 57a abgebrochen. Optional wird dies im Hörgerät und/oder einem anderen Datenspeicher protokolliert (Siehe ebenfalls „Datenaufzeichnung“). Die Zahl M der Abbrüche wird jeweils inkrementiert. M kann, wenn der Deckel einmal als zu erkannt wurde, wieder auf null gesetzt werden, so dass nur die sequenziellen Abbrüche gezählt werden. Gemäss Verzweigung 57b und Schritt 57c wird beim Erreichen einer Schwelle von zum Beispiel einem oder drei Abbrüchen eine Nachricht and den Benutzer und/oder eine andere Person abgesetzt (siehe „Beteiligte Personen“ und „Benachrichtigungskanal“). Der Benutzer kann angewiesen werden den Deckel in Zukunft jeweils zu schliessen. Wird der Deckel als zu erkannt, so wird der eigentliche Selbsttest bzw. die Messung für ihn durchgeführt, in Schritt 58. Die Messresultate werden in Schritt 59 analysiert.
[0029] Fig. 6 zeigt eine Fortsetzung des Flussdiagramms von Fig. 5. Die Analyse der Messwerte in Schritt 61 entspricht dem Schritt 59 von Fig. 5. Gemäss der Verzweigung 62 wird beachtet, ob die Qualität der Messung ausreichend gut ist. Ist sie es nicht wird der Selbsttest in Schritt 63a abgebrochen. Optional werden die Daten bezüglich des Vorgangs aufgezeichnet und es wird ein Abbruchzähler N inkrementiert. Gemäss Verzweigung 63b und Schritt 63c erfolgt beim Erreichen einer Schwelle von zum Beispiel ein oder drei sequenziellen Abbrüchen eine Meldung and den Benutzer und/oder eine andere Person (siehe „Beteiligte Personen“ und „Benachrichtigungskanal“). Der Benutzer kann insbesondere aufgefordert werden in der nächsten persönlichen Sitzung bei der Fachperson nicht nur die Hörgeräte sondern auch das Ladegerät mitzubringen. Gemäss Verzweigung 64 erfolgt bei einem Test ohne Erkennung eines Fehlers ein Protokollierung (Siehe „Datenaufzeichnung“). Wird ein Fehler erkannt, so wird in Schritt 66 eine Wartung durchgeführt (Siehe hierzu auch Fig. 8 und 9 sowie „Wartungsvarianten“). Die erfolgte Wartung wird in Schritt 67 dem System gemeldet, zum Beispiel vom Benutzer über eine Smartphone App. Zusätzlich zum objektiven Hörgerätetest kann nun noch ein subjektiver Hörgerätetest durchgeführt werden. Das Verfahren erreicht damit sein Ende 68.
[0030] Fig. 7 zeigt ein Flussdiagramm eines Teils eines Selbsttestverfahrens, wobei es um die Unterscheidung monaural/binaural geht. Nach dem Start 71 wird in Verzweigung 72 unterschieden, ob es sich um ein binaurales oder monaurales System handelt. Im Hörgerät ist in der Regel programmiert, ob es ein Partnergerät gibt. Je nach dem wird dann in Schritt 73 eine monaurale oder in Schritt 74 eine binaurale Messung durchgeführt. Bei der binauralen Messung sind die Hörgeräte vorzugsweise sequenziell aktiv, d.h. es wird nacheinander gemessen. Die Unterscheidung binaural-monaural ist sowohl bei Deckelzustandserkennung (Fig. 5, Schritt 53) als auch beim eigentlichen Selbsttest (Fig. 5, Schritt 58) von Bedeutung.
[0031] Fig. 8 zeigt ein Flussdiagramm eines Teils einer Hörgerätewartung. Aufgrund der Testresultate wird entschieden, ob die Wartung eine Fachperson erfordert (siehe hierzu „Wartungsvarianten“). Gemäss Verzweigung 82 kann dann die Wartung durch die Fachperson, Schritt 83, erfolgen, oder durch den Benutzer, Schritt 84, bzw. eine Betreuungsperson oder einen Angehörigen. Vorzugsweise ist konfigurierbar, bei welchen Wartungen die Inanspruchnahme einer Hilfe einer Fachperson vorgeschlagen werden soll. Die Konfiguration kann durch die Fachperson erfolgen.
[0032] Fig. 9 zeigt ebenfalls ein Flussdiagramm eines Teils einer Hörgerätewartung. Aufgrund der Testresultate wird entschieden, ob die Wartung ein Ersatzteil erfordert. Gemäss Verzweigung 92 wird, wenn kein Ersatzteil erforderlich ist, die Wartung in Schritt 96 durch den Benutzer oder eine andere Person durchgeführt. Es kann sich hierbei um eine vorbeugende Wartung handeln. Ist ein Ersatzteil erforderlich so wird gemäss Verzweigung 93 unterschieden, ob das Ersatzteil vorhanden ist oder in Schritt 94 beschafft, d.h. bestellt und geliefert werden muss. Der Austausch der Komponente erfolgt dann in Schritt 95 durch den Benutzer oder eine andere Person, wobei das Verfahren gemäss Fig. 8 zum Einsatz kommen kann.
[0033] Fig. 10 zeigt ein Flussdiagramm, welches das Zusammenspiel von Test und Wartung illustriert. In Schritt 102 erfolgt ein erster Selbsttest, welcher eine Wartung gemäss Schritt 103 als erforderlich anzeigt. Nach der Wartung wird in Schritt 104 ein weiterer Selbsttest durchgeführt um den Erfolg der Wartung zu prüfen. Über die App kann der Benutzer entsprechen instruiert werden. Statt eines Selbsttestes kann auch erst ein subjektiver Test durchgeführt werden und nur wenn dieser negativ ausfällt ein Selbsttest. Gemäss Verzweigung 105 wird aufgrund des oder der Testresultate unterschieden, ob die Wartung erfolgreich war oder nicht. War sie es nicht, so wird in Schritt 106 ein Zähler X inkrementiert und geprüft, ob ein Schwellwert, von zum Beispiel eins oder drei erreicht wird. Wird er noch nicht erreicht, so wird gemäss Verzweigung 107 noch einmal eine Wartung gemäss Schritt 103 eingeleitet. Wird der Schwellwert erreicht, so wird in Schritt 108 der Einbezug einer Fachperson vorgeschlagen.
[0034] Im Folgenden werden verschiedene Aspekte und Ausführungsformen der Erfindung nach Schlagworten bzw. Ausdrücken geordnet erläutert: System: Das für die Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens erforderliche System besteht aus (a) ein oder zwei Hörgeräten sowie (b) einem Behälter. Da der Behälter für den Test erforderlich ist handelt es sich streng genommen nicht um einen Selbsttest des Hörgerätes. Im vorliegenden Dokument wird dennoch der Begriff „Selbsttest“ verwendet, da der Behälter, was den Test betrifft, eine im Wesentlichen passive Komponente ist. Optional kann System auch ein (c) Smartphone oder eine anderes mobiles Gerät, (d) eine Cloud oder ein Server, sowie (e) ein Anpasscomputer mit einer Anpasssoftware bzw. mit einer Software für Teleaudiologie umfassen.
[0035] Hörgerät: Auf Englisch „Hearing Device“. Beim Hörgerät gibt es unterschiedliche Bauformen. Es gibt sogenannte Hinter-dem-Ohr Geräte, In-dem-Ohr Geräte, sowie Ex-Hörergeräte. Es gibt sogenannte Custom-Geräte, welche bezüglich ihrer Form an eine bestimmte Person angepasst sind sowie Nicht-Custom-Geräte, welche für alle oder eine Gruppe von Personen geeignet sind. Beim Hörgerät kann es sich auch um einen aktiven Gehörschutz handeln. Ein aktiver Gehörschutz kann einerseits ein „Hindurchhören“ erlauben, so dass Sprache in der Umgebung wahrgenommen werden kann. Andererseits kann er eine aktive Störschallunterdrückung aufweisen, auf Englisch „Active Noise Cancelling“ (kurz ANC). Auch das Funktionieren bestimmter Ohrhörer oder Headsets lässt sich mit dem erfindungsgemässen Selbsttest testen. Ein Sprachprozessor eines Cochlea-Implantates lässt sich mit dem erfindungsgemässen Selbsttest nur testen, wenn temporär ein Hörer angeschlossen wird. Die meisten Hörgeräte sind wiederaufladbar, d.h. sie haben einen Akku und oft hat ihr Behälter zugleich die Funktion eines Ladegerätes. Der erfindungsgemässe Selbsttest lässt sich jedoch auch bei Hörgeräten mit Wegwerfbatterie durchführen. Hörgeräte können auch nicht-akustische Sensoren aufweisen, wie zum Beispiel einen optischen Sensor bzw. Photoplethysmography-Sensor oder PPG-Sensor zur Messung des Pulses. Schwerhörige Menschen können mit ein oder zwei Hörgeräten versorgt werden. Bei letzterem spricht man von einer binauralen Versorgung. Das Hörgerät weist einen Speicher sowie einen Prozessor zum Ausführen von Software auf. Im Speicher kann eine Software zur Ausführung des Selbsttestes gespeichert sein.
[0036] Binaurale Versorgung: In der Regel werden die Benutzer mit zwei Hörgeräten versorgt. In diesem Fall ist ein gegenseitiges Testen möglich (siehe auch weiter unten). Ein Sonderfall sind sogenannte CROS Versorgungen (fallweise auf einer Seite nur ein Mikrofon und kein Hörer) und bimodale Versorgungen (ein Hörgerät und ein Cochleaimplantat).
[0037] Mikrofon: Gewöhnlich sind an jedem Hörgerät zwei Mikrofone vorgesehen, welche es erlauben eine Richtcharakteristik zu aktivieren. Sie sind in der Regel mit einem Cerumenschutz geschützt.
[0038] Hörer: Der Lautsprecher wird bei Hörgeräten als Hörer bezeichnet. Er ist in der Regel ebenfalls mit einem Cerumenschutz geschützt.
[0039] Hörgerätebehälter: Hierbei kann es sich um ein reines Etui handeln für eine Aufbewahrung oder einen Transport, insbesondere ein Etui ohne elektrische Komponenten. Es kann sich aber auch um ein Ladegerät handeln, mit welchem Akkus in den Hörgeräten geladen werden können. Der Behälter weist vorzugsweise einen Deckel auf.
[0040] Behälterdeckel: Der Deckel kann mit einem Scharnier beweglich am Körper des Behälters befestigt sein. Es kann dabei zum Beispiel mittels einer Feder oder einem Magnet erreicht werden, dass es zwei stabile Zustände gibt: „offen“ und „geschlossen“. Um Sicherzustellen, dass der Deckel beim Test geschlossen ist, kann es auch nur den stabilen Zustand „geschlossen“ geben, d.h. eine Feder oder ein Magnet sorgt dafür, dass der Deckel stets von alleine zuklappt. Ferner ist es denkbar einen elektromechanischen Antrieb für das Schliessen des Deckels vorzusehen.
[0041] Ladegerät: Das Laden der Hörgeräte kann drahtlos induktiv, drahtlos kapazitiv oder mit galvanischen Kontakten erfolgen. Das Ladegerät kann selbst einen Akku aufweisen, so dass die Hörgeräte zum Beispiel unterwegs ohne einen Netzanschluss geladen werden können. Das Ladegerät kann als Taschenladegerät ausgestaltet sein.
[0042] Hörgerätehalter: Für jedes Hörgerät ist ein Halter vorgesehen, der eine präzise Positionierung erlaubt. Im Falle eines Hinter-dem-Ohr Gerätes oder eines Ex-Hörergerätes sollte nicht nur das Hinter-dem-Ohr-Modul, sondern auch das In-dem-Ohr-Modul korrekt positioniert werden. Hierbei kann es für jedes Modul separate Haltevorrichtungen geben. Bei Custom-Geräten kann der Hörgerätehalter als negative Form des Ohrpassstückes kundenspezifisch ausgestaltet werden. Es kann auch einen Klemmmechanismus geben, vorzugsweise einstellbar für unterschiedliche Hörgerätegrössen und -formen. Vorzugsweise wird der Benutzer daran gehindert, die Hörgeräte falsch einzusetzen, zum Beispiel indem sich der Deckel bei einem falschen Einsetzen nicht schliessen lässt. Der Halter kann einen (Permanent-) Magneten aufweisen, der ein ferromagnetisches Element im In-dem-Ohr-Modul oder im Ohrpassstück eines Custom-Gerätes anzieht. Es können auch die magnetischen Eigenschaften des Hörers genutzt werden.
[0043] Lademulde: Im Falle eines Ladegerätes kann es sich beim Hörgerätehalter um eine Lademulde handeln.
[0044] Positionserkennung: Vorzugsweise ist es möglich die korrekte Positionierung und Orientierung der Hörgeräte bzw. seiner Module zu erkennen. Eine fehlerhafte und/oder korrekte Positionierung bzw. Orientierung kann dem Benutzer zum Beispiel über ein Licht (LED), einen Ton (Lautsprecher) oder ein Smartphone gemeldet werden (Siehe Benachrichtigungskanal). Die korrekte Positionierung hat den Vorteil, dass die akustischen Messungen genauer sind, da bei der Messung definierte Bedingungen herrschen. Bei Ladegeräten kann die Positionierung erkannt werden, indem geprüft wird, ob die Ladespannung korrekt ist. Falls sich galvanische Kontakte nicht berühren, so ist die Spannung Null. Wenn Spulen für induktives Laden nicht nahe genug beieinander sind, so ist die Spannung tiefer als erwartet. Ferner kann die Richtung der Schwerkraft mit Beschleunigungssensoren im Hörgerät ermittelt werden, wobei davon ausgegangen wird, dass das Ladegerät auf einer horizontalen Fläche steht. Es kann auch das Ladegerät mit Beschleunigungssensoren bzw. Schwerkraftsensoren ausgestattet werden um seine Ausrichtung zu erkennen. Ferner sind Magnetfeldsensoren denkbar, welche die Hörgeräteorientierung basierend auf dem Erdmagnetfeld und/oder im Behälter angebrachte Magneten erkennen. Schliesslich kann auch eine Erkennung vorgesehen sein, ob rechtes und linkes Hörgerät nicht vertauscht eingesetzt wurden. Dies kann unter anderem akustisch erfolgen, da der Hörer bei einer Verwechslung in eine andere Richtung orientiert ist.
[0045] Hörgeräteerkennung: Der Behälter ist vorzugsweise so ausgestaltet, dass es keinen Einfluss auf den Test hat, wenn rechtes und linkes Hörgerät vertauscht eingesetzt werden. Es ist jedoch auch möglich das Vertauschen mechanisch zu unterbinden, wie das zum Beispiel der Fall ist, wenn für Custom-Geräte Custom-Haltemulden vorgesehen sind. Ferner können die Hörgeräte erkannt werden, zum Beispiel indem sich das Hörgerät über Bluetooth beim Ladegerät anmeldet sobald es einen Ladestrom detektiert. Ein Vertauschen kann dann dem Benutzer über einen Warnton oder dergleichen gemeldet werden (siehe Benachrichtigungskanal).
[0046] Akustische Stabilität: Für den Selbsttest ist eine stabile und vorhersagbare akustische Umgebung erforderlich. Diese wird durch eine spezielle akustische bzw. mechanische Ausgestaltung des Behälters erreicht. Insbesondere gibt es eine akustische Isolation, mindestens einen Hörgerätehalter der eine definierte Hörgeräteposition garantiert sowie eine akustische Dämpfung.
[0047] Akustische Isolation: Die Umgebung eines Hörgerätes ist meist geräuschbehaftet, zum Beispiel wegen Verkehrslärm, Sprache oder dergleichen. Der Hörgerätebehälter erlaubt es durch Schliessen des Deckels das Hörgerät von diesen Schallen zu isolieren und so den Störgeräuschabstand, bei der Messung zu erhöhen, was die Messqualität verbessert. Umgekehrt hat die akustische Isolation auch den Zweck den Benutzer vor störenden bzw. nervigen Prüfschallen zu schützen. Der Deckel und/oder der Behälterkörper kann ein am Rand herumführendes Dichtgummi oder ein anderes Dichtmaterial aufweisen um die Isolation zu verbessern. Sind zwei Kavitäten vorgesehen, so können für diese separate Dichtgummis vorgesehen sein. Vorzugsweise wird durch die Isolation im Behälter eine Schallreduktion von mindestens 10 Dezibel (dB) gegenüber seiner Umgebung erreicht. Falls der Schwellwert für die Hörgeräteumgebung für den Test bei 50 Dezibel (dB) liegt, darf die Umgebung des Behälters demgemäss 60 Dezibel (dB) laut sein.
[0048] Optische Isolation: Der Behälter ist vorzugsweise so gestaltet, dass auch kein Licht ins Innere dringt. Dies kann unter anderem durch die Farbe Schwarz und/oder eine metallische Beschichtung erreicht werden. Dunkelheit ist wichtig für das Testen von optischen Sensoren. Die Innenwände des Behälters können ferner speziell gestaltet sein, so dass es eine definierte Reflektion des Lichtes gibt, das von einer LED des Hörgerätes abgestrahlt und von einem Photodetektor des Hörgerätes wieder aufgenommen wird. Es kann zum Beispiel eine weisse Fläche mit einer bestimmten Grösse und Anordnung geben.
[0049] Übertragungsfunktionsvariabilität: Die Variabilität der akustischen Übertragungsfunktion vom Hörer zum Mikrofon kann reduziert werden durch (a) das Vorsehen von zwei separaten Kavitäten und (b) durch ein akustische Dämpfung in den Kavitäten bzw. deren Wänden.
[0050] Separate Kavitäten: Der Behälter hat vorzugsweise zwei separate Kavitäten für die beiden Hörgeräte, wobei die Kavitäten nicht nur von der Umgebung, sondern auch voneinander im Wesentlichen akustisch isoliert sind, zumindest bei geschlossenem Deckel. Vorzugsweise wird mit der Isolation eine Schallreduktion von mindestens 10 Dezibel (dB) erreicht, d.h. wenn in einer ersten Kavität eine Schallquelle aktiv ist, so ist deren Wirkung in der zweiten Kavität um 10 Dezibel (dB) leiser als in der ersten. Die akustische Isolation erlaubt ein simultanes akustisches Testen der beiden Hörgeräte. Umgekehrt kann es auch ein definierten akustischen Austausch zwischen den beiden Kavitäten geben, so dass sich die Hörgeräte gegenseitig testen können. Ferner kann die Teilung in zwei Kavitäten durch eine herausnehmbare Wand (optional mit einem Dichtgummi) gebildet sein, so dass gemeinsame und getrennte Messungen möglich sind.
[0051] Akustische Dämpfung: Vorzugsweise ist im Behälter und insbesondere in jeder Kavität ein Mittel für akustische Dämpfung vorgesehen. Hierbei kann es sich um ein dämpfendes bzw. schallabsorbierendes Material handeln. Es kann sich auch um eine speziell geformte Oberfläche handeln oder eine Kombination von verschiedenen Mitteln. Es kann auch ein Resonator vorgesehen sein. Ohne Dämpfung kann es beim Test zu stehenden Wellen bzw. sogenannten (Raum-)Moden bzw. Resonanzen kommen, welche zu einer ungleichförmigen Energieverteilung führen und dadurch die Auswertung der Messresultate insbesondere oberhalb einer Grenzfrequenz erschweren. Die Grenzfrequenz kann zum Beispiel bei ca. 4 kHz liegen. Oberhalb dieser Frequenz ist eine Änderung des Rückkopplungspfades aufgrund der resonanten akustischen Charakteristik nicht bestimmbar. Siehe hierzu auch Figuren 3, 4 und 5. Die Dämpfung kann mit eine dünnen Schicht aus porösem Material geformt sein, zum Beispiel ein offenporiger Schaum, um bei hohen Frequenzen eine substanzielle Schallabsorption zu erreichen. Für die verschiedenen Wände einer Kavität können separate Dämpfer vorgesehen sein.
[0052] Test beim Laden: Das Testen beim Laden hat den Vorteil, dass das Hörgerät während dieser Zeit ohnehin nicht benutzt werden kann und sich ohnehin in einem Behälter befindet. Da die Akkus der Hörgeräte in der Regel jede Nacht geladen werden ergibt sich ein Testintervall von ca. einem Tag. Es kann sein, dass der Benutzer die Hörgeräte zwar lädt, aber den Deckel nicht schliesst, so dass kein Test möglich ist. Dies kann sofort gemeldet werden oder aber erst nach einer bestimmten Zeit oder Anzahl Ladezyklen, zum Beispiel nach einer Woche ohne Selbsttest. Die Meldung kann über ein Smartphone erfolgen und genaue Anweisungen enthalten wie der Deckel zu schliessen ist (Siehe Benachrichtigungskanal). Vorzugsweise wird bei jedem Ladezyklus jeweils nur ein Selbsttest für jedes Hörgerät durchgeführt.
[0053] Testsequenz: Der Selbsttest kann gestartet werden, sobald erkannt wird, dass die Hörgeräte positioniert wurden und der Behälter geschlossen wurde. Dies kann automatisch erfolgen oder über eine Benutzerinteraktion, zum Beispiel mittels eines Smartphone. Es ist auch möglich, dass der Selbsttest automatisch gestartet wird, sobald eine Ladung der Hörgeräteakkus einen bestimmten Stand erreicht hat, zum Beispiel 20% oder 100%. Der eigentliche Selbsttest kann dann im Wesentlichen autonom durchgeführt werden. Vorzugsweise werden die beiden Hörgerät nacheinander getestet, so dass es keine gegenseitige Störung gibt. Neben dem Ausmessen der Übertragungsfunktion von Ausgang zu Eingang können auch andere Tests, zum Beispiel ein Belastungstest der Batterie durchgeführt werden. Ein typischer Selbsttest kann die folgenden Schritte aufweisen: (a) Positionieren des Hörgerätes in dem Hörgerätebehälter, (b) Verschluss des Hörgerätebehälters mit einem Deckel, derart, dass das Hörgerät von seiner Umgebung akustisch isoliert wird, (c) Abgabe eines Schalles mit einem Hörer des Hörgeräts, (d) Aufnahme eines Schalles mit einem Mikrofon des Hörgerätes; (e) Auswerten des aufgenommen Schalles, (f) Meldung eines Testresultates an einen Menschen und/oder Computer. Der Test, ob der Deckel geschlossen und/oder ob die Umgebung leise genug ist, ist kann vor und/oder während des eigentliche Selbsttests durchgeführt werden.
[0054] Anleitung: Wenn der Benutzer den Test ohne Hilfe einer Fachperson durchführen soll, so ist es von Vorteil, wenn er eine genaue Anleitung erhält. Diese kann auf Papier vorliegen, oder in Form einer Smartphone App. Letztere ist vorzugsweise auch offline, d.h. ohne Internetzugang, verfügbar. Die App kann kurze Filme enthalten. Die Filme können spezifisch für das Hörgerätemodell des Benutzers gestaltet sein, so dass das Gerät (Bauform, Farbe etc.) wiedererkennbar ist. Die Filme sollten auch ohne Ton nutzbar sein, da der Benutzer möglicherweise zum Zeitpunkt des Anschauens keine Hörunterstützung hat. Optional hat der Benutzer die Möglichkeit über die App eine teleaudiologische Unterstützung anzufordern.
[0055] Im-Ohr-Erkennung: Die Hörgeräte sind vorzugsweise so ausgestaltet, dass sie erkennen können, ob sie sich im bzw. am Ohr befinden. Dies hat den Vorteil, dass bei der Anleitung des Benutzers genauere Instruktionen gegeben werden können. Es kann zum Bespiel über die App beim Herausnehmen das Laden und Testen vorgeschlagen werden. Ferner kann die Verstärkung der Hörgeräte beim bzw. nach dem Herausnehmen deaktiviert werden, so dass sie nicht pfeifen.
[0056] Benutzerinteraktion: Im Wesentlichen muss der Benutzer für den Start des Selbsttests nur das Hörgerät in den Behälter setzen und den Behälter schliessen. Allfällige Fehler werden über ein Smartphone gemeldet. Behälterzustandserkennung: Die Hörgeräte können vorzugsweise akustisch und/oder optisch erkennen, ob der Deckel des Behälters ganz geschlossen ist, teilweise offen ist oder ganz offen ist. Für die akustische Erkennung kann ein Hörgerätmikrofon benutzt werden, wobei optional vom Hörer ein Testschall abgegeben wird. Der Testschall ist vorzugsweise ein Tieftonschall (siehe hierzu Fig. 3). Für eine zuverlässiger Erkennung kann die akustische Messung mit zwei Hörgeräten nacheinander ausgeführt werden. Für die optische Erkennung kann ein optischer oder PPG-Sensor benutzt werden, welcher Umgebungslicht detektiert, welches in den Behälter dringt. Auch hier können beide Hörgeräte zum Einsatz kommen. Alternativ oder zusätzlich kann der Behälter einen Sensor oder Schalter aufweisen der seinen Zustand bzw. den Zustand seines Deckels erkennt und zum Beispiel über Bluetooth an die Hörgerät und das Smartphone übermittelt. Die Lösung mit der akustischen und/oder optischen Erkennung durch das Hörgerät ist deutlich kostengünstiger als die mit dem Sensor und der Drahtloskommunikation. Wenn während des Tests der Behälter geöffnet wird, so wird dies bevorzugt ebenfalls erkannt. Die Messung wird dann beendet und optional, wenn der Deckel wieder zu ist, fortgesetzt oder neu gestartet. Selbst wenn der Deckel selbsttätig zuklappt, ist eine Zustandserkennung von Vorteil, da Gegenstände, wie Kabel das Zuklappen behindern können. Schliesslich ist prinzipiell auch ein Selbsttest bei offenem oder halboffenem Deckel möglich, wobei es jedoch Einschränkungen bei der Qualität gibt, unter anderem weil der tieffrequente Bereich wegfällt. Siehe hierzu Figur 3.
[0057] Unterschiedliche Behälter: Die Hörgeräte können vorzugsweise auch erkennen, in welcher Art von Behälter sie sind. So kann es einen kleineren passiven Taschenbehälter bzw. ein Etui geben, zum Beispiel für Reisen, und eine grösseres Ladegerät für die Nutzung zuhause. Die unterschiedlichen akustischen Eigenschaften müssen beim Test berücksichtigt werden.
[0058] Störgeräuschüberwachung: Vorzugsweise gibt es beim Selbsttest Phasen, in denen von den Hörern keine Schalle abgegeben werden. Diese können dazu genutzt werden um mit den Hörgerätemikrofonen zu überwachen, ob die Hörgeräteumgebung für den Test leise genug ist. Insbesondere wird der jeweilige Schallpegel der Hörgeräteumgebung mit einem Schwellwert verglichen. Der Schwellwert kann zum Beispiel bei 50 Dezibel (dB) liegen. Die Störgeräusche können zu laut sein entweder, weil der Deckel nicht geschlossen ist oder weil die Umgebungsgeräusche des Behälters so laut sind, dass sie trotz der akustischen Isolation in den Behälter dringen. Damit der Test überhaupt erst gestartet wird sollte die Umgebung für eine bestimmte Zeit (zum Beispiel drei Minuten) ausreichen ruhig sein.
[0059] Testumfang: Es können verschiedene Aspekte der Hörgeräte getestet werden, wobei jedoch das Messen der Übertragungsfunktion H(f) vom Hörer zum Mikrofon das Kernstück darstellt. Getestet werden essentielle, oft fehleranfällige Funktionen wie zum Beispiel das korrekte Funktionieren bestimmter Komponenten, wie die Wandler, das Verschmutzen vom Cerumenschutz und/oder der Zustand der Batterie.
[0060] Testitems: Beim Test ermittelt werden können insbesondere folgende Werte, Zustände und/oder Daten: (a) eine Übertragungsfunktion H(f) vom Hörer zum Mikrofon (b) eine Hörerabdeckung ist verschmutzt, (c) Höreröffnung ist verstopft, (d) eine Mikrofonabdeckung ist verschmutzt, (e) eine Mikrofonöffnung ist verstopft, (f) eine elektrische Hörerimpedanz, (g) ein Kabel ist gebrochen, (h) die Batterieladung (i) die verbleibende Batterielebenszeit, (j) Fehler beim Laden der Batterie, (k) die Elektronik des Hörgerätes funktioniert ordnungsgemäss, (I) das Hörgerät funktioniert ordnungsgemäss, (m) es gibt eine Fehlfunktion, (n) ist eine Wartungsaktion erforderlich, (o) es ist eine vorsorgliche Wartungsaktion erforderlich, (p) es muss ein Zerumenfilter ausgetauscht werden, (q) es muss das gesamte Hörgerät ausgetauscht werden, (r) eine Übertragungsfunktion vom Hörer zum Mikrofon, (s) Fehler bei den Kabeln bzw. Litze, (t) die elektrische Hörerimpedanz, (u) der Hörerausgangsschalldruck, (v) die Hörerfrequenzantwort, (w) die Hörerlinearität, (x) die Frequenzantwort und Linearität der Umgebungsmikrofone, (y) desgleichen eines Kanalmikrofones, (z) desgleichen eines Ohrmuschelmikrofons, (A) die Telefonspule, (B) der binaurale Link, (C) die Drahtlosverbindung zu einem externen Gerät, wie zum Beispiel ein Fernmikrofon bzw. Roger™-Mikrofon, (D) die Funktion der Bluetooth-Antenne, (E) das Verstopfen eines Vents, (F) das Funktionieren eines aktiven Vents bzw. eines Ventils mit welchem der Belüftungskanal verschlossen werden kann, (G) die Temperatur im Ladegerät, (H) die Temperatur des Akkus des Hörgerätes, (I) das Funktionieren eines PPG-Sensors und (J) das Fehlen eines Cerumenschutzes. Es kann zwischen elektro-akustischen, elektronischen und sonstigen Testitems unterschieden werden.
[0061] Präventive Wartung: Vorzugsweise werden die Fehler erkannt ehe sie auftreten, so dass eine präventive Wartung möglich ist. Man kann auch von einer vorbeugenden Wartung sprechen. Vorzugsweise wird zusätzlich ein Schätzung abgegeben, wie weit eine Fehlverhalten fortgeschritten ist und wann mit einem ernsthaften Ausfall zu rechnen ist. Es kann auch eine Datenaufzeichnung hierzu geben, so dass der Benutzer oder eine Fachperson später einsehen kann, ob noch Wartungen ausstehen. Die Vorhersage hat den Vorteil, dass Massnahmen ergriffen werden können, ehe es zu einer Fehlfunktion kommt. Damit kann ein beständiges, zuverlässiges Funktionieren bzw. eine kontinuierliche Verfügbarkeit der Hörgeräte gesichert werden Insbesondere soll ein Totalausfall der Hörunterstützung vermieden werden. Schlussendlich lässt sich so die Zahl der erforderlichen Fachpersonen-Besuche reduzieren, was sowohl die Benutzer als auch die Fachpersonen bezüglich Zeit, Arbeit, Anstrengung, Planung, Kosten und/oder Weg entlastet. Der Benutzer kann vorzugsweise wählen, ob er die präventive Wartung sofort durchführen will, oder ob er dies später tun will und ob bzw. wann er daran erinnert werden will. Es kann hierfür einen automatischen Eintrag in einer digitalen Agenda geben.
[0062] Testschall: Der über den Hörer abgegebene Schalltyp kann unter anderem folgender sein: (a) ein Sinuston, (b) ein Rauschen, (c) eine MLS Sequenz, (d) ein Breitbandschall, (e) ein Schmalbandschall, (f) ein tieffrequenter bandbegrenzter Schall. Der Testschall kann mit unterschiedlicher Lautstärke präsentiert werden. Ein Ziel ist es, den Benutzer nicht durch die Testschalle zu belästigen. So kann für die Erkennung, ob der Behälter geschlossen ist ein leiserer Testschall verwendet werden als beim eigentlichen Selbsttest. Ferner ist es möglich mit einem leisen oder sogar tiefst-möglichen Testschall zu beginnen und diese nach und nach lauter werden zu lassen, bis eine ausreichende Messqualität erreicht ist. Da der Selbsttest in der Regel nachts beim Laden durchgeführt wird ist es wichtig, dass keine Schalle aus dem Behälter dringen, welche einen Benutzer in der Nähe beim Schlafen stören könnten. Der Testschall kann auch so gestaltet werden, dass er vom Benutzer als angenehm empfunden wird, zum Beispiel indem Musik als Testschall verwendet wird. Die maximale Lautstärke des Testschalles ist technisch begrenzt. Ein kleiner Hörer, wie der xS Knowles FK BE-Hörer, kann in einem 2cc-Kuppler bei tiefen Frequenzen (<1 kHz) ca. 95 dB erzeugen (darüber auch mehr). Eine typische Kavität hat ca. 27cc, d.h. 13.5 mal mehr. Somit ist ein Maximum von ca. 72 dB zu erwarten, was ausreichen sollte um einen angemessenen Störgeräuschabstand zu erreichen. Die Lautstärke kann auch in Abhängigkeit des jeweiligen Störschalles variiert bzw. minimiert werden. Ziel ist es eine Wahrscheinlichkeit einer Wahrnehmung durch den Benutzer so gering wie möglich zu halten. Statt Testschall können auch die Begriffe Prüfschall, Testsignal oder Englisch „Excitation Signal“ verwendet werden.
[0063] Wartungsvarianten: Es gibt bei der Wartung folgende Varianten: (a) Der Benutzer, ein Angehöriger oder eine Betreuungsperson führt die Wartung aus, (b) der Benutzer, ein Angehöriger oder eine Betreuungsperson führt die Wartung aus, es wird jedoch zuvor ein Ersatzteil zugeschickt, wobei die Bestellung automatisch oder durch den Benutzer erfolgen kann, (c) Der Benutzer schickt das Hörgerät ein, es wird von einer Fachperson gewartet und zurückgeschickt, (d) Der Benutzer erhält ein vorangepasstes Ersatzgerät zugeschickt, optional erst nachdem das defekte Originalhörgerät eingeschickt wurde, (e) der Benutzer besucht mit dem Hörgerät die Fachperson.
[0064] Signalanalyse: Das mit dem Mikrofon aufgenommene Signal, sowie Signale von anderen Sensoren, wie einem Temperatursensor oder einem optischen Sensor, können mit statistischen Methoden und/oder künstlicher Intelligenz (KI) analysiert werden. Hierbei sind zufällige Variationen (Störeinfluss) von defektbedingten Variationen (Signal) zu unterscheiden. Es kann der eigentlichen Analyse eine Störeinflussbefreiung vorgeschaltet sein. Die Kohärenz und Kreuzkorrelation von Eingang und Ausgang kann durch Mittelungstechniken verbessert werden. Ein Merkmal, das bei der Analyse beachtet werden kann sind Resonanzen und deren Verschiebungen über die Zeit. Vorzugsweise werden Fehler des Hörgerätes nicht nur erkannt, sondern auch vorhergesagt. Die Signalanalyse ist rechenaufwendig. Sie kann auch auf einem Smartphone oder einem Server durchgeführt werden. Bei letzterem gelangen die Signale über das Smartphone (als Proxy) und das Internet zum Server.
[0065] Messqualität: Neben dem eigentlichen Messresultat (Deckel ist offen, Filter ist verschmutzt, etc.) kann auch eine Qualitätsgrösse oder ein Zuverlässigkeitswert als Analyseresultat ausgegeben werden. Die Qualitätsgrösse kann von Qualitätsindikatoren abgeleitet werden. Die Messqualität kann durch eine Modifikation des Testschalles verbessert werden. Grund für eine schlechte Messqualität kann unter anderem ein defekter oder verstopfter Hörer sein oder zu viel Umgebungsschall.
[0066] Qualitätsindikator: Dieser kann zum Beispiel sein: (a) der Störgeräuschabstand, (b) eine Korrelationsschätzung oder (c) eine Kohärenz.
[0067] Störgeräuschabstand: Dieser wird auch als Rauschabstand bezeichnet. Auf Englisch spricht man vom „Signal-to-Noise-Ratio“ oder kurz SNR.
[0068] Referenzwerte: Einerseits kann bereits beim Akustiker bei der Hörgeräteabgabe oder bei der ersten Inbetriebnahme zuhause eine initiale Messung durchgeführt werden und als Referenz dienen. Ferner können die Werte der täglichen Messungen als Referenz dienen. So lassen sich Tendenzen besser erkennen. Bei der Analyse werden demgemäss nicht nur absolute Werte verwendet, sondern Werte relativ zu Werten aus früheren Messungen, d.h. es gibt eine vergleichende Analyse. Die Referenzwerte haben nur Gültigkeit, wenn es unveränderte akustische Bedingungen gibt. Dies wird durch den erfindungsgemässen Behälter und die Überwachung seines Zustandes hinsichtlich des Deckels sichergestellt. Für unterschiedliche Behälter können separate Referenzwerte gespeichert werden.
[0069] Testresultate: Der Benutzer wird vorzugsweise über das Testende benachrichtigt (siehe Benachrichtigungskanal). Der Benutzer und die Fachperson kann vorzugsweise jederzeit die letzten Testresultate sowie auch eine Langzeitstatistik einsehen, insbesondere direkt nach Testende.
[0070] Benachrichtigungskanal: Das Testende, die Testresultate sowie andere Nachrichten können über folgende Kanäle mitgeteilt werden: (a) auf einem Smartphone (visuell, akustisch und/oder haptisch), (b) auf einem anderen mobilen Gerät, (c) visuell auf dem Behälter, insbesondere mittels LEDs oder LCD Anzeige, (e) visuell auf dem Hörgerät, insbesondere mittels LED, (d) akustisch über das Hörgerät, insbesondere über Sprachausgabe, (e) akustisch über ein Telefon, (f) schriftlich per E-Mail, (g) schriftlich per SMS, (h) über eine Anpasssoftware. Telefonnummern und E-Mail Adressen von zu benachrichtigenden Personen können in der Smartphone App eingegeben werden. Es ist auch eine Kombination von Kanälen möglich, zum Beispiel, dass das Hörgerät einen per Sprachausgabe einen Hinweis gibt, dass eine Text- und/oder Bildmeldung auf dem Smartphone beachtet werden soll.
[0071] Sprachausgabe: Die Sprachausgabe über die Hörgeräte erfolgt vorzugsweise binaural. So kann die Nachricht auch wahrgenommen werden, falls ein Hörgerät nicht mehr funktioniert. Es kann auch eine Sprachausgabe über das Smartphone geben.
[0072] Benachrichtigungszeit: Die Benachrichtigung kann (a) sofort erfolgen, zum Beispiel direkt nach einem Selbsttest, (b) sie kann zwischengespeichert und erst später mitgeteilt werden, zum Beispiel, wenn das Hörgerät aus dem Lader genommen wird, oder (c) sie kann dann erfolgen, wenn eine Zielperson sie aktiv abruft. Die Resultate können an einen Server übermittelt werden. Der Hörgerätbenutzer und/oder die Fachperson können sie dann zum Beispiel jederzeit über ein Web-Seite mit einem Internetbrowser abrufen. Im Fall einer Fernaudiologie oder einem Besuch des Benutzers bei einer Fachperson kann auch mittels einer Fitting-Software auf die Resultate zugegriffen werden, bzw. die Fitting-Software meldet sie, wenn die Hörgeräte des Benutzers verbunden werden.
[0073] Benachrichtigungszielperson: Das Testresultat kann unter anderem dem Benutzer, einer Fachperson oder anderen Personen mitgeteilt werden (siehe Beteiligte Personen). Das System kann entscheiden, in welchen Fällen wirklich eine Fachperson erforderlich ist und nur dann diese benachrichtigen, so dass der Zeitaufwand für die Fachperson auf ein Minimum reduziert wird.
[0074] Massnahmen: Neben den Testresultaten kann das System auch mitteilen, welche Massnahmen seitens welcher Person (siehe Beteiligte Personen) erforderlich sind.
[0075] Automatische Massnahmen: Bei bestimmten Testresultaten können automatische Massnahmen durchgeführt werden, zum Beispiel: (a) bei zu hoher Temperatur des Akkus kann das Laden beendet oder gedrosselt werden, (b) bei Mängeln bei den Mikrofonen kann ein Beamformer deaktiviert werden, (c) es kann eine automatische Bestellung von Ersatzteilen oder Ersatzgeräten ausgelöst werden.
[0076] Manuelle Massnahmen durch den Benutzer: Der Benutzer kann unter anderem angewiesen werden (a) das Hörgerät zu reinigen, vorzugsweise mit Angabe, was genau, (b) einen verschmutzten Cerumenschutz des Mikrofons auszutauschen, (c) einen fehlenden Cerumenschutz des Mikrofons zu ersetzen, (d) einen verschmutzten Cerumenschutz des Hörers auszutauschen, (e) einen fehlenden Cerumenschutz des Hörers zu ersetzen (d) einen externen Hörer auszutauschen, (e) ein Kabel eines externen Hörers auszutauschen, (f) einen externen Hörer mit Kabel auszutauschen, (g) ein Ohrpassstück auszutauschen, (h) einen Sensor auszutauschen oder (i) ein Ersatzteil zu bestellen oder auf andere Art und Weise zu beschaffen. Vorzugsweise besteht die Möglichkeit auf dem Smartphone ein kurzes Video anzusehen, das die erforderliche Tätigkeit erklärt und zeigt.
[0077] Manuelle Massnahmen durch eine Fachperson: Die Fachperson kann (a) den Akku auswechseln, (b) Mikrofone auswechseln, (c) einen internen Hörer auswechseln, (d) alle Massnahmen ausführen, die auch der Benutzer ausführen kann. Generell ist die Rollenverteilung zwischen Fachperson und Benutzer einem Wandel unterworfen, so dass die hier angegeben nur exemplarisch ist.
[0078] Cerumenschutz: Hörer, Mikrofone und bisweilen auch der Vent sind mit einer Membran gegen Cerumen geschützt. Die Membran kann im Laufe der Zeit verschmutzen und/oder altern. Es ist daher bei den meisten Hörgeräte möglich den Cerumenschutz austzutauschen. Der Cerumenschutz wird auf Englisch auch als „Wax-Filter“ bezeichnet.
[0079] Subjektiver Test: Beim erfindungsgemässen Selbsttest handelt es sich um einen objektiven Test, d.h. es gibt messbare physikalische Kriterien dafür ob das Gerät korrekt funktioniert. Daneben kann auch ein subjektiver Test durchgeführt werden. Bei diesem wird der Benutzer zum Beispiel über die App angewiesen die Hörgeräte einzusetzen und sein Hörerleben zu bewerten. Falls es in der Umgebung keine Schalle gibt, die das erlauben, können solche über das Smartphone oder auch über den Hörer abgespielt werden. Für den subjektiven Test und sein Resultat wird vorzugsweise auch eine Datenaufzeichnung durchgeführt. Der Benutzer kann hinsichtlich der aktuellen Schallumgebung befragt werden. Basierend darauf lassen sich bestimmte Mikrofondefekte erkennen.
[0080] Rückkopplungstest: Bei Hörgeräte kann auch ein sogenannte Rückkopplungstest durchgeführt werden. Bei diesem wird die Übertragungsfunktion zwischen Hörer und Mikrofon im getragenen Zustand ermittelt. Daraus ergibt sich eine maximale Verstärkung ehe das Hörgerät zu pfeifen beginnt. Daten aus einem solchen Test können beim erfindungsgemässen Selbsttest hinzugezogen werden. Für den Rückkopplungstest müssen die Hörgeräte im getragenen Zustand sein, was erkannt werden kann. Der Test explizit vom Benutzer gestartet werden und dann auch hörbar sein. Alternativ kann der Test auch bei der täglichen Nutzung durchgeführt werden, vorzugsweise so, dass für den Benutzer keine störenden Prüfschalle hörbar sind.
[0081] Wirtschaftlicher Vorteil: Ein guter Test erlaubt es unnötige Wartungsaktionen zu vermeiden, womit auch der Bedarf an Ersatzteilen reduziert wird. Ferner wird durch eine gute Diagnostik die Zahl der Fälle, in welchen das gesamte Hörgerät ersetzt werden muss, reduziert. In der Garantiezeit kommt dieser Vorteil der Fachperson und dem Hersteller zugute, später dem Endkunden.
[0082] Datenaufzeichnung: Daten, die im Hörgerät anfallen können aufgezeichnet werden. Auf Englisch spricht man vom sogenannten „Datalogging“. Neben Selbsttestprotokollen kann auch die Nutzung des Hörgerätes im Allgemeinen protokolliert werden. Die Fachperson kann so zum Beispiel abfragen, ob das Hörgerät regelmässig getragen wurde. Jede Aufzeichnung erfolgt vorzugsweise mit einem Datums- bzw. Zeitstempel. Zum Ort des Speicherns siehe „Datenspeicher“.
[0083] Datenspeicher: Die beim Verfahren anfallenden Daten können in unterschiedlicher Art und Weise gespeichert werden. Primär ist die Speicherung im Hörgerät vorgesehen. Daten können jedoch auch über Bluetooth in ein Smartphone ausgelagert werden. Ferner ist übers Internet die Speicherung in einer Cloud bzw. auf eine Server möglich. Die Daten können auch redundant an verschiedenen Orten gespeichert werden. Die Synchronisation kann erfolgen, wenn eine geeignete Bluetooth und/oder Internetverbindung besteht.
[0084] Big Data: Die Benutzer können um ihr Einverständnis gebeten werden ihre Testdaten zu teilen, insbesondere mit dem Hörgerätehersteller. Entsprechende Testdaten können dann periodisch über das Internet an einen Server bzw. eine Cloud übermittelt werden, in einer Datenbank gesammelt werden und zur Verbesserung der Hörsysteme genutzt werden, zum Beispiel zum Trainieren von neuronalen Netzen. Die Daten geben Aufschluss über die Nutzung und Zuverlässigkeit der Produkte. Die Daten können dazu verwendet werden die Vorhersage von Fehlern zu verbessern, was eine präventive Wartung ermöglicht. So kann die graduell zunehmende Verstopfung eines Mikrofons frühzeitig erkannt und gemeldet werden. Es können Konzepte wie Data-Mining, Regressionsanalyse und maschinelles Lernen eingesetzt werden. In bestimmten Fällen kann es sogar sinnvoll sein Wartungsanweisungen zu erteilen, ohne dass ein individueller Selbsttest ein bestimmtes Resultat ergab. Dies kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn bei einem Bauteil durch statistische Auswertung grosser Datensätze ein systematischer vorhersagbarer Fehler erkannt wurde. Derartige Wartungsanweisungen können dem Benutzer oder anderen Personen (Siehe Beteiligte Personen) zusammen mit den Selbsttestresultaten gemeldet werden.
[0085] Beteiligte Personen: Beteiligt sein können der Benutzer, Angehörige und Betreuungspersonen von ihm oder ihr und Fachpersonen. Die Rollen der verschiedenen Personen unterliegen einem Wandel. Die Zuordnung von Rollen zu Personen im vorliegendem Dokument ist daher exemplarisch zu verstehen.
[0086] Benutzer: Wenn nicht anders angegeben ist mit „Benutzer“ im vorliegenden Dokument der Hörgerätebenutzer bzw. die Hörgerätebenutzerin gemeint. Diese bzw. diese kann auch als „Endkunde“ bezeichnet. Auf Englisch wird der Begriff „End-User“ (kurz EU) verwendet. Der Benutzer kann zur Kompensation eines Hörverlustes auf die Hörgeräte angewiesen sein.
[0087] Angehörige: Insbesondere bei Kindern oder älteren Menschen kann die Hörgerätewartung nicht Sache des Benutzers, sondern der Angehörigen sein. Auf Englisch wird der Begriff „Significant Other“ (kurz SO) verwendet
[0088] Betreuungsperson: Dies kann je nach betreuter Person zum Beispiel ein Altenpfleger oder ein Lehrer sein. Auf Englisch wird der Begriff „Care Giver“ (kurz CG) verwendet.
[0089] Fachperson: Wenn nicht anders angegeben ist mit „Fachperson“ im vorliegenden Dokument eine Fachperson im Bereich Hörakustik gemeint. Diese kann ein Hörgeräteakustiker bzw. eine Hörgeräteakustikerin bzw. ein Audiologe in einem Geschäft sein, ein Agent in einem Callcenter oder auch ein Ohrenarzt in einer Praxis oder Klinik. Auf Englisch wird oft der Begriff „Hearing Care Professional“ (kurz HCP) verwendet. Im weitesten Sinne können im vorliegenden Kontext auch Personen aus der Forschung und Entwicklung im Bereich Audiologie als Fachperson bezeichnet werden.
[0090] Präsenzaudiologie: Konventionell wird der Benutzer von der Fachperson zum Beispiel in einem Geschäft oder einer Klinik bedient. Auf Englisch spricht man auch von einem „Service Point“.
[0091] Teleaudiologie: Das erfindungsgemässe Verfahren kann im Rahmen einer Teleaudiologie eingesetzt werden. Hierbei wird ein Benutzer mit einem Hörbedürfnis über das Internet von einer Fachperson unterstützt, wobei sich der Benutzer und der Behälter mit dem Hörgerät an einem ersten Ort befinden und die Fachperson und eine teleaudiologische Benutzerschnittstelle bzw. ein Anpasscomputer an einem zweiten. Die Teleaudiologie kann insbesondere eine Fernanpassung und eine Fernwartung umfassen. Der Selbsttest kann während einer teleaudiologischen Sitzung durchgeführt werden, wobei er von der Fachperson über das Internet gestartet wird und die Testresultate vom ersten Ort zum zweiten Ort übermittelt werden. Der Selbsttest hat jedoch auch den Vorteil, dass er auch automatisch, jederzeit, ohne Überwachung durch eine Fachperson erfolgen kann, insbesondere Nachts beim Laden. Ein Test während eine teleaudiologischen Sitzung hat den Nachteil, dass der Benutzer die Hörgeräte während des Tests nicht tragen kann und so den Kontakt zur Fachperson verliert. Teleaudiologie kann synchron oder asynchron durchgeführt werden. Bei der asynchronen Variante kann der Benutzer zum Beispiel per E-Mail ein Problem melden. Die Fachperson reagiert dann, zum Beispiel innerhalb von vierundzwanzig Stunden und macht Vorschläge zur Lösung des Problems und/oder programmiert per Fernzugriff das Hörgerät neu. Die Fachperson kann dabei vorzugsweise jederzeit die Resultate der in der Vergangenheit durchgeführten Tests einsehen.
[0092] Anpasscomputer: Konventionell werden Hörgeräte von einer Fachperson vor Ort angepasst. Der hierbei eingesetzte Anpasscomputer mit der zugehörigen Anpasssoftware kann meist auch für Teleaudiologie bzw. Fernanpassung eingesetzt werden. Auf Englisch spricht man auch von einem „Fitting-Computer“ bzw. einer „Fitting-Software“.
[0093] Fernanpassung: Bei dieser kann unter anderem die frequenzabhängige Verstärkung und Kompression des Hörgerätes angepasst werden um besser die Bedürfnisse des Kunden abzubilden.
[0094] Fernwartung: Bei dieser wird das Funktionieren der Hörgeräte über das Internet geprüft, insbesondere mit dem erfindungsgemässen Verfahren.
[0095] Periodische Wartung durch eine Fachperson: Neben dem automatischen Selbsttest kann auch vorgesehen sein, den Benutzer nach einer längeren Nutzungsperiode, zum Beispiel nach drei Jahren, anzuweisen das Hörgerät unabhängig von den Resultaten des Selbsttestes durch eine Fachperson prüfen zu lassen.
[0096] Mobiles Gerät: Als Benutzerschnittstelle beim Test kann ein Smartphone dienen. Es sind jedoch anstelle eines Smartphones auch andere mobile Geräte verwendbare: Hierzu zählen unter anderem (a) Smartwatches, (b) Tablet Computer, (c) Notebook Computer und (d) eigens für den Zweck vorgesehene Geräte, wie zum Beispiel eine Hörgerätefernbedienung. Das mobile Gerät kommuniziert in der Regel über Bluetooth mit den Hörgeräten. Hierfür ist ein sogenanntes Pairing erforderlich.
[0097] Smartphone: Das Smartphone dient als primäre Benutzerschnittstelle. Es kann über Bluetooth mit den Hörgeräten kommunizieren wofür ein sogenanntes Pairing erforderlich ist. Auf dem Smartphone läuft eine spezielle Smartphone App.
[0098] Smartphone App: Auf dem Smartphone kann es eine spezielle App geben, welche neben Unterstützung bei der Durchführung des Selbsttestes auch andere Funktionen, wie zum Beispiel eine Fernbedienungsfunktion für die Hörgeräte bietet.
[0099] Selbsttest ohne Behälter: Auch wenn der Fokus der Erfindung auf einen Test in einem Behälter gerichtet ist, so lassen sich einige der beschriebenen Konzepte auch auf einen Test ohne Behälter anwenden. Die Testformen können auch kombiniert werden.
[0100] Behälter mit aktiver Testausrüstung: Eine Alternative zum Selbsttest ist ein Test mit einem speziellen Behälter, der mindestens einen Lautsprecher oder ein Mikrofon sowie eine Benutzerschnittstelle und/oder ein Kommunikationsinterface, zum Beispiel basierend auf Bluetooth, aufweist. Eine derartige Lösung hat den Vorteil, dass besser unterschieden werden kann, ob ein Fehlverhalten vom Mikrofon oder vom Hörer des Hörgerätes verursacht wird. Der Nachteil dieser Lösung sind die Komplexität und die hohen Herstellungskosten des Behälters.
[0101] Obwohl die Ansprüche ein Verfahren und einen Hörgerätebehälter und ein Hörgerät betreffen, wird hiermit darauf hingewiesen, dass die Erfindung auch in Form eines Computerprogrammproduktes, Systems, Datenträgers oder eines Signals beansprucht werden kann.

Claims (10)

1. Ein Verfahren für einen elektroakustischen Selbsttest (102, 104) eines Hörgerätes (1) aufweisend die folgenden Schritte: • Positionieren des Hörgerätes (1) in einem Hörgerätebehälter (2); • Verschluss des Hörgerätebehälters (2) mit einem Deckel (22); • Abgabe eines Schalles mit einem Hörer (12) des Hörgeräts (1); • Aufnahme eines Schalles mit einem Mikrofon (11) des Hörgerätes (1); • Auswerten des aufgenommen Schalles; • Meldung eines Testresultates an einen Menschen und/oder Computer.
2. Das Verfahren gemäss Anspruch 1, wobei zwei Hörgeräte (1) getestet werden und für jedes der Hörgeräte (1) im Hörgerätebehälter (2) eine separate Kavität (25) vorgesehen ist, wobei die Kavitäten bei geschlossenem Deckel (22) akustisch voneinander isoliert sind, wobei es insbesondere eine Dämmung von mindestens 10 Dezibel gibt.
3. Das Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hörgerätebehälter (2) ein Mittel für akustische Dämpfung (24) aufweist und gegebenenfalls jede Kavität ein solches Mittel (24) aufweist.
4. Das Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei vor und/oder während dem elektroakustischen Selbsttest (102, 104) geprüft wird, ob der Deckel (22) des Hörgerätebehälters (2) geschlossen ist.
5. Das Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei vor und/oder während dem elektroakustischen Selbsttest (102, 104) geprüft wird, ob die Umgebung des Hörgerätes (1) ausreichend ruhig ist, wobei insbesondere geprüft wird, ob die Umgebung leiser ist als ein Schwellwert und dieser Schwellwert insbesondere 50 Dezibel ist.
6. Das Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hörgerätebehälter (2) ein Ladegerät ist und das Testen zumindest teilweise zeitgleich mit einem Laden erfolgen kann.
7. Das Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein oder mehrere der folgenden Werte gemessen bzw. Zustände erkannt bzw. Daten generiert werden: • Eine Übertragungsfunktion vom Hörer zum Mikrofon • Eine Hörerabdeckung ist verschmutzt • Eine Höreröffnung ist verstopft • Eine Mikrofonabdeckung ist verschmutzt • Eine Mikrofonöffnung ist verstopft • Eine elektrische Hörerimpedanz • Ein Kabel ist gebrochen • Die Batterieladung • Die verbleibende Batterielebenszeit • Die Elektronik des Hörgerätes (1) funktioniert ordnungsgemäss • Das Hörgerät (1) funktioniert ordnungsgemäss • Es gibt eine Fehlfunktion • Es ist eine Wartungsaktion erforderlich • Es ist eine vorsorgliche Wartungsaktion erforderlich • Es muss ein Cerumenfilter ausgetauscht werden • Es muss das gesamte Hörgerät (1) ausgetauscht werden • Der Hörer funktioniert nicht mehr • Ein oder mehrere Mikrophone funktionieren nicht mehr • Ein oder mehrere Sensoren (z.B. PPG Sensor) funktionieren nicht mehr
8. Das Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Test Teil einer Fernwartung ist, wobei sich Hörgerät (1) und Hörgerätebehälter (2) sich an einem ersten Ort befinden und sich eine Benutzerschnittstelle an einem zweiten Ort befindet, wobei insbesondere der Test vom ersten Ort aus über das Internet gestartet wird und/oder die Testresultate über das Internet an die Benutzerschnittstelle am zweiten Ort übermittelt werden.
9. Ein Hörgerätebehälter (2) für einen elektroakustischen Selbsttest (102, 104) eines Hörgerätes (1), welcher Hörgerätebehälter (2) es erlaubt, ein Hörgerät (1) von seiner Umgebung akustisch zu isolieren und insbesondere für das Hörgerät (1) eine akustisch stabile Umgebung zu schaffen, wobei der Hörgerätebehälter (2) für die Durchführung des Verfahrens gemäss Anspruch 1 geeignet ist.
10. Ein Hörgerät (1), welches dazu ausgestaltet ist einen elektroakustischen Selbsttest (102, 104) durchzuführen, indem es über den Hörer (12) Schall abgibt und über das Mikrofon (11) wieder aufnimmt, wobei das Hörgerät (1) für die Durchführung des Verfahrens gemäss Anspruch 1 geeignet ist.
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