CH718417B1 - Abgabevorrichtung zur Abgabe einer Flüssigkeit aus einem unter Überdruck stehenden Behälter - Google Patents

Abgabevorrichtung zur Abgabe einer Flüssigkeit aus einem unter Überdruck stehenden Behälter Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Abgabevorrichtung (100) zur Abgabe einer Flüssigkeit aus einem unter Überdruck stehenden Behälter (200). Die Abgabevorrichtung umfasst eine Ausgabeöffnung (20) zur Ausgabe der Flüssigkeit, eine Eintrittsöffnung (30) sowie eine Absperrvorrichtung (40) die ein Durchströmen der Flüssigkeit zwischen der Eintrittsöffnung (30) und der Ausgabeöffnung (20) verhindert. An der Eintrittsöffnung (30) ist ein hydrophiles Filterelement (50) angeordnet, welches die Eintrittsöffnung (30) verschliesst.

Description

[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abgabevorrichtung zur Abgabe einer Flüssigkeit aus einen unter Überdruck stehenden Behälter gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs.
[0002] Eine häufige Art von unter Druck oder Überdruck stehenden Behältern sind beispielsweise Behälter für Sprühfarben, Haarsprays oder Deodorants. Diese können typischerweise unter dem Begriff Aerosolsprays zusammengefasst werden.
[0003] Bei derartigen Aerosolsprays wird mittels Druckluft oder Treibmitteln (Propellants oder Treibgase) ein flüssiges Füllgut, welches sich im Behälter befindet, aus dem Behälter ausgegeben. Die Behälter weisen dazu typischerweise eine Abgabevorrichtung auf, die mit einer Eintrittsöffnung mit dem Innern des Behälters verbunden sind und mit einer Austrittsöffnung mit der Umgebung verbunden sind. Die Eintrittsöffnung und die Austrittsöffnung sind dabei typischerweise mit einem Ventil miteinander verbunden welches den Weg zwischen der Eintrittsöffnung und der Austrittsöffnung absperrt.
[0004] Derartige Aerosolsprays haben jedoch den Nachteil, dass diese unter Umständen nicht restlos entleert werden können. Die Eintrittsöffnung ist typischerweise mit einem Steigrohr bis unter ein Niveau einer sich im Behälter befindlichen Flüssigkeit verlängert, sodass durch eine sich oberhalb des Flüssigkeitsniveaus befindliche Treibgasfüllung die Flüssigkeit in das Steigrohr bzw. in die Eintrittsöffnung gedrückt wird und entsprechend beim Betätigen des Ventils durch die Austrittsöffnung ausgegeben werden kann. Falls jedoch der Benutzer den Aerosolspray kopfüber oder schräg hält, kann es vorkommen, dass das Treibgas direkt in die Eintrittsöffnung strömt und somit beim Betätigen des Ventils keine Flüssigkeit ausgegeben wird, sondern lediglich das Treibgas. Dies führt dazu, dass sich der Treibgasvorrat innerhalb des Behälters innerhalb kürzester Zeit entleert ohne jedoch die Flüssigkeit aus dem Behälter auszugeben. Ist das Treibgas im Behälter einmal vollständig aufgebraucht, so besteht keine weitere Möglichkeit mehr, die sich noch im Behälter befindliche Flüssigkeit aus dem Behälter auszugeben.
[0005] Dies ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch nachteilig und führt regelmässig zu einer Unzufriedenheit beim Kunden. Treibgas, das ausgegeben wird, ohne einen Nutzen zu haben, schädigt die Umwelt und die im Behälter verbleibende Flüssigkeit muss gegebenenfalls samt dem Aerosolspray entsorgt werden. Mit anderen Worten muss der Kunde einen Teil seines gekauften Produktes entsorgen ohne davon einen Nutzen gehabt zu haben.
[0006] Um dem Kunden entgegenzukommen kann zwar der Anteil an Treibgas im Behälter erhöht werden, dies führt jedoch zu einer ökologischen Mehrbelastung. Im schlechtesten Fall bleibt nach der vollständigen Entleerung des Behälters ein Rest an Treibgasen im Behälter zurück oder wird durch den Kunden ohne das Fördern von weiterer Flüssigkeit in die Umgebung abgegeben.
[0007] Um diese Nachteile zu umgehen wurden bereits unterschiedliche Lösungen vorgeschlagen. So gibt es beispielsweise Aerosolbehälter bei denen die auszugebende Flüssigkeit vom Treibgas getrennt ist, beispielsweise durch Abfüllen der Flüssigkeit in einen separaten, flexiblen Behälter, sogenannte Bag in Box Lösungen. Auch wurden Versuche unternommen, die Flüssigkeit durch einen verschiebbaren Kolben innerhalb des Behälters vom Treibgas zu trennen. Diese Lösungen sind typischerweise kompliziert in der Fertigung und/oder müssen insbesondere mit Bezug auf verschiebbare Kolben sehr präzise gefertigt werden.
[0008] Es ist Aufgabe der Erfindung zumindest einen oder mehrere Nachteile des Standes der Technik zu beheben. Insbesondere soll eine Abgabevorrichtung zur Abgabe einer Flüssigkeit aus einem unter Überdruck stehenden Behälter geschaffen werden, die einfach zu fertigen ist, einen übermässigen Verbrauch von Treibgas verhindert und insbesondere in allen Lagen benutzt werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Patentansprüchen definierte Abgabevorrichtung und Behälter gelöst. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0010] Eine erfindungsgemässe Vorrichtung zur Abgabe einer Flüssigkeit aus einem unter Überdruck stehenden Behälter umfasst eine Ausgabeöffnung zur Ausgabe der Flüssigkeit, eine Eintrittsöffnung sowie eine Absperrvorrichtung die ein Durchströmen der Flüssigkeit zwischen der Eintrittsöffnung und der Ausgabeöffnung verhindert. An der Eintrittsöffnung ist ein hydrophiles Filterelement angeordnet welches die Eintrittsöffnung verschliesst. Das hydrophile Filterelement ist mit der Eintrittsöffnung verbunden.
[0011] Unter einem Filterelement wird vorliegend ein Element verstanden das eine Vielzahl an Kapillaren aufweist, insbesondere ein Bauteil mit einer kapillaren Porenstruktur ist. Das Filterelement kann beispielsweise aus einer dreidimensionalen Struktur gebildet sein oder lediglich aus einer im Wesentlichen zweidimensionalen Membran.
[0012] Hydrophile Elemente weisen eine starke Wechselwirkung mit Wasser auf, sie sind also wasserliebend.
[0013] Derartige Hydrophile Filterelemente haben die Eigenschaft, dass sie, sobald sie mit Wasser benetzt sind, einen Durchtritt von Gas verhindern, da das Wasser durch Kapillarkräfte in den Poren gehalten wird und diese für Gase blockiert.
[0014] Das heisst also, dass durch das hydrophile Filterelement ein Austritt von Treibgas zuverlässig verhindert werden kann. Bei einer Fehlhaltung des Behälters, beispielsweise schräg oder kopfüber, bei dem das Filterelement nicht mehr in der Flüssigkeit ist, findet auch nach dem Öffnen der Absperrvorrichtung kein Ausströmen von Treibgas statt.
[0015] Somit kann die Treibgasfüllung im Behälter sehr genau auf die auszugebende Menge an Flüssigkeit abgestimmt werden.
[0016] Zudem ermöglicht ein derartiges hydrophiles Filterelement überschüssiges Treibgas im Behälter zu halten, selbst wenn sämtliche auszugebende Flüssigkeit aus dem Behälter entleert ist.
[0017] Da sich überschüssiges Treibgas auch nach dem Entleeren noch im Behälter befindet kann dieses einfach rezykliert werden. Dazu müssen beispielsweise lediglich die entleerten Behälter an die Verkaufsstelle oder an spezifische Annahmestellen zurückgegeben werden. Die sich noch im Behälter befindlichen restlichen Treibgase können entnommen und wiederverwertet werden.
[0018] Dass die Eintrittsöffnung verschlossen ist heisst nichts anderes als das die ganze Flüssigkeit, die ausgegeben werden soll oder kann vollständig durch das hydrophile Filterelement geleitet wird.
[0019] Vorzugsweise weist das hydrophile Filterelement einen Kontaktwinkel auf, der kleiner ist als 60°, vorzugsweise kleiner als 30° und besonders bevorzugt kleiner als 10°. Der Kontaktwinkel ist insbesondere zwischen 0° und 3°.
[0020] Je geringer der Kontaktwinkel ist, je hydrophiler ist das Filterelement und je höher ist bei gleichbleibender Porengrösse der Gegendruck der aufgebaut werden muss, um Luft durch das benetzte hydrophile Filterelement zu pressen. Mit anderen Worten, um Luft durch das hydrophile Filterelement zu pressen muss die in den Kapillaren gehaltene Flüssigkeit aus den mit Flüssigkeit benetzen Poren bzw. Kapillaren des hydrophilen Filterelementes verdrängt werden
[0021] Dieser Gegendruck kann über den sogenannten Blasendruck-Test (Bubble Point Test) bestimmt werden. Der Differenzdruck oder Gegendruck berechnet sich wie folgt: Δp = (4σ × cosθ) / D Δp = Differenzdruck σ = Oberflächenspannung der Flüssigkeit 9 = Kontaktwinkel D = Porendurchmesser
[0022] Dabei werden die Parameter vorzugsweise derart gewählt, dass der resultierende Druck höher ist als 1 × 10^5Pa, vorzugsweise höher als 2 × 10^5Pa, insbesondere höher als 5 × 10^5Pa. Bei einer Anordnung von mehreren hydrophilen Filterelementen ist ein resultierender Druck von 10 × 10^5Pa vorteilhaft.
[0023] Vorzugsweise weist das hydrophile Filterelement eine Porengrösse von 0.01 µm bis 10 µm auf. Dies ermöglicht einerseits einen genügend hohen Durchsatz von Flüssigkeit, andererseits wird bei entsprechendem Kontaktwinkel die Flüssigkeit zuverlässig in der Membran gehalten, selbst wenn der Behälter beispielsweise Erschütterungen ausgesetzt ist.
[0024] Zur Schaffung der hydrophilen Eigenschaften kann das hydrophile Filterelement mit einer hydrophilen Beschichtung versehen sein.
[0025] Zusätzlich oder alternativ kann der Stoff, aus dem das hydrophile Filterelement geschaffen ist, bereits hydrophile Eigenschaften aufweisen.
[0026] Eine Beschichtung die hydrophil ist erlaubt es beispielsweise einen Rohling zu fertigen, der eine spezifische Form aufweist und diesen dann zu beschichten, sodass die hydrophile Funktion erhalten wird.
[0027] Das hydrophile Filterelement kann als ein Filterelement aus der Gruppe umfassend Flachmembran, Kerzenfilter, Taschenfilter oder Hohlfasermodul gebildet sein. Je nach Produkt bzw. Flüssigkeit, die durch das Filterelement ausgegeben werden soll, ist eine entsprechende Ausgestaltung vorteilhaft.
[0028] Das hydrophile Filterelement kann einen Werkstoff aus der Gruppe Polymermembran, Glasfritte, Keramikfritte oder Sintermetall aufweisen, insbesondere aus einem der genannten Werkstoffe bestehen.
[0029] Die Werkstoffe können ebenfalls gemäss dem abzugebenden Produkt gewählt werden.
[0030] Die Abgabevorrichtung weist vorzugsweise ein Steigrohr auf, wobei die Eintrittsöffnung an einem Ende des Steigrohres ausgebildet ist. Das Steigrohr ist an der Abgabevorrichtung angeordnet. Insbesondere ist das Steigrohr mit einer zweiten Öffnung mit der Abgabevorrichtung verbunden.
[0031] Mit anderen Worten wird die Eintrittsöffnung der Abgabevorrichtung mit dem Steigrohr aus der ursprünglichen Lage verlagert.
[0032] Dies ermöglicht das Platzieren des hydrophilen Filterelementes auch beabstandet zu der Abgabevorrichtung.
[0033] Das hydrophile Filterelement weist also über das Steigrohr eine Fluidverbindung zur Abgabevorrichtung auf wobei diese Fluidverbindung gegenüber der Umgebung geschlossen ist.
[0034] Das hydrophile Filterelement kann beispielsweise durch eine Pressverbindung, mittels einer stoffschlüssigen Verbindung wie Ultraschallschweissen, Kleben, Verschrauben oder Aufschrumpfen mit dem Steigrohr respektive der Eintrittsöffnung verbunden werden.
[0035] Die Abgabevorrichtung kann eine zweite Eintrittsöffnung aufweisen die mit der Eintrittsöffnung in Fluidverbindung ist. An der zweiten Eintrittsöffnung ist ein weiteres hydrophiles Filterelement angeordnet welches die zweite Eintrittsöffnung verschliesst.
[0036] Das weitere hydrophile Filterelement ist entsprechend dem bereits beschriebenen hydrophilen Filterelement ausgebildet. Dabei ist jedoch nicht zwingend, dass beide hydrophilen Filterelementes gleich ausgebildet sind. Das weitere hydrophile Filterelement kann beispielsweise als eine Polymermembran ausgebildet sein und das erste hydrophile Filterelement beispielsweise aus einem Sintermetall bestehen. Sämtliche Kombinationen sind frei wählbar.
[0037] Durch das Vorsehen einer zweiten Eintrittsöffnung kann die abzugebende Flüssigkeit von einem anderen Bereich des Behälterinnern ausgegeben werden. Dies ermöglicht die Nutzung des Behälters in unterschiedlichen Lagen. Durch eine zweite Eintrittsöffnung die entsprechend der ersten Eintrittsöffnung ebenfalls mit einem hydrophilen Filterelement versehen und verschlossen ist, kann also von unterschiedlichen Bereichen im Inneren des Behälters Flüssigkeit ausgegeben werden bzw. unterschiedliche Bereiche im Innern des Behälters gegenüber einem Gasaustritt durch die Abgabevorrichtung verschlossen werden.
[0038] Die zweite Eintrittsöffnung kann am Ende eines zweiten Steigrohres ausgebildet sein welches analog zum ersten Steigrohr ausgebildet ist und ebenfalls an der Abgabevorrichtung angeordnet ist. Das zweite Steigrohr kann dabei mit dem ersten Steigrohr direkt verbunden sein, oder separat an der Abgabevorrichtung angeordnet sein.
[0039] Das zweite Steigrohr ist vorzugsweise kürzer als das erste Steigrohr ausgebildet. Dies ermöglicht die Abgabe einer Flüssigkeit aus zwei unterschiedlichen Niveaus innerhalb des Behälters.
[0040] Die Absperrvorrichtung kann als ein Federbetätigtes Kugelventil, als konventionelles Sprühdosenventil oder beispielsweise als ein konventioneller Schieber oder Kugelhahn ausgebildet sein.
[0041] Je nach Anwendung kann eine bevorzugte Form der Absperrvorrichtung gewählt werden.
[0042] Dabei kann es zusätzlich vorgesehen sein, dass an der Ausgabeöffnung zum Erzeugen eines Sprühnebels eine Zerstäuberdüse angeordnet ist.
[0043] Ein weiterer Aspekt betrifft einen Behälter der eine wie vorliegend beschriebene Abgabevorrichtung umfasst.
[0044] Somit lassen sich vollständig vorkonfektionierte Behälter, beispielsweise Aerosolsprays, Bereitstellen in denen das Produkt bereits untergebracht ist und die mit hydrophilen Filterelementen versehen sind, die auf die spezifische Anwendung und/oder das spezifische Produkt ausgerichtet sind.
[0045] Dabei kann vorgesehen sein, dass das Steigrohr im Bereich eines Behälterbodens endet und das zweite Steigrohr im Bereich eines Behälterhalses.
[0046] Dies ermöglicht das Nutzen des Behälters in aufrechter Lage als auch kopfüber. Sind beide hydrophilen Filterelemente benetzt, so ist in der aufrechten Lage das zweite Filterelement zwar dem Treibgas ausgesetzt, jedoch durch die Benetzung undurchlässig für das Treibgas. Beim Betätigen der Absperrvorrichtung wird die abzugebende Flüssigkeit durch das im Bodenbereich angeordnete hydrophile Filterelement in Richtung der Ausgabeöffnung abgegeben.
[0047] Steht nun der Behälter kopfüber so ist das vormals in der Flüssigkeit eingetauchte Hydrophile Filterelement nun dem Treibgas ausgesetzt und dass sich im Bereich der Behälterschulter oder des Behälterhalses befindliche hydrophile Filterelement in die abzugebende Flüssigkeit eingetaucht. Die Flüssigkeit kann jetzt durch das zweite hydrophile Filterelement in Richtung der Ausgabeöffnung abgegeben werden, wenn die Absperrvorrichtung geöffnet wird. Da das im Bodenbereich liegende hydrophile Filterelement benetzt ist wird eine Abgabe von Treibgas durch dieses hydrophile Filterelement verhindert.
[0048] Der Behälter kann aus Metall ausgebildet sein wobei insbesondere die Abgabevorrichtung mit dem Behälter mit einer Pressverbindung verbunden ist. Das ermöglicht eine sichere und dauerhafte Verbindung des Behälters und der Abgabevorrichtung.
[0049] Alternativ ist es möglich, dass der Behälter aus Kunststoff, insbesondere aus PET gefertigt ist. Die Abgabevorrichtung ist insbesondere über eine Pressverbindung oder eine Schraubverbindung mit dem Behälter verbunden.
[0050] Derartige Behälter weisen eine hohe Rezyklierbarkeit auf. Insbesondere über eine Schraubverbindung verbundene Behälter und Abgabevorrichtung lassen sich getrennt entsorgen und damit vollständig rezyklieren.
[0051] Anhand von lediglich schematischen Figuren werden nachfolgend einzelne Ausführungsbeispiele von Behältern mit Absperrvorrichtung beschrieben. Es zeigt: Figur 1: Einen Behälter mit einer Abgabevorrichtung; Figur 2: einen Behälter mit einer alternativen Abgabevorrichtung.
[0052] Figur 1 zeigt einen Behälter 200 mit einer Abgabevorrichtung 100. Die Abgabevorrichtung 100 weist eine Ausgabeöffnung 20 auf und eine Eintrittsöffnung 30. Die Eintrittsöffnung 30 ist mit einem Steigrohr 31 verlängert. Ein Ende des Steigrohres 31 ist somit mit der Abgabevorrichtung 100 verbunden und das zweite Ende des Steigrohres 31 mit einem hydrophilen Filterelement 50.
[0053] Das hydrophile Filterelement 50 ist fest mit dem Steigrohr 31 verbunden. Innerhalb des Behälters 200 ist eine Flüssigkeit F angeordnet die beim Betätigen der Abgabevorrichtung 100 aus dem Behälter 200 ausgegeben werden kann. In der vorliegenden Darstellung oberhalb der Flüssigkeit befindet sich ein Treibgas T welches unter Druck steht. Beim Betätigen der Abgabevorrichtung 100 und damit beim Öffnen der nicht näher dargestellten Absperrvorrichtung 40 wird durch den Druck des Treibgases T die Flüssigkeit F durch das hydrophile Filterelement 50 in das Steigrohr 31 gedrückt. Die Flüssigkeit F steigt in dem Steigrohr 31 nach oben in Richtung der Ausgabeöffnung 20 und tritt durch diese aus. In der Ausgabeöffnung 20 ist eine Zerstäuberdüse angeordnet.
[0054] Der Behälter 200 weist einen Behälterboden 201 und einen Behälterhals 202, auch Behälterschulter, auf. Der Behälter 200 gemäss der Figur 1 ist ausgebildet, um in der hier gezeigten Lage die Flüssigkeit F abzugeben. Es ist ersichtlich, dass, wenn der Behälter 200 kopfüber gehalten ist, dass hydrophile Filterelement 50 nicht mehr in der Flüssigkeit F ist, sondern von Treibgas T umströmt ist. Da jedoch das hydrophile Filterelement 50 mit Flüssigkeit F benetzt ist, ist der Gasdurchgang durch das hydrophile Filterelement verhindert. Beim Betätigen der Absperrvorrichtung 40 wird also keine Reaktion stattfinden, weder Treibgas T noch Flüssigkeit F wird abgegeben.
[0055] Die Figur 2 zeigt einen Behälter 200 mit einer alternativen Abgabevorrichtung 100. Der Behälter 200 weist ebenfalls einen Behälterboden 201 und einen Behälterhals 202 auf und ist im Wesentlichen gleich ausgebildet wie der Behälter der zu der Figur 1 beschrieben ist. Am Behälter angeordnet ist eine Abgabevorrichtung 100 mit einer Ausgabeöffnung 20 und einer Eintrittsöffnung 30. Die Eintrittsöffnung 30 ist mit einem Steigrohr 31 bis zum Behälterboden 201 verlängert. Die Eintrittsöffnung 30 stellt gleichzeitig eine zweite Eintrittsöffnung 60 dar, die mit einem kurzen Stück eines zweiten Steigrohres 61 verlängert ist. Dieses zweite Steigrohr endet im Bereich des Behälterhalses 202. Mit anderen Worten ist die Eintrittsöffnung 30 mit dem Steigrohr 31 in Richtung des Behälterbodens 201 verlängert und die Eintrittsöffnung 60 mit dem zweiten Steigrohr 61 in Richtung der Behälterschulter oder des Behälterhalses 202 verlängert. An den jeweiligen Enden der Steigrohre 31 und 61 befindet sich je ein hydrophiles Filterelement 50. Im Ursprungszustand sind beide hydrophilen Filterelemente 50 mit der Flüssigkeit F, die sich im Behälter 200 befindet, benetzt. Im Behälter befindet sich die Flüssigkeit F und in der in der Figur 2 dargestellten Lage oberhalb der Flüssigkeit F befindet sich ein Treibgas T. Es ist ersichtlich, dass das zweite hydrophile Filterelement 50 dem Treibgas ausgesetzt wird. Da das zweite hydrophile Filterelement 50 jedoch mit der Flüssigkeit F benetzt ist, stellt dieses eine Barriere dar für den Durchgang des Treibgases T in Richtung der Ausgabeöffnung 20. Die Flüssigkeit F kann jedoch nach dem Betätigen der hier nicht näher dargestellten Absperrvorrichtung 40 ungehindert durch das Steigrohr 31 in Richtung der Ausgabeöffnung 20 fliessen. Wird der Behälter 200 gemäss der Figur 2 nun kopfüber benutzt, so befindet sich das zweite hydrophile Filterelement in Kontakt mit der Flüssigkeit F. Der Behälter 200 gemäss der Figur 2 kann somit auch kopfüber benutzt werden.
[0056] Beiden Behältern 200 gemäss der Figur 1 und der Figur 2 ist gemeinsam, dass bei vollständiger Entleerung des Behälters 200, das heisst wenn die Flüssigkeit F vollständig ausgeben ist, kein Treibgas T mehr aus dem Behälter 200 ausgegeben werden kann, da durch die benetzten hydrophilen Filter 50 eine Barriere für gasförmige Stoffe gebildet ist. Die Behälter können so dem Recycling zugeführt werden wobei dann die einzelnen Stoffe und insbesondere Treibgase separat getrennt und wiederverwendet werden können.

Claims (15)

1. Abgabevorrichtung (100) zur Abgabe einer Flüssigkeit aus einem unter Überdruck stehenden Behälter (200), umfassend eine Ausgabeöffnung (20) zur Ausgabe der Flüssigkeit, eine Eintrittsöffnung (30) sowie eine Absperrvorrichtung (40) die ein Durchströmen der Flüssigkeit zwischen der Eintrittsöffnung (30) und der Ausgabeöffnung (20) verhindert, dadurch gekennzeichnet, dass an der Eintrittsöffnung (30) ein hydrophiles Filterelement (50) angeordnet ist, welches die Eintrittsöffnung (30) verschliesst.
2. Abgabevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Filterelement (50) einen Kontaktwinkel kleiner als 60°, vorzugsweise kleiner als 30°, besonders bevorzugt kleiner als 10° aufweist.
3. Abgabevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Filterelement (50) eine Porengrösse von 0.01 µm bis 10 µm aufweist.
4. Abgabevorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Filterelement (50) zur Schaffung der hydrophilen Eigenschaften mit einer hydrophilen Beschichtung versehen ist und/oder aus einem Stoff mit hydrophilen Eigenschaften gefertigt ist.
5. Abgabevorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Filterelement (50) als ein Filterelement aus der Gruppe umfassend Flachmembran, Kerzenfilter, Taschenfilter, Hohlfasermodul gebildet ist.
6. Abgabevorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Filterelement (50) einen Werkstoff aus der Gruppe Glasfritte, Keramikfritte, Sintermetall oder Polymermembran aufweist, insbesondere aus einem dieser Werkstoffe besteht.
7. Abgabevorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabevorrichtung (100) ein Steigrohr (31) aufweist und die Eintrittsöffnung (30) an einem Ende des Steigrohres (31) ausgebildet ist.
8. Abgabevorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabevorrichtung (100) eine zweite Eintrittsöffnung (60) aufweist, die mit der Eintrittsöffnung (30) in Fluidverbindung ist, wobei an der zweiten Eintrittsöffnung (60) ein weiteres hydrophiles Filterelement (50) angeordnet ist, welches die zweite Eintrittsöffnung (60) verschliesst.
9. Abgabevorrichtung (100) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabevorrichtung (100) ein zweites Steigrohr (61) aufweist und die zweite Eintrittsöffnung (60) an einem Ende des zweiten Steigrohres (61) ausgebildet ist.
10. Abgabevorrichtung (100) nach den Ansprüchen 9 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Steigrohr (61) kürzer als das Steigrohr (31) ausgebildet ist.
11. Abgabevorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperrvorrichtung (40) als federbetätigtes Kugelventil, als Sprühdosenventil oder als Kugelhahn ausgebildet ist.
12. Behälter (200) umfassend eine Abgabevorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
13. Behälter (200) nach Anspruch 12 umfassend eine Abgabevorrichtung (100) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Steigrohr (31) im Bereich eines Behälterbodens (201) endet und das zweite Steigrohr im Bereich eines Behälterhalses (202).
14. Behälter (200) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass dieser aus Metall ausgebildet ist, wobei insbesondere die Abgabevorrichtung (100) mit dem Behälterhals (202) mit einer Pressverbindung verbunden ist.
15. Behälter (200) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass dieser aus Kunststoff, insbesondere PET gefertigt ist und wobei insbesondere die Abgabevorrichtung (100) mit einer Pressverbindung oder einer Schraubverbindung mit dem Behälterhals verbunden ist.
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