CH715363A1 - Kabine zur Schmerzbehandlung durch statische Elektrizität. - Google Patents

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CH715363A1 CH01136/18A CH11362018A CH715363A1 CH 715363 A1 CH715363 A1 CH 715363A1 CH 01136/18 A CH01136/18 A CH 01136/18A CH 11362018 A CH11362018 A CH 11362018A CH 715363 A1 CH715363 A1 CH 715363A1
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Abstract

Es ist eine Vorrichtung (1) zur Schmerzbehandlung beschrieben, die eine geschlossene, elektrisch isolierte Kabine (2) mit einer Tür und einen Gleichspannungsgenerator für Hochspannung umfasst. Der Gleichspannungsgenerator ist mit einer innerhalb der Kabine (2) vorspringenden Elektrode (5) elektrisch verbunden, die innerhalb der Kabine von einem Patienten (P) ergreifbar ist. Die Kabine (2) umfasst eine Gegenelektrode (6), die sich im Wesentlichen entlang der gesamten Kabine (2) erstreckt und auf ein definiertes elektrisches Potential einstellbar ist.

Description

[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Schmerzbehandlung gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] In der Schmerzbehandlung kommen medikamentöse und/oder physikalische Therapien zum Einsatz. Die zur Anwendung kommenden physikalischen Therapien umfassen neben verschieden Formen von Wärme- oder Kältebehandlungen auch Elektrotherapien. Elektrotherapien umfassen beispielsweise die Hinterstrangreizung mittels implantierter und von extern steuerbarer Therapiegeräte, die transkutane elektrische Nervenstimulation, bei der u.a. die dünnen Nervenfasern des Sympathikus stimuliert werden, die Galvanisation, bei der Elektrokinese, Elektrophorese und Elektroosmose ausgenutzt werden, um Ionen und Moleküle im Organismus für schmerzstillende Effekte gezielt in Bewegung zu versetzen, die Iontophorese, bei der elektrischer Gleichstrom den Transport vom Medikamenten durch die Haut unterstützt, die Behandlung mit faradischem Wechselstrom, bei der Gleichstromimpulse für eine schmerzdämpfende Wirkung eingesetzt wird, und die Behandlung mit niederfrequenten, mittelfrequenten oder hochfrequenten Strömen zur Reizung von Nerven und Muskeln und zur Erzeugung von Hautreizen. Die geschilderten Elektrotherapien wirken vorwiegend lokal zwischen den beiden angelegten Elektroden oder zwischen den Kondensatoren im Strahlungsbereich eines Strahlers oder im Feld von angelegten Magneten.
[0003] Ein physikalisches Therapieverfahren, bei dem der gesamte Körper eines Patienten zur Schmerzbehandlung einbezogen wird, benutzt statische Elektrizität. Bei dieser Art der Schmerzbehandlung wird der Patient kurzfristiger Hochspannung ausgesetzt. Durch die wiederholte kurzfristige Applikation der Hochspannung soll eine elektrische Entkopplung von chronisch synchronisierten Schmerzleitungen zwischen Muskeln, Sehnen, Nerven und dem Zentralnervensystem bewirkt werden. Dadurch sollen mögliche Blockierungen gelöst werden. Die daraus resultierende Entspannung kann zu einer Durchbrechung des «circulus vitiosus» zwischen Schmerz, Verspannung, daraus folgender Schmerzverstärkung und weiterer Zunahme an Verspannungen führen. Aus dem Stand der Technik ist dazu ein Gerät zum Behandeln des menschlichen Körpers mit statischer Elektrizität bekannt, welches eine geschlossene, elektrisch isolierte Kabine mit einer Tür umfasst. An der Kabine ist ein Gleichspannungsgenerator für Hochspannung angeordnet, der mit einer innerhalb des Gehäuses vorspringenden Elektrode elektrisch verbunden ist, die in der Kabine vom Patienten ergreifbar ist. Im Betrieb wird über die vorspringende Elektrode die gesamte Körperoberfläche des Patienten mit statischer elektrischer Ladung, üblicherweise negativer Ladung, beaufschlagt. Durch das Aufbringen der elektrostatischen Ladung auf die Körperoberfläche kommt es zu Polarisationseffekten, die auf elektrisch polare Moleküle (z.B. Wasser, Eiweissketten) im Körpers des Patienten einwirken und zu einer polarisierten Ausrichtung der Moleküle und dadurch zu einer positiven Beeinflussung der kolloidalen Zustände der Körperflüssigkeiten führen. Dies kann insbesondere bei weichteilrheumatischen Erkrankungen zu einer Linderung der Beschwerden führen. Zum Entladen muss der Patient dann von einer isolierenden Plattform auf eine statische Elektrizität ableitende Matte treten.
[0004] Bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Gerät ist die Effektivität der Schmerzbehandlung jedoch nur unzureichend, da das innerhalb der Kabine aufgebaute elektrostatische Feld sehr ungleichmässig auf den Körper des Patienten einwirkt und in weiterer Folge die elektrostatische Ladung sehr ungleichmässig auf der Körperoberfläche verteilt ist. Daraus ergeben sich sehr ungleichmässige Polarisationseffekte, die zu einer unzureichenden physiologischen Beeinflussung der kolloidalen Zustände der Körperflüssigkeiten führen können.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, diesen Nachteilen der Geräte des Stands der Technik abzuhelfen. Es soll eine Vorrichtung zur Schmerzbehandlung geschaffen werden, die es ermöglicht, die über eine Elektrode auf den Körper des Patienten übertragbare elektrostatische Ladung möglichst gleichmässig auf der Körperoberfläche zu verteilen.
[0006] Die Lösung dieser und noch weiterer Aufgaben besteht in einer Vorrichtung zur Schmerzbehandlung, welche die im Patentanspruch 1 angeführten Merkmale aufweist. Weiterbildungen und/oder vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
[0007] Die Erfindung schlägt eine Vorrichtung zur Schmerzbehandlung vor, die eine geschlossene, elektrisch isolierte Kabine mit einer Tür und einen Gleichspannungsgenerator für Hochspannung umfasst. Der Gleichspannungsgenerator ist mit einer innerhalb der Kabine vorspringenden Elektrode elektrisch verbunden, die von einem Patienten ergreifbar ist. Die Kabine umfasst eine Gegenelektrode, die sich im Wesentlichen entlang der gesamten Kabine erstreckt und auf ein definiertes elektrisches Potential einstellbar ist.
[0008] Zum Unterschied von der aus dem Stand der Technik bekannten Kabine, bei der das auf den Patienten einwirkende elektrostatische Feld keine klar definierte Grösse darstellt, weist die Kabine gemäss der Erfindung eine Gegenelektrode auf, die auf ein definiertes elektrisches Potential einstellbar ist. Dadurch ist das auf den Patienten in der Kabine einwirkende elektrostatische Feld klar definiert und optimierbar. Daraus ergibt sich eine gleichmässigere Verteilung der elektrostatischen Ladung über die Körperoberfläche des Patienten, was auch zu sehr gleichmässigen Polarisationseffekten führt. Das auf den Patienten einwirkende elektrostatische Feld ist nicht mehr von irgendwelchen sich zufällig in der Kabine einstellenden Potentialen abhängig, die von Wandabständen und/oder zufällig in der Nähe vorhandenen Erdpotentialen, wie z.B. metallischen Armierungen, Leitungen und dergleichen stark beeinfluss werden können. Vielmehr ist durch die Gegenelektrode das elektrostatische Feld klar definiert und kontrollierbar. Dadurch sind die kolloidalen Zustände der Körperflüssigkeiten viel genauer physiologisch positiv beeinflussbar. Durch die sich im Wesentlichen entlang der gesamten Kabine erstreckende Gegenelektrode ist auch der zeitliche Einfluss des elektrostatischen Feldes auf den Patienten steuerbar. Der Patient muss nicht mehr von einem isolierenden Podest auf eine Entladungsmatte steigen, sondern bleibt während der gesamten Behandlung im Wesentlichen regungslos innerhalb der Kabine stehen. Das Aufladen des Patienten mit statischer Elektrizität und das Entladen des Patienten erfolgen über die innerhalb des Gehäuses vorspringende Elektrode. Eine Einflussnahme des Patienten auf die Behandlung ist dadurch weitgehend ausgeschaltet.
[0009] Aus praktischen Gründen ist bei einer Ausführungsvariante der Vorrichtung gemäss der Erfindung die Gegenelektrode auf Erdpotential setzbar. Die Gegenelektrode bildet ein definiertes Gegenpotential gegenüber dem elektrostatisch aufgeladenen Patienten. Indem die Gegenelektrode auf Erdpotential gesetzt wird, wird eine Art Abschirmung geschaffen, welche die Ausbreitung des elektrostatischen Feldes kontrolliert leitet und begrenzt. Infolge der auf Erdpotential gesetzten Gegenelektrode bildet die Kabine einen umgekehrten Faradayschen Käfig, der das elektrostatische Feld auf das Innere der Kabine beschränkt.
[0010] Eine Ausführungsvariante der Erfindung kann vorsehen, dass die Gegenelektrode als ein elektrisch leitfähiges Geflecht, beispielsweise als ein Metallgitter, ausgebildet ist, welches Begrenzungswände der Kabine umschliesst. Das elektrisch leitfähige Geflecht kann auch in die Begrenzungswände der Kabine eingebettet sein oder auch an Innenwandungen der Begrenzungswände, die einen Innenraum der Kabine umschliessen, angeordnet. Auch Kombinationen der geschilderten Ausführungsvarianten sind möglich.
[0011] Bei einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist die Gegenelektrode an Innenwandungen der Begrenzungswände, die einen Innenraum der Kabine umschliessen, angeordnet und von einer elektrisch leitfähigen Beschichtung gebildet. Die elektrisch leitfähige Beschichtung kann beispielsweise durch Sprühen oder mittels Rollen auf die Innenwandungen der Begrenzungswände der Kabine auf getragen werden.
[0012] Eine Ausführungsvariante der Erfindung kann vorsehen, dass die elektrisch leitfähige Beschichtung einen hochohmigen Widerstand aufweist. Der Widerstand der leitfähigen Beschichtung beträgt beispielswiese 200 MΩ bis 1000 MΩ. Durch den hochohmigen Widerstand der elektrisch leitfähigen Beschichtung kann bei einer zufälligen Berührung der Innenwandung durch den Patienten eine spontane Entladung verhindert werden. Der hohe Widerstand fördert eine langsamere Entladung, was im Fall einer Berührung der Innenwand durch den Patienten dessen Komfort erhöht.
[0013] Bei einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist die elektrisch leitfähige Beschichtung wenigstens bereichsweise transparent ausgebildet. Dabei kann die Beschichtung derart auf die Innenwandungen der Begrenzungswände auf getragen sein, dass beispielsweise in Kopfhöhe des Patienten Sichtbereiche ausgespart sind. In solchen Fällen kann die Beschichtung selbst beispielsweise opak sein. Alternativ kann die Beschichtung selbst transparent sein. In diesem Fall können spezielle Sichtbereiche an den Innenwandungen entfallen.
[0014] Damit das aussen stehende Bedienpersonal der Kabine nicht unbeabsichtigt mit dem elektrostatischen Feld beaufschlagt wird, ist bei einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung die elektrisch leitfähige Beschichtung derart auf die Innenwandungen der Kabine aufgebracht, dass das elektrische Feld abgeschirmt und auf den Innenraum der Kabine beschränkt ist.
[0015] Indem bei einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung die Kabine nach aussen gekrümmte Begrenzungswände aufweist, weist die Kabine eine organische Formgebung auf. Die Formgebung soll dazu führen, dass der Abstand eines etwa mittig innerhalb der Kabine stehenden Patienten von den Begrenzungswänden allseitig ungefähr gleich gross ist. Dies unterstützt die Gleichmässigkeit des auf den Patienten einwirkenden elektrostatischen Feldes. Zur weiteren Unterstützung der organischen Formgebung der Kabine kann diese in einer Ausführungsvariante beispielsweise einen der Kreisform angenäherten Grundriss aufweisen.
[0016] Aus fertigungstechnischen Gründen und um den Zusammenbau der Kabine vor Ort zu erleichtern, weist bei einer Ausführungsvariante der Erfindung die Kabine eine Anzahl von nach aussen gekrümmten Segmenten auf, die miteinander verbunden sind. Eines der Segmente bildet dabei die Tür für den Zugang in das Innere der Kabine. Die Kabine selbst weist einen stark isolierenden Boden auf. Die Durchschlagfestigkeit des Bodens ist dabei grösser als 400 kV.
[0017] Bei einer Variante der Erfindung beträgt die Anzahl der die Kabine bildenden Segmente wenigstens drei. Die Segmente sind dabei weitgehend gleichartig ausgebildet. Eines der Segmente bildet die Tür. Ein zweites Segment trägt an seiner konvex gekrümmten Aussenseite den Gleichspannungsgenerator für Hochspannung, der mit der an der Innenwandung vorspringenden Elektrode elektrisch verbunden ist.
[0018] Indem bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung die Segmente an einem ihrer Längsenden aufeinander zu gekrümmt ausgebildet sind, schliessen die Segmente im aneinander montierten Zustand die Kabine nach oben ab. Auf ein separates Dach für die Kabine kann dadurch verzichtet werden.
[0019] Die Innenwandungen der Segmente sind mit einer elektrisch leitfähigen Beschichtung versehen, die einen hochohmigen Widerstand von vorzugsweise etwa 200 MΩ bis 1000 MΩ aufweist. Dadurch ist sichergestellt, dass bei einer versehentlichen Berührung der Innenwandung durch den aufgeladenen Patienten automatisch eine sehr langsame, schonende Entladung erfolgt, bei der nur minimale Ströme fliessen können, die für den Patienten kaum merkbar sind.
[0020] Damit die elektrisch leitfähige Beschichtung an den Innenwandungen aller Segmente sehr einfach auf das gleiche elektrostatische Potential setzbar ist, sind die beschichteten Innenwandungen der Segmente elektrisch miteinander verbunden.
[0021] Als Materialien für die Segmente der Kabine kommen beispielsweise Glas, Polycarbonat (PC), Polymethylmethacrylat (PMMA), giessfähiges Polyethylenterephthalat (PET-G) und dergleichen vorzugsweise transparente Materialien in Frage. Je nach der Eigen-steifigkeit der Segmente kann die Kabine zusätzlich auch noch mit einem an der Aussenseite angeordneten Rahmen ausgestattet sein, der die Stabilität der Kabine unterstützt.
[0022] Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung unter Bezugnahme auf die nicht massstabs-getreuen Zeichnungen. <tb>Fig. 1<SEP>zeigt eine schematische Darstellung einer axial geschnittenen Vorrichtung gemäss der Erfindung mit einem Patienten und angedeuteten Feldlinien des elektrischen Feldes; und <tb>Fig. 2<SEP>zeigt schematisch eine geöffnete Vorrichtung zur Schmerzbehandlung.
[0023] Ein in Fig. 1 im Axialschnitt dargestelltes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Schmerzbehandlung trägt gesamthaft das Bezugszeichen 1. Die Vorrichtung 1 umfasst eine geschlossene, elektrisch isolierte Kabine 2, die auf einem elektrisch isolierenden Boden 3, der eine Durchschlagfestigkeit von wenigstens 400 kV aufweist, angeordnet ist, und einen Gleichspannungsgenerator für die Erzeugung von Hochspannung, der zusammen mit weiteren elektrischen und elektronischen Schaltungskomponenten in einem von aussen zugänglichen und bedienbaren Gehäuse 4 angeordnet ist. Der innerhalb des Gehäuses 4 angeordnete Gleichspannungsgenerator ist mit einer innerhalb der Kabine vorspringenden Elektrode 5 elektrisch verbunden, die von einem Patienten P ergreifbar ist. Dazu weist die Elektrode 5 die Form eines Handgriffs auf, der vom Patienten P mit einer oder mit beiden Händen ergriffen werden kann. Die Kabine 2 ist mit einer Gegenelektrode 6 ausgestattet, die sich im Wesentlichen entlang der gesamten Kabine erstreckt und auf ein definiertes elektrisches Potential einstellbar ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Gegenelektrode 6 auf Erdpotential eingestellt.
[0024] Die Gegenelektrode 6 kann beispielsweise als ein elektrisch leitfähiges Geflecht, beispielsweise als ein Metallgitter, ausgebildet sein, welches Begrenzungswände der Kabine umschliesst. Das elektrisch leitfähige Geflecht kann auch in die Begrenzungswände der Kabine eingebettet sein oder auch an Aussenwandungen und/oder an Innenwandungen der Begrenzungswände, die den Innenraum der Kabine umschliessen, angeordnet sein. Auch Kombinationen der geschilderten Ausführungsvarianten sind möglich. Gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Gegenelektrode 6 an den Innenwandungen der Begrenzungswände, die den Innenraum der Kabine 2 um-schliessen, angeordnet und von einer elektrisch leitfähigen Beschichtung 7 gebildet. Die elektrisch leitfähige Beschichtung 7 kann beispielsweise durch Sprühen oder mittels Rollen auf die Innenwandungen der Begrenzungswände der Kabine 2 auf getragen werden. Die elektrisch leitfähige Beschichtung weist einen hochohmigen Widerstand auf, der beispielswiese 200 MΩ bis 1000 MΩ, beträgt. Durch den hochohmigen Widerstand der elektrisch leitfähigen Beschichtung kann bei einer zufälligen Berührung der Innenwandung durch den Patienten P eine spontane Entladung verhindert werden. Der hohe Widerstand fördert eine langsamere Entladung, was im Fall einer Berührung der Innenwand durch den Patienten P dessen Komfort erhöht.
[0025] Wie in Fig. 1 angedeutet, wird der Patient P durch die vom Hochspannungsgenerator erzeugte und über die als Handgriff ausgebildete Elektrode 5 in das Innere der Kabine 2 geleitete elektrische Ladung elektrostatisch aufgeladen. Die elektrostatische Aufladung, im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Aufladung mit negativen Ladungsträgern, breitet sich über die gesamte Oberfläche des Patienten P aus. Die elektrisch leitfähige Beschichtung 7, die auf Erdpotential gehalten ist, bildet gegenüber dem mit negativer Oberflächenladung beaufschlagten Patienten P eine positiv geladene Gegenelektrode 6. Die Feldlinien des sich in der Kabine 2 ergebenden elektrostatischen Feldes E sind in der Abb. 1 als Pfeile von der elektrisch leitfähigen Beschichtung 7 zur Körperoberfläche des Patienten angedeutet. Es versteht sich, dass die Polarität des elektrostatischen Feldes auch umgekehrt sein kann, d.h. dass der Patient mit positiven Ladungsträgern beaufschlagt ist. In diesem Fall verlaufen die Feldlinien von der positiv geladenen Körperoberfläche des Patienten zur negativeren elektrisch leitfähigen Beschichtung, die wiederum auf Erdpotential gesetzt sein kann.
[0026] Die Kabine 2 weist nach aussen gekrümmte Begrenzungswände auf. Daraus resultiert eine organische Formgebung der Kabine 2, in der der Abstand des Patienten P, der sich möglichst mittig in der Kabine 2 aufhält, von den mit der elektrisch leitfähigen Beschichtung versehenen Begrenzungswänden annähernd gleichmässig ist. Dadurch ist das auf den Patienten einwirkende elektrostatische Feld über die gesamte Körperoberfläche relativ gleichmässig. Zur weiteren Verbesserung der Gleichmässigkeit des einwirkenden elektrostatischen Feldes kann die Kabine 2 auch noch einen der Kreisform angenäherten Grundriss aufweisen.
[0027] Die Entladung des Patienten P erfolgt dadurch, dass die von ihm ergriffene Elektrode 5 auf Erdpotential gesetzt wird. Die Umschaltung von elektrostatischer Aufladung des Patienten auf dessen Entladung kann von Hand erfolgen. Vorzugsweise erfolgt die Umschaltung über eine elektronische Steuerung, die ebenfalls in dem Gehäuse 4 angeordnet sein kann. Über die elektronische Steuerung können die elektrostatische Aufladung, die Zeitdauer des Einwirkens des elektrostatische Feldes, die Entladung des Patienten P, sowie die Zahl der Auflade-/Entladezyklen gesteuert werden.
[0028] Fig. 2 zeigt schematisch eine Kabine 2 einer Vorrichtung zur Schmerzbehandlung 1 in geöffnetem Zustand. Die auf dem elektrisch isolierenden Boden 3 angeordnete Kabine 2 ist aus mehreren, beispielsweise drei Segmenten 21, 22, 23 zusammengesetzt, die mechanisch miteinander verbunden sind. Die Segmente sind dabei weitgehend gleichartig ausgebildet. Eines der Segmente, im dargestellten Ausführungsbeispiel das Segment 21, bildet die Tür der Kabine 2. Ein zweites Segment, im dargestellten Ausführungsbeispiel das Segment 23, trägt an seiner konvex gekrümmten Aussenseite das Gehäuse 4, in dem der Gleichspannungsgenerator für Hochspannung und die weitere Elektrik und Elektronik untergebracht sind. An der Innenwandung des Segments 23 ist die als Handgriff ausgebildete Elektrode 5, die mit der Elektronik (nicht dargestellt) im Gehäuse 4 verbunden ist, angeordnet. Die Segmente 21, 22, 23 sind an ihren oberen Längsenden aufeinander zu gekrümmt ausgebildet und schliessen im aneinander montierten Zustand die Kabine 2 nach oben ab. Auf ein separates Dach für die Kabine 2 kann dadurch verzichtet werden.
[0029] Gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Beschichtung 7, welche die Gegenelektrode 6 bildet, derart auf die Innenwandungen der Segmente 21, 22, 23 auf getragen, dass beispielsweise etwa in Kopfhöhe des Patienten Sichtbereiche 8 ausgespart sind. Die Sichtbereiche 8 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als eine Anzahl von kreisförmigen Aussparungen in der elektrisch leitfähigen Beschichtung 7 ausgebildet. Es versteht sich jedoch, dass die Sichtbereiche auch beliebige andere Formen aufweisen können. In einer alternativen Ausführungsvariante der Erfindung kann die Beschichtung 7 selbst wenigstens teilweise oder auch gesamthaft transparent ausgebildet sein. In diesem Fall können spezielle Sichtbereiche 8 an den Innenwandungen entfallen.
[0030] Die elektrisch leitfähigen Beschichtungen 7 an den Innenwandungen der Segmente 21, 22, 23 sind elektrisch miteinander verbunden. Dies ist durch die elektrischen Verbindungen 9, 10 angedeutet. Dabei sei noch angemerkt, dass infolge der gewählten Ansicht die elektrische Verbindung 9 zwischen den Segmenten 22 und 23 nicht vollständig sichtbar ist. Weiter ist auch angedeutet, dass die elektrische Beschichtung der Innenwandungen der Segmente hochohmig mit Erdpotential verbunden ist.
[0031] Als Materialien für die Segmente 21, 22, 23 der Kabine 2 kommen beispielsweise Glas, Polycarbonat (PC), Polymethylmethacrylat (PMMA), giessfähiges Polyethylenterephthalat (PET-G) und dergleichen vorzugsweise transparente Materialien in Frage. Je nach der Eigensteifigkeit der Segmente 21, 22, 23 kann die Kabine 2 zusätzlich auch noch mit einem an ihrer Aussenseite angeordneten Rahmen 11 ausgestattet sein, der die Stabilität der Kabine 2 unterstützt.
[0032] Die Erfindung ist am Beispiel eines konkreten Ausführungsbeispiels beschrieben worden. Die vorstehende Beschreibung dient jedoch nur zur Erläuterung der Erfindung und ist nicht als einschränkend zu betrachten. Vielmehr wird die Erfindung durch die Patentansprüche und die sich dem Fachmann erschliessenden und vom allgemeinen Erfindungsgedanken umfassten Äquivalente definiert.

Claims (15)

1. Vorrichtung zur Schmerzbehandlung umfassend eine geschlossene, elektrisch isolierte Kabine (2) mit einer Tür (21) und einen Gleichspannungsgenerator für Hochspannung, der mit einer innerhalb des Gehäuses vorspringenden Elektrode (4) elektrisch verbunden ist, die innerhalb der Kabine (2) von einem Patienten (P) ergreifbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabine (2) eine Gegenelektrode (6) umfasst, die sich im Wesentlichen entlang der gesamten Kabine (2) erstreckt und auf ein definiertes elektrisches Potential einstellbar ist.
2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenelektrode (6) auf Erdpotential setzbar ist.
3. Vorrichtung gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenelektrode (6) als ein elektrisch leitfähiges Geflecht ausgebildet ist, welches Begrenzungswände der Kabine umschliesst oder in Begrenzungswände der Kabine eingebettet ist oder an Aussen- und/oder Innenwandungen der Begrenzungswände, die einen Innenraum der Kabine (2) umschliessen, angeordnet ist.
4. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenelektrode (6) an Innenwandungen der Begrenzungswände, die einen Innenraum der Kabine (2) umschliessen, angeordnet und von einer elektrisch leitfähigen Beschichtung (7) gebildet ist.
5. Vorrichtung gemäss Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähige Beschichtung (7) einen hochohmigen Widerstand aufweist, der vorzugsweise 200 MΩ bis 1000 MΩ beträgt.
6. Vorrichtung gemäss Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähige Beschichtung (7) wenigstens bereichsweise transparent ausgebildet ist.
7. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähige Beschichtung (7) derart auf die Innenwandungen der Kabine (2) aufgebracht ist, dass das elektrische Feld abgeschirmt und auf das Innere der Kabine (2) beschränkt ist.
8. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabine (2) nach aussen gekrümmte Begrenzungswände aufweist.
9. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabine (2) einen der Kreisform angenäherten Grundriss aufweist.
10. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabine (2) eine Anzahl von nach aussen gekrümmten Segmenten (21, 22, 23) aus elektrisch isolierendem Material aufweist, die miteinander verbunden sind, wobei eines der Segmente (21) die Tür bildet.
11. Vorrichtung gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Segmente (21, 22, 23) wenigstens drei beträgt.
12. Vorrichtung gemäss Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente (21, 22, 23) an einem ihrer Längsenden aufeinander zu gekrümmt ausgebildet sind und im aneinander montierten Zustand die Kabine (2) nach oben abschliessen.
13. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente (21, 22, 23) Innenwandungen aufweisen, die mit einer elektrisch leitfähigen Beschichtung (7) versehen sind, welche einen hochohmigen Widerstand von vorzugsweise etwa 200 MΩ bis 1000 MΩ beträgt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der elektrisch leitfähigen Beschichtung (7) versehenen Innenwandungen der Segmente (21, 22, 23) elektrisch leitend miteinander verbunden sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente (21, 22, 23) aus Glas, Polycarbonat (PC), Polymethylmethacrylat (PMMA), giessfähigem Polyethylenterephthalat (PET-G) und dergleichen vorzugsweise transparenten Materialien bestehen.
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