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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Therapiegerät zur Behandlung von bevorzugt menschlichen Patienten. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Zapper, bei dem über zwei Elektroden einem Patienten ein Wechselstrom zugeführt wird, der beispielsweise Parasiten im Körper des Patienten abtötet.
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Ein solches Gerät ist aus der
WO 2006/024150 A1 bekannt. Dabei handelt es sich um einen Frequenzgenerator, der über Elektroden mit den Händen oder Handgelenken eines Patienten verbunden wird. Anschließend kann eine vorausgewählte Frequenz über die Elektroden dem Patienten zugeführt werden. Damit kann ein Therapeut durch Auswahl von Behandlungsdauer, Stromstärke und Frequenz der angelegten Spannung eine individuell auf den Patienten abgestimmte Therapie durchführen.
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Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Bedienung eines solchen Multifrequenzgenerators einen hohen Aufwand darstellt und für manche Anwendungen nicht oder nur bedingt geeignet ist.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Therapiegerät bereitzustellen, das bei einfacher und kostengünstiger Herstellung eine einfache Bedienung erlaubt.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1. Dieser offenbart ein Therapiegerät, das zumindest zwei Elektroden umfasst, die mit einem Patienten verbindbar sind. Dabei werden die Elektroden von einer Wechselspannungsquelle mit einer Wechselspannung beaufschlagt, so dass die Wechselspannung von den Elektroden an den Patienten übertragen wird. Weiterhin umfasst das erfindungsgemäße Therapiegerät eine Steuervorrichtung, die mit der Wechselspannungsquelle verbunden ist und die eingerichtet ist, die Wechselspannungsquelle periodisch zu aktivieren und zu deaktivieren. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Steuervorrichtung die Wechselspannungsquelle über die Dauer eines ersten Zeitraums aktiviert und über die Dauer eines zweiten Zeitraums deaktiviert. Das erfindungsgemäße Therapiegerät senkt daher den Bedienaufwand für einen Benutzer, erlaubt einem Therapeuten dennoch eine flexible Gestaltung der Behandlung, wie es bereits bei den Geräten des Standes der Technik möglich ist. Der Therapeut wird daher von Routineaufgaben entlastet und kann sich vorwiegend der Therapie des Patienten selbst widmen.
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Die Unteransprüche haben bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Therapiegerät eine Erdungselektrode auf. Die Erdungselektrode ist ebenfalls mit dem Patienten verbindbar und ermöglicht es, den Patienten zu erden. Es ist daher möglich, den Patienten zu entladen, wenn dieser durch das Therapiegerät oder durch andere Quellen, wie beispielsweise den Patienten umgebende statische elektrische Felder und/oder Magnetfelder, aufgeladen wurde.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Erdungselektrode mit der Steuervorrichtung verbunden ist. In diesem Fall kann die Steuervorrichtung bevorzugt die Erdung des Patienten aktivieren und deaktivieren, was bevorzugt gegengleich zum Aktivieren und Deaktivieren der Wechselspannungsquelle geschieht. So ist es vorteilhaft, die Erdungselektrode und damit den Patienten während des zweiten Zeitraums zu erden, während die Erdungselektrode und damit der Patient während des ersten Zeitraums nicht geerdet wird. Das Therapiegerät kann auf diese Weise sehr effektiv eingesetzt werden, da während des ersten Zeitraums der Patient mit dem Therapiegerät durch Anlegen einer Wechselspannung behandelt wird, während er während des zweiten Zeitraums zur Ruhe kommen und sämtliche aufgebrachte Ladung abfließen kann. Ein derartiges Therapieverfahren ist mit herkömmlichen Geräten nur sehr schwer durchzuführen, hat sich jedoch als sehr hilfreich erwiesen. Somit bietet diese Ausführungsform der Erfindung eine gezielte Entlastung des Therapeuten bei der Bedienung des Geräts, wodurch dieser eine bessere Therapie ausführen kann. Bevorzugt ist außerdem vorgesehen, dass die Erdungselektrode zumindest eine der Elektroden ist, über die die Wechselspannung an den Patienten angelegt wird. In diesem Fall werden lediglich zwei Elektroden benötigt, die abwechselnd eine Wechselspannung an den Patienten anlegen und den Patienten erden. Es ist daher vorteilhaft vorgesehen, dass über die Elektroden während des erstens Zeitraums eine Wechselspannung an den Patienten angelegt wird und dass zumindest eine Elektrode und damit der Patient während des zweiten Zeitraums geerdet ist.
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Weiter ist vorteilhaft vorgesehen, dass das Therapiegerät ein Bedienelement umfasst, wobei das Bedienelement zumindest ein Eingabemittel aufweist. Das Bedienelement ist bevorzugt mit der Steuervorrichtung verbunden, so dass über das zumindest eine Eingabemittel die Länge des ersten Zeitraums und/oder die Länge des zweiten Zeitraums eingestellt werden kann. Der Therapeut behält daher volle Kontrolle über die Therapie und kann diese speziell auf jeden Patienten abstimmen. Jedoch entfällt die manuelle Bedienung des Therapiegeräts während einer laufenden Therapie.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Wechselspannungsquelle eingerichtet ist, eine sinusförmige oder eine rechteckförmige Wechselspannung zu erzeugen. Da ein Rechtecksignal durch dessen Zusammensetzung eine unendliche Anzahl von sinusförmigen Oberschwingungen umfasst, ist dieses sehr aggressiv und daher sehr gut geeignet, die Parasiten im Körper des Patienten abzutöten. Es kann auch vorteilhaft sein, wenn die Wechselspannungsquelle stets eine positive Spannung ausgibt, so dass die sinusförmige oder rechteckförmige Wechselspannung ein Offset enthält, das ein Absinken der Wechselspannung in den negativen Bereich verhindert. Durch dieses Offset wird das Therapiegerät besonders wirkungsvoll.
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Die Wahl der Frequenz der Wechselspannung hat einen großen Einfluss auf die Wirksamkeit der Therapie und wird daher vom Therapeuten übernommen. Dieser wählt aus einem breiten Spektrum eine Frequenz aus, die optimal für den aktuellen Patienten geeignet ist. Es ist daher vorteilhaft vorgesehen, dass die Wechselspannungsquelle eingerichtet ist, eine Spannung mit einer Frequenz zwischen 1 Hz und 2 MHz zu erzeugen. Dieses erzeugbare Spektrum an Frequenzen ermöglicht die Verwendung des Therapiegeräts für eine breite Anwendung, so dass eine Vielzahl von unterschiedlichen Krankheiten bei einem Patienten behandelt werden können.
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Bevorzugt ist weiterhin vorgesehen, dass der erste Zeitraum und der zweite Zeitraum gleich groß sind. Alternativ ist bevorzugt vorgesehen, dass der erste Zeitraum und der zweite Zeitraum unterschiedlich groß sind.
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Es ist außerdem vorteilhaft, wenn eine Gesamttherapiedauer am Therapiegerät einstellbar ist. Die Steuervorrichtung ist daher bevorzugt eingerichtet, nach einer einstellbaren Gesamttherapiedauer die Wechselspannungsquelle zu deaktivieren. Besonders bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass die Gesamtbehandlungsdauer ebenfalls über das vorteilhaft verwendbare Bedienelement einstellbar ist.
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Schließlich ist es vorteilhaft, wenn der erste Zeitraum und/oder der zweite Zeitraum eine Dauer zwischen 1 und 30 Sekunden umfassen.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren. Es zeigen:
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1 eine schematische Übersicht über das Therapiegerät gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
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2 eine schematische Darstellung über den logischen Aufbau des Therapiegeräts gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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1 zeigt ein Therapiegerät 1, mit dem ein Patient 4 behandelt wird. Dazu umfasst das Therapiegerät 1 eine Spannungsquelle 2, die bevorzugt eine rechteckförmige Wechselspannung ausgibt. Die rechteckförmige Wechselspannung wird über eine erste Schaltvorrichtung 51 an zwei Elektroden 3 ausgegeben, die dazu verwendet werden, die rechteckförmige Wechselspannung an den Patienten 4 zu übertragen. Dazu kann der Patient 4 die Elektroden 3 beispielsweise in seine Hände nehmen. Alternativ können die Elektroden 3 auch über entsprechende Halterungen z. B. mit den Handgelenken des Patienten verbunden werden. Weiterhin ist eine Erdungselektrode 6 vorgesehen, die ebenfalls mit dem Patienten 4 verbindbar ist. Die Erdungselektrode 6 ist über eine zweite Schaltvorrichtung 52 geerdet.
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Sowohl die erste Schaltvorrichtung 51 als auch die zweite Schaltvorrichtung 52 sind mit einer Steuervorrichtung 5 verbunden. Die Steuervorrichtung schaltet dabei die erste Schaltvorrichtung 51 und die zweite Schaltvorrichtung 52 gegengleich, so dass gleichzeitig mit einer Aktivierung der Elektroden 3 die Erdung der Erdungselektrode 6 deaktiviert wird. Werden die Elektroden 3 deaktiviert, so wird die Erdung der Erdungselektrode 6 aktiviert. Somit kann während eines ersten Zeitraums eine Spannung und ein Strom über die Elektroden 3 an den Patienten 4 übertragen werden, wobei anschließend während eines zweiten Zeitraums die Übertragung der Wechselspannung gestoppt und die Erdung über die Erdungselektrode 6 aktiviert wird, so dass eine verbleibende Aufladung des Patienten 4 abfließen kann.
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Die Steuervorrichtung 5 ist weiter mit einem Bedienelement 7 verbunden, das ein Eingabemittel 71 aufweist. Über das Bedienelement 7 kann somit ein Therapeut die Parameter des Therapiegeräts 1 in die Steuervorrichtung 5 eingeben. Diese Parameter umfassen einerseits die Dauer des ersten Zeitraums, d. h. die Dauer der Aktivierung der Elektroden 3 und Deaktivierung der Erdungselektrode 6, den zweiten Zeitraum, d. h. die Deaktivierung der Elektroden 3 und die Aktivierung der Erdungselektrode 6, und einen Gesamtbehandlungszeitraum.
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Die 2a, 2b, 2c und 2d verdeutlichen den logischen Aufbau des Therapiegeräts 1. Dabei zeigt 2a ein Diagramm mit einer ersten Schaltkurve, wobei die erste Schaltkurve 510 den Schaltungszustand der ersten Schaltvorrichtung 51 beschreibt. 2b zeigt ein Diagramm mit einer zweiten Schaltkurve 520, die den Schaltzustand der zweiten Schaltvorrichtung 52 beschreibt. Beide Kurven zeigen die Schalterstellungen der ersten Schaltvorrichtung 51 bzw. der zweiten Schaltvorrichtung 52 als logische Darstellung, so dass eine logische „1” einen eingeschalteten Zustand und eine logische „0” einen ausgeschalteten Zustand darstellt.
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Schließlich zeigen die 2c und 2d eine Spannungskurve 20, die den Verlauf der Wechselspannung beschreibt, die an den Elektroden 3 anliegt. 2c zeigt eine Wechselspannung mit positivem Offset 21, während 2d einen alternativen Wechselspannungsverlauf ohne Offset zeigt.
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Beispielhaft wird ein Zyklus, umfassend einen ersten Zeitraum 100 und einen zweiten Zeitraum 200, betrachtet. Zu Beginn des ersten Zeitraums 100 wird die erste Schaltvorrichtung 51 von der Steuervorrichtung 5 aktiviert. Aus diesem Grund springt die erste Schaltkurve 510 aus der Nulllage auf die logische „1”. Gleichzeitig wird jedoch die zweite Schaltvorrichtung 52 deaktiviert, so dass die zweite Schaltkurve 520 von der logischen „1” auf die Nulllage zurückfällt. Somit ist während des ersten Zeitraums 100 eine Erdung des Patienten 4 deaktiviert, während die Elektroden 3 eine Spannung an den Patienten 4 abgeben. Dies ist ersichtlich, da die Spannungskurve 20 eine rechteckförmige Wechselspannung (in 2c mit positivem Offset 21, in 2d ohne Offset) mit vordefinierter Frequenz anzeigt.
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An den ersten Zeitraum 100 schließt sich ein zweiter Zeitraum 200 an. Zu Beginn des zweiten Zeitraums 200 wird nun die erste Schaltvorrichtung 51 durch die Steuervorrichtung 5 deaktiviert, während die zweite Schaltvorrichtung 52 durch die Steuervorrichtung 5 aktiviert wird. Somit fällt die erste Schaltkurve 510 wieder auf die Nulllage zurück, während die zweite Schaltkurve 520 auf die logische „1” springt. Während des zweiten Zeitraums 200 ist somit eine Erdung des Patienten 4 aktiv, während die Elektroden 3 keine Spannung an den Patienten 4 übertragen. Daher fällt auch die Spannungskurve 20 in die Nulllage zurück.
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Nach Verstreichen des zweiten Zeitraums 200 beginnt der Zyklus erneut, so dass wiederum für die Zeitdauer des ersten Zeitraums 100 die erste Schaltvorrichtung 51 aktiviert und die zweite Schaltvorrichtung 52 deaktiviert wird.
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Nach einer vom Therapeuten eingestellten Behandlungsdauer wird die erste Schaltvorrichtung 51 deaktiviert. Die Behandlung des Patienten ist damit beendet. Es entsteht daher für den Therapeuten nur noch ein sehr geringer Bedienaufwand der erfindungsgemäßen Therapievorrichtung 1.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Therapiegerät
- 2
- Wechselspannungsquelle
- 20
- Spannungskurve
- 21
- Positiver Offset in der Spannungskurve
- 3
- Elektroden
- 4
- Patient
- 5
- Steuervorrichtung
- 51
- Erste Schaltvorrichtung
- 510
- Erste Schaltkurve
- 52
- Zweite Schaltvorrichtung
- 520
- Zweite Schaltkurve
- 6
- Erdungselektrode
- 7
- Bedienelement
- 71
- Eingabemittel
- 100
- Erster Zeitraum
- 200
- Zweiter Zeitraum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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