CH707494B1 - Dispersionen von nanoskaligen Dentalglaspartikeln und Verfahren zu deren Herstellung. - Google Patents

Dispersionen von nanoskaligen Dentalglaspartikeln und Verfahren zu deren Herstellung. Download PDF

Info

Publication number
CH707494B1
CH707494B1 CH00033/14A CH332014A CH707494B1 CH 707494 B1 CH707494 B1 CH 707494B1 CH 00033/14 A CH00033/14 A CH 00033/14A CH 332014 A CH332014 A CH 332014A CH 707494 B1 CH707494 B1 CH 707494B1
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
solution
dispersion
filler
acrylate
group
Prior art date
Application number
CH00033/14A
Other languages
English (en)
Other versions
CH707494A2 (de
CH707494B9 (de
Inventor
Jörg Schuhmacher Dr
Hermann Jochen
Schmitt Hans-Joachim
Schön Bastian
Suffner Jens
Original Assignee
Schott Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Schott Ag filed Critical Schott Ag
Publication of CH707494A2 publication Critical patent/CH707494A2/de
Publication of CH707494B1 publication Critical patent/CH707494B1/de
Publication of CH707494B9 publication Critical patent/CH707494B9/de

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K6/00Preparations for dentistry
    • A61K6/70Preparations for dentistry comprising inorganic additives
    • A61K6/71Fillers
    • A61K6/77Glass
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K6/00Preparations for dentistry
    • A61K6/15Compositions characterised by their physical properties
    • A61K6/17Particle size
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K6/00Preparations for dentistry
    • A61K6/80Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth
    • A61K6/884Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth comprising natural or synthetic resins
    • A61K6/887Compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Oral & Maxillofacial Surgery (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Plastic & Reconstructive Surgery (AREA)
  • Dental Preparations (AREA)
  • Polymerisation Methods In General (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Dispersion (10) eines nanopartikulären Mischoxides (6) von SiO 2 mit zumindest einem weiteren Metalloxid in einem Matrixmonomer (8), ein Dentalkomposit, welches durch Aushärten der Dispersion (10) herstellbar ist, sowie die Verwendung der erfindungsgemässen Dispersion (10) als Vorstufe für Dentalkomposite. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer entsprechenden Dispersion (10).

Description

Beschreibung Gebiet der Erfindung [0001] Die Erfindung betrifft eine Dispersion eines nanopartikulären Mischoxides von Si02 mit zumindest einem weiteren Metalloxid in einem Matrixmonomer, ein Dentalkomposit mit der Dispersion als Vorstufe, erhältlich durch Aushärten der Dispersion, sowie die Verwendung der erfindungsgemässen Dispersion als Vorstufe für Dentalkomposite. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer entsprechenden Dispersion.
Stand der Technik [0002] Dentalkomposite sind Verbundwerkstoffe, die aus einer polymeren, organischen Phase, insbesondere einer Harzmatrix, sowie Füllstoffen bestehen, wobei als Füllstoff bevorzugt anorganische Partikel verwendet werden. Als Vorstufe für ein solches Dentalkomposit wird eine Dispersion von Füllstoffen in einem Monomer eingesetzt. Die Vorstufe liegt in flüssiger bzw. pastöser Form vor, d.h. die Füllstoffpartikel sind hier in eine flüssige organische Phase eingearbeitet. Dabei enthält die flüssige organische Phase Monomere, welche durch Polymerisation in die Harzmatrix überführt werden können. Durch Aushärten der Dispersion, d.h. Polymerisation der Monomere wird das entsprechende Dentalkomposit gebildet. Die physikalischen Eigenschaften des Dentalkomposits werden vorwiegend durch Art und Anteil der anorganischen Füllstoffe, deren Form sowie Grösse und Grössenverteilung bestimmt. Durch die Verwendung eines geeigneten Füllstoffs können nachteilige Effekte wie beispielsweise die Polymerisationsschrumpfung der Matrix oder deren Wasseraufnahme ausgeglichen bzw. verringert werden.
[0003] Weiterhin kann ein geeigneter Füllstoff den thermischen Ausdehnungskoeffizienten des Komposits verringern. Gleichzeitig kann die Druck-, Zug-, Biege- und Abrasionsfestigkeit sowie das Elastizitätsmodul des Komposits eingestellt werden. Diese Effekte korrespondieren dabei mit dem Füllstoffanteil im Komposit.
[0004] Bei der Verwendung der Dispersion als Vorstufe für Dentalkomposite, beispielsweise als Zahnfüllung, erfolgt die Polymerisation der Monomere meist induziert durch Licht im sichtbaren bzw. UV-Bereich. Für die mechanischen Eigenschaften, insbesondere für die Haltbarkeit der Füllungen wird ein möglichst hoher Polymerisationsgrad über das gesamte Volumen der Füllung gewünscht. Insbesondere zur Polymerisation von tiefen Füllungen, d.h. von Füllungen mit einer relativ grossen Schichtdicke ist es daher vorteilhaft, wenn das Kompositmaterial hohe Transmissionswerte im sichtbaren Bereich aufweist. Streuverluste, wie sie beispielsweise durch Streuung an grösseren Füllpartikeln oder unterschiedliche Brechwerte von Füllstoff und Matrix hervorgerufen werden, wirken sich dabei nachteilig auf die Transluzenz aus.
[0005] Zugleich sollte das Kompositmaterial für Röntgenstrahlung möglichst opak sein, d.h. das Material sollte eine hohe Röntgenopazität aufweisen, um eine Diagnostik mittels Röntgenaufnahmen zu ermöglichen.
[0006] Die ersten kommerziell erhältlichen Dentalkomposite enthielten gemahlene Glaspulver als Füllstoffe. Die mittlere Korngrösse betrug zwischen 50 und 100 pm. Die Grösse dieser Makrofüller bedingte jedoch eine hohe Abrasion. Durch das Herausbrechen der Glassplitter aus der Füllung entstanden wiederum Krater in der Füllungsoberfläche, zudem wirkten die heraus gebrochenen Glassplitter als Schmirgel und verstärkten somit die Abrasion der Füllung.
[0007] Durch die Kombination von pyrogener Kieselsäure als Nanofüller und gemahlenen Glaspartikeln als Mikrofüller können sog. Hybridfüller erhalten werden, welche einen höheren Feststoffgehalt im Komposit ermöglichen. Somit können Komposite erhalten werden, die eine gute Polierbarkeit, hohe Abrasionsfestigkeiten sowie gute mechanische Festigkeiten aufweisen.
[0008] Durch konventionelle Schmelz- und Mahlprozesse können Glaspulver mit Partikelgrössen kleiner als 1 pm erhalten werden. Nachteilig bei diesem Herstellungsverfahren ist jedoch, dass die Zusammensetzung des Glases neben Bestandteilen, welche die funktionellen Eigenschaften, insbesondere den Brechungsindex und die Röntgenopazität, des Füllkörpers, gewährleisten, auch Bestandteile enthält, welche die Schmelzbarkeit in einem technisch relevanten Bereich gewährleisten und die Kristallisation unterdrücken. Hierdurch wird jedoch in der Regel der Brechungsindex des Materials angehoben und somit beispielsweise die Wahl der für die Röntgenopazität relevanten Bestandteile, die ihrerseits ebenfalls eine Brechzahlerhöhung des Materials bewirken, in Art und Gehalt beschränkt. Weiterhin ist die Herstellung von Glaspulvern bzw. Glaspartikeln in nanoskaliger Form, d.h. mit einem Partikeldurchmesser kleiner als 100 nm auf Grund der hierfür notwendigen Mahldauern in der Regel nicht wirtschaftlich. Zudem besteht insbesondere bei langen Mahldauern stets die Gefahr, dass die Materialien während des Mahlvorganges auslaugen und somit ihre gewünschten Eigenschaften verlieren.
[0009] Die Patentschrift EP 1 711 433 B1 beschreibt dagegen Dentalkomposite, welche ein durch Sprühflammpyrolyse erhältliches Mischoxid von Si02 und zumindest einem weiteren Oxid eines Elementes der Gruppe Y, La, Ta, Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb oder Lu als röntgenopake Komponente enthalten. Jedoch zeigen die entsprechenden Dentalkomposite nur eine verhältnismässig geringe Röntgenopazität sowie eine schlechte Transparenz für Licht im sichtbaren Bereich.
[0010] In der Offenlegungsschrift DE 10 2006 045 628 A1 werden ebenfalls Kompositmaterialien mit mindestens einem nanopartikulären Mischoxid umfassend Si02 und einem Oxid der Elemente Y, La, Ta, Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb und Lu. Auf Grund des grossen Unterschiedes der Brechwerte von Füllstoffen und Matrix ist jedoch auch hier von einer geringen Transparenz des Komposits auszugehen.
[0011] An Stelle der oben erwähnten Bereitstellungsmethoden für Füllkörper kann die Herstellung von anorganischen Füllkörpern auch mittels chemischer Fällung erfolgen.
[0012] So wird in der Patentschrift DE 19 643 781 C2 die Darstellung röntgenopaker, sphärischer Partikel über eine Sol-Gel-Route beschrieben. Die so erhaltenen Partikel enthalten Sn02 und mindestens ein weiteres Oxid der Elemente der 1. bis 5. Hauptgruppe und/oder der Übergangsmetalle auf. Die Partikel enthalten jedoch zwingend Sn02.
[0013] In der Literatur (Wei et al., Journal of applied polymer science, 70,1689-1699 [1998]) wird weiterhin die Herstellung eines Füllstoffes auf Si02-Basis mittels eines Sol-Gel-Verfahrens beschrieben. Es handelt sich hierbei um einen Füllstoff, bei dem Polymerketten kovalent an das Siliziumnetzwerk gebunden sind. Der so erhaltene Füllstoff zeigt als Komposit mit dem entsprechenden Matrixmonomer eine erhöhte Druckfestigkeit, jedoch sind im Komposit keine Komponenten zur Erhöhung der Radiopazität enthalten.
Aufgabe der Erfindung [0014] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Dispersionen von Füllstoffpartikeln in einem Monomer als Vorstufen für transluzente Dentalkomposite auf Basis von nanoskaligen, röntgenopaken Füllstoffen sowie die entsprechenden Dentalkomposite bereitzustellen. Insbesondere sollen die erfindungsgemässen Komposite auch gegenüber dem Stand der Technik vorteilhafte physikalisch mechanische Eigenschaften aufweisen.
[0015] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines geeigneten Verfahrens zur Herstellung der erfindungsgemässen Dispersionen bzw. Kompositvorstufen.
[0016] Die Aufgabe der Erfindung wird bereits durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
Beschreibung der Erfindung [0017] Die erfindungsgemässen Dispersionen enthalten einen Füllstoff sowie zumindest ein Monomer. Nachfolgend werden diese Dispersionen auch als Kompositvorstufe bezeichnet. Das Monomer weist dabei zumindest eine polymerisierbare Gruppe auf. Durch die Polymerisation des Monomers wird eine Matrix ausgebildet. Abhängig vom verwendeten Monomer kann es sich bei der Polymerisation beispielsweise um eine radikalische oder kationische Polymerisation vinylischer Doppelbindungen handeln. Die Aushärtung des Komposits kann auch durch eine kationische, ringöffnende Polymerisation erfolgen.
[0018] Insbesondere kann das Monomer durch die Einstrahlung von Licht polymerisiert werden. Hierzu kann zusätzlich ein Initiator dem Dentalkomposit zugegeben werden.
[0019] Der im Dentalkomposit enthaltene Füllstoff zeigt eine nanoskalige Struktur. Bevorzugt weisen die Partikel des Füllstoffes eine sphärische oder zumindest weitgehend sphärische Struktur auf, was im Applikationsfall zu einer sehr guten Polierbarkeit führt. So besteht bei sphärischen Partikeln ein wesentlich geringeres Risiko, dass diese während des Poliervorganges aus der Kompositoberfläche herausbrechen als dies beispielsweise bei Partikeln mit scharfen Kanten, wie sie beispielsweise durch das Mahlen von Glas erhalten werden, der Fall ist. Ein Herausbrechen der Füllstoffpartikel aus der Polymermatrix führt jedoch zu der Ausbildung von Kratern, die wiederum bevorzugte Anhaftstellen für Plaque darstellen. Daher sind die erfindungsgemässen Komposite gegenüber entsprechenden Kompositen mit scharfkantigen Partikeln im Hinblick auf Abrasionsbeständigkeit und Polierbarkeit überlegen.
[0020] Bei dem Füllstoff handelt es sich um ein Mischoxid, welches neben Silizium zumindest ein Metall M in oxidischer Form enthält. Das Metall M weist eine Ordnungszahl grösser 36 auf und ist röntgenopak. Durch die Verwendung eines entsprechenden Mischoxides ist es somit möglich, einen röntgenopaken Füllstoff zu erhalten.
[0021] Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass über die Auswahl des entsprechenden Metalls M sowie dessen quantitativen Anteil im Mischoxid neben der gewünschten Röntgenopazität gleichzeitig auch der Brechungsindex der Füllstoffpartikel eingestellt werden kann. Dabei wird der Brechungsindex lediglich durch die Zugabe des Röntgenopakers auf den gewünschten Wert gebracht. Anders als Dentalgläser, welche über konventionelle Schmelz- und Mahlrouten hergestellt werden, enthalten die erfindungsgemässen Füllstoffe keine zusätzlichen Oxid-Komponenten, die aus fertigungstechnischen Gründen (beispielsweise Erhöhung der Schmelzbarkeit) zugegeben werden müssen und zwar den Brechungsindex erhöhen, jedoch keinen Beitrag zur Röntgenopazität leisten. Die erfindungsgemässen Füllstoffe können somit eine hohe Röntgenopazität aufweisen, ohne den durch die Matrix vorgegebenen vorteilhaften Bereich des Brechungsindexes zu verlassen.
[0022] Bevorzugt wird der Brechungsindex der Füllstoffe so eingestellt, dass er weitgehend mit dem Brechungsindex des Matrixmonomers übereinstimmt. Weisen Matrixmonomer und Füllstoff ähnliche bzw. weitgehend gleiche Brechungsindizes auf, so wirkt sich dies positiv auf die Transparenz des Komposits aus. Eine hohe Transparenz des Komposits wirkt sich vorteilhaft auf die Homogenität der Polymerisation innerhalb der Füllung sowie auf den Polymerisationsgrad aus. Weiterhin ist eine hohe Transparenz vorteilhaft für das ästhetische Erscheinungsbild des Komposits. Bevorzugt beträgt die Differenz zwischen der Brechzahl des Füllstoffes und der Brechzahl des Matrixmonomers weniger als 0,1, besonders bevorzugt weniger als 0,05 und ganz besonders bevorzugt weniger als 0,02. Gemäss einer Ausführungsform weist die Polymermatrix einen Brechungsindex im Bereich von 1,51 bis 1,7, bevorzugt im Bereich von 1,53 bis 1,55 auf.
[0023] Die Partikel des erfindungsgemässen Füllstoffs, im Folgenden auch als Mischoxidpartikel bezeichnet, weisen zudem eine Oberflächenfunktionalisierung auf. So ist zumindest eine polymerisierbare Gruppe auf der Oberfläche des Füll-stoffpartikels bzw. des Mischoxidpartikels kovalent mit diesem verbunden. Die polymerisierbare Gruppe ist dabei unter den gleichen Bedingungen polymerisierbar wie die Matrixmonomere und bildet mit diesen ein Copolymer. Durch die Copolymerisation von Matrixmonomer und Füllstoff besteht somit zwischen Matrix und Füllstoff eine dauerhafte chemische Bindung. Zudem führt die Oberflächenfunktionalisierung der Füllstoffe zu einer guten Dispergierbarkeit der Füllstoffe im Matrixmonomer und somit zu einer gleichmässigen Verteilung der Füllstoffpartikel in der Dispersion. Diese gleichmässige Verteilung und die kovalente Bindung von ausgehärteter Matrix und Füllstoff erhöht die mechanische Festigkeit des Kom-posits. Bevorzugt beträgt der Feststoffgehalt der Dispersion 10 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 bis 60 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 30 bis 50 Gew.-%.
[0024] Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Mischoxid des Füllstoffs um ein binäres Mischoxid gemäss der Formel Si02-M0x, wobei das Metall M röntgenopak ist. Röntgenopazität und Brechungsindex des Mischoxids können dabei über die Art und den Anteil des Metalls M im Mischoxid eingestellt werden. Eine Weiterbildung der Erfindung sieht als Füllstoff ein ternäres Mischoxid gemäss der Formel Si02-M0x-MOy mit den Metallen M und M' vor. Bei beiden Metallen M und M' handelt es sich um röntgenopake Metalle mit einer Ordnungszahl grösser 36, d.h. um Opaker, wobei die beiden Opaker in unterschiedlichen Anteilen im Füllstoff vorliegen können. Durch die Verwendung zweier unterschiedlicher Opaker, die sich auch im Hinblick auf ihren Beitrag zum Brechungsindex unterschieden, stehen zusätzliche Parameter zur Einstellung von Brechungsindex und Röntgenopazität zur Verfügung.
[0025] Bevorzugt werden die Metalle M und M' ausgewählt wird aus der Gruppe der Elemente Ba, Sr, La, Cs, Sn, Zr, Yb, Y, Ta, Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Lu, Bi bevorzugt aus der Gruppe der Elemente Ba, Sr. Besonders bevorzugt handelt es sich bei den Metallen M und M' um Barium und/oder Strontium.
[0026] Als besonders vorteilhaft hat sich die Einführung der polymerisierbaren Gruppe durch ein entsprechend funktio-nalisiertes Silan herausgestellt.
[0027] Bevorzugt weisen die Mischoxidpartikel einen Modifikationsgrad mit co-polymerisierbaren Gruppen von 0,001 bis 1,5, besonders bevorzugt von 0,01 bis 0,7 auf. Unter dem Modifikationsgrad M-ι mit co-polymerisierbaren Gruppen wird im Sinne der Erfindung das molare Verhältnis von co-polymerisierbarer Gruppe zum anorganischen Teil des Mischoxidpartikels (entsprechend den Stoffmengen von Silizium und dem Metall M bzw. den Metallen M und M'), insbesondere das Verhältnis der Stoffmengen n M-, = n(co-polymerisierbare Gruppen)/n(Si) + n(M) bzw. M-, = n(co-polymerisierbare Gruppen)/n(Si) + n(M) + n(M') verstanden.
[0028] In einer Ausführungsform enthält die Dispersion weitere Komponenten. Hierbei kann es sich beispielsweise um Initiatoren, Farbmittel oder Stabilisatoren handeln.
[0029] Bevorzugt werden Acrylate, insbesodnere Methacrylate wie beispielsweise Methyl-, Ethyl, Butyl-, Benzyl-, Fur-furyl oder Phenyl(meth)acrylat sowie 2-Hydroxyethyl- oder -propyl(meth)acrylat oder Mischungen verschiedener Acrylate verwendet. Neben monofunktionellen Monomeren können auch mehrfach funktionelle Monomere wie beispielsweise, aber nicht allumfassend, Bisphenol-A-di(meth)acrylat, Bis-GMA, ethoxyliertes Bisphenol-A-di(meth)acrylat, UDMA, Di-, Tri- oder Tetraethylenglykoldi(meth)acrylat, Trimethylolpropantri(meth)acrylat, Pentaerythrittetra(meth)acrylat sowie Butandioldi(meth)acrylat, 1,10-Decandioldi(meth)acrylat oder 1,12-Dodecandioldi(meth)acrylat eingesetzt werden. Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von Bis-GMA herausgestellt. So zeigen Komposite mit einer Matrix basierend auf Bis-GMA eine wesentlich geringer ausgeprägte Polymerisationsschrumpfung als beispielsweise Komposite mit MMA als Matrixmonomer. Es können auch Mischungen verschiedener Methacrylate verwendet werden. So kann durch die Kombination von Bis-GMA mit einem niedrig viskosen Methacrylat als Co-Monomer die Gesamtviskosität der Matrixmonomere gesenkt werden, was sich insbesondere günstig auf die Polymerisationsrate auswirkt. So kann beispielsweise Bis-GMA in Kombination mitTEG-DMA verwendet werden.
[0030] Gemäss einer weiteren Ausführungsform weisen Monomer und Füllstoffpartikel als polymerisierbare Gruppe Epoxide auf.
[0031] Durch die Copolymerisation des funktionalisierten Füllstoffs und der Matrixmonomere werden Matrix und Füllstoff kovalent verbunden. So sieht eine Ausführungsform der Erfindung vor, dass der Füllstoff mit einem Silan funktionalisiert ist, das eine Seitenkette auf Acrylat-, insbesondere auf Methacrylat-Basis, wie beispielsweise 3 Methacryloxypropyltrime-thoxysilan (MPTMS), trägt.
[0032] Eine weitere Weiterbildung der Erfindung sieht zusätzlich eine Funktionalisierung der Mischoxidpartikel mit organischen Resten vor, die keine mit copolymerisierbaren Gruppen aufweisen. In einer Ausführungsform der Erfindung weisen die Partikel organische aliphatische Reste bzw. Seitenketten auf. Hierzu können insbesondere Alkyltrialkoxysilane wie z.B. Alkyltrimethoxysilane, Alkyltriethoxysilane und entsprechende Mischungen verwendet werden. Die entsprechenden
Alkyltrialkoxysilane als ein zweites Silanisierungsagent werden dabei bevorzugt in Kombination mit einem copolymersier-baren Silan eingesetzt.
[0033] Die nicht copolymerisierbaren organischen Reste bzw. Seitenketten bewirken eine Flexibilisierung des Gesamtsystems und wirken somit einer Versprödung und Rissbildung des ausgehärteten Komposits entgegen. Zudem kann die Viskosität der Dispersion erniedrigt und deren Topfzeit signifikant erhöht werden.
[0034] Der Modifizierungsgrad M2 der Partikel mit nicht copolymerisierbaren organischen Seitenketten beträgt bevorzugt 0,001 bis 1,0, besonders bevorzugt 0,01 bis 0,5 und kann wie folgt als Stoffmengenverhältnis mit n = Stoffmenge in mol definiert werden: M2 = n(nicht polymerisierbare Gruppen)/n(Si) + n(M) bzw. M2 = n(nicht polymerisierbare Gruppen)/n(Si) + n(M) + n(M') [0035] In einer Ausführungsform der Erfindung weisen die Füllpartikel eine durchschnittliche Partikelgrösse von 5 bis 100 nm, bevorzugt von 10 bis 70 nm und besonders bevorzugt von 20 bis 50 nm auf. Die geringe Partikelgrösse des Füllstoffs führt zu einer hohen mechanischen Stabilität des Komposits bzw. der daraus gebildeten Füllung. Weiterhin ist durch die geringe Partikelgrösse gewährleistet, dass es nicht zu einer unerwünschten Lichtstreuung am Füllstoff und somit auch nicht zu Trübungseffekten im Komposit kommt.
[0036] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, den Brechungsindex des Füllstoffes über dessen Zusammensetzung soweit an den Brechungsindex des verwendeten Matrixmonomers anzupassen, dass die Differenz zwischen der Brechzahl des Füllstoffes und der Brechzahl des Matrixmonomers kleiner als 0,10, bevorzugt kleiner als 0,05 ist, so dass Streuverluste minimiert werden. Insbesondere weist das Komposit für Licht im sichtbaren Bereich eine Transluzenz von zumindest 30%, bevorzugt zumindest 50%, besonders bevorzugt zumindest 70%. Insbesondere weist das Komposit für Licht im sichtbaren Bereich eine Transparenz von zumindest 75%, insbesondere zumindest 85% oder sogar zumindest 90% bei einem Festoffanteil von mindestens 10 Gew.-% auf.
[0037] Eine Röntgenopazität der nanoskaligen Füllstoffe der Dispersion bzw. des daraus erhaltenen Komposits von 50 bis 1500% AI, insbesondere sogar im Bereich von 75 bis 1000% AI und bevorzugt im Bereich von 100 bis 800% AI ist besonders vorteilhaft.
[0038] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Herstellungsverfahren zur Bereitstellung einer Dispersion insbesondere als Vorstufe für ein Dentalkomposit umfassend ein nanoskaliges Mischoxid als Füllstoff und ein Matrixmonomer durch Sol-Bildung. Insbesondere wird ein Verfahren zur Herstellung der oben beschriebenen erfindungsgemässen Dispersionen bereit gestellt.
[0039] Das erfindungsgemässe Herstellungsverfahren beinhaltet folgende Prozessschritte: a) Partikelherstellung als kolloidale Lösung durch Bildung eines Sols b) Funktionalisierung der Partikel c) Reinigung der Reaktionslösung von unerwünschten Komponenten d) Redispergierung der funktionalisierten Partikel im Matrixmonomer e) Aufbereitung der Partikel-Matrixmonomer-Dispersion [0040] In Schritt a) werden die nanoskaligen Mischoxidpartikel mittels Sol-Bildung entsprechend eines Sol-Gel-Verfah-rens hergestellt, wobei die Partikel als Sol vorliegen. Hierzu wird ein organischer Siliziumprecursor, beispielsweise in Te-traalkoxysilan in Gegenwart eines Metallsalzes MaXb mit Wasser zu Reaktion gebracht, wobei als Katalysator eine Base verwendet wird.
[0041] Hierzu wird gemäss einer Ausführungsform zunächst eine Lösung A, enthaltend einen Siliziumprecursor und ein Metallsalz gelöst in einem Lösungsmittel und eine Lösung B, enthaltend ein Lösungsmittel sowie eine wässrige, basische Lösung bereit gestellt. Zudem enthält eine der beiden Lösungen einen Solstabilisator. Zum Starten der Reaktion wird Lösung A unter Konvektion zu Lösung B gegeben. Bevorzugt enthält Lösung B Ammoniak als Base. Bei den in Lösung A und B verwendeten Lösungsmitteln handelt es sich vorzugsweise um einen niedrig siedenden Alkohol wie Ethanol, Methanol oder i-Propanol.
[0042] Durch die so erfolgende Hydrolyse der Precursoren bildet sich ein entsprechendes Sol aus.
[0043] Bei dem Metall M handelt es sich dabei um ein röntgenopakes Metall, d.h. das Metall M hat eine Ordnungszahl grösser 36. Der eingesetzte Metallprecursor reagiert zum im Mischoxid enthaltenen Metalloxid MOx.
[0044] Bei Einsatz eines Precursors MaXb weisen die Mischoxidpartikel eine Zusammensetzung Si02-M0x mit veränderlichen Anteilen an Si02 und MOx auf und sind röntgenopak.
[0045] Zur Bildung der Metalloxide MOx werden als Precursoren an Stelle von Metallalkoxiden, die meist sehr luft- und feuchtigkeitsempfindlich sind, die entsprechenden Metalle als Metallsalze der Form MaXb bzw. deren Hydroxide verwendet.
Dies vereinfacht zum einen die Reaktionsführung, da die Partikelbildung nicht unter Schutzgas erfolgen muss. Weiterhin sind die Metallsalze meist kostengünstiger und zeigen zudem eine gute Löslichkeit in den verwendeten Lösungsmitteln.
[0046] Eine Ausführungsform der Erfindung sieht die Verwendung der entsprechenden Metallperchlorate als Precursor vor. So weisen insbesondere Barium- und Strontiumperchlorat eine gute Löslichkeit in den verwendeten Lösungsmitteln auf.
[0047] In einerweiteren Ausführungsform werden Metallhydroxide als Precursoren eingesetzt. Hierbei werden diese durch Zugabe von Säuren, insbesondere durch Zugabe von Methacrylsäuren zumindest teilneutralisiert. Die teilneutralisierten Lösungen weisen einen schwach alkalischen pH-Wert auf. Je nach verwendeter Säure können die Metallhydroxide auch vollständig neutralisiert werden.
[0048] Des Weiteren wird in Schritt a) ein Solstabilisator zur Stabilisierung des Sols verwendet.
[0049] Durch das Einbringen eines weiteren, insbesondere eines basischen Oxides in das silikatische Materialsystem verschiebt sich der Nulldurchgang des Zetapotentiales auf pH-Werte von 8 bis 9, während der Nulldurchgang für reines Si02 bei einem pH-Wert von 2 liegt. Da die Partikelsynthese jedoch bei pH-Werten von 8 bis 9 erfolgt, führt dies im Fall der Mischoxidpartikelsynthese dazu, dass die im Prozess gebildeten Partikel weitgehend frei von Oberflächenladung sind und zu einer starken Agglomeratbildung neigen, da nun keine abstossenden elektrostatischen Wechselwirkungen, sondern nur noch die sich anziehenden Van-der-Waals-Kräfte zwischen den Partikeln wirksam sind. Durch die Verwendung eines Solstabilisators wird jedoch in Folge einer sterischen Stabilisierung der Partikel die Bildung von Agglomeraten und somit auch die Bildung eines Niederschlages vermieden. Somit wird im Zuge der Partikelsynthese eine kolloidale Lösung erhalten, die sich mit den nachfolgenden Schritten in eine nanopartikelgefüllte Matrixmonomerdispersion überführen lässt.
[0050] Als Solstabilisatoren können sterisch anspruchsvolle Silane, d.h. Silane mit einem sterisch anspruchsvollen organischen Rest oder Schutzkolloide verwendet werden. In einer Ausführungsform der Erfindung wird als Schutzkolloid Hy-droxypropylcellulose verwendet. Sofern als Solstabilisatoren Silane verwendet werden, können Partikelbildung und Oberflächenmodifikation in einem gemeinsamen Schritt erfolgen.
[0051] Weiterhin wird durch die Stabilisierung des Sols eine zu schnelle Reaktion des Precursors für die metalloxidische Komponente MOx und somit eine Segregation, d.h. eine getrennte Ausbildung von Si02- und MOx-Partikeln vermieden. Somit wird durch die Verwendung eines geeigneten Solstabilisators erst die Ausbildung eines Mischoxidpartikels ermöglicht.
[0052] Durch die in Schritt a) gewählten Synthesebedingungen erfolgt die Bildung der Mischoxidpartikel in selbstorganisierenderweise. Bevorzugt wird in Schritt a) Ammoniak oder eine ammoniakalische Lösung als Base verwendet. So bilden die Partikel während der Synthese eine sphärische Geometrie auf, so dass auf einen gesonderten Verrundungsschritt im Zuge des Gesamtherstellungsprozesses verzichtet werden kann.
[0053] Des Weiteren tritt im Rahmen der Partikelsynthese lediglich eine Solbildung, nicht jedoch eine Gelbildung auf. Somit ist zur Darstellung der gewünschten Mischpartikel kein Vergelungsschritt mit nachgeschalteter Trocknung und Kalzinierung notwendig. Somit kann der Gesamtherstellungsprozess vereinfacht werden.
[0054] Bei Vergelungs- und Kalzinierungsprozessen besteht zudem die Gefahr, dass die Partikel während der entsprechenden Nachbearbeitungsschritte agglomerieren, aggregieren oder versintern. Die gebildeten Agglomerate bzw. Aggregate und Sinteraggregate müssen dabei mit erheblichem energetischem und zeitlichem Aufwand mechanisch aufgebrochen werden, wobei Nanocluster Zurückbleiben können, welche zu einer unerwünschten Lichtstreuung und somit zu Trübungseffekten führen können.
[0055] In Schritt b) erfolgt eine Oberflächenfunktionalisierung der Mischoxide. Dabei wird die in Schritt a) bereitgestellte Reaktionslösung nach Abschluss der Partikelbildung mit einem funktionalisierten Silan versetzt. Das Silan weist dabei polymerisierbare Gruppen auf, welche mit dem verwendeten Matrixmonomer copolymerisiert werden können. Durch die Einführung der polymerisierbaren Gruppe über ein Silan erfolgt eine Oberflächenmodifikation unter Ausbildung kovalenter Bindungen. Gemäss einer Ausführungsform werden Silane der Formel ASiX3 oder ARSiX2 eingesetzt, wobei es sich bei X um hydrolisierbare Gruppen und bei der Gruppe A um eine copolymerisierbare funktionelle Gruppe handelt. Gegebenenfalls kann das Silan weiterhin einen nicht hydrolisierbaren organischen Rest R aufweisen. Bevorzugt wird die Gruppe X ausgewählt aus X = OR, Halogen, NR"2 mit R" = Alkyl, Aryl.
[0056] Bei Verwendung eines sterisch anspruchsvollen Silans als Solstabilisator erfolgen Partikelbildung und deren Oberflächenmodifikation in einem gemeinsamen Schritt.
[0057] Durch Copolymerisation der polymerisierbaren Gruppen des Mischoxids mit dem Matrixmonomer wird somit eine dauerhafte chemische Bindung zwischen Füllstoff und Matrixmonomer erreicht, was insbesondere im Hinblick auf die mechanische Festigkeit des Komposits vorteilhaft ist.
[0058] Des Weiteren führt die Oberflächenmodifikation der Mischoxidpartikel zu einer leichteren Dispergierbarkeit der Füllstoffpartikel im Matrixmonomer [Schritt dj).
[0059] Die Ankupplung des Silanisierungsagens an die Oberfläche des Mischoxids erfolgt dabei unter den gleichen Reaktionsbedingungen wie die Partikelbildung in Schritt a), so dass keine weiteren Aufarbeitungsschritte oder Änderungen der Reaktionsbedingungen vor Zugabe des Silans durchgeführt werden müssen. Bevorzugt wird 3-Methacryloxypropyltri-methoxysilan als Silanisierungsagens verwendet.
[0060] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht zusätzlich die Verwendung zumindest eines weiteren Silans zur Oberflächenmodifikation mit einem organischen, nicht copolymersisierbaren Rest, insbesondere mit einem aliphatischen Rest vor. Bevorzugt werden Silane der Formel.
[0061] RSiX3 oder RR'SiX2 eingesetzt, wobei es sich bei X um hydrolisierbare Gruppen und bei den Gruppen R und R' um nicht hydrolisierbare organische Reste handelt. Bevorzugt wird die Gruppe X ausgewählt aus X = OR, Halogen, NR"2 mit R" = Alkyl, Aryl.
[0062] Anders als bei der Verwendung von Metallalkoxiden fällt bei der erfindungsgemässen Verwendung von Metallsalzen das Gegenion oder bei der Verwendung von Metallhydroxiden die korrespondierende Base der in Schritt a) eingesetzten Säure als unerwünschte Komponente bzw. Nebenprodukt an, welche abgetrennt werden muss.
[0063] Schritt c) des erfindungsgemässen Herstellungsverfahrens sieht dabei lediglich eine Abtrennung des Gegenions durch lonenaustausch vor. Über einen lonenaustauschprozess kann das Gegenion bzw. die korrespondierende Base überraschend einfach gegen Hydroxidionen ausgetauscht werden. Somit sind nach Schritt c) nur noch die in Lösung B zugegebene Base, z.B. Ammoniak, Wasser und das in Schritt a) eingesetzte Lösungsmittel als unerwünschte Nebenprodukte vorhanden, welche leicht in einem nachfolgenden Schritt e) entfernt werden können. Insbesondere kann die Abtrennung des Gegenions durch Filtern der Reaktionslösung durch ein lonentauscherharz erfolgen.
[0064] Da als Matrixmonomere in der Regel Monomere verwendet werden, die einen höheren Siedepunkt als das in Schritt a) eingesetzte Lösungsmittel aufweisen, können die Partikeln aus dem so aufbereiteten Sol in das Matrixmonomer dispergiert werden.
[0065] Somit ist es nicht notwendig, das Lösungsmittel vor dem Dispergieren der Füllstoffe im Matrixmonomer in Schritt d) zu entfernen, was zu einer Agglomeration oder Aggregation der Füllstoffpartikel führen könnte. Die Abtrennung von Lösungsmittel, Wasser und Base kann somit in Schritt e) beispielsweise durch destillative Verfahren erfolgen.
[0066] Es wird somit eine nanopartikelgefüllte Matrixmonomerdispersion erhalten, die in der vorliegenden Form als Endprodukt oder als Basiskomponente in einer weiteren Formulierung als Vorstufe für einen Dentalfüllstoff verwendet werden kann. Zudem wird durch das erfindungsgemässe Herstellungsverfahren eine homogene Verteilung der Mischoxidpartikel im Monomer erreicht, was sich auch positiv auf die physikalischen und mechanischen Eigenschaften des ausgehärteten Komposits auswirkt. Das Verhältnis von Füllstoff zum Matrixmonomer als Dispergens richtet sich nach dem gewünschten Feststoffgehalt des Komposits.
[0067] Eine Ausführungsform sieht die Verwendung von Acrylaten, insbesondere von Methacrylaten, beispielsweise Bis-GMA oder TEG-DMA als Matrixmonomer vor. Auch die Verwendung von Co-Monomeren ist möglich. So können beispielsweise über die Art und Menge der jeweils eingesetzten Co-Monomere sowohl verfahrenstechnische Parameter wie beispielsweise die Viskosität der Monomermatrixmischung als auch die Materialeigenschaften der polymerisierten Komposite beeinflusst werden.
[0068] Das Herstellungsverfahren sieht die Darstellung einer Nanopartikeldispersion ohne Umweg über eine Pulverzwischenstufe vor. Dies bietet zum einen den Vorteil, dass die bei der Pulverherstellung, insbesondere bei Nanopartikeln ausgeprägte, unvermeidbare Bildung von Agglomeraten und der damit verbundene Redispergierschritt umgangen werden können. Weiterhin entfällt die bei Handhabung von nanoskaligen Pulvern nötige Sicherheitstechnik.
[0069] Das Herstellungsverfahren ermöglicht es zudem, durch Wahl der Art des röntgenopaken Metalls und Menge des verwendeten Metallprecursors den Brechungsindex des Mischoxids Si02-M0x einzustellen. Somit ist eine Anpassung des Brechungsindexes des Füllstoffs an den Brechungsindex des verwendeten Matrixmonomers möglich. Dadurch können beispielsweise Trübungseffekte des Komposits vermieden und dessen optische Eigenschaften optimiert werden.
[0070] Insbesondere die Verwendung von Barium oder Strontium als röntgenopakes Metall ist sowohl im Hinblick auf Röntgenopazität und Brechungsindexanpassung als auch in Hinblick auf die Handhabbarkeit der jeweiligen Precursoren im Herstellungsverfahren vorteilhaft. Bevorzugt werden als Precursoren Bariumperchlorat bzw. ein mit einer geeigneten Säure teilneutralisiertes Bariumhydroxid verwendet.
[0071] Bevorzugt wird die Herstellung der Dispersion als Eintopfsynthese durchgeführt. Somit wird der verfahrenstechnische Aufwand minimiert.
[0072] Eine Weiterbildung des erfindungsgemässen Herstellungsverfahrens sieht die Verwendung zweier Metallprecursoren MaXb und M'cXd unterschiedlicher Metalle M und M'vor. Das gemäss dieser Weiterbildung gebildete ternäre Mischoxid weist dabei eine Zusammensetzung gemäss der Formel Si02-M0x-MOy mit veränderlichen Anteilen der einzelnen Oxide auf. Gemäss einer Ausführungsform enthält das ternäre Mischoxid Siliziumoxid, Bariumoxid und Strontiumoxid.
[0073] Bevorzugt wird als Siliziumprecursor ein Silan gemäss der Formel SiX4 mit 4 hydrolisierbaren Gruppen X ausgewählt aus der Gruppe X = OR, Halogen, NR2 (R = Alkyl, Aryl), H], bevorzugt ein Tetraalkoxysilan ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Tetramethylorthosilikat [TMOS, Si(OCH3)4], Tetraethylorthosilikat [TEOS, Si(OC2H5)4], Tetrapropoxysilan [Si(OC3H7)4] und/oder ein Silan gemäss der Formel RSiX3mit 3 hydrolisierbaren Gruppen X ausgewählt aus der Gruppe X = OR, Halogen, NR2 (R = Alkyl, Aryl), H] sowie einem nicht-hydrolisierbaren organischen Seitenrest R, verwendet.
[0074] Bevorzugte Lösungsmittel sind niedrig siedende Alkohole, insbesondere Ethanol.
[0075] Die in Schritt e) erhaltenen Dispersionen können als Vorstufe für ein Dentalkomposit verwendet werden. Eine andere Ausführungsform sieht vor, dass die in Schritte) erhaltenen Dispersionen mit weiteren Komponenten, beispielsweise Initiatoren, weiteren Monomeren oder Füllstoffpartikeln versetzt bzw. gemischt werden.
[0076] Durch Polymerisation härten die Dispersionen zum entsprechenden Komposit aus. Die Dispersionen können beispielsweise verwendet werden, indem sie in Dentalkavitäten eingefüllt oder auf die Zahnoberfläche aufgebracht werden. Weiterhin können die Dispersionen in eine Form eingebracht und gehärtet werden.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung [0077] Nachfolgend wird die Erfindung an Fland der folgenden Fig. 1 bis 5 sowie an Fland der aufgeführten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Kurzbeschreibung der Figuren [0078] Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform des Flerstellungsverfahrens,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des Flerstellungsverfahrens, bei welchem die Mischoxidpartikel zusätzlich zur copolymerisierbaren Gruppe eine weitere Oberflächenmodifikation aufweisen,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Überführung der erfindungsgemässen Dispersion in ein Dentalkomposit,
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Überführung der gemäss Fig. 2 hergestellten Dispersion in ein Dental komposit und
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Überführung einer Dispersion mit zusätzlichen, funktionalisierten Mischoxidpartikeln in ein Dentalkomposit.
[0079] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens zur Herstellung einer entsprechenden Dispersion 10 von nanoskaligen Mischoxidpartikeln 6 in einer Monomermatrix 9. In Schritt a) erfolgt zunächst die Bildung des Sols 3. Hierzu werden die Lösungen 1 und 2 gemischt. Dabei handelt es sich bei den Lösungen 1 und 2 um die bereits oben beschriebenen Lösungen A und B, wobei Lösung 1 (Lösung A) einen Siliziumprecursor und ein Salz eines röntgenopaken Metalls M, einen Solstabilistor (nicht dargestellt) sowie das Lösungsmittel 4 und Lösung 2 (Lösung B) eine wässrige Base (nicht dargestellt) sowie ebenfalls das Lösungsmittel 4 enthält. Die Reaktionsmischung wird bis zum Abschluss der Partikelbildung gerührt. Das so erhaltene Sol 3 enthält nanoskalige Mischoxidpartikel 5 im Lösungsmittel 4 sowie noch unerwünschte Reaktionsprodukte aus Schritt a) (nicht dargestellt). Im nachfolgenden Schritt b) erfolgt die Oberflächenmodifizierung der Mischoxidpartikel 5 mit einem Silan 25. Das Silan 25 weist in dieser Ausführungsform eine Formel X3SiA auf, wobei es sich bei der Funktionalität A um eine mit dem Matrixmonomer copoly-merisierbare Gruppe handelt. Die Gruppe X ist eine hydrolisierbare Gruppe und wird bevorzugt ausgewählt aus X = OR, Halogen, NR"2 mit R" = Alkyl, Aryl.
[0080] Die so erhaltenen Mischoxidpartikel 6 weisen eine kovalent gebundene Funktionalität A auf, welche mit dem in Schritt d) zugeführten Matrixmonomer 9 copolymerisierbar ist. Der Modifizierungsgrad der funktionalisierten Mischoxidpartikel 6 kann dabei über die Menge des in Schritt b) zugegebenen Silans 25 eingestellt werden. In Schritt c) erfolgt eine Abtrennung unerwünschter Solbestandteile über einen lonentauscher. Das so aufbereitete Sol 8 wird in Schritt d) im Matrixmonomer 9 redispergiert. Anschliessend werden Lösungsmittel 4, Wasser und Base (nicht dargestellt) entfernt und die Dispersion 10 erhalten.
[0081] Fig. 2 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform des Herstellungsverfahrens. Hier wird in Schritt b) zusätzlich zum Silan 25 ein Silan 26 mit einer weiteren, nicht polymerisierbaren Funktionalität B verwendet. Die Mischoxidpartikel 12 weisen somit neben copolymerisierbaren Gruppen A Funktionalitäten B auf. Auch hier können Modifikationsgrade über die Stoffmenge der eingesetzten Silane 25 und 26 eingestellt werden.
[0082] Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung der Überführung einer erfindungsgemässen Dispersion 10 in ein entsprechendes Dentalkomposit 16. Durch Einstrahlung von Licht einer geeigneten Wellenlänge erfolgt die Polymerisation der Matrixmonomere 9, so dass eine Harzmatrix 18 erhalten wird. Hierbei kommt es zu einer Copolymerisation von Matrixmonomer 9 mit den funktionellen Gruppen A der Mischoxidpartikel 6, so dass im Dentalkomposit 16 die Mischoxidpartikel 17 kovalent an die Harzmatrix 18 angebunden sind. Abhängig vom Modifizierungsgrad der Mischoxidpartikel 6a können diese auch als Vernetzer 17a wirken.
[0083] Fig. 4 zeigt schematisch die Überführung einer weiteren Ausführungsform einer nanoskaligen Dispersion 19 in ein entsprechendes Dentalkomposit 21. Die Mischoxidpartikel 20, 20a der Dispersion weisen neben copolymerisierbaren Gruppen A eine weitere Funktionalität B auf, welche unter den Polymerisationsbedingungen nicht reaktiv ist und somit auch im ausgehärteten Dentalkomposit 21 vorliegt. Somit können durch die Gruppe B der Mischoxidpartikel 22 die physikalischen und mechanischen Eigenschaften des Dentalkomposits 21 beeinflusst werden. So wirkt beispielsweise eine Modifizierung der Mischoxidpartikei mit flexiblen Seitenketten als Funktionalität B einer Versprödung des Dentalkomposits 21 entgegen.
[0084] Fig. 5 zeigt schematisch eine weitere Möglichkeit zur Flexibilisierung des Dentalkomposits. In dieser Ausführungsform werden dem Sol 4, enthaltend Mischoxidpartikei 6 mit einer copolymerisierbaren Funktionalität A weitere Mischoxidpartikei 23 zugegeben. Die funktionelle Gruppe B der zweiten Mischoxidpartikei 23 ist dabei unter den Reaktionsbedingungen der Polymerisation nicht reaktiv. Nach dem Aushärten der Dispersion enthält das Dentalkomposit 21 somit sowohl kovalent an die Harzmatrix gebundene Mischoxidpartikei 17 wie auch funktionalisierte Mischoxidpartikei 20, welche nicht kovalent in die Harzmatrix 22 eingebunden sind.
Ausführungsbeispiele [0085] Beispiel 1: Dispersion von Si02-BaO-Nanopartikeln in einer Bis-GMA/TEG-DMA Matrix unter Verwendung von Bariumperchlorat als Precursor und Hydroxypropylcellulose als Solstabilisator [0086] Schritt a) Partikelsynthese [0087] Lösung A: 8 g wasserfreies Bariumperchlorat werden in 238 ml Ethanol gelöst. Zur Stabilisierung der Lösung werden 1,2 ml Acety-laceton zufügt. Anschliessend werden der Lösung 26,8 ml TEOS zugegeben.
[0088] Lösung B: 278 ml Ethanol werden mit 29 ml einer 25%igen NH40H-Lösung versetzt und 3 g Hydroxypropylcellulose (HPC) als Solstabilisator zugegeben. Die Lösung wird solange gerührt, bis der Solstabilisator sich gelöst hat.
[0089] Zum Starten der Reaktion wird Lösung A unter starkem Rühren schnell zu Lösung B gegeben. Anschliessend wird das Reaktionsgemisch für 24 h gerührt. In Folge der Partikelbildung trübt die Lösung nach und nach ein.
[0090] Schritt b): Oberflächenmodifikation [0091] Zur Silanisierung der in Schritt a) synthetisierten Partikel werden der Reaktionslösung 2,8 ml 3-Methacryloxypro-pyltrimethoxysilan (MPTMS) zugegeben. Die Reaktionslösung wird erneut für 24 h gerührt.
[0092] Schritte): Abtrennen des Gegenions [0093] Zur Entfernung der im Reaktionsgemisch vorhandenen Perchlorationen wird die Lösung über eine mit 50 g lonen-tauscher Lewatit M500 OH gefüllte Säule filtriert. Der lonentauscher ist mit Hydroxidionen beladen, so dass während der Filtration der Lösung Perchlorationen entzogen und gegen Hydroxidionen ausgetauscht werden.
[0094] Schritt d): Dispergieren der Partikel im Matrixmonomer [0095] Der in Schritt c) ionengetauschten Reaktionslösung werden 90 g einer Mischung von Bis-GMA und TEG-DMA mit dem Mischungsverhältnis 1:1 zugesetzt.
[0096] Schritt e): Aufarbeitung der Reaktionslösung [0097] Die in der Lösung vorhandenen Komponenten Ammoniak, Ethanol und Wasser werden durch Vakuumdestillation am Rotationsverdampfer aus dem Gemisch entfernt. Zurück bleibt eine 10%ige Dispersion der silanisierten Si02-Ba0-Na-nopartikel mit einer Bis-GMA/TEG-DMA als Matrixmonomer.
[0098] Beispiel 2: Dispersion von Si02-BaO-Nanopartikeln mit einer Mischung von Bis-GMA/TEG-DMA als Matrixmonomer unter Verwendung von 3-Methacrylloxypropyltrimethoxysilan (MPTMS) als Solstabilisator [0099] Schritt a) und b): Partikelsynthese und Silanisierung [0100] Lösung A: 8 g wasserfreies Bariumperchlorat werden in 214 ml Ethanol gelöst. Zur Stabilisierung der Lösung werden 1,2 ml Ace-tylaceton zugefügt. Danach werden der Lösung 12,3 ml TEOS zugegeben. Anschliessend wird die Lösung mit 13,1 ml 3- Methacryloxypropyltrimethoxysilan (MPTMS) versetzt.
[0101] Lösung B: 252 ml Ethanol werden mit 26 ml einer 25%igen NH40H-Lösung versetzt.
[0102] Zum Starten der Reaktion wird Lösung B unter starkem Rühren schnell zu Lösung A gegeben. Anschliessend wird das Reaktionsgemisch für 24 h gerührt. In Folge der Partikelbildung trübt die Lösung nach und nach ein.
[0103] Schritte): Abtrennen des Gegenions [0104] Zur Entfernung der im Reaktionsgemisch vorhandenen Perchlorationen wird die Lösung über eine mit 50 g lonentauscher Lewatit M500 OH gefüllte Säule filtriert. Der lonentauscher ist mit Hydroxidionen beladen, so dass während der Filtration der Lösung Perchlorationen entzogen und im Gegenzug gegen Hydroxidionen ausgetauscht werden.
[0105] Schritt d): Dispergieren der Partikel im Matrixmonomer

Claims (15)

  1. [0106] Der in Schritt c) ionengetauschten Reaktionslösung werden 90 g einer Mischung von Bis-GMA und TEG-DMA mit dem Mischungsverhältnis 1:1 zugesetzt. [0107] Schritt e): Aufarbeitung der Reaktionslösung [0108] Die in der Lösung vorhandenen, leichtflüchtigen Komponenten Ammoniak, Ethanol und Wasser werden durch Vakuumdestillation am Rotationsverdampfer aus dem Gemisch entfernt. Zurück bleibt eine 10%ige Dispersion der silanisier-ten Si02-BaO-Nanopartikel mit einer Bis-GMA/TEG-DMA als Matrixmonomer. [0109] Beispiel 3: Verwendung von Ba(OH)2 als BaO-Precursor [0110] Schritt a) und b): Partikelsynthese und Silanisierung [0111] Lösung A: In einem Reaktionsgefäss werden 220 ml Ethanol vorgelegt und unter Rühren zunächst 12,3 ml Tetraethylorthosilikat und 13,1 ml 3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan (MPTMS), danach 1,4 ml Methacrylsäure zur Stabilisierung der Lösung zugegeben. Schliesslich wird das Gemisch ebenfalls unter Rühren mit 71,5 ml gesättigtem Barytwasser (i. e. 4,6%iger wässriger Ba(OH)2-Lösung) versetzt. [0112] Lösung B: 256 ml Ethanol werden mit 85 ml einer 2 molaren NH3-Lösung in Ethanol versetzt. [0113] Zum Starten der Reaktion wird Lösung B unter starkem Rühren schnell zu Lösung A gegeben. Anschliessend wird das Reaktionsgemisch für 24 h gerührt. In Folge der Partikelbildung trübt die Lösung nach und nach ein. [0114] Schritte): Abtrennen des Gegenions [0115] Zur Entfernung der im Reaktionsgemisch vorhandenen Methacrylationen wird die Lösung über eine mit 50 g lo-nentauscher Lewatit M500 OH gefüllte Säule filtriert. Der lonentauscher ist mit Hydroxidionen beladen, so dass während der Filtration der Lösung Methacrylationen entzogen und im Gegenzug gegen Hydroxidionen ausgetauscht werden. [0116] Schritt d): Dispergieren der Partikel im Matrixmonomer [0117] Der in Schritt c) ionengetauschten Reaktionslösung werden 40 g einer Mischung von Bis-GMA und TEG-DMA mit dem Mischungsverhältnis 1:1 zugesetzt. [0118] Schritte): Aufarbeitung der Reaktionslösung [0119] Die in der Lösung vorhandenen, leichtflüchtigen Komponenten Ammoniak, Ethanol und Wasser werden durch Vakuumdestillation am Rotationsverdampfer aus dem Gemisch entfernt. Zurück bleibt eine 20%ige Dispersion der silanisier-ten Si02-BaO-Nanopartikel mit einer Bis-GMA/TEG-DMA als Matrixmonomer. [0120] Beispiel 4: Synthese eines kommerziellen Systems mit Si02 Partikeln als Vergleichsbeispiel [0121] Ein kommerziell erhältliches Sol aus 50 Gew.-% Si02 in TEG-DMA wird mit Bis-GMA im Verhältnis 2:1 vermischt. Die resultierende Dispersion weist einen Feststoffanteil von 33% auf. [0122] Beispiel 5: Polymerisation der Nanokomposite [0123] Die in den Beispielen 1 bis 4 erhaltenen Dispersionen werden mit einer Mischung aus Campherchinon und Ethyl-dimethylaminobenzoat versetzt und anschliessend unter UV-Licht ausgehärtet. Anschliessend werden die optischen Eigenschaften der ausgehärteten, d.h. polymerisierten Komposite an einem Hunterlab Colorquest Farbmessgerät bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt. [0124] Tabelle 1: Zusammenfassung der optischen Eigenschaften
    Patentansprüche
    1. Dispersion zur Verwendung als Vorstufe für ein Dentalkomposit, enthaltend einen Füllstoff und ein Matrixmonomer mit zumindest einer polymerisierbaren Gruppe, wobei der Füllstoff nanoskalige Mischoxidpartikel umfasst, wobei die Mischoxidpartikel Silizium und zumindest ein röntgenopakes Metall M mit einer Ordnungszahl Z > 36 in oxydischer Form enthalten, und wobei die Mischoxidpartikel zumindest eine kovalent gebundene, polymerisierbare Gruppe enthalten, die mit der polymerisierbaren Gruppe des Matrixmonomers copolymerisiert werden kann.
  2. 2. Dispersion gemäss dem vorherigen Anspruch, wobei das Matrixmonomer zumindest ein Acrylat, bevorzugt ein Meth-acrylat, besonders bevorzugt ein Methacrylat ausgewählt aus der Gruppe Methyl-, Ethyl, Butyl-, Benzyl-, Furfuryl oder Phenyl(meth)acrylat, Bisphenol-A-di(meth)acrylat, Bis-GMA, ezhoxyliert.es Bisphenol-A-di(meth)acrylat, UDMA, Di-, Tri- oder Tetraethylenglykoldi(meth)acrylat, Trimethylolpropantri(meth)acrylat, Pentaerythrittetra(meth)acrylat, Butandioldi(meth)acrylat, 1,10-Decandioldi(meth)acrylat oder 1,12-Dodecandioldi(meth)acrylat oder deren Mischung ist.
  3. 3. Dispersion gemäss einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 2, wobei das Mischoxid Silizium und ein Metall M mit einer Ordnungszahl Z > 36 in oxydischer Form gemäss der Formel Si02-M0x und/oder ein Metall M' mit einer Ordnungszahl Z > 36 in oxydischer Form gemäss der Formel Si02-M0x-MOy enthält.
  4. 4. Dispersion gemäss einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 3, wobei die Füllpartikel eine durchschnittliche Partikelgrösse im Bereich von 5 bis 100 nm, bevorzugt von 10 bis 70 nm und besonders bevorzugt von 20 bis 50 nm aufweisen.
  5. 5. Dispersion gemäss einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 4, wobei die polymerisierbare Gruppe der Mischoxidpartikel des Füllstoffes eine vinylische Gruppe ist, insbesondere ein Acrylat, bevorzugt ein Methacrylat, besonders bevorzugt eine 3-Methacryloxypropyl - (MPTM) Gruppe ist.
  6. 6. Dispersion gemäss einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 5, wobei der Füllstoffgehalt 10 bis 70 Gew.-% der Dispersion, bevorzugt 20 bis 60 Gew.-% der Dispersion und besonders bevorzugt 30 bis 50 Gew.-% der Dispersion beträgt.
  7. 7. Dentalkomposit, erhalten durch Aushärten der Dispersion gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6.
  8. 8. Verfahren zur Herstellung einer Dispersion, wobei die Dispersion ein nanoskaliges Mischoxid mit zumindest einer polymerisierbaren Gruppe als Füllstoff und ein Matrixmonomer enthält und durch Sol-Bildung erhalten wird, und nachfolgender Aushärtung der Vorstufe, dadurch gekennzeichnet dass a) nanoskalige Mischoxidpartikel von Si02 mit einem röntgenopaken Metalloxid eines Metalls M mit einer Ordungszahl Z > 36 ausgehend von zumindest einem Siliziumprecursor und einem Metallsalz MaXb oder einem Metallhydroxid Ma(OH)b hergestellt werden, wobei das Metallhydroxid durch Zugabe einer organischen Säure HA zumindest teilneutralisiert wird; b) die in Schritt a) hergestellten Mischoxide mittels der polymerisierbaren Gruppen funktionalisiert werden, c) das Gegenion X bzw. die korrespondierende Base der in Schritt a) eingesetzten organischen Säure aus der Reaktionslösung entfernt wird, d) die in Schritt b) funktionalisierten Füllstoffpartikel im Matrixmonomer dispergiert werden, e) die Dispersion aufbereitet wird, wobei in Schritt a) zunächst eine Lösung A und eine Lösung B bereit gestellt wird, wobei die Lösung A ein Lösungsmittel, einen organischen Siliziumprecursor und ein röntgenopakes Metall M in Salzform oder als Hydroxid und die Lösung B, ein Lösungsmittel, eine wässrige Base und einen Solstabilisator enthält und die Lösung B unter Rühren zur Lösung A hinzu gegeben wird und die Reaktionslösung zur Vervollständigung der Partikelbildung gerührt wird, wobei nachfolgend in Schritt b) zur Funktionalisierung ein Silan mit einer polymerisierbaren Gruppe zugegeben wird, und wobei in Schritt e) Lösungsmittel, Wasser und Base entfernt werden.
  9. 9. Verfahren gemäss Anspruch 8, wobei die Lösung A als Siliziumprecursor ein Silan gemäss der Formel SiX4 mit 4 hydrolisierbaren Gruppen X ausgewählt aus der Gruppe X = OR, Halogen, NR"2 R" = Alkyl oder Aryl, bevorzugt ein Tetraalkoxysilan ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Tetramethylorthosilikat [TMOS, Si(OCH3)4], Tetraethylor-thosilikat [TEOS, Si(OC2H5)4], Tetrapropoxysilan [Si(OC3H7)4] und/oder ein Silan gemäss der Formel RSiX3 mit 3 hydrolisierbaren Gruppen X ausgewählt aus der Gruppe X = OR, Halogen, NR"2 R" = Alkyl, Aryl sowie einem nicht-hydrolisierbaren organischen Seitenrest R, verwendet wird.
  10. 10. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 8 bis 9, wobei der Lösung A ein weiteres Metallsalz M'cXb oder Hydroxid eines röntgenopaken Metalls M' mit einer Ordnungszahl Z > 36 zugegeben wird.
  11. 11. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei in den Lösungen A und B ein Alkohol, bevorzugt ein Alkohol ausgewählt aus der Gruppe Ethanol, Methanol oder Isopropanol, als Lösungsmittel verwendet wird.
  12. 12. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei in Lösung A als Solstabilisator ein Silan mit einem sterisch anspruchsvollem organischen Rest und/oder ein Schutzkolloid, bevorzugt eine Cellulose, besonders bevorzugt Hy-droxypropylcellulose verwendet wird.
  13. 13. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 8 bis 12, wobei in Schritt b) zusätzlich ein Silan mit einem organischen, nicht copolymersisierbaren Rest, bevorzugt ein Silan der Formel RSiX3 oder RR'SiX2 mit hydrolisierbaren Gruppen X ausgewählt aus der Gruppe X= OR, Halogen, NR"2 mit R" = Alkyl, Aryl, und nicht hydrolisierbare organischen Reste R und/oder R' verwendet wird.
  14. 14. Verwendung der Dispersion gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6 als Vorstufe für ein Dentalkomposit.
  15. 15. Verwendung des Dentalkomposits gemäss Anspruch 7 zur Herstellung von Dentalfüllungen oder Zahnersatzstücken.
CH00033/14A 2013-01-18 2014-01-14 Dispersionen von nanoskaligen Dentalglaspartikeln und Verfahren zu deren Herstellung. CH707494B9 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102013100546.2A DE102013100546B4 (de) 2013-01-18 2013-01-18 Dispersionen von nanoskaligen Dentalglaspartikeln und Verfahren zu deren Herstellung

Publications (3)

Publication Number Publication Date
CH707494A2 CH707494A2 (de) 2014-07-31
CH707494B1 true CH707494B1 (de) 2017-09-29
CH707494B9 CH707494B9 (de) 2017-12-15

Family

ID=51064299

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH00033/14A CH707494B9 (de) 2013-01-18 2014-01-14 Dispersionen von nanoskaligen Dentalglaspartikeln und Verfahren zu deren Herstellung.

Country Status (7)

Country Link
US (1) US9724275B2 (de)
JP (1) JP5852146B2 (de)
KR (1) KR102226777B1 (de)
CN (1) CN103932894A (de)
BR (1) BR102013032896A2 (de)
CH (1) CH707494B9 (de)
DE (1) DE102013100546B4 (de)

Families Citing this family (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2011133228A2 (en) 2010-04-23 2011-10-27 Pixelligent Technologies, Llc Synthesis, capping and dispersion of nanocrystals
CN107416764A (zh) 2010-10-27 2017-12-01 皮瑟莱根特科技有限责任公司 纳米晶体的合成、盖帽和分散
US9359689B2 (en) 2011-10-26 2016-06-07 Pixelligent Technologies, Llc Synthesis, capping and dispersion of nanocrystals
CN105796371A (zh) * 2014-12-30 2016-07-27 香港城市大学 用于牙齿结构的介质以及制造用于牙齿结构的介质的方法
EP3586814B1 (de) * 2017-02-27 2024-01-31 GC Corporation Zahnärztliche härtbare zusammensetzung
US11446214B2 (en) 2018-08-08 2022-09-20 Gc Corporation Curable dental composite

Family Cites Families (11)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3039664C2 (de) * 1980-10-21 1986-07-17 Kulzer & Co Gmbh, 6380 Bad Homburg Röntgenopakes Dentalmaterial mit Füllstoff auf Silicat-Basis
JPS58110414A (ja) * 1981-12-23 1983-07-01 Tokuyama Soda Co Ltd 無機酸化物及びその製造方法
JPH0667816B2 (ja) * 1988-11-11 1994-08-31 株式会社クラレ 歯科用修復材
JP3214982B2 (ja) * 1994-07-04 2001-10-02 株式会社トクヤマ 無機組成物
DE19643781C2 (de) 1996-10-29 2000-01-27 Fraunhofer Ges Forschung Sphärische Partikel auf der Basis von Metalloxiden, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung
US7335250B2 (en) 2004-02-06 2008-02-26 Ivoclar Vivadent Ag Dental composites based on X-ray-opaque mixed oxides prepared by flame spraying
US7090721B2 (en) 2004-05-17 2006-08-15 3M Innovative Properties Company Use of nanoparticles to adjust refractive index of dental compositions
JP4818615B2 (ja) * 2005-02-14 2011-11-16 株式会社松風 X線造影性歯科用接着性組成物
DE102006045628A1 (de) 2006-09-27 2008-04-03 Ivoclar Vivadent Ag Röntgenopaques Dentaladhäsiv
US7963769B2 (en) * 2007-10-08 2011-06-21 Kerr Corporation Dental adhesive and method of use
JP6067816B2 (ja) * 2015-10-14 2017-01-25 京楽産業.株式会社 遊技機

Also Published As

Publication number Publication date
CH707494A2 (de) 2014-07-31
KR20140093594A (ko) 2014-07-28
BR102013032896A2 (pt) 2014-10-29
CH707494B9 (de) 2017-12-15
CN103932894A (zh) 2014-07-23
DE102013100546A1 (de) 2014-07-24
DE102013100546B4 (de) 2022-06-23
KR102226777B1 (ko) 2021-03-11
JP2014139172A (ja) 2014-07-31
US20140206791A1 (en) 2014-07-24
JP5852146B2 (ja) 2016-02-03
US9724275B2 (en) 2017-08-08

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102013100546B4 (de) Dispersionen von nanoskaligen Dentalglaspartikeln und Verfahren zu deren Herstellung
EP1711433B1 (de) Dentalkomposite auf der basis von röntgenopaken sprühflammensynthese-mischoxiden
EP1114006B1 (de) Sphärische ionomerpartikel und deren herstellung
EP2152761B1 (de) Verfahren zur herstellung von kunststoffen mit netzwerken aus nanopartikeln
DE3247800A1 (de) Amorphe, kugelfoermige anorganische verbindungen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung
WO1981001366A1 (en) Use of silicic acid pellets as exipients for dental mass material
EP1871333A1 (de) Widerstandsfähige, langlebige, dentale komposite
EP0648484B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines mit Retention versehenen anorganischen Füllstoffs und seine Verwendung
DE19508586C2 (de) Polymerisierbarer Dentalwerkstoff
DE19854486A1 (de) Verfahren zur Herstellugn eines Verbundwerkstoffes aus organischen und anorganischen Verbindungen
WO2007115926A2 (de) Dentalmaterialien enthaltend hydrophobe, nanopartikuläre kieselsäurecokondensate und deren verwendung
WO2005011621A1 (de) Röntgenopakes dentalmaterial mit oberflächenmodifizierten nanopartikeln
DE3913252C2 (de)
EP1560557B1 (de) Kompositmaterial und verwendung eines kompositmaterials
DE10137372C2 (de) Polymerisierbares Dentalmaterial auf der Basis chromophorer Xerogele
DE102004017125A1 (de) Dentalkomposite auf der Basis von röntgenopaken Sprühflammensynthese-Mischoxiden
EP1945592A2 (de) Reaktive partikel, deren herstellung und verwendung in kits und zementen
EP1841398B1 (de) Beschichtete dentalpulver
EP3556731A1 (de) Verfahren zur chemischen modifizierung von metalloxidoberflächen

Legal Events

Date Code Title Description
PK Correction

Free format text: BERICHTIGUNG ERFINDER

PK Correction

Free format text: BERICHTIGUNG: ERFINDER UND PATENTANSPRUECHE.