CH706709A1 - Bedienzentrale, mobile Bedieneinheit und Verfahren zum Bedienen einer Produktionsanlage. - Google Patents

Bedienzentrale, mobile Bedieneinheit und Verfahren zum Bedienen einer Produktionsanlage. Download PDF

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CH706709A1
CH706709A1 CH01040/12A CH10402012A CH706709A1 CH 706709 A1 CH706709 A1 CH 706709A1 CH 01040/12 A CH01040/12 A CH 01040/12A CH 10402012 A CH10402012 A CH 10402012A CH 706709 A1 CH706709 A1 CH 706709A1
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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf eine Bedienzentrale (2) für eine Produktionsanlage (50). Die Bedienzentrale (2) umfasst: ein Empfangsmodul (21), um Bedienbefehle von mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1´, 1´´, 1´´´) zu empfangen; ein Auswertemodul (22), um die Bedienbefehle auszuwerten und eine Steuerfunktion der Produktionsanlage (50) zu selektieren; und ein Auslösemodul (23), um die selektierte Steuerfunktion auszulösen und an eine mobile Bedieneinheit (1, 1´, 1´´, 1´´´) eine Rückmeldung zu übermitteln. Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine mobile Bedieneinheit (1) zum Bedienen einer Produktionsanlage (50). Die mobile Bedieneinheit (1) umfasst: ein Grafikmodul, um eine grafische Benutzerschnittstelle zu konfigurieren, welche aufgrund einer Benutzereingabe einen Bedienbefehl erzeugt; ein Übermittlungsmodul, um den Bedienbefehl zur Auswertung an eine Bedienzentrale (2) der Produktionsanlage (50) zu übermitteln; und ein Rückmeldemodul, um von der Bedienzentrale (2) eine Rückmeldung zu empfangen und den Benutzer der mobilen Bedieneinheit (1) über die Rückmeldung zu informieren.

Description

TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bedienzentrale für eine Produktionsanlage, auf eine mobile Bedieneinheit für die Produktionsanlage und auf ein Verfahren zum Bedienen der Produktionsanlage.
STAND DER TECHNIK
[0002] Produktionsanlagen wie beispielsweise Produktverarbeitungsanlagen oder Druckproduktverarbeitungsanlagen sind hochkomplexe und weitläufige Anlagen, die je nach Anwendung in sehr grossen Bauten, oftmals in mehreren Gebäuden und Räumen, angeordnet sind. Das Bedienen von Produktionsanlagen erfolgt über stationäre und mobile Bedieneinheiten. Mobile Bedieneinheiten können vom Bedienpersonal der Produktionsanlage zum Bedienen von Produktionsanlagen mitgetragen werden, um beispielsweise einen Anlagenteil in Augenschein zu nehmen und die Anlage zugleich vor Ort zu bedienen. So kann beispielsweise ein Anlagenteil ausser Betrieb genommen werden, um eine Reparatur oder um Servicearbeiten durchzuführen.
[0003] Die EP 1 920 928 zeigt eine bewegliche Steuereinrichtung zur Bedienung von Bedruck-stoffe verarbeitenden Maschinen, welche zum Ziel hat, die Sicherheit und den Komfort bei der Bedienung zu verbessern. Eine Maschine ist in mehrere Zonen räumlich begrenzt unterteilt, wobei in besonders gefährlichen Bereichen wie Anleger oder Ausleger Bedienfunktionen nur durchgeführt werden können, wenn keine Körperteile der Bedienperson in gefährliche Bereiche hineinragen. Dazu wird die Position der beweglichen Steuereinrichtung in Bezug auf die Zonen erfasst. In Abhängigkeit der betreffenden Zone werden Funktionen der Maschine frei geschaltet oder gesperrt. Es können mehrere bewegliche Steuereinrichtungen vorgesehen sein, wobei entweder nur eine Steuereinrichtung aktiv ist oder die Zone jeweils gesperrt ist für eine der anderen Bedieneinrichtungen, welche von einer Bedieneinrichtung als aktiv ausgewählt wurde. In einer Variante ist eine der Bedieneinrichtungen als Master definiert, von dem aus die anderen Steuereinrichtungen in der Funktionalität eingeschränkt werden können, so dass z.B. nur bestimmte Zonen oder Funktionen ausgewählt werden können.
[0004] Die EP 1 247 656 zeigt eine Anlage für die Herstellung von Druckprodukten. Mehrere Bearbeitungsstationen aufweisende Maschinen bilden eine Fertigungslinie. Die Maschinen sind über zugeordnete Maschinensteuerungen gesteuert. Ein frei bewegliches Eingabemittel wie beispielsweise ein Mobiltelefon ist mit einem Codeträger versehen. Die Maschinen weisen Codeleser auf. Sobald sich die Bedienperson mit dem Eingabemittel einer Bearbeitungsstation nähert, identifiziert der Codeleser die Präsenz des Eingabemittels und meldet die Kontaktaufnahme an die Maschinensteuerung, welche über eine Telefonzentrale eine Bedienmaske an das Eingabemittel überträgt. Das Eingabemittel kann einen persönlichen Codeträger aufweisen, wobei die Handlungsberechtigung auf einer zentralen Datenbank hinterlegt ist. Eine Liniensteuerung ist mit einer Telefonzentrale und mit verschiedenen Maschinensteuerungen verbunden.
[0005] Die EP 0 243 811 zeigt das drahtlose Steuern einer Rotationsmaschine mit einem Handgerät, wobei standortunabhängig Steuersignale ausgesendet werden können. Um Fehlsteuerungen zu vermeiden, können Kommandos auf einem Display angezeigt und quittiert werden. Beim Drücken eines Kommandotasters wird eine Steuerimpulsfolge drahtlos an einem Empfänger übertragen und dort einem Decoder zugeführt, welcher ein Steuerkommando einer Steuereinheit zuführt. Beim Senden der Steuerimpulsfolge wird an das Handgerät ein identisches Signal zurück übermittelt, welches bei Übereinstimmung ein Quittiersignal zum Auslösen des Kommandos aussendet.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Bedienzentrale, eine mobile Bedieneinheit und ein Verfahren zum Bedienen einer Produktionsanlage vorzuschlagen, welche zumindest gewisse Nachteile des Standes der Technik vermeidet oder reduziert. Es ist insbesondere eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Bedienzentrale, eine mobile Bedieneinheit und ein Verfahren zum Bedienen einer Produktionsanlage vorzuschlagen, welche die Sicherheit beim Bedienen einer Produktionsanlage verbessern. Es ist auch eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Bedienzentrale, eine mobile Bedieneinheit und ein Verfahren zum Bedienen einer Produktionsanlage vorzuschlagen, welche den Bedienungskomfort beim Bedienen der Produktionsanlage verbessern.
[0007] Gemäss der vorliegenden Erfindung werden diese Ziele durch die Elemente der unabhängigen Ansprüche erreicht. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen ausserdem aus den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung hervor.
[0008] Eine Bedienzentrale für eine Produktionsanlage umfasst: ein Empfangsmodul, welches eingerichtet, Bedienbefehle von mehreren mobilen Bedieneinheiten zu empfangen; ein Auswertemodul, welches eingerichtet ist, eine Auswertung der im Empfangsmodul empfangenen Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten durchzuführen und aufgrund der Auswertung der von den mehreren mobilen Bedieneinheiten empfangenen Bedienbefehlen eine Steuerfunktion der Produktionsanlage zu selektieren; und ein Auslösemodul, welches eingerichtet, die selektierte Steuerfunktion auszulösen und an mindestens eine der mehreren mobilen Bedieneinheiten eine von der Auswertung des Auswertemoduls abhängige Rückmeldung zu übermitteln. Das Bedienen oder Steuern der Produktionsanlage erfolgt mit mehreren mobilen Bedieneinheiten, beispielsweise durch Servicepersonal und Maschinenführer. Die Auswertung und gegebenenfalls eine Priorisie-rung der Bedienbefehle in der Bedienzentrale stellt insbesondere sicher, dass keine irrtümlichen, widersprüchlichen oder falschen Steuerfunktionen ausgelöst werden. Dadurch wird insbesondere die Sicherheit beim Bedienen einer Produktionsanlage verbessert.
[0009] In einer Ausführungsform ist das Auswertemodul eingerichtet, von den von mehreren mobilen Bedieneinheiten empfangenen Bedienbefehlen einen ersten Bedienbefehl auf einen Konflikt mit einem zweiten Bedienbefehl zu überprüfen und gegebenenfalls den Konflikt unter Berücksichtigung Aufenthaltsorts der einen oder mehreren mobilen Bedieneinheiten, Berechtigungsstufen der einen oder mehreren mobilen Bedieneinheiten, Zustandsdaten der Produktionsanlage, und/oder Einstellungen einer stationären Bedieneinheit aufzulösen. Durch die Überprüfung des Konflikts zwischen einem ersten Bedienbefehl und einem zweiten Bedienbefehl werden insbesondere widersprüchliche oder voneinander abhängige Bedienbefehle erkannt. Ein Konflikt oder Widerspruch zwischen Bedienbefehlen kann beispielsweise dadurch entstehen, dass mit einer ersten mobilen Bedieneinheit ein Bedienbefehl zum Erhöhen der Geschwindigkeit eines ersten Maschinenteils ausgelöst wird, während mit einer zweiten mobilen Bedieneinheit ein Bedienbefehl zum Stoppen eines an den ersten Maschinenteil anschliessenden zweiten Maschinenteils ausgelöst wird, wobei das Erhöhen der Geschwindigkeit und gleichzeitige Stoppen beispielsweise zu einer Zerstörung des zweiten Maschinenteils führen würde. Um diesen Konflikt oder Widerspruch zu lösen, kann beispielsweise eine Berechtigungsstufe überprüft werden und nur derjenige Bedienbefehl weiterverfolgt werden, welcher einer höheren Berechtigungsstufe entspricht. Durch die Berücksichtigung des Standorts der mobilen Bedieneinheiten kann der Bedienbefehl derjenigen mobilen Bedieneinheit berücksichtigt werden, welche beispielsweise näher an einem zu bedienenden Maschinenteil ist. Unter Berücksichtigung der Zustandsdaten kann beispielsweise eine Temperatur berücksichtigt werden, wobei, falls sich z.B. der erste Bedienbefehl auf die Einstellung einer tiefen Geschwindigkeit und der zweite Bedienbefehl auf die Einstellung einer hohen Geschwindigkeit bezieht, der zweite Bedienbefehl berücksichtigt wird, falls die Temperatur dies zulässt, oder der erste Bedienbefehl berücksichtigt wird, falls die Temperatur dies nicht zulässt. Um den Konflikt zwischen einem ersten und einem zweiten Bedienbefehl aufzulösen können beispielsweise Einstellungen einer stationären Bedieneinheit berücksichtigt werden, wobei, falls sich der erste Bedienbefehl auf das Abschalten eines ersten Maschinenteils und der zweite Bedienbefehl auf das Einschalten eines zweiten Maschinenteils bezieht, die Einstellungen der stationären Bedieneinheit darauf überprüft werden, ob beide oder nur einer der Bedienbefehle zulässig ist.
[0010] In einer Ausführungsform ist das Auswertemodul eingerichtet, einen Bedienbefehl von den von mehreren mobilen Bedieneinheiten empfangenen Bedienbefehlen auf einen Konflikt mit Zustandsdaten der Produktionsanlage zu überprüfen und gegebenenfalls zu verwerfen. Beispielsweise wird ein Bedienbefehl verworfen, falls sich dieser auf das Stoppen einer Verpackungseinrichtung bezieht und die Zustandsdaten der Produktionsanlage darauf hinweisen, dass damit immer noch Produkte hergestellt werden, welche anschliessend verpackt werden müssen. In einer Ausführungsvariante wird der Bedienbefehl verworfen. Bevorzugt enthält eine Rückmeldung an die betreffende mobile Bedieneinheit entsprechende Informationen, so dass der Benutzer der mobilen Bedieneinheit entsprechend informiert werden kann.
[0011] In einer Ausführungsform ist das Auswertemodul eingerichtet, einen Bedienbefehl von den von mehreren mobilen Bedieneinheiten empfangenen Bedienbefehlen auf einen Konflikt mit Einstellungen einer stationären Bedieneinheit zu überprüfen und gegebenenfalls zu verwerfen. Beispielsweise wird ein Bedienbefehl berücksichtigt, falls sich dieser auf das Nachfüllen von Produkten in einem Zuförderer bezieht und die Einstellungen der stationären Bedieneinheit darauf hinweisen, dass an diesem Zuförderer das Nachfüllen jederzeit zulässig ist.
[0012] In einer Ausführungsform ist das Auswertemodul eingerichtet, einen Bedienbefehl von den von mehreren mobilen Bedieneinheiten empfangenen Bedienbefehlen zurückzustellen, eine Auswertebedingung zu definieren, und den zurückgestellten Bedienbefehl auszuwerten, sobald die Auswertebedingung erfüllt ist. Beispielsweise wird ein Bedienbefehl zurückgestellt, falls dieser aktuell nicht durchgeführt werden kann, beispielsweise falls ein anderer Bedienbefehl zum Abschalten und Nachfüllen eines Zuförderers schon berücksichtigt wurde und sich der zurückgestellte Bedienbefehl auf das Einstellen einer Geschwindigkeit des Zuförderers bezieht. In der Auswertebedingung wird abgespeichert, dass der zurückgestellte Bedienbefehl zum Einstellen der Geschwindigkeit berücksichtigt wird, sobald der Zuförderer nach dem Nachfüllen wieder eingeschaltet wird.
[0013] In einer Ausführungsform ist das Auswertemodul eingerichtet, aufgrund eines Bedienbefehls der von mehreren mobilen Bedieneinheiten empfangenen Bedienbefehle und/oder aufgrund der selektierten Steuerfunktionen Konfigurationseinstellungen und/oder Statusinformationen an eine oder mehrere der mobilen Bedieneinheiten zu übermitteln. Beispielsweise bezieht sich der Bedienbefehl auf das Erhöhen der Geschwindigkeit eines Förderers, welcher von mehreren Zuförderern mit Produkten versorgt wird. Aufgrund des Empfangs dieses Bedienbefehls und/oder der Selektion der Steuerfunktion wird eine entsprechende Statusinformation an die mobilen Bedieneinheiten übermittelt, welche sich in der Nähe der Zuförderer befinden. Dadurch kann beispielsweise ein Maschinenführer darüber informiert werden, dass das Nachfüllen der Zuförderer entsprechend der höheren Geschwindigkeit des Förderers in kürzeren Abständen erfolgen muss.
[0014] In einer Ausführungsvariante ist das Auslösemodul eingerichtet, folgende Funktionen durchzuführen: Übermittlung einer von der Auslösung der Steuerfunktion abhängigen Rückmeldung an eine oder mehrere mobile Bedieneinheiten, Übermittlung einer von der Auslösung der Steuerfunktion abhängigen Rückmeldung an eine stationäre Bedieneinheit, Anforderung einer Quittierung der Steuerfunktion von einer oder mehreren mobilen Bedieneinheiten, Anforderung einer Quittierung der Steuerfunktion von einer stationären Bedieneinheit, Abspeichern von Informationen über selektierte Steuerfunktionen in einem Logfile, und/oder Abspeichern von Informationen über ausgelöste Steuerfunktionen in einem Logfile. Durch die Übermittlung von Rückmeldungen an die mobilen Bedieneinheiten oder an eine stationäre Bedieneinheit lässt sich das Personal, welches für das Bedienen der Produktionsanlage verantwortlich ist, ständig auf dem Laufenden halten. Durch die Anforderung einer Quittierung von einer mobilen Bedieneinheit oder einer stationären Bedieneinheit lassen sich kritische Steuerfunktionen zusätzlich durch das Personal überprüfen, welches für das Bedienen der Produktionsanlage zuständig ist. Durch das Abspeichern von Informationen in einem Logfile lässt sich zu einem späteren Zeitpunkt nachvollziehen, warum beispielsweise eine Produktionsstörung eingetreten ist, oder warum produktionstechnische Handlungen ausgeübt wurden.
[0015] Neben einer Bedienzentrale für eine Produktionsanlage bezieht sich die Erfindung auf eine mobile Bedieneinheit zum Bedienen einer Produktionsanlage. Die mobile Bedieneinheit umfasst: ein Grafikmodul, welches eingerichtet ist, eine grafische Benutzerschnittstelle zu konfigurieren, wobei die grafische Benutzerschnittstelle eingerichtet ist, aufgrund einer Benutzereingabe einen Bedienbefehl zu erzeugen; ein Übermittlungsmodul, welches eingerichtet ist, den Bedienbefehl zur Auswertung an eine Bedienzentrale der Produktionsanlage zu übermitteln; und ein Rückmeldemodul, welches eingerichtet ist, von der Bedienzentrale eine von der Auswertung von Bedienbefehlen abhängige Rückmeldung zu empfangen und mit einer Informationseinrichtung den Benutzer der mobilen Bedieneinheit über die Rückmeldung zu informieren. Die grafische Benutzerschnittstelle ist beispielsweise auf einem Tabletcomputer, einem mobilen Telefon, einem Laptopcomputer, etc. ausgeführt und ist beispielsweise so konfiguriert, dass Teile der Produktionsanlage oder ggf. die gesamte Produktionsanlage von der mobilen Bedieneinheit bedient werden kann. Aufgrund einer Benutzereingabe, also beispielsweise der Selektion eines Auslöseknopfs zum Erhöhen der Geschwindigkeit eines Förderers der Produktionsanlage, wird ein entsprechender Bedienbefehl erzeugt und an eine wie oben beschriebene Bedienzentrale der Produktionsanlage zur Auswertung übermittelt. Die Bedienzentrale übermittelt nach dem Auslösen eine Rückmeldung gemäss dem Bedienbefehl, wobei der Benutzer der mobilen Bedieneinheit mit einer Informationseinrichtung über die Rückmeldung informiert wird. Die Informationseinrichtung umfasst beispielsweise die grafische Benutzerschnittstelle, einen akustischen Alarm, einen Vibrationsalarm, etc. Eine solche mobile Bedieneinheit ermöglicht das sichere und komfortable Bedienen einer Produktionsanlage.
[0016] In einer Ausführungsform ist das Grafikmodul eingerichtet, die grafische Benutzerschnittstelle unter Berücksichtigung folgender Elemente zu konfigurieren: Aufenthaltsort der mobilen Bedieneinheit, Berechtigungseinstellungen des Benutzers der mobilen Bedieneinheit, Zustandsdaten der Produktionsanlage, Einstellungen einer stationären Bedieneinheit, und/oder eine im Rückmeldemodul empfangene Rückmeldung der Bedienzentrale. Das Bedienen der Produktionsanlage kann so an den Aufenthaltsort des Benutzers der mobilen Bedieneinheit angepasst werden, wobei die grafische Benutzerschnittstelle beispielsweise die am Aufenthaltsort sinnvollen Bedienfunktionen zur Verfügung stellt und andere Bedienfunktionen ausblendet. Sobald der Benutzer der mobilen Bedieneinheit den Standort wechselt, kann die grafische Benutzerschnittstelle entsprechend konfiguriert werden.
[0017] Der Benutzer der mobilen Bedieneinheit kann mit Benutzernamen/Passwort, Fingerabdruck, Gesichtsmerkmalserkennung, etc. identifiziert werden und es kann eine entsprechende Berechtigungseinstellung vorgenommen werden. Die grafische Benutzerschnittstelle wird entsprechend der Berechtigungseinstellung konfiguriert, also z.B. für eine Serviceperson werden andere Bedienfunktionen zur Verfügung gestellt als für einen Maschinenführer. Durch die Berücksichtigung von Zustandsdaten der Produktionsanlage kann die grafische Benutzerschnittstelle entsprechend angepasst werden, so dass beispielsweise Bedienfunktionen für das Folieren von Produkten nur dann zur Verfügung gestellt werden, falls dies für den Produkttyp oder das Produktionsverfahren zulässig ist. Beispielsweise kann das Folieren von flächigen, kreisförmigen Produkten nicht zulässig sein. Bei der grafischen Bedieneinheit können z.B. Funktionen zum Bedienen von Beleuchtungseinrichtungen entfernt werden, falls an einer stationären Bedieneinheit z.B. eine Einstellung vorgenommen wurde, dass Beleuchtungseinrichtungen ständig eingeschaltet sein müssen, z.B. für den Nachtbetrieb oder bei regnerischem Wetter.
[0018] In einer Ausführungsform weist ein Bedienbefehl eine oder mehrere der folgenden Bedienfunktionen der Produktionsanlage auf: Konfigurieren der Produktionsanlage, Steuern der Produktionsanlage, Überwachen der Produktionsanlage, und Wartung der Produktionsanlage. Der Bedienbefehl kann beispielsweise einen strukturierten Datensatz umfassen, beispielsweise einen XML Datensatz (XML: Extended Markup Language), und die erforderlichen Angaben, wie eine Identifikation einer Produktionsanlage, die Identifikation eines Maschinenteils der Produktionsanlage, die Identifikation der Funktion des Maschinenteils, einen für die Auslösung der Funktion erforderlichen Wert, eine Zeitangabe für die Auslösung des Bedienbefehls, etc. enthalten. Beispielsweise enthält ein Bedienbefehl zum Konfigurieren einer Produktionsanlage die Anweisung, dass sich ein Zuförderer mit einem Förderer verbindet. Ein Bedienbefehl zum Steuern der Produktionsanlage enthält beispielsweise eine Anweisung, eine Einstecktrommel einzuschalten. Beispielsweise enthält ein Bedienbefehl zum Überwachen der Produktionsanlage die Anweisung, dass ein Füllstand bei einem Zuförderer abzufragen ist. Ein Bedienbefehl zum Warten der Produktionsanlage enthält beispielsweise die Anweisung, dass eine Reinigungsvorrichtung, insbesondere ein Reinigungsmittel, eine Bürste, ein Gebläse, ein Zusatzaggregat, etc., zum Reinigen einer Förderkette aktiviert wird.
[0019] In einer Ausführungsform weist die mobile Bedieneinheit folgende Einrichtungen auf: Touchscreen, Mobilfunk Kommunikationsschnittstelle, WLAN Kommunikationsschnittstelle, Bluetooth Kommunikationsschnittstelle, NFC Kommunikationsschnittstelle, GPS Empfänger, Neigungssensor, Beschleunigungssensor, Fingerabdrucklesegerät, Akustiksignalerfassungseinrichtung, Bilderfassungseinrichtung, und/oder Videoerfassungseinrichtung. Ein Touchscreen ermöglicht beispielsweise ein besonders komfortables Bedienen. Die Mobilfunk Kommunikationsschnittstelle ermöglicht z.B. bei sehr grossen Anlagen das Bedienen über ein gesamtes Gelände der Produktionsanlage. Eine WLAN Kommunikationsschnittstelle ermöglicht z.B. eine hohe Bandbreite, so dass beispielsweise die Anzeige von Videoüberwachungsdaten auf der mobilen Bedieneinheit ermöglicht ist. Eine Bluetooth oder NFC (NFC: Near Field Communications) Kommunikationsschnittstelle ermöglicht beispielsweise eine örtlich eng begrenzte Kommunikation, so dass das Bedienen nur örtlich begrenzt erfolgt. Ein GPS (GPS: Global Positioning System) Empfänger, ein Neigungssensor, ein Beschleunigungssensor, etc. ermöglichen insbesondere den Standort der mobilen Bedieneinheit genau festzustellen. Ein Fingerabdrucklesegerät ermöglicht insbesondere die verlässliche Authentifizierung eines Benutzers der mobilen Bedieneinheit. Eine Akustiksignalerfassungseinrichtung ermöglicht beispielsweise die Aufzeichnung von gesprochenen Bedienbefehlen oder das Führen eines Logbuchs. Eine Bilderfassungseinrichtung ermöglicht z.B. die Identifizierung eines Benutzers der mobilen Bedieneinrichtung. Eine Videoerfassungseinrichtung ermöglicht beispielsweise die Dokumentation des durch die Bedienbefehle ausgelösten Bedienens der Produktionsanlage. In einer Variante umfasst die mobile Bedieneinheit einen Feuchtigkeitssensor, einen Temperatursensor, eine Luftanalyseeinrichtung, etc. um Umgebungsdaten zu erfassen, insbesondere zur Berücksichtigung beim Bedienen der Produktionsanlage. In einer Variante ist die mobile Bedieneinheit eingerichtet, um eine direkte Kommunikationsverbindung zu weiteren mobilen Bedieneinheiten aufzubauen und/oder Anfragen von weiteren mobilen Bedieneinheiten zum Aufbau von direkten Kommunikationsverbindungen entgegenzunehmen.
[0020] In einer Ausführungsvariante weist die mobile Bedieneinheit einen Speicher auf, welcher eingerichtet ist, Konfigurationsdaten für mehrere grafische Benutzerschnittstellen zu speichern. Die grafische Benutzerschnittstelle kann somit vollständig autonom und ohne den Zugriff auf zentrale Einrichtungen von der mobilen Bedieneinheit alleine konfiguriert werden. In einer Ausführungsvariante sind Konfigurationsdaten für grafische Benutzerschnittstellen teilweise oder ganz auf einer zentralen Einrichtung der Produktionsanlage abgespeichert und werden bei Bedarf an die mobile Bedieneinheit übertragen.
[0021] In einer Ausführungsvariante weist die mobile Bedieneinheit ein Quittiermodul auf, welches eingerichtet ist, eine durch die Bedienzentrale selektierte Steuerfunktion zu quittieren. Dadurch ist insbesondere bei kritischen Steuerfunktionen eine Quittierung durch einen Benutzer einer mobilen Bedieneinheit ermöglicht, wodurch die Sicherheit zusätzlich verbessert ist.
[0022] Neben einer Bedienzentrale und einer mobilen Bedieneinheit zum Bedienen einer Produktionsanlage bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Bedienen einer Produktionsanlage. Das Verfahren umfasst: Konfigurieren der grafischen Benutzerschnittstellen von mehreren mobilen Bedieneinheiten; Erzeugen von Bedienbefehlen mit den mehreren mobilen Bedieneinheiten; Übermitteln der Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten an eine Bedienzentrale der Produktionsanlage; Auswerten der Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten in der Bedienzentrale und Selektieren einer Steuerfunktion der Produktionsanlage aufgrund der Auswertung; Auslösen der selektierten Steuerfunktion der Produktionsanlage; Übermitteln einer von der Auswertung der Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten abhängigen Rückmeldung an mindestens eine der mobilen Bedieneinheiten; und Informieren des Benutzers mit einer Informationseinrichtung der mindestens einen mobilen Bedieneinheit über die Rückmeldung.
[0023] In einer Variante werden beim Konfigurieren von grafischen Benutzerschnittstellen der mehreren mobilen Bedieneinheiten eines oder mehrere Elemente aus der folgenden Liste berücksichtigt: Aufenthaltsort der jeweiligen mobilen Bedieneinheit, Berechtigungseinstellungen des Benutzers der jeweiligen mobilen Bedieneinheit, Zustandsdaten der Produktionsanlage, Einstellungen einer stationären Bedieneinheit, und eine an die jeweilige mobile Bedieneinheit übermittelte Rückmeldung der Bedienzentrale.
[0024] In einer Variante wird beim Auswerten der Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten ein erster Bedienbefehl auf einen Konflikt mit einem zweiten Bedienbefehl überprüft und gegebenenfalls wird der Konflikt unter Berücksichtigung folgender Elemente aufgelöst: Aufenthaltsort der einen oder mehreren mobilen Bedieneinheiten, Berechtigungsstufen der einen oder mehreren mobilen Bedieneinheiten, Zustandsdaten der Produktionsanlage, und/oder Einstellungen einer stationären Bedieneinheit.
[0025] In einer Variante wird beim Auswerten der Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten ein Bedienbefehl auf einen Konflikt mit Zustandsdaten der Produktionsanlage überprüft und gegebenenfalls verworfen.
[0026] In einer Variante wird beim Auswerten der Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten ein Bedienbefehl auf einen Konflikt mit Einstellungen einer stationären Bedieneinheit überprüft und gegebenenfalls verworfen.
[0027] In einer Variante wird beim Auswerten der Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten ein Bedienbefehl zurückgestellt, es wird eine Auswertebedingung definiert, und der zurückgestellte Bedienbefehl wird ausgewertet, sobald die Auswertebedingung erfüllt ist.
[0028] In einer Variante werden beim Auswerten der Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten aufgrund eines Bedienbefehls und/oder aufgrund einer selektierten Steuerfunktionen Konfigurationseinstellungen und/oder Statusinformationen an eine oder mehrere der mobilen Bedieneinheiten übermittelt.
[0029] In einer Variante werden die grafischen Benutzerschnittstellen der mobilen Bedieneinheiten aufgrund mehrerer, auf den jeweiligen mobilen Bedieneinheiten abgespeicherten Konfigurationsdaten für grafische Benutzerschnittstellen konfiguriert.
[0030] In einer Variante wird die selektierte Steuerfunktion von mindestens einer mobilen Bedieneinheit quittiert.
[0031] Neben einer Bedienzentrale und einer mobilen Bedieneinheit sowie einem Verfahren zum Bedienen einer Produktionsanlage bezieht sich die Erfindung überdies auf ein Computerprogrammprodukt, umfassend ein greifbares computerlesbares Speichermedium mit gespeichertem Computercode, welcher eingerichtet ist, einen oder mehrere Prozessoren einer Bedienzentrale für eine Produktionsanlage so zu steuern, dass: Bedienbefehle von mehreren mobilen Bedieneinheiten empfangen werden; eine Auswertung der empfangenen Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten durchgeführt wird und aufgrund der Auswertung der von den mehreren mobilen Bedieneinheiten empfangenen Bedienbefehlen eine Steuerfunktion der Produktionsanlage selektiert wird; und die selektierte Steuerfunktion ausgelöst wird und an mindestens eine der mehreren mobilen Bedieneinheiten eine von der Auswertung der von den mehreren mobilen Bedieneinheiten empfangenen Bedienbefehlen abhängige Rückmeldung übermittelt wird.
[0032] Neben einer Bedienzentrale und einer mobilen Bedieneinheit sowie einem Verfahren zum Bedienen einer Produktionsanlage bezieht sich die Erfindung überdies auf ein Computerprogrammprodukt, umfassend ein greifbares computerlesbares Speichermedium mit gespeichertem Computercode, welcher eingerichtet ist, einen oder mehrere Prozessoren einer mobilen Bedieneinheit zum Bedienen einer Produktionsanlage so zu steuern, dass: eine grafische Benutzerschnittstelle konfiguriert wird, wobei die grafische Benutzer-Schnittstelle eingerichtet ist, aufgrund einer Benutzereingabe einen Bedienbefehl zu erzeugen; der Bedienbefehl zur Auswertung an eine Bedienzentrale der Produktionsanlage übermittelt wird; und eine von der Auswertung von Bedienbefehlen abhängige Rückmeldung empfangen wird und der Benutzer mit einer Informationseinrichtung der mobilen Bedieneinheit über die Rückmeldung informiert wird.
[0033] In einer Ausführungsvariante sind die gesamten Parameter der Produktionsanlage in einer stationären Bedieneinheit abgespeichert. Die Bedienzentrale ist eingerichtet, einer oder mehreren mobilen Bedieneinheiten aus den Parametern der Produktionsanlage abgeleitete Daten wie z.B. die an einem aktuellen Standort angeordneten Produktionsabschnitte und deren Funktionalitäten zu übermitteln. Die Bedienzentrale ermöglicht eine direkte Übermittlung von die Produktionsanlage betreffenden Daten zwischen der stationären Bedieneinheit und den mobilen Bedieneinheiten, wobei die Bedienzentrale derart optimierbar ist, dass eine effiziente Übermittlung ermöglicht ist. In einer Variante ist die Bedienzentrale als programmiertes Softwaremodul ausgeführt, welches in einer der bekannten höheren Programmiersprachen wie z.B. C, C++, etc. ausgeführt ist und keine besonderen Hardwarekenntnisse benötigt, wie dies bei einer Leitzentrale der Fall wäre.
[0034] In einer weiteren Ausführungsvariante ist die grafische Benutzerschnittstelle durch eine sprachbasierte Eingabe unterstützt oder ersetzt. Mit einer sprachbasierten Eingabe können insbesondere bei kleinen mobilen Bedieneinheiten wie z.B. einem Mobilfunkgerät Bedienbefehle sehr effizient erstellt werden.
[0035] In einer anderen Ausführungsvariante ist die Bedienzentrale in einer stationären Bedieneinheit integriert. Dadurch können beispielsweise bestehende stationäre Bedieneinheiten einfach nachgerüstet werden, indem beispielsweise eine entsprechende Applikation ausgeführt wird, welche die Funktionen der Bedienzentrale zur Verfügung stellt.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0036] Anhand von Figuren, welche lediglich Ausführungsbeispiele darstellen, wird die Erfindung im Folgenden erläutert. Es zeigen: <tb>Fig. 1<SEP>schematisch eine Produktionsanlage mit einer Bedienzentrale und mehreren mobilen Bedieneinheiten; <tb>Fig. 2<SEP>schematisch eine Druckproduktverarbeitungsanlage mit einer Bedienzentrale und mehreren mobilen Bedieneinheiten <tb>Fig. 3<SEP>schematisch eine mobile Bedieneinheit; und <tb>Fig. 4<SEP>ein Flussdiagram mit einer Sequenz möglicher Schritte zum Bedienen einer Produktionsanlage.
WEG(E) ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0037] Die Figur 1 zeigt schematisch eine Produktionsanlage 50 mit mehreren Produktionsabschnitten 5, 5 ́, 5 ́ ́. Die Produktionsabschnitte 5, 5 ́, 5 ́ ́ umfassen beispielsweise wie in Figur 2 schematisch für eine Druckproduktverarbeitungsanlage dargestellt Zuförderer 55, Förderer 55 ́, Einsteckeinrichtungen 55 ́ ́, Einstecktrommeln 55 ́ ́ ́, Folieranlagen, etc. Die Produktionsabschnitte 5, 5 ́, 5 ́ ́ betreffen verschiedene Produktionsschritte, welche aufeinanderfolgend sein können, um irgendein Produkt herzustellen. In einer Ausführungsform sind einer oder mehrere Produktionsschritte rückgekoppelt, d.h. nachdem ein Produktionsschritt in einem Produktionsabschnitt 5, 5 ́, 5 ́ ́ abgeschlossen ist, wird ein vorhergehender Produktionsschritt und somit ein vorhergehender Produktionsabschnitt 5, 5 ́, 5 ́ ́ erneut durchlaufen. Unter Produktionsabschnitten im Sinne der Erfindung werden auch Fertigungs- bzw. Produktionsbereiche verstanden, die nicht notwendigerweise sequentiell miteinander verbunden sind, somit namentlich auch logistisch parallel gekoppelte, matrixartig betriebene Produktionsbereiche oder aber auch nicht dauerhaft vorhandene bzw. genutzte Produktionsabschnitte.
[0038] Die Produktionsanlage 50 ist beispielsweise in einem Raum, einer Halle, einem Gebäude, einem Gebäudekomplex, einem Quartier mit verschiedenen Gebäuden, etc. angeordnet. Dementsprechend weist die Produktionsanlage 50 Dimensionen auf, welche einige Meter, einige Dutzend Meter, einige hundert Meter, etc. betragen kann. Je nach Grösse der Produktionsanlage sind beispielsweise bei einer kleinen Produktionsanlage die Produktionsabschnitte 5, 5 ́, 5 ́ ́ gegenseitig einsehbar, während beispielsweise bei grösseren Anlagen von einem der Produktionsabschnitte 5, 5 ́, 5 ́ ́ die jeweils anderen Produktionsabschnitte 5, 5 ́, 5 ́ ́ nur teilweise oder gar nicht einsehbar sind.
[0039] Zum Bedienen der Produktionsanlage 50 ist eine stationäre Bedieneinheit 3 vorgesehen. In einer Ausführungsvariante sind mehrere stationäre Bedieneinheiten vorgesehen. In einer Ausführungsform umfasst die stationäre Bedieneinheit 3 alle Informationen, Daten, Einstellungen, Steuerfunktionen, etc. welche für die Produktion von Produkten mit der Produktionsanlage 50 erforderlich sind.
[0040] In einer Variante umfasst die stationäre Bedieneinheit 3 eine grafische Benutzerschnittstelle 31, welche insbesondere für die Anzeige und Festlegung von Produktionsdaten, Produktionseinstellungen, Produktionsschritten, etc. eingerichtet ist. Produktionsdaten können beispielsweise eine Anzahl herzustellender Produkte betreffen. Produktionseinstellungen können beispielweise eine Geschwindigkeit eines Förderers einer Druckproduktverarbeitungsanlage betreffen. Produktionsschritte können beispielsweise das Wechseln eines Produkttyps bei einem Zuförderer einer Druckproduktverarbeitungsanlage, das Starten/Stoppen von Einrichtungen der Produktionsanlage 50, das Einstellen/Verstellen von Parametern der Produktionsanlage 50 und/oder das Abfragen von Daten der Produktionsanlage 50 betreffen.
[0041] Zum Bedienen der Produktionsanlage 50 ist die stationäre Bedieneinheit 3 in einer Ausführungsform wie in Figur 1 schematisch dargestellt mit einer Steuerzentrale 4 verbunden, welche wiederum mit einzelnen Produktionsabschnitten 5, 5 ́, 5 ́ ́ verbunden ist. Die Verbindungen erfolgen über Datenverbindungsgeräte und -kabel wie z.B. Ethernet-Geräte/Kabel. Die an der stationären Bedieneinheit 3 vorgenommenen Einstellungen können somit an die Steuerzentrale 4 und von dort je nach Bedarf an die einzelnen Produktionsabschnitte 5, 5 ́, 5 ́ ́ übermittelt werden, um die Produktionsanlage 50 entsprechend zu steuern, also z.B. eine Geschwindigkeit eines Förderbands einzustellen, den Wechsel eines Produkts bei einem Zuförderer auszulösen, eine Verstellung an einer Foliereinrichtung vorzunehmen, etc. In einer Ausführungsform werden Daten, welche in den einzelnen Produktionsabschnitten 5, 5 ́, 5 ́ ́ erfasst werden, von der Steuerzentrale 4 gesammelt und an die stationäre Bedieneinheit 3 übermittelt, also z.B. die Anzahl produzierter Produkte, der Füllstand von Produkten bei einem Zuförderer, der Folienfüllstand einer Folieranlage, etc. Die stationäre Bedieneinheit 3 bildet somit zusammen mit der Steuerzentrale 4 die Kommandozentrale der Produktionsanlage 50, wobei insbesondere relevante Produktionsdaten gesammelt und mögliche Produktionseinstellungen ermöglicht werden. Dementsprechend handelt es sich bei der stationären Bedieneinheit 3 und der Steuerzentrale 4 je um komplexe Einrichtungen mit einer hohen Anzahl Funktionen. In einer Ausführungsvariante sind die stationäre Bedieneinheit 3 und die Steuerzentrale 4 in einer einzelnen Einheit zusammengefasst.
[0042] Die Bedieneinheit 3 und/oder die Steuerzentrale 4 weisen mehrere Funktionsmodule auf, welche vorzugsweise als programmierte Softwaremodule ausgeführt sind und Computerprogrammcode umfassen zur Steuerung von einem oder mehreren Prozessoren der mobilen Bedieneinheit 3 und/oder der Steuerzentrale 4. Der Computerprogrammcode ist auf einem oder mehreren fest oder entfernbar mit den Prozessoren verbindbaren computerlesbaren Speichermedien gespeichert. Der Fachmann wird jedoch verstehen, dass die Funktionsmodule in alternativen Ausführungsvarianten teilweise oder vollständig durch Hardwarekomponenten ausgeführt werden können.
[0043] Zum Bedienen der Produktionsanlage 50 sind ferner mehrere mobile Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ vorgesehen, welche jeweils grafische Benutzerschnittstellen 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ aufweisen. In einer Ausführungsvariante umfassen die mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ Mobilfunktelefone, Tablet-Computer, Laptop-Computer, etc., die über Interfaces (HUI, Human User Interface) verfügen (grafisch, akustisch, usw.).
[0044] Die mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ umfassen mehrere Funktionsmodule, welche vorzugsweise als programmierte Softwaremodule ausgeführt sind und Computerprogrammcode umfassen zur Steuerung von einem oder mehreren Prozessoren der mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́. Der Computerprogrammcode ist auf einem oder mehreren fest oder entfernbar mit den Prozessoren verbindbaren computerlesbaren Speichermedien gespeichert. Der Fachmann wird jedoch verstehen, dass die Funktionsmodule in alternativen Ausführungsvarianten teilweise oder vollständig durch Hardwarekomponenten ausgeführt werden können.
[0045] Die mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ umfassen neben HUI insbesondere funkbasierte Kommunikationsschnittstellen wie z.B. eine GSM, eine UMTS, eine WLAN oder irgendeine andere funkbasierte Kommunikationsschnittstelle (GSM: Global System for Mobile Communications, UMTS: Universal Mobile Telecommunications System, WLAN: Wireless Local Area Network).
[0046] In einer Ausführungsvariante sind die mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ eingerichtet, um mittels der erwähnten funkbasierten Kommunikationsschnittstellen zu irgendwelchen Einrichtungen, wie z.B. zur Produktionsanlage 50, zur stationären Bedieneinheit 3, zur Steuerzentrale 4 oder zu irgendeiner anderen Einrichtung, eine oder mehrere Kommunikationsverbindungen aufzubauen. Dazu umfasst die Produktionsanlage 50 entsprechende Kommunikationsgeräte, wie z.B. WLAN Router, Ethernetkabel, etc., welche eine An-bindung zu einem GSM Netz, einem UMTS Netz, einem WLAN Netz, etc. zur Verfügung stellen.
[0047] In einer Variante sind die mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ eingerichtet, um Applikationen wie einen Internetbrowser, ein E-Mailprogramm, einen Dokumenteditor, ein Tabellenkalkulationsprogramm, ein Datenbankprogramm, etc. aufzustarten. Der Benutzer der mobilen Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ erhält damit umfassenden Zugang zu aktuellen Daten und Informationen.
[0048] In einer Variante sind die mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ einteilig oder mehrteilig ausgeführt. Bei einer mehrteiligen Ausführung können klappbare, faltbare, rollbare, etc. Vorrichtungen vorgesehen sein. Rollbare Teile können als Folien, z.B. Tastaturfolien, Displayfolien ausgeführt sein. Beispielsweise kann an einem festen Display eine rollbare Tastatur oder an einer festen Tastatur ein rollbarer Display angeordnet sein. In einer Ausführungsform sind zwei feste Displayteile zu- und aufklappbar. Im zugeklappten Zustand schützen sich die Displayteile gegenseitig. Im aufgeklappten Zustand sind die Displayteile einsehbar, wobei ein Displayteil für die Anzeige und Bedienung einer Tastatur vorgesehen ist und der andere Displayteil für die Anzeige und/oder Bedienung von grafischen Bedien- oder Anzeigeelementen.
[0049] In einer Variante weisen die mobilen Bedieneinheiten 1, V, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ Befestigungseinrichtungen auf, um eine Befestigung an einem Körperteil eines Benutzers, wie z.B. am Arm des Benutzers, zu ermöglichen.
[0050] Die grafische Benutzerschnittstellen 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ der mehreren mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ sind insbesondere an die Funktionen der Produktionsanlage 50 anpassbar und dynamisch konfigurierbar, insbesondere aufgrund eines Grafikmoduls 10. In einer Ausführungsform sind die grafischen Benutzerschnittstellen 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ ganz oder teilweise in einem Speicher der mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ abgespeichert. In einer Ausführungsform sind die grafischen Benutzerschnittstellen 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ ganz oder teilweise in einem Speicher einer zentralen Einrichtung wie beispielsweise auf einem Speicher der stationären Bedieneinheit 3 abgespeichert und werden bei Bedarf an die mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ übertragen, beispielsweise über ein Schnittstellenmodul 32, welches mit der stationären Bedieneinheit 3 verbunden ist und zu den mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ beispielsweise funkbasierte Kommunikationsverbindungen aufnehmen kann.
[0051] Die grafischen Benutzerschnittstellen 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ umfassen beispielsweise Eingabefelder, Menüs, Bedienknöpfe, Auslöseknöpfe, Quittierknöpfe, etc., wobei aufgrund des Bedienens der grafischen Benutzerschnittstelle 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ durch einen Benutzer der mobilen Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ ein oder mehrere Bedienbefehle zum Bedienen der Produktionsanlage 50 erzeugt werden.
[0052] Die grafischen Benutzerschnittstellen 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ werden in einer Ausführungsform entsprechend dem Aufenthaltsort der mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ konfiguriert. Der Aufenthaltsort der mobilen Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ wird beispielsweise über eine GSM-Ortung, eine UMTS-Ortung, eine WLAN-basierte Ortung, eine GPS Ortung (GPS: Global Positioning System) oder in irgendeiner anderen Weise bestimmt. Der Aufenthaltsort wird in einer Ausführungsvariante in einem Speicher der mobilen Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ und/oder in einem Speicher einer zentralen Einrichtung wie z.B. der stationären Bedieneinrichtung 3 abgespeichert und vorzugsweise regelmässig oder kontinuierlich aktualisiert. Befindet sich der Benutzer der mobilen Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ in einem Bereich eines ersten Produktionsabschnitts 5 der Produktionsanlage 50, dann macht es unter Umständen keinen Sinn, mit dieser mobilen Bedieneinheit 1 einen zweiten Produktionsabschnitt 5 ́ zu bedienen, beispielsweise weil der Benutzer der mobilen Einheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ den zweiten Produktionsabschnitt 5 ́ am Standort des ersten Produktionsabschnitts 5 gar nicht genügen einsehen kann, um diesen sinnvoll bedienen zu können.
[0053] Durch die standortabhängige Anpassung der grafischen Benutzerschnittstelle 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ lassen sich an einem Aufenthaltsort insbesondere nicht benötigte oder nicht zulässige Bedienbefehle sperren und/oder gar nicht anzeigen. Die grafische Benutzerschnittstelle 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ lässt sich übersichtlicher gestalten, da nur die für den aktuellen Standort relevanten Bedienbefehle und nicht alle Bedienbefehle der Produktionsanlage 50 zur Verfügung stehen müssen. Dies ist bei einer mobilen Bedieneinheit 1,1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ besonders von Vorteil, da die Grösse des Bildschirms und damit die grafischen Benutzerschnittstelle 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ beschränkt ist.
[0054] Die grafischen Benutzerschnittstellen 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ werden in einer Ausführungsform an Berechtigungsstufen der Benutzer der mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ angepasst. Die Berechtigungsstufen können beispielsweise mit den Begriffen «Administrator», «Serviceperson», «Maschinenführer», «Lehrlingsperson», etc. bezeichnet sein.
[0055] Durch die Anpassung der grafischen Benutzerschnittstelle 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ an die Berechtigungsstufen der mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ ist es beispielsweise für einen «Administrator» ermöglicht, die Produktionsanlage 50 vollständig zu bedienen, während es für eine «Serviceperson» nur ermöglicht ist, die Produktionsanlage 50 im Rahmen von Servicearbeiten wie beispielsweise dem Wechseln von Maschinenkomponenten wie einer Förderkette eines Förderers zu bedienen. Entsprechend ist es durch die grafische Benutzerschnittstelle 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ bei der Berechtigungsstufe «Maschinenführer» nur ermöglicht, die Produktionsanlage 50 im Rahmen von Nachfüllaufgaben wie beispielsweise dem Nachfüllen von Druckprodukten bei einem Zuförderer zu bedienen oder starten des Produktionsbeginns. Schliesslich ist durch die grafische Benutzerschnittstelle 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ bei der Berechtigungsstufe «Lehrlingsperson» nur ermöglicht, die Produktionsanlage 50 im Rahmen von Ausbildungslehrgängen zu bedienen, wobei alle kritischen Bedienfunktionen wie z.B. das Einstellen von Geschwindigkeiten zwar angezeigt aber blockiert sind und nur unkritische Bedienfunktionen wie z.B. das Einschalten einer Beleuchtung ermöglicht ist. Durch die Anpassung der grafischen Benutzerschnittstelle 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ an die Berechtigungsstufen, ist deren Komplexität an die Berechtigungsstufe angepasst, d.h. z.B. für die erwähnten Berechtigungsstufen «Administrator», «Serviceperson», «Maschinenführer», «Lehrlingsperson» ist die grafische Benutzerschnittstelle 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ jeweils an die Aufgaben der Berechtigungsstufe angepasst und deshalb von den entsprechenden Personen einfacher bedienbar.
[0056] In einer Ausführungsform sind die Berechtigungsstufen beispielsweise zusammen mit Authentifizierungsdaten auf einer zentralen Einrichtung der Produktionsanlage 50 wie z.B. einer stationären Bedieneinheit 3 abgespeichert, wobei eine Berechtigungsstufe und somit eine Anpassung der grafischen Benutzerschnittstelle 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ aufgrund einer Authentifizierung einer Bedienperson einer mobilen Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ festgelegt wird. Die Authentifizierungsdaten umfassen in einer Ausführungsform einen Benutzernamen und ein Passwort.
[0057] Die grafische Benutzerschnittstellen 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ werden in einer Ausführungsform zugleich an den Aufenthaltsort als auch an die Berechtigungsstufen der mobilen Bedieneinheiten 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ angepasst. Dadurch ist die grafische Benutzerschnittstelle sowohl an die durchzuführenden Aufgaben, wie beispielsweise Serviceaufgaben, als auch an den aktuellen Standort kontinuierlich angepasst.
[0058] Die Anpassung der grafischen Benutzerschnittstellen 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ erfolgt in einer Ausführungsform entsprechend von Zustandsdaten der Produktionsanlage 50. Die Zustandsdaten werden beispielsweise in einer zentralen Einrichtung der Produktionsanlage 50 wie z.B. der stationären Bedieneinheit 3 gesammelt und zur Konfiguration oder Anpassung der grafischen Benutzerschnittstellen abgefragt. Die Zustandsdaten umfassen z.B. Daten über Temperatur, Restmengen, Füllstand, Fehlfunktionen, etc. Durch die Anpassung der grafischen Benutzerschnittstellen 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ lässt sich das Erzeugen von Bedienbefehlen verhindern, welche aufgrund spezifischer Zustandsdaten der Produktionsanlage 50 nicht zulässig sind oder keinen Sinn machen. So kann bei einer erhöhten Temperatur eines Fördermittels die Erhöhung der Fördergeschwindigkeit nicht zulässig sein. Dementsprechend wird die grafische Benutzerschnittstelle 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ derart angepasst, dass ein Bedienbefehl zur Erhöhung der Geschwindigkeit des Fördermittels gar nicht erzeugt werden kann.
[0059] Die Konfiguration der grafischen Benutzerschnittstellen 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ erfolgt in einer Ausführungsform entsprechend den Einstellungen der stationären Bedieneinheit 3. Die stationäre Bedieneinheit 3 weist beispielsweise Einstellungsmöglichkeiten auf, um die grafischen Benutzerschnittstellen 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ von mobile Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ anzupassen, beispielsweise um temporär die Erzeugung von Bedienbefehlen zu blockieren oder freizugeben.
[0060] Die grafischen Benutzerschnittstellen 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ werden in einer Ausführungsform an den Aufenthaltsort der mobilen Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́, an die Berechtigungsstufe der mobilen Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́, an die Zustandsdaten der Produktionsanlage 50 und/oder an die Einstellungen der stationären Bedieneinheit 3 angepasst.
[0061] Die grafischen Benutzerschnittstellen 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ werden in einer Ausführungsvariante durch eine sprachbasierte Eingabe von Benutzerbefehlen unterstützt oder ersetzt. Die sprachbasierte Eingabe von Benutzerbefehlen ergibt sich insbesondere für kleine Geräte wie Mobilfunkgeräte eine effiziente Eingabe.
[0062] Wie in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellt, umfasst die Produktionsanlage 50 eine Bedienzentrale 2. Die Bedienzentrale 2 umfasst mehrere Funktionsmodule, welche vorzugsweise als programmierte Softwaremodule ausgeführt sind und Computerprogrammcode umfassen zur Steuerung von einem oder mehreren Prozessoren der Bedienzentrale 2. Der Computerprogrammcode ist auf einem oder mehreren fest oder entfernbar mit den Prozessoren verbundenen computerlesbaren Speichermedien gespeichert. Der Fachmann wird jedoch verstehen, dass die Funktionsmodule in alternativen Ausführungsvarianten teilweise oder vollständig durch Hardwarekomponenten ausgeführt werden können. In einer Ausführungsvariante ist die Bedienzentrale 2 in einer zentralen Einrichtung der Produktionsanlage 50 ausgeführt, wie z.B. in der stationären Bedieneinheit 3, der Steuerzentrale 4, etc.
[0063] Die Bedienzentrale 2 weist ein Empfangsmodul 21 auf, welches eingerichtet ist, Bedienbefehle von mehreren mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ zu empfangen. Die Bedienbefehle werden von den mehreren mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ an die Bedienzentrale 2 übermittelt. In einer Ausführungsvariante erfolgt die Übermittlung der Bedienbefehle von den mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ zunächst über ein funkbasiertes Datennetz wie z.B. ein WLAN Netz an einen funkbasierten Router, also z.B. an einen WLAN Router, welcher über ein drahtbasiertes Netz wie z.B. ein Ethernet an die Bedienzentrale 2 angeschlossen ist. Die Übermittlung der Bedienbefehle erfolgt in einer Ausführungsvariante unter Benutzung eines IP Protokolls (IP: Internet Protocol).
[0064] Die Bedienzentrale 2 weist weiter ein Auswertemodul 22 auf, welches eingerichtet ist, eine Auswertung der vom Empfangsmodul 21 empfangenen Bedienbefehlen der mehreren mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ durchzuführen und aufgrund der Auswertung gegebenenfalls eine Steuerfunktion der Produktionsanlage 50 zu selektieren. In einer Ausführungsvariante umfasst die Steuerfunktion eine oder mehrere von der Steuerzentrale 4 zur Verfügung gestellte Funktionen, wie z.B. das Starten/Stoppen von Produktionsabschnitten 5, 5 ́, 5 ́ ́ der Produktionsanlage 50, das Einstellen von Parametern wie einer Geschwindigkeit einer oder mehrerer Produktionsabschnitte 5, 5 ́, 5 ́ ́, etc.
[0065] Die Bedienzentrale 2 weist ferner ein Auslösemodul 23 auf, welches eingerichtet ist für das Auslösen einer selektierten Steuerfunktion der Produktionsanlage 50. In einer Ausführungsvariante erfolgt das Auslösen der Steuerfunktion durch die Steuerzentrale 4. Das Auslösemodul 23 ist ferner eingerichtet, um eine von der Auswertung des Auswertemoduls 22 abhängige Rückmeldung an eine oder mehrere mobile Bedieneinheiten zu übermitteln. Die Rückmeldung kann Informationen darüber enthalten, welche mobilen Bedieneinheiten welche Bedienbefehle übermittelt haben, welche Bedienbefehle berücksichtigt wurden, welche Steuerfunktion selektiert wurde, einen Zeitstempel wann die Steuerfunktion ausgelöst wurde, etc. Die Rückmeldung enthält somit die Informationen, mit welchem Benutzer der mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ über die ausgelösten Steuerfunktionen auf dem Laufenden gehalten werden. In einer Ausführungsvariante umfasst die Rückmeldung Informationen, damit die Benutzer der mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ gegenseitig informiert werden können, beispielsweise darüber, dass der Bedienbefehl einer mobilen Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ nicht berücksichtigt wurde, weil der Bedienbefehl einer anderen mobilen Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ aufgrund des Standorts und der damit verbundenen besseren Sicht auf einen Produktionsabschnitt 5, 5 ́, 5 ́ ́ berücksichtigt wurde. Die Rückmeldung enthält beispielsweise Informationen, welche Konflikte zwischen Bedienbefehlen bestanden haben und wie diese Konflikte aufgelöst wurden. Die Rückmeldung enthält beispielsweise irgendwelche Informationen, welche wie nachfolgend und vorgängig beschrieben im Auswertemodul 22 anfallen. Die in der Rückmeldung enthaltenen Informationen können codiert übermittelt werden, z.B. in der Art eines Codes, welcher einem Status zugeordnet ist wie z.B. «Code 18 = Steuerfunktion Zuförderer anhalten ausgelöst». Die in der Rückmeldung enthaltenen Informationen können als Textdaten z.B. in einem XML Format übermittelt werden. In einer Ausführungsvariante sind die in der Rückmeldung enthaltenen Informationen verschlüsselt, beispielsweise gemäss einem public key Verfahren oder irgend einem anderen Verfahren, wobei nur die betreffende mobile Bedieneinheit eingerichtet ist, die verschlüsselten Informationen zu entschlüsseln.
[0066] In einer Ausführungsvariante ist das Auswertemodul 22 eingerichtet, einen ersten Bedienbefehl auf einen Konflikt mit einem zweiten Bedienbefehl oder weiteren Bedienbefehlen zu überprüfen.
[0067] Ein Konflikt zwischen einem ersten und einem zweiten Bedienbefehl besteht beispielsweise, falls mit einer ersten mobilen Bedieneinheit 1 ein erster Bedienbefehl und mit einer zweiten Bedieneinheit 1 ́ ein gegensätzlicher oder widersprüchlicher zweiter Bedienbefehl an die Bedienzentrale 2 übermittelt werden, wobei der erste Bedienbefehl und der zweite Bedienbefehl das Bedienen eines ersten Produktionsabschnitts 5 betreffen. Beispielsweise kann der erste Bedienbefehl das Starten eines Zuförderers des ersten Produktionsabschnitts 5 betreffen und der zweite Bedienbefehl kann das Stoppen dieses Zuförderers betreffen.
[0068] Ein Konflikt zwischen einem ersten und einem zweiten Bedienbefehl besteht beispielsweise, falls mit einer ersten mobile Bedieneinheit 1 ein erster Bedienbefehl zum Bedienen eines ersten Produktionsabschnitts 5 übermittelt wird und mit einer zweiten mobilen Bedieneinheit 1 ́ ein zweiter Bedienbefehl zum Bedienen eines zweiten Produktionsabschnitts übermittelt wird. Beispielsweise kann der erste Bedienbefehl eine erste Geschwindigkeitseinstellung eines Zuförderers des ersten Produktionsabschnitts 5 betreffen und der zweite Bedienbefehl eine zweite Geschwindigkeitseinstellung eines Förderers des zweiten Produktionsabschnitts 5 ́ betreffen, wobei ein Konflikt besteht, falls die erste Geschwindigkeitseinstellung nicht zur zweiten Geschwindigkeitseinstellung angepasst ist.
[0069] Das Auswertemodul 22 ist beispielsweise eingerichtet, um empfangene Bedienbefehle in einer Liste abzuspeichern. In einer Ausführungsvariante umfasst die Liste eine feste Anzahl mit empfangenen Bedienbefehlen, beispielsweise 50, 100, 200 oder irgendeine andere Anzahl. In einer Ausführungsform umfasst die Liste die empfangenen Bedienbefehle einer vergangenen Zeitperiode, beispielsweise des vergangenen Tages, der vergangenen Woche, des vergangenen Monats, des vergangenen Jahrs oder irgendeiner anderen Zeitperiode. In einer Ausführungsvariante ist das Auswertemodul 22 eingerichtet, um einen empfangenen Bedienbefehl mit allen in der Liste abgespeicherten Bedienbefehlen auf einen Konflikt zu überprüfen, wobei beispielsweise der empfangen Bedienbefehl einem ersten Bedienbefehl zugeordnet ist und jeweils ein Bedienbefehl aus der Liste mit den abgespeicherten Bedienbefehlen einem zweiten Bedienbefehl zugeordnet ist.
[0070] In einer Ausführungsvariante umfasst ein Bedienbefehl eine Gültigkeitsfrist, wobei das Auswertemodul 22 einen Bedienbefehl nicht mehr berücksichtigt, falls die Gültigkeitsfrist abgelaufen ist.
[0071] Um einen Konflikt zwischen einem ersten und einem zweiten Bedienbefehl festzustellen, umfasst das Auswertemodul 22 beispielsweise einen regelbasierten Konfliktdetektor. In einer Ausführungsvariante sind alle möglichen Konflikte einer Produktionsanlage 50 in Regeln abgespeichert. Eine Regel lautet beispielsweise, dass ein Konflikt besteht, falls der erste Bedienbefehl das Starten eines Zuförderers und der zweite Bedienbefehl das Stoppen dieses Zuförderers betrifft.
[0072] In einer Ausführungsvariante umfasst das Auswertemodul 22 eine Tabelle mit ersten Bedienbefehlen und zweiten Bedienbefehlen, welche sich widersprechen. Ein Tabelleneintrag lautet beispielsweise: der erste Bedienbefehl ist das Starten eines Zuförderers und der zweite Bedienbefehl ist das Stoppen dieses Zuförderers.
[0073] In einer Ausführungsvariante ist das Auswertemodul 22 eingerichtet, um einen Konflikt zwischen einem ersten Bedienbefehl und einem zweiten Bedienbefehl auf irgendeine andere Weise festzustellen.
[0074] Das Auswertemodul 22 ist beispielsweise eingerichtet, um gegebenenfalls einen Konflikt zwischen einem ersten Bedienbefehl und einem zweiten Bedienbefehl unter Berücksichtigung des Aufenthaltsorts der einen oder mehreren mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ aufzulösen. Das Auswertemodul 22 ist beispielsweise eingerichtet den ersten Bedienbefehl zu berücksichtigen und den zweiten Bedienbefehl zu verwerfen, falls der erste Bedienbefehl beispielsweise von einer ersten Bedieneinheit 1 mit einem ersten Aufenthaltsort übermittelt wurde, von welchem eine bessere Sicht besteht als von einem zweiten Aufenthaltsort einer zweiten Bedieneinheit 1 ́, von welcher der zweite Bedienbefehl übermittelt wurde. In einer Ausführungsvariante ist das Auswertemodul 22 eingerichtet, die Sichtverhältnisse an verschiedenen Aufenthaltsorten der mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ der Produktionsanlage 50 zu bestimmen, beispielsweise aufgrund eines Gebäude- oder Ortsplans der Produktionsanlage 50.
[0075] Das Auswertemodul 22 ist beispielsweise eingerichtet, um gegebenenfalls einen Konflikt zwischen einem ersten Bedienbefehl und einem zweiten Bedienbefehl unter Berücksichtigung der Berechtigungsstufen der einen oder mehreren Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ aufzulösen. Die Auswerteeinheit 22 ist beispielsweise eingerichtet den ersten Bedienbefehl zu berücksichtigen und den zweiten Bedienbefehl zu verwerfen, falls der erste Bedienbefehl beispielsweise von einer ersten Bedieneinheit 1 mit der Berechtigungsstufe «Administrator» übermittelt wurde und der zweite Bedienbefehl von einer zweiten Bedieneinheit 1 ́ mit der Berechtigungsstufe «Serviceperson». Durch die Berechtigungsstufen, welche den mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ zugeteilt sind, können Konflikte zwischen Bedienbefehlen effizient aufgelöst werden.
[0076] Das Auswertemodul 22 ist beispielsweise eingerichtet, um einen Bedienbefehl einer mobilen Bedieneinheit 1, V, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ unter Berücksichtigung von Zustandsdaten der Produktionsanlage 50 zu überprüfen und gegebenenfalls zu verwerfen. Das Auswertemodul 22 ist beispielsweise eingerichtet den Bedienbefehl zu berücksichtigen, falls dieser gemäss der Zustandsdaten der Produktionsanlage 50 zulässig ist. Die Zustandsdaten der Produktionsanlage 50 können beispielsweise eine Temperatur eines Förderers betreffen. Der Bedienbefehl kann die Einstellung der Fördergeschwindigkeit betreffen. Das Auswertemodul 22 ist beispielsweise eingerichtet den Bedienbefehl zu verwerfen, falls die Geschwindigkeit zu hoch ist für die Temperatur des Förderers.
[0077] Das Auswertemodul 22 ist beispielsweise eingerichtet, um einen Bedienbefehl einer mobilen Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ unter Berücksichtigung von Einstellungen der stationären Bedieneinheit 3 zu überprüfen und gegebenenfalls zu verwerfen. Die Einstellungen der stationären Bedieneinheit 3 können beispielsweise eine minimale Füllstandsmenge eines Zuförderers betreffen, bei welcher ein Alarm ausgelöst wird, damit das Nachführpersonal auf das Füllen des Zuförderers aufmerksam gemacht wird. Die Auswerteeinheit 22 ist beispielsweise eingerichtet einen Bedienbefehl einer mobilen Bedieneinheit 1,1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ zu verwerfen, welcher eine Verkleinerung der minimalen Füllstandsmenge betrifft. Beim Verwerfen des Bedienbefehls wird dieser nicht weiter berücksichtigt und ignoriert.
[0078] In einer Ausführungsvariante wird das Verwerfen des Bedienbefehls protokolliert. Die Auswerteeinheit ist beispielsweise eingerichtet einen Bedienbefehl einer mobilen Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ zu berücksichtigen, welcher eine Vergrösserung der minimalen Füllstandsmenge betrifft.
[0079] In einer Ausführungsform ist das Auswertemodul 22 eingerichtet, einen Bedienbefehl einer mobilen Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ unter Berücksichtigung des Aufenthaltsorts der einen oder mehreren mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́, unter Berücksichtigung der Berechtigungsstufen der einen oder mehreren Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́, unter Berücksichtigung von Zustandsdaten der Produktionsanlage 50, und/oder unter Berücksichtigung von Einstellungen einer stationären Bedieneinheit 3 aufzulösen und/oder zu überprüfen und gegebenenfalls zu verwerfen.
[0080] In einer Ausführungsform ist das Auswertemodul 22 eingerichtet, einen Bedienbefehl einer mobilen Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ zurückzustellen sowie eine Auswertebedingung zu definieren, wobei der Bedienbefehl berücksichtigt wird, sobald die Auswertebedingung erfüllt ist. Falls beispielsweise ein Bedienbefehl zur Erhöhung der Geschwindigkeit eines Förderers einer Druckproduktverarbeitungsanlage aufgrund der Temperatur des Förderers nicht zulässig ist, dann kann der Bedienbefehl zurückgestellt werden, wobei zugleich die Auswertebedingung definiert wird, den Geschwindigkeit zu erhöhen, sobald die Temperatur einen Schwellwert unterschreitet.
[0081] In einer Ausführungsform ist das Auswertemodul 22 eingerichtet, bei der Detektion eines Konflikts eine Konfliktmeldung an eine oder mehrere mobile Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ zu übermitteln. In einer Variante ist das Auswertemodul 22 eingerichtet, in der Konfliktmeldung einen Zeitstempel, die Art des Konflikts, den oder die Konfliktauslösenden Bedienbefehle und/oder die Art der Auflösung des Konflikts. Die Art des Konflikts führt beispielsweise auf, ob es sich um einen Konflikt zwischen einem ersten und einem zweiten Bedienbefehl, um einen Konflikt mit Zustandsdaten der Produktionsanlage 50 oder um einen Konflikt mit Einstellungen einer stationären Bedieneinheit 3 handelt. Die Art der Auflösung des Konflikts führt beispielsweise auf, wie der Konflikt aufgelöst wurde, also ob und warum ein Bedienbefehl berücksichtigt oder verworfen wurde.
[0082] In einer Ausführungsvariante ist das Auswertemodul 22 eingerichtet, die grafische Benutzerschnittstellen 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ einer mobilen Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ anzupassen. In einer Variante ist das Auswertemodul 22 eingerichtet, die grafische Benutzerschnittstelle 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ anzupassen, falls festgestellt wird, dass eine mobile Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ häufig Bedienbefehle übermittelt, welche bei der Auswertung zu Konflikten führen und verworfen werden müssen. In einer Variante ist das Auswertemodul 22 eingerichtet, die grafische Benutzerschnittstelle 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ anzupassen, falls eine kritische Steuerfunktion selektiert wurde und deshalb beispielsweise temporär gewisse Bedienbefehle der mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ nicht zulässig oder nicht sinnvoll sind.
[0083] Fig. 3 zeigt schematisch eine mobile Bedieneinheit 1. Die mobile Bedieneinheit 1 ist für das Bedienen einer Produktionsanlage 50 eingerichtet und umfasst ein Grafikmodul 10, welches eingerichtet ist, eine grafische Benutzerschnittstelle 11 zu konfigurieren, wobei die grafische Benutzerschnittstelle 11 eingerichtet ist, aufgrund einer Benutzereingabe einen Bedienbefehl zu erzeugen. In Fig. 3 weist die grafische Benutzerschnittstelle 11 beispielhaft verschiedene Selektionsbereiche 111 und Anzeigenbereiche 112 auf. Die grafische Benutzerschnittstelle 11 ist in irgendeiner Weise ausgeführt, um Bedienfunktionen für die Produktionsanlage 50 zur Verfügung zu stellen. Die grafische Benutzer-Schnittstelle ist in einer Ausführungsvariante auf einem Touchscreen eines Tabletcomputers ausgeführt und umfasst grafische Inhalte wie Menüs, Knöpfe, Regler, Texte, etc. zum Bedienen der Produktionsanlage 50. Das Grafikmodul 10 umfasst Konfigurationsdaten zur Konfiguration der grafischen Benutzerschnittstelle 11. In einer Ausführungsvariante sind die Konfigurationsdaten auf der mobilen Bedieneinheit 1 abgespeichert. In einer weiteren Ausführungsvariante werden die Konfigurationsdaten für die grafische Benutzerschnittstelle 11 von einer zentralen Einrichtung wie z.B. der stationären Bedieneinheit 3 geladen.
[0084] Die mobile Bedieneinheit 1 umfasst ein Übermittlungsmodul 12, welches eingerichtet ist, den Bedienbefehl zur Auswertung an eine Bedienzentrale 2 der Produktionsanlage 50 zu übermitteln. In einer Ausführungsvariante wird der Bedienbefehl über eine funkbasierte Kommunikationsschnittstelle übertragen, wie z.B. ein GSM, ein WLAN oder irgendeine andere funkbasierte Kommunikationsschnittstelle.
[0085] Die mobile Bedieneinheit 1 umfasst ein Rückmeldemodul 13, welches eingerichtet ist, von der Bedienzentrale 2 eine von der Auswertung von Bedienbefehlen abhängige Rückmeldung zu empfangen und den Benutzer der mobilen Bedieneinheit 1 über die Rückmeldung zu informieren. In einer Ausführungsvariante erfolgt der Empfang der Rückmeldung wie schon erwähnt ebenfalls über eine funkbasierte Kommunikationsschnittstelle. Über die Rückmeldung wird der Benutzer beispielsweise mit der grafischen Benutzerschnittstelle, mit einem visuellen Signal, mit einem akustischen Signal, mit einem Vibrationssignal, etc. informiert. Durch die Information über die Rückmeldung wird die Sicherheit beim Bedienen der Produktionsanlage 50 verbessert, da der Benutzer beispielsweise laufend über den Erfolg oder Misserfolg der erzeugten und übermittelten Bedienbefehle informiert ist. In einer Ausführungsvariante ist das Rückmeldemodul 13 eingerichtet, die mit der Rückmeldung von der Bedienzentrale 2 übermittelten Informationen wie das Überprüfen von Konflikten, das Auflösen von Konflikten, das Selektieren von Steuerfunktionen, das Auslösen von Steuerfunktionen, einen Zeitstempel, etc. dem Benutzer anzuzeigen, beispielsweise auf der grafischen Benutzerschnittstelle 11.
[0086] In einer Ausführungsvariante sind eine mobile Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ und oder die Bedienzentrale 2 eingerichtet, einen «Heartbeat» zur Verfügung zu stellen. So kann beispielsweise die Bedienzentrale 2 regelmässig oder kontinuierlich überprüfen, ob eine oder mehrere mobile Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ erreichbar sind. Beispielsweise in der Bedienzentrale 2 kann aktualisiert werden, von welchen mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ Bedienbefehle zu erwarten sind oder an welche mobile Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ aktualisierte Daten wie eine aktualisierte grafische Benutzerschnittstelle 11 zu übermitteln ist.
[0087] In einer Ausführungsvariante umfasst die stationäre Bedieneinheit 3 die gesamten parametrisierten Daten der Produktionsanlage 50. Die Bedienzentrale 2 ist in einer Variante eingerichtet, die parametrisierten Daten an eine oder mehrere Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ zu übermitteln, insbesondere nachdem die Daten beispielsweise für die aktuelle Position einer mobilen Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ aufbereitet wurden. Beispielsweise werden Produktionsdaten wie Laufgeschwindigkeit, Temperatur, etc. in der stationären Bedieneinheit 3 regelmässig erfasst und von der Bedienzentrale an betreffende mobile Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ weitergeleitet. Die Bedienzentrale ist in einer Variante in irgendeiner Programmiersprache als Softwaremodul ausgeführt, wobei bei der Programmierung keine weiteren Hardwarekomponenten wie eine Leitzentrale, etc. berücksichtigt werden muss. Dadurch ist eine kommunikationsoptimierte Übermittlung von die Produktionsanlage 2 betreffende Daten an die mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́.
[0088] In einer Variante ist die Bedienzentrale 2 in der stationären Bedieneinheit 3 integriert.
[0089] Fig. 4 zeigt ein Flussdiagram mit einer Sequenz möglicher Schritte zum Bedienen einer Produktionsanlage 50 mit mehreren mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́. In Schritt S1 werden die grafischen Benutzerschnittstellen 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́ von mehreren mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ konfiguriert. In Schritt S2 werden Bedienbefehle mit den mehreren mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ erzeugt, insbesondere durch Benutzereingabe mit der grafischen Benutzerschnittstelle 11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́. In Schritt S3 werden die Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ an eine Bedienzentrale 2 der Produktionsanlage 50 übermittelt, In Schritt S4 werden die Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ in der Bedienzentrale 2 ausgewertet und es wird aufgrund der Auswertung eine Steuerfunktion der Produktionsanlage 50 selektiert. In Schritt S5 wird die selektierte Steuerfunktion der Produktionsanlage 50 ausgelöst. In Schritt S6 wird eine von der Auswertung der Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ abhängigen Rückmeldung an mindestens eine der mobilen Bedieneinheiten 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ übermittelt. In Schritt S7 wird der Benutzer mit einer Informationseinrichtung der mindestens einen mobilen Bedieneinheit 1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́ über die Rückmeldung informiert.

Claims (24)

1. Eine Bedienzentrale (2) für eine Produktionsanlage (50), umfassend: – ein Empfangsmodul (21), welches eingerichtet, Bedienbefehle von mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) zu empfangen, – ein Auswertemodul (22), welches eingerichtet ist, eine Auswertung der im Empfangsmodul (21) empfangenen Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) durchzuführen und aufgrund der Auswertung der von den mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) empfangenen Bedienbefehlen eine Steuerfunktion der Produktionsanlage (50) zu selektieren, und – ein Auslösemodul (23), welches eingerichtet, die selektierte Steuerfunktion auszulösen und an mindestens eine der mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) eine von der Auswertung des Auswertemoduls (22) abhängige Rückmeldung zu übermitteln.
2. Die Bedienzentrale (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Auswertemodul (22) eingerichtet ist, von den von mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1, 1 ́, 1 ́ ́) empfangenen Bedienbefehlen einen ersten Bedienbefehl auf einen Konflikt mit einem zweiten Bedienbefehl zu überprüfen und gegebenenfalls den Konflikt unter Berücksichtigung von einem oder mehreren Elementen aus der folgenden Liste aufzulösen: Aufenthaltsort der einen oder mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́), Berechtigungsstufen der einen oder mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́), Zustandsdaten der Produktionsanlage (50), und Einstellungen einer stationären Bedieneinheit (3).
3. Die Bedienzentrale (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Auswertemodul (22) eingerichtet ist, einen Bedienbefehl von den von mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) empfangenen Bedienbefehlen auf einen Konflikt mit Zustandsdaten der Produktionsanlage (50) zu überprüfen und gegebenenfalls zu verwerfen.
4. Die Bedienzentrale (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Auswertemodul (22) eingerichtet ist, einen Bedienbefehl von den von mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) empfangenen Bedienbefehlen auf einen Konflikt mit Einstellungen einer stationären Bedieneinheit (3) zu überprüfen und gegebenenfalls zu verwerfen.
5. Die Bedienzentrale (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Auswertemodul (22) eingerichtet ist, einen Bedienbefehl von den von mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) empfangenen Bedienbefehlen zurückzustellen, eine Auswertebedingung zu definieren, und den zurückgestellten Bedienbefehl auszuwerten, sobald die Auswertebedingung erfüllt ist.
6. Die Bedienzentrale (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Auswertemodul (22) eingerichtet ist, aufgrund eines Bedienbefehls der von mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) empfangenen Bedienbefehle und/oder aufgrund der selektierten Steuerfunktionen Konfigurationseinstellungen und/oder Statusinformationen an eine oder mehrere der mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) zu übermitteln.
7. Die Bedienzentrale (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslösemodul (23) eingerichtet ist, eine oder mehrere der folgenden Funktionen durchzuführen: Übermittlung einer von der Auslösung der Steuerfunktion abhängigen Rückmeldung an eine oder mehrere mobile Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́), Übermittlung einer von der Auslösung der Steuerfunktion abhängigen Rückmeldung an eine stationäre Bedieneinheit (3), Anforderung einer Quittierung der Steuerfunktion von einer oder mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́), Anforderung einer Quittierung der Steuerfunktion von einer stationären Bedieneinheit (3), Abspeichern von Informationen über selektierte Steuerfunktionen in einem Logfile, und Abspeichern von Informationen über ausgelöste Steuerfunktionen in einem Logfile.
8. Eine mobile Bedieneinheit (1) zum Bedienen einer Produktionsanlage (50), umfassend: – ein Grafikmodul (10), welches eingerichtet ist, eine grafische Benutzerschnittstelle (11) zu konfigurieren, wobei die grafische Benutzerschnittstelle (11) eingerichtet ist, aufgrund einer Benutzereingabe einen Bedienbefehl zu erzeugen, – ein Übermittlungsmodul (12), welches eingerichtet ist, den Bedienbefehl zur Auswertung an eine Bedienzentrale (2) der Produktionsanlage (50) zu übermitteln, und – ein Rückmeldemodul (13), welches eingerichtet ist, von der Bedienzentrale (2) eine von der Auswertung von Bedienbefehlen abhängige Rückmeldung zu empfangen und mit einer Informationseinrichtung den Benutzer der mobilen Bedieneinheit (1) über die Rückmeldung zu informieren.
9. Die mobile Bedieneinheit (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Grafikmodul (10) eingerichtet ist, die grafische Benutzerschnittstelle (11) unter Berücksichtigung eines oder mehrerer Elemente aus der folgenden Liste zu konfigurieren: Aufenthaltsort der mobilen Bedieneinheit (1), Berechtigungseinstellungen des Benutzers der mobilen Bedieneinheit (1), Zustandsdaten der Produktionsanlage (50), Einstellungen einer stationären Bedieneinheit (3), und eine im Rückmeldemodul (13) empfangene Rückmeldung der Bedienzentrale (2).
10. Die mobile Bedieneinheit (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bedienbefehl eine oder mehrere der folgenden Bedienfunktionen der Produktionsanlage (50) aufweist: Konfigurieren der Produktionsanlage (50), Steuern der Produktionsanlage (50), Überwachen der Produktionsanlage (50), und Wartung und Versorgung der Produktionsanlage (50), Test, Einrichten für Produktion.
11. Die mobile Bedieneinheit (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile Bedieneinheit (1) eine oder mehrere der folgenden Einrichtungen aufweist: Touchscreen, Mobilfunk Kommunikationsschnittstelle, WLAN Kommunikationsschnittstelle, Bluetooth Kommunikationsschnittstelle, NFC Kommunikationsschnittstelle, GPS Empfänger, Neigungssensor, Beschleunigungssensor, Fingerabdrucklesegerät, Akustiksignalerfassungseinrichtung, Bilderfassungseinrichtung, und Videoerfassungseinrichtung, Luft, Temp., Helligkeit.
12. Die mobile Bedieneinheit (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile Bedieneinheit (1) einen Speicher aufweist, welcher eingerichtet ist, Konfigurationsdaten für mehrere grafische Benutzerschnittstellen (11) zu speichern.
13. Die mobile Bedieneinheit (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile Bedieneinheit (1) ein Quittiermodul aufweist, welches eingerichtet ist, eine durch die Bedienzentrale selektierte Steuerfunktion zu quittieren.
14. Ein Verfahren zum Bedienen einer Produktionsanlage (50), umfassend: – Konfigurieren der grafischen Benutzerschnittstellen (11, 11 ́, 11 ́ ́, 11 ́ ́ ́) von mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́), – Erzeugen von Bedienbefehlen mit den mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, – Übermitteln der Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) an eine Bedienzentrale (2) der Produktionsanlage (50), – Auswerten der Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) in der Bedienzentrale (2) und Selektieren einer Steuerfunktion der Produktionsanlage (50) aufgrund der Auswertung, – Auslösen der selektierten Steuerfunktion der Produktionsanlage (50), – Übermitteln einer von der Auswertung der Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) abhängigen Rückmeldung an mindestens eine der mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́), und – Informieren des Benutzers mit einer Informationseinrichtung der mindestens einen mobilen Bedieneinheit (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) über die Rückmeldung.
15. Das Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass beim Konfigurieren von grafischen Benutzerschnittstellen der mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) eines oder mehrere Elemente aus der folgenden Liste berücksichtigt werden: Aufenthaltsort der jeweiligen mobilen Bedieneinheit (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́), Berechtigungseinstellungen des Benutzers der jeweiligen mobilen Bedieneinheit (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́), Zustandsdaten der Produktionsanlage (50), Einstellungen einer stationären Bedieneinheit (3), und eine an die jeweilige mobile Bedieneinheit (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) übermittelte Rückmeldung der Bedienzentrale (2).
16. Das Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass beim Auswerten der Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) ein erster Bedienbefehl auf einen Konflikt mit einem zweiten Bedienbefehl überprüft wird und gegebenenfalls der Konflikt unter Berücksichtigung von einem oder mehreren Elementen aus der folgenden Liste aufgelöst wird: Aufenthaltsort der einen oder mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́), Berechtigungsstufen der einen oder mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́), Zustandsdaten der Produktionsanlage (50), und Einstellungen einer stationären Bedieneinheit (3).
17. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass beim Auswerten der Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) ein Bedienbefehl auf einen Konflikt mit Zustandsdaten der Produktionsanlage (50) überprüft wird und gegebenenfalls verworfen wird.
18. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass beim Auswerten der Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) ein Bedienbefehl auf einen Konflikt mit Einstellungen einer stationären Bedieneinheit (3) überprüft wird und gegebenenfalls verworfen wird.
19. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass beim Auswerten der Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) ein Bedienbefehl zurückgestellt wird, dass eine Auswertebedingung definiert wird, und dass der zurückgestellte Bedienbefehl ausgewertet wird, sobald die Auswertebedingung erfüllt ist.
20. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass beim Auswerten der Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) aufgrund eines Bedienbefehls und/oder aufgrund einer selektierten Steuerfunktionen Konfigurationseinstellungen und/oder Statusinformationen an eine oder mehrere der mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) übermittelt werden.
21. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die grafische Benutzerschnittstellen (11) der mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) aufgrund mehrerer, auf den jeweiligen mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) abgespeicherten Konfigurationsdaten für grafische Benutzerschnittstellen (11) konfiguriert werden.
22. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die selektierte Steuerfunktion von mindestens einer mobilen Bedieneinheit (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) quittiert wird.
23. Computerprogrammprodukt, umfassend ein greifbares computerlesbares Speichermedium mit gespeichertem Computercode, welcher eingerichtet ist, einen oder mehrere Prozessoren einer Bedienzentrale (2) für eine Produktionsanlage (50) so zu steuern, dass: – Bedienbefehle von mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) empfangen werden, – eine Auswertung der empfangenen Bedienbefehle der mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) durchgeführt wird und aufgrund der Auswertung der von den mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) empfangenen Bedienbefehlen eine Steuerfunktion der Produktionsanlage (50) selektiert wird, und – die selektierte Steuerfunktion ausgelöst wird und an mindestens eine der mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) eine von der Auswertung der von den mehreren mobilen Bedieneinheiten (1, 1 ́, 1 ́ ́, 1 ́ ́ ́) empfangenen Bedienbefehlen abhängige Rückmeldung übermittelt wird.
24. Computerprogrammprodukt, umfassend ein greifbares computerlesbares Speichermedium mit gespeichertem Computercode, welcher eingerichtet ist, einen oder mehrere Prozessoren einer Mobile Bedieneinheit (1) zum Bedienen einer Produktionsanlage (50) so zu steuern, dass: – eine grafische Benutzerschnittstelle (11) konfiguriert wird, wobei die grafische Benutzerschnittstelle (11) eingerichtet ist, aufgrund einer Benutzereingabe einen Bedienbefehl zu erzeugen, – der Bedienbefehl zur Auswertung an eine Bedienzentrale (2) der Produktionsanlage (50) übermittelt wird, und – eine von der Auswertung von Bedienbefehlen abhängige Rückmeldung empfangen wird und mit einer Informationseinrichtung der Benutzer der mobilen Bedieneinheit (1) über die Rückmeldung informiert wird.
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