CH705728B1

CH705728B1 - Ausstellvorrichtung zum parallelen Ausstellen einer Dach- oder Fassadenverbundglaseinheit.

Info

Publication number: CH705728B1
Application number: CH01781/11A
Authority: CH
Inventors: Furrer Patrick
Original assignee: Furrer Metallbau Ag
Priority date: 2011-11-07
Filing date: 2011-11-07
Publication date: 2017-11-30
Also published as: WO2013068179A1; CH705728A1

Abstract

Die Ausstellvorrichtung zum parallelen Ausstellen von Dach- oder Fassadenverbundglaseinheiten (2) besitzt ein umlaufendes zweiteiliges Dichtungssystem aus einer Auflagedichtung (4) und einer in die Scheiben-Zwischenräume der auszustellenden Verbundglaseinheit (2) einsetzbaren äusseren Dichtung (15). Weiterhin umfasst die Ausstellvorrichtung ein oder mehrere Paare Hebelmechaniken, die in Trägern (3) einer Tragstruktur anordbar sind. Jede Hebelmechanik umfasst Scherenhebel (5), eine Antriebseinrichtung zu deren Betätigung sowie eine Gleitschiene (6), die in einen Scheiben-Zwischenraum der auszustellenden Verbundglaseinheit (2) einsetzbar ist und an der die der Antriebseinrichtung entgegengesetzten Enden der Scherenhebel (5) geführt sind. Die äussere Dichtung (15) weist auf ihrer dem Träger (3) zugewandten Seite eine längs verlaufende Nut oder eine Kammer (17), deren Unterseite dünnwandig ausgeführt ist, auf und die Auflagedichtung (4) ist mit einem abstehenden, in die Nut bzw. in die Kammer (17) eingreifenden Steg (13) versehen.

Description

Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft eine Ausstellvorrichtung zum parallelen Ausstellen einer Dach- oder Fassadenverbundglaseinheit, mit einem oder mehreren in einer Tragstruktur anordbaren Paaren Hebelmechaniken, wobei jede Hebelmechanik Scherenhebel, eine Antriebseinrichtung zu deren Betätigung, sowie eine in einen Scheiben-Zwischenraum der auszustellenden Verbundglaseinheit einsetzbare Gleitschiene, an welcher die der Antriebseinrichtung entgegengesetzten Enden der Scherenhebel geführt sind, umfasst, und mit einem zweiteiligen umlaufenden Dichtungssystem aus einer im montierten Zustand zwischen fixen Verbundglaseinheiten, der auszustellenden Verbundglaseinheit und der Tragstruktur befindlichen Auflagedichtungen und einer in die Scheiben-Zwischenräume der auszustellenden Verbundglaseinheit einsetzbaren äusseren Dichtung.

[0002] Als Scheiben-Zwischenraum wird für den Zweck dieser Beschreibung der Raum bezeichnet, der sich zwischen den Einzelscheiben einer Verbundglaseinheit ergibt, wenn der Randverbund der Verbundglaseinheiten anstatt der üblichen bündigen Anordnung zurückversetzt ist.

[0003] Eine Ausstellvorrichtung dieser Art ist aus CH-702 105, publiziert am 29.04.2011, bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung besteht das Dichtungssystem aus einer umlaufenden, auf der Tragstruktur liegenden Auflagedichtung, auf der die fixen Verbundglaseinheiten der Festverglasung, wie auch die bewegliche Verbundglaseinheit im geschlossenen Zustand auf- oder anliegen, und aus einer in den Scheiben-Zwischenraum der beweglichen Verbundglaseinheit einsetzbaren äusseren Dichtung mit Zweikammersystem. Jeweils dort, wo der Träger für die Hebelmechanik oben offen ist, hat auch die Auflagedichtung eine entsprechende Aussparung. Durch diese kann bei Undichtigkeit der an der beweglichen Verbundglaseinheit angeordneten äusseren Dichtung Nässe in das Innere des Trägers gelangen, was sowohl für die Tragstruktur als auch für die Hebelmechanik und die Antriebseinrichtungen nachteilig und die Fassade somit undicht ist.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu beheben und bei einer Ausstellvorrichtung der genannten Art das Eindringen von Nässe sicher zu vermeiden.

[0005] Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die äussere Dichtung auf ihrer den Trägern zugewandten Seite eine längs verlaufende Nut oder eine Kammer, deren Unterseite dünnwandig ausgeführt ist, aufweist und die Auflagedichtung mit einem abstehenden Steg versehen ist, der im geschlossenen Zustand der beweglichen Verbundglaseinheit in die Nut eingreift bzw. in die Kammer eindrückt.

[0006] Der abstehende Steg ist vorzugsweise gegenüber der Mitte der Basis zur Seite der fixen Verbundglaseinheit hin versetzt. Die Nut in der an der beweglichen Verbundglaseinheit befindlichen äusseren Dichtung kann eine permanent eingeformte Vertiefung sein oder bei geschlossener beweglicher Verbundglaseinheit durch Eindrücken des Stegs in eine dünnwandige Kammer der äusseren Dichtung entstehen.

[0007] Die Ausstellvorrichtung kann ferner mit einer Verstärkungsplatte versehen sein, mit welcher der zum Einsetzen bzw. Austauschen der Antriebseinrichtung erforderliche Ausschnitt im Träger bis auf einen Durchgangsschlitz für die Scherenhebel verschlossen wird und die so dimensioniert ist und mit dem Träger verschraubt wird, dass die Festigkeit des unausgeschnittenen Trägers erreicht wird.

[0008] Im Folgenden wird anhand der beiliegenden Zeichnungen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Es zeigen

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Teils einer Ausstellvorrichtung in verschiedenen Betriebszuständen

Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie A-A in Fig. 1 [0009] Die Fig. 1 und 2 zeigen eine einzelne Hebelmechanik einer Ausstellvorrichtung im eingebauten Zustand. Je nach Parallelausstellfenstergrösse und deren statischen Erforderlichkeit werden ein oder mehrere Paare von Hebelmechaniken zum parallelen Ausstellen von Dach- oder Fassadenverbundglaseinheiten (2) benötigt. Glasdächer oder -fassaden sind üblicherweise so aufgebaut, dass der Raster der Verbundglaseinheiten mit dem Raster der Tragstruktur übereinstimmt, d.h. dass, wie aus Fig. 2 ersichtlich, die Fugen zwischen der fixen Verbundglaseinheit (1) wie auch diejenigen zwischen den fixen Verbundglaseinheiten und den beweglichen Verbundglaseinheiten (2) über der Tragstruktur verlaufen. Zwischen den Verbundglaseinheiten und den jeweils darunter befindlichen Trägern (3) sind Auflagedichtungen (4) angeordnet. Die Verbundglaseinheiten sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel Dreifachisolierglasscheiben.

[0010] Im Inneren des Trägers (3) ist eine Hebelmechanik angeordnet, die aus Scherenhebeln (5) besteht, und eine Antriebseinrichtung. Die Antriebseinrichtung, die Scherenhebel (5) und die verschiedenen, für ihre Funktion notwendigen beweglichen Lager sind dem Fachmann aus dem eingangs genannten Stand der Technik bekannt. Die vorliegende Beschreibung bezieht sich deshalb für die Hebelmechanik ausdrücklich auf das genannte Dokument.

[0011] Wie aus dem Stand der Technik bekannt, ist die Achse des verschiebbaren Dreh-Führungspunkts der Scherenhebel (5) in einer Nut gelagert, die in einer senkrecht zur Verstärkungsplatte (11) anschraubbaren Platte (18) ausgefräst ist.

Claims

[0012] Ebenfalls gemäss dem Stand der Technik ist die Verbindung der der Antriebseinrichtung (9) entgegengesetzten Enden der Scherenhebel (5) mit der beweglichen Verbundglaseinheit (2) gelöst, nämlich durch eine Gleitschiene (6), welche in den Scheiben-Zwischenraum der beweglichen Verbundglaseinheit (2) einsetzbar ist, der durch eine Rückversetzung des Randverbunds der Verbundglaseinheit gebildet ist. Die Verbindung der Gleitschiene (6) mit den Hebelenden erfolgt durch einen Fixpunkt (7) und einen Gleitpunkt (8). Die Gleitschiene (6) kann aus Edelstahl, Aluminium oder aus einem Kunststoff bestehen. [0013] Anders als aus dem Stand der Technik bekannt, ist die einzelne Ausstellvorrichtung mit einer eigenen Antriebseinrichtung versehen. Diese Antriebseinrichtung treibt eine in entsprechende, an den unteren Enden der Scherenhebel (5) angeordneten, Spezialmuttern eingreifende Gewindestange (10) mit gegenläufigen Gewinden an. [0014] Durch die Ausschnitte in der Oberseite des Trägers (3), die für die Ausstellvorrichtungen pro bewegliche Verbundglaseinheit (2) erforderlich sind, wird der Träger (3) geschwächt. Damit nicht die gesamte Tragstruktur aus stärkerem Rohrmaterial hergestellt werden muss, ist die Ausstellvorrichtung mit einer für den Durchgang der Scherenhebel (5) geschlitzten Verstärkungsplatte (11) versehen, mit welcher der jeweilige Ausschnitt im Träger (3) geschlossen wird, so dass die Materialschwächung, entstanden durch den Ausschnitt, kompensiert wird. Diese Verstärkungsplatte (11) ist mit der Platte (18) verschraubt. Auf diese Weise bildet das gesamte Parallelausstellfenstersystem aus Hebelmechanik, Antriebseinrichtung und den beiden Platten (11 + 18) eine Einheit, die als Ganzes einsetzbar ist oder ausgetauscht werden kann. Die Verstärkungsplatte (11) wird nach dem erstmaligen Einsetzen oder nach einem Austausch der Ausstellvorrichtung mit dem Träger (3) verschraubt und ist so dimensioniert, dass der Träger (3) mit ihr dieselbe Festigkeit erreicht wie ein unausgeschnittener Träger (3). [0015] Die Auflagedichtung (4) zwischen den Verbundglaseinheiten und der Tragstruktur besteht aus einem Basisteil (12), das dem aus dem Stand der Technik bekannten flachen Elastomerprofil entspricht, auf dessen Oberseite längs verlaufende Dichtungslippen ausgebildet sind, die an der Innenseite der Verbundglaseinheiten anliegen bzw. angepresst werden. An der Oberseite des Basisteils (12) ist, von der Mitte des Basisteils (12) in Richtung zur fixen Verbundglaseinheit (1) versetzt, ein Steg (13) ausgebildet, der etwa rechtwinklig zum Basisteil (12) absteht. Der Steg (13) trägt an seinem oberen Rand eine zur fixen Verbundglaseinheit (1) hin schräg nach unten gerichtete Lippe (14). [0016] Eine zweite, äussere Dichtung (15) ist, ähnlich wie aus dem genannten Stand der Technik bekannt, in der zweiten Fuge des Scheiben-Zwischenraumes der beweglichen Verbundglaseinheit (2) einsetzbar. Die äussere Dichtung (15) ist als Mehrkammerprofil ausgebildet und besitzt eine obere Lippe (16), die sich von der Kante der beweglichen Verbundglaseinheit (2) bis an oder über die benachbarte fixe Verbundglaseinheit (1) erstreckt. An ihrer Unterseite besitzt die äussere Dichtung (15) eine Kammer (17), deren Unterseite dünnwandig ausgebildet ist. Die beiden Dichtungen sind so dimensioniert, dass sich der Steg (13) der Auflagedichtung bei geschlossener beweglicher Verbundglaseinheit (2) in die untere Wand der Kammer (17) eindrückt und dadurch eine Art Nut bildet, in welcher die Oberkante des Stegs (13) dichtend eingreift. Anstelle der dünnwandigen Kammer (17) kann an der Unterseite der äusseren Dichtung (15) auch eine Nut ausgebildet sein, in welche der Steg (13) eingreift. Falls Nässe durch die äussere Dichtung (15) eindringt, kann diese nicht auf die Seite der beweglichen Verbundglaseinheit (2) gelangen. Die Ausschnitte in der Oberseite der Träger (3) und entsprechend in der Auflagedichtung (4) befinden sich auf der Seite des Stegs (13), die der beweglichen Verbundglaseinheit (2) zugewandt ist, und sind somit zuverlässig gegen das Eindringen von Nässe geschützt. Patentansprüche

1. Ausstellvorrichtung zum parallelen Ausstellen einer Dach- oder Fassadenverbundglaseinheit (2), mit einem oder mehreren in Trägern (3) einer Tragstruktur anordbaren Paaren Hebelmechaniken, wobei jede Hebelmechanik Scherenhebel (5), eine Antriebseinrichtung (9) zu deren Betätigung, sowie eine in einen Scheiben-Zwischenraum der auszustellenden Verbundglaseinheit (2) ersetzbare Gleitschiene (6), an welcher die der Antriebseinrichtung (9) entgegengesetzten Enden der Scherenhebel (5) geführt sind, umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstellvorrichtung mit einem zweiteiligen umlaufenden Dichtungssystem aus einer im montierten Zustand zwischen fixen Verbundglaseinheiten (1), der auszustellenden Verbundglaseinheit (2) und der Tragstruktur (3) befindlichen Auflagedichtung (4) und einer in die Scheiben-Zwischenräume der auszustellenden Verbundglaseinheit (2) ersetzbaren äusseren Dichtung (15) versehen ist, und dass die äussere Dichtung (15) auf ihrer den Trägern (3) zugewandten Seite eine längs verlaufende Nut oder eine Kammer aufweist, deren Unterseite dünnwandig ausgeführt ist, und dass die Auflagedichtung mit einem abstehenden Steg (13) versehen ist, der im geschlossenen Zustand der auszustellenden Verbundglaseinheit (2) in die Nut eingreift bzw. in die Kammer (17) eindrückt.
2. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die äussere Dichtung (15) als Mehrkammerprofil ausgebildet ist, eine obere Lippe besitzt und an der angrenzenden fixen Verbundglaseinheit (1) an- oder aufliegen kann.
3. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine mit einem Schlitz für den Durchgang der Scherenhebel (5) versehene Verstärkungsplatte (11) zum Schliessen und Verstärken eines für das Einsetzen oder Austauschen der Ausstellvorrichtung erforderlichen Ausschnitts im Träger (3).