CH701993A2 - Reibradantrieb für grosse Übertragungskräfte. - Google Patents
Reibradantrieb für grosse Übertragungskräfte. Download PDFInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Reibradantrieb für einen Linearantrieb, bestehend aus mindestens einem Reibrad (101), das auf einer Achse gelagert ist, die fest mit einem Rahmen (102) verbunden ist, und aus mindestens einem Reibrad (103), das auf einer Achse gelagert ist, die fest mit einem Halter (105) verbunden ist. Der Halter (105) ist im Rahmen (102) so gelagert, dass die Zugkräfte vom Zugmittel (106) und die Umfangskraft vom Reibrad (103) eine Zunahme der Anpresskraft vom Reibrad (103) auf die Führung (104) bewirken. Das Zugmittel (106) umschlingt das feste Reibrad (101) und das bewegliche Reibrad (103) sowie das Antriebsrad (107). Durch die Zugkräfte im Zugmittel (106) und durch die Kraft aus der Lagerung des Halters (105) wird eine lastabhängige Anpresskraft der Reibräder erreicht.
Description
Hintergrund der Erfindung
[0001] Es sind bereits Reibradantriebe bekannt, bei denen alle Reibräder angetrieben werden um eine möglichst grosse Übertragungskraft zu erreichen. Für den Antrieb von Liften gibt es zudem Konstruktionen, bei denen die Anordnung der Reibräder so gewählt ist, dass die Anpresskraft lastabhängig immer gross genug ist, damit die Reibräder nicht durchrutschen.
[0002] Aus EP 1 568 648 A1 ist bekannt, dass für einen Lift mit Antrieb im Gegengewicht je 4 gegenüberliegende Reibräder durch das Gewicht und die Zugkraft belastungsabhängig gegen die Führungsschiene gepresst werden. Diese Konstruktion ist aber sehr aufwendig, weil 4 Antriebsmotoren eingesetzt werden müssen.
[0003] Es sind auch Konstruktionen bekannt, bei denen die Anpresskraft der Reibräder durch die antreibenden Ketten erzeugt wird. Für den Antrieb des Handlaufes bei Rolltreppen gibt es Konstruktionen, bei denen die notwendige Anpresskraft der Reibräder durch die Kraft der antreibenden Kette erzeugt wird.
[0004] Aus United States Patent 4 998 613 und United States Patent 5 062 520 ist bekannt, dass je 2 gegenüberliegende Reibräder durch die Kraft der antreibenden Ketten gegen den Handlauf gepresst werden. Bei diesen Konstruktionen sind alle Reibräder in exzentrischen Hülsen gelagert um die Toleranzen vom Band und die durch die Belastung verursachten Deformationen aufzunehmen. Die Zugkräfte der Kette verstärken die Anpresskraft der Reibräder wie erwünscht abhängig von der Belastung. Je nach Stellung der exzentrischen Lagerung wird die Anpresskraft der Reibräder bei zunehmender Umfangskraft und somit auch zunehmenden Zugkräften der Kette erhöht. Je nach Stellung der Exzenter ist die Zunahme der Anpresskraft aber überproportional gross oder zu klein. Für eine Anwendung mit grosser Leistung und Geschwindigkeit wird der Polygoneffekt der antreibenden Kettenräder zudem grosse Vibrationen verursachen.
[0005] Aus United States Patent 4 200 177 ist bekannt, dass die Reibräder auf der inneren Seite des Handlaufes beweglich gelagert sind und durch die Kraft der antreibenden Kette gegen den Handlauf gedrückt werden. Die beweglichen Reibräder sind aber so gelagert, dass nur die Zugkraft von der Kette die Anpresskraft der Reibräder verstärkt. Bei zunehmender Belastung des Handlaufes werden die angetriebenen Reibräder allein durch die zunehmende Kraft der Kette stärker gegen den Handlauf gepresst. Bei schlechten Reibverhältnissen genügt das aber nicht, um für einen grossen Lastbereich bei minimaler Anpresskraft einen sicheren Betrieb zu erreichen. Diese Konstruktion hat zudem den Nachteil, dass nur die Hälfte der Reibräder angetrieben wird, und somit muss für die übertragbare Längskraft die Anpresskraft verdoppelt werden.
Aufgabe der Erfindung
[0006] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Linearantrieb mit Reibrad für grosse Kräfte anzugeben, der gleichzeitig auch als Führung dient und mit bekannten Komponenten kostengünstig hergestellt werden kann. Eine weitere Aufgabe besteht darin, einen Linearantrieb anzugeben, der bei hohen Anforderungen an die Sicherheit eingesetzt werden kann. Der Linearantrieb soll für diese Anwendungen auch bei Ausfall von Komponenten ein sicheres Anhalten oder Blockieren ermöglichen.
[0007] Ein Linearantrieb, der die erstgenannte Aufgabe erfüllt, ist im Anspruch 1 angegeben. Die weiteren Ansprüche geben bevorzugte Ausführungsformen an.
[0008] Demgemäss zeichnet sich der erfindungsgemässe Linearantrieb dadurch aus, dass die Reibräder mit einem Zugmittel angetrieben werden und durch das Zugmittel und die Reibkraft gegen die Führung gedrückt werden. Es können alle Arten von Zugmittel eingesetzt werden. Je nach Aufgabe werden deshalb als Zugmittel Rundriemen, Flachriemen, Riemen mit Längsprofil, wie Keilriemen und Poly-V-Riemen eingesetzt. Für die Kraftaufnahme im Zugmittel sind alle Arten von Seilen und Stahlbändern einsetzbar, die zu einem Endloszugmittel verbunden werden können. Bei Antrieben mit kleiner Geschwindigkeiten können auch verzahnte Riemen wie Zahnriemen eingesetzt werden oder Ketten. Um eine grosse Längskraft zu erzeugen, werden möglichst viele Räder der Führungseinheit angetrieben. Je nach Aufgabe wird die Führung zwischen zwei oder mehreren Reibrädern geklemmt. Die Form und die Grösse der Reibräder werden entsprechend der Aufgabe gewählt, damit die Erfindung die Anforderungen an die Funktion als Führungseinheit und an die Funktion als Linearantrieb erfüllt. Die Reibräder sind zylindrisch, wenn der Linearantrieb zusätzlich geführt wird, oder die Reibräder sind profiliert und der Geometrie der Führung angepasst, wenn der Linearantrieb gleichzeitig als Längsführung dient. Je nach Anwendung werden die Reibräder aus dem geeigneten Material hergestellt, zum Beispiel aus gehärtetem Stahl oder Reibmaterial. Der Verlauf des Zugmittels und die Position des Antriebes werden je nach Anwendung und Platzverhältnissen gewählt. Vorteilhafterweise wir der Antrieb dort eingebaut, wo das kleinste Rad für das Zugmittel ist, damit der Antrieb eine höhere Drehzahl bei kleinerem Drehmoment hat. Für Zugmittel ohne Verzahnung wird der Antrieb dort eingebaut, wo der Umschlingungswinkel gross ist. Es können alle Reibräder mit einem Antrieb ausgerüstet werden, und das Zugmittel dient in dieser Anwendung dazu, dass die Reibräder auf die Führung gepresst werden, und die Antriebskraft auf alle Reibräder verteilt wird. Die Lagerung der beweglichen Reibräder wird so gestaltet, dass bei veränderlicher Belastung die Anpresskraft der Reibräder gross genug ist. Für Anwendungen mit hohen Anforderungen an die Sicherheit der Antriebseinheit werden zwei oder mehrere Zugmittel eingesetzt, die einzeln auf Bruch überwacht werden. Dazu wird jedes Zugmittel einzeln über eine Spannrolle geführt, die gefedert ist und einen Schalter betätigt, wenn die Kraft im Zugmittel zu klein ist. Die Überwachung kann auch berührungslos ausgeführt werden, indem die Geschwindigkeiten der einzelnen Zugmittel überwacht werden. Ist die Differenz der Geschwindigkeit der einzelnen Zugmittel zu gross, wird die Antriebseinheit stillgesetzt. Für das Überwachen der Geschwindigkeit können bei verzahnten Zugmitteln mit allen Verfahren wie Lichtschranke, Induktion und so weiter die Impulse gezählt und ausgewertet werden. Nicht verzahnte Zugmittel können mit Merkmalen versehen werden, die ebenfalls die Messung der Geschwindigkeit mit den erwähnten Methoden ermöglichen. Es ist auch eine Überwachung der Zugmittel durch Schwingungs- oder Geräuschanalyse möglich. Für Anwendungen mit Personentransport, bei denen die Absturzsicherheit der Antriebseinheit wichtig ist, wird die Lagerung der beweglichen Reibräder so gestaltet, dass bei Bruch des Zugmittels die Antriebseinheit sicher blockiert. In diesem Fall wird die Antriebeinheit mit einer Bremsvorrichtung blockiert, die im Normalbetrieb nicht im Eingriff ist. Die Geometrie der Bremsvorrichtung wird so gewählt, dass mit zunehmender Belastung die Klemmkraft zunimmt. Die Antriebseinheit erfüllt so ohne zusätzliche Massnahmen die Anforderungen an einen absturzsicheren Betrieb bei Ausfall des Zugmittels und dem Ausfall der Reibräder.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen an Ausführungsbeispielen noch näher erläutert.
Beschreibung der Skizzen
[0010]
<tb>Fig. 1<sep>zeigt die prinzipielle Funktionsweise an einem erfindungsgemässen Linearantrieb mit 2 Reibrädern.
<tb>Fig. 2<sep>zeigt die Funktionsweise an einem erfindungsgemässen Linearantrieb für einen Schräglift.
<tb>Fig. 3<sep>zeigt die Wirkung der Kräfte auf das bewegliche Reibrad von Fig. 2
<tb>Fig. 4<sep>zeigt die Funktionsweise an einem erfindungsgemässen Linearantrieb für einen Vertikalaufzug in Rucksackausführung.
<tb>Fig. 5<sep>zeigt die Funktionsweise an einem erfindungsgemässen Linearantrieb für ein einfaches System bestehend aus 3 Reibrädern.
<tb>Fig. 6<sep>zeigt die Funktionsweise an einem erfindungsgemässen Linearantrieb für einen Treppenlift.
Beschreibung der Erfindung
[0011] In Fig. 1 ist die Erfindung an einem Beispiel von einem Linearantrieb mit zwei Reibrädern beschrieben. Das Reibrad 101 ist auf einer Achse gelagert, die fest mit dem Rahmen 102 verbunden ist. Das Reibrad 103 ist auf einer Achse gelagert, die fest mit dem Halter 105 verbunden ist. Der Halter 105 ist im Rahmen 102 so gelagert, dass die Zugkräfte vom Zugmittel 106 und die Umfangskraft vom Reibrad 103 eine Zunahme der Anpresskraft von Reibrad 103 auf die Führung 104 bewirken. Das Zugmittel 106 umschlingt das feste Reibrad 101 und das bewegliche Reibrad 103 sowie das Rad 107, das mit dem Antrieb 108 angetrieben wird. Durch die Zugkräfte im Zugmittel 106 und durch die Kraft aus der Lagerung des Halters 105 wird eine lastabhängige Anpresskraft der Reibräder erreicht. Im Unterschied zu den vorbekannten Reibradantrieben sind bei diesem Linearantrieb alle Räder angetrieben und die Anpresskraft der Reibräder wird bei zunehmender Kraft im Zugmittel und bei zunehmender Umfangskraft erhöht. Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird als Zugmittel 101 ein Flachriemen verwendet, der durch einen Getriebemotor 107 angetrieben wird. Der Antrieb kann aber auch bei Reibrad 101 und Reibrad 103 antreiben und es können Direktantriebe ohne Getriebe oder Motoren mit Riemengetriebe verwendet werden. Die Vorspannung des Flachriemens geschieht durch Verschieben des Antriebes 108. Durch die Schwenkbewegung von Halter 105 wird die Distanz zwischen den Reibrädern verkleinert und dadurch die Anpresskraft erhöht. Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird der Halter 105 über Längsschlitze 109 mit Spiel gelagert. Die Längsschlitze 109 übertragen die radial wirkenden Kräfte von Reibrad 103 auf den Bolzen 110, der fest mit dem Rahmen 102 verbunden ist. Die Kräfte, die in Achsrichtung vom Reibrad 103 wirken, werden mit Gleitstück 111 auf den Rahmen 102 übertragen. Bei dem beschrieben Beispiel ist die Führung 104 ein Rundprofil, das Reibrad 101 und das Reibrad 102 bestehen aus Polyurethan und haben am Umfang ein Profil, das mit dem Rundprofil der Führung 104 gut abrollt und genügend gut führt. Als Führung sind alle Konstruktionen geeignet, die auch bei Linearführungen erfolgreich eingesetzt werden. Das Profil der Führung wird der Aufgabe entsprechend gewählt um die Anforderungen an einen sicheren Betrieb zu erfüllen. Als Führung sind alle Konstruktionen geeignet, welche auch bei Linearführungen erfolgreich eingesetzt werden. Die Geometrie vom Halter 105 mit den Schlitzen 109 ist so gewählt, dass in beiden Bewegungsrichtungen die Anpresskraft von Reibrad 103 und Reibrad 101 zunimmt, wenn die Linearkraft zunimmt. Die Wirkungsweise wird am Beispiel erklärt, wenn der Linearantrieb sich auf der Führung 104 nach links gegen eine Linearkraft bewegt, die der Bewegungsrichtung entgegengesetzt ist. Das Antriebsrad 107 dreht sich im Uhrzeigersinn, das Zugmittel 106 überträgt die Umfangskraft U101 auf das Reibrad 103, das sich ebenfalls im Uhrzeigersinn dreht und die Umfangskraft U102 auf das Reibrad 101, das sich gegen den Uhrzeiger dreht. Das Reibrad 103 erbringt die Hälfte der Linearkraft, die Umfangskraft U102 wird demzufolge mit zunehmender Linearkraft kleiner werden als die Umfangskraft U101. Wegen der Linearkraft und wegen den Umfangskräften U101 und U102 wird der Halter 105 gegen links gedrückt und gegen oben. Bolzen 110 hat im Längsschlitz 109 Spiel und Bolzen 112 hat im Längsschlitz 113 Spiel. Wird der Halter 105 gleichzeitig gegen oben und gegen links gedrückt, wird die resultierende Kraft bei Längsschlitz 109 auf den Bolzen 110 übertragen und der Längsschlitz 113 überträgt wegen dem Spiel keine Kräfte auf den Bolzen 112. Dadurch wird erreicht, dass mit zunehmender Reibradkraft FR103 das Reibrad 103 stärker gegen die Führung 104 gepresst wird. Nimmt die Linearkraft zu, wird wegen der Zunahme der Umfangskraft U101 und Abnahme der Umfangskraft U102 das Reibrad 103 stärker gegen die Führung 104 gedrückt. Wenn die Radialkraft FR103 von Reibrad 103 zunimmt wird der Halter 105 im Uhrzeigersinn um den Lagerbolzen 110 geschwenkt, so dass auch die Anpresskraft von Reibrad 103 zunimmt. Die Geometrie vom Halter 105 wird den Anforderungen entsprechend ausgelegt, damit für beide Bewegungsrichtungen für verschiedene Belastungen die Reibräder genügend angepresst werden.
[0012] In Fig. 2 ist die Erfindung am Beispiel eines Antriebes für einen Schräglift beschrieben. Um die Funktionsweise einfacher zu erklären sind die Durchmesser der Reibräder gleich gross wie die Durchmesser, bei denen das Zugmittel darüber läuft. Je nach der Anforderung weichen diese Durchmesser aber voneinander ab. Dabei muss nur das Verhältnis vom Reibraddurchmesser und dem Durchmesser, bei dem das Zugmittel angreift gleich sein. Reibrad und Riemenrad bilden bei allen Reibrädern eine Einheit. Das Reibrad hat am Umfang ein Profil, welches dem Profil der Führung entspricht, damit keine zusätzliche Führung notwendig ist. Das Riemenrad hat eine bombierte Lauffläche, damit der Riemen zentriert läuft. Das Reibrad ist aus Polyurethan hergestellt für einen geräuscharmen Betrieb. Es sind alle Arten von Reibpaarungen möglich, die auch im Bereich Linearführungen verwendet werden. Je nach den Anforderungen wird für das Reibrad auch gehärteter Stahl verwendet. Dargestellt ist eine Version, bei der als Zugmittel beidseitig je ein Flachriemen eingesetzt wird. Jeder Riemen wird unabhängig mit einer gefederten Spannrolle vorgespannt und die Position der Spannrolle wird mit einem Schalter überwacht. Wenn bei einem Riemen die Vorspannung zu klein ist, wird der Antrieb abgeschaltet. Der Riemen 201 wird beim Riemenrad 202 angetrieben. Das Riemenrad 202 kann mit einem Elektromotor mit einer elektromagnetischen Federdruckbremse direkt angetrieben werden, oder es wird bei kleinen Geschwindigkeiten ein Getriebe vorgeschaltet. Für einen geräuscharmen Antrieb mit kleiner Geschwindigkeit wird zu diesem Zweck ein Riemengetriebe vorgeschaltet, und die zwei Riemenräder 202 links und rechts vom Rahmen 205 werden mit einer durchgehenden Welle angetrieben, auf die auch die elektromagnetische Federdruckbremse direkt wirkt. Mit der beweglichen Spannrolle 203 wird die Spannung im Riemen 201 überwacht und der Antrieb 202 wird abgeschaltet, wenn diese zu klein ist. Die Antriebseinheit ist so dimensioniert, dass auch mit nur einem Riemen ein sicheres Anhalten gewährleistet ist. Der Riemen wird bei der Umlenkrolle 204 umgelenkt, deren Achse fest mit dem Rahmen 205 verbunden ist, und treibt dadurch mit der Riemenkraft 206 das Reibrad 207an, das ebenfalls mit der Achse fest mit dem Rahmen 205 verbunden ist. Die Riemenkraft 206 ist die Summe aus der Vorspannkraft des Riemens und einem bestimmten Anteil der Antriebskraft. Der Anteil der Antriebskraft ist abhängig von der Position des Antriebes, und wie die Vorspannkraft auf das Zugmittel aufgebracht wird. Die Zugkraft 208 im Riemen ist um die Umfangskraft von Reibrad 207 verkleinert und treibt das bewegliche Reibrad 209. Das Reibrad 209 ist über den Hebel 210 so mit dem Rahmen 205 beweglich verbunden, dass die zunehmende Zugkraft vom Riemen das Reibrad 209 stärker gegen die Führung 211 drückt. So wird gleichzeitig auch die Anpresskraft bei Reibrad 207 erhöht. Die Anpresskraft der Reibräder ist somit belastungsabhängig. Dadurch wird eine höhere Lebensdauer der Reibrollen erreicht, und die Sicherheit gegen Durchrutschen des Antriebes wird verbessert.
[0013] Fig. 3 ist eine Detailansicht von Fig. 2und zeigt detailliert, wie die Kräfte auf das bewegliche gelagerte Reibrad wirken. Dargestellt ist als Beispiel eine Konstruktion, bei der das Rad mit einem Hebel beweglich mit dem Rahmen verbunden ist. Bei engen Platzverhältnissen werden die beweglichen Reibräder links und rechts vom Rahmen paarweise auf einer Achse gelagert, welche die Kraft ohne Hebel direkt mit Gleitstücken auf den Rahmen überträgt. Je nach der Richtung wie die Gleitstücke die Bewegung der Achse zulassen, nimmt die Anpresskraft vom beweglichen Reibrad durch die Zugkräfte vom Riemen und durch die Umfangskraft vom Reibrad stärker zu. In dieser Darstellung ist beschrieben, wie durch die Anordnung und dir Lagerung des beweglichen Reibrades die gewünschte Zunahme der Anpresskraft bei zunehmender Linearkraft erreicht wird. Die Position des Reibrades 301 beeinflusst den Winkel W301. Wird der Winkel W301 vergrössert, nimmt die Anpresskraft F303 des Reibrades 301 bei gleichen Riemenkräften F301 und F302 zu. Bei guten Reibverhältnissen wird ein kleiner Winkel W301 bis 0 Grad gewählt. Bei schlechten Reibverhältnissen wird der Wert des Winkels W301 bis 90° gewählt. Entscheidend für die Anpresskraft F303 ist ebenfalls, wie die Kraft vom Reibrad 301 auf den Rahmen 305 übertragen wird. Nach Fig. 3 geschieht dies mit dem Hebel 302, welcher die Kraft F304 unter einem Winkel W302 auf die Achse 303 überträgt, die fest mit dem Rahmen 304 verbunden ist. Wird der Winkel W302 grösser gewählt, nimmt die Anpresskraft von Reibrad 301 bei zunehmenden Riemenkräften F301 und F302 und zunehmender Umfangskraft F305 stärker zu. Bei guten Reibverhältnissen wird für diesen Winkel 0 Grad gewählt, bei schlechten Reibverhältnissen bis 70 Grad. Wird an Stelle von Hebel 302 die Kraft wie oben beschrieben über Gleitstücke auf den Rahmen übertragen, werden die Gleitstücke so eingebaut, dass die zwei beweglichen Reibräder 301 links und rechts vom Rahmen 90 Grad zur Richtung der Linearbewegung gegen die Führung gedrückt werden. Um die Anpresskraft der Reibräder besser den Anforderungen anzupassen, wird dieser Winkel verändert. Bei schlechten Reibverhältnissen wird dieser Winkel bis 45 Grad im Uhrzeigersinn angepasst. Dadurch wird die Anpresskraft vom beweglichen Reibrad sehr stark zunehmen, wenn die Kräfte im Riemen und die Umfangskraft vom beweglichen Reibrad zunehmen, und bei gutem Gleiten der Gleitstücke wird bei Abnahme dieser Kräfte das bewegliche Reibrad sich wieder gegen unten bewegen und die Anpresskraft wird wieder kleiner. Bei einer einfachen Konstruktion sind die beweglichen Reibräder auf einer durchgehenden Achse gelagert, die über Gleitstücke aus Kunststoff die Kraft unter einem Winkel von 90 Grad zur Bewegungsrichtung auf den Rahmen übertragen.
[0014] In Fig. 4 ist die Erfindung am Beispiel eines Antriebes für einen Vertikalaufzug in Rucksackausführung beschrieben. Durch das Zugmittel werden die zwei Führungsrollen vom Rucksack angetrieben. Zusätzlich sind Reibräder angetrieben, die mit dem Rahmen vom Rucksack in der Weise verbunden sind, dass mit zunehmender Belastung auch die Anpresskraft zunimmt. Bei dieser Anwendung werden als Zugmittel insgesamt 4 Flachriemen eingesetzt. Je nachdem, ob der Aufzug ein Ausgleichsgewicht hat oder nicht, werden mehr oder weniger Reibräder eingesetzt. Dadurch kann der Antrieb unter allen Bedingungen die vertikale Kraft aufnehmen, ohne dass bei kleiner Belastung die Reibräder zu stark angepresst werden müssen. Als unabhängiges System gegen Absturz wird eine Fangvorrichtung eingebaut, die in Fig. 4 nicht eingezeichnet ist. Der Fahrkorb 401 ist auf den Rucksackrahmen 402 montiert. Zwei Reibräder 403 sind über die Achse direkt mit dem Rucksackrahmen 402 verbunden und führen den Aufzug entlang den Führungsschienen 404. Der Antrieb 405 treibt den Riemen 406 an. Über die Umlenkräder 407 wird das obere Reibrad 403, die Reibräder 408, die Reibräder 409 und auch das untere Reibrad 403 angetrieben. Jeder Riemen ist einzeln mit einer Spannrolle 410 vorgespannt. Verliert ein Riemen die Vorspannung, wird der Antrieb stillgesetzt. Die Reibräder 408 sind mit den Achsen fest mit dem Rahmen 411 verbunden. Die Reibräder 409 sind mit den Achsen fest mit dem Rahmen 412 verbunden. Der Rahmen 411 und der Rahmen 412 sind je mit Hebeln 413 mit dem Rucksackrahmen 402 verbunden. Die Hebel werden so angeordnet, dass mit zunehmender Belastung die Anpresskraft der Reibräder 408 und der Reibräder 409 genügend stark zunimmt, damit der Antrieb nicht durchrutscht.
[0015] In Fig. 5 ist die Erfindung am Beispiel einer sehr einfachen Antriebseinheit beschrieben, die gleichzeitig auch die Führung übernimmt. Bei dieser Ausführung sind alle Räder angetrieben, die mit der Führung in Kontakt sind. Als Zugmittel werden zwei Flachriemen verwendet. Die Reibräder sind aus einem Rohr hergestellt, bei dem die Laufflächen für die Riemen und für die Führung eingearbeitet sind. Je nach Anwendung ist das Reibrad mit Reibmaterial beschichtet. Wenn wenig Platz vorhanden ist, werden Trommelantriebe verwendet und das Rohr wird von innen angetrieben, es können aber auch aussenliegende Antriebe eingesetzt werden. Je nach Leistungsbedarf und Antrieb wird mehr als ein Rohr angetrieben. Bei grossem Leistungsbedarf werden alle Rohre angetrieben. Gezeichnet ist ein Beispiel, bei dem je nach Anwendung ein oder zwei Rohre angetrieben sind. Der Trommelantrieb 501 ist fest in den Rahmen 502 eingebaut und treibt so den Riemen 503. Das Rohr 504 ist so beweglich in den Rahmen 502 eingebaut, dass der Riemen 503 gespannt werden kann. Die Riemenspannung ist so ausgebildet, dass ein Schalter öffnet, wenn die Riemenspannung zu klein ist. In dieser Darstellung kann auch im Rohr 504 ein Antrieb eingebaut werden. Das Rohr 505 wird durch die zwei Riemen 501 gegen die Führung 506 gedrückt. Das Rohr 507 wird mit dem Riemen 503 ebenfalls in Richtung Führung 506 gedrückt und wälzt sich auf dem Trommelantrieb 501 und dem Rohr 504 ab. Durch das Abwälzen der drei Rohre wird auch erreicht, dass ein Teil der Umfangskraft vom Trommelantrieb 501 über das Rohr 504 und das Rohr 507 auf den Riemen 503 übertragen werden. Durch den Verlauf des Riemens nimmt auch bei dieser Anwendung die Anpresskraft der Reibräder zu, wenn die Längskraft zunimmt. Wirkt auf den Antrieb eine Kraft F1 und beginnen die Reibräder von Trommelantrieb 501 und Rohr 501 zu rutschen, wird sich das Rohr 505 in Richtung R1 bewegen. Dadurch wird die Zugspannung in den zwei Flachriemen 503 erhöht und Anpresskraft F2 nimmt zu. Je nach Reibverhältnis und Anordnung der Reibräder wird so erreicht, dass der Antrieb bei minimaler Vorspannung genügend Treibfähigkeit für einen grossen Lastbereich hat.
[0016] In Fig. 6 ist die Erfindung am Beispiel einer Antriebs- und Führungseinheit für einen Treppenlift beschrieben. Bei dieser Anwendung wirkt die Kraft im Zugmittel gegen die Feder der Fangvorrichtung. Ist die Kraft im Zugmittel zu klein, schwenkt die Fangvorrichtung ein und blockiert den Antrieb. Der Treppenlift ist mit zwei identischen Antriebseinheiten ausgerüstet, die den Lift entlang einer Führung bewegen, die auch als normaler Handlauf dient. Durch den Einsatz von zwei unabhängigen Antriebseinheiten wird erreicht, dass der Treppenlift Kurven fahren kann. Bei dieser Anwendung ist als Zugmittel eine Kette vorgesehen um Platz zu sparen, und weil der Antrieb nur kleine Geschwindigkeiten erreicht. Die Kette 601 wird vom Kettenrad 602 angetrieben. Das Kettenrad 602 ist fest verbunden mit der Antriebswelle 603 vom Antrieb 604. Der Antrieb 604 ist bei dieser Anwendung ein Getriebemotor mit elektrisch gelüfteter Federdruckbremse. Je nach Anwendung wird der Antrieb auch direkt in ein Reibrad eingebaut. Der Antrieb 604 ist mit dem Hebel 605 über die Achse 606 beweglich mit dem Rahmen 607 verbunden. Mit der Druckfeder 608 wird die Kette 601 vorgespannt. Über den Bolzen 609 wird über ein Gestänge zusätzlich die Vertikalkraft aus der Belastung des Treppenliftes auf den Hebel 605 übertragen. Dazu wird die Plattform vom Treppenlift so mit den zwei Antriebseinheiten verbunden, dass die Vertikalkraft dieser Plattform bei Bolzen 609 auf den Hebel übertragen wird die Anpresskraft der Reibräder bei zunehmender Belastung genügend erhöht wird. Die Kette 601 umschlingt das bewegliche Reibrad 610. Das Reibrad 610 ist direkt mit dem Kettenrad verbunden und auf der Achse 611 vom Hebel 612 gelagert. Der Hebel 612 ist auf der Achse 613 gelagert, die fest mit dem Rahmen 607 verbunden ist. Durch die Vorspannung der Kette wird der Hebel 612 gegen den festen Anschlag 614 gedrückt. Ist die Zugspannung in der Kette zu klein, wird durch die Feder 615 der Hebel 612 so geschwenkt, dass die Reibflache 616 von Hebel 612 die Führung 617 berührt. Durch die Geometrie von Hebel 612 wird erreicht, dass die Anpresskraft bei Reibfläche 616 gross genug ist zum Blockieren des Antriebes. Das Reibrad 618 ist ebenfalls direkt mit dem Kettenrad verbunden und auf der Achse 619 gelagert, die fest mit Hebel 620 verbunden ist. Der Hebel 620 ist auf der Achse 621 gelagert, die fest mit dem Rahmen 607 verbunden ist. Durch die Kräfte von der Kette wird das Reibrad 618 gegen die Führung 617 gedrückt, so dass diese gegen das Reibrad 610 gedrückt wird. Die Reibfläche 622 bekommt so genügend Abstand zur Führung 617 und die Antriebseinheit bewegt sich auf den drei angetriebenen Reibrädern. Bei Bruch der Kette oder bei Versagen von Reibrädern wird die Führung 617 durch die Reibfläche 616 und die Reibfläche 622 geklemmt. Diese Klemmkraft ist belastungsabhängig und ermöglicht, dass die Antriebseinheit den Treppenlift sicher blockiert. Damit der Treppenlift ohne zusätzliche Absturzsicherung die Anforderungen an einen sicheren Betrieb erfüllt, werden zwei Antriebseinheiten eingebaut. Vor jedem Fahrtbeginn wird jede Antriebseinheit einzeln auf Funktion geprüft. Dazu wird jede Antriebseinheit einzeln eingeschaltet und sie wirkt mit der Antriebskraft gegen die Bremse der abgeschalteten Antriebseinheit. So wird überprüft, ob sich der Treppenlift bei einem definierten Motorstrom nicht bewegt. Dadurch kann sichergestellt werden, dass der Treppenlift die Fahrt nur beginnt, wenn die zwei Antriebseinheiten funktionieren.
Claims (10)
1. Reibradantrieb mit mindestens zwei oder mehreren Reibrädern, die auf der gegenüberliegenden Seite der Führung angeordnet sind, und mit einem Zugmittel angetrieben werden, wobei mindestens ein Reibrad beweglich gelagert ist, so dass durch die Kräfte vom Zugmittel und durch die Antriebskraft die notwendige Anpresskraft für verschiedene Lastzustände erreicht wird.
2. Reibradantrieb gemäss Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Reibräder und der Verlauf des Zugmittels so angeordnet sind, dass bei zunehmender Belastung die Anpresskraft zunimmt.
3. Reibradantrieb gemäss einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Reibräder auf Achsen gelagert und mit dem Fahrwerk so verbunden sind, dass bei zunehmender Belastung die Anpresskraft zunimmt.
4. Reibradantrieb gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Zugmittel verwendet werden, die einzeln auf Bruch oder Verlust der Vorspannung überwacht werden.
5. Reibradantrieb gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Reibräder (505) sich auf der Führung abwälzen und die Antriebskraft vom Reibrad durch das Zugmittel (503) auf den Rahmen (502) übertragen wird.
6. Reibradantrieb gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei oder mehreren festen Reibrädern (501) und (500) ein oder mehrere Umlenkräder (507) für das Zugmittel (503) sich auf jeweils zwei festen Reibrädern abwälzt.
7. Reibradantrieb gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Reibräder auf vorgespannten Hebeln (612) gelagert sind, die Reibflächen (616) aufweisen, welche gegen die Führung wirken und den Reibradantrieb blockieren und durch die Kraft vom Zugmittel gegen einen festen Anschlag (614) gedrückt werden und so die Reibflächen freigeben, wenn die Kraft im Zugmittel grösser ist als die Vorspannkraft der Hebel.
8. Reibradantrieb gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass über einen Hebel (605) das Gewicht des Fahrzeuges auf die Antriebseinheit und auf die Vorspannung des Zugmittels wirkt und dadurch die Anpresskraft der Reibräder vergrössert.
9. Reibradantrieb gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb auf Reibflächen auf der Führung gehalten ist (622) und über ein oder mehrere beweglich gelagerte Reibräder (618) bewegt wird, wenn die Kraft im Zugmittel genügend gross ist
10. Reibradantrieb gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibräder und die Antriebsräder eine Einheit bilden mit gemeinsamer Lagerung, das Reibrad eine dem Profil der Führung angepasste Lauffläche hat und aus einem Werkstoff für Reibräder besteht, und das Antriebsrad entsprechend dem Zugmittel gestaltet ist.
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CH15362009A CH701993A2 (de) | 2009-10-06 | 2009-10-06 | Reibradantrieb für grosse Übertragungskräfte. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH701993A2 (de) |
-
2009
- 2009-10-06 CH CH15362009A patent/CH701993A2/de not_active Application Discontinuation
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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AZW | Rejection (application) |