CH695165A5 - Eindimensionales Kalibriernormal. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein eindimensionales Kalib-riernormal für Koordinaten-Messgeräte, insbesondere optische Koordinaten-Messgeräte mit einem stabförmigen Kalibriermittel. Bei optischen oder auch mechanischen Koordinaten-Messmaschinen ist es notwendig, von Zeit zu Zeit die Messgenauigkeit des Koordinaten-Messplatzes zu überprüfen. Für die Überprüfung gibt es in der Koordinaten-Messtechnik verschiedene Arten von Kalibriernormalen. Die gängigsten eindimensionalen Kalibriernormale sind zum Beispiel Stufenendmasse. Zweidimensionale Kalibriernormale sind beispielsweise Kugelplatten, dreidimensionale Kalibriernormal für optische Koordinaten-Messgeräte, insbesondere Laser-Tracker, sind beispielsweise Tetraeder. Für eine schnelle Überprüfung der Messgenauigkeit sind daher eindimensionale Kalibriernormale besonders geeignet. Der Nachteil der derzeit erhältlichen eindimensionalen Kalibriernormale, beispielsweise der Stufenendmasse oder eines eindimensionalen Invar-Stabes, der verschraubt ist und an seinen zwei Enden Aufnehmer für die Reflektoren aufweist, liegt darin, dass diese Aufbauten aufgrund ihrer Materialkombination sehr umgebungssensitiv sind, insbesondere Messfehler aufgrund von Längen-änderungen bei Änderungen der Umgebungstemperatur auftreten. Optische Koordinaten-Messgeräte, insbesondere Laser-Tracker, funktionieren nach dem folgenden Prinzip: Die Messstation des Koordinaten-Messgerätes erzeugt einen Laserstrahl, der auf ein bewegliches Ziel gelenkt wird. Dieses Ziel ist beispielsweise ein Trippel-Spiegel, der in einem genau gefertigten Stahlgehäuse, beispielsweise einer Stahlkugel, eingebaut ist. Eine derartige Anordnung wird nachfolgend als Reflektionsmittel bzw. als Reflektor bezeichnet Der Durchmesser des kugelförmigen Reflektors beträgt in einer bevorzugten Ausführungsform 38,1 mm. Der auf den Reflektor auftreffende Laserstrahl des Koordinaten-Messgerätes wird vom Reflektor zur Messstation zurückgeworfen. Die Messstation des Koordinaten-Messgerätes registriert die exakte Position des Trippel-Spiegels, der genau in der Mitte der Stahlkugel liegt. Aus dem Abstand sowie zwei Winkelwerten kann das optische Koordinaten-Messinstrument bzw. der Laser-Tracker die Position des Reflektors auf 10 mu m genau bestimmen. Aufgabe der Erfindung ist es, ein eindimensionales Kalibriernormal zur Verfügung zu stellen, das wenig umgebungssensitiv und besonders für Laser-Tracker geeignet ist. Die erfindungsgemässe Aufgabe, ein eindimensionales Kalibriermodul insbesondere für optische Koordinaten-Messgeräte zur Verfügung zu stellen, wird dadurch gelöst, dass das eindimensionale Kalibriernormal mit stabförmigen Kalibriermittel derart ausgestaltet ist, dass das stabförmige Kalibriermittel aus einem einzigen Material besteht, das eine Wärmeausdehnung <5 x 10<-6>K<-1> aufweist und das stabförmige Kalibriermittel mindestens zwei Bohrungen in einem vorbestimmten kalibrierten Abstand aufweist, in den die Reflektionsmittel des optischen Koordinaten-Messgerätes und/oder Kugeln zur Kalibrierung antastender Koordinaten-Messgeräte exakt und reproduzierbar eingebracht und herausgenommen werden können, um das Messgerät zu kalibrieren. Die Wärmeausdehnung des Materiales für das stabförmige Kalibriermittel kann eine Wärmeausdehnung <5 x 10<-6>K<-1>, besonders bevorzugt <0,1 x 10<-6>K<-1> aufweisen. Besonders bevorzugt ist das Material eine Glaskeramik, insbesondere Zerodur (Markenbezeichnung der Firma Schott Glas, Mainz). Das stabförmige Kalibriermittel weist als Bohrungen bevorzugt Konusbohrungen auf. Um die Kugeln bzw. die kugelförmigen Reflektoren auch bei grossen Schieflagen des Kalibriernormal in den Konusbohrungen zu halten, ist in einer besonderen Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, einen Magnet unter jeder Konusbohrung anzuordnen. Diese Magnete können mit einer speziellen Klemmtechnik befestigt und bei Bedarf auch wieder demontiert werden. Als Reflektionsmittel wird bevorzugt ein kugelförmiger Reflektor eingesetzt, der einen Trippel-Spiegel in einem genau gefertigten Stahlgehäuse umfasst. Zur Erhöhung der Messgenauigkeit können die Kugeln zur Kalibrierung antastender Systeme aus einem Material mit geringer Wärmeausdehnung, beispielsweise aus Invar, gefertigt sein. Neben dem eindimensionalen Kalibriernormal stellt die Erfindung auch ein Verfahren zur Kalibrierung eines optischen Koordinaten-Messgerätes, insbesondere Laser-Tracker mit einem erfindungsgemässen eindimensionalen Kalibriermodul, zur Verfügung. Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der kugelförmige Reflektor in einer ersten Bohrung des Kalibriernormals abgelegt wird, eine erste Position bestimmt wird und danach der Reflektor aus der ersten Bohrung entfernt wird. Sodann wird der Reflektor in eine zweite Bohrung eingebracht, wiederum die Position bestimmt und aus der zweiten Bohrung entfernt. Aus erster und zweiter Position wird der gemessene Abstand der Bohrungen ermittelt und mit dem zertifizierten Abstand verglichen. Aufgrund dieses Vergleiches wird das optische Koordinaten-Messgerät, insbesondere der Laser-Tracker, dann entsprechend kalibriert. Des Weiteren gibt die Erfindung auch ein Verfahren zur Kalibrierung eines antastenden Koordinaten-Messgerätes zur Verfügung. Bei einem derartigen Verfahren werden die Kugeln zur Kalibrierung antastender Koordinaten-Messgeräte in die Bohrungen gelegt, das Koordinaten-Messgerät tastet eine erste Kugel an, sodann wird deren Position bestimmt, in einem zweiten Schritt tastet das Koordinaten-Messgerät eine zweite Kugel an; es wird eine zweite Position bestimmt. Aus erster und zweiter Position wird der gemessene Abstand der Bohrungen ermittelt und mit dem zertifizierten Abstand verglichen. Aufgrund dieses Vergleiches wird das antastende Koordinaten-Messgerät dann entsprechend kalibriert. Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Figuren beispielhaft beschrieben werden. Es zeigen: Fig. 1 ein erfindungsgemässes eindimensionales Kalibriernormal in dreidimensionaler Ansicht. In Fig. 1 ist ein erfindungsgemässes Kalibriernormal schematisch dargestellt. Das Kalibriernormal besteht aus einem Zerodur-Stab 1 mit quadratischem Profil 3. In den Zerodur-Stab 1 sind in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsform insgesamt drei konusförmige Bohrungen 5 eingelassen. Die Bohrungen sind so ausgelegt, dass eine Kugel oder ein kugelförmiger Reflektor mit 38,1 mm Durchmesser exakt und reproduziert platziert werden kann. Die Kugel oder der kugelförmige Reflektor 7 für optische Koordinaten-Messgeräte, insbesondere Laser-Tacker, besteht vorteilhafterweise aus rostfreiem Edelstahl und hat eine Durchmesser- und Rundheitsgenauigkeit von besser als 0,001 mm. Um die Messgenauigkeit zu erhöhen, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Kugeln 7 zur Kalibrierung antastender Koordinaten-Massgeräte aus Invar hergestellt sind, da dieses Material sich durch einen sehr geringen Temperaturausdehnungskoeffizienten auszeichnet. Um auch bei grosser Schieflage des Kalibriernormals 1 die Kugeln bzw. kugelförmigen Reflektoren 7 in den Konusbohrungen 5 zu halten, sind unterhalb jeder Konusbohrung 5 Magnete 9 vorgesehen. Die Magnete sind mit einer speziellen Klemmtechnik befestigt und können bei Bedarf auch wieder demontiert werden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, die vorliegend nicht dargestellt ist, hat das Kalibriernormal 1 eine Länge von 110 mm und eine Breite von 60 mm, wobei in ein derartiges Kalibriernormal insgesamt sechs konusförmige Bohrungen anstelle der in Fig. 1 dargestellten drei Bohrungen eingelassen sind. Auch diese Bohrungen sind so ausgelegt, dass eine Kugel oder ein kugelförmiger Reflektor in den Bohrungen exakt und reproduzierbar platziert werden kann. Um das Kalibriernormal zur Kalibrierung bzw. Eichung von Koordinaten-Messgeräten einsetzen zu können, müssen zunächst die Abstände zwischen den Bohrungen genau bestimmt und zertifiziert werden. Dies geschieht beispielsweise durch den Einsatz der Kugeln 7 für antastende Koordinaten-Messgeräte in die einzelnen Bohrungen und deren Abtasten. Aufgrund dieser Messungen wird dann das Kalibriernormal beispielsweise durch die PTB, Braunschweig, zertifiziert Um nun eine Genauigkeitsüberprüfung eines optischen Koordinaten-Messsystemes, beispielsweise eines Laser-Trackers, vornehmen zu können, wird das Kalibriernormal in einer definierten Entfernung und Lage zum optischen Koordinaten-Messgerät, beispielsweise dem Laser-Tracker, aufgebaut. Der kugelförmige Reflektor wird zunächst in die erste der beispielsweise sechs Messpositionen, die durch die Konusbohrungen repräsentiert werden, gesetzt und mit Hilfe des optischen Koordinaten-Messsystems die Position vermessen. Genauso wird mit den weiteren Messpositionen bzw. Bohrungen verfahren. Am Ende dieses Messzyklus werden die Abstände der Messpositionen ermittelt und mit den zertifizierten Werten verglichen. Auf diese Art und Weise lässt sich die Genauigkeit des jeweiligen Koordinaten-Messgerätes, insbesondere des Laser-Trackers, überprüfen. Durch die Verwendung von Zerodur als Material für das stabförmige Element 1 und die Festlegung der Messpositionen für die Reflektoren durch Einbringen von Bohrungen in das Vollmaterial Zerodur wird eine hohe Temperaturstabilität erreicht, insbesondere werden Messfehler durch Längenänderungen aufgrund des sehr geringen Ausdehnungskoeffizienten von Zerodur (Markenname der Firma Schott Glas) vermieden. Dadurch, dass der kugelförmige Reflektor oder die Kugel 7 direkt mit dem Zerodur in Kontakt steht, wird der Einfluss anderer Materialien vermieden. Das erfindungsgemässe Kalibriernormal zeichnet sich des Weiteren durch eine sehr einfache Handhabung aus, indem beim vorliegenden Kalibriernormal der Reflektor in die jeweiligen Konusbohrungen gesetzt wird, sodann die Position des Reflektors mit hoher Reproduzierbarkeit bestimmt wird und anschliessend der kugelförmige Reflektor aus der Konusbohrung entnommen wird. Selbstverständlich wäre es möglich, ohne von der Erfindung abzuweichen, das Kalibriernormal mit anderen geometrischen Abmessungen oder einer anderen Anzahl von Konusbohrungen auszuführen. Des Weiteren sind die Konusbohrungen selbstverständlich immer auf die jeweiligen Reflektortypen abzustellen, beispielsweise wenn diese keine runde Form aufweisen.
Claims (10)
1. Eindimensionales Kalibriernormal für Koordinaten-Messgeräte, insbesondere optische Koordinaten-Messgeräte, sogenannte Laser-Tracker, mit a. einem stabförmigen Kalibriermittel (1), dadurch gekennzeichnet, dass b. das stabförmige Kalibriermittel (1) aus einem einzigen Material besteht, das eine Wärmeausdehnung <5 x 10<-6>K<-1> umfasst und, c. dass das stabförmige Kalibriermittel (1) mindestens zwei Bohrungen (5) in einem vorbestimmten kalibrierten Abstand umfasst, in die die Reflektionsmittel des optischen Messgerätes oder die Kugeln zur Kalibrierung antastender Koordinaten-Messsysteme exakt und reproduzierbar eingebracht und wieder herausgenommen werden können, um das Koordinaten-Messgerät zu kalibieren.
2. Eindimensionales Kalibriernormal gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material eine Wärmeausdehnung <2 x 10<-6>K<-1> umfasst.
3. Eindimensionales Kalibriernormal gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Material eine Wärmeausdehnung <0,1 x 10<-6>K<-1> umfasst.
4. Eindimensionales Kalibriernormal gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Material eine Glaskeramik ist.
5. Eindimensionales Kalibriernormal gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrungen Konusbohrungen (5) sind.
6. Eindimensionales Kalibriernormal gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der einzelnen Bohrungen Magneteinrichtungen (9) angeordnet sind.
7. Eindimensionales Kalibriernormal gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflektionsmittel für die optischen Koordinaten-Messgeräte kugelförmige Gestalt aufweisen.
8.
Verfahren zur Kalibrierung eines optischen Koordinaten-Messgerätes, insbesondere Laser-Tracker, mit einem eindimensionalen Kalibriernormal gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, umfassend nachfolgende Schritte: a. die Reflektionsmittel werden in einer ersten Bohrung des Kalibriernormals abgelegt, eine erste Position mit Hilfe des optischen Koordinaten-Messgerätes bestimmt und sodann aus der ersten Bohrung entfernt; b. die Reflektionsmittel werden in einer zweiten Bohrung des Kalibriernormals abgelegt, eine zweite Position mit Hilfe des optischen Koordinaten-Messgerätes bestimmt und aus der Bohrung entfernt; c. aus der ersten bestimmten Position und der zweiten bestimmten Position wird der Abstand der Bohrungen ermittelt, mit dem zertifizierten Abstand verglichen und das optische Koordinaten-Messgerät aufgrund dieses Vergleiches kalibriert.
9.
Verfahren zur Kalibrierung eines antastenden Koordinaten-Messgerätes mit einem eindimensionalen Kalibriernormal gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, umfassend nachfolgende Schritte: a. die Kugeln (7) werden in die Bohrungen (5) gelegt; b. das Koordinaten-Messgerät tastet eine erste Kugel an, sodann wird eine erste Position bestimmt; c. das Koordinaten-Messgerät tastet eine zweite Kugel an, sodann wird eine zweite Position bestimmt; d. aus erster und zweiter Position wird der Abstand der Bohrungen ermittelt, mit dem zertifizierten Abstand verglichen und das abtastende Koordinaten-Messgerät aufgrund dieses Vergleiches kalibriert.
10. Verwendung eines eindimensionalen Kalibriernormals gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7 als Kalibriernormal für optische Koordinaten-Messgeräte, insbesondere Laser-Tracker.
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