CH691211A5 - Schaltung zum Betrieb eines Hörgerätes sowie Hörgerät mit einer solchen Schaltung. - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltung zum Betrieb eines Hörgerätes sowie ein Hörgerät mit einer solchen Schaltung. Der Hörgeräteakustiker stellt für jeden Hörgeräteträger individuell die audiometrischen Kenndaten des Gehörs fest und nimmt anhand dessen die optimale Einstellung des oder der Betriebsparameter des Hörgerätes vor. Hierbei wird eine optimale Sprachverständlichkeit angestrebt. Ein Problem stellt jedoch die Unbehaglichkeitsschwelle des Hörgeräteträgers dar. Das geschädigte Gehör ist in vielen Fällen besonders empfindlich gegenüber erhöhten Ausgangspegeln von Hörgeräten. Wird das geschädigte Gehör mit einem für eine optimale Sprachverständlichkeit angepassten Hörgerät versorgt, empfindet der Hörgeräteträger dies als unbehaglich. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Schaltung zum Betrieb eines Hörgerätes sowie ein Hörgerät mit einer solchen Schaltung zu schaffen, welche ohne dass der Hörgeräteträger dies bei Inbenutzungsnahme unbehaglich empfindet, einen Betrieb des Hörgeräts mit einer für jeden Hörgeräteträger individuell eingestellten optimierten Sprachverständlichkeit erlaubt. Als Stand der Technik wird in der US 5 396 560 eine Schaltung mit einer Steuereinheit für ein Hörgerät beschrieben, welche für jeden Kanal die Einstellung einer anpassbaren Verstärkung zur selektiven Hervorhebung von Hauptsignalen und Unterdrückung von Hintergrundgeräuschen ermöglicht. Aus der WO 94/23 548 ist eine Schaltung für ein Hörgerät bekannt, bei welcher über einen Komparator ein Vergleich eines Kanalausgangssignals mit einem Schwellwert des jeweiligen Kanals unabhängig von Benutzerwünschen erfolgt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmässige Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen beansprucht. Die Schaltung zum Betrieb des Hörgerätes in der eingangs beschriebenen Art und Weise umfasst erfindungsgemäss eine Steuereinheit, wobei in einer Speicheranordnung die Betriebsparametereinstellung der Ausgangssituation sowie der Zielsituation festgelegt ist und mittels der Steuereinheit über ein bestimmtes Zeitintervall die Angleichung des Betriebsparameters bzw. der Betriebsparameter gemäss Einstellung der Ausgangssituation an die Betriebsparameter gemäss Einstellung der Zielsituation durchführbar ist. Zweckmässigerweise erfolgt die Angleichung des oder der Betriebsparameter(s) in gleichbleibenden Grössenordnungsstufen und/oder Zeitintervallen. Die Steuereinheit umfasst hierbei ein Zeitglied zur Einstellung einer Zeitkonstante, mit der das Zeitintervall zur Anpassung der Ausgangs- an die Zielsituation festgelegt werden kann. Sind eine Mehrzahl von Zeitkonstanten an der Steuereinheit festzulegen, besteht die Möglichkeit, dass der Hörgeräteträger selbst bei einer zu schnellen Angleichung der beiden Betriebszustände eine längere Zeitkonstante, d.h. ein längeres Zeitintervall wählen kann. Als erfindungsgemäss festzulegende Betriebsparameter der Schaltung sind jeweils einzeln oder in unterschiedlicher Kombination die Verstärkung, der Schwellenwert und/oder die Regelzeit einer Kompressionsschaltung (z.B. AGC-Schaltung), der maximale Ausgangspegel und/oder der Frequenzgang zu wählen. Die Betriebsparameter der Ausgangssituation sollten so eingestellt werden, dass der Hörgeräteträger den Klang als angenehm empfindet. Er wird jedoch durch das erfindungsgemässe Verfahren bzw. die hierfür vorzunehmende Schaltung allmählich und ohne dass er es als unangenehm empfindet an den Optimalzustand, d.h. optimierte Sprachverständlichkeit herangeführt. Anstelle einer einfachen Schaltung zur Gewährleistung eines über die Zeit gesehen linearen Anstiegs der Einstellung der Betriebsparameter kann die Steuereinheit zweckmässigerweise auch mit einer Datenverarbeitungseinheit zusammenwirken, die einen Speicher für ein Angleichprogramm vorsieht. Der Angleich der Betriebsparametereinstellung der Ausgangssituation an die der Zielsituation erfolgt hierbei über ein speziell vorgesehenes Programm, welches individuell veränderbar ist. Mit dem Angleichprogramm lassen sich eine Mehrzahl von Betriebsparametern über bestimmte Zeitintervalle hinweg einstellen, und zwar in einer beliebigen Angleichcharakteristik und gegebenenfalls für jeden Betriebsparameter individuell. Die vorliegende Erfindung umfasst desweiteren ein Hörgerät mit einer Schaltung gemäss einem der Ansprüche 1-11. Zweckmässige Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 das erfindungsgemässe Hörgerät in stark vereinfachter Darstellungsweise zur Anpassung einer Betriebsparametereinstellung einer Ausgangssituation an die einer Zielsituation; Fig. 2 eine weitere Ausgestaltung eines Hörgerätes unter Verwendung einer Datenverarbeitungseinheit zur Gewährleistung eines Angleichs der Betriebsparametereinstellung der Ausgangssituation an die der Zielsituation. Das Hörgerät 1 in Fig. 1 umfasst ein Mikrofon 2 sowie eine Hörspule 3, die jeweils mittels eines Betriebsschalters 11 mit einer Verstärkerbaugruppe verbindbar sind. Die Verstärkerbaugruppe umfasst einen Vorverstärker 4, eine Kompressionsschaltung 5 (z.B. eine sogenannte AGC (Automatic Gain Control)-Schaltung mit bestimmtem Schwellenwert sowie bestimmtem Kompressionsverhältnis) sowie einen Klangfilter 6. Des Weiteren ist ein Endverstärker 7, welcher mit dem Hörer 8 verbunden ist, sowie ein Ohrpassstück 9 vorgesehen. Eine Batterie 10 versorgt über einen E4Ln-/Ausschalter 19 das Hörgerät 1 mit elektrischer Energie. Die Lautstärke des Hörgerätes 1 kann an einem Lautstärkesteller 18 eingestellt werden. Der Speicher 13 sowie 14 steht mit einer Eingabeeinheit 16 in Verbindung. Das Hörgerät 1 umfasst erfindungsgemäss eine Steuereinheit 12, die mit einem Zeitglied 15 sowie einer Speicheranordnung, bestehend aus dem Speicher 13 für eine Betriebsparametereinstellung der Ausgangssituation sowie einem Speicher 14 der Betriebsparametereinstellung der Zielsituation zusammenwirkt. Bei den anzupassenden Betriebsparametern handelt es sich vorzugsweise um den Betrag der Vorverstärkung, um die Grösse des Kompressionsverhältnisses, des Schwellenwertes und/oder der Zeitkonstanten der Kompressionsschaltung, um die Frequenzbandbreite, mit der der Klang an das individuelle Hörvermögen angepasst werden kann, und/oder um den max. Ausgangspegel. Der Angleich der Betriebsparameter kann entweder einzeln oder zusammen erfolgen. Die Anpassung der einzelnen Betriebsparameter erfolgt über die Zeitkonstante des Zeitglieds 15 kontinuierlich. Am Zeitglied 15 können vom Hörgeräteträger vorzugsweise mehrere Zeitkonstanten alternativ ausgewählt werden. Für den Fall, dass eine Angleichung der Betriebsparameter der Ausgangssitua tion an die Zielsituation für den Hörgeräteträger zu schnell erfolgt, kann dieser eine langsamere Zeitkonstante der Schaltung wählen. Die Einstellung der Betriebsparameter der Ausgangssituation sollte so eingestellt sein, dass der Hörgeräteträger den Klang als angenehm empfindet. Fig. 2 zeigt eine geringfügig abgewandelte Ausführungsform der Erfindung. Die Steuereinheit 12 steht hierbei über einen D/A-Wandler 21 mit einer Datenverarbeitungseinheit 17 in Verbindung, die mit einer z.B. externen und mit dem Hörgerät verbindbaren Eingabeeinheit 16 sowie einem Festspeicher 20 ausgestattet ist. Die jeweiligen Grössen/Daten der Betriebsparametereinstellung gemäss Ausgangssituation sowie Zielsituation sind in dem Festspeicher 20 abgelegt. Der Angleich der Betriebsparameter kann für jeden Betriebsparameter individuell und hörgeräteträgerbezogen mittels eines Angleichprogramms vollzogen werden.
Claims (12)
1. Schaltung zum Betrieb eines mit mindestens einem variablen Betriebsparameter ausgestatteten Hörgeräts, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinheit (12) vorgesehen ist, in einer Speicheranordnung die Betriebsparametereinstellung einer Ausgangssituation sowie die einer Zielsituation festgelegt ist und mittels der Steuereinheit (12) über ein bestimmtes Zeitintervall eine Angleichung des Betriebsparameters gemäss Einstellung der Ausgangssituation an die Betriebsparametereinstellung der Zielsituation durchführbar ist.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (12) die Angleichung in gleichbleibenden Grössenordnungsstufen des Betriebsparameters und/oder der Zeit vornimmt.
3.
Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (12) eine Zeitkonstante aufweist, die das Zeitintervall zur Anpassung des Betriebsparameters festlegt.
4. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (12) eine Mehrzahl von unterschiedlichen Zeitkonstanten aufweist, die von einer Bedienungsperson frei wählbar sind.
5. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpassrate des Betriebsparameters von der Bedienungsperson an der Steuereinheit (12) veränderbar ist.
6. Schaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Betriebsparameter der Schaltung der Grad der Verstärkung anpassbar ist.
7.
Schaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Betriebsparameter der Schaltung der Schwellenwert und/oder die Regelzeit einer Kompressionsschaltung (5) anpassbar ist.
8. Schaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Betriebsparameter der Schaltung der maximale Ausgangspegel anpassbar ist.
9. Schaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Betriebsparameter der Schaltung der Frequenzgang anpassbar ist.
10. Schaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung der Betriebsparameter für die Ausgangssituation den Klang im Gegensatz zur Sprachverständlichkeit betont.
11.
Schaltung nach einem der Ansprüche 6-10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (12) mit einer Datenverarbeitungseinheit (17) zusammenwirkt, die einen Speicher für ein Programm aufweist, mittels welchem eine individuelle Anpassung der Einstellung der jeweiligen Betriebsparameter und/oder des Zeitraums der Anpassung durchführbar ist.
12. Hörgerät mit einer Schaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Tonsignalgeber, z.B. ein Mikrofon oder eine Hörspule, Verstärkerbauteile, z.B. Vorverstärker, Kompressionsschaltung und/oder Endverstärker, und/oder einem Klangfilter.
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