Die Erfindung betrifft ein Halteorgan für Kipp-, Drehkipp- oder Schiebekippfenster, ein Kipp-, Drehkipp- oder Schiebekippfenster mit einem solchen Halteorgan sowie einen Schieber für ein solches Halteorgan nach dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.
Konventionelle Kipp-, Drehkipp- oder Schiebekippfenster können von der geschlossenen, senkrechten Stellung in eine Kippstellung gekippt werden. Zur Führung der Kippbewegung ist ein Halteorgan bzw. eine Ausstellschere vorgesehen, das, resp. die, üblicherweise einen Ausstellarm aufweist, dessen eines Ende zum Beispiel das Scherenlager bildet, und dessen anderes Ende mit einem Schieber verbunden ist, der in einer Schiene läuft. Wird das Fenster aufgekippt, so schlägt der Schieber an einen Anschlag, der die Kippstellung definiert.
Fenster dieser Art werden zum Beispiel in CH 627 226 und EP-A 385 414 beschrieben.
Diese Fenster weisen den Nachteil auf, dass nur genau eine Kippstellung vorgesehen ist, d.h. dass der Kippöffnungswinkel des Fensterflügels nicht beliebig gewählt werden kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Fenster resp. ein Halteorgan der eingangs genannten Art so auszustatten, dass verschiedene, frei wählbare Kippöffnungswinkel möglich sind.
Diese Aufgabe wird durch das Halteorgan resp. das Fenster und den Schieber gemäss den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
Indem der Schieber mit Mitteln zur Erhöhung der Haftreibung für seine Bewegung in der Schiene ausge stattet wird, kann er mittels dieser Haftreibung das Fenster in jeder Kipplage halten.
Vorzugsweise wird als Mittel zur Erhöhung der Haftreibung ein oder mehrere Permanentmagnete verwendet. Diese haben den Vorteil, dass sie sich nur bei Stillstand des Fensters festsetzen und dass sie bei Bewegung durch das Spiel der Mechanik gelöst und etwas abgehoben bzw. schräg gestellt werden. Somit vermitteln der resp. die Permanentmagnete einen sicheren Halt des Fensters in der gewünschten Stellung, ohne dass sie während dem Kippen des Fensters allzu grossen Widerstand erzeugen. Ferner unterliegen die Magnete keiner mechanischen Ermüdung oder Abnutzung.
Der Schieber kann so kompakt ausgeführt werden, dass er in einer üblicherweise verwendeten U-Schiene als Ersatz konventioneller Schieber Platz findet. Somit ist es äusserst einfach, auch bestehende Systeme mit einer erfindungsgemässen Ausstellschere auszustatten.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass das in einer Kipplage geöffnete Fenster von sehr starken Windstössen wohl bewegt werden kann, dass aber diese Bewegung im Gegensatz zu herkömmlichen Fenstern gedämpft wird, so dass ein heftiges Zuschlagen und eine Beschädigung des Fensters verhindert werden.
Das Halteorgan ist besonders geeignet zum Einbau als Ausstellschere in Drehkipp- oder Schiebekippfenstern.
Weitere Vorteile und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Figuren. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Drehkippfenster,
Fig. 2 eine Ausstellschere,
Fig. 3 einen Schnitt durch die Ausstellschere nach Fig. 2, und
Fig. 4 den Schieber der Ausstellschere nach Fig. 2 und 3.
Die Figuren zeigen ein erfindungsgemässes Drehkippfenster. Ein solches Fenster ist derart ausgestaltet, dass sein Flügel einerseits um eine vertikale Drehachse 1 und andererseits um eine horizontale Kippachse 2 bewegt werden kann. Die gewünschte Fensterbewegung wird durch die Stellung des Griffs 3 gewählt. Wie eingangs erwähnt, kann die Erfindung jedoch auch in einem Schiebekippfenster eingesetzt werden, welches in Horizontalrichtung parallel verschoben und um eine horizontale Kippachse verkippt werden kann.
Wie in Fig. 1 gezeigt wird, ist der Fensterflügel des Drehkippfensters oben über eine Ausstellschere 4 befestigt. Diese Ausstellschere 4 ist schwenkbar am Scherenlager 5 gehalten.
Fig. 2 zeigt die Ausstellschere 4 im Detail. Sie umfasst einen Ausstellarm 6, einen gelenkig am Ausstellarm 6 angeordneten Hilfsarm 7 und eine Schiene 8. Der Hilfsarm 7 ist über ein Drehgelenk 9 an der Schiene 8 befestigt. Der Ausstellarm 6 ist durch eine Längsöffnung 10 der Schiene 8 mit einem Schieber 11 verbunden, der in Fig. 3 und Fig. 4 ersichtlich ist. Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch die Schiene 8 im Bereich des Schiebers 11, Fig. 4 eine schematische Ansicht des Schiebers 11.
Die Schiene 8 ist als U-Profil gestaltet und weist einen Basisteil 8a und zwei senkrecht dazu stehende Schenkel 8b auf. Die Schenkel sind am Rahmen des Fensterflügels (nicht gezeigt) befestigt. Der Schieber 11 läuft im Innern des U-Profils. Er kann aus Kunststoff, Metall oder anderen Materialien sein. Er weist einen Hals 11a auf, der durch die Längsöffnung 10 ragt. Im Schieber ist ein Bolzen 12 mit Befestigungsring 13 angeordnet, der die gelenkige Verbindung mit dem Ausstellarm 6 bildet.
Die Höhe des Halses 11a ist grösser als die Dikke des Basisteils 8a, so dass der Hals den Basisteil etwas überragt. Damit wird eine Verkeilung der Mechanik verhindert.
Seitlich des Halses 11a bildet der Schieber 11 zwei Schultern, auf denen je ein permanent magnetisches Band 15 aufgeklebt ist. Diese Bänder wirken als Permanentmagnete mit zwei Stahlbändern 16 zusammen, die an der Schiene 8 befestigt sind und sich beidseitig der Längsöffnung 10 erstrecken.
Die Funktionsweise der Ausstellschere ist einfach. In jeder Kipposition wird der Schieber über die magnetischen Bänder 15 an die Stahlbänder 16 gezogen, so dass sich eine Verbindung mit verhältnismässig hoher Haftreibung ergibt, die so stark ist, dass sie den Fensterflügel gegen die Schwerkraft und gegen leichte Windstösse zu halten vermag. Andererseits ist die Stärke und Grösse der magnetischen Bänder 15 so gewählt, dass das Fenster von Hand bewegt werden kann. In der Regel wird dabei nur im ersten Moment eine relativ hohe Haftkraft zu überwinden sein. Sobald das Fenster in Bewegung versetzt wird, wird sich der Schieber 11 etwas verkippen, da die Mechanik und insbesondere das Gelenk beim Bolzen 12 etwas Spiel hat. Dadurch wird die Reibkraft während der Bewegung des Fensters reduziert.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind der Schieber 11 und die Schiene 8 aus Aluminium. Die Schiene 8 kann jedoch auch aus Stahl sein, wobei dann die Stahlbänder 16 entfallen können. Der Schieber 11 kann auch als Ganzes als Permanentmagnet ausgebildet sein, so dass er nicht mit speziellen Mangetbandstreifen ausgerüstet werden muss.
Anstelle einer magnetischen Kopplung zwischen Schieber 11 und Schiene 8 kann auch eine mechanische Kopplung verwendet werden, zum Beispiel in Form einer Feder. Eine solche Lösung hat jedoch den Nachteil, dass sie zu höherer mechanischer Abnutzung und Ermüdung neigt und auch zu einer Verkeilung des Schlittens führen kann.
Wie erwähnt kann die Erfindung auch in Schiebekipp- oder Kippfenster eingesetzt werden. Die Ausstellschere kann dabei oben oder seitlich am Fenster angeordnet werden. Der Hilfsarm 7 kann, insbesondere bei Kippfenstern, auch entfallen, so dass die Ausstellschere zu einem Halteorgan an sich konventioneller Bauweise, jedoch mit erfindungsgemässem Schieber, wird.
The invention relates to a holding member for tilt, turn-tilt or slide-tilt windows, a tilt, turn-tilt or slide-tilt window with such a holding member and a slide for such a holding member according to the preamble of the independent claims.
Conventional tilt, turn-tilt or slide-tilt windows can be tilted from the closed, vertical position into a tilt position. To guide the tilting movement, a holding member or scissors is provided, which, respectively. which, usually has an extension arm, one end of which, for example, forms the scissor stay, and the other end of which is connected to a slide which runs in a rail. If the window is tilted open, the slide hits a stop that defines the tilt position.
Windows of this type are described, for example, in CH 627 226 and EP-A 385 414.
These windows have the disadvantage that only one tilt position is provided, i.e. that the tilt opening angle of the window sash cannot be chosen arbitrarily.
The present invention is therefore based on the object, a window. to equip a holding member of the type mentioned at the outset so that different, freely selectable tilt opening angles are possible.
This task is resp. the window and the slider solved according to the independent claims.
By providing the slide with means for increasing the static friction for its movement in the rail, it can hold the window in any tilted position by means of this static friction.
One or more permanent magnets are preferably used as the means for increasing the static friction. These have the advantage that they only get stuck when the window is at a standstill and that when they move, they are loosened by the play of the mechanics and slightly lifted or tilted. Thus, the resp. the permanent magnets hold the window securely in the desired position without generating too much resistance when the window is tilted. Furthermore, the magnets are not subject to mechanical fatigue or wear.
The slide can be made so compact that it can be used as a replacement for conventional slide in a commonly used U-rail. It is therefore extremely simple to equip existing systems with a stay scissors according to the invention.
Another advantage of the invention is that the window opened in a tilted position can be moved by very strong gusts of wind, but this movement is dampened in contrast to conventional windows, so that violent slamming and damage to the window are prevented.
The holding element is particularly suitable for installation as stay scissors in tilt-and-turn or sliding-tilt windows.
Further advantages and applications of the invention result from the following description of an embodiment with reference to the figures. Show:
1 is a tilt and turn window,
2 a stay scissors,
Fig. 3 shows a section through the stay scissors according to Fig. 2, and
4 shows the slide of the opening scissors according to FIGS. 2 and 3.
The figures show a tilt and turn window according to the invention. Such a window is designed such that its wing can be moved on the one hand about a vertical axis of rotation 1 and on the other hand about a horizontal tilting axis 2. The desired window movement is selected by the position of the handle 3. As mentioned at the outset, however, the invention can also be used in a slide-tilt window which can be moved in parallel in the horizontal direction and tilted about a horizontal tilt axis.
As shown in Fig. 1, the window sash of the tilt-and-turn window is fastened at the top via a stay scissors 4. This stay scissors 4 is pivotally held on the scissor bearing 5.
Fig. 2 shows the stay scissors 4 in detail. It comprises an extension arm 6, an auxiliary arm 7 arranged in an articulated manner on the extending arm 6 and a rail 8. The auxiliary arm 7 is fastened to the rail 8 via a swivel joint 9. The extension arm 6 is connected through a longitudinal opening 10 of the rail 8 to a slide 11, which can be seen in FIGS. 3 and 4. 3 shows a section through the rail 8 in the area of the slide 11, FIG. 4 shows a schematic view of the slide 11.
The rail 8 is designed as a U-profile and has a base part 8a and two legs 8b perpendicular to it. The legs are attached to the frame of the window sash (not shown). The slider 11 runs inside the U-profile. It can be made of plastic, metal or other materials. It has a neck 11a which projects through the longitudinal opening 10. In the slide a bolt 12 with a fastening ring 13 is arranged, which forms the articulated connection with the extension arm 6.
The height of the neck 11a is greater than the thickness of the base part 8a, so that the neck projects slightly beyond the base part. This prevents the mechanism from wedging.
To the side of the neck 11a, the slider 11 forms two shoulders, on each of which a permanent magnetic tape 15 is glued. These strips act as permanent magnets with two steel strips 16, which are fastened to the rail 8 and extend on both sides of the longitudinal opening 10.
The operation of the stay scissors is simple. In each tilting position, the slide is pulled over the magnetic bands 15 to the steel bands 16, so that a connection with a relatively high static friction results, which is so strong that it can hold the window sash against gravity and against light gusts of wind. On the other hand, the strength and size of the magnetic tapes 15 is selected so that the window can be moved by hand. As a rule, a relatively high adhesive force can only be overcome at first. As soon as the window is set in motion, the slide 11 will tilt somewhat, since the mechanics and in particular the joint in the bolt 12 have some play. This reduces the frictional force during the movement of the window.
In the present embodiment, the slide 11 and the rail 8 are made of aluminum. However, the rail 8 can also be made of steel, in which case the steel strips 16 can be omitted. The slide 11 can also be designed as a whole as a permanent magnet, so that it does not have to be equipped with special manget strip strips.
Instead of a magnetic coupling between slide 11 and rail 8, a mechanical coupling can also be used, for example in the form of a spring. However, such a solution has the disadvantage that it tends to be more mechanically worn and fatigued and can also lead to wedging of the slide.
As mentioned, the invention can also be used in tilt and slide windows. The stay scissors can be placed on the top or side of the window. The auxiliary arm 7 can also be omitted, in particular in the case of tilting windows, so that the stay scissors become a holding element of conventional construction per se, but with a slide according to the invention.